Helmut Josef Geiss

genannt „Geiss-Haejm“

 

 

„Was ich nicht singen konnte“

Ungereimte Hirnbatzl

eines bayerischen Barden

1978-2015


 

 

 

 

 

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Bild: Turmbau zu Babel

von Breugel, gedacht als Metapher zu unserem Bemühen etwas Großes zu schaffen und letztlich an der Begriffs- und Sprachverwirrung scheitern

 

 

 

 

 

 

 

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Zwiesel

www.edition-baam.de

 

Helmut Josef Geiss

 

„Was ich nicht singen konnte“

Politische Kommentare

 

„Demokratische oder säkulare Predigten“, „Zwischenrufe aus dem hinteren Wald“, „ungereimte Hirnbatzl“, „gesammelte Kommentare eines freisinnigen Waldlers“, „offene Briefe eines bayerischen Barden“, „gesammelte Irrtümer & Weisheiten“, „Beiträge gegen den alltäglichen Wahnsinn“, „Essays, Kolumnen und anderes, was sich nicht reimt“... Wie immer ich im Laufe der Jahre diese Debattenbeiträge auch überschrieben habe - es sind zeitgeschichtliche Belege, dass auch einer aus dem Wald, gegen den täglichen Wahnsinn mit Worten ankämpfte.

 

 

 

 

 

 

1978 - 2016

 

 

 

 

 

 

 

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Mehrere Vorreden und Selbstverstaendnis

Wenn man durch einen Mausklick auf eine unbekannte Seite gelangt, in der politisiert und philosophiert wird, dann fragt man sich, in welcher Schublade man den Autor ablegen soll. Ich will dabei gerne helfen, um dem Besucher Zeit zu sparen, sich durch meine Texte, Bilder und Lieder zu klicken. Gewiss wünsche ich mir, dass er sich festliest und über das Geschriebene nachdenkt und im besten Fall meine Seiten weiterempfiehlt, aber wem die Grundrichtung nicht gefällt, der sollte seine Zeit nicht verschwenden...

Der oben zitierte Spruch vom wertkonservativen Freisinnigen ist natürlich eine provokative Etikettierung, die den Blick fangen soll, denn sie drückt gemeinhin einen Widerspruch an sich aus. Und doch ist da schon was dran, denn ich bin - wozu ich Jahrzehnte brauchte es mir einzugestehen - einerseits wertkonservativ bis in die Knochen, aber voller Abneigung gegen alles strukturkonservative, krämerselige und jede Frömmlerei. So ähnle ich ein wenig dem bayerischen Fabelwesen Wolperdinger, etwa mit Fell, Flügel, Flossen und Geweih, wobei sich bei mir eben das Konservative mit Freisinnigkeit und Freiheitsliebe paart, die den Staat gerne aus all den privaten Bereichen zurückdrängen möchte, die ihn einfach nichts angehen. Doch möchte ich auch die Religion auf dem Platz sehen, der ihr zusteht, nämlich in den Herzen der Menschen, und nicht wie heute noch immer eng verflochten mit Obrigkeit, Geld und Macht.

Den Staat wünsche ich mir nicht als Herrschaftsinstrument des großen Geldes, sondern als Stütze, für die Schwachen die ihn brauchen und als Ordner und Förderer eines gerechten Lebens und nachhaltiger Lebensverhältnisse.

Eine solche Weltsicht bringt einen ganz natürlich in Opposition zu den tatsächlichen Verhältnissen, denn die sind beinah in allem das Gegenteil.

Ich lehne Gewalt als Mittel zur Erreichung von Zielen völlig ab, weil sie nichts zum Besseren wenden kann. Die Geschichte lehrt uns, dass für jeden abgeschlagenen Kopf der Hydra zwei neue nachwachsen und man das Schlamassel damit nur vergrößert. Man kann einfach nicht das Gute wollen und auf dem Weg dorthin das Böse tun. Angesichts der heutigen technischen Zerstörungswerkzeuge der Staaten verbietet sich Gewalt auch aus Gründen des Überlebens dieses Planeten. Wer seine Macht, Ideologien oder Religionen oder einfach seinen angesammelten Reichtum mit atomaren Feuer zu verteidigen sucht, ist für mich wahnsinnig. Mit Vernichtungsdrohungen durch Massenvernichtungswaffen verabschiedet man sich aus der Art zivilisiertem Menschseins. Denn was soll es jemanden nützen, wenn auf einen vernichtenden Schlag auch ein anderes unschuldiges Volk und Land aus primitivstem Rachedenken als Antwort verdampft werden?

Da ich ein sehr individualistischer Mensch bin, der kein Herdentum, keine Fanatiker, keinen Korpsgeist mag, sind auch meine Texte entsprechend. Parteien halte ich für die Totengräber jeder Demokratie. Sie haben nach dem GG zwar das Recht auf "Mitgestaltung", tatsächlich haben sie heute den Staat im Würgegriff und vertreten alle möglichen Interessen, doch nur selten die der einfachen Menschen. Die Zukunft unserer Demokratie kann für mich nur in einer direkten Form liegen, in der die Betroffenen über die Dinge abstimmen, die sie angehen.

Ansonsten - ich mag nichts überflächlich Aufgemotztes, keinen Putz und ich sehe mich als Vertreter einer Phiosophie des Augenmaßes und als Verächter jeder Prinzipienreiterei und pauschaler Urteile. Gesetze sind wichtige Ortsmarken aber kein Evangelium. Ich möchte jeden so leben lassen, wie es seinem Bedürfnis entspricht, solange er niemandem schadet. Erst wenn er das tut, gehört er von der Gemeinschaft zur Rechenschaft gezogen, ich bin also ein entschiedener Verfechter der Verursacherhaftung. Hier spiegelt sich eine tiefe Erkenntnis aus meiner Zeit als Internatsleiter, denn ich habe einmal als "Gleichbehandler" mit strengem Regelwerk begonnen und irgendwann gemerkt, dass die Menschen zu verschieden sind, als dass man ihnen mit sturer Gleichbehandlung gerecht werden kann.

Was wäre noch zu sagen über den Autor und Administrator dieser Seiten? Ich lebe vergleichsweise bescheiden und bin ein notorischer Selbermacher, weil nur eigene Kompetenz in lebenspraktischen Dingen Freiheit schenkt. Ich stelle Handarbeit der Kopfarbeit gleich, denn nur ihr Zusanmenwirken macht einen kompletten Menschen. Einen der verhängnisvollsten Fehler der heutigen Zeit sehe ich darin, dem Menschen möglichst alles abzunehmen und ihn aus ihm gemäßen sinnvollen körperlichen Belastungen zu befreien und dann ins Fitness-Studio zu schicken. Der Mensch braucht ein gesundes Maß an körperlicher Übung und Anstrengung. Und er hat Anspruch auf ein wirkliches Leben und nicht auf elektronischen Ersatz dafür. Die heutige Manie alles zu vereinfachen und an Maschinen zu übertragen ist vielfach eine Verrücktheit.

Ein Letztes: Nach meiner Erfahrung sind die kostbarsten Dinge nicht für Geld zu haben: Zuneigung, Freundlichkeit, Vertrauen, Toleranz, sinnvolle Arbeit, Schaffensfreude, Bewegung im Freien und die Liebe zu Tieren und Pflanzen sind kostenlos und unendlich wertvoll.

 

" Vorwort vom Herbst 2014

Zwischenrufe gegen den alltäglichen Wahnsinn"

Herzlich willkommen auf meinen Seiten! Das Herunterladen der Lieder, Texte und Bilder ist für private Zwecke gratis, das Urheberrecht ist dadurch nicht berührt. Was ich schreibe ist nicht ausgewogen, sondern - sagen wir es geschwollen - der "Stand meiner Annäherung an die Wahrheit", vielleicht sind es auch nur aufgezeichnete Irrtümer... Dass diese Seiten von heute auf morgen einmal gesperrt werden könnten, befürchte ich in letzter Zeit verstärkt, denn wenn ich mir die gegenwärtige Weltlage so anschaue und das Zerrbild davon in den Medien, dann möchte ich an den Hinweis vom alten Brecht erinnern, dass Faschismus quasi ein Aggregatzustand des Kapitalismus ist. (Seine Worte waren andere, meine Metapher trifft aber seinen Sinn). Und wie schnell Wasser zu Dampf oder Eis wird, wissen wir. Die Diktatur des Geldes haben wir bereits, die Hälfte aller Vermögenswerte auf dem Planeten sollen 600 Leuten gehören, eine solch ungleiche Verteilung gab es noch nie zuvor. Unsere Regierungen machen Politik in fremdem Auftrag, für die Bevölkerung zu allerletzt. Unsere Demokratie ist längst nur noch eine Schimäre, an den Wahlen beteiligen sich deshalb immer weniger Bürger. Auch die Einschüchterung und Verspottung Andersdenkender ist Normalität, wer nicht spurt kriegt keinen Fuß mehr auf den Boden. Die weiteren Säulen der Demokratie: die Justiz betreibt vielfach Ablasshandel und die Medien, die auf die Finger klopfen und informieren sollen, betreiben Hofberichterstattung und Volksverdummung. Vielleicht werden wir schon morgen wieder kleine Zettel mit Wahrheiten in Mauernischen verbergen oder sie uns hinter der Hand zuraunen und die Spitzel sitzen nicht nur an Abhöranlagen, sondern vor unserer Haustür. Deshalb empfehlt diese und andere Seiten, die ich verlinkt habe, weiter. Informiert euch und widersprecht solange ihr es noch könnt

 

Vorwort vom Sommer 2013

Mein Selbstverständnis, warum ich schreibe und diese Seiten ins Netz stelle

-weil ich noch immer an die Macht von Worten glaube und daran, dass Menschen im Grunde das Gute wollen und an ihren Gemeinheiten nur Informationsmangel und zu schwach entwickeltes Einfühlungsvermögen schuld sind.

- weil ich noch immer meine, dass Schweigen zu Unrecht nicht viel weniger schlimm ist, als wenn man es selber verbricht.

So wie das Gute nur in der Welt ist, wenn man es tut, so ist auch ein Gedanke erst in der Welt, wenn man formuliert und ausspricht. Und jeder Gedanke geht seinen Weg. Gelegentlich kommt er aus fremdem Mund sogar zu einem zurück, ich habe es viele Male erlebt."

 

 

Vorwort vom Sommer 2012

"Ein selbsternannter Weltverbesserer ohne Mandat", spotten die einen. Besserwisser, Wichtigtuer, sagen andere. Und dann gibt es auch Leute, die drücken mir die Hand und sagen: "Gib ja nicht auf! Ich schaue täglich als erstes, ob ich in der Zeitung einen Leserbrief von dir finde.“

Aber Lob und Tadel waren niemals dafür ursächlich, dass ich mich zu Wort melde. Diese hohe Immunität gegenüber Reaktionen im Guten wie im Schlechten kommt von dem Umstand, dass mich keiner so heftig kritisieren kann, wie ich es selber mache. Und kein Lob kann den Zustand der Zufriedenheit übertreffen, wenn mir eine Arbeit gelungen ist. Darüber entscheidet niemand von außen, sondern alleine eine Art Zusammenklang von Kopf und Bauch. Als gelernter Handwerker weiß ich einfach, wann eine Arbeit fertig ist. Nach vierzig Jahren sollte das auch nicht anders sein. Dennoch schreibe ich nicht, weil es zu einer Fertigkeit geworden ist, denn Wortdrechsler und Schwafler gibt es genug. Es sind alleine die Inhalte, die mich antreiben und das Bedürfnis damit konstruktiv nützlich zu sein. Und so kommuniziere ich meine Beträge eben, wenn ich mir ihrer sicher bin. Es scheint mir selbstverständlich zu sein, dass man seine Mitmenschen an den eigenen Gedanken teilhaben lässt. Ich glaube nicht, dass man zu diesem Tun "ernannt" werden kann oder es angestellt, gegen Bezahlung leisten kann. Denn auch der ehrlichste Schreibende wird durch Bezahlung ein wenig zur Ware, nicht weniger sein Geschriebenes. Ich wiederum habe nur mein Gewissen und meinen Verstand als Auftraggeber. Den Begriff Wahrheit will ich mir verkneifen, denn der hat so etwas Totalitäres und wir alle wissen, dass ihre Festlegung immer vom Maßstab abhängig ist, von der Sichtweise. Manchmal meint man den Panoramablick zu haben und stiert in Wirklichkeit in eine Ecke. Ich kann nur hoffen, dass mir diese Einsicht nie verloren geht und mache deshalb vorerst so gut weiter, wie ich es eben kann.

 

Vorwort vom Dezember 2009

 

Was für mich Glück ist? Mich um Kinder und Enkelkinder kümmern zu können, - ein Stück Land zu bewirtschaften, - ein paar Tieren ein möglichst artgemäßes Leben zu ermöglichen, - möglichst viel Zeit in der Natur zu verbringen, - auf einem Gewässer zu treiben,- ins Bett zu gehen und keinen Leserbrief geschrieben zu haben.

Das letzte mag merkwürdig klingen für einen, der sich seit 40 Jahren regelmäßig öffentlich einmischt. Doch manchmal meine ich, dass dies eigentlich gegen meine Natur ist. Aber Schweigen hätte Zustimmung bedeutet und die politischen und zivilisatorischen  Fehlentwicklungen zu meiner Lebenszeit waren einfach zu verrückt und gemeingefährlich, als dass ich dazu hätte ruhig sein können. Wer die Verantwortung für Kinder übernimmt, der muss sich für ihre Zukunft einsetzen. Zudem hatte ich tiefe Angst davor, dass sie mich einmal fragen könnten:

 

„Vater, hast du gewusst,

dass unser Land mit Atombomben vollgestopft wurde

und eine Bombe gebaut wird,

die nur Leben tötet und keine Dinge zerstört?

Vater, hast du gewusst,

dass eure Atomkraftwerke nur wenige Jahrzehnte brennen

und danach noch Tausende von Jahren strahlen?

Hast du gewusst, dass ihr unsere Ressourcen

und die unserer Kindern verschleudert habt?

Oder wart ihr der Ansicht, ihr seid sowieso die Letzten?

Vater, warum hast du zugelassen,

dass unser Land entwässert, der Wald, der Boden,

die Luft, das Wasser, das Leben vergiftet wurde?

Das während deiner Lebzeiten

mehr Tier - und Pflanzenarten vernichtet wurden,

als in Jahrmillionen entstanden sind?

Wart ihr wirklich alle solche Egoisten,

die nur an sich dachten?

Oder waren es die Mächtigen allein, die dies alles

zu verantworten haben?

Doch warum habt ihr ihnen das durchgehen lassen!

Vater, warum hast du nichts gegen diesen Wahnsinn getan?“

 

aus:  Kalendergeschichten eines bayerischen Barden, 1983)

 

Gewiss spiegelt sich hier auch die alte Apachenweisheit des Träumers Karl May, dessen Bücher ich in jungen Jahren einmal verschlungen habe, dass auch der, der ein Unrecht nicht verhindert daran mitschuldig wird. Und natürlich auch der meiner Generation eingetrichterte alliierte Vorwurf, dass die deutsche Bevölkerung die Verbrechen der Nazis verhindern hätte können, wenn sie nur dagegen den Mund aufgemacht hätten. Und so begann ich als ein frommer Bub, der ich einmal war, genau das, jahrzehntelang. Auch wenn ich heute weiß, dass jener alliierte Vorwurf  freche Propaganda war, aus dem Munde jener Nationen, die bis heute ihren Rassismus und Kolonialismus nicht überwunden haben. Erst recht in Kenntnis des Naziterrors, der vor Krieg und Holocaust erst einmal alle kritischen deutschen Köpfe in Dachau zum Schweigen brachte – ist es dennoch richtig, dass es keine Demokratie ohne engagierte Bürger geben kann, die den Mund aufmachen, auch wenn sie damit nur Nachteile ernten werden.

 

Warum aber dann meine fehlenden Glücksgefühle, wenn ein Leserbrief abgeschickt ist? Weil jede öffentliche Kritik den eigenen Frieden gefährdet, denn die Wahrheit sagen macht einsam, manche haben Angst davor und rücken vorsichtshalber ein Stück von einem weg, andere hassen den, der sich anmaßt ihnen den Spiegel vors Gesicht zu halten. Und auch wenn man – vielleicht erstmals in der Geschichte – für offene Worte nicht auf den Scheiterhaufen kommt  oder nach Dachau - und die erfahrenen Zustimmungen die unerfreulichen Reaktionen weit überwiegen – so errichten die Kritisierten (die bei meiner Zielrichtung ja allesamt Macht haben) um einen doch Mauern und Benachteiligungen verschiedenster Art. Da wird man etwa beruflich ausgebremst oder als Künstler totgeschwiegen, um einem ja nicht noch durch Popularität das Gewicht der Worte zu erhöhen ---

 

Und jede öffentliche Einmischung erhöht einem Herzschlag und Blutdruck und ist daher alles andere als gesund. Eben sowenig die immer nagenden Zweifel, ob man auch gut recherchiert, die richtigen Schlüsse gezogen hat und niemandem Unrecht tut! Auch die Sorge, ob man das Thema einigermaßen auf den Punkt gebracht hat, ohne zu schwafeln und zu kränken, denn Worte sind Werkzeuge und manchmal auch Waffen, man kann sie nicht vorsichtig genug setzen. Doch gehört die Überzeichnung dazu, um etwas zu verdeutlichen, ja um überhaupt gehört zu werden. Auch das Vereinfachen und Auslassen gehört dazu. Immer zieht man nur gleichsam eine Lichtspur durch den Nebel, und muss alles abseits des Weges im Dunkeln lassen. So wird mir durch abgeschickte Leserbriefe beinah regelmäßig der Nachtschlaf geraubt, denn jeder geschriebene Satz geht mir noch viele Male durch den Kopf. Und dann die Sorge, dass ein Redakteur den Brief wieder verstümmelt oder ihm durch eine falsche Überschrift einen falschen Tonfall gibt, oft mit Absicht, denn manche Redakteure empfinden Leserbriefschreiber leider als Störenfriede und ihre Kritiken als Kritik an sich selber, weil ja kein Leserbrief nötig wäre, wären die Argumente auch schon im vorausgegangenen Artikel berücksichtigt worden…

 

Viele Jahre habe ich meine Meinungsäußerungen in Kunst verpackt, der man großzügig eine gewisse Narrenfreiheit in ihren Äußerungen zubilligt. Man bewegt sich dabei beinah immer in studierten, liberalen  Kreisen, die ihre materielle Wohlversorgtheit gerne mit etwas verbalem Pfeffer würzen. Irgendwann hat mich dieses Theater und auch sein Publikum gelangweilt, denn meine Lebenswirklichkeit war eine radikal andere, ich steckte als Heimleiter bis über den Kopf in der Gedankenwelt von Jugendlichen, Behinderten und einfachen Menschen. Sie waren mir wichtig und nicht die Unterhaltung von mehr oder weniger pointenhungrigen Bildungsbürgern.

 

So kam zwangsläufig der Zeitpunkt, wo ich für Auftritte als Liedermacher nicht mehr die Geduld hatte. Einige heftige Leiden und Unfälle hatten mir auch die Vergänglichkeit und den Wert des eigenen Lebens verdeutlicht und so setzte ich neue Prioritäten. Meine Tage verbrachte ich nur noch pädagogisierend, sozialisierend und organisierend, was ziemlich schlaucht. Erholung fand ich aber bei handwerklichen und landwirtschaftlichen Arbeiten. Das körperliche Tun machte mir den Kopf frei und ließ mich klar wie nie zuvor die politischen Verrücktheiten erkennen. Und so begann ich immer öfter dagegen in Klartext zu predigen. Ich schnitze die Pfeile für meinen Köcher quasi während ich mähte, hackte und meine Ziegen und Schafe hütete. Mit den modernen „Bögen“, den Faxgeräten oder Mail- Programmen , schickte ich meine Pfeile los…, ohne langes Geschwafel, so kurz und bündig, wie möglich, wobei mir das jahrzehntelange Lieder schreiben, wo es auch auf kurze, bildhafte Metaphern ankommt, die beste Schule gewesen war.

 

Wenn ich heute so in meinen „Predigten“ blättere, erkenne ich zu meiner Erleichterung, dass ich thematisch nie total falsch lag. Alleine der von mir viele Jahre befürchtete Überfall auf den Iran ist bislang ausgeblieben. Ich hoffe, dass mein Irrtum von Dauer sein wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.03.16 Eliten?

The West is the Best

 

Nur eine Anmerkung zum Eliten-Begriff. Wenn "Eliten" nur nach Geld-
und Einflussvermehrung streben, dann sind sie keine Eliten, sondern
einfach nur Dummköpfe oder Wahnsinnige. 

 

 

04.03.16 Lob an Telepolis

Kritik unerwünscht?

 

Heise führt diese Diskussion vielleicht auch, um gelobt zu werden,
ich will dies gerne einmal tun. Telepolis hat noch keinen einzigen
meiner Kommentare nicht abgedruckt oder irgendwie verstümmelt. Das
habe ich noch nirgendwo sonst erlebt und ich kann dazu nur meinen
Respekt ausdrücken. Für einen, der sich seit Jahrzehnten politisch
einmischt, war es ein eher diffuser Wunschtraum, dass Texte Sekunden
nach dem Verfassen der letzten Silbe, andere Menschen erreichen, die
sich auch mit der Thematik befassen. Sicher gibt es auch bei TP
Trolle, die Auftragsarbeiten abliefern oder sich aus einem
lesenswerten Beitrag irgendein schwaches Detail herausgreifen und
dann in geübtem Pingpong mit Massenposts vom eigentlichen Thema
ablenken. Ich habe das auch schon kritisiert und man ist mir darauf
hin spöttisch übers Maul gefahren, was ich mir wohl einbilde und ob
ich den Forenten gar etwas vorschreiben wolle. Natürlich nicht, aber
ich liebe halt eine gepflegte Streitkultur, die sich am Thema
abarbeitet und es nicht durch Nebelwerfen oder Beleidigungen
zerstört. In diesem Sinne will ich gerne weitermachen, solange mir
noch etwas einfällt, was nicht schon hundert andere angemerkt haben.  

 

 

05. 03.16  Lob an TP und auch Kritik

 

Meinem Lob für Tp, dass ich hier noch keinerlei Zensur erlebt habe,
möchte ich aber auch Kritik an den Berichten zur Seite stellen.
Wirkliche kritische Berichte sind eher Mangelware und oft muss man
sie wie Goldnuggets in einem Haufen tauben Sand suchen. Oft wird
provozierend reisserisch und provozierend seicht berichtet, die
eigentliche Kritik und Aufklärung findet sich dann nur in den Foren.
Manchmal kommt es mir vor, als wolle man kritischen Kommentatoren nur
ein Stöckchen hinhalten, über das wir dann bereitwillig springen und
dem Magazin die Würze und die nötigen Klicks bringen. Je öfter man
diese Absicht erkennt, um so öfter sinkt auch die eigene Motivation
dagegen anzuschreiben. 

 

 

4.3.16 Kulturraub

Kommentar an PNP zum Bericht „Lernen in zwei Sprachen“

 

Auch wenn ich kein weiß-blauer Königstreuer bin, seit Kindertagen keine Lederhose mehr getragen habe und zu jener Generation gehöre, die mehr amerikanisch als deutsch aufgewachsen ist, will mir die immer früher einsetzende Denglishierung nicht gefallen, oft schon im Kindergarten, nun in der Grundschule. Ein wenig überspitzt, will ich sagen, dass für bayerische Kinder die erste Fremdsprache Deutsch sein sollte! Wenn ich höre, dass in der Landeshauptstadt noch zwei Prozent der Kinder bayrisch sprechen und selbst in „sprachlichen Beharrungsgebieten“, wie um Cham, die bayerisch sprechenden Kinder unter 50 Prozent abgefallen sind, dann empfinde ich das als Kulturverlust, ja, als Kulturraub. Bayerische Identität ist dabei zur Volksfestveranstaltung zu verkommen. Ein Besucher aus dem All wüßte wohl nicht, wo er gelandet wäre, würde er durch unsere Städte laufen, Bayerischen Rundfunk hören oder gar durch die Fernsehkanäle zappen. Viele zucken, darauf angesprochen, mit den Achseln und stammeln etwas von „modern“ und „Globalisierung“. Andere begrüßen diese Entwicklung und sehen die Zukunft in einer Welt, in der die frühere kulturelle Buntheit mitsamt ihren Völkern in einem großen Farbtopf verrührt werden. Welche Farbe am Ende dabei heraus kommt, wenn man alle Farben mischt, wird wohl jeder wissen. Weiss und Blau wird man darin vergeblich suchen.

 

 

28.2.16 Hass gegen die eigenen Landsleute

zum Leserbrief von Therese V. „Krieg lässt sich nicht durch Zäune aufhalten“ vom 20.2.16

veröffentlicht am 1.3 16 im Straubinger Tagblatt

 

Zitat Therese Viebeck: „Wem es hier durch die Flüchtlinge zu eng wird, den weise ich darauf hin, dass in Syrien jetzt genug Platz frei ist!“ Da reibt man sich erst die Augen und liest nochmal. Frau Viebeck, die sich erst als "Gutmensch" gibt, lässt dann einen solchen zynischen Satz los! Das erinnert mich an eine Aussage in der „Huffungton Post“, wo ein Paul R. die Ankömmlinge mit folgendem Satz begrüßte, Zitat: "... weil ihr einerseits alle zu Deutschland gehört und wichtig für die politische Entwicklung hier seid, und andererseits all die rechten Arschlöcher aus ihren Löchern holt. Denn diese Leute gehören nicht zu Deutschland und sollten lieber schnell als langsam lokalisiert und dann aus D vertrieben werden! So gibt es mehr Platz um Menschen wie euch aufzunehmen!” Woher kommt soviel Hass gegen die eigenen Landsleute? Der Gipfel dieser Verachtung zeigte sich in dem bekannten Bild jener jungen Frau, die sich auf die nackte Brust den Schriftzug malen ließ: „Bomber Harris, do it again!“ (Als Kommentar zur Bombardierung Dresdens.) Aber durch die Beschimpfung missliebiger Mitbürger als "Pack" durch Bundesminister und Abgeordnete ist solche Brandstifterei hoffähig gemacht worden. Wer wirklich gegen rechtes Gedankengut etwas tun will, sollte diesem den Nährboden entziehen, in dem er Hass abbaut und auf die Ängste der Bürger eingeht. Gegen ideologisch verbohrte Aktivisten wird man vielleicht nichts erreichen und wer Flüchtlingsheime anzündet, ist sowie ein Krimineller, aber die Allermeisten der Unzufriedenen wollen einfach nur, dass nicht über ihre Köpfe regiert wird. In der DDR haben sie das lange genug erfahren, darum erklärt es sich vielleicht, dass man in den Neuen Bundesländern besonders erregt reagiert. Wer die Prioritäten bei den eigenen Leuten und seiner eigenen Kultur setzt, ist doch kein Nazi, sondern tut das, was seit Menschengedenken in allen Völkern das Normale war. 

 

25. 02.16 Unzeitgemäße Gedanken?

"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!"

„Noch nie zuvor haben auf der Erde so viele zur Gänze abhängige und
unfreie Menschen gelebt. Und ich rede hier von uns, von den Bewohnern
der "reichen" Industrienationen. Noch nie zuvor waren Menschen so
total von fremder Versorgung abhängig wie heute. Die allermeisten von
uns hängen am Tropf der Supermärkte und Discounter. Jede auch noch so
kleine Kleinigkeit muß für Geld erworben werden, jeder Apfel und
jedes Ei. Und das Verrückte dabei ist, alle fühlen sich frei, weil
sie nicht zu den Hühnern müssen und nicht die Frucht vom Baum
pflücken.  
aus: Gedankenbuch des Geiss Haejm, 2003

und Auszüge aus einem Leserbrief zum Thema vom 18.1.16

(...) „Noch niemals zuvor haben angewiesenere und damit unfreiere
Menschen gelebt, was den meisten aber nicht bewußt ist, denn sie
definieren Freiheit mit Urlaubsreisen und Konsumangeboten und
huldigen den neuen Göttern und hoffen auf Erlösung durch Technik und
Geld. Doch das eine kann schnell wertloses Papier sein und die
Technik kann ausfallen, die praktischen Folgen kann sich jeder selber
ausmalen. Mit der früheren Selbstversorgung ging neben allem anderen
auch Überlebenskultur verloren, die ich für die bedeusamste aller
Kulturen halte. Nicht nur Wissen und Fertigkeiten, sondern auch ein
Genpool an widerstandsfähigen Haustierrassen. Eine Renaissance wird
aber nicht nur durch Nichtwissen, Bequemlickeit und Verstädterung
verhindert, auch Wirtschaft und Politik wollen genau diesen Zustand
des völligen Ausgeliefertseins und tun alles, damit auch die letzten
Selbstversorger entnervt aufgeben. Sie wenden Vorschriften, die für
die Agrarindustrie gemacht wurden, auch auf Tierhalter mit zwei, drei
Tieren an und zwingen ihnen irrwitzige Bürokratie auf, bis sie
entnervt das Handtuck schmeißen.“

mehr zum Thema
http://www.hgeiss.de/tipps.htm



26. 02.16 Re: Unzeitgemäße Gedanken?

 

An den Forenten, der sich „Spießbürger“ nennt:
Dieser von dir offenbar als unverzichtbar angesehene Lebenstil steht
auf tönernen Füssen. 

Es ist schade, dass das Thema nur durch die aktuelle Sorge vor
kriegerischen Ereignissen ein paar Engländer und deutsche
„Verschwörungstheoretiker“ dazu bringt, sich Notvorräte anzulegen,
was bei kurzen Versorgungsunterbrechungen sicher sinnvoll, beim
tiefergehenden Zusammenbrechen des Versorgungssystems aber wenig
Wirkung hat. Mit meinem Beitrag wollte ich den Faden weiterspinnen,
etwa:

1. sich Gedanken machen über unsere totale Angewiesenheit von einem
durch und durch fremdgesteuerten, künstlichen System und ob unser
Freiheitsbegriff nicht dringend überdacht gehört, denn wer
Abhängigkeit als Freiheit bezeichnet, ist entweder ein Lügner oder
ein Dummkopf. Wir sind allesamt mehr und mehr zu „Kindermenschen“
geworden, die nach dem Motto leben: „Wir haben Anspruch auf...!“ und
„Der Pappa wirds schon richten!“ 

2. Herrn Rötzers Überschrift nährt eine Hoffnung, die völlig
unrealistisch ist. Ins volkstümliche übersetzt heißt die Aussage
wohl: „Wenn man meint es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein
Lichtlein her“. Aber vielleicht war die Überschrift auch spöttisch
gemeint, denn wenn es stimmen sollte, dass in einem Kriegsfall durch
im Weltall gezündete Atombomben alle Elektronik ausfällt, dann ist
der Zusammenbruch in einer auf Elektronik beruhenden Zivilisation
total. Nichts wird mehr funktionieren: Keine Telefon, kein Internet,
kein Fernseher, kein Radio, keine Ampeln, keine Aufzüge, keine
Bahnsicherheit, keine modernen Autos, keine Flugzeuge, keine
Wasserversorgung, keine Krankenhäuser, keine Heizungen, keine Rechner
usw. Autos und Züge würden sich ineinander verkeilen, die Flieger vom
Himmel fallen. Welche unserer Speichermedien wären dagegen gefeit?
Schallplatten, Bücher vielleicht, wenn nicht noch große Hitze dazu
kommt, aber das würden wir dann sowieso nicht mehr merken, denn wer
verdampft oder gegrillt wird, hat andere Sorgen.. Bleibt diese Hitze
aus, werden die Supermärkte gestürmt, in denen schon nach einer
Stunde alle Regale leergeräumt sein werden, Nachschub wird keiner
kommen.

3. Man kann nichts, was man nicht vorher gelernt und geübt hat, hier
also, handwerkliche und landwirtschaftliche Tätigkeiten. Auch die
Illusion, man könne so einfach wieder einmal ein Milchtier halten,
ist Träumerei, denn wir haben die alten Haustierrassen an Ziegen,
Schafen und Rindern weitgehend ausgerottet. Das, was die moderne
Landwirtschaft in den Ställen stehen hat, wird uns nur wenig helfen:
Überzüchtete, ihrer Natur entfremdete Hochleistungstiere, die oft
nicht einmal ihr Erwachsenenalter erreichen. Es ist eine kaum
übertreffbare Dummheit dieser Zivilisation, den tierischen Genpool so
verengt zu haben, und alles das aufgegeben zu haben, was uns in
unseren Breiten erst das Überleben ermöglichte. Übrigens bräuchen
selbst die Tiere aus dem Streichelzoo eine mindestens halbjährige
Vorlaufzeit, bis sie den ersten Tropfen Milch liefern. Vermutlich
sind sie bis dahin längst von hungrigen Menschen neben Tiger- und
Elefantenschnitzel roh verzehrt worden...

 

26. 02.16 Re: Unzeitgemäße Gedanken? Ach!

 

Lieber "Spießbürger",
ich werde auf deine Sprüche nicht weiter eingehen, denn sie sprechen
für sich selber, vermutlich willst du uns nur foppen oder durch
naseweise Bemerkungen verhindern, dass das Thema vertieft wird. Ich
hoffe nur, dass du nie aus deinen Träumen zu erwachen brauchst und
alle Euter dieser Welt von dir verschont bleiben. 

PS: Als ich tönerne Füsse schrieb, auf denen diese Zivilisation
steht, dachte ich, dass dieses bildhafte Wort noch einen viel zu
stabilen Eindruck vermittelt. Also Korrektur, ich verwende nun als
Metapher besser einen glänzenden Luftballon, in dem vor allem warme
Luft steckt und der - falls ihm nicht vorher eine Nadel zu nahe kommt
- von alleine schrumpfen wird, worauf wir alle nur hoffen können,
erst recht die übrige Flora und Fauna.  

 

 

24. 02.16 Wo gibt es gelungene multi-ethnische Staatsgebilde?

Der Staat Jugoslawien stand dem strategischen Entwurf der USA im Wege

Wenn es stimmen sollte, dass
Jugoslawien als multiethnisches Stastsgebilde gescheitert ist, bzw.
nur durch Titos harte Faust zusammengehalten werden konnte, dann kann
ich daran nur ablesen, dass multiethnische Zwangsbeglückungen einfach
nicht klappen. Es funktioniert nirgendwo, selbst in den USA, dem
Mutterland der Vielvölkerei, ist diese humane Idee leider
gescheitert. Es gibt kompatible Ethnien und Völker, bei denen es
klappt und andere, bei denen es überhaupt nicht klappt, wobei die
Hautfarbe das vielleicht am wenigsten Trennende ist. Das Trennenste
sind Religionen, Besitzverhältnisse und Ideologien. Auch aus diesem
Grund ist Globalisierung der reine Wahnsinn, aus ökologischer Sicht
sowieso. Auch die EU kann nur überleben, wenn sie den Regionen und
Völkern ihre gewachsene Vielfalt und Selbstständigkeit lässt und
nicht über einen Kamm schert und durch immer neue Verordnungen und
Gesetze die Mitbestimmungsmöglichkeiten und damit die Demokratie
raubt. Small ist beautiful und quasi alternativlos, jede Art von
Zentralismus ist gegen die Natur, dessen System dezentral angelegt
ist und sich als einziges System auf die Dauer bewährt hat. Ich
glaube, dass diesen Gedanken Frederik Vester schon in den Siebzigern
formuliert hat. 
Übrigens sehe ich es nicht, dass diese dem Menschen offenbar gemäße
Regionalität und sein Bedürfnis nach überschaubaren Strukturen und
eigener Kultur immer in Nationalismus enden muss. Letzterer ist eine
schlimme Menschenkrankheit, die vielleicht verschwindet, wenn die
krankmachenden Bedingungen verschwinden.

Darauf kam die Antwort von "Wednesday": Von "Zwangsbeglückung" sprechen Faschos/Nazis/Rassist_innen. Geh woanders hetzen. Solche wie du haben Yu mit zerstört während der
Balkankriege-> Ustasa, Cetniks und Salafisten.

 

 

24. 02.16 Re: "Wednesday"

Du solltest dir meinen Beitrag noch einmal durchlesen. Aber du hast
dir einen Begriff, der noch dazu im Konjunktiv formuliert war und
sich auf die Aussage eines Forenten bezog, herausgepickt um deine
Polemik los zu werden. Dass trotzdem dann soviele eingeloggte Leser
ihre roten Karten gezückt haben, enttäuscht mich, denn TP-Leser
können erfahrungsgemäß Texte schon richtig beurteilen. 
Ich habe übrigens als einer der wenigen in meiner Region den
Nato-Krieg gegen Serbien von Anfang an öffentlich in mehreren
Kommentaren verurteilt und damit viele Freunde vor den Kopf gestoßen,
die auf Fischers und Scharpings Kriegspropaganda hereingefallen sind.
Ich habe es damals sehr bedauert, dass der multi-ethnische
Balkanstaat von den "Zwangsbeglückern" USA und seinen Vasallen
zerstört wurde. Vor allem der Einsatz der Einsatz der
"Verteidungsarmee" Bundeswehr und die Lügen vom Krieg aus humanitären
Gründen, haben mir viele Hoffungen zerstört.  
Aus meinen weiteren Zeilen geht wohl klar hervor, dass ich
"Zwangsbeglückungen" durch jede Form von Imperialismus ablehne und
ich eine Vielfalt an Kulturen und Völkern bevorzuge, was ja wohl
deutlich genug von mir formuliert wurde. Titos Vielvölkerstaat habe
ich aber nie als Imperialismus verstanden, im Gegenteil muss man ihn
aus seinem Widerstand gegen die Naziherrschaft verstehen. Jugoslawien
war damals wirklich die realisierte Hoffnung auf friedliches
Zusammenleben von ehemaligen Kontrahenten. Aber diese Hoffnung wurde
aus geostrategischen Motiven vom Westen zerschlagen. 
Mir für meine Ausführungen mit der "Faschos/Nazis/Rassistenkeule" zu
kommen, sagt viel über dich und dein Weltbild aus, ja, und auch über
deine Geschichtskenntnis, denn gerade jene wollten ja die Welt mit
ihrer Gewaltherrschaft "beglücken". Aber vielleicht bist du
Auftragsschreiber, dessen Auftrag es ist, jede begründete Zeile gegen
Globalisierung und neue Weltordnung in schiefes Licht rücken müssen,
vor allem wenn sie sachlich ohne Schaum vorm Mund vorgetragen wird..
-------------
Nachtrag: 
Später, nach der gewaltsamen Zerstörung Jugoslawiens durch das
westliche Imperium habe ich aber sehr wohl zur Kenntnis genommen,
dass auch 40 Jahre Zusammenleben nicht genügt haben, damit sich
ehemalige Nachbar, Freunde und Kollegen nicht gegenseitig an die
Gurgel gingen. Das macht wenig Hoffnung, auf eine friedliche
multi-ethnische Zukunft. 

 

 

26.02.16 Re: Völkische "Hetzpropaganda". Gegenrede gegen "demon-driver"

 

Zitat Überschrift von "demon-driver: "Völkische Hetzpropaganda. Es
gibt überhaupt keine nicht-multi-ethnischen Staaten"

Pauschal betrachtet hat „demon-driver“ recht, es gibt wohl wirklich
keine nicht-multiethnischen Staaten, von ein paar Hirten- und
Jägervölkern abgesehen. Multi-ethnisch bedeutet aber in vielen
Fällen, dass die Ethnien, Religionen oder was immer auch,
nebeneinander her leben, oft in Ghettos, die wie kleine Staaten im
Staat wirken und sich der Kultur des Gastlandes verweigern. 
Ich weiß nicht, ob dafür wirklich der Begriff "multi-ethnisch"
treffend ist, denn so entsteht ein Abbild der Welt auf nationaler
Ebene. Gelungene Integration sieht anders aus. Weil frühere Kriege,
vor allem aber die Folgen des Imperialismus, diese Ghettoisierung
hinterließen, haben wir damit genug zu tun, diese Zersplitterungen
für die Nachgeborenen erträglich zu machen. Mutwillig neue zu
schaffen, sollten wir aber möglichst vermeiden, denn das würde die
weitere Abschottung fördern. In Krisenzeiten leiten Staatsführer den
latenten Volksgroll seit jeher gegen diese Minderheiten um,
missbrauchen sie als Sündenböcke und nehmen so quasi Druck aus dem
Kessel. Wenn das nicht reicht, bedeutet das oft Krieg und die im
Kleinen bereits eingeübte Bekämpfung fremder Ethnien im großen
Stil... 
Schwer erträglich ist es auch, wenn die sich abschottenden Ethnien
oder Religionen, die ansonsten die im Staat üblichen Regeln und
Sitten strikt ablehnen, nur ihre eigene Sprache sprechen, ihren
Kindern Heirat mit den Landeskindern oder aus anderen Minderheiten
verbieten und alles ablehnen, bis auf die sozialen Alimentierungen. 

Doch beim eigentlichen Thema der Unterdebatte ging es um
Zwangsvereinigungen durch dominierende Nachbarn oder neoimperiale
"Eingemeindungen ganzer Länder" und die Entrechtung der Betroffenen
durch rechtliche, wirtschaftliche und kulturell gleichmacherische
"Oberregie" von Imperien, die zur Verhöhnung der Bevölkerung, anders
als etwa im Römischen Reich, auch noch als Demokratie verkauft wird.  

 

20.02.16 Vom wilden Kurdistan und vom wilden Westen

Was haben Erdogan und Obama am Telefon gestern besprochen?

 

"Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten."
(Goethe, Faust 1)


Nun, die Völker schlugen also schon damals gegeneinander, weit hinten
in der Türkei. Wie weit die europäischen kolonialen Chaosbringer
damals schon mitmischten, weiss ich nicht genau, aber Schiiten,
Sunniten, Kurden und wie sie alle heissen, mochten sich schon damals
offenbar nicht leiden. Richtig Benzin ins Feuer schütteten aber wohl
erst die kolonialen europäischen Räubernationen, mit ihrem Prinzip
des "Teilen und Herrsche", mit denen man die Völker gegeneinander
hetzte, allen voran den Briten, die zudem mit ihren willkürlichen
Grenzziehungen ganze Kontinente ins Unglück stürzten. Und nun seit
bald hundert Jahren auch die Yankees, die ihren eigenen
Befreiungskrieg gegen die Briten vergessen haben und sich nicht
weniger hochmütig und unwissend als jene aufführen. 
Doch zu den Kurden, die mein Thema sein sollen. Was wir Deutschen von
den Kurden wussten, haben wir von Karl Mai und der Name „Kurdistan“
geht uns deswegen ganz selbstverständlich über die Lippen. Weil
dieses bedauernswerte Volk auf vier Länder aufgeteilt wurde und die
Türken ihnen lange Zeit sogar die Muttersprache untersagten, gilt den
Kurden unsere Sympathie. Als Bayern, die man auch durch Preußen und
später durch die Amis zur Kolonie machte, um erzog und uns die
Sprache nahm (in München sprechen noch zwei Prozent der Kinder die
Landessprache und jeder zweite Bewohner hat einen
Migrationshintergrund), neigen nicht nur die Bergbewohner von uns zu
Mitgefühl für jenes Volk, das man als "Bergtürken" verspottete. Gut,
das ist nur ein Gefühl und hundert Jahre Unterdrückung machen ein
Volk nicht automatisch zu besseren Menschen. Trotzdem würde ich mich
freuen, wenn es einmal ein vereinigtes Kurdistan geben sollte, nicht
gegen die Türkei, Syrien, Irak und Iran, sondern als ein Scharnier
zwischen den Ländern, mit einer Adapterfunktion für die Verständigung
in der ganzen Region. Aber diese Mittlerfunktion wünschte ich mir
auch für die Ukraine, als ein neutraler Staat zwischen Ost und West,
und ich habe es mir auch immer für Deutschland gewünscht, doch da
waren die Alliierten und Adenauer davor, man brauchte uns als
Speerspitze und als mögliches Kampfgebiet. Und heute? Lockt man die
Jugend des Orients und Afrikas in die zumindest in sozialer Hinsicht
einigermaßen ziviliiserten Staaten Europas, um unsere Sozialsysteme
zu überlasten und so zu zerstören, deren blosse Existenz für die
Globalisten das ist, was das Weihwasser für den Teufel… Die anderen
Auswirkungen aufzulisten erspare ich uns, denn hier finden sich genug
Hinweise im Netz, auch wenn viele noch immer von festgefahrenen
Romantikern als Hinrngespinste und VT gesehen werden. Ich rate
dringend wieder einmal den "Standpunkt" zu verlassen und ein paar
Schritte zu gehen und den Kopf um ein paar Grad zu drehen. Wer dabei
noch immer nichts anderes sieht, der kann ja wieder zurück ins Glied
treten.

 

19. 02.16 Wer einmal "an der Wahrheit Blut geleckt“...

Kanzleramt will Aufklärung über mögliche russische Medienkampagne

 

Ich lese zum Frühstück immer noch die Zeitung unserer Region und
beinah jeden Tag schwillt mir der Hals bei der hanebüchenen
Propaganda, die man uns vorsetzt. Heute werden etwa die
scheinheiligen Lügen Erdogans ausgebreitet, keine Silbe über die
Verurteilung der Türkei durch den Weltsicherheitsrat genau am Tag des Anschlags, was eine kurdische Urheberschaft doch ziemlich
unwahrscheinlich macht. Die minutenschnelle Schuldzuweisung, wie
schon beim Anschlag in Istambul, spricht ebenfalls Bände. Und die Mär
von einem Fingerabdruck des Täters erinnert an die
gefundenen Täterausweise beim WTC oder in Paris. 

.
Und nun will man rauskriegen, ob uns die Russen mit ihren Medien
propagandistisch unterwandern wollen, das ist kein Witz mehr, sondern
eine Beleidgung des Verstandes. Klar, stellen staatliche russische
Medien ihre Weltsicht dar und sie freuen sich gewiss, wenn ein so
renommierter Politiker wie Willy Wimmer, die deutsche Regierung mit
großer Sachkenntnis kritisiert. Die eigentliche Schande ist aber,
dass Wimmer das in einem russischen Medium machen muss, weil in
unseren zwangsfinanzierten Staatsmedien echte Kritik nicht zugelassen
wird. Schon immer mußte man dort die Goldnuggets mühsam suchen und
wurde selten vor Mitternacht fündig. Doch es gab noch kritische
Sendungen, die für jeden kritsichen Bürger beinah Pflicht waren.
Heute, wenn ich sie gelegentlich ansehe, dann frage ich mich schon,
waren wir früher so uninformiert und doof oder sind die Sendungen
heute so schlecht geworden? 

Frau Kanzlerin, wollen Sie uns irgendwann verbieten, uns aus vielen
Quellen zu informieren? Auch ich schaue immer wieder, was etwa
Sputnik oder RT zu einem Thema berichten und lege es auf die Waage zu
den anderen Infos, die ich bereits aus den verschiedensten
Onlinemedien gesammelt habe. Das Problem ist nur, wer hat soviel
Zeit? Natürlich nur Rentner und hier wohl auch nur wenige, die
irgendwann „an der Wahrheit Blut geleckt haben“ und ohne ausgewogene
Information nicht leben mögen. Das mögliche Zeitfenster für
Berufstätige ist, erst recht wenn sie eine Familie haben, unendlich
kleiner. Sie  müssen letztlich glauben, was man ihnen vom Mainstream
ins Hirn bläst. Vielfach wollen sie das auch alles gar nicht so genau
wissen, denn sie haben genug um die Ohren und wollen einfach nur ein
wenig entspannen, vielleicht befürchten sie auch, dass ihnen das
vertraute steinerne Fundament, auf dem sie ihr Leben bauen, zu Sand
zerfällt und alles auf einem ungeheueren Sumpf steht.  

 

 

13.02.16 Nur direkte Demokratie ist Demokratie

"Rettet den Volksentscheid"

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen (...) ausgeübt. So steht es im GG, doch scheren tut das niemand. Ich habe das vor bald zwanzig Jahren schon einmal mit einem Schriftsatz beim VG eingefordert, doch ich unwissender Naivling wurde darüber belehrt, dass ich überhaupt nicht berechtigt bin, vor das Verfassungsgericht zu ziehen und die Beseitigung einen Verfassungsverstoßes anzumahnen. Da müßte ich schon persönlich betroffen sein und mich zuvor durch alle Instanzen geklagt haben... Das verstand ich mit meinem Bürgerhirn nicht. Ich wies darauf hin, dass es unter der Etikettierung „Demokratie“ nur ein Polittheater gibt und man im besten Fall zwischen zwei Übeln entscheiden kann. Und das soll mich persönlich nicht betreffen? Wenn rückgratarme Karrieristen und Dampfplauderer die Parlamente besetzt halten, die damals schon, ich glaub sechzig Mal die Verfassung verändert und verwässert hatten und weder vom Verfassungsschutz noch vom Verfassungsgericht dagegen Einspruch kam? Und da soll ich nicht betroffen sein? Oder wenn permanent gegen den im GG verbotenen Fraktionszwang verstoßen wird und die Volksvertreter nicht das Volk vertreten, sondern nur ihre Parteien und die wiederum Interessengruppen bedienen? Wie kann man mir dann die Betroffenheit absprechen? So dachte ich damals und denke ich auch noch heute und möchte, dass dieser Etikettenschwindel, der im besten Fall eine Kinderdemokratie ist, endlich erwachsen wird, und über Sachthemen nach den Regeln der Vernunft und jeweiligen Betroffenheit abgestimmt wird. Also über Themen, die alle betreffen dürfen alle abstimmen, und über regionale Themen soll ein möglichst enger Zirkel geschlagen werden, damit die wirklich Betroffenen nicht durch enferntere Nutznießer überstimmt werden können. Nun werden Kritiker sagen: Genau deswegen muß alles so bleiben, wie es ist, denn wie sollte es dann noch schädliche Baumaßnahmen im Vorgarten oder einen Kriegseinsatz in fernen Ländern geben? Richtig, da müßte es schon schwerwiegende Argumente dafür geben. Daraus ergäbe sich die völlige Entmachtung jener, die heute bestimmen. Aber so würde eben wirkliche Demokratie funktionieren und mir wäre engagiertes Kirchturmdenken, das auf Eigennutz für sich und die seinen baut lieber, als die Erfüllung des Eigennutzes von völlig fremden Interessen. Und komme mir jetzt niemand, dass die Bevölkerung zu blöd wäre, etwas zu entscheiden. Aber klug genug Politiker zu wählen, die sich wie Waschmittelwerbung anbieten, ist sie schon? Wie schon oft in Interviews nach Parlamentsabstimmungen aufgedeckt wurde, steht auch Abgeordneten beim Abstimmen oft keinerlei Sachkennnis im Weg, sie können oft nicht einmal erklären, warum sie so oder so gestimmt haben. Aber das ist eben gewünscht, von denen, die wirklich die Entscheidungen treffen. Ein Parlament, das sich von Lobbyisten oft sogar die Gesetze schreiben lässt, sollte sich einfach nur schämen und schweigen. Ein Land, in dem vielleicht 80 Prozent aller Entscheidungen von Bürokraten gesteuert werden und diese wiederum nur Anhängsel von Gesetzen und internationalen Verträgen sind, sollte beim Thema Selbst- und Mitbestimmung oder gar beim Thema Demokratie besser kleinlaut werden. Bleiben immer noch zwanzig Prozent Regelungskompetenz der Politik, höre ich nun einwenden. Nein, das meiste davon wird in Washington und Brüssel geregelt, und dort tanzen die Puppen nach der Pfeife der Hochfinanz und der von internationalen Konzernen.
Vielleicht ist das alles ein wenig überzeichnet, doch soll es klarmachen, das unser Leben in hohem Maß von Leuten gesteuert wird, die überhaupt über keine demokratische Legitimation verfügen.
Ob ich so naiv sei und glauben würde, das Plebiszite immer vernünftig ausgehen? Meistens würde es so sein, glaube ich, Veränderungen würden auf jeden Fall von Vorsicht gesteuert, was nie schaden kann. Und richtige Fehlentscheidungen? Würde es wohl auch gelegentlich geben, doch die gibt es heute am laufenden Band.

 

11. 02.16 Auf die Dauer hilft keine Mauer sondern nur Verständigung mit den Nachbarn

Netanjahu: Mauer um Israel als "Schutz vor den wilden Tieren"

 

Wie war das mit den mittelalterlichen Burgen und den Ritterrüstungen?
Als Kanonen und Musketen erfunden wurden, boten sie keinen Schutz
mehr. Das einzige, was Israel auf die Dauer mit seinen hässlichen
Sperranlagen erreichen wird, dass seine Bewohner irgendwann einen
Lagerkoller bekommen und Israel verlassen werden. Gegen moderne
Waffen ist eine Mauer sowieso ein Witz. Netanjahus Spruch als Schutz
vor wilden Tieren sollte nicht verniedlicht werden, denn er meint
damit gewiss keine Löwen und Tiger, denn die Mauer ist eine
Apartheitsmauer, sie trennt palästinensische Bauern von ihren Feldern
und verläuft nicht nur um das Land, sondern im Zickzack hindurch und
schließt Dörfer und Städte in hermetisch abgeriegelte Ghettos ein.
Israel hilft auf Dauer ganz gewiss keine Mauer, sondern nur die
Verständigung mit denjenigen, die das gleiche Recht haben in der
Region zu leben, einfach weil sie dort geboren sind. 

 

 

11.02.16 Von Kelten in Bayern und der Sorge Albert Einsteins

Antwort auf einen Beitrag zu Israels Einmauerung

 

Lieber "Hutzlibu", was du da von dir gibst ist schon eine sehr
verkürzte und völlig einseitige Darstellung, man weiß gar nicht, wo
und wie man anfangen soll, darauf zu antworten.

Was würden wir sagen, wenn die keltische Urbevölkerung - sagen wir in
Bayern - auftauchen und das Land zu ihrem angestammten Land erklären
würde, weil ihre Vorfahren hier vor Jahrtausenden gelebt haben? Wenn
sie sich mit Waffengewalt ausbreiten und alles aufkaufen würden, da
sie von irgendwoher protegiert und alimentiert werden. Wenn ein
Großteil der bayerischen Bevölkerung vertrieben und der Rest als
Bürger zweiter Klasse behandelt würde, nur weil Einzelheiten ihres
Glaubens voneinander abweichen. Wenn diese Usurpatoren dann einen
keltischen Gottesstaat errichten, den bayerischen Bauern das Wasser
abgraben, ihre Obstgärten abholzen und ihre Häuser zerstören würden?
(„Schon 1948 vertrieb Israel 750’000 Palästinenser gewaltsam aus
ihren Häusern und machte 125‘000 palästinensische Häuser dem Erdboden
gleich. 531 arabische Dörfer wurden ausgelöscht.“ )
Quelle:
https://www.zeitenschrift.com/artikel/nahostkonflikt-israel-das-neue-
land-der-apartheid#.VWjoPKIQOhc

Und bevor diese Verbrechen mit dem Trauma des Holocaustes
entschuldigt werden, sollte der Hinweis erlaubt sein, dass Albert
Einstein, der bekanntlich auch Jude war, seinen Freund Chaim
Weizmann, den Hauptvertreter des Zionismus, schon 1928 vor den
Gefahren eines jüdischen Nationalismus gewarnt hat. Ohne
Rücksichtnahme auf die Lebensinteressen der Araber, so Einstein,
würde die zionistische Sache zerbrechen. Er fürchtete den
"blödsinnigen Nationalismus und Rassenfimmel“, den man den anderen
nachmacht, "nach einer beispiellosen Schule des Leidens".

PS: 
Bayern hat übrigens seit 1945 etwa die Hälfte seiner
Einwohnerschaft als Vertriebene, Flüchtlinge oder
Wirtschaftsmigranten aufgenommen. Doch wurden irgendwo Zugereiste mit
hohen Zäunen in Lagern und Enklaven eingesperrt oder gar massenhaft
ermordet? Diese Integrationsarbeit war wohl nur möglich durch die
altbayerische Ethik des "Leben und Leben lassen". Ich würde mal
sagen, dass man sich in diesem Punkt an vielen Orten dieser Welt eine
Scheibe von uns abschneiden kann. Das passt gewiss manchen Ideologen
so nicht in den Kram, denn Bayern ist für sie eine beliebte
Projektionsfläche für eigene Unzulänglichkeiten. 

 

 

11.2.16 Alles nur Verschwörungstheorie...

„Eine Tragödie für das ganze Land“ titelte die PNP heute, am 11.2.16 und: "Ursachen- Suche kann Wochen dauern“. Es geht um das Zugunglück bei Bad Aibling, mit zehn Toten und achtzig Verletzten. Auf Seite Zwei ist dann zu lesen, dass ein solcher Unfall auf Grund der technischen Sicherheitsvorkehrungen eigentlich unmöglich ist. Es gäbe z.Z. weder Hinweise auf ein technisches noch ein menschliches Versagen. Mit keiner Silbe wird auch nur die Möglichkeit eines Anschlags in Erwägung gezogen, was ja in der gegenwärtigen politischen Lage nicht völlig unwahrscheinlich sein dürfte. Schon beim Absturz der Germanwings Maschine im letzten Jahr, wurde der Verdacht geäußert, dass es sich durchaus um eine Abstrafung der betroffenen Länder Deutschland und Frankreich handeln könnte, für ihr Bremsen mit Minsk2. Was böte sich derzeit als Szenario an? Seehofers Russlandreise vor einer Woche, die ja die Nato und alle ihr hörigen politischen Gruppen vor Empörung aufschreien ließ, ja immer noch lässt. In den Medien überbieten sich Grüne und Sozis mit Vorwürfen. Dann ließ man viele Faschingszüge absagen, aus „klimatischen Gründen“, wie es hieß, doch die meterologischen Sturmwarnungen dürften eher Nebensache gewesen sein. Eher schon die Sorge, dass die Motivwagen für eine politische Demonstration gegen die gegenwärtige Kriegspolitik genützt werden könnten. Dann stand Seehofers Ultimatum im Raum, das er der Kanzlerin in Sachen Massenimmigration gestellt hat und es stand der politische Aschermittwoch in Bayern vor der Tür, der in der Verbindung mit Wahlvolk und Bier leicht zum Brandbeschleuniger in der Regierungskoalition hätte werden können. Seehofer hatte auch schon den deutlichen Satz vom „Herrschaft des Unrechts“ ausgesprochen, der von vielen Politik- und Rechtsexperten gestützt und seit Wochen begründet wurde. Und ausgerechnet jetzt passierte dieser schreckliche Unfall in Bayern. Gibt es solche Zufälle? Seit 40 Jahren kein Zugunglück mehr in Bayern und dann gerade in dieser brenzligen Lage wieder eins? Und dann dieses völlige Ausklammern auch nur einer Andeutung eines Anschlags, wo uns doch sonst alle Wochen Anschläge an die Wand gemalt werden? Schon beim Anschlag vor Wochen in Istambul, mit ebenfalls 10 deutschen Opfern, lief alles so ungewöhnlich ab. Ob jemals so schnell ein Kapitalverbrechen ad akta gelegt wurde? Tut mir leid, ich finde solche Dinge merkwürdig, besser: aufmerkwürdig. Wenn der Unfall von Aibling denn wirklich ein Schuß gegen Seehofer gewesen sein sollte, dann wird er ihn gewiss als solchen erkannt haben. Der Warnschuss wird ihn entweder befeuern oder einknicken lassen, das Letztere ist wohl das Wahrscheinlichere. Das Opfern von unschuldigen Menschen wäre aber dann das völlige Eingeständnis menschenverachtender Verkommenheit der politischen Akteure und die Ansage, dass man in Deutschland schnell noch ganz andere Dinge befürchten muss, wenn man nicht spurt wie verlangt. Merkel zumindest ist schon einmal eingeknickt und ließ in der Türkei die unglaublichsten Sprüche gegen Russland los. Da sie die tatsächlichen historischen Abläufe kennt, hat man ihr entweder ein Messer an die Kehle gehalten oder sie gibt den letzten Rest Tarnung auf, für wenn sie tatsächlich Politik macht.

 

 

5.2.16 Für alte und neue Volksmusik

einige Gedanken zur gegenwärtigen Debatte die Volksmusik im BR in eine digitale Ecke zu verdrängen

 

1941 schrieb Hitler, er wolle in den besetzten "Ostgebieten" nur "glückliche" Analphabeten antreffen. Und Zitat: „Durch einen Rundfunk wird der Gemeinde vorgesetzt, was ihr zuträglich ist, Musik unbegrenzt.“ Er wolle aber keine Musik, die den Kopf berührt: „Geistige Arbeit sollen sie nicht lernen, wir dürfen ja nichts drucken lassen!“

 

Sollte uns Nachkriegskindern eigentlich bekannt vorkommen, denn wir wurden genau nach diesen Vorgaben geprägt. Ziel war es, uns die Identität zu nehmen und uns einzulullen. Es gibt heute auf beinah allen Kanälen nur „unbegrenztes“ angloamerikanisches Gedudel und primitivste Maschinenmusik. So etwas in der Art wollte Hitler mit den eroberten Ostvölkern auch machen. Doch es kam anders und so wurden wir jungen Deutschen auf diese Weise beglückt. Was haben wir über unsere Lehrer gelästert, wenn sie uns vor der totalen Amerikanisierung und dem "Denglish" (den Begriff gabs damals noch nicht) warnten und sie uns mit wenig Erfolg an unsere eigene Kultur heranführen wollten! Doch diese assozierten wir mit der als "muffig" etikettierten Spießerkultur unserer Väter. Und so bewunderten wir jeden englischen Furz mehr, auch wenn wir kaum ein Wort davon verstanden. Aber so sollte es sein, siehe oben.

Nun sollen der Gehirnwäsche durch Dauerbeschallung im Bayerischen Rundfunk mit der globalen Kommerzmusik in dem viel gehörten B1 auch die letzen bayerischen Sendungen ausgemerzt werden. Bislang hat der BR seinen Althörern, bei denen für die Allierten sowieso Hopfen und Malz verloren schien, noch ein paar bayerische Nischen gelassen mit „echter Volksmusik“. Nun werden auch diese aus dem BR-Mainstream beseitigt und in eine, für die Interessierten kaum erreichbare, digitale Ecke geschoben. Gewiss ist es nur ein Zufall, dass dies zeitlich mit den gegenwärtigen, von den Amerikanern gewünschten und ausgelösten Völkerwanderungen zusammentrifft, die Europa weiter ihren gewachsenen Charakter nehmen wird. Es ist aber in jedem Fall ein weiterer Baustein für Globaliserung und Gleichmacherei total, wirtschaftlich und mental. Dies mag ein wenig nach rechter Verschwörungstheorie klingen, doch ist sie längst Realität. In München sollen nur noch 2 Prozent der Kinder bayrisch sprechen und jeder zweite einen Migrationshintergrund haben. Diese Entwicklung ist gewollt, vermutlich das Ergebnis alliierter Siegerpolitik, denn es gibt genug Äußerungen von damaligen Staatsführern und Thinktanks, die dies genau so wollten, wir erfahren davon aber erst heute durch das Internet, denn alle großen Medien sind Medien von Amerikas Gnaden und es gibt einfach gewisse Tabuthemen. Nun bin ich alles andere als ein Nationalist und die alliierte "Polung", möchte ich in einigen Bereichen auch nicht missen, ich würde damit gewichtige Stücke von mir selber aufgeben. Ich bin nicht nur durch bayerische Volksmusik, sondern genauso durch Jazz, Blues, Soul und Rock geprägt und hatte das Glück in einer Zeit aufzuwachsen, in denen sich hier gewaltige Entwicklungen ereigneten, von denen das beklagte elektronische Einerlei, das uns heute überall umspült, nur ein elender Abklatsch ist. Aber ich bin Regionalist durch und durch (was mich nicht hindert mich auch als Weltbürger zu fühlen) und liebe unsere Sprache und vieles an unseren bayerischen Eigenheiten und bedeutende davon sind auch in unserer Volksmusik verankert. Als ihr größtes Manko empfand ich, dass sie von Lordsiegelbewahrern zu einem Fossil gemacht wurde, was auf Dauer ihr Tod sein mußte. So habe ich schon Ende der Sechziger Jahre versucht ihr durch zeitgenössische Kompositionen, die nicht nur vergangene Idylle besangen, sondern aus der Gegenwart schöpften, neues Leben einzuhauchen. Leider, zumindest kurzfristig (hundert Jahre sind da gar nichts) ohne Erfolg. Vielleicht hatte man Sorge, dass mit solchen Liedern auch die fremde Form und die Politik in dieses sorgsam gehütete Refugium vordringen würden, oder Kommerz und schrille Töne. Ich verstehe das und habe nie ein Wort dagegen gesagt, denn vermutlich waren wirklich viele meiner Lieder zu kopflastig und zu "anarchistisch" in der Form.

Vom BR wurden diese Bestrebungen beinah völlig ignoriert, wenn es sich nicht um reine Gaudilieder handelte, die ins Klischee der Alliierten aus Übersee und Preussen passten. Für Liederschreiber wie mich, die in bayrisch über zeitgenössische Themen und Gefühle schrieben, gab es beim BR nur Nischenberichte in B2, wo das Volk kaum einmal hineinhörte. Eine wirkliche Förderung oder Unterstützung zeitgenössischer Lieder gab es nie. Selbst beim kritischen und vom BR mitveranstalteten Nürnberger Bardentreffen, wurde dann im Funk nur das Unverfänglichste gesendet, das in etwa Hitlers Wünschen an die musikalische Hirnwäsche in den eroberten Ostländern entsprach. Heute ist sowieso ein multikultureller Event daraus geworden, in dem Sprache zum Musikinstrumententon degradiert wurde, was oft sehr die Ohren erfreut, das Hirn dazwischen aber unbeteiligt lässt.

Und deshalb geht es bei der gegenwärtigen Debatte über Platz für Volksmusik um viel. Der BR darf mit seiner Ankündigung nicht durchkommen. Schön wäre es, wenn es uns auch gelänge im Funkhaus auch einmal die Fenster zu öffnen, damit endlich einmal mehr bayerische Luft hineinkommt.

 

6.2.16 Zur gegenwärtigen BR-Volksmusikdebatte

 

In der Debatte zur Onlinepetition zum Thema Volksmusik (https://www.openpetition.de/pe... hat ein Teilnehmer das schier unglaubliche Argument gebracht, "Deutschland sollte auf Musik, die die Nazis liebten, verzichten."  Da ich diese Sprüche schon öfter gehört habe, von ansonsten klugen Leuten, ein paar Zeilen dazu:
Wie kann man seine eigene Kultur nur so hassen! Es gibt bei uns Fanatiker, die würden am liebsten ihre eigene Sprache ausspucken, weil sie auch einmal die Nazis gesprochen haben. Für mich ist dieser Selbsthass Symptom einer schlimmen Geisteskrankheit und das Ergebnis einer jahrzehntelangen Gehirnwäsche. Unsere Sprache, Kultur und Musik ist in Jahrhunderten gewachsen, der zwölfjährige braune Spuk hat damit nichts zu tun. Richtig ist zwar, dass auch die Volksmusik in der ersten Zeit nach Machtübernahme von den Nazis missbraucht wurde, um der Bevölkerung Volksnähe zu suggerieren, tatsächlich war Hitler alles Regionale ein Greuel, denn regionales Denken war der größte Feind seines Deutschlandwahns.

 

 

03.02.16 Unmöglich in offenen Systemen

Bedingungsloses Grundeinkommen - Chaos oder Schlaraffenland?

 

Es ist der reine Irrsinn: Auf diesem Planeten gibt es eines im
Übermaß: Menschen die Arbeit brauchen. Dennoch tun die Staaten heute
alles, damit menschliche Arbeitskräfte „freigesetzt“ werden, was ganz
sicher nicht sein Zweck sein kann, denn sollte er nicht eigentlich
die Bevölkerung vor Faustrecht und Räuberei schützen? (Was natürlich schon immer die reine Augenwischerei war, denn tatsächlich war der Staat immer das Werkzeug der Wirtschaft und der Besitzenden, um ihre Pfründe zu sichern und zu mehren).

Auch heute schützt er die Habenden und Starken, die seine Hilfe nicht brauchen
und sich gewiss ins Fäustchen lachen, über soviel Dummheit. Schafft
ein Unternehmer einen Automaten an, mit dem er hundert Arbeiter
überflüssig macht, kann er die Investition absetzen und bekommt oft
noch saftige Hilfen dazu. Der Automat zahlt aber keine Sozialabgaben,
die anderen Beschäftigten müssen die Entlassenen auffangen. Das
Know-How, die tausend Einzelteile, sind das Fundament, das dem
Automaten zugrunde liegt und ist zum großen Teil das Erbe früherer
Generationen, quasi Menschheitserbe, vergleichbar den Werken früher
Künstler und Denker, auf die unsere Kultur baut. Daher wäre es nur
recht und billig, wenn der Automat Tantiemen an die Bevölkerung
entrichtet. 

Interessant auch die Aufzählungen, welche Behörden sich alleine mit
sich selber bzw. mit der Regelung und Disziplinierung der
Hilfesuchenden beschäftigten. Ein Moloch, der exponentiell wächst wie
eine böse Krankheit und sich von den produktiv Beschäftigten mästen
lässt. Erst recht, wenn man die Folgen der Entwürdigung der
Hilfesuchenden bis in ihre letzten Nutznießer mit einbezieht. Vom
Militär und den Geheimdiensten, die dieses irre System schützen, ganz
abgesehen. Viele Argumente also für ein Grundeinkommen. Doch kann das
nur funktionieren in geschlossenen Systemen, nicht wenn von aussen
immer mehr Menschen nachrücken, die davon partiziperen wollen. Wer
wie der heilige Georg seinen Mantel teilt, ist gewiss ein edler
Mensch, doch wie oft kann er ihn teilen, bis er selber friert? 
Andererseits sollte jeder Erdenbürger die Mittel bekommen sich und
seine Familie zu ernähren. Doch wie soll er das machen, wenn alles
Land schon jemanden gehört? So können die meisten nur ihre Kraft wie
eine Ware verkaufen, auf einem Markt, in dem der Staat dafür sorgt,
dass die Preise, die für Menschen bezahlt werden sinken, weil er ein
Überangebot von ihnen schafft, in dem er sie ins Land lockt und
nebenbei die Gegenden, aus denen sie kommen, noch ärmer macht. 

 

 

6.2.16 Zur gegenwärtigen BR-Volksmusikdebatte

 

In der Debatte zur Onlinepetition zum Thema Volksmusik (hat ein Teilnehmer das schier unglaubliche Argument gebracht, "Deutschland sollte auf Musik, die die Nazis liebten, verzichten."  Da ich diese Sprüche schon öfter gehört habe, von ansonsten klugen Leuten, ein paar Zeilen dazu:
Wie kann man seine eigene Kultur nur so hassen! Es gibt bei uns Fanatiker, die würden am liebsten ihre eigene Sprache ausspucken, weil sie auch einmal die Nazis gesprochen haben. Für mich ist dieser Selbsthass Symptom einer schlimmen Geisteskrankheit und das Ergebnis einer jahrzehntelangen Gehirnwäsche. Unsere Sprache, Kultur und Musik ist in Jahrhunderten gewachsen, der zwölfjährige braune Spuk hat damit nichts zu tun. Richtig ist zwar, dass auch die Volksmusik in der ersten Zeit nach Machtübernahme von den Nazis missbraucht wurde, um der Bevölkerung Volksnähe zu suggerieren, tatsächlich war Hitler alles Regionale ein Greuel, denn regionales Denken war der größte Feind seines Deutschlandwahns.

 

 

04.02.16 Betreff: Durch Grundsicherung wegfallende Bürokratien und Gewerbe

 

„Erst recht, wenn man die Folgen der Entwürdigung der
Hilfesuchenden bis in ihre letzten Nutznießer mit einbezieht.“ (Zitat
aus meinem Aufsatz).

Ein schwer verständlicher Satz? Zugegeben. Ich will versuchen ihn im
Hinblick auf den Medizinsektors zu erläutern. Dieser besteht ja nicht
nur aus Hilfe bei Verletzungen und Krankheiten, ich vermute, dass der
administrative Bereich sehr hoch angesetzt werden muss. Viele der
Patienten gehen nicht zum Arzt, weil sie glauben, dass er ihnen
hilft, (was er ja wirklich nur in einem engen Segment an Leiden kann)
sondern weil sie eine Krankschreibung für den Arbeitgeber brauchen.
Da dies nicht offen ausgesprochen wird, werden halt auch noch
Medikamente verordnet, damit der Besuch mit einer medizinischen
Notwendigkeit verbrämt werden kann. Die meisten Medikamente wandern
in den Abfall, doch das ist den Pharmazeuten egal, hauptsache Umsatz.
Wer dann auch noch Hilfe bei Reha- oder Rentengewährung oder bei der
Pflegeinstufung braucht, der löst den bürokratischen Urknall aus, der
administrative Sektor exolodiert. Es ist ein Lehrbeispiel für
organisierte Sinnlosigkeit. Hier gibt es wirklich das sagenhafte
Perpetuum mobile, das einmal angestoßen, von alleine weiterläuft...
Es erinnert auch an Opferdarbringen vor Götzen, und diese, den
Patienten entwürdigenden Opfer, müssen über lange Zeit gebracht
werden: Unzählige Termine, oft über viele Jahre, nervige Wartezeiten
und nirgends einzuklagender Diebstahl an Lebenszeit, dramatisiertes
Vortragenmüssen der Leiden, die dadurch und den nötigen
Attestierungswahn auf keinen Fall besser werden. Endlose
Briefwechsel, Beteuerungen, Jammern, Überspitzungen - die medizinisch
völlig kontraindiziert sind, weil man damit Menschen zwingt ihre
Leiden am Köcheln zu halten, was diese wiederum verstärkt und
manchmal aus metastasiert. Doch überall, wo es um das Abrufen von
Versicherungsleistungen geht, greift die Interessenlage der
Assekuranzen, möglich nichts, möglichst spät und möglichst wenig
zahlen zu müssen. Die Privatisierung von existentiellen
Absicherungen, hat die Regeln der Wolfsgrube vollends aktiviert. Da
werden versicherungseigene „medizinische Dienste“ eingesetzt, die im
Sinne ihrer Geldgeber funktionieren müssen. Da mästet sich ein
Gutachterwesen, das gut bezahlt wird, doch nur solange der
Versicherung genehme Entscheidungen getroffen werden. Oder die
Abläufe bei der Pflegeeinstufung, wo es ja ebenfalls um das Abrufen
einer Versicherungsleistung geht: Selbst 90igjährige (vermutlich
sogar Hundertjährige) Menschen müssen ihre Hilfsbedürfigkeit
nachweisen und minutiös belegen, um in eine der drei Gruppen
eingestuft zu werden. (In die dritte Gruppe kommt man nur, wenn man
schon seinen Kopf unterm Arm trägt...)
Dies bedeutet in der Praxis, dass Greise sagen müssen, was sie alles
nicht mehr können, auch wenn sie das psychisch schwer belastet, denn
sie wollen ja noch möglichst viel können. Es ist ein unwürdiges,
menschenverachtendes Theater. 

Dem gegenüber steht dann die verkommene Politik, die Wohltaten wie
aus einem Füllhorn an Zugewanderte verteilt, aus politischen Gründen
den Exodus aus fernen Ländern fördert, weil irgendein Verbündeter
oder die eigene Wirtschaft aus einem Arbeitslosenheer Vorteile ziehen
kann. Wer dann noch hört, dass sogar Angehörige im fremden Ländern
mit deutschen Sozialleistungen unterstützt werden, der meint, das
könne doch alles gar nicht sein, eingedenk der Erfahrungen der
autochtonen Deutschen, wenn die Hilfe brauchen und die das ganze
System finanzieren müssen. 

Und dann kommt das Thema Grundsicherung, wie ein Lichtstrahl in
finsterster Nacht, man reibt sich die Augen, wie bitte? Ihre
Einführung würde die allermeisten der eben beschrieben Entwürdigungen
überflüssig machen und ganze Heerscharen von Kontrolleueren,
„Zuhältern“ und Verwaltern müssten sich ebenfalls mit der
Grundsicherung begnügen, weil sie einfach niemand mehr braucht und
sie nichts „Gescheites“ gelernt haben... Aus diesem Umstand lassen
sich die Erfolgsaussichten der Einführung einer Grundsicherung
ablesen. Bevor der heutige Parasitensumpf trockengelegt werden kann,
lässt sich eher die Schwerkraft abschaffen..., leider.   

 

 

03.02.16 Entgegnung an Bröckers

zu: Erregungsbereitschaft und Schießbefehl

 

Lieber Mathias Bröckers, 
ich schätze deine Arbeiten und es gehört durchaus thematisiert, dass
sich alte und bekanntermaßen helle Köpfe heute zur Thematik
Massenmigration äußern. Was man dem einen oder anderen vorwerfen
kann, ist, sich erst so spät und vielleicht zuvor nie über die
Räuberpolitik der USA und ihrer Vasallen deutlich genug geäußert zu
haben, die, wenn vielleicht nicht immer die Ursache, so doch der
Katalysator für die verfahrene Weltlage sind. Richtig ist, dass
beides zusammengehört, wer nur in eine Richtung redet, ist ein
Schwachkopf oder Rattenfänger. Trotzdem finde ich es gut, dass sich
die Herren aus ihren Elfenbeintürmen zu Wort melden und dabei
riskieren im paradox anmutenden Verein aus merkantilen Globalisten
(und ihren Gazetten) und blauäugiger Träumer und Pharisäer ans Kreuz
genagelt zu werden. 

Nun bist du ja einer der wenigen, die schon seit vielen Jahren tiefer
graben und aufzuklären versuchen. Was du hier aber vorhast, verstehe
ich nicht ganz.   
Falls ich es richtig verstanden habe, gibt es für dich nur die
Gegenpole „Menschheit“ und „Nation und Volk“. Mir schaudert bei
Letzterem nicht weniger als dir. Genauso schaudert mir aber vor
Leuten, die sich nicht um die Nächsten kümmern, sondern um die
Übernächsten oder die gar von Feindesliebe süsseln. Mit all den
grünen, roten und christlichen Menschheitsrettern - aus derem Schoß
auch ich komme - habe ich immer nur eines erlebt: Hochmut und
Verachtung gegenüber denen, die mit ihren edlen Phrasen nichts
anfangen konnten, denn bei allen Nichtsektierern gilt das Urgesetz:
Erst die Meinen und ich, dann die Freunde und Nachbarn - und wenn
dann noch Ressource und Kraft bleibt - dann kommen (vielleicht) die
anderen und dann erst die ganz anderen. Dies ist das bewährte
Urgesetz aller Lebewesen, das jeder ohne Studium versteht und das so
vernünftig und ethisch ist, wie etwas nur vernünftig und ethisch sein
kann. "Nation und Volk" sind, wie "Menschheit" etwas Künstliches, nur
geschaffen die Menschen absichtlich zu verwirren und ihnen die
gewachsene Polung zu nehmen. Es ist an der Zeit diese Egozentrik (der
Begriff trifft die Sache nicht ganz) zu rehabilitieren und uns mehr
auf die Auswüchse einzuschießen, also, wenn jedes irgendwie sinnvolle
Maß an Horten und Raffen überschritten wird.   

Dass alleine von der Zahl her Wanderungsbewegungen in den anstehenden
Größenordnungen nicht funktionieren können, das ist nicht nur eine
Behauptung oder irrationale Angst, denn die schnellen
Völkervermischungen sind noch nie irgendwo gut gegangen. Und wo will
man die Grenze setzen? Bei zehn Millionen, bei 80 Millionen? Bei 800
Millionen? Klingt überzeichnet, ist es aber nicht, denn jeder neue
Krieg in Afrika oder Asien kann unüberschaubare Massen in Bewegung
setzen und auch wenn nur ein Hundertstel jener Menschen zu uns käme,
die heute nur ein, zwei Euro am Tag zum Leben haben, dann bräche
unser System schlagartig zusammen. 

 

4.2.16 Nur Bargeld lacht

Leserbrief an PNP zur Bargeldobergrenze, Bericht und Kommentar von heute

 

Wenn die ungekrönten Meister im Geldverschieben das Bargeld nach und nach ausrotten wollen, um kriminelles oder terroristisches Geldverschieben zu verhindern, dann reibt man sich verwundert die Augen. Aber Zitronenfalter falten Zitronen, Kriege werden aus Menschlichkeit geführt, Völkerwanderungen aus reinem Mitleid inszeniert und bewährte Alltagsgegenstände nicht aus Gründen der Wirtschaftsförderung verboten, sondern allein wegen des Klimaschutzes. Für wie blöd hält man uns? Nun soll es sukzessive der „geprägten Freiheit“, also dem Bargeld, an den Kragen gehen. Jeder weiß auch warum, die Sparer trauen den Banken nicht mehr und sagen sich „Bargeld lacht“, selbst wenn es in der Matratze steckt. Die Geldwirtschaft soll deshalb völlig virtuell werden, kein Mensch weiß mehr, ob hinter den Zahlen irgendein fassbarer Wert steckt, und der Staat hat dann den totalen Überblick über alle Geldbewegungen. Gegen das, was Brüssel und Berlin gerade ausbrüten, waren die Schergen des sagenhaften Sheriffs von Nottingham die reinsten Waisenknaben. Wann, so fragen wir uns langsam, kommt endlich Robin Hood und wo geht es zum Sheerwood Forest?

 

 

31. 01.16 Ohne Einfriedungen kein Frieden und keine Vielfalt

zum Bericht bei Telepolis Philosoph Sloterdijk lobt Grenze und Nationalstaat

 

Nur weil Peter Sloterdijk ein Thema fokussiert, muss es nicht
verkehrt sein, auch wenn ich bisher mit ihm kaum gleiche
Schnittmengen gefunden habe. Ich darf auch meine beiden Beiträge zum
Thema Grenzen hier bei Telepolis von letztem November erinnern und
meinen Hinweis, dass Grenzen auch Einfriedungen sein können, ohne die
es keinen Frieden geben kann. Das ändert nichts daran, dass ich
Abgrenzungen auch nicht schön finde. Doch solange der Wasserstand in
kommuniziernden Röhren absinkt, wenn Röhren mit niedrigerem
Wasserstand dazu kommen, solange wird man das auch zwischen Staaten
und Völkern vermeiden müssen. Warum? Weil sonst alle Buntheit der
Völker in einer Suppe verrührt wird und am Ende immer eine braune
Brühe herauskommt.
http://www.heise.de/tp/foren/S-Von-hirnlosen-Krebsen-und-dem-Wert-von-Grenzen/forum-296425/msg-27037092/read/
http://www.heise.de/tp/foren/S-Was-der-Terror-verdeckt-Absichtliche-Zerstoerung-der-Nationalstaaten/forum-296439/msg-27038812/read/

 

28.1.16 Besser nach vorne schaun

Lesebrief zum Lb von Herrn Günther "Trauermarschblasen lassen", Thema: Fuzo in Zwiesel

 

Nicht die Auslagerung des Einkaufens an den Ortsrand und das rigorose Parkverbot am Stadtplatz sei schuld am Gewerbesterben am Stadtplatz, sondern das erfolgreiche Bürgerbegehren gegen die irrwitzige Stadtplatzsperrung von 1999, deren Initiatoren Alfred Günther als Fanatiker beschimpft. Sein jüngster Leserbrief ist wohl der Versuch die eigene Mitverantwortung für die verfehlte Politik der Stadtführungen auf diejenigen abzulenken, die einmal erfolgreich dagegen aufgemuckt haben. Immerhin - unsere Forderung nach einer stadtplatznahen Umfahrung als Voraussetzung für eine Stadtplatzsperrung hat Herr Günther inzwischen übernommen. Seine Polemik hilft unserer Stadt aber heute nicht weiter und unterstreicht nur die Rolle als Scharfmacher, die er seinerzeit gespielt hat. Da das Ausbluten der Innenstädte aber kein typisches Zwiesler Problem ist, sondern beinahe überall zu beobachten ist, will ich mit Schuldzuweisungen vorsichtig sein. Ich habe aber auch seinerzeit die gute Absicht der Stadtführung in Sachen Stadtplatzsperrung nicht angezweifelt, da diese ja als der verzweifelte Versuch erkennbar war, der Innenstadt wieder mehr Leben einzuhauchen. Dieser Versuch war aber von Anfang an aus vielerlei Gründen zum Scheitern verurteilt, bei dem das Fehlen einer innerstädtischen Umfahrung nur einer war. Alleine aus klimatischen Gründen und wegen des fehlenden Hinterlandes konnte die Sache nicht gelingen. Der anstehende „Citysprint“ ist so ein Überbleibsel aus der dieser Zeit, mit dem man krampfhaft versucht, der Leiche Leben einzuhauchen. Selbst das viel größere Deggendorf versuchte letzten Sommer mit einer „Strandaufschüttung mit Liegestühlen“ künstlich ihre Fuzo zu beleben. Selbst größere Städte lassen in ihren Innenstädten zumindest Zielverkehr und Parken zu, weil sonst die Innenstädte sterben. Als Therapie für unseren Stadtplatz kommen auch nur Kurzparkplätze vor den Geschäften in Frage, verbunden vielleicht mit einer einspurigen Verkehrsführung und zusätzlicher Südostumfahrung. Aber nach der Fuzo-Klatsche durch die Bürger hat man erst einmal knapp zwanzig Jahre geschmollt und dem Gewerbesterben am Stadtplatz weiter zugeschaut und mit der Auslagerung des Waldmuseums sogar noch altiv mitgeholfen. Von Bürgermeister Steininger und den noch immer anhaltenden Streiterein im Rat bin ich sehr enttäuscht. Ein schlechtes Gewissen habe aber auch ich, weil unsere damalige Initiative „Bürgerfreundliche Stadt“ mit 64 Prozent Unterstützung den Rückenwind gehabt hätte, die Stadtpolitik anders zu gestalten. Aber wir hatten halt keine politischen Ambitionen und waren beruflich anderweitig gebunden.

aus aktuellem Anlass zum Nachlesen: Dokumentation zur Fuzo in Zwiesel aus dem Jahr 1999

 

 

25.1.16 Regionalität kann heute revolutionär sein

zum Beitrag bei Telepolis Hitler und die Dialekte

 

„...die Nationalsozialisten hätten sich regionale Bewegungen und
regionale Kulturpolitik in einer ersten Phase nur vorübergehend
dienstbar gemacht, dann jedoch ein kultur- und sprachzentralistisches
Programm verfolgt.“

Diese These erscheint mir einleuchtend. Warum sollte eine totalitäre,
von internationalen Konzernen, Militaristen und Großgrundbesitzern aufgebaute
Organisation, die vor allen den Zweck hatte das kommunistische
Russland zu bekämpfen, regionale Eigenheiten hochhalten? Ich glaube
sogar, dass die ganze Deutschtümelei nur die lockende Melodei der
Rattenfänger war, damit die Wähler, deren Väter kein Land hatten, dem
„Vaterland“ hinterherliefen. Ein regionales Bewußtsein war da nur
hinderlich, man brauchte keine Bayern, die sich noch dazu als
Altbayern, Franken und Schwaben verstanden und ihren regionalen Stolz
hatten, brauchte keine Sachsen, Württenberger usw., man brauchte „ein
einig Volk“ und keinen Separatismus. In den letzten freien Wahlen im
November 1932 haben die Nazis etwa in Niederbayern gerade mal 33,1
Prozent der Stimmen bekommen und wenn die Bevölkerung wirklich eine
Wahl gehabt hätte, hätten sie lieber wieder einen König eingesetzt
und in den Städten eine Räterepublik. Nein, an regionaler Kultur und
Bewußtsein hatten die Nazis kein Interesse, im Gegenteil waren diese
für sie eine Bedrohung, weil die Landbevölkerung den preussischen
Imperialismus hasste. Neonazis machen sich da heute etwas vor, wenn
sie ihren Hitler als Vertreter der kleinen Leute beschreiben. Doch
aus lauter Verärgerung über die heutige Fremdsteuerung durch die
Siegermächte, verklären sie den Deutschlandwahn und meinen darin das
Mittel zu finden, die Bevormundung abzuschütteln. Doch was wir
wirklich brauchen ist ein Bewußtsein für den hohen Wert von
Regionalität, von Dialekten, von Heimatverbundenheit. Die
Siegermächte haben diese Regionalität in 70 Jahren aber in einem Maß
zerstört, wie es die Nazis nicht ansatzweise geschafft haben. Es ist
dieser amerikanische Sauerteig, der alle Teige dieser Welt
durchwächst und am Ende zur völligen kulturellen Verarmung und zur
Gleichmacherei führt, aber so sind die Provinzen halt leichter zu
steuern.
Regionalität könnte der vielleicht wirksamste Hebel dagegen
sein. Doch wer seine Mundart spricht, wird von den Vorläufern der
Amis, den hochmütigen Preussen, belächelt, aber sie wissen vermutlich
gar nicht, dass sie fremde Geschäfte betreiben. Also, werdet
friedliche „Revolutionäre“ und sprecht wieder, wie euch der Schnabel
gewachsen ist. Kauft wieder bei den regionalen Erzeugern und nicht im
„Outlet-Center“, esst keine Chickenwings sondern Brathändl, trinkt
kein Cola sondern Bier und Äpplwoi, und wenn ihr meint, dass euch das
in einer Lederhose leichter fällt, dann – in Gottsnamen – zieht halt
eine Hirschlederne an - solange ich keine tragen muss...

 

 

23.1.16 Zerstörung der Familien

Kommentar zum Bericht „Schweswig beginnt dreimonatige Babypause“

Was ist in den Köpfen von Frauen passiert, die ohne materielle Not eine Berufsarbeit der Betreuung ihres Babys vorziehen? Bei einer zunehmenden Zahl von „modernen“ Frauen haben sich die natürlichen Wertigkeiten verschoben. Hatte die Versorgung des Nachwuchses die ganze Entwicklungsgeschichte lang – nicht anders wie im Tierreich – höchste Priorität, so ziehen viele Frauen heute Lohnarbeit der Kinderbetreuung vor. Keine Tiermutter würde ihr Baby nach drei Monaten alleine lassen, denn auch der liebevollste Ersatz kann die Mutter nicht ersetzen. Eigentlich möchte man annehmen, dass jede Frau für dieses bedeutsamste aller Menschenrechte kämpfen würde, doch heute bekämpfen sie eher jeden, der sie daran erinnert. Und wenn dann auch noch die Familienministerin mit schlechtem Beispiel vorangeht -- !

Die Praxis des „Outsourcing“ von Kleinkindern in kollektive Einrichtungen ist das vielleicht verhängnisvollste Erbe des Sozialismus, der immer das Ziel hatte, die traditionelle Familie zu zerstören, weil er diese als Pfeiler der abgelehnten Machtverhältnisse sah. Diese „Untertanenproduktion“ wollte man schon lieber selber steuern, doch dafür mußte man die Familie zerstören. Am Radikalsten wurde das in den Kibbutzim Israels durchgezogen, wo Kinder und Eltern getrennt leben und die Kinder schon von Anfang an in Kollektiveinrichtungen aufwachsen. Soweit ist man in der DDR nicht gegangen, aber das immer frühere Abgeben von Kindern in Tagesstätten ist – neben dem Privatisieren der Riesenagrarbetriebe - das Erbe, das auch die Wirtschaft des Westens gerne übernommen hat, weil es ihr Gewinn bringt. Diese Gewinne werden selbstverständlich privatisiert, die Kosten – wie üblich – der Gemeinschaft aufgelastet. Wer hier nur die Kitakosten rechnet, hat das Ausmaß der Folgeschäden (Kranken- und Sozialhilfekosten, Altenheime usw.) nicht bedacht. Es sollte sich niemand täuschen, am Ende steht nicht nur der von Klein auf abgerichtete, servile Gruppenmensch, sondern auch der durch durch Defizite im Urvertrauen bindungsunfähige Bürger, der es als normal findet, dass Kleinkinder dem Staat oder beauftragten Trägern anvertraut werden und die Familie nur noch eine Freizeitveranstaltung ist, die mit ihrer Hauptaufgabe viel Sinn und Zusammenhalt verloren hat. Ihr Auseinanderbrechen ist heute fast schon das Normale. Ohne ihr Wertvollstes, ihre Kinder, wird sie ihrer Glückserfahrungen beraubt, gegen die alles Konsumieren und Fernreisen nur armselige Ersatzhandlungen sind.

Dieser gesellschaftliche Zwang für Frauen, berufstätig zu sein, weil das Geld sonst nicht reicht oder weil man nicht als Hausmütterchen verhöhnt werden will, ist eine Schande für unsere Gesellschaft. Gleichzeitig aber auch noch darüber zu klagen, dass wir die niedrigste Vermehrungsquote der Welt haben und deswegen anderen Ländern Arbeitskräfte abwerben müssen - ist das einfach nur paradox oder schon perfide?

 

 

23.01.16 Präsentation der neuen High-Tech Kampfausrüstung

 

 

18.1.16 Tierhaltung und Selbstversorgung

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Artikel vom 4.1.16 „Esel, Schafe und Ziegen für Zuhause?

 

Es ist erfreulich, dass es in einer Zeit, in der tierische Nahrungsmittel im Supermarkt zu wachsen scheinen und die Menschen all dem entfremdet wurden, was unsere Vorfahren Jahrtausende in unseren Breiten hat überleben lassen, in Erinnerung gebracht wird, dass es auch anders ginge, wenn man nicht gerade in der Stadt lebt und schlimme Nachbarn hat. Noch niemals zuvor haben angewiesenere und damit unfreiere Menschen gelebt, was den meisten aber nicht bewußt ist, denn sie definieren Freiheit mit Urlaubsreisen und Konsumangeboten und huldigen den neuen Göttern und hoffen auf Erlösung durch Technik und Geld. Doch das eine kann schnell wertloses Papier sein und die Technik kann ausfallen, die praktischen Folgen kann sich jeder selber ausmalen. Mit der früheren Selbstversorgung ging neben allem anderen auch Überlebenskultur verloren, die ich für die bedeusamste aller Kulturen halte. Nicht nur Wissen und Fertigkeiten, sondern auch ein Genpool an widerstandsfähigen Haustierrassen. Eine Renaissance wird aber nicht nur durch Nichtwissen, Bequemlickeit und Verstädterung verhindert, auch Wirtschaft und Politik wollen genau diesen Zustand des völligen Ausgeliefertseins und tun alles, damit auch die letzten Selbstversorger entnervt aufgeben. Sie wenden Vorschriften, die für die Agrarindustrie gemacht wurden, auch auf Tierhalter mit zwei, drei Tieren an und zwingen ihnen irrwitzige Bürokratie auf. Und ausgerechnet diejenigen, die dieses Land mit immer neuen Straßen zerschneiden und die hässlichsten Gewerbebauten absegnen und das schöne Bayernland bald bis zur Unkenntlichkeit „modernisiert“ haben, verweigern Selbstversorgern und Kleinbauern die bauliche Privilegierung, und machen es unmöglich irgendwohin einen Unterstand oder Heuschober zu bauen. Und die verschiedenen Behörden spielen Pingpong mit jedem, der es versucht und wenn dann die Oberlandschaftszerstörer den Knüppel „Zersiedelung der Landschaft“ aus dem Sack holen, kann man nur noch auswandern nach Russland oder Kanada... Als heimatverbundener Mensch kam das für mich nicht in Frage und so habe ich fast vierzig Jahre lang als Selbstversorger das getan, was einem die Menschheitsgeschichte lang Ehre eingebracht hat: Sich und die Seinen zu ernähren und mich am Rande der Gesetze entlangzuschlängeln. Deshalb habe ich den Artikel mit viel Sachkunde gelesen und wiederholt die Augenbrauen hochgezogen. Ein Leserbrief kann diese Einwendungen aber nur andeuten, vielleicht schreibe ich mal einen Wälzer darüber. Bei den wiedergekäuten Vorurteilen in Sachen Ziegenhaltung kann ich aber schon abhelfen, siehe Tipps dazu auf meiner Webseite:

 

Tipps zur Ziegenhaltung u.ä.

Impressionen aus drei Jahrzehnten Selbstversorgerlandwirtschaft im Bayerischen Wald

 

16. 01.16 Ich hatte einen Traum...

In den Foren wird machmal die Frage erörtert, was nach Merkel kommen
könnte. Da sich niemand aufdrängt heißt es, die Kanzlerin solle halt
weitermachen und die Suppe auslöffeln, die sie uns eingebrockt hat.
Ich bin anderer Meinung, auch wenn ich damals bei Minsk2 kurze Zeit
ins Wanken kam, ebenso wenn ich an Frau Merkels sprachliche und
vermutlich auch mentale Kompatibilität in Sachen Russland denke. Doch
sie hat ihre Talente nicht zum friedlichen Weiterbau des
„europäischen Hauses, einschliesslich Russland“ eingesetzt, im
Gegenteil alles an geostrategischen Spielchen der USA geduldet und so
die gute Nachbarschaft mit Russland geopfert. Vielleicht hat Merkel –
das will ich nicht ausschließen – den gefährlichsten US-Irrsinn
entschärft, aber das ist zu wenig. Sie ist eine folgsame
Statthalterin angloamerikanischer und multinationaler
Konzerninteressen, nicht aber der objektiven Interessen unseres
Landes. Und bevor die Kanzlerin durch ihre bereitwilligen
militärischen Vasallendienste weiter an dem großen Pulverfass
mitzündelt, unserer Kultur mit TTIP und CEPA den Rest gibt, wie eine
unumschränkte Regentin weiter wichtige Gesetze dieses Landes
aushebelt und mit ihrer Einwanderungspolitik vollends unregierbar
macht, muss sie zurücktreten. Um mit ihren Worten zu sprechen: „Das
ist alternativlos!“
Auch wenn man sicher sein kann, dass die internationalen
Marionettenspieler die ihnen geneigten Nachfolger bereits in Stellung
bringen und der Gedanke an die beiden meistgenannten
Nachfolgekanditaten einem die Nackenhaare 
aufstellen lässt - Frau Merkels Rücktritt ist auch ein wichtiges
Signal an die Welt, dass die Deutschen noch nicht vollends ihren
Verstand verloren haben. Von den Nachfolgern kann man sich nur
wünschen, dass sie nicht aus den verkommenen politischen Lagern
kommen, dass sie selbstbewußter werden und die Parteien auf den ihnen
vom GG zugewiesenen Platz zurückstutzen und der Bevölkerung mehr
Souveränitär und Mitbestimmung zukommen lassen. Der Rest meines
Traumes: Deutschland, ein zuverlässiger, friedlicher Nachbar, der mit
allen Völkern Freundschaft und faire Geschäftsbeziehungen pflegt,
(natürlich auch mit den USA), mit einem Militär, das sich auf die
Verteidigung seines Landes beschränkt und eine schlagkräftige,
verlässliche Hilfstruppe für Katastrophenfälle aller Art auf der
ganzen Welt wird. 

 

 

13.01.16 Kleine Polemik...

zu Wilder Westen am Rhein

Dem Tatort sei Dank! Nach gefühlten 1 Million Fernsekrimis können wir
Deutschen wohl gar nicht mehr anders, als nach Motiven zu forschen
und alles zu hinterfragen, was man uns so serviert, denn wir wissen:
nichts ist so, wie es sich im ersten Moment darstellt. 
So fragen wir uns, steckt vielleicht eine Plan dahinter, die rechte
Grundsuppe über den Kölner Domplatz schwappen zu lassen? Hat man die
Migrantensituatiion bewußt so zugespitzt, dass bürgerkriegsähnliche
Situationen entstehen, mit selbsternannten Bürgerwehren in
Deutschland und Terroranschlägen in Istambul? Bis auf die Kanzlerin
und Herrn Gauck konnte sich doch wohl jeder ausmalen, dass
orientalischeJungmänner in sexuellen Notstand geraten und irgendwann - da sie
sonst nichts zu tun haben - hordenweise durch die Städte ziehen und mit
männlichem Imponiergehabe Frauen belästigen, praktisch ihre einzige
Kompetenz, die ihnen geblieben ist. Wir kennen doch alle wie
verklemmte heimische Bubis in der Horde plötzlich auf dicke Hose
machen und sich gegen einzelne Frauen aufzutrumpfen getrauen..., im
Rudel werden selbst die größten Schisser mutig... Und nun muss man
sich noch ausmalen, was passieren kann, wenn die Köpfe solcher
Männerwesen, die gestern noch in streng reglementierter und prüder
Kultur lebten, auf einmal nicht mehr richtig durchblutet werden, weil
ihnen ihr Blut zwischen die Beine absackt.... Mit ihnen, die im Kopf
eigentlich einer anderen Entwicklungsepoche angehören, haben wir –
ich übertreibe ein wenig - das Mittelalter zu uns geholt. Und nun
werden diese schwanztragenden Geschöpfe an allen Ecken mit dem hier
herrschenden sexuellen Warencharakter der Frauen konfrontiert, denn
weibliche Attribute fördern bekanntlich den Umsatz. Dazu werde in
Filmen und im Internet dauergeile Frauen präsentiert, die alle auf
den Märchenprinzen warten. Wie sollen die Orientalen wissen, dass
dies nur Märchen für Männer sind? Es muß ein gewaltiger Kulturschock
für die Eingereisten sein, die zu allem Überfluss auch vielfach aus
Kriegsgebieten stammen, in denen das nackte Faustrecht herrscht. Eine
unbekannte Zahl von ihnen war auch schon beim Militär, seit jeher die
hohe Schule sittlichen Verhaltens und männlicher Galanterie...;
vielleicht waren sie sogar Kindersoldat und geschädigt bis in die
tiefste Seele. Und in den Köpfen gärt eine Mischung aus Religion,
Lebenwollen, Illusionen, Heimweh, schlechtem Gewissen und manchmal
auch Hass, nicht selten gegen sich selber. Vielleicht auch gegen die
deutschen Gutmenschen, diese netten Wesen aus einer anderen Welt, die
einfach nur helfen ohne nach Lohn zu fragen. Wir wissen doch, dass
man keinen Freund schneller verliert, als wenn man ihm Geld leiht, denn seine Schwäche dich darum zu bitten, wird er dir nie verzeihen... (Schopenhauer ?)
So ähnlich wird es wohl auch vielen Zuwanderern gehen. Nur die
moralisch Hochstenden unter ihnen – in Sodom und Gomorrha tat sich
der Engel seinerzeit schwer einen Einzigen zu finden – werden ihren
Helfern für den Rest ihres Lebens in Dankbarkeit verbunden sein.  

Neulich schrieb jemand hier in einem der Foren sinngemäß, wir bräuchten keine importierten Trottel, da uns unsere eingeborenen
Trottel genug beschäftigen. Unfein ausgedrückt, aber doch sehr wahr. 

 

12. 01.16 Begriff „Unwort“ zum Unwort des Jahres küren!

Anmerkung zum Bericht bei Telepolis "Gutmensch" ist "Unwort des Jahres"

Ich bin dafür, den Begriff „Unwort“ zum Unwort des Jahres zu küren!
Das Wort „Gutmensch“ wird zwar in jüngerer Zeit gerne spöttisch
gebraucht, aber wir nutzen halt manchmal so polemische
Etikettierungen, um etwas rasch auf den Punkt zu bringen. Menschen,
die sich wirklich um Humanität bemühen, sollten da darüber stehen,
denn zumindest in meinen Ohren schwingt in „Gutmensch“ immer auch
Respekt vor der uneigennützigen Leitung und der lauteren Absicht von
freiwilligen Helfern mit. Und unsere Zampanos aus der Politik,
die in fremdem Auftrag Millionen Menschen aus völlig anderen
Kulturkreis ins Land gelockt haben und zuvor jene Politik unterstützt
haben, die Krieg und Not brachte, wird niemand als „Gutmenschen“
bezeichnen, was sie wohl gerne hätten! Sie verkaufen ihre Politik
gerne als christlich oder humanistisch motiviert, aber ich weiß
nicht, ob ihnen das wirklich jemand abnimmt. Die gewählten Unwörter
fallen auch nicht vom Himmel, sondern werden von einflussreichen
Kreisen gefördert. Die Wahl zum Unwort des Jahres ist – wie schon so
oft – ein propagandistischer Versuch einen im Grunde guten Begriff in
Verruf zu bringen und selber im allgemeinen Nebel in dessen Nähe zu
schlüpfen und sich als Opfer zu präsentieren. Also Kriegslist oder
absichtliche Begriffsverwirrung? Unabhängig davon sollten uns dennoch
um Präzisierung bei Etikettierungen bemühen und den Begriff nur für
die Menschen verwenden, die ihn auch wirklich verdienen. Die anderen
sollten wir wieder blauäugig oder bigott nennen, Philister, Heuchler,
Lügner oder Pharisäer.

 

09. 01.16  Eigene Erfahrungen

Beitrag zum Bericht auf Telepolis  Systematische Misshandlungen beim bayerischen Domchor

Die Prügelstrafe war in Bayern bis 1969 erlaubt, der Rohrstock für
Schläge auf Handflächen oder Gesäß /Tatzen oder Überglegte) war aber
schon ein paar Jahre vorher schon ein Auslaufmodell. Es gab aber
immer schon Lehrer, die haben überhaupt nicht geschlagen oder solche,
die mit einem dünnen Stäbchen eher symbolisch bestraft haben. Und es
gab andere, die ließen sich von den Schülern alle Jahre einen neuen
Haselstock in Zeigefingerstärke liefern (und manche Schüler rissen
sich um dieses Privileg, in der Hoffnung, deswegen irgendwann Gnade
zu finden). Doch da haben sie sich verspekuliert, denn zumindest
unser "Pädagoge“ ließ sich nicht einwickeln. Ich habe einmal
„Überglegte“ bekommen, deren blutunterlaufene Striemen man noch nach
einer Woche gesehen hat. Und einmal bekam beinah die ganze Klasse
Tatzen für Rechtschreibfehler, pro Fehler 3 Tatzen, ich war einer der
Besten und hatte nur zwei Fehler, was schmerzhaft genug wurde. Einem
Legastheniker – den Begriff gab es damals noch nicht - bluteten nach
der Tortur die Finger. Selten, dass sich Eltern beschwerten, immer
hieß es „Das wird dir schon gehört haben...!“ Für gute Leistungen gab
es übrigens verschiedenfarbige Lobstriche auf einer öffentlich
aufgehängten Namensliste, die „recht“, „noch recht“ und „gerade noch
recht“ bedeuteten und uns mächtig anspornten...  Also Zuckerbrot und
Peitsche, die Älteste aller Dressurstrategien.
Mit katholischen Religionslehrern hatte ich als frommer Bub nie
Probleme, andere bekamen beinah regelmäßig eine Watschn, Kopfnuss
oder mussen auf ihren ausgstreckten Armen ihren Ranzen hochhalten. 
Von sexuellen Übergriffen hörte ich nie was, ich glaube, es gab auch
keine. Auch aus einem benachbarten Klosterinternat habe ich nie
dergleichen gehört, von dem ein oder anderem geplatzten Trommelfell
durch Watschen schon eher. Und dass wir zu Zweit zur
Kommunionvorbereitung auf den Knien des Pfarrers sitzen durften und
er uns freundlich über die Gebote aufklärte und auf die Beichte
vorbereitete, war, so seltsam es sich in Zeiten von pädagogischer
Korrektheit anhört, vermutlich nur eine Sympathiebekundung, nach dem
Jesusmotto: „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“ 
Der alttestamentische Bibelspruch, dass man bei dem Kind, das man
liebt mit der Rute nicht sparen soll, hat die moralische
Untermauerung für Züchtigung geliefert. Die unterdrückte und
verklemmte Sexualität, tat wohl ein übriges. Man braucht man sich ja
nur einmal die Äußerungen des Bodenpersonals der drei abrahamschen
Religionen etwa über Masturbation ergoggeln, da gibt es teilweise
sogar Gleichsetzung mit Mord... Und vor drei Jahren hat der Bundestag
mehrheitlich für die Zulässigkeit religiös begründeter chirurgischer
Methoden zur Erschwerung oder Verhinderung von Onanie gestimmt,
natürlich hat das niemand so genannt, denn Religionsfreiheit ist
allen guten Menschen heilig und wenn sie noch so zur
Mitgliedermarkierung und Sexualunterdrückung missbraucht wird. Dies
alles sollte man vielleicht im Hinterkopf haben, wenn man sich den
neuen Ermittlungen bei den Domspatzen nähert. Es wäre ein Fehler, nur
die Vergangenheit zu bemühen. Vieles, was sich heute ganz
selbstverständlich an Menschenverachtung (auch sexueller) in TV und
Netz abspielt, hinterlässt auf kindlichen Seelen Striemen, die nicht,
wie die auf meinem Hintern nach vierzehn Tagen verblassen. 

 

08. 01.16 Aufgabe des Künstlers

Kommentar zum Beitrag bei Telepolis: "h"Wir brauchen einen aggressiven Humanismus"

"Die Aufgabe eines Künstlers sehe ich darin: Dinge, Beziehungen und
Hintergründe erkennbar zu machen, die nicht so ohne weiteres sichtbar
sind, Einzelheiten aufzuzeigen, wenn alle auf die großen Abläufe
starren, auf das Ganze zu verweisen, wenn alle nur das Einzelne
sehen, auch das Unvorstellbare dem Gefühl begreifbar zu machen. Dazu
ist Empfindlichkeit und Phantasie erforderlich, die Kopfmenschen kaum
entwickelt haben. Wer also, außer der Künstler sollte dies sonst
leisten können?" 

aus: „Gedanken zur Kunst“
http://www.hgeiss.de/texte/kunst/kunst.htm

Kunst soll also durch Überzeichnung Abläufe sichtbar machen und –
neben der Erbauung ihrer Konsumenten – möglichst einen halben Meter
weiter denken, wie etwa die Medien und einen Meter weiter wie
Politiker. Wer sonst soll das leisten, als Menschen mit
Vorstellungskraft. Ob Phillipp Ruch aber den Humanismus voranbringt,
in dem er den Hofnarren spielt und von einem „aggressiven Humanismus“
schwadroniert, bin ich mir nicht sicher, denn einiges erinnert an
einen Aufguss aus schon zuoft gehörten Sprüchen, die aus Gründen der
Menschlichkeit Krieg fordern. Diesen Mist hören wir ja ständig aus
den größten Lügenmäulern und jeder weiß, dass immer nur noch größeres
Sterben dabei herauskommt. 

 

7.1.16 Nicht schon wieder!

Das Autoradio einschaltend schloß ich aus gerade laufenden
Teilstücken einer Meldung, dass in Paris wieder ein Anschlag passiert
ist, mit Allah Akba-Rufen, geflüchteten Tätern und einem
zurückgelassenem Personalausweis. Das kann doch nicht wahr sein, war
mein erster Gedanke. Nicht schon wieder ein gefundener Ausweis! Und:
Ohne Zweifel halten die Täter und die Medien uns für völlig
vertrottelt! Nun sollen wir erneut ganz offensichtlich wieder
irgendeine Lügengeschichte in den Kopf geblasen kriegen, um uns in
Dauerempörung zu versetzen, um alles aktuelle Morden der
neokolonialen Mächte und ihrer Vasallen zu vergessen. So dachte ich,
denn nach den neuerlich verschärften Spannungen in Nahost, aber auch
dem deutlichen Abflauen der Begeisterung in Deutschland über das von
Frau Merkel und Co ins Land gelockten Glücksucher-/ Arbeitslosenheer
mit unmöglich vorauszusehenden hormonellen Problemen, war eine neue
Ablenkungsaktion fast zu erwarten. Doch dann merkte auch ich, dass
die Meldung eine Jubiläumsmeldung war, ein Jahr nach Charlie Hebdo.
Offenbar werden wir jetzt alle Jahre an die alten Terrorgeschichten
erinnert, damit nichts anderes Platz in den Nachrichten hat und die
Menschen in Dauerbesorgnis gehalten werden. Die Verbrechen sollen
uns, vergleichbar den Knoten an einer Gebetsschnur, an die
Geschehnisse erinnern, damit wir die Häupter gesenkt lassen: Da ist
der Knoten aller Knoten für 9/11, der trotz aller Aufklärung über die
Hintergründe noch immer als Begründung für alle weiteren Knoten
herhalten muss. Der Knoten für die entführte Maschine MH370 der
Malaysia-Airline muss wohl entfernt werden, denn zu deutlich weichen
die mittlerweile gesicherten Erkenntnisse über den Absturzort von der
früheren Lügenversion ab. Bei MH 17 sollte es vielleicht ähnlich
sein, obwohl zum ersten Jahrestag die alten Lügen wiederholt wurden
und es sogar die dümmsten Medien besser wissen sollten. Wie wird es
am Jahrestag der GermanWings-Katastrophe sein? Da wird es vermutlich
keinen Knoten geben, denn - wie wir uns erinnern - wußten die
westlichen Regierungschefs ja sofort, dass hier nichts zu gewinnen,
sondern nur zu vertuschen ist. Aus der Selbstmordtheorie des jungen
Piloten ist kein politisches Kapital zu schlagen, im Gegenteil muss
alles unternommen werden, damit die Sache nicht wieder aufgewärmt
wird. Ähnlich wird es auch mit dem Absturz der russischen Maschine
über dem Sinai sein: Nur nicht daran rühren! Erst recht gilt das für
den Abschuss des russischen Jets durch die Türkei, der – wenn nicht
befohlen – zumindest gedeckt wird. Und wie viele Menschen sind durch
US-Drohen im letzten Jahr ermordet worden? Besser nicht danach
fragen, denn es gäbe wohl keine Woche mehr ohne Gedenktag und unsere
Gedenkschnur wäre zu kurz für die ganzen Knoten. Einen Knoten für den
Jahrestag zum Überfall der Saudis auf den Jemen wird es auch nicht
geben, weil bis heute unsere Medien das Thema weitgehend
verschweigen. Ach ja, den Gedenktag für das jüngste Morden in Paris,
habe ich vergessen. Aber daran werden wir ganz sicher erinnert, wird
der Knoten doch für die Rechtfertigung für deutschen Kriegseintritt
in Syrien und Mali gebraucht.

PS: Nun lese ich, dass es tatsächlich gestern wieder einen
Anschlagsversuch in Paris mit einem Hackmesser gegeben haben soll,
der offensichtlich Verwirrte wurde, wie es in Frankreich üblich zu
werden scheint, sofort erschossen. Was soll man davon halten? 

 

03.01 2016 Es geht nur ums Geld

Kommentar bei Telepolis zum Bericht Unsere Lebensmittel - Betrug und kein Ende?

Die Frage, warum immer wieder Skandale im Nahrungsmittelbereich
vorkommen, ist ziemlich einfältig. Nahrungsmittel sind heute eine
Ware, selbst Tiere sind eine Ware, also Dinge, die eben bestimmten
Kriterien entsprechen müssen, die den Erzeugern und den Händlern
nützen, „innere Werte“ gehören nicht dazu. Für sie muss die Ware gut
transportierbar, haltbar und optisch den Normen entsprechen, die die
Kunden (die nichts anders kennen) wünschen. Also, sie muss zum
Verkaufen taugen, zu sonst nichts. Wie erlebten schon hundert Mal,
dass auch einheimische Erzeuger und Händler, je größer desto
gewissenloser, nichts dabei empfinden ihre Kunden (die ja ihre
Landsleute oder gar ihre Nachbarn sind) übers Ohr zu hauen und ihnen
Gammelfleisch, verseuchte Eier und schwer belastete Viktualien
verkauften und nur gestoppt wurden, weil irgendein verärgerter
Mitarbeiter den Skandal ins Rollen bringt und die Behörden (oder die
Presse) einschaltet. Es ist eine Augenwischerei zu glauben, dass die
staatlichen Kontrollbehörden alles verhindern könnten, selbst wenn
sie das Personal hätten mehr zu kontrollieren und nicht nur auf
wenige Kriterien schauten, die gut zu messen sind. Dazu kommen
Interessenskonflikte mit ihren Vorgesetzten, die im Sinne der Politik
funktionieren müssen, und dieser wieder im Sinn ihrer Lobbyisten.
Hormone im Fleisch, Antibiotika, ohne die die Agrarfabriken überhaupt
nicht funktionieren könnten, weil ihre Schlachtiere das Schlachtalter
nicht erreichen würden, verarmte und vergiftete Ackerböden,
genverändertes Futter, gespritzes und überdüngtes Gemüse – die
Aufzählung brauche ich wohl nicht fortführen – sind alles andere als
förderlich für uns Menschen. Nun kann sich jeder an den Fingern
abzählen, welches Interesse ein Konzern in der Dritten Welt daran
haben könnte, den Europäern oder Amerikaner gesunde und gehaltvolle
Lebensmittel zu erzeugen. Wichtig ist alleine, dass sie ihre Waren
verkaufen können, wir sprechen alleine für Deutschland von
Agrarimporten von 65 Milliarden Euro. (eine alte Zahl). 
Von Jamie Olivers gewonnenen Gerichtsurteil gegen McDonald war ja in
wenigen Medien kurz vor Weihnachten zu lesen. Der Starkoch darf
weiter behaupten, dass diese Menschenmäster mit dem großen M in den
Staaten ihre Burger für Bürger aus Fettpaste und Ammoniak herstellen.
Pfui Teufel, und wir reden immer nur vom Chlorhühnchen...

 

 

04. 01.16 Verarmte Ackerböden

Antwort auf Debattenbeitrag von "Drado" der auf den obigen Kommentar von mir geantwortet hat

 

Lieber Drado, guter Debattenbeitrag, Anmerkungen nehme ich gerne zur
Kenntnis. Ausnahme, der Spruch  
"verarmte Ackerböden" sind "Argumente" von Halbwissenden nahe der
Bullshitzone“.

Sagt dies ein Wissender einem Halbwissenden? So hoch stufe ich mich
gar nicht ein. Ein Halbwissender wäre schon ein ziemlich kluges
Kerlchen. Uns gehen manchmal ein paar Lichter auf, ansonsten stochern
wir alle im Nebel. Aber zum Bullshit-Argument mit den verarmten
Ackerböden. Da geht es um die Lehrmeinung, es käme nur auf das
Vorhandensein bestimmter chemischer Stoffe an, im Sinne des alten
Justus Liebich, dann wäre alles in Ordnung mit der
Pflanzenversorgung. Der Boden ist egal, ist nur das Gerüst, die
Struktur, in dem sich die Pflanzen festkrallen oder so ähnlich. Als
einer, der seine Nahrung seit bald vierzig Jahren selber anbaut und
in der Zeit seinen Böden kein Körnchen „Chemie“ zugeführt hat,
sondern sie ausschließlich mit Kompost „fütterte“, kann ich schon ein
wenig mitreden. Biologisch wirtschaftende Gärtner füttern übrigens
nicht die Pflanzen, sondern das Bodenleben, Dieses wiederum stellt
den Pflanzen die Nährstoffe zur Verfügung. Vermutlich darüber hinaus
noch manches andere, das noch kein Weisskittel mit dem Microskop, dem
Zollstock und der Waage ausgemacht und isoliert hat. Unsereiner
versucht auf dem Feld mit seiner Gabe organischer Stoffe (die ich
übrigens auch nie in die Erde einarbeite, sondern diese nach dem
Vorbild der Natur nur damit abdecke), ähnliche Bedingungen wie beim
Waldboden zu erzeugen, wo der alljährliche Laubfall schwarzen Humus
erzeugt. Der Beweis, das mein Prinzip nicht falsch sein kann, wird
durch die Fruchtbarkeit unseres Bodens bewiesen. Auch nach
jahrzehntelanger Nutzung ist dieser noch fruchtbarer und lebendiger
geworden. Diese Wirtschaftsweise erzeugt auch Nahrung, die
schmackhafter ist, als die, die in holländischer Glaswolle oder in
verarmten Feldböden getrieben wurde. Mit schwerem Gerät verdichtete
Äcker, oft ein halbes Jahr unbedeckt daliegend, mit Glyphosat seiner
Wildkräuter beraubt, sind dagegen vergleichsweise tot, was jede.
Bodenprobe beweist. 
Das mit dem „besseren Geschmack“ wird ja von Theoretikern immer
wieder bestritten, aber die reden halt manchmal wie Blinde von der
Farbe, es kann nicht sein, was nicht sein darf, Monsanto und Co
lassen grüßen. Ich erkläre mir dieses Mehr an Geschmack so, dass es
eben auch noch auf anders ankommt, als auf ein paar Chemikalien, die
man halt zufällig entdeckt hat. Im Grunde ist mir die Erklärung dafür
wurst, man kann sich auch nur lächerlich machen, wenn man zu sehr ins
Detail geht. Ich gehe aber auch davon aus, dass natürlich gezogene
Nahrung nicht nur besser schmeckt, sondern auch gesünder sein wird,
aus welchen Gründen auch immer. (Für den Gärtner sowieso, weil der
Anbau von ihm Bewegung in der Natur voraussetzt. Die Sinnhaftigkeit
dieser Bewegung hebt sie auch als allen modernen Ersatzhandlungen
heraus).
Dieselbe Argumentation, wie bei den Ackerböden, habe ich in diesem
Forum ein paar Forumsbeiträge weiter unten gefunden. Dort geht es um
Nahrungsersatzstoffe, die man halt auch im Labor erzeugen kann.
Können tut man schon, aber man sollte besser darauf verzichten. Aber
hier spukt in vielen Köpfen Raumschiff Enterprice, wo Mr. Spock seine
Essensbestellung beim Computer aufgibt und dann aus anorganischen
Zauberstoffen von unsichtbaren Händen sein Käsebrot gemixt wird. In
jungen Jahren hatte ich übrigens auch nie Zeit zum Essen und wünschte
mir die Pille zum Einschmeißen, die mich mit allem versorgt. Wenn das
nicht der Beweis für die Lernfähigkeit eines Menschen ist!

 

 

31. 12.15 Den Zeitgeist lästernde Gedanken zu Familie, Frauen, Kinder, Männer

Kommentar bei Telepolis zum Bericht Wenig Chancen für künftiges Familienleben

folgen

 

Selber aus einem warmherzigen ländlichen Elternhaus stammend, in der
ganz selbstverständlich 4 Generationen in Nachbarschaft zueinander
lebten und sich gegenseitig halfen, war es ein Schock im Berlin der
70iger die Familie als Repressionsapparat und schuld für den
bedauernswerten Zustand der Welt beschrieben zu finden. Für beinah
alle der angesagten linken Theoretiker, die ich näher kennenlernte,
war die Familie die Keimzelle von Repression, Servilität, ja des
Faschismus. Hier passierte die Untertanenproduktion, die Familie war
der Zulieferbetrieb für die Wirtschaft, die Kirchen und die Armeen.
Die Mütter waren Gebärmaschinen, die Väter tyrannische Patriarchen
usw. Die Lösung hieß Freiheit, nicht für etwas, sondern nur möglichst
von allem, was die eigene Lust tatsächlich oder vermeindlich
einschränkte und ein sich daraus ergebender Individualismus, der oft
aber nur eine falsche Etikettierung für Egoismus und Verweigerung von
Verantwortung war. Einige meiner Freunde lebten deswegen in Kommunen
mit Gleichaltrigen und auch ich beschäftigte mich intensiv mit diesen
und anderen Wohn- und Lebensmodellen, etwa mit den israelischen
Kibbutzim, in denen die Kinder von Anfang an in extra Kinderhäusern
aufwuchsen, und ich habe bald sogar andere davon zu überzeugen
versucht, dass die Kinder dort ein besonders gutes Verhältnis zu
ihren Eltern hätten, weil sich diese täglich ein paar Stunden um sie
kümmerten, ohne die ganzen lebenspraktischen Verpflichtungen. Als ich
dann irgendwann selber Vater wurde, änderte sich meine Argumentation
völlig, die Kibbutz-Erziehung erschien mir mit einem Mal wie eine
kaum überbietbare Teufelei, die einem das Wertvollste im Leben stahl,
die eigenen Kinder. Auch die erwähnten Wohnkommunen, die mir anfangs
zumindest von der Theorie her nicht ohne Reiz erschienen, verloren
diesen, wenn man sich praktisch darin aufhielt. Am meisten störte
mich die verbreitete Unverbindlichkeit der Beziehungen und der
Umstand, dass man es für selbstverständlich hielt, dass schon die
Kleinkinder in Kitas oder Kinderläden abgeschoben wurden. Für alte
Leute war sowieso kein Platz, die kamen eben in Heime, wo Spießer und
Ewiggestrige hingehören. Mit solchen zusammenleben wollen, war beinah
schon ein unsittliches Begehren...Ich weiß nicht ob es je in der
Geschichte der Menschen mehr Verachtung der Alten gegeben hat. Aber
das hat auch mit der permanenten Gehirnwäsche zu tun, der wir
ausgesetzt waren. Die Helleren meiner Generation lehnten zwar die
Kolonialkriege und das Morden der USA etwa in Vietnam zutiefst ab,
aber nicht ihren Kommerz und Konsum und auch nicht den flippigen Way
of Live, in dem meine Generation fast ertränkt wurde. 

Die Zerstörung der Familie passierte damals wie heute zweigleisig:
Einmal durch das ausschließlich an Profit orientierte
Wirtschaftssystem, das seit Beginn der Industriealisierung die
möglichst heimat- und bindungslose Kleinfamilie brauchte, die in
allem abhängig sich allem fügen muss, denn kein großfamiliäres Netz
fängt die Menschen auf. Aus der früher ganz selbstverständlichen
großfamiliären Versorgung untereinander wurden Wirtschaftszweige
gemacht, für deren Dienstleistung  bezahlt werden muss. Die nebenher
gehende Verstädterung hat die Familien auch von jeder noch so kleinen
Selbstversorgung abgeschnitten. Noch nie haben Menschen gelebt, die
so sehr in allem auf kommerzielle Versorgung angewiesen sind. Das
Zerrbild, das uns heute als Freiheit verkauft wird, ist tatsächlich
der Gipfel an Unfreiheit. Doch nicht nur die an diesem ganzen
Schlamassel verdienenden Gewerbe und ihre Anhängsel in den
Parlamenten haben ein Interesse, das sich alles so entwickelte:
Verrückterweise bekamen sie die volle Unterstützung der Linken und
Grünen, also derjenigen, die sich eigentlich Humanität und
Menschenwürde auf die Fahnen geschrieben haben. Und hier waren es vor
allem die Frauen, die die Familie hintenanstellen oder sich den
daraus ergebenden Bindungen und Verpflichtungen lieber entziehen und
dabei von Befreiung sprechen. Die Frauen, die hier nicht einstimmten,
wurden milde belächelt und als doofe Hausmütterchen bedauert. 
Der sozialistische Geist der kollektiven Erziehung, dem ich anfangs
den wirklichen Willen zur Verbesserung der Welt nicht absprechen
will, hat mit dieser Regierung auch das flache Land im Westen
erreicht, das Betreuungsgeld für Mütter, die sich um ihre kleinen
Kinder kümmern wurde als „Herdprämie“ diffamiert. Neben allen anderen
schlimmen Entwicklungen, die Angela Merkel zu verantworten hat, wird
die unverantwortliche Fremdbetreuung der Kleinkinder vielleicht ihr
schlimmstes Vergehen sein, denn zusammen mit den familienfeindlichen
Sozis ist sie drauf und dran der Familie den Rest zu geben.

Mehr meiner Gedanken zum Thema 

Familie, Frauen, Kinder, Männer:

Texte gegen die sukzessive Zerstörung der Familie

Vom Leben der Echraner

 

30.12.15 "Irre Polemik: Das Betreuungsgeld ist an allem schuld!"

Leserbrief an STB zu dem Kommentar vom 28.12.15 über die marode Infrastruktur

 

„Statt Straßen und Brücken zu erhalten wurden Sozialleistungen ausgebaut, siehe Erziehungsgeld.“, behauptet Herr Maier-Manhard. Auch Frau Slomka vom ZDF führte vor Monaten die Mütterrente an, die schuld sei, dass Deutschland kein Geld für Straßen- und Brückenreparaturen habe. Solche Aussage sind in meinen Ohren die reine Polemik und so falsch, wie Aussagen grad falsch sein können. Kein Wort über die wirklichen Ursachen der klammen Kassen, etwa die "Eurorettung", ESM, die Militärkosten für die kriegerischen Vasallendienste für die USA, die Bankenrettung, die Steuerschlupflöcher für Weltkonzerne, die Steuer- und Subventionsgeschenke an die Wirtschaft, die Geschenke immer neuer atomraketenfähiger U-Boote an Israel, usw. Und nun die von langer Hand geplante Entvölkerung Syriens und die Übersiedlung ihrer jungen und wehrfähigen Männer nach Europa, vielleicht um Syriens kriegerischen Nachbarn und Invasoren das Spiel zu erleichtern? Wer Menschen mit Versprechungen ins Land lockt, sollte dies nicht mit Humanität verbrämen. Das "Erziehungsgeld", richtig "Betreuungsgeld"  ist gegen die aufgeführten Punkte in Sachen Geldverschwendung wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Aus der ansonsten kaum existierenden Familien- und Sozialpolitik dieser Regierung, ragt alleine die ideologisch motivierte Fremdbetreuung von Kleinstkindern heraus, die gegen alle Warnungen der Fachleute durchgepeitscht wurde. Und ausgerechnet das kleine Alibipflaster dagegen, das Betreuungsgeld, wird als Sündenbock für eine Politik angeführt, die alles mögliche ist, aber keine Politik zum Nutzen unseres Landes. Gut möglich, dass die Kollektivierung der Kleinstkinder einmal als die Maßnahme gewertet werden wird, die unseren Familien völlig den Rest gegeben hat.

Wie der Kommentator sehe ich die Vernachlässigung der westdeutschen Infrastruktur und habe schon vor Jahren in Kommentaren darauf hingewiesen, dass vor dem Neubau von Straßen erst einmal die vorhandenen saniert werden müssen. Bei der regionalen Politik habe ich dafür nur Unverständnis geerntet.

 

26.12.15 Suppenküchen und Tafeln

Kommentar bei Telepolis

 

In der Wirtschaftswoche stand unlängst die Überschrift zu lesen:
„BDI-Chef Grillo hält Rente mit 85 für denkbar“. War das vielleicht
die Bewerbung für den Vorsitz des Vereins zur Zerstörung des
Sozialsystems, in dem sich gewiss schon die Raffelhüschens dieses
Landes, die Riesters und Schröders tummeln? Manche wollen es noch
immer nicht glauben, aber wir sind auf dem Weg ins Neandertal, nur
dass dort wenigstens die Familienbande noch funktionierten. Uns
scheinen nur Suppenküchen und Tafeln zu erwarten. Was uns bleibt ist
ein wenig Sarkasmus und gut geschriebene Artikel wie der von Herrn
Bürger. 

 

 

25.12.15 Immer erst vor der eigen Tür kehren

Kommentar bei Telepolis

Der hier im Forum verbreitete Ansatz „Mammi, der hat aber auch...!“ kommt bei solchen Themen so sicher wie das Amen in der Kirche. Doch sollte wir dabei schon noch ein wenig auf die Dimensionen achten.
"Die Vereinigten Staaten von Amerika haben in 231 Jahren seit ihrer Gründung, insgesamt 219 mal selbst Krieg geführt, militärisch interveniert oder waren in kriegsähnliche Handlungen verwickelt, beispielsweise über eine Geheimdienstbeteiligung an Terroranschlägen, Putsch- und Umsturzversuchen auf dem Territorium eines anderen Staates. Dabei wurde die USA kein einziges Mal selbst angegriffen." (Quelle Anonymus)

Ich habe diese Aussage und eine genaue Auflistung der US-Kriege im WWW gefunden, stelle sie in den Raum und kann in Ermangelung eigenen Wissens den Wahrheitsgehalt nicht im Einzelnen überprüfen. Ich gehe auch davon aus, dass hier auch etliche Konflikte mit umstrittenen Schuldzuweisungen aufgelistet wurden. Aber selbst wenn die Hälfte der aufgeführten Kriege nicht eindeutig zuzuordnen sein sollten, bleibt immer noch genug, um damit auf ein überaus aggressives, imperiales Regime schließen zu können, das für seine Wirtschaftsinteressen über Leichen geht. Dabei sollte ausgerechnet dieses Land aus eigener Erfahrung wissen, was Kolonialismus bedeutet, hat es sich doch in blutigen Kämpfen von der britischen Knechtschaft befreit.

Die Provokation mit dem südkoreanischen Verkehrsflugzeug, die hier im Bericht beschrieben wird, ist einfach nur passendes Puzzleteilchen im Gesamtbild: Gegner werden solange provoziert, bis sie Fehler machen. Dann wird das propagandistisch ausgeschlachtet oder als Auslöser für einen Krieg verwendet.

Das Argument: "Die Russen, oder die "Wer-immer-auch“ sind doch dieselben Verbrecher!" mag durchaus im Einzelfall seine Berechtigung haben. Aber es ist eine beliebte Methode - schon im Kindergarten - von sich abzulenken, in dem man auf andere zeigt. Finten und Provokationen sind seit jeher Teil der Kriegsführung und wer hier bei Staaten Bedauern oder Ehrlichkeit erwartet, der träumt. Dass wir uns aber diese Lügen widerspruchslos einreden lassen und immer nur auf andere deuten und die offensichtlichen Unwahrheiten vielleicht sogar nachplappern, disqualifiziert jeden der das tut. Denn jeder denkende und verantwortungsvolle Mensch sollte erst einmal im eigenen Revier, vor der eigenen Tür kehren. Und da wir seit 70 Jahren Teil des amerikanischen Imperium sind, kehren wir halt bei uns. Vielleicht hilft es uns dabei uns an die alliierten Vorwürfe gegen die deutsche Bevölkerung zu erinnern, die für die Verbrechen ihrer Führer verantwortlich gemacht wurden. Das sollte uns Warnung und Lehre sein und dazu führen, mit dem Besen nicht zu zögerlich umzugehen und uns wenigstens verbal zu distanzieren.

 

22.12.15 Hört auf die Menschen in Schubladen zu stecken!

Kommentar bei Telepolis

 

Die Allermeisten von denen, die heute in die rechte Ecke gestellt
werden, sind keine Nazis, also keine Nationalisten, die ihre eigene
Nation über andere Nationen stellen. Sie regen sich vielleicht
darüber auf, dass die Regierung über ihre Köpfe hinweg regiert, sich
an keine Gesetze mehr hält und ganz offensichtlich in fremdem Auftrag
Politik macht. Aber das hat das nichts mit "Rechts" zu tun, höchstens
mit ihrem guten Recht, das ihnen nationale und internationale
Regelungen zugestehen. Wir haben heute einen Stand an nationaler
Entmachtung und Fremdbestimmung erreicht, der gewiss nicht alleine
ein Problem von uns Deutschen ist. Die Politik wird beinah global von
internationalen Geldbesitzern bestimmt, die alle Länder wie ein
Pilzmyzel durchdrungen haben und einem Internationalismus des
hirnlosen Geldverdienens frönen. Sie streben nach einer Welt ohne
Grenzen, damit sie in ihrem Gewinnstreben nicht gebremst werden
können. Schon beinah jeder zweite Euro muss für Schuldendienst
aufgebracht werden und von diesem Zins- und Zinseszinssystem leben
wenige wie die Maden im Speck. Und die Regierenden in allen Ländern
haben vor allem die Aufgabe, dieses parasitäre System aufrechtzuhalten.
Wer von uns hätte nicht auch einmal von einer Welt ohne Grenzen
geträumt, in der alle Menschen als Gleiche unter Gleichen leben
können und zu einer aufgeklärten Menschenfamilie zusammenwachsen.
Heute sollte der Verträumteste merken, dass dies ein naiver
Kindertraum war, vermutlich Propaganda, die man uns von
interessierter Seite in die Köpfe geblasen hat, denn die meisten
Menschen sind nicht durch menschenfreundlichen und aufgeklärten Geist
erfüllt, sondern durch viele Köpfe wabert finsterstes Mittelalter,
und in uns allen Verhaltensmodelle aus grauer Vorzeit. Ich behaupte
nicht, dass dies immer so bleiben muss, ich halte unsere Art durchaus
auch moralisch für entwicklungsfähig. Doch sollten wir nie vergessen,
dass unserer heutiger Entwicklungsstand das Ergebnis von
Hundertausenden von Jahren ist, von denen quasi erst in der letzten
Minute bewußt kulturell herum manipuliert wurde, leider sehr
stümperhaft. Unsere bewundernswerten technischen Fähigkeiten stehen
in keinem Verhältnis zu unserer übrigen Entwicklung, was dazu führen
könnte, dass wir die Welt zerstören können ohne sie auch nur
ansatzweise verstanden zu haben. Wir alle müssen noch viele
Entwicklungsschritte machen, bevor man die Weichen so stellen darf,
wie sie heute gestellt werden. Das heißt aber auch, dass wir diese
Entwicklungsschritte zulassen und unsere eigene Räuberkultur in eine
Kultur der Verantwortlichkeit und Nachhaltigkeit umzubauen beginnen.
Da sind wir für die nächsten hundert Jahre vollauf beschäftigt. 

 

22.12.15 Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Anmerkung zu einem unpolitischen Thema an die DZ zum Bericht „Wintersonnwendfeuer wärmte rund 300 Besucher“

Die Veranstalter meinen klarstellen zu müssen, dass es sich bei ihrem Wintersonnwendfeuer nur um einen „Charity-Event“ handelt und nicht um Huldigung eines „unchristlichen Festes aus mythengeschwängerten Zeiten“, das „abergläubischen Heiden" als Symbol für die Wiedergeburt des Lichts gedient haben soll. Doch gibt es objektiv betrachtet einen Zeitpunkt, der sich mehr für ein Fest eignet als der finsterste Tag des Jahres, der zugleich der Wendepunkt für alles Lebendige ist, weil nun der Tag wieder anwächst? Neben der Geburt eines Kindes fällt mir nichts ein, was mehr wert wäre gefeiert zu werden als dieser Tag, an dem es wieder aufwärts geht mit dem Licht und wir nicht in einer unendlichen Nacht stecken bleiben. Vermutlich weil dieses Fest so bedeutsam und so in den alten Völkern verankert war, haben die frühen Christen ihr Weihnachtsfest mit der Ankunft ihres Messias, der ja auch als „Licht des Lebens“ beschrieben wird mit der „Wiederauferstehung“ der Sonne zusammengelegt. Die Sommersonnenwende, in der wir ja gerne Feuer entzünden, ist zwar schön, weil es in lauer Sommernacht die Leut zusammenbringt, aber ein Grund zum Feiern ist es eigentlich nicht, denn da geht es wieder auf die finsteren Zeiten zu. Aber man feiert eben die Sonne, die uns die langen Tage beschert.

 

15.12.15 CDU-Deligierte beklatschen ihre eigene Unterwürfigkeit

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Begeisterungsstürme für Merkel

 

Wofür haben die CDU-Deligierten die Kanzlerin zehn Minuten beklatscht? Dafür, dass sie sich an keine Gesetze hält und in diesem Land gerade so etwas wie einen „Regime-Change“ durchführt? Verfassungsrechtler Prof. Rupert Scholz spricht von erheblichen Rechtsverstössen und zählt auf: "Vertrag von Dublin missachtet, Schengenabkommen missachtet, Asylverfahrensgesetz teilweise außer Kraft gesetzt, ebenso das Grundgesetz Artikel 16 A, der das Asylrecht als ein Individualrecht festschreibt." Und nun kommt noch die Beteiligung an einem Angriffskrieg dazu, völkerrechtswidrig, da ohne UN-Mandat und ohne Genehmigung der gewählten syrischen Regierung. Zudem grundgesetzwidrig, da gegen das Verteidigungsgebot der Bundeswehr verstoßend. Dieses Land ist dabei, sich selber abzuschaffen. Wir Deutschen haben Politiker gewählt, die mit dem ESM-Vertrag und bald auch TTIP ihre nationalen Kompetenzen „outsourcen“ und sich dabei auch noch beklatschen. Megapeinlich, finde ich.

 

 

 

10.12.15 Cui bono?

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht „Merkel „Time“ – Person des Jahres“

---- wurde wieder einmal nicht gebracht ---

 

Gewiss, das Time-Magazin ist nicht die USA und der Zentralrat der Juden ist nicht Israel, aber ich erinnere mich nicht, dass Kanzlerin Merkel für ihre Politik in jüngerer Zeit noch von jemandem gelobt worden wäre. Das macht nachdenklich, wenn man die politische Interessenlage bedenkt. Wer hat etwas davon, wenn die Kanzlerin Syriens junge Männer nach Deutschland lockte? Vielleicht die Nachbarn, die Syrien gerne unter sich aufteilen würden? Die Times gehört übrigens denselben Leuten, denen etwa auch die großen Ratingagenturen gehören und diese heben oder senken den Daumen und bestimmen, ob, was und wie etwas geschieht auf diesem Planeten.   

Ist die als Person des Jahres Ausgezeichnete vielleicht für ihren Gehorsam gegenüber diesen Interessengruppen geehrt worden? Die Griechenlandrettung, die ja eine Bankenrettung war, passte dazu gut ins Bild. Wegen Gehorsam gegenüber den Gesetzen ihres eigenen Landes und denen Europas ist die Kanzlerin ja wohl nicht geehrt worden, denn der Verfassungsrechtler Prof. Rupert Scholz spricht von erheblichen Rechtsverstössen und zählt auf: "Vertrag von Dublin missachtet, Schengenabkommen missachtet, Asylverfahrensgesetz teilweise außer Kraft gesetzt, ebenso das Grundgesetz Artikel 16 A, der das Asylrecht als ein Individualrecht festschreibt." Und nun kommt noch die Beteiligung an einem Angriffskrieg dazu, völkerrechtswidrig, da ohne UN-Mandat und ohne Genehmigung der gewählten syrischen Regierung. Zudem grundgesetzwidrig, da gegen das Verteidigungsgebot der Bundeswehr verstoßend. Aber die Kanzlerin braucht sich deswegen nicht sorgen, denn Altkanzler Schröder, der den Völkerrechtsverstoß unter seiner Regierung neulich im Fernsehen eingeräumt hat, läuft auch noch immer frei herum.

 

 

09. 12.15 Die Wahrheit stirbt im Krieg immer zuerst!

Kommentar zu US-Regierung soll "vermuten", dass Russen syrische Stellung angriffen

 

Wer wen bombardiert hat und wer wem was in die Schuhe zu schieben
versucht, werden wohl jetzt unsere tägliche Zeitungsmeldungen. Schon
bald werden wir die Überschriften nur noch überfliegen, denn wir
ahnen, dass gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Und bald
werden diese Einzelheiten von den Medien gar nicht mehr erwähnt
werden, ab und zu wird noch ein besonders verlogener Hingucker
gestartet... Aber die Wahrheit stirbt im Krieg bekanntlich immer als
Erstes, heißt es. Tatsächlich stirbt sie schon lange zuvor, denn die
Geheimdienste der Staaten, die ja in Wahrheit oft nur noch wie die
Verpackung für die Interessen von international operierenden
Räuberbanden scheinen, sind ja nicht nur zum Ausspionieren da,
sondern zum Inszenieren, zum Morden und Lügen für die eigene Sache,
wessen Sache das immer auch ist. Im Krieg dann brechen alle Dämme,
alles was in der Zivilgesellschaft verboten oder geächtet ist, wird
normal. Deswegen ist ein Kriegseintritt, liebe Frau Kanzlerin und
liebe 445 Abgeordneten, die ihr einfach mal die Teilnahme unseres
Landes an einem Krieg im Schweinsgalopp beschlossen habt, so
folgenschwer. Ihr habt das Land damit in eine andere Realität
geschickt, in der ab sofort nichts mehr gilt, was vorher galt. Krieg
kommt von „den Hals nicht voll genug kriegen“, hat man euch das nicht
beigebracht? Oder seid ihr wirklich die negative Auslese dieser
Republik, karrieregeil, einfältig und rückgratlos? 

 

 

04. 12.15  Regime-Change in Deutschland läuft

Kommentar auf Telepolis zum Bericht, dass der Bundestag sich für Kriegseintritt in Syrien ausgesprochen hat

Deutschland ist wieder im Krieg. Falsch, wir sind seit 1999 mit einer
kurzen Unterbrechung dauernd im Krieg. Die Verteidigungsbindung der
Bundeswehr im GG ist kein Thema mehr, ebensowenig, ob es sich um
völkerrechtswidrige Angriffskriege handelt. „Angriff ist die beste
Verteidigung!“ tönen die Propagandasirenen. „Das haben die wieder
fein hingekriegt!“, denken wir, den Kopf in ein ausländisches Erdloch
pressend...“ 
Hat das nicht alle Symptome eines Regime-Changes? Nach Salamitaktik,
der aber spätestens nach Übergabe der letzten Rechte an Amerika mit
Abschluss von TTIP und CETA abgeschlossen sein wird. Merkel hat dann
ihren Auftrag erfüllt und wird sich vermutlich andere
Betätigungsfelder suchen.
Gabriel wird auch verschwinden, wie die ganze SPD verschwinden wird,
denn mit der heutigen Abstimmung und der Genehmigung der
„Kriegskredite“ haben sich die Genossen selbst den Fangschuss
verpasst. Es sei denn, Vergesslichkeit wird epidemisch, was man heute
ja schon fast annehmen könnte, zumindest bei den Rosaroten, deren
Wähler noch immer von alten Hoffnungen zehren. Doch damit wird jetzt
Schluss sein. 
1914 ist nicht vergessen und auch nicht 1999 und 2001, Schröders
innerer Krieg gegen unsere Sozialsysteme ebensowenig. Und auf
wieviele Legionärseinsätze haben sie seither deutsche Soldaten
geschickt? Nun nach Mali und Syrien. Obwohl wir in der Levante ja
schon lange aktiv sind, ich schreibe wir, meine aber die
Kriegsgewinnler und ihre "Pressesprecher" im Bundestag. U-Boote für
Israel, Panzer nach Arabien. Dann Unterstützung des Embargos gegen
Syrien, Iran und Russland. Auch das ist Krieg, der Menschenleben
kostete. Nun – trotz Ankündigung - kein Abzug aus Afghanistan,
Patriots bleiben im Aggressorland Türkei, Soldaten kommen nach Mali
um Frankreichs Kolonialismus zu schützen und nun ein Kriegsschiff und
Düsenjäger nach Syrien, ohne Erlaubnis der Betroffenen vor Ort und
ihrer Regierung. Das ist Beteiligung an einem Angriffskrieg und eine
demokratische und humanistische Todsünde. 
Eine Regierung, die sich an keine Gesetze mehr hält, ist eine
Putschistentruppe. Der ehemalige Verfassungsrechtler Scholz hat noch
weitere das Rechtssystem aushebelnde Gesetzesverstösse
zusammengefasst: https://www.youtube.com/watch?v=vKyQYcfd3YU. In
einem wirklichen demokratischen Land würde die Regierung
zurücktreten. Aber dafür müßte wohl erst eine Order aus Washington
kommen.

 

04.12.15 Nehmt uns nicht unseren Zigaina!

Versuch einer Glosse über das wunderschöne Bild des Tages vom 27.11.15

 

„Political Korrektness“ in allen Ehren, aber wenn sie soweit geht, dass man sich den samtfüssigen Hexenröhrling nicht mehr bei seinem altbairischen Namen zu nennen getraut, dann wird es „hinten heha wia vorn“! Und es geht dabei ja nicht um irgendeinen Schwamma, sondern um den Lieblingsschwamma vieler Waldler, den „Zigaina“. Steinpilze, also "Woizal, Gschlochtal, Dowanigl", können da nicht mithalten und vermutlich sind sie nur so beliebt, weil sie sich beim Aufschneiden nicht ververfärben und gut an städtische Kunden zu verkaufen sind. Beim „Zigaina“ ist das ganz anders, sein Fleisch wird blau sobald man es verletzt und mit Anritzen seines „Fuadas“, also seiner Unterseite, haben wir als Kinder unsere ersten künstlerischen Werke geschaffen... An Sinti und Roma hat dabei niemand gedacht und vermutlich denkt auch heute niemand daran, außer wenn man sich den Namen des Pilzes nicht mehr auszusprechen oder zu schreiben getraut. Und überhaupt, das Prädikat „Zigaina“ gehört – richtig betont – auch außerhalb der Welt der Pilze - zum größten Lob, das man einem Bayern machen kann, denn es umschreibt, was der Schwabe „Kleverle“ nennt und der Altbayer „a Hund is a scho!“, also beinah ein Ehrentitel, wenn man ihn nicht gerade einem Viehhändler, Politiker oder Banker verleiht.

Aber vielleicht mache ich mir ganz umsonst Sorgen um unser gutes Wort „Zigaina“ und die Redaktion hat den Namen und die Wertschätzung für diesen schönen Pilz einfach nicht gekannt. Vielleicht hat sie auch geschwiegen, weil es in unseren Wäldern immer weniger Zigaina gibt und die Bestände geschont werden sollen.

 

04. 12.15 An den Früchten den Baum erkennen

Kommentar zum Telepolis-Bericht USA: Der alltägliche Terrorismus

Aus Amerika kommt nur Dreck und Gewalt, haben uns die Altvorderen
gesagt, doch wir haben auf Jimmi Hendridx und Bob Dylan gezeigt und
triumphiert. Nun, fast 50 Jahre später ertappen wir uns doch immer
öfter bei der Weltsicht, die wir einmal so empört zurückgewiesen
haben. Aber in den jährlich 30 000 Erschossenen und Erschlagenen in
den USA spiegelt sich einfach die Verkommenheit und Brutalität der
amerikanischen Gesellschaft. Nicht nur ihre Plutokraten und
Oligarchen kennen nichts anderes als Gewalt. Diese wird auch auf
allen Kanälen als Allheilmittel und Konfliktlöser in die Köpfe
geblasen, auch bei uns, denn wir sind ja längst zu einer Art
rechtlose Auslandsamis geworden, denn unsere Köpfen sind ebenso
proppen voll mit Dagobert Duck, Mac Donald und Hollywood. Warum bei
uns nicht so viel herumgeschossen wird, läge daran, dass man uns die
Waffen abgenommen hat (natürlich nur, um uns vor uns selber zu
beschützen), wird uns suggeriert. Ich glaube, das ist nur ein
Argument, weil es in anderen "bewaffneteren Staaten", die zivilisiert
sind, also einen Staat erkämpft haben, der von seinen Bürgern die
brutale Not abhält, auch nicht rumgeknallt wird. Wir erinnern uns an
den letzten Satz in Kurt Tucholskys launigem Text "Der Mensch", von
1931: "Neben den Menschen gibt es noch Sachsen und Amerikaner, aber
die haben wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der
nächsten Klasse." Auch so eine Zeile, die ich früher nicht verstanden
habe... 

 

04. 12.15 Agrar-Freibeuter

Kommentar zu Land Grabbing in Europa

Dass die Katholische Kirche in Österreich ihr Geld in
landwirtschaftlichen Flächen in Sicherheit bringt, bevor der
wirtschaftliche Crash kommt, ist schon interessant. Hier passt wohl
wieder der Spruch mit den Ratten, die das sinkende Schiff verlassen.
Daneben wirft es ein bezeichnendes Licht auf die Kirche, die sich auf
Jesus beruft, von dem ja der Satz mit dem Nadelöhr, den Reichen und
dem Himmel stammt. Darüber, warum sich gerade unter dem Christentum
die ökonomische Freibeuterei so entwickelt hat, sollte endlich in
einer Studie untersucht werden. Neben der Kirche ist es das andere
Gewerbe, das mit Wolkenkuckucksheimen handelt, also das Bankgewerbe,
das weltweit mit Ackerland spekuliert. Sowohl bei Kirchen wie Banken
scheint es nicht weit her zu sein, mit dem eigenen Glauben an ihr
Produkt...
Wir sollten auch bedenken, dass wir Deutschen durch 65 Milliarden
Agrarimporte (eine alte Zahl) gigantische Flächen abernten, die uns
nicht gehören, die irgendwo auf diesem Planeten liegen, wo oft
Einheimische hungern, weil sie von ihren Selbstversorgerflächen
vertrieben wurden. Müßten wir von unseren eigenen Flächen leben, wäre
Schmalhans Küchenmeister, wir müssten dann von dem leben, was uns
heute als Sättigungsbeilage gilt: Brot, Kohl und Kartoffeln. Trotzdem
müßten wir wieder ganz andere Preise dafür bezahlen, so wie früher,
jede zweite Mark. Auto und Auslandsurlaub? Vermutlich gestrichen. 
Aber zum Thema. Es ist nichts weniger als fatal, dass die Herrschaft
des Geldes nun zu solchen Auswüchsen führt und niemand das Bauernland
schützt. Schon der Anbau von Mais, Raps, Zuckerrüben usw. zum
Vergasen, Verstromen und Verdieseln auf wertvollstem  Ackerland hat
zu schlimmen Auswüchsen geführt, denn den echten Nahrungsmittelbauern
gehen durch irrwitzige Pachtpreise die Pachtflächen verloren, weil
sie mit dem (noch höher) subventionierten Energiepflanzenmarkt nicht
mithalten können. Aber ein Diskutant hier im Forum hofft auf
senkrechte, urbane Felder ohne Erdboden in verglasten Hochhäusern.
Gewiss toll für den Getreideanbau geeignet, ich seh schon die
Mähdrescher den Lift hochfahren... 

 

02. 12.15 Augenwischerei³

Kommentar zur Klimakonferenz in Paris

 

Eine einzige heuchlerische Show, diese Klimakonferenz, Augenwischerei
hoch Drei! Dieselben Komparsen, die die Welt von einem Krieg in den
anderen stürzen, was neben allem anderen Leid auch immer massivste
Luftverschmutzung bedeutet, fressen in Paris Kreide und seuseln von
Luftreinhaltung! Aber es sind nicht nur die Amis, deren Pentagon ja
der größte Luftverschmutzer dieses Planeten sein soll. Auch bei uns
wird auf Erfolge verwiesen, die allein dadurch entstanden sind, weil
die Produktion nach China oder anderer Billiglohnländer ausgelagert
wurde, in denen jede Schweinerei möglich ist. Der Handel mit
Verschmutzungszertifikaten ist sowie die reine Luftnummer, die reine
Volksverdummung, ich glaube die Erfinder lachen sich kaputt über
alle, die daran glauben. (So ähnlich wohl wie die Erfinder des
Papiergeldes, moderner Bankprodukte und die anderer Schimären).  
Um Luftverschmutzung zu verringern müssen als erstes die Kriege
beendet werden, als zweites die Waffenproduktion gestoppt und als
Drittes die Globalisierung auf ein vernünftiges Maß zurückgeschraubt
werden. Denn: Globalisierung ist Irrsinn, ist Anarchie, Dschungel,
Räuberei und nur ein anderes beschönigendes Wort für Krieg. Doch auch
viele Gutmeinende träumen noch immer den in unzähligen
Science-Fiktion-Filmen propagierten Traum von einer Welt ohne
Grenzen, einer Weltregierung, einer Sprache, dem Paradies auf Erden.
Doch Globalisierung macht die Welt zur Hölle, am Ende kann nur eine
totale Diktatur stehen und kulturelle Ödnis. Dabei hat sich alleine
in den Sprachen und Kulturen dieser Welt soviel Überlebenskenntnis
und Weisheit niedergeschlagen, weswegen der heutige globale
Kulturfraß eine Dummheit ist, gegen die die Zerstörung der großen
Bibliothek in Alexandria durch dumpe Fanatiker eine Kleinigkeit war.
Jedes Lebewesen ist ein Datenspeicher, in dem riesige Zeiträume an
Erfahrung stecken, nicht weniger sind es Völker und Kulturen. Aber
für viele ist nur existenz, wozu es auf dem Handy eine App gibt. 
Und alleine die Zusammenballung der Milliarden von Menschen in den
Megastädten ist reiner Irrsinn und Brutstädte für giftige
"Ausdünstungen" aller Art, womit wir wieder beim Klimaschutz wären.
Das bewohnbare Land der Erde gehört flächig besiedelt und die
Menschen müssen für ihren Teil die Verantwortung übernehmen. Doch
heute machen interessierte Kreise gleichsam ein paar Honigkleckse auf
die Landkarte und die Menschen strömen dorthin. Das von den Menschen
verlassene Land wird dann durch industrielle Landwirtschaft oder
anderen Raubbau zerstört und bis zum Letzten ausgenutzt, denn niemand
fühlt sich dafür verantwortlich. Bei Flora und Fauna ist es nicht
anders, alles ohne wirtschaftlichen Wert bleibt auf der Strecke, und
die pflanzlichen und tierischen Überlebenskünstler und Parasiten
besiedeln den Globus und verdrängen das ursprüngliche Leben. Am Ende
wird es wohl nur noch Ratten geben, Insekten und Dornengestrüpp...,
womit auch das Klimaproblem gelöst wäre... 

 

 

01. 12.15 "Mein Krampf"

Kommentar zum Kommentar bei Telepolis Hitler, Goebbels, Mussolini

 

Soweit ich weiß, soll „Mein Kampf“ eines der verbreitesten, aber
ungelesensten Bücher in Deutschland gewesen sein. Ähnliches gilt aber
vermutlich auch für die Bibel, die auch wenig zu Verbreitung von
„Schriftgelehrten“ beitrug. Zu Zeiten, wo es in vielen deutschen
Haushalten als einziges Buch den Quellekatalog gab, der, anders als
Hitlers Werk, sehr viel und gründlich gelesen wurde, also so etwa
Mitte der Sechzigern, bekam ich einmal „Mein Kampf“ in die Hand. Als
Leseratte und einer, der immer eine Eins in Geschichte hatte, begann
ich interessiert in dem Buch zu stöbern und ertappte mich schon nach
wenigen Seiten dabei, dass mir die Augen zufielen. Als ich dann den
Abschnitt über Rassenlehre fand, wurde ich wieder munter und fand,
was ich las, als Fünfzehnjähriger (!) ziemlich lächerlich, man
getraut es sich kaum zu zitieren: "Jedes Tier paart sich nur mit
einem Genossen der gleichen Art. Meise geht zu Meise, Feldmaus mit
der Feldmaus...“  Danach habe ich das Buch dem Freund zurückgegeben
mit der verbürgten Bemerkung: „So ein Krampf!“
Später habe ich nie verstanden, warum das Buch unter Verschluss
gehalten wurde, denn nichts würde den Leuten Rassismus mehr
austreiben, zumindest, wenn sie ein wenig selbständig zu denken fähig
sind. (Die anderen würden es sowieso nicht lesen).
Überhaupt ist Rassismus keine deutsche Erfindung, ebensowenig
nationale Überheblichkeit und auch beim Völkermorden gibt es
bekanntlich auch anderswo teuflische Meister, auch heute noch. Man
sollte aufhören die Verbrechen den Völkern anzulasten, denn die
Täterfront verläuft quer durch die Nationen. Unseren Großeltern
vorzuwerfen, sie hätten den Faschismus stoppen können, ist außerhalb
der Realität. Sie konnten so wenig entscheiden, wir wir heute
entscheiden können. Bert Brecht hat dazu gesagt, das erste Volk, das
die Nazis erobert haben, war das deutsche. Und das ist mit brutalsten
Mitteln geschehen. Hitler ist nicht in freien Wahlen an die Macht
gekommen, sondern wurde von dem Obristen Hindenburg eingesetzt, der
niemals ein der Vertreter des Volkes sondern des Militärs, des
Großindustrie und der Großgrundbesitzer war. Und Hitler war
ebensowenig ein Vertreter des kleinen Mannes, es gibt heute gute
Studien die belegen, wer ihn wirklich finanzierte. „Mein Kampf“ muss
deshalb im Licht ausgebreitet werden, es gehört endlich
entmystifiziert, nur so kann es keinen Schaden mehr anrichten. Wir
sollten lieber danach fragen, wer die Dämonisierung dieses Buches
braucht und es nach 70 Jahren noch weiter wie eine abschreckende
Voodoo-Puppe am Eingang zum Geschichtsseminar aufhängen will. 

 

 

01.12.15  Schwarmintelligenz hat funktioniert

Kommentar bei Telepolis zur Ablehnung der Hamburger Olymipabewerbung

 

Ich glaube, das Ergebnis von Hamburg war keine Entscheidung gegen den Sport, sondern eine Entscheidung gegen die Grossmannsucht und ganz sicher auch ein Denkzettel gegen die Politik allgemein. Gewiss, die Hamburger haben die Elb-Philharmonie vor Augen und die gigantische Kostenexplosion damit. Aber die Hamburger nutzten vor allem die Gelegenheit, endlich bei irgendetwas gefragt zu werden, für eine Rote Karte an die Politik. Wer hat schon die Euphorie für eine Olympiade, wenn Europa gerade den Bach runtergeht, Deutschland auf fremdes Geheiß wieder einmal in den Krieg ziehen muss, in Mali und Syrien? Das Hamburger Ergebnis ist ein Zeichen gegen "business as usual". Die Politik meint wohl das doofe Stimmvolk lässt sich mit Brot und Spielen locken, auch oder gerade weil es den Leuten überall nass in die Schuhe läuft? Gerade wurde die staatliche Ordnung zerstört durch das Inslandlocken von einer, nicht einmal den Behörden bekannten Zahl von Migranten, mit allen Folgeproblemen. Europa ist kurz vor dem Auseinanderbrechen, Merkel lässt die Amis neue Atomraketen aufstellen und haufenweise Kriegsgerät an die Ostgrenzen schaffen usw.
Das hätte den Politikern so passen können, das Land schädigen, Demokratie abbauen und dann in einer Frage von vergleichsweiser Belanglosigkeit die Illusion von Demokratie erwecken! Ich bin sicher, dass trotz aller Einlullung und Belügung durch die Medien, die Bevölkerung diese verkommene und fremdgesteuerte Regierung in fast allen Politikbereichen zum Teufel jagen würde, wenn sie über Sachthemen mitreden dürften. Erst recht, wenn sie zuvor über die Hintergründe der heutigen Geschehnisse informiert wären. Aber die „Schwarmintelligenz“ hat in diesem Fall sogar aus dem Bauch heraus funktioniert, das macht Hoffnung..

 

 

 

26. 11.15 Übers Radikal sein

"Radikal sein" heißt, eine Sache an der Wurzel packen, ein Übel mit Stumpf und Stiel
ausrotten. Und da fängt es an mächtig zu Eiern, denn die Radikalen
werden schnell selber zu einem Übel, das oft schlimmer ist wie jenes,
das sie bekämpfen wollen. Im Übrigen ist es einfältig zu glauben,
dass man etwas beseitigen kann, solange die Lebensbedingungen dafür
weiterbestehen. Entweder ein Übel vertrocknet nach und nach, weil es
niemand mehr benötigt oder weil alle es verachten, oder es geht so
wie beim Getreideanbau, wo man auch meint die Zinken der Egge würden
die ganze junge Saat vernichten. Doch wenn man dann eine Woche später
nachschaut, dann sieht man, das die Pflänzchen durch die rauhe
Behandlung eher noch gestärkt wurden. 

 

 

26.11.15 In Mali (und Syrien) wird nicht Deutschland verteidigt

Leserbrief an PNP zu dem Bericht „650 deutsche Soldaten nach Mali“

 

(Zusatz am 27.11.15 bei Telepolis:

Gestern titelten die Zeitungen noch „650 deutsche Soldaten nach Mali“, heute spricht davon schon keine mehr, denn jetzt zieht Merkel auch gen Syrien nach Bruderküsschen mit Hollande, heute überall zu sehen. Oder ist es ein Judaskuss?)

 

Nun soll Deutschland also für Frankreich in Mali in den Krieg ziehen und die Deutschen werden wieder einmal nicht gefragt. Wieder wird gegen die im Grundgesetz festgeschriebene Verteidigungsbindung der Bundeswehr verstossen. Später wird es wieder heißen: Mitgegangen, mitgehangen! Es sollte schon jedem klar sein, dass Frankreich seit Jahren immer wieder völkerrechtswidrige Kriege führt, etwa in Libyen oder Syrien und auch die Probleme in Mali unmittelbare Folge davon sind, weil in Libyen heute das reine Chaos herrscht und die Anhänger des alten Regimes nach Süden, also nach Mali abgedrängt wurden. Wenig bekannt ist auch, dass Frankreichs Kolonialismus nur pro Forma zu Ende gegangen ist und es 14 ehemalige Kolonien mit Knebelverträgen bis heute wirtschaftlich ausblutet, darunter auch Mali, in dem es Frankreich vor allem um Uran für seine Atommeiler geht. Seit 1961 befinden sich fast alle Vermögenswerte von Äquatorialguinea, Benin, Burkina Faso, Gabun, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Kamerun, Kongo, Mali, Niger, Senegal, Togo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik in den Händen französischer Konzerne. 85 Prozent ihrer Währungsreserven müssen sie in der französischen Zentralbank lagern, wo sie direkt vom Finanzministerium kontrolliert werden. Und „Freund“ Deutschland soll nun mit der Bundeswehr mithelfen, dass dies alles auch so bleibt. Ich glaube Herr Hollande verwechselt Freundschaft mit Komplizenschaft und Nibelungentreue, für die es keinen Grund gibt. Es ist auch zu befürchten, dass es werden wird wie in Afghanistan, wo alles nach dem 14jährigem Krieg noch schlimmer ist als zuvor. 

 

24.11.15 Unsinnige Regelung

 

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum heutigen Bericht "Fähre fährt für Pendler auch im Winter"

 

Die grundsätzliche Wertschätzung der Donaufähre durch die Kreisräte ist erfreulich. Da es sich bei der historischen Fähre zwischen den beiden Poschings um eine reguläre Straßenverbindung handelt, sollte ihre Aufrechterhaltung aber nicht von der Gnade oder Ungnade von schlecht informierten Kreisräten abhängen. Wenn ich einige der im Bericht zitierten Aussagen so lese, könnte einem schon der Gedanke kommen, dass da möglicherweise Blinde über Farbe sprachen. Das fängt beim kommunalen Prüfungsverband an, der die Fähre negativ ins Gerede bringt, nur weil er in inspizierten Monaten niedrige Einnahmen findet. Die Fähre muss übers Jahre beurteilt werden und nicht nach zufälligen Momentaufnahmen! Nach meinem Kenntnisstand stimmen die Zahlen aber nicht oder spiegeln eine absolute Ausnahme wider. Aber Spezialisten fokussieren halt bekanntlich einen Punkt und übersehen hundert andere, die sie mit ihrem Taschenrechner nicht messen können. Die Politik will sich dann auch keine Versäumnis nachsagen lassen und nutzt dann gerne so Gelegenheiten ihren Sparwillen zu demonstrieren.

Warum die Kreisräte sich nicht der Forderung der etwa 1000 Anwohner angeschlossen haben, die bei der Unterschriftenaktion den Aufrechterhaltung des Status Quo gefordert haben und die die Sache besser aus der Nähe kennen, verstehe ich nicht. Nun haben wir eine völlig unzulängliche und komplizierte Stundenregelung, die an der Praxis scheitern muss. Die Fähre wird noch unberechenbarer und frustrierte Nutzer werden sie ein nächstes Mal gar nicht mehr anfahren. Eine Fähre ist zudem kein Auto, dass man jederzeit anlassen und die Donau keine Straße, in die jederzeit eingefahren werden kann. Es sind umfangreiche Vor- und Nacharbeiten nötig, die in keinem Verhältnis zu dem gewünschten Stundenbetrieb stehen. Der zitierte Satz von Landrat Bernreiter : „Dass ein Fährmann sechs Stunden rumsitzt und Däumchen dreht, geht in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr!" ist populistisch und beschreibt nicht die Wirklichkeit und würde in anderen Amtsbereichen wohl eher passen. Gewiss gibt es im Fährbetrieb ruhige Abschnitte, doch im nächsten Moment müssen Fährleute wieder viele Dinge gleichzeitig machen, wenige Berufe sind verantwortungsvoller. Auf und um die Fähre gibt es auch viele Tätigkeiten, die Fahrgäste gar nicht mitbekommen, Reparaturen an der Fähre etwa. Und wie oft Fährmänner nachts bei jedem Wetter wegen wechselnder Wasserstände die Fähre reinholen müssen, weil die Zufahrten überflutet sind oder umgekehrt die Fähre vom Ufer wegschieben müssen, weil sie mit ihren 19 Tonnen aufgesessen ist, davon haben offenbar auch Vorgesetzte keinen wirklichen Begriff.

 

Als wir im Straubinger Landratsamt die Unterschriftenlisten übergeben haben, war aber offenbar die Kompromissformel mit Deggendorf schon abgesprochen. Landrat Laumer hat sich unsere Vorschläge zur Verbesserung der Frequentierung und andere längst überfällige Anregungen aber aufmerksam notiert, so dass wir hoffen können, das sich in der Zukunft etwas verbessert, wie etwa das weitgehende Fehlen von Beschilderung an den Zubringerstraßen mit Fährzeiten und Gewichtsangaben oder, dass endlich eine Toilette für Fährleute und Radtouristen aufgestellt wird. Den regelmäßigen Fährnutzern tagsüber aber, wie Halbtagsbeschäftigen, Landwirten, Lieferanten oder Pflegediensten, von denen der Landrat gar nicht wußte, dass es sie gibt, wird das aber nichts mehr nutzen, die jetzige Regelung lässt diese Gruppen völlig im Stich. Ebenso Anwohner, die auf der anderen Donauseite Verwandte, Freunde oder den Friehpf besuchen wollen. Hier wird eine ganze Region künstlich getrennt und quasi der "nasse Limes" der Römer wieder zeitweise eingeführt, obwohl vermutlich kein Euro eingespart werden wird, weil alle Kosten weiterlaufen. Ich fordere die Verantwortlichen im Namen der Fährnutzer dringend auf, diese schildbürgerhafte, unsinnige Regelung, die man nun beschlossen hat, umgehend zu revidieren und bei zukünftigen Entscheidungen erst einmal mit den Betroffenen zu sprechen.

 

 

zum selben Thema, Zeitung in anderem Landkreis

25.11.15 Nasser Limes wieder errichtet

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht "Schwimmende Kreisstraße auch im Winter" vom 24.11.15

 

Unüberschaubare, ständig wechselnde Betriebszeiten machen jedem Betrieb den Garaus, erst recht einer Fähre. Wer soll da noch den Überblick behalten? Wer sie ein paar Mal umsonst angefahren hat, wird zukünftig gleich den weiten Umweg über die Deggendorfer oder Bogener Brücke nehmen. Und dass es Einsparungen geben wird, ist eine Milchmädchenrechnung, denn alle Kosten laufen weiter. Eine Fähre ist zudem kein Auto, das man jederzeit starten und die Donau keine Straße, in die jederzeit eingefahren werden kann. Es sind umfangreiche Vor- und Nacharbeiten nötig, erst recht bei veränderten Wasserständen, die in keinem Verhältnis zu dem gewünschten Stundenbetrieb stehen. Noch realitätsfremder sind die Deggendorfer Vorschläge die Fähre wie ein Ruftaxi zu nutzen. 

Ich will es ein wenig überspitzt ausdrücken, aber auf dreißig Flusskilometer ist zeitweise der „nasse Limes“ wieder errichtet worden... Zumindest für die regelmäßigen Fährnutzer tagsüber, wie Halbtagsbeschäftige, Landwirte, Lieferanten oder Pflegedienste. Die jetzt beschlossene Regelung lässt diese Gruppen völlig im Stich. Ebenso Ausflügler und Anwohner, die auf der anderen Donauseite Verwandte, Freunde oder die Friedhöfe besuchen wollen.

Warum die Kreisräte sich nicht der Forderung der etwa 1000 Anwohner angeschlossen haben, die bei der Unterschriftenaktion den Aufrechterhaltung des Status Quo gefordert haben und die die Sache besser aus der Nähe kennen, verstehe ich nicht. Nun haben wir eine völlig unzulängliche und komplizierte Stundenregelung, die an der Praxis scheitern muss.

Als wir im Straubinger Landratsamt die Unterschriftenlisten übergeben haben, war offenbar die jetzige Kompromissformel mit Deggendorf schon abgesprochen. Landrat Laumer hat sich unsere Vorschläge zur Verbesserung der Frequentierung und andere längst überfällige Anregungen aber aufmerksam notiert, so dass wir hoffen können, das sich in der Zukunft etwas verbessert, wie etwa das weitgehende Fehlen von Beschilderung an den Zubringerstraßen mit Fährzeiten und Gewichtsangaben. Heute gibt es nicht einmal an der B 8 einen Hinweis, auch nicht an der neuen Deggendorfer Brücke, die ja direkt zu einem Rundkurs über die Fähre einläd. Wenn man sich wirklich so um die Fährleute im Winter sorgt, sollte man diese vielleicht erst einmal fragen, wie sie das sehen. Über den "Luxus" ein Toilette oder ein Fährhäuschen hätten sie wohl auch nichts einzuwenden.  

 

 

22.11.15 Zerstörung der Nationalstaaten durch internationale Plutokratie

Kommentar bei Telepolis

 

Nachdem Großbanken und Konzerne als Aktiengesellschaften längst im Besitz internationaler Plutokraten sind, ist es für diese Kreise nur folgerichtig, dass sich auch die Nationalstaaten dieser Entwicklung anpassen. Sie brauchen keine Staaten, keine verschiedenen Kulturen, keine verschiedenen Sprachen und Denkweisen, höchstens um die Menschen in permanentes Gegeneinander und Konkurrenz zu verstricken. Sie sind also bestrebt die Welt zu "entstaatlichen", das heißt öffentlichen Besitz in private Hände zu überführen, die dann nur noch die lukrativen Teile eines Gewerbes betreiben, gleichsam nur am Mark interessiert sind und den Kommunen die Knochen abnagen lassen, also die defizitären Pflichtaufgaben. Als Zweites wollen sie die nationalen Regelungsstrukturen zerstören, ein Werkzeug dazu wird auch TTIP sein. Am Ende darf es keine Staaten mehr geben, mit Ausnahme einiger Steuerparadiese zum Bunkern der ergaunerten Schätze. Die Vorgehensweise für diese Ziele erleben wir seit Jahren: Die Nationen werden auf vielfache Weise zerstört, einmal durch offenen Krieg, dann wieder durch Bürgerkrieg und permanente Gehirnwäsche der Bevölkerung, manche nennen das Mac-Donaldisierung. Dass auch Migrantenströme benutzt werden, habe ich lange für Verschwörungstheorie gehalten, aber mittlerweile sind viele Drehbücher von Thinktanks und Politikern für dieses Szenario bekannt geworden. Es werden Völkerwanderungen in Gang gesetzt, die nicht zu stoppen sind und in der Folge werden die Völker in einer Geschwindigkeit durchgemischt, die auch die freundlichsten von ihnen nicht verkraften können. Die nationalen Regierungen, die im schlimmsten Fall direkte Strohleute dieser Mafiosi sind und sich ins Amt haben hieven lassen, haben den Auftrag die Nationenzerstörung als alternativlos und als humanitäre Entwicklung darzustellen. Aber auch ehrliche Politiker werden einknicken, wenn ein mächtiger Plutokrat damit droht sein Kapital, etwa aus großen deutschen Industriekonzernen, abzuziehen. Widersteht man der Erpressung, werden umgehend unübersehbare wirtschaftliche Verwerfungen die Folge sein, vielleicht sogar Lawinen ausgelöst. Also beugt man sich und tut was befohlen und rechtfertigt sein Tun damit, so vielleicht die schlimmsten Auswüchse verhindern zu können. Doch die internationale Mafiosi verlassen sich nicht darauf, sie haben die Verfügungsgewalt über militärischen Zerstörungspotentale, die sie auch immer wieder einsetzen und mit Massenmord und Folter die Völker einschüchtern. Daneben verlangen sie - was für eine Dreistigkeit! - die Absicherung ihrer Geschäfte durch Staatsbürgschaften, wie etwa den Hermes-Krediten, verlangen Steuerbefreiungen und Subventionen und plündern die Staaten aus, nicht anders wie die Mafiosi, die kleine Gewerbetreibende abkassieren und ihnen Schutz vor sich selber versprechen. Und sie missbrauchen die Exekutive für ihre Interessen, mit Steuergeldern lassen sie sich ihren Schutz finanzieren. Statt die Schwachen zu schützen, was der Sinn einer Demokratie sein sollte, werden die Reichen und Gauner beschützt und die Bevölkerung bespitzelt und diszipliniert. Sie fordern und fordern und schreiben manchmal sogar die Gesetze, die ihre Geschäfte fördern und ihre Lobbyisten beeinflussen die Politik für ihrem Vorteil. Und - man will es fast nicht glauben - die größten internationalen Konzerne zahlen keine Steuern, weil sie ihre Firmensitze in Steueroasen haben oder sie beschäftigen Kanzleien, deren einzige Aufgabe es ist, Schlupflöcher zu finden, wie sie ihre Erträge vor dem Fiskus vorbeijonglieren können. Damit ihre Kreise niemand stört und kritische Stimmen nicht zu laut werden, denn sie gehen ja fest davon aus, dass das dumme Volk sich das nicht ewig gefallen lässt, fordern und fördern sie einen Polizei- und Überwachungsstaat, nicht selten um die Brände zu löschen, die sie zuvor gelegt haben. So sehr sie die Politik zu ihrem eigenen Vorteil bestimmen, so sehr bekämpfen sie die sozialen Sicherungssysteme und werden wohl erst Ruhe geben, wenn alle schwer erkämpften Arbeitnehmerrechte und die wenigen ökologischen Schutzregeln beseitigt sind und auf amerikanisches, also unterstes Niveau abgesenkt sind. (Wie die Flüssigkeit in kommunizierenden Röhren!)
Beispiele, wie Länder zerstört und ausgeplündert werden: Griechenland, Ukraine und natürlich Russland, das unter der Marionette Jelzin ruiniert wurde und seine Fabriken und Bodenschätze plötzlich in private Hand verramscht wurden. Doch Putin hat den Augiasstall auszumisten begonnen und sein Land wieder aufgerichtet, wirtschaftlich und psychisch. Hoffen wir, dass dies nicht auch nur wieder eine Inszenierung aus Hollywood ist um den Krimi (und das Rüstungsgeschäft) mit neuen Staffeln am Laufen zu halten.

 

 

21.11.15 Und Tschüss!

Leserbrief in STB zum Bericht „Kein bißchen amtsmüde“ vom 19.11.15

 

„Für Rücktritt stehe ich nicht zur Verfügung“, wurde Hartmut Mehdorn einmal zitiert, als die  Bahn ruiniert war. Den Satz könnte ich mir auch gut aus Frau Merkels Mund vorstellen. Dass Merkel nicht amtsmüde ist, erschreckt mich, denn nur ihr Rücktritt könnte das entscheidende Signal aussenden, mit dem etwa die Migrantenwelle gestoppt werden könnte. Blitzschnell würden das zigtausende Smartphons an die noch Zögernden melden und jeder Zeitung wäre das eine Meldung auf der Titelseite wert, wenn die „mächtigste Frau der Welt“ eingestehen würde: „Tut mir leid, aber wir schaffen das nicht! Wir sind ein dichtbevölkertes, hochverschuldetes Land, mit maroder Infrastruktur und Problemen zu Hauf. Unsere Wirtschaft leidet am Russlandembargo und dem Wirtschaftskrieg, den die Amis gegen unsere Automobilindustrie angezettelt haben, zudem hängen uns der ESM-Rettungsschirm und die Milliarden für die Bankenrettung wie Mühlsteine am Hals. Wir bekommen nicht einmal unsere Arbeitslosen vermittelt und immer mehr Deutsche haben nur Kurzzeitjobs, von denen sie nicht leben können. Reich sind bei uns nur ganz wenige, immer mehr kommen gerade so über die Runden. Zudem warten noch Hunderttausende junger Arbeitsloser aus Südeuropa, denen wir durch die EU verpflichtet sind. Es war sträflich unbedacht, Deutschland als Einwanderungsland zu bezeichnen und damit auch noch durch die Welt zu tingeln. Ich habe weder meine Bevölkerung um ihre Meinung gefragt, noch die anderen Europäer! Ich habe halt nur das getan, was ein paar Konzernführer und Herr Obama wollten. Tut mir leid, ich bin dann mal weg..., Tschüss!“

 

 

21. 11.15  Von hirnlosen Krebsen und dem Wert von Grenzen

Gedanken zu "Wie Europas Politik den Terror für sich instrumentalisiert" bei Telepolis

 

Als die Erde noch von ein paar hundert Millionen Menschen bevölkert
war, brauchte es keine Grenzen und Zäune, es war für alle genug da
und man zog der Nahrung, dem Wasser und der Sonne nach. Diese
Nomadenzeit hat sich tief in unserem Köpfen eingegraben. Die Weiden
abgrasen und die Stoffwechselendprodukte hinterm Zelt absondern, war
auch nie ein Problem. Wir hatten uns diese Haltung schon angewöhnt,
als wir noch auf den Bäumen hin- und her huschten und alles
Unbrauchbare der Schwerkraft anvertrauten...

Dieses edle, freie Nomadenleben sitzt immer noch in einer Ecke
unserer Köpfe und lässt uns im Quadrat hüpfen, wenn irgendjemand eine
Absperrung errichten oder aufrechterhalten will. Die Vorstufe zu den
Zäunen, die aber tatsächlich manchmal echte „Einfriedungen“ sind,
spiegelt die Legende von Kain, dem Pflanzer, also dem Sesshaften und
seinem Bruder Abel, dem Nomaden und Hirten. Irgendwann hat es Kain
nicht mehr ertragen, dass Abels Herden über sein mühsam Gepflanztes
herfielen und wir wissen, wie die Geschichte endete. Der Wert von
Einfriedungen ist den modernen Stadtmenschen völlig fremd, ihre
Nahrung holen sie abgepackt aus dem Discounter, ihre Gerätschaften
lassen sie sich von irgendwoher bringen und grasen so bildlich
gesprochen Weiden ab, die sie überhaupt nicht kennen. Dazu wohnen sie
in immer unwirtlicheren Städten, deren Stadtluft schon lange nicht
mehr frei macht, sondern abhängig in allen Lebensbereichen. Aber wer
sich einmal an so ein „Parasitenleben“ als Made in importiertem Speck
gewöhnt hat, den er gelegentlich zu Urlaubsreisen über alle Grenzen
hinweg verlassen darf, für den sind Grenzen wie Gefängnismauern. Über
den Wolken mag die Freiheit vielleicht grenzenlos ein, am Erdboden
ist sie so nicht möglich. Erst wenn dem grenzenlosen Warenverkehr
grenzenloser „Völkerverkehr“  nachfolgt, bekommt der städtische
„Kindermensch“ eine Ahnung davon, dass vielleicht irgendetwas nicht
stimmen kann. 
Selber zur aussterbenden Art der selbstversorgenden Pflanzer und
kleiner Tierhalter gehörend, also in der Nachfolge des alten Kain,
sehe ich Grenzen und Zäune vergleichsweise positiv, da ohne sie nur
Knüppel und Gewehr helfen könnten, was wir Zivilisierten ja nur in
wirklicher Not, die kein Gebot kennt, in Erwägung ziehen.

Eine Welt ohne Frieden und Einfriedungen ist natürlich ein Paradies
für alle, die vom Rauben und Stehlen leben. Dass diese Mafia dabei
von gekauften Propagandisten und von dumpen Freiheitssimpeln
unterstützt werden, die ihre Köpfe noch immer über dem Blätterdach
spazieren tragen (siehe oben) ist ziemlich tragisch. Sie betreiben
das Geschäft der reichen Geldhaie wie Herrn Soros, der alle Grenzen
abschaffen, alle alten Kulturen zerstören und die Welt zu einem
einzigen Haifischbecken machen will, in dem sich alle Völker
durcheinander tummeln und wegen ihren vielen Sprachen, Religionen und
Dünkel nie gegen die Haie verbünden werden. Sie werden sich
stattdessen gegenseitig bekämpfen und die Kleineren werden die
Größeren auffressen und so bekommen die Haie - was ihnen nicht
unangenehm ist - gelegentlich größere Bissen... (1)
Doch die Soros dieser Welt sind wie hirnlose Krebse, die letzlich
ihre Wirte auffressen und damit auch sich selber umbringen. 
--------------------
(1) (Siehe auch Bert Brechts Parabel: "Wenn die Haifische Menschen
wären")

 

 

19.11.15 Gierseilfähre Mariaposching

(Als Bericht in STB gedruckt)

 

Die Donaufähre zwischen Maria- und Stephanposching ist auf 150 Flusskilometer die einzige Gierseilfähre auf der niederbayerischen Donau, also eine Fähre, die ohne Motor, nur durch die Strömung getrieben wird und lautlos - manche sagen "magisch" - über das Wasser gleitet. Der Holländer Hendrik Heuck hat 1657 diesen genialen Fährtyp erfunden. Den Donauübergang gibt es mindestens seit der Römerzeit, als die Donau noch der Grenzfluss zwischen der Provinz Rätien und dem „Barbarenland war, wo die wilden Kelten und Germanen lebten... Es deutet einiges darauf hin, dass in „Pousching“ die Nibelungen auf ihrem Zug zu König Etzel die Donauseite gewechselt haben, aber so ganz genau weiß man es nicht. In jedem Fall ist das Land an der Donau uraltes Besiedlungsgebiet, in dem immer wieder jahrtausendealte Artefakte gefunden werden. Die Sonnenhänge des angrenzenden Vorwalds zwischen Regensburg und Passau waren einmal die Heimat des Baiernweins und die "Obstschüsseln" Niederbayerns. Poschings erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 748 datiert; damals soll am linken Donau-Ufer, also beim heutigen Mariaposching, ein Herzogshof ”Pasuhhinga“ gestanden haben. Der spätere Namenszusatz geht auf christliche Schutzheilige zurück.

Für Touristen, die nur durchfahren, ist der Fährmann, der hier „Überfahrer“ heißt, das personifizierte Niederbayern. Seine Aufgaben sind ungeheuer vielseitig, auch wenn die Aufgabe zu manchen Zeiten einen geruhsamen Eindruck macht. Zuerst ist der Überfahrer ein Schiffer, auf den hundertprozentig Verlass sein muss, der mit allen Widrigkeiten des Wetters und des großen Stromes zurechtkommen muss. Dann braucht er nicht wenig Muskelkraft und physikalisches Verständnis, um die Fähre, auf die Fahrzeuge mit 12 Tonnen passen, von den Ufern abzustossen. Neben dem Fahrkartenverkauf ist er auch der Ansprechpartner für Fragen aller Art, nicht nur wenn ein ungebildeter Reisender die Donau für die Wolga hält und die blaue Bergkette des „Nordwaldes“ für die Alpen... Viele, die das Navi an die Donau führte, sind zuvor lange Strecken über die Straße gebrettert und dann stehen sie urplötzlich, fast außerhalb der Zeit und warten bis die Fähre kommt, und sie kommt immer, wenn Bedarf ist. Es ist still, nur die Möven schreien und der Kuckuck ruft im Auwald. Dann ein leises Rauschen und die Fähre legt an und dann entschleunigt sich das Leben, die Reisenden fallen für die Dauer der Überfahrt "aus der Zeit". Manche sagen danach, das war wie ein Kurzurlaub und dass sie sich an das Erlebnis noch lange erinnern werden.

 

 

15. 11.5 Bigotte Brandstifter

Gedanken zum Massenmord in Paris (in Telepolis)

 

„Ich mag es nicht, wenn sich Erwachsene vor Kindern verstellen und so
tun als seien sie bekloppt“, sagte unlängst der Moderator einer
bekannten Kindersendung. Als ich am Tag nach den Pariser Anschlägen
die Kanzlerin im Radio hörte, fiel mir dieser Spruch ein. Wie ich da
darauf komme? Ich kann nichts dafür, aber es ist das unwillkürliche
Nervensystem in mir, das ich mit dem Kopf nicht steuern kann und
dieses System hat sich einfach nur geschüttelt vor Grausen, nicht nur
über die Wortwahl, sondern über die unerträgliche Bigotterie, denn
die Kanzlerin kennt die Zusammenhänge besser als wir und weiß genau,
wovon sie nicht redete. Aber man meint immer öfter versehentlich
einen Werbe oder Bibelkanal eingeschaltet zu haben, wenn man manche
Politiker heute so reden hört. Vermutlich wurde gestern jeder von uns
zu den Anschlägen in Paris angesprochen und was er davon halte.
Furchtbar, entsetzlich, werden dann wohl die meisten geantwortet
haben, ich übrigens auch. Und viele haben sich gefragt, ob das nun
der Beginn eines großen Krieges sei, eine Inzenierung skrupelloser
Mörder um den Bündnisfall ausrufen und alle Natostaaten in den Krieg
im Orient hineninziehen zu können. Doch nicht nur der Papst glaubt,
dass dieser Krieg schon lange begonnen hat. Der letzte Weltkrieg ist
beinah nahtlos in den nächsten übergegangen, alleine die Amis sollen
seit 1945 etwa 20-30 Millionen Menschen getötet haben, die meisten
ohne Empörung in unserer Hemisphäre, weil unbemerkt, da in unseren
Köpfen nur das passiert, was die Medien melden. 

Ja, ich finde es wirklich entsetzlich, was in Paris verbrochen wurde!
Doch ich finde es immer entsetzlich, wenn Unschuldige ermordet werden
und da ich komme ich heute an kaum einem Tag aus dem Entsetzen
heraus. Wer als Täter in Frage kommt, können wir bisher nur vermuten.
Man wird aber kaum falsch liegen, wenn man sie in den Reihen jener
sucht, die in der Vergangenheit schon solche Verbrechen begangen
haben und die ein Interesse an Chaos und Einschüchterung haben,
vielleicht auch an einem Polizeistaat in Europa, der sich durch
weiteres Morden leicht bis zur offenen Diktatur steigern kann. Und
dieses Morden braucht dann niemand mehr anzufachen, denn man hat
bereits alle Bedingungen gestroffen, dass sich das Feuer von alleine
ausbreitet. Und falls es wirklich zum Bündnisfall kommt, offiziell
vermutlich gegen jene Islamisten, die man – was heute zum
Allgemeinwissen gehören sollte - zuvor aufgebaut und mit Waffen
versorgt hat, dann werden in den Flüssen aus Blut auch unsere
bürgerlichen Freiheiten und moralischen Werte ertrinken, so wie es
schon immer war, wenn jemand die großen Kriegsschleusen öffnete. Auch
wenn man vermuten kann, dass dieses Mal am Ende auch die Hintermänner
und Gierschlunde umkommen werden, besänftigt das wenig, denn wer soll
sich darüber freuen, wenn man zuvor atomar verdampft wurde?

 

 

15.11.15 Joschka Fischer

Beitrag zum lesenswerten Artikel von U. Gellermann in der "Rationalgalerie "Der Joschka-Stammtisch, Grüner Atlantiker versucht Geopolitik

 

1984 habe ich - anlässlich einer politischen Veranstaltung (ich war als Barde das „Kulturpogramm") einen Tag mit Joschka Fischer verbracht. Seine freundliche Art kann ich nur loben, alleine seine Staffage machte mich ein wenig misstrauisch, sie wirkte übertrieben, wie absichtlich konstruiert: Nadelstreifsakko und darüber eine Jeansjacke, Turnschuhe sowieso und die Zigarette im Mundwinkel, irgendwie symbolhaft, ein wenig grüner Lucky Luke, wie fürs Genretheater hergerichtet. Fischers Rede am Abend war dann mitreissend, der Saal tobte. Später beim Bier in der Kneipe sagte ich ihm, dass mir seine Rede schwer imponiert habe und er bei seinen Fähigkeiten Kabarettist werden sollte. Ach, hätte er nur auf mich gehört, was wäre uns erspart geblieben! Auf Fischers spätere Untaten, für die er eigentlich nach Den Haag gehörte, brauche ich wohl nicht eingehen. Heute glaube ich, dass Fischer von Anfang an ein trojanisches Pferd war, dass in die Ökologie- und Friedensbewegung eingeschleust wurde, um diese erst auszukundschaften, dann zu steuern und schließlich kaputtzumachen, was ja gelungen ist. Fischer war gewiss nicht der einzige „Trojaner", man braucht sich nur in der Böllstiftung umzusehen, auch da spuken Altgrüne herum, die einen in tiefe Melancholie stürzen können. Aber seit Wolf Biermanns Demaskierung kann einen fast nichts mehr erschüttern. Den Geheimdiensten kann man ja viel Übles nachsagen, aber nicht, dass sie keine guten Talentsucher haben.

 

 

12. 11.15 Missbrauchte Bundeswehr

Kommentar auf Telepolis zum Bericht über das 60. Jubiläum und den Werbespruch

„Krisenherde löscht du nicht mit Abwarten und Teetrinken“

 

Vielleicht sollte man sich darüber freuen, dass die BW noch damit
wirbt, etwas Nützliches bewirken zu wollen. Schlimm wäre es, würde
sie damit werben, zu was sie tatsächlich missbraucht wird, nämlich
als Vasallen für internationale Wirtschaftsinteressen und
geopolitische Dominanz in Kriege zu ziehen, überall auf der Welt, was
unsere GG noch immer ausschließt. Ich habe bis heute nicht kapiert,
wie das Verfassungsgericht dazu schweigen kann. Gewiss, die
Bundeswehr hat schon viele hoch anerkennenswerte Einsätze im
Katastrophenfall geleistet, etwa beim Hochwasser 2013. Was man ihr
aber im Rahmen der Nato zumutet, dafür hat sie einfach kein Mandat,
auch wenn Union, SPD und Olivgrüne ihr das immer „geben zu meinen
dürfen“.
1999 hat die BW ihre Unschuld verloren und mußte bei einem
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mitwirken, befohlen ausgerechnet
von einer rotgrünen Regierung. Das war die Zeitenwende in unserem
Land, der Beginn einer neuen Geschichtsschreibung: die Zeit vor
Schröder und Fischer, als man sich an die Verteidigungsbindung der BW
hielt und die „gesetzlose“ Zeit danach, in der wir uns noch immer
befinden. Nun wird der Afghanistaneinsatz erneut verlängert werden,
obwohl dieses zuvor von den Russen geschundene Land nichts mit 9/11
zu tun hatte und man nach einem 14 jährigem Krieg in den nächsten
Jahren wohl auch nichts erreichen wird, was man bisher nicht erreicht
hat. Nur die Korruption wurde gefördert und der Opiumhandel
explodierte und die Bevölkerung wurde gespalten und Flüchtlingsströme
jener erzeugt, die mit den Aggressoren „fratanisiert“ haben. Den vom
Westen verführten Menschen muss wirklich geholfen werden und auch die
USA dürfen sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Dass man
ausgerechnet die Afghanen in die Hände der Taliban zurückschicken
will, ist einfach unmoralisch und wird dazu führen, dass niemand mehr
mit der NATO zusammenarbeiten wird. Ebenso missbraucht wurde die BW, als sie mit den Partriots in der Türkei den Regime-Change in Syrien
absichern sollte. Wieder völkerrechtswidrig und wieder versucht man
einen Bären zum Angriff zu reizen.  Nicht anders wenn man heute
deutsche Militärjets hochbewaffnet an der Grenze zu Russland fliegen
lässt, eine unglaubliche Dummheit, die schnell ins Auge gehen kann.
Da wäre Verweigerung angesagt und Abwarten und Teetrinken ganz sichr
die bessere Alternative
.  

 

 

8.11.15 Wenn Wesen sich selber überflüssig machen und von Befreiung sprechen

Essay zum Telepolis-Artikel "Die Befreiung der Arbeit durch die Maschine

 

Den Menschen von der Arbeit befreien!? Befreien? Von Sklavenarbeit?
Natürlich. Von stumpfsinniger Lohnarbeit? Gewiss! Vom Akkord?.
Unbedingt. Von einseitigen Belastungen? Von krankmachenden
Arbeitsbedingungen? Klar. Von Ausbeutung und Unterbezahlung? Aber ja!
Davon, dass er/sie nur als Werkzeug missbraucht werden, die nur die
immer wieder gleichen Handgriffe ausführen, mit den immerselben
Sprüchen Kunden gewinnen müssen?  Selbstverständlich.Von extremer
Spezialisierung und Arbeitsteiligkeit, die oft sogar verhindert, dass
der Beschäftigtre überhaupt weiß, wozu oder für wen usw. eine Arbeit
gut sein soll, ja vielleicht nicht einmal ihr Endprodukt kennt und
nicht weiß, ob es am Ende die große Bombe startet oder der Bart zum
Schlüssel einens KZs ist. 
Das alles sind Arbeiten, auf die man allesamt den Begriff der
„Entfremdung“ kleben muss, den vielleicht bedeutsamsten Begriff des
alten Marx, dem einzigen, mit dem er mich erreicht hat. Doch schon
seinen nächsten Satz, dass der von entfremdeter Arbeit befreite
Mensch dann seinen Liebhaberein nachgehen kann, den sehe ich schon
wieder sehr kritisch, denn auch Marx sollte ja gesehen haben, zu
welchen menschlichen Karikaturen die, von Arbeit „befreiten“,
feudalen Püppchen und Müssiggänger geworden sind. Heute sind diese
Freiräume in unseren Breiten zu Allgemeingut geworden und damit wir
alle, zumindest teilweise, ebenfalls zu  solchen „Karikaturen“
geworden, die sich wie verzogene Kinder unterhalten und die Zeit
totschlagen lassen und nicht wissen, mit welchen Spielereien und
Kinckerlitzchen ein sinnentleertes Leben noch gewürzt und gestaltet
werden kann. So wischen wir auf Handys herum, glotzen den
immergleichen Krimikrampf und lassen täglich Pathologen und Leichen
durch unsere Stuben spuken und brauchen immer neue Perversionen, um
nicht an Langeweile zu sterben. Zwischendurch rasen wir wie
Geisteskranke von A nach B und wieder zurück, weil wir es nirgends
aushalten, immer auf der Flucht sind, nicht selten ohne jeden Sinn
und Zweck. Nicht selten fliehen wir vor der Leere und sind entsetzt,
dass uns diese am Zielort schon erwartet. Am Ende, weil sie in uns
ist? Das schrie nach Medizin, und man fand sie in Religion, Geld,
Mode, alle Arten von Kunst und Künstlichkeit, politischen Wahn,
Nationen- und Rassenkult, Etikette, Krieg usw. Leider schaffen alle
diese Schimären am Ende noch größere Leere.

Und diese ist nur zu füllen durch Arbeit, durch richtige Arbeit, mit
der man Bedürfnisse befriedigt, die selber schon „Sinn“ ist und deren
Produkte erst recht Sinn machen, weil sie uns und die unseren leben
und überleben lassen. 
Und was machen wir? Wir ersetzen uns selber durch immer neue
Maschinen, ich glaube so blöd war noch kein Wesen in der Galaxis. 
-------------------
Noch ein Gedanke dazu aus: „Kalendergeschchten eines bayerischen
Barden“, edition baam, 1983

 

 

4. 11.15 ...uns modernen Ketzern hat man den Glauben an die Wissenschaft ausgetrieben...

Essay zu ""Der Klimawandel ist real"" auf Telepolis

 

Klimawandel gehört zu unserem Planeten, wie andere zyklische
Ereignisse auch. Wie weit wir Menschen da eine Rolle spielen, kann
wohl niemand genau sagen. Klar wäre es besser, wir würden uns alle
überflüssigen Verbrennungsvorgänge verkneifen, aber wir werden uns
wohl kaum auf die Kriterien dafür einigen können. Was an Lösungen
angeboten wird, ist die reine Wirtschaftsförderung: die Lösung heißt
immer nur: Neue Gerätschaften, denn die sind ja soviel
umweltfreundlicher, was die reine Augenwischerei ist, denn es ist in
den allermeisten Fällen sinnvoller, die alten solange zu nutzen, wie
es grade geht. Der Klimawandel ist zu einem lukrativen
Geschäftsmodell geworden und wir stehen kurz davor, dass jeder
Zweifel daran als Ketzerei eingestuft wird und es sieht fast so aus,
als würde es bald ein weiteres strafbewehrtes Tabuthema geben. Um
Zweifel an meiner ideologischen Lauterkeit auszuräumen: Ich bin sehr
wohl der Meinung, dass man Risiken möglichst minimieren sollte, weil
man da auf jeden Fall nichts verkehrt macht. Und das kann nur durch
eine andere Entwicklungsrichtung geschehen, Verzicht auf
überflüssigen Konsum, aber vor allem: Verzicht auf schädlichen! Und
die wichtigste Maßnahme muss sein, das Wachstum der Weltbevölkerung
zu verlangsamen und schließlich den Trend unzukehren, denn sonst sind
alle Bemühungen für die Katz. Ich finde es unverantwortlich, wenn
Sozialromantiker davon schwadronieren, dass die Erde auch die
doppelte Zahl an Menschen ernähren könnte. Als wenn es nur ums Essen
ginge, wobei die Problematik dabei auch völlig unterschätzt wird,
denn unsere fruchtbaren Böden werden nicht mehr, sondern schon lange
weniger! Aber ich will nicht in den heutigen Agrarwahnsinn abweichen,
das wäre ein eigenes Thema. Wie beim Wasserstand in kommunizierenden
Röhren, werden sich auch die Ansprüche der Menschen auf dem Planeten
angleichen und alle werden so parasitisch und hirnlos leben wollen
wie die reichen Menschen des Westens und - mit welcher Moral könnte man
ihnen das verweigern? 

Und was bieten die „Priester des Klimawandels“ an? Handel mit
Verschmutzungszertifikaten. Dagegen  war der katholische Ablasshandel ein
seriöses Geschäftsmodell... "Aber, es ist doch wissenschaftlich bewiesen---!" Sorry, aber mein Glauben an die Wissenschaft ist mir so vergangen, wie mancher andere Glaube..."  Darf ich daran erinnern wie britische Wissenschaftler
jahrelang den Rinderwahnsinn durch Aufschneiden tausender
Rindergehirne untersucht haben, bis sie jemand darauf aufmerksam
machte, dass sie sich an Schafshirnen vergingen...? Oder die
jahrelangen Theorien zum Tode von Ötzi, bis einer die Pfeilspitze auf
dem Röntgenbild entdeckte, die alle Fachleute übersehen hatten. Nein,
uns modernen Ketzern hat man den Glauben an die Wissenschaft
ausgetrieben, aber das wäre wieder ein eigenes Thema...

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Auf folgenden Vortrag wurde ich auf meinen Kommentar hin aufmerksam gemacht. Ich empfehle ihn anzuschauen, auch wenn ich seinen Wahrheitsgehalt nicht bewerten kann. Aber sollte es stimmen, dann wäre das, was ich als Laie so aus dem Bauch heraus zu formulieren versucht habe, in überzeugender Darlegung bestätigt.

Gibt es Beweise für den Treibhauseffekt? – Prof. Werner Kirstein

http://youtu.be/J0hzqsTsUTE

 

4.11.15 Merkels einzige Aufgabe: Zurücktreten!

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Merkel warnt vor militärischen Konflikten"

 

Die Kanzlerin warnt vor Krieg? Was für ein Hohn! Sie lässt von Ramstein aus die Amis Krieg führen, lässt deutsche Düsenjäger mit scharfer Bewaffnung an der russischen Grenze entlang fliegen, neue Atomraketen im Land aufstellen, beteiligt sich am Wirtschaftskrieg gegen Russland und Syrien, schützt mit deutschen Patriots die Brandststifter Syriens und ist gerade dabei dieses Land seines größten Schatzes, nämlich seiner jungen Menschen, zu berauben und es teilweise zu entvölkern und so der Gier seiner Nachbar und der Großmächte auszuliefern. Es geht um Geostrategie, um Energiequellen, Durchleitungsrechte und vor allem geht es um Wasser, für das man in Wüstengebieten schon immer getötet hat.Und nun orakelt Frau Merkel von der Gefahr kriegerischer Konflikte, so als wenn sie damit nichts zu tun hätte. Wer hat eines der dicht besiedelsten und hoch verschuldetsten Länder zum Einwanderungsland erklärt? Werbung für Wirtschaftsmigration gemacht? Wer hat noch vor Wochen diese fatalen Botschaften ausgesandt „Kommt alle zu uns!“, obwohl der Winter vor der Tür stand und sich jeder Mensch, der nicht sozialromantisch volltrunken ist, die Folgen an einer Hand abzählen konnte? Nun nehme ich diese Art von Trunkenheit bei Angela Merkel nicht an, sie handelte „tefloncool“, wie sie es seit jeher tut. Sie hat für Deutschland gesprochen, für Europa, doch gefragt hat sie zuvor niemanden. Deswegen hat die Kanzlerin nur noch eine Aufgabe, das wirksamste aller Signale an die Welt auszusenden und zurückzutreten. Diese Botschaft würde blitzschnell über Smartphons die Menschen erreichen, die noch zögern, ob sie ihr Land verlassen wollen und in die man grob fahrlässig falsche Hoffnungen geimpft hatte.

 

 

27.10.15 Anmerkungen zum 50 000 Klick auf meiner Webseite 

50 000 Besuche und viele mehr erreicht manche seichte kommerzielle Seite an einem Tag. Und ich habe 18 Jahre dafür gebraucht.... Also, kein Grund darauf anzustossen? Doch, ich glaube schon, denn auf meinen Seiten findet sich nicht nur leichte Kost und die meisten Zeitgenossen wollen über politische Zusammenhänge gar nicht so genau informiert werden, sonst müßten sie sich selber unangenehme Fragen stellen und am Ende für ihr Handeln auch noch Konsequenzen ziehen. Aber das hat schon vor langer Zeit Max Peinkofer auf den Punkt gebracht: "Wichtiger als d´ Menschheit sind mir d Würst heit" 

1997, als ich die Seite erstmals ins Netz stellte, habe ich nur mit ein paar freundschaftlich verbundenen Besuchern gerechnet, die eben nachlesen konnten, was mich gerade beschäftigte. Heute kommen vielleicht mehr Besucher, die mir nicht ganz so freundschaftlich verbunden sind, etwa um Seiten zu kopieren um sie mir um die Ohren hauen zu können, wenn ich sie einmal ändere...  Dies ist so tatsächlich erst vor ein paar Tagen passiert. Um überflüssige Spannung aus einer Sache rauszunehmen und um auf kein Nebengleis abgelenkt werden zu können, kürzte ich meine Ausführungen auf einer Seite und schon tauchten ein paar Hilfswillige für eine gegnerische Seite auf und überboten sich in Verschwörungstheorien, warum ich die Seite geändert habe. „Ich habe mir eine Kopie gemacht!“, schrieb einer triumphierend, ein anderer mache grundsätzlich immer einen Screenshoot und ein Dritter wußte, wo man geänderte Seiten noch finden kann. Wir sehen also, wie genau es manche nehmen. Kann man sich eifrigere Leser wünschen?

 

Aber so wie das Haus bekanntlich nichts verliert, vergisst das Internet auch nichts, sagt man. Das sollte einen dazu zwingen gut zu recherieren und Vermutungen immer auch als Vermutung kenntlich zu machen. Überhaupt ist dringend anzuraten unter Nicknames nichts zu schreiben, wofür man nicht auch unter dem eigenen Namen geradestehen kann. Aber das sollte selbstverständlich sein und es gebietet schon die Fairness im Schutze einer Maske nicht die ganz wilde Sau rauszulassen, zu denunzieren oder sich als feiger Heckenschütze zu betätigten.

Als einer der eine unausgewogene, nichtkommerzielle, politische Seite ins Netz stellt, verstehe ich mich als eine Erscheinungsform zeitgenössischen Journalismus. In unserer Region war ich vermutlich der erste "Blogger", auch wenn ich diesen Begriff erst viel später hörte. Doch Kolumnist und "Briafalschreiber" für Papierzeitungen war ich schon lange zuvor. Neulich sprach mich eine ältere Dame in meiner Heimatstadt an,  Zitat: "Sand sie ned da Briafalschreiber, da Geiss?" Und dann überschlug sie sich fast mit ihrem Lob und sie habe quasi schon Entzugserscheinungen, weil ich nur noch so selten Leserbriefe schreibe. Ich riet ihr sich einen Rechner zuzulegen und ins Internet zu gehen, was sie aber beinah für eine unsittliche Empfehlung hielt.

Heute schreibe ich auch auf anderen kritischen Onlinemedien, die nicht zensieren und Texte verstümmeln und versuche Debatten anzuregen und Ungleichgewichte auszubalancieren. Ich formuliere das, was angestellte Redakteure sich vielleicht nicht so zu schreiben wagen, denn sie müssen schließlich vom Schreiben leben. Ich sehe mich nicht als ihr Konkurrent, sondern eher als eine Art Bande, über die man einen Ball spielen und vorantreiben kann. Wenn es mir manchmal gelingt, einen komplizierten Inhalt auf seinen Kern zu reduzieren und verständlich zu machen, dann geht ein veröffentlichter Gedanke auch seinen Weg, ich habe es immer wieder erlebt. Wenn ich dann Tage oder Monate später meine Sichtweise bei anderen wiederfinde oder sehe, dass ich vielleicht mitgeholfen habe einen Gedanken in den politischen Focus zu rücken, dann ist das mehr, als man eigentlich hoffen konnte.

Für mich ist das mein Beitrag zu unserer Demokratie, nicht der einzige, aber doch der Wichtigste. Manchmal werde ich gefragt, ob ich beim Schreiben, nicht Angst habe vor der Rache der Kritisierten, die ja allesamt Macht haben. Da kann ich nur sagen, dass es gewichtigere Ängste gibt, etwa einmal auf dem Sterbebett zu liegen und sich eingestehen zu müssen, dass man aus lauter Angst irgendwo anzuecken und irgendeinen Vorteil zu verlieren alles hat treiben lassen und die Worte, die man sagen hätte müssen, nicht gesagt hat. Hier sei wieder an die alte Apachenweisheit erinnert, dass an einem Unrecht nicht nur der schuldig ist, der es verbricht, sondern auch, wer dazu schweigt.

Unter was ich manchmal leide? Unter "Trollen", die über einen herfallen und so gar nicht trollig sind, die Gedanken aus dem Zusammenhang reissen, einen in Ecken zu schieben versuchen, wo man überhaupt nicht hingehört.Aber das gehört grad so dazu, wie das geduldige Ertragen von Dampfplauderern, die um des Schreibens willen schreiben. Falls ich auch einmal so werden sollte, bitte ich hiermit Freund und „Feind“ sich meiner zu erbarmen und mir zuzurufen: „Hoit endle dei Goschn!“

 

 

26. 10.15 Freihandelsarmee

Kommentar auf Telepolis zum Bericht "Klare Warnung an jeden potentiellen Aggressor" (überarbeitete Version)

 

Die größte Militärübung seit Jahrzehnten ist gewiss nicht nur Aktionismus und Spielerei der Militärs. Angesichts der gegenwärtigen explosiven Weltlage ist es ein Spiel mit dem Feuer. Die NATO ist das aggressivste und gefährlichste Bündnis dieser Erde ist und alle ihre bisherigen Kriege waren Angriffskriege gegen Schwächere oder geostrategische Expansion. Und unser Land, das eigentlich aus seiner Vergangenheit etwas gelernt haben sollte, macht mit, angeführt von einer rückgratlosen Regierung, die ganz offensichtlich nicht souverän ist. Dass die Nato ein Verteidigungsbündnis ist, wenigstens das sollte mittlerweile niemand mehr glauben. Und unser GG schreibt strikt die Verteidigungsbindung der Bundeswehr vor, aber wir kennen die Phrasen der Politik dazu: "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt" und "Angriff ist die beste Verteidigung". Und wenn dann wieder ein Land überfallen wird, geht es immer gegen einen Tyrannen und für Menschenrechte, zumindest versucht man uns das immer wieder aufs Neue einzureden. Selbst der Umstand, dass bei dem gegenwärtigen Großmanöver im Mittelmeer die Ukraine mitmachen darf, obwohl sie gar nicht zum Bündnis gehört und Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt, zeigt, dass man sich um die eigenen Spielregeln schon lange nicht mehr kümmert. Auch dass ein Land, wie die Türkei, eine der Stützen und Förderer der islamischen Kopfabschneider des IS und das einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Kurden im Irak führt, noch immer in der Nato sein darf – wer soll das verstehen? Aber Moral findet man heute wohl noch eher noch in einem Haifischbecken, als in der westlichen Politik.

Von den seit Jahrzehnten der Welt nur Chaos und Tod bringenden USA, die unlängst in Kabul ein Krankenhaus bombardiert haben und in Aleppo ein Kraftwerk, weswegen weitere 50 000 Syrer auf der Flucht sein sollen, mag man gar nicht reden. Warum zerstören die Amis ein Kraftwerk, dass die Zivilbevölkerung versorgt? Doch in unseren Medien habe ich von diesem Terrorschlag nichts gelesen. Die Nato führt Krieg, überall auf der Welt, wo Freihandel bedroht ist oder wo noch nicht alle traditionellen Wirtschaftsstrukturen zerstört sind. Sie ist eine Freihandelsarmee im Auftrag von Großbanken und dubiosen Konzernen und jeder ahnt, sie würden auch uns bombardieren, wenn wir uns widersetzen sollten. Also, zahlen wir daher brav unser „Schutzgeld" als Kriegsknechte und drücken uns möglichst nahe an die Kanonen, damit diese über uns hinwegschießen.

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Interessante Geschichtslektion, für alle Zeitgenossen, die immer noch Illusionen nachhängen:

„Made for War“ – Chronik amerikanischer Verbrechen

 

 

21.10.15  Kloakenjournalismus - Herr Staatsanwalt übernehmen Sie!

Kommentar in Telepolis

 

In diesem Zusammenhang dürfen ein paar Gedanken zum braunen Pranger
in der BILD-Zeitung nicht fehlen.  
„Herr Staatsanwalt übernehmen Sie! Was BILD da gerade fabrizierte ist
Kloakenjournalismus der übelsten Sorte, das ist Volksverhetzung! Eine
mediale Schandgeige ist menschenverachtend, aber diesen Aspekt will
ich hier gar nicht vertiefen. BILD bläst seinen Lesern gehässige
Sprüche in die Köpfe, bis sie nichts Besonderes mehr sind, bis sie
allgemeines Gedankengut geworden sind. BILD schürt damit das Feuer,
das es zu bekämpfen vorgibt. Es liefert quasi die geistigen
Onanievorlagen ins Haus, die einen plappern sie nach und schlagen
sich dabei auf die Schenkel und die andern dürfen sich über soviel
Unmoralität empören. Beide politischen Lager werden beliefert.
Ist BILD nur ein unmoralisches Wirtschaftsunternehmen und druckt die
Schlagzeilen, mit denen man gerade Kasse machen kann? Oder ist es ein
politisches Hetzblatt, das im Auftrag handelt und die Menschen
gegeneinander hetzen soll? Soll es die Verrohung in den Köpfen
fördern? Soll so das Chaos, der Bürgerkrieg und am Ende ein neuer
Faschismus vorbereitet werden? Selber kann das Hassblatt diese
Meinungen nicht äußern, da käme der Staatsanwalt sofort. Also bedient
man sich eines Tricks und lässt andere für sich reden, die Wirkung
ist dieselbe. Von wem die Sprüche letztlich wirklich stammen, spielt
keine Rolle. Gut möglich, dass sie nicht nur von rechten Quasslern
stammen, sondern von bezahlten Provokateuren. In der kognitiven
Müllkiste und dem Zulieferbetrieb Facebook kann man sich ja bedienen. 

 

 

18. 10.15  Wirtschaftsanarchie

Kommentar zur Diskussion über TTIP und CETA bei Telepolis

 

In einer wirklichen Demokratie würde die Diskussion über das Für und
Wider öffentlich diskutiert werden. In einem zweiten Schritt würde
dann die informierte Bevölkerung befragt werden, ob man TTIP oder
CETA überhaupt haben will und ob Bereiche des längst bestehenden
Freihandels wegen chronischer Schädlichkeit zurückgefahren werden
müssen. MIt diesen Vorgaben und Verhandlungsobergrenzen würden die
Verhandler dann in die Verhandlungen geschickt. 
Heute läuft es absolut umgekehrt. Die global verflochtene Wirtschaft
bläst den Verhandlern ihre Wünsche und Bedingungen ein, mit dem Ziel
die letzten Hürden vor der völligen Wirtschaftsanarchie zu
beseitigen. Die Völker bekommen das fertige Gericht erst nach der
Vertragsradifizierung vorgesetzt, Motto: "Sie werden sich schon
wieder beruhigen!" Wir dürfen uns dann eine Weile erbrechen, bis die
nächste Sau durchs globale Dorf getrieben wird.. Es stehen zur
Auswahl: Eine WM ausser der Reihe, Krieg, neue Migrantenströme oder
die Verlängerung des Faschings bis zum 11.11.

 

 

15. 10.15 Durch Rücktritt wichtiges Signal setzen!

Kommentar auf PNP-Online und Telepolis

Warum Politiker immer erst aktiv werden, wenn ein Deich gebrochen
ist, sollten wir später diskutieren. Bis in die jüngste Zeit haben
Regierung und Industrie um Migranten geworben und nicht wenige sehen
die jetzige menschliche Katstrophe noch immer als
"Investitionsprogramm" und als Chance anderen Ländern die jungen
Arbeitskräfte abzuwerben - womit sie ihnen auch die Zukunft stehlen -
und bei uns die Löhne zu drücken. Wenn das keine niederen Beweggründe
sind! Scham für die Unterstützung und das Stillschweigen für den vom
Westen mit verursachten Völkermord in Nahost, konnte ich bislang auch
noch nicht feststellen. Tragisch, weil das Gesagte auch für die grüne
Opposition gilt, in der längst die chronisch Kurzsichtigen und
Bigotten den Ton angeben. Dieses ideologisch und christlich
verbrähmte Spiel mit menschlichen Schicksalen ist nichts weniger als
eine Schande für unsere immer moralfreier werdende
"Wertegemeinschaft". Dass die Kanzlerin und die Refugee-Jubler noch
vor wenigen Wochen - vor dem vor der Tür stehenden Winter - ein so
fatales "Kommt-doch-alle-zu uns!"-Signal ausgesendet haben, das lässt
sich nicht alleine mit Einfalt entschuldigen sondern kommt einer
absichtlichen Verführung von notleidenden und verängstigten Menschen
gleich. Kanzlerin Merkel und Minister Gabriel müssen nun ein neues
Signal aussenden und zurücktreten. Seehofer muss dann die Geschäfte
bis zur nächsten Wahl führen, zu beneiden wäre er für die anstehende
Herkulesaufgabe nicht: Hundertausende frierender Menschen, die durch
Europa irren, über den Winter zu bringen, gleichzeitig den anderen
Europäern den Marsch blasen, damit sie mithelfen und vor allem
anderen, Tacheles mit den eigenen Verbündeten reden, damit sie
endlich aufhören mit Waffenlieferungen an Terrorbanden immer neue
Brandbeschleuniger nach Syrien zu liefern.

 

10. 10.15  Alternativen?

zum Bericht auf Telepolis  Angela Merkel geht leer aus

Mit meinem Kommentar "Erst Friedensnobelpreis, dann UN-Chefin als
Dank für die Flüchtlingspolitik?" vom 2.10., hier auf Telepolis, lag
ich also daneben. Oder haben die  Diskussionen im Vorfeld doch
Wirkung gezeigt? Es wäre auch zu schräg gewesen, wenn die Kanzlerin,
die an der Not in Syrien, Griechenland und jetzt auch in Deutschland
nicht unschuldig ist, als Friedensbringerin geehrt worden wäre.
Alleine Minsk 2, wäre vielleicht ein Grund gewesen. Aber nachdem die
deutsche Regierung den Umsturz in der Ukraine und die Kriegshetze
gegen Russland in beschämender Vassallenmanier mitbetrieben hat, wäre
der Nobelpreis für eine solche Politik derart "Welt verkehrt", dass
vielleicht sogar die Gleichmütigsten aus ihrem Halbschlaf aufgewacht
wären und kurzfristig ihren Verstand eingeschaltet hätten, zumindest
für ein paar Minuten... Aber vermutlich hätten sie dann auch nur "Wir
sind Friedensnobelpreis" gejolt...
Alle, die schon öfter mal aufwachen, landen zwangsläufig bei der
Frage: "Wer soll Frau Merkel ablösen?" Ihre innerparteilichen
Konkurrenten hat sie alle ausgeschaltet, bei den Sozis sehe ich auch
niemanden, die Führungsspitze der Grünen kann man getrost in der
Pfeife rauchen. Aber Parteien kranken ja immer auch daran, dass ihr
Ausleseverfahren zwangsläug geübte Plapperer und Blender nach oben
befördert, also, nur wer ohne Rückgrat Schönreden kann, kommt voran.
Und wenn sie schließlich gewählt sind, werden sie durch den
verbotenen Fraktionaszwang auf Linie gehalten, wer dagegen verstösst,
ist weg. Und es wird wohl niemand mehr ernsthaft daran
zweifeln, dass sie gewählt, dennoch  nach fremder Pfeife tanzen
müssen, die Geleise und der Fahrplan sind vorgegeben, immer mehr von
der globalen Wirtschaft, bewacht vom alles verschlingenden Lindwurm
der Bürokratie und aller Parasiten, die davon leben... Wenn wirklich
ein Kanzler eine der Weichen umbauen möchte, dann würde er wohl nicht
lange im Amt bleiben. Wir brauchen also "Gleisbauer", die nur von
außen kommen können. Untadelige und unabhängige Persönlichkeiten als
Koordinatoren, die den Parteien ihren Platz zuzuweisen, so wie es
auch im GG steht, "Parteien dürfen die Politik mitgestalten". Nicht
mehr und nicht weniger! Namensvorschläge von mir? Oskar Lafontaine
könnte ich mir als einen solchen Koordinator vorstellen oder Willy
Wimmer. Das wären aber ziemlich die Letzten, die heute eine Chance
bekämen. Doch sie wären wohl in der Lage die jetzige
Schaufensterdemokratie demokratischer zu machen, was nichts anderes
heißen kann, als mehr "Direkte Demokratie" wagen. Die Demokratie muss
also dort beginnen, wo sie heute aufhört, bei der Abstimmung über
Sachfragen, die alle betreffen. Ich bin sicher, dass dies die einzige
Chance ist, die wir haben. Im anderen Fall wird alles zu einem
demokratischen Kasperltheater wie in den USA oder wir landen wieder
in einer Diktatur. 

 

 

8.10.15 Gruselige Begegnungen in Munich

 

Leserbrief an PNP zum Bericht von heute „Shopping-Mekka für Araber“

 

Versuche mir auszumalen, wenn die reichen arabischen Touristen in München auf ihre Glaubensbrüder treffen, die bei uns Schutz suchen. Die einen jetten zu uns, oft sogar im eigenen Flugzeug, die anderen kommen unter Lebensgefahr etwa übers Mittelmeer. Es könnte hier zu brisanten Begegnungen kommen, denn es sind ja - neben den westlichen Akteuren – nicht zuletzt auch die Saudis und die arabischen Golfstaaten - die mit am Morden im Nahen Osten verantwortlich sind. Sie schüren seit Jahren die Brände, etwa in Syrien, Jemen und dem Irak, nehmen aber keine Flüchtlinge auf, obwohl sie ihre Glaubensbrüder sind, was eine Schande für die arabische Kultur und Religion ist. Und nun treffen die Refugees auf Angehörige jener Länder, vor deren Mörderbanden sie geflüchtet sind und sehen wie sie hier mit Geld um sich werfen und nicht selten so herrisch auftreten, als seien die deutschen Hotelangestellten und Verkäufer ihre Untergebenen. Wenn die traumatisierten Schutzsuchenden dann auch noch Gruppen von schwarz-vermummten Frauen durch München und die Urlauberzentren ziehen sehen, dann werden sie vielleicht so verwirrt, dass sie nicht mehr wissen wo sie eigentlich gelandet sind.

 

 

6. 10.15 Förderung von allem was breit macht

Kommentar zum Telepolisartikel Sitzen macht krank

„Trau keinem Gedanken, der im Sitzen geboren wurde“, sagte der
leidenschaftliche Wanderer Friedrich Nietzsche und wer möchte ihm
widersprechen! Der Zustand der Welt zeugt davon, denn er spiegelt
die Gedanken und Prioritäten der Sesselfurzer dieses Planeten. Obwohl
wir von kaum etwas so reichlich haben, wie von menschlicher
Muskelkraft, überlegen die Geschäftemacher dieser Welt, wie sie uns
noch Fauler und Sitzender machen können. Wer einen Automaten
erfindet, der hundert Bizeps einspart, gilt als Genie und wird
steuerlich für seine Maschine belohnt. Es werden zwar 50 Leute
entlassen, die sozial bedürftig werden, und die Maschine braucht
keine Sozialbeiträge zu entrichten, toll!.

Überall werden Menschen eingespart und gleichzeitig wächst die
Weltbevölkerung exponentiell. Zwanzig Prozent der Weltbevölkerung
können aber in Zukunft mit ihrer Arbeit den Laden am Laufen halten,
stellten Staatslenker schon in den 90iger Jahren fest. Mit
„Tittytainment“ – der Begriff soll von Zbigniew Brzezinski, dem
amerikanischen Präsidentenberater stammen und soviel wie "Mutterbrust
und Spiele" bedeuten – sollen die restlichen 80 Prozent der
Bevölkerung ruhig und zufrieden, also Sitzend gehalten werden. Mit Glotzen,
Spielen, Essen und Trinken, denn recht viel mehr kann man in einer
Stadtwohnung auch nicht anstellen. Sinnentleerte Bewegung in
Fitness-Center & Co vielleicht noch, statt sinnvoller körperlicher
Arbeit, der man zu Unrecht ein schlechtes Image angedichtet hat. (Ich
rede hier nicht von eintöniger, entfremdeter Sklave- und Akkordarbeit
sondern von Tätigkeiten, die durch ihr Ergebnis und durch sich selber
Befriedigung schaffen). Doch bei uns rast der Zug noch immer in die
andere Richtung und es wird systematisch alles gefördert was „breit“
macht: Hochmut, Neid, Gier, Fett, Zucker, Religion, Alkohol, Autos
voller technischer Spielerein und Haushaltsgeräte, die einem alles
abnehmen.
Und manche glauben noch immer, das sei der Inbegriff von Fortschritt,
der aber tatsächlich vom Menschen fortschreitet und von allem was ihm
angemessen und förderlich wäre. In Colorado und anderen US-Staaten
experimentiert man neuerdings auch erfolgreich mit Cannabis, denn
nichts macht die Menschen „breiter“, zufriedener und hungriger nach
Essen. (womit ich aber nichts gegen Cannabis als Medikament sagen
will!) Da schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Steuereinnahmen, Förderung der
Lebensmittelindustrie und der Medizin mit all ihren Zulieferern und
Nachbereitern. Gegen die Förderung von Zivilisationskrankheiten war
die Abwrakprämie nur ein Peanut. Der gewiss erwünschte Nebeneffekt
könnte eine noch teilnahmslosere Bevölkerung sein, die alles mit sich
machen lässt. 

 

4.10.15 Anmerkung zu Reagan und der Humorlosigkeit der Politiker

zum Artikel bei Telepolis "Mentales Mapping - die Landkarte im Gehirn

Zitat Tom Appleton: „Ein Demenzkranker an den Schalthebeln der Macht.
Es gab Bücher mit seinen gesammelten dümmsten Aussagen, wie
beispielsweise der Antwort, als er nach seiner Wahl zum Gouverneur
von Kalifornien gefragt wurde, wie er nun seine Gouverneurschaft
anzugehen plane. "Ich weiß es nicht," sagte Reagan. "Ich habe noch
nie zuvor einen Gouverneur gespielt."
Also - diese Antwort macht mir Reagan posthum sympathischer, denn ich
habe seinerzeit auch gegen ihn  gespottet...
http://www.hgeiss.de/texte/parabeln/parabeln.htm (siehe „Der
Häuptlingsdarsteller“)

Reagans Antwort ist einfach ein Brüller, der Mann konnte sich selbst
veralbern, eine Eigenschaft, die für mich den Inbegriff des äußersten
Maßes an menschlicher Entwicklung darstellt...Die Wahrheit, dass
unsere Politiker streckenweise nur Marionetten sind, so
auszusprechen, dass alle meinen, es sei ein Scherz, das imponiert
mir. Wer, von den heutigen Politdarstellern könnte sich selber auf
die Schippe nehmen? Kann sich jemand Hillary Clinton vorstellen, wie
sie über sich selber witzelt und dabei noch dazu die Wahrheit sagt?
Oder Netajahu? Oder Claudia Roth? Göring Eckert? Von der Leyen?
Scheuble? Obama? Die Liste der verbiesterten Politschauspieler würde
das Internet kaum fassen, dieser Berufsstand schließt offenbar eine
merkwürdige Charakterauswahl mit ein. Vermutlich liegt es aber auch
an den bezahlten Ghostwritern, die den Politikern das Libretto
schreiben und den Regiseuren dahinter, die alles so arrangieren, wie
es ihre Auftragsgebern, die internationalen Plutokraten und
Schwerverbrecher haben wollen. Dass es in diesen Kreisen Humor geben
kann, kann ich mir nicht vorstellen, höchstens höhnisches Spotten und
Lachen über die Milliarden von Trotteln, die ihnen ihr Parasitenleben
ermöglichen...
Das ist es auch, was mich an politischen und religiösen Fanatikern so
abstößt: ihre totale Humorlosigkeit. Und da unterscheidet sich etwa auch
der bayerische Umgang mit dem Katholizismus Lichtjahre vom
strengen Islam, das muss einfach einmal gesagt weden! Für Ludwig
Thomas „Münchner im Himmel" würde man in sandigeren Gegenden enthauptet... Oder dass ein in den
Himmel Gekommener den heiligen Petrus fragen darf, warum es im Himmel
täglich nur Leberkässemmeln gibt und die in der Hölle täglich
Schweinsbraten bekommen, das wäre – wenn man Petrus mit einem
bekannten Propheten vertauschen würde - ein Sakrileg, der Gipfel an
Plasphemie. Doch wie antwortete Petrus dem Unzufriedenen? „Meinst ich
fange wegen Dir alleine eine Kocherei an?“ 

 

2. 10.15 Erst Friedensnobelpreis, dann UN-Chefin als Dank für die Flüchtlingspolitik?

Kommentar auf Telepolis  Nach der Willkommenskultur wächst die Angst vor der Einwanderung

Frau Merkel soll ja bei der UN-Versammlung ziemlich begeistert
begrüßt worden sein, die Gutste. Vom Schurken-Image in Sachen
Griechenland scheint nichts mehr übrig zu sein. Es ist wirklich
erstaunlich, wie alles von ihr abperlt, der Begriff mit der
Teflonkanzlerin ist schon recht treffend. Nun wird sie - Dank ihrer
Einwanderungspolitik - wohl Friedensnobelpreisträgerin und danach
Chefin der UN. Zuvor muss sie aber - im Auftrag jener, die diese
Posten vergeben? - Europa noch weiter destabilieren und seinen
bereits heute weitgehend entmachteten demokratischen Strukturen mit
CETA und TTIP den Garaus machen. Wie schafft die Frau das nur? Sendet
sie mit ihrem rautenförmigen Handzeichen - ich erspare uns weitere
Deutungen - eine unbewußte Botschaft an unser Unterbewustsein, also
eine Art optische Hypnose? Irgendein genialer Mechanismus scheint da
wirksam zu sein, vielleicht sollten wir das auch einmal probieren...
Iris Berben, las ich, sagt Merkel ja Ansätze von Mädchenhaftigkeit
nach, was ja etwas Positives wäre. Doch gibt es bekanntlich auch böse
Mädchen und was wäre böser, als das eigene Land vor die Hunde gehen
zu lassen? Ich möchte die Kanzlerin jedenfalls hiermit höflich
auffordern, es gut sein zu lassen und zurückzutreten und Scheuble und
Gabriel mitzunehmen. Und die zweite Bitte: Uns das verlogene
Theater mit dem Friedensnobelpreis zu ersparen, solange sie
gleichzeitig den USA gestattet neue Atomraketen in Deutschland
aufzustellen und weiterhin von Ramstein aus ferngesteuert zu morden!
Übrigens zeigen die bislang knapp 130 000 Unterschriften bei der
Petition auf  https://www.change.org, die den Rücktritt von Frau
Merkel fordern, schon eine sehr breite Unzufriedenheit, bei vielen
auch echte Angst, an. Aber wenn die deutsche Regierung hochgerüstete
Militärjets an der Grenze zu Russland herumfliegen lässt, dann ist
die Angst auch berechtigt.

 

2. 10.15  ...und alle werden betrogen und missbraucht.

Kommentar zu "Das Asylgesetz und die Mühen der Bürokratie" (Telepolis)

Das nenne ich Arbeitsteilung: Die einen locken die Migranten und
Flüchtlinge ins Land und machen Karriere oder gewaltigen Reibach,
andere können sich wenigstens über die Zeitgenossen mit etwas
verantwortungsvollerer Sichtweise moralisch erheben und sie unbesehen
in eine rechte Ecke stellen, so stimmt dann das Weltbild wieder. Und
dann gibt es die kleinen Beamten vor Ort, die den entäuschten
Menschen von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten müssen, die haben
die absolute Arschkarte. Sie dürfen nicht einmal sagen, dass die
Flüchtlinge belogen und missbraucht wurden, dass sie auf die Phrasen
von Merkel; Gauck und der Industrieverbände hereingefallen sind, die
sie mit Erwartungen nach Europa lockten. Sie müssen nur sagen: "Kein
Asyl. Sie werden ausgewiesen". Da kommt Freude auf, diesen
furchtbaren Job werden sie ihr Leben nicht vergessen, wenn sie nicht
gerade statt einem Herz einen Stein in der Brust haben. Und die
Abgeschobenen? Sie werden den Europäern kein Wort mehr glauben und
niemand könnte es ihnen verdenken, wenn sie ihre Faust nicht nur im
Hosensack ballen.
Gäbe es eine Gerechtigkeit, würden die an der Misere schuldigen
Politiker ab sofort in die Asylämter, Aufnahmelager und an die
Grenzen versetzt um ihre Sünden abzubüssen.

 

30.9.15  Lehrbeispiel für einen verkommenen Krieg

Kommentar auf Telepolis zum Artikel; Taliban in Kundus

Der bislang 14jährige Krieg am Hindukusch wird in die
Geschichtsbücher eingehen als Exempel für die Verkommenheit des
Westens. Keines der vollmundig verkündeten Kriegsziele wurde
erreicht: kein Frieden, kein Demokratie, keine Frauenrechte, keine
Eindämmung der Korruption und keine des Opiumsanbaus, sondern im
Gegenteil, bei allem Üblen ist ein schier exponentielles Wachstum zu
konstatieren. Die Begründung des Überfall auf dieses geschundene Land
war verlogen von vorne bis hinten und wer Lehrbeispiele dafür sucht,
wie man ein Volk in Verzweiflung und Armut stürzt und wie man dadurch
Terroristen und Widerstandskämpfer heranzüchtet, der wird reichlich
fündig werden. Die Einnahme von Kundus durch die Taliban lässt
befürchten, dass es großen Teilen des Landes ebenso ergehen wird, was
zu einer neuen Flüchtlingswelle führen wird, denn alle die in gutem
Glauben mit dem Westen zusammengearbeitet haben, werden nun mit
Verfolgung rechnen müssen. Bin gespannt, wie viele die USA davon
aufnehmen werden.  

 

28. 9.15  Beleidigung des Verstandes

Kommentar zu dem Bericht auf Telepolis Gauck: Eine Predigt an "uns, die Sorgenden und Besorgten"

 

Zu Gauck und Merkel ist alles schon gesagt worden, wenn auch
öffentlich noch nicht von jedem... Wären sie nicht die Führer unseres
Landes, könnte man seinen Protest durch den Verzicht auf jeglichen
Kommentar wohl am Treffendsten ausdrücken. Doch Schweigen wird immer
als Zustimmung ausgelegt, grad so wie es jede Wahlenthaltung wird.
Habe mir gerade den auf „www.anderweltonline.com“ verlinkten
kanadischen Film über Kanzlerantworten zu Zuschauerfragen angesehen.
Man glaubt, versehentlich den Bibelkanal erwischt zu haben. Der Zorn
über die immergleichen rhetorischen Phrasen weicht langsam tiefem
Mitleid. Aber vielleicht ist es auch nur Selbstmitleid, von solchen
Staatsführern in der Welt vertreten zu werden. Es wird langsam nur
noch weltfremd und peinlich, es ist eine Beleidigung des Verstandes.
Beim Copyright für die Gauck-Reden reibt man sich dann nur noch die
Augen. Sollen sie nicht zitiert werden, weil sie so peinlich sind?
Überhaupt - sind die Reden eines Bundespräsidenten nicht quasi so
etwas wie Volkseigentum? Das ist doch das Produkt, für das er mit
Steuergelder bezahlt wird! 
Vielleicht sollte er seine Predigten zukünftig singen und sie auch
noch von der Gema schützen lassen...  

 

 

28.9.15 Es fehlt an Wertschätzung und Einfühlungsvermögen

Leserbrief an BBZ zum heutigen Bericht über die beabsichtigte Fällung von 35 Pappeln in Zwiesel

 

Geht es bei der Fällung der 35 Pappeln um Holzernte oder um Personaleinsparung, weil man nicht nach jedem Sturm die Zweige vom Kurweg händisch aufsammmeln will? Werden nun Plastikbäume gepflanzt, die keine Äste mehr verlieren? Ich meine, das Auschneiden gefährlicher Äste sollte – falls wirklich eine „Gefährdung der Verkehrssicherheit“ (diese modernen Baumtodfloskel!) gegeben ist, ausreichen, zusammen mit einem Schild, das vor dem Betreten des Weges bei Sturm warnt. Bei Bäumen mit Fledermaushöhlen kann man dem Stamm zur Not auch die Krone nehmen, Pappeln treiben wieder aus und so kann ein Stamm noch viele Jahre den Fledermäusen eine Unterkunft bieten.Vielleicht kann man auch einzelne Bäume herausnehmen und die Baumreihe nach und nach umbauen. Ein Naturlehrpfad im Kurpark wäre sicher auch nicht verkehrt. Aber in Zwiesel zeigen Stadt und Privatpersonen seit vielen Jahren, dass es ihnen an Wertschätzung alter Stadtbäume mangelt und zerstören damit genau das, was man anderswo in Kur- und Tourismusorten wie Kleinode zu schützen versucht. Über die „Fledermausflughürden“ bei March habe ich auch den Kopf geschüttelt. Jetzt wäre Einspruch aber wirklich angebracht, denn wenn man den Tieren vor dem Winter, während ihrer „Nachtschicht“ die „Wohnungen“ wegschneidet, dann ist das alles andere als tierfreundlich und bedeutet vielleicht, dass sie sich aus Zwiesel verbschieden oder nicht überleben können. Denn neben den Nistplätzen in alten Bäumen fallen bei uns durch den Neuerungswahn immer mehr Unterschlupfmöglichkeiten in Dachböden, Ställen und Stadeln weg.

 

 

27.9.15 Wirtschaftskrieg gegen Deutschland?

Ob die Autobosse noch immer Ja zu TTIP sagen, nach der Attacke auf Volkswagen? Bei der Sache muss man ja zwei Aspekte betrachten, einmal die Offenlegung des kriminellen Potentials in den Chefetagen dieser Konzerne, dann aber auch der Zeitpunkt der Attacke, denn es wird wohl keiner daran zweifeln, dass die Amis durch ihre alles umfassende Wirtschaftsspionage alle Leichen im Keller der Globalplayer kennen. Man mag es als Verschwörungstheorie abtun, aber ich sehe die Offenlegung der Abgasgaunerei als den ersten (?) Schuss in einem Wirtschaftskrieg der USA gegen ihren nicht immer stromlinienförmigen Vasallen in Europa. Sie zeigen die Macht die sie haben und die Abhängigkeit und Verletzlichkeit der internationalen Konzerne und wie leicht man ihnen schaden und damit einer ganzen Volkswirtschaft. Und nicht vergessen sollte man, dass bei VW der Staat immer noch Hauptaktionär ist. Zusammen mit den durch die USA erzwungenen Russlandsanktionen und der ganz offensichtlich eingesetzten Migrationswaffe und der  seit Monaten rollenden Invasion von Kriegsgerät nach Europa sollen offenbar im Endstadium der TTIP und CETA -Verhandlungen noch einmal die Folterinstrumente gezeigt werden.

 

24. 9.15 Schluss mit der atomaren Geiselnahme!

Kommentar bei Telepolis zum Bericht 80 Mal Hiroschima in der Eifel

 

Ich bin die atomare Geiselnahme der Völker Europas leid. Die deutsche
Regierung vertritt damit nicht die Interessen der deutschen
Bevölkerung, sondern die einer fremden Macht und macht sich des
Hochverrates schuldig. Ich fordere den Abzug aller Atomwaffen und
aller fremden Militärstützpunkte in unserem Land. Ich schäme mich,
dass von Ramstein aus Mordeinsätze mit Drohnen geflogen werden.

Ich habe die Logik nie verstanden, was es bringen soll, wenn man in
einem Gegenschlag auch andere Völker nuklear verdampft, die so wenig
für den Wahnsinn ihrer Militärs verantwortlich wären, wie man es
selber ist. Das war schon immer die Logik von Geisteskranken. Aber
die neuen US-Raketen wären ja auch nur für taktische Angriffe und
damit als Auslöser für vernichtende Gegenschläge zu gebrauchen, was
die Sache nicht besser macht.

Ich bin 1983 in der Menschenkette gegen die Pershings zwischen Ulm
und Stuttgart gestanden, mit Hundertausenden, ein Erlebnis, das ich
als pazifistischer Barde jahrzehntelang nie zu hoffen gewagt hatte.
Doch es ist passiert und anderswo sind noch mehr Leute auf den
Straßen gewesen. Und heute? Die Friedensbewegung ist zerrissen, nicht
zuletzt durch die Olivgrünen, die sich, an die Macht gekommen, als
trojanische Pferde entpuppt haben und auch noch heute von einem Image
leben, das nur aus Hoffnungen bestand, die sie sämtlich enttäuscht
haben. Aber vielleicht geht den Menschen nun doch noch auf breiter
Basis ein Licht auf und sie kriechen endlich aus ihren Wagenburgen,
um sich gegen aktuelle Bedrohungen auch mit vermeindlichen Gegnern
zusammenzuschließen um mit ihnen ein Stück des Wegs gemeinsam zu
gehen, es wäre höchste Zeit.

 

 

21.9.15 Versuch einer Auflistung, um was es wirklich gehen könnte

Leserbrief an STB zu der Diskussion über die Migrantenströme

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht immer um Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ Diese Aussage stammt von Egon Bahr. Sollte seine Einschätzung zutreffen, dann kann man getrost vergessen, dass die Migrantenpolitik der Kanzlerin etwas mit Menschlichkeit zu tun hat. Doch was könnte wirklich dahinterstecken? Ist alles nur eine aus dem Ruder gelaufene Imagekampagne, um das Schurkenimage bei der Behandlung Griechenlands loszuwerden? Reine Wirtschaftspolitik, um am Boden liegenden Ländern die Jugend und die Arbeitskräfte wegzulocken und hier die Lohnstandarts zu senken und den Mindestlohn zu torpedieren? Oder treibt man uns absichtlich immer eine neue Sau durchs Dorf, damit wir nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist? Oder soll es uns davon ablenken, dass unsere Regierung gerade neue US-Atomwaffen aufstellen und deutsche Militärjets mit scharfer Bewaffnung an der russischen Grenze entlang fliegen lässt?
Oder will man die Bevölkerung spalten in Gute und in "Nazis“ und so gegeneinander hetzen, damit der breite Widerstand gegen TTIP und CETA gebrochen wird?
Oder ist es wirklich eine bewußte Form der Kriegsführung mit der Migrationswaffe, um Europa ins Chaos zu stürzen, wie es im Netz von ernstzunehmenden Stimmen vermutet wird? Also wieder ein Schritt zur völligen Mc Donaldisierung, mit dem Ziel der weiteren Zerstörung unserer Sprache und Kultur? Oder ist es einfach nur ein Schachzug der Globalisierer, das europäische Sozialsystem zu überlasten und auf amerikanisches Niveau zu bringen, also auf unterirdisches Niveau? Oder geht es einfach nur - so wie bei den Aktionen der USA gegen Russland - um die Schädigung des europäischen Wirtschaftskonkurrenten? Oder ist alles nur eine Art zynische Wirtschaftsförderung, mit der Milliarden zu verdienen sind, also eine Spielart der Abwrakprämie, die über Leichen geht?  
Um Menschlichkeit geht es nur den Helfern vor Ort. Der Regierung nehme ich das nicht ab, es stünde auch in völligem Widerspruch zu ihrer Lockkampagne um Arbeitskräfte und ihrer direkten und indirekten Beteiligung am Chaos und dem Krieg in den Herkunftsländern.
Aber vielleicht ist alles auch nur hilf- und planlose Politik. Vielleicht haben sich nur einige Politpuppen in ihren Strippen verheddert und die Puppenspieler darüber sind gerade auf Droge...

 

19.09.15 Verursacher benennen und nicht gegeneinander aufhetzen lassen!

Kommentar bei Telepolis zum Bericht Vom Verteidigungsfall und den Geflüchteten als Bombe

Erinnert ihr euch an das Huffington-Begrüßungs-Ständchen „Willkommen
liebe Flüchtlinge, gut, dass ihr hier seid?“ Keine Silbe gab es
damals zu den Hintergründen der Zuwanderung, erst recht keine Nennung
jener Brandstifter, die im Orient und in Afrika seit Jahrzehnten
zündeln. Alles zu seiner Zeit, könnte man dazu sagen, erst einmal
muss den Menschen geholfen werden. Doch wer es bis heute damit
bewenden lässt – und dies gilt praktisch für die ganze etablierte
Medienlandschaft – der läuft Gefahr, am Ende als missbrauchter Narr
dazustehen. Immerhin weist sogar ein Sigmund Gottlieb in einem
Kommentar der ARD darauf hin, dass die Fluchtbewegungen nicht ohne
die Befriedung des Orients gestoppt werden können. Doch solche
allgemeinen Wahrheiten sind zu billig. Auch wenn heute für den
unpolitischen Beobachter alles nur chaotisch erscheint, so weiß doch
jeder mit einem Funken Geschichtsbewußtsein, wer die Mordbrenner sind
und dass diese ganz andere Ziele verfolgen, als den Völkern
irgendeinen Vorteil zu bringen. Auch wenn Deutschland an diesen
Kriegen vergleichsweise unbeteiligt ist, so hat es doch Embargos
unterstützt, die die Not der Menschen vergrößerten, mit Kriegswaffen
die größten Verbrecher ausgerüstet und jahrelang den Zündlern mit
Patriots den Rücken freigehalten. Und statt sich aus diesem blutigen
Treiben auszuklinken und zu sagen, "von unserem Land aus dürft ihr
keine Menschen mehr ermorden und es gibt keine Wertegemeinschaft mit
euch", bemüht sich die deutsche Wirtschaft, unterstützt von ihren
Marionetten im Parlament, aus der Not der Menschen Kapital zu
schlagen und den eigenen Fachkräftemangel zu beheben und der eigenen
Bevölkerung den Wettbewerb um Stellen und Wohnungen zu verschärfen
und nebenbei auch die Löhne zu drücken. Wer dann wie Merkel und Gauck
noch die Notleidenden und Verängstigten mit Versprechungen anlockt,
der erinnert mich an Geier, die sich von einem Schlachtmahl auch noch
ein paar wertvollen Brocken holen und dieses unappetitliche Treiben
scheinheilig als Menschlichkeit etikettieren. Diese jungen Menschen,
die heute in der Mehrzahl zu uns kommen, sind das Wertvollste, was
ihr Land zu verlieren hat! Versucht euch doch einfach nur alles
anderes herum vorzustellen: Die jungen Leute wären nach dem Krieg aus
Deutschland weggelockt worden, und die Alten, die Mütter, die
Versehrten und die Kinder hätte man zurückgelassen! Mittlerweile hat
die Propaganda eine neue Seite aufgeschlagen, weniger emotional,
sondern die Leute an ihrem Materialismus und ihrer Gier packen
wollend. Stellvertretend sei hier der Daimler-Boss mit seinen Phrasen
von einem neuen Wirtschaftswunder genannt, doch er ist nur einer der
Flöter in diesem schrägen Pfeifenkonzert. Ob die Menschen wirklich an
diese Chimären glauben werden, wenn die Welt vor ihren Augen einen
andere ist? 
Da träume ich lieber davon, dass der böse Geist manchmal das Gute
schafft, weil viele der jungen Syrer aufgeklärte Leute sind und den
Afghanen der jahrzehntelange Krieg die Augen dafür geöffnet hat, wie
man sie missbraucht und dann fallengelassen hat. Am Ende tun sie sich
mit den aufgeklärten Europäern zusammen und zeigen den Verursachern
des Schlamassel gemeinsam die Rote Karte. Doch in Deutschland hocken
einige Bürger schon wieder in ideologischen Schützengräben und merken
nicht, wie sie allesamt nur benutzt werden, von denselben
Profiteuren. Wobei wir wieder beim Huffington-Begrüßungs-Ständchen
wären. Nur zwei Stimmen daraus:  Ein Professor sieht in den Asylanten
„hochmotivierte Arbeitskräfte“. Dies glaubt er an der
Entschlossenheit, mit der die Flüchtlinge zu uns kommen, ablesen zu
können. In meinen Ohren klingt das nach Brutal-Selektion: die
schweren Umstände der Flucht sind ihm offenbar ein
Auslesemechanismus, ein Hindernislauf, dem nur die Starken gewachsen
sind. Diejenigen, die überleben, haben sich dann die Qualifikation
für den deutschen Arbeitsmarkt erworben...  
Zynisch nenne ich das und gruselig und ich kann kein bißchen
Menschlichkeit darin erkennen.  Und ein Fotograf schreibt: "... weil
ihr einerseits alle zu Deutschland gehört und wichtig für die
politische Entwicklung hier seid, und andererseits all die rechten
Arschlöcher aus ihren Löchern holt. Denn diese Leute gehören nicht zu
Deutschland und sollten lieber schnell als langsam lokalisiert und
dann aus D vertrieben werden! So gibt es mehr Platz um Menschen wie
euch aufzunehmen!”
Die Migranten gehören für ihn mehr zu Deutschland als manche seiner
Nachbarn. Er braucht die Flüchtlinge als politisches Werkzeug um
Andersdenkende zu provozieren und aus ihren Löchern zu holen, die er
dann aus Deutschland vertreiben möchte. Ein ideologisch verbohrter
Hassprediger, an dem ich nichts Humanes erkennen kann. Und so was
druckte die Huffington-Post als Willkommensgruß! 

 

 

08.09.2015  Es geht um viel mehr

Kommentar bei Telepolis

Erst das Positive. Die Bilder, die in der lerzten Woche um die Welt gingen, wie syrische Flüchtlinge etwa in München begrüßt wurden, oder wie man Flüchtlinge dazu ermunterte (?) Bilder der Kanzlerin in die Kameras zu halten und Liebeserklärungen abzugeben, werden langfristig das Image der Deutschen als freundliches Volk untermauern. Welchen Schub diese Bilder aber in den Herkunftsländern auslösen werden, kann man sich auf fünf Fingern abzählen. Das ist die unmissverständliche Aufforderung: "Kommt alle zu uns!" Wenn nun gleichzeitig die deutsche Regierung die verbündeten Kriegs- und Chaosproduzenten in die Pflicht nehmen würde, etwa mit dem Nato-Austritt drohen oder umsetzen, Ramstein, von wo aus die Amerikaner Norafrika und den Nahen und mittleren Osten ihre Kriegerei mit betreiben, schließen und eigene Waffenlieferungen an die Kriegsparteien unterbinden würde, dann wären weitere deutliche Zeichen gesetzt. Genauso wichtig wäre aber auch, das sofortige Beenden der kurzsichtigen und inhumanen Arbeitskräftewerbung für die Wirtschaft, was nichts weniger als ein Skandal ist. Dieser Skandal liegt darin, immer weitere Arbeitslosenheere anzuwerben, damit die Unternehmen in die Vollen greifen können. Die Rekrudierungsreisen etwa der Kanzlerin und des Bundespräsidenten und die Slogans vom Einwanderungsland, waren unglaubliche Vorgänge, alleine dafür sollten sie ihre Sessel räumen. Warum sollen sich die Unternehmen noch bemühen einheimische Arbeitssuchende auszubilden und anständig zu bezahlen, wenn man sie einfach importieren kann? Nichts anderes geschieht aber, man löst so sein Facharbeiterproblem auf Kosten der Allgemeinheit, drückt die Löhne und sieht die Menschen nur noch als Produktionsfaktor. Es ist nichts weniger als ein Lehrstück für die Kurzsichtigkeit vieler gutmeinender Pharisäer und Träumer bei uns, denn es scheint sie überhaupt nicht zu kümmern, dass ganze Völker ihr Wertvollstes verlieren, was sie haben: ihre jungen Menschen! Damit verlieren sie ihre Zukunft und das ist nicht nur unanständig, das ist eine Katastrophe, sollte es bewußt betrieben werden, wäre es ein Verbrechen. Die Auswirkungen bei uns selber, bei den Armen und denen, die noch gerade so über die Runden kommen, ist ebenfalls unabsehbar. Der Konkurrenzdruck wird vor allem im Niedriglohnbereich und auf dem Wohnungsmarkt in einem Maße zunehmen, dass dies kein Land aushalten kann. Auch unsere Sozialsystem werden dabei vielleicht auf der Strecke bleiben, aber ich habe es bereits vor Wochen in einem Aufsatz geschrieben - (http://www.hgeiss.de/blogs/zuwanderung.htm) - vielleicht ist genau das gewollt: Die Sozialsystem Europas zu zerstören und auf das global unterirdische Niveau etwa der Vereinigten Staaten zu bringen. Zusammen mit dem TTIP, durch das auch noch unsere letzten demokratischen Werte auf der Strecke blieben, wäre dann wohl das große Ziel der Globalisierer erreicht.

 

7.9.15  Das kann nur ein erster Schritt sein, ich traue dem Papst viel mehr zu!

Kommentar bei Telepolis

Papst Franziskus Botschaften sind mir, dem vor langer Zeit wegen der Unmenschlichkeit des Katholizismus Abgefallenen, durchaus sympathisch. Wenn ich einen Text lese, wie den folgenden, käme ich nie auf die Idee, dass der vom Papst stammt, doch es ist offensichtlich so:

"Während die Einkommen einiger weniger exponentiell steigen, sind die der Mehrheit immer weiter entfernt vom Wohlstand dieser glücklichen Minderheit. Dieses Ungleichgewicht geht auf Ideologien zurück, die absolute Autonomie der Märkte und die Finanzspekulation verteidigen. Darum bestreiten sie das Kontrollrecht der Staaten, die beauaftragt sind, über den Schutz des Gemeinwohls zu wachen. Es entsteht eine neue, unsichtbare, manchmal virtuelle Tyrannei, die einseitig und unerbittlich ihre Gesetze und ihre Regeln aufzwingt. Außerdem entfernen die Schulden und ihre Zinsen die Länder von den praktikablen Möglichkeiten ihrer Wirtschaft und die Bürger von ihrer realen Kaufkraft. Zu all dem kommt eine verzweigte Korruption und eine egoistische Steuerhinterziehung hinzu, die weltweite Dimensionen angenommen hat."

Unglaublich, was? Nun die Aufforderung, dass die Pfarreien Flüchtlinge aufnehmen sollen, auch das kann man nur begrüßen. Und doch wollen wir mehr, etwa die konkreten Fluchtgründe genannt bekommen, denn für unsere Medien ist das ein Tabuthema, Leitartikler raunen höchsten von „globalen Fluchtursachen“. Doch diesem Papst würde ich zutrauen, dass er Ross und Reiter nennt, auch wenn ihn der Obama dann nicht mehr besuchen würde, Doch ich Einfältiger habe auch schon 2003 den damaligen Papst Johannes Paul II in einer Email aufgefordert, nach Bagdad zu reisen, um die Bombardierung der Stadt zu verhindern, denn das hätte sich dann nicht einmal Mordbrenner Bush erlaubt. (Kommentar von 2003 dazu: http://www.hgeiss.de/blogs/papst nach bagdad.htm

Wieviel Erfolg meiner Mail beschieden war, ist bekannt. Doch heute scheint eine Schlacht um Syrien bevorzustehen, auch deswegen flüchten so viele in die Nähe der Kanonen, wir haben das ja auch 1999 im Kosowo erlebt.

Darum wird es höchste Zeit, den Schlächtern und ihren Hintermännern die biedere Maske abzureissen, damit auch die eingelulltesten Mitbürger einmal kurz vom Fußball oder vom Krimi aufsehen und ihnen vielleicht die rosarote Brille von der Nase fällt. Doch wer könnte einen solchen Paukenschlag durchführen? Unsere Regierungen wohl kaum, denn die drängen sich, wie die Flüchtenden, in Kanonennähe, damit diese über sie hinwegschießen, man stellt sogar in gewohnter Unterwürfigkeit auch weiterhin deutsche Basen zur Verfügung. Also bleibt nur der Papst. Dem Franziskus würde ich das (vielleicht in meiner unbelehrbaren Einfalt?) zutrauen. Würde er dies machen, könnte ich sogar darüber hinwegsehen, dass in Regensburg gerade muffiger, mittelalterlicher Hauch von Unchristlichkeit durch die Stadt zieht, dort soll am 11. Oktober eine „Blutreliquie“ des heiligen Papstes Johannes Paul II. in der Stiftskirche "ihre Heimat finden"... Es tut mir leid, aber so etwas klingt in meinen Ohren einfach nur gruselig und ziemlich heidnisch und ich bringe es nicht mit den bewunderten Aussagen von Papst Franziskus zusammen....

 

 4.9.15 Endlich Ross und Reiter nennen!

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 4.9.15 "Orban: Flüchtlinge deutsches Problem" -

(wurde am 8.9.15 veröffentlicht)

Ganz unrecht hat Orban nicht. Wenn die Repräsentanten eines Landes (Merkel, Gauck) noch vor kurzem bei Staatsbesuchen in Schwellenländern für Deutschland als Einwanderungsland warben, die deutsche Wirtschaft heute noch um Zuwanderer buhlt und das Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge noch immer mit einem mehrsprachigem Werbefilm Asylbewerber aus aller Welt anlockt, dann liegt hier ein Teil der Verantwortung für dieses Spiel mit menschlichen Schicksalen. Wie die Herkunftsländer den Aderlass an qualifizierten jungen Menschen verkraften sollen, wäre auch langsam ein Thema für blauäugige Moralisierer bei uns. Auch Ernst Fuchs Hinweis auf die globalen Fluchtursachen ist eine zu allgemeine Wahrheit.  Man muss endlich Ross und Reiter nennen. Wer hat Nordafrika und den Orient ins soziale und wirtschaftliche Chaos gestürzt und tut es noch immer? Wer hat die Mudschahedin, Taliban, Al Kaida, UCK und den IS finanziert und mit Waffen versorgt? Wer führte völkerrechtswidrige Kriege auf dem Balkan, im Irak, Libyen uns Syrien? Wer drückt sich vor der Versorgung der notleidenden Zivnilbevölkerung, wozu das Völkerrecht verpflichtet? Weder die USA, Israel, Saudi Arabien usw. nehmen Flüchtlinge aus Afrika und dem Orient auf und Briten und Franzosen drücken sich ebenfalls davor. Und Deutschland bekommt die Rechnungen für seine kurzsichtige und rückgratlose Politik präsentiert.

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Modifizierter Leserbrief an STB, da ich annahm, die PNP würde meinen Brief wieder nicht drucken, was aber ein Irrtum war, am 8.9.15 wurden erstaunlicherweise beide LB gedruckt.

 

6.9.15 Endlich Ross und Reiter nennen!

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 4.9.15 "Das ist ein deutsches Problem"

Ganz unrecht hat Orban mit seiner Schuldzuweisung nicht, wenn die Repräsentanten eines Landes (Merkel, Gauck) noch vor kurzem bei Staatsbesuchen für Deutschland als Einwanderungsland warben, die deutsche Wirtschaft heute noch um Zuwanderer buhlt und das Bundesamtes für Migration noch immer mit einem mehrsprachigem Werbefilm Asylbewerber aus aller Welt anlockt. Wie die Herkunftsländer den Aderlass an qualifizierten jungen Menschen verkraften sollen, sollte auch langsam ein Thema für die "Willkommenskulturler" werden. Zudem unterstützt Deutschland seit Jahren das Embargo gegen Syrien, was die Notlage der syrischen Bevölkerung verschärfte und auch mit den deutschen Patriot-Raketen hat man die kriegerischen Zündeleien der Türkei abgeschirmt. Und wieviel Morden passiert mit deutschen Waffen? Und doch, verglichen mit den wirklichen Brandstiftern in Nordafrika und dem Orient, sind die Deutschen Waisenknaben und müssen dafür bezahlen, was Amerikaner, Saudis, Türken, Israelis, Briten und Franzosen anrichten. Ich kann nur für mich reden, aber ich sehe mich in keiner Wertegemeinschaft mit diesen Mordbrennern und Chaosproduzenten und schäme mich dafür, dass unsere Regierung so wenig Rückgrat zeigt und sich darum drückt bei den Fluchtursachen endlich Ross und Reiter zu nennen und Konsequenzen zu ziehen.

 

31.08.15 Macht einen Bogen um die Milchstraße!

Kommentar bei Telepolis zum Bericht "Nato probt den hybriden Krieg und den Cyberwar

Käme ein Besucher von einem anderen Stern und man sollte ihm
erklären, was da gerade in Europa geschieht, nach dem man ihm zuvor
die Geschichte der letzten 100 Jahre geschildert hat, er würde sofort
wieder abdüsen, ich glaube nicht, dass er noch einmal vorbei käme. Er
würde zu Hause sagen, auf dem Planeten, der sich selbst Erde nennt,
lebten vollkommen irre Wesen. Die Schlimmsten von ihnen seien jene,
die einer Religion folgten, die Feindesliebe predigt, die aber sogar
ihre Nachbarn und Freunde bekämpfen. "Völlig falsch verdrahtet im
Kopf, völlig aus der Spur gelaufen", würde er sagen und "geht den
Typen bloß aus dem Weg, sie sind zu allem fähig! Am Besten: Macht
einen Bogen um die Milchstraße!"

 

30.8.15  Gedanken zum Thema Verschwörungstheorien

1 Verschwörungstheorien – eine Etikettierung für Erklärungen, die vom kritischen Hinterfragen von offensichtlichen Unwahrheiten bis zu paranoiden Glaubensätzen über Weltverschwörungen geheimer Mächte reicht. Wird heute gerne von Propagandisten der Macht als Kampfbegriff gegen jedes Hinterfragen von eingetrichterten Wahrheiten verspottet. Vermutlich aus taktischen Gründen werden diese Hinterfrager erst einmal nicht als ernsthafte Gegner einem Lager zuordnet, sondern man versucht sie durch die Apostrophierung als VT im Vorfeld als Spinner zu disqualifizieren und lächerlich zu machen. Vielleicht geschieht dies auch, weil VT oft nicht in die alten politischen Schubladen passen. Viele fühlen sich alleine der Aufklärung und Wahrheit verpflichtet und stehen über politischen Lagern. Damit können die „Verschwörer“ nicht umgehen, denn in ihrer Welt gibt es den Umstand nicht, dass jemand ohne Eigen- oder Gruppeninteresse agiert.

In freiheitlichen Gesellschaften versucht man die kritischen Meinungsäußerungen erst einmal nicht zu zensieren oder die Urheber gleich politisch zu bekämpfen und mundtod zu machen. Man versucht dies möglichst lange hinauszuschieben, in der Hoffnung dass die normale Desinformation in den Medien, die man ja weitgehend kontrolliert, ausreicht, Umdenken weiterer Kreise zu verhindern.

2 Doch man kann bei der Definition der VT den Spieß auch umdrehen, umso leichter, je offensichtlicher eine etablierte Theorie als absichtliche Verschwörung gegen den Verstand erscheint.

So ist etwa die älteste und furchtbarste aller Verschwörungstheorien die, dass es hinter der realen Welt eine zweite Welt geben soll, in der Götter nach dem Tode auf uns warten und uns für unser Verhalten im wirklichen Leben zur Verantwortung ziehen.

Die zweite Verschwörungstheorie, mit der ersten eng verwandt, ist, dass diese Götter in unserer Welt Bodenpersonal beschäftigen, die uns als Dolmetscher den Götterwillen übersetzen und sagen, wie wir zu leben haben.

Doch wer könnte hinter dieser Verschwörung stecken? Wer hat einen Vorteil davon? Die weltliche Herrschaft natürlich und alle ihre Parasiten, die von dieser Mär gut leben und sich so Ordnungskräfte sparen. Und wer würde als Soldat schon sein Leben für einen Regenten oder ein Regime geben, wäre es ihm bis in seine letzte Körperfaser bewußt, dass er nur dieses eine Leben hat? (Dann gäbe es nur noch einen einzigen Grund, sein Leben zu opfern, wenn man es zum Schutz seiner Lieben tut und so wenigstens als Glied in einer Kette erhalten bleibt, ohne die es kein weiteres Glied mehr gäbe.)

3 Neben der Strafe im Jenseits haben sich bei der Disziplinierung der Menschen durch Religionen bewährt:

1. Das Angstmachen mit der Botschaft, Gott würde alles sehen und

2. seine Fähigkeit die Welt zu vernichten.

Deshalb wurden diesen beiden „Sub-Verschwörungstheorien“ der Religionen weltliche Ableger zur Seite gestellt, nach dem Motto: „doppelt hält besser...“

Deshalb bemühen sich Regierungen, den Göttern gleich, siehe Punkt 1, alles zu sehen und zu hören.

Die klassischen Mittel hierfür waren und sind: Hierarchisierung der Menschen und das gegenseitige Bespitzeln und Ausspielen mit der Belohnung der Verräter, („Zerteile die Leute und herrsche“), die geradezu geniale Teufelei des Beichtstuhls, in dem man die Gläubigen dazu bringt sich selber zu verraten, ihnen dann Vergebung versprechend u.a.

Mit der Schaffung elektronischer Kommunikationsmittel wurden neue Abhörmöglichkeiten geschaffen, Telefon, Funk, Internet, denen sich keiner entziehen kann. Natürlich mit Einschränkungen, denn die dabei entstandene Lawine an Emails, Kurzmitteilungen und belanglosem Gequatsche, ist tatsächlich nicht zu kontrollieren. Aber es geht ja wohl vor allem um die Suggerierung der Existenz allumfassender Kontrolle.

Noch wichtiger ist aber die Schaffung einer Angst (siehe Punkt 2) vor völliger Vernichtung schon im Diesseits. Gott schickte die Sintflut oder das Feuer über Sodom und Gomorrha und die weltlichen Herrscher bemühten sich immer furchterregende Vernichtungswaffen zu entwickeln und Exempel an renitenten Völkern zu statuieren. Dass sie es beim Massenmorden von Völkern zu großer Meisterschaft gebracht haben, bezeugt die Geschichte. Und die furchtbarsten Massenschlächter gehörten und gehören ausgerechnet zu jener Religion, die sich die Feindesliebe auf die Fahnen geschrieben hat.

Die größte aller diesseitigen Drohungen geht von den Atombomben aus. Doch gibt es sie wirklich oder sind sie so real wie der Götterglaube, ein Popanz, den sich Verschwörer ausgedacht haben? Man getraut es sich kaum niederzuschreiben, aber es gibt Menschen, die dieses mit viel Detailwissen behaupten. Als einer aus jener Generation, die mit diesem Schreckensbild sein Leben lang in Angst und Geiselhaft gehalten wurde, mag man sich darauf erst gar nicht einlassen. Doch wer es doch tut, wird danach nicht mehr ohne Zweifel sein.

Man kann dagegen halten, dass die Angst vor atomarem Holocaust für 70 Jahre Frieden gesorgt hat. Was so auch nur für einige Weltregionen stimmt, denn alleine die Amis sollen in der Zeit auf konventionelle Art bis zu 30 Millionen Menschen getötet haben. (Prof. Mausfeld „Warum schweigen die Lämmer?“).(mehr..)

Doch hätte eine derart skrupellose Macht wirklich auf ihre Wunderwaffe verzichtet? Ich glaube nicht, genausowenig wie sie fast ein halbes Jahrhundert den Mond nicht mehr besuchten, eine Leistung der sie sich rühmen, gegen die es aber auch ernsthafte Argumente gibt. Aber - sie haben die Atombomben doch auch in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt...! Nun, diesem Punkt widmet sich die beschriebene Abhandlung ausführlich. Kurzfassung: Die beiden Städte wurden mit herkömmlichen Höllenbomben ausradiert, so wie auch Tokio schon zuvor. Aber lesen sie selber: Link

Sollten die Religionen und die Atombombe tatsächlich nur als Greuelmärchen existieren, fragt man sich, hat man uns noch mehr Bären aufgebunden, damit wir nicht zu übermütig werden und nicht an den gegenwärtigen Machtverhältnissen rütteln? Und es würde auch bedeuten, dass alle Atommächte die Wahrheit kennen, also alle Mächte im Weltsicherheitsrat, dazu Indien, Pakistan, Nordkorea, Israel. Sollte das der Grund sein, dass man den Iran nicht in diesen erlauchten Kreis der „Wissenden“ aufnehmen will, weil man ihm dann alles zugestehen muss, nur damit er schweigt? Und wieviele unterdrückte Sklavenvölker würden sich dann erheben, wieviele Vasallen den Imperien davonlaufen?

Ich habe nicht den technischen Verstand zu beurteilen, ob Atombomben überhaupt funktionieren können. Doch ihre zivilen Varianten, die Atomreaktoren, tun es in jedem Fall und sie erzeugen dabei genug Plutonium, Strontium, Cäsium und weiß der Teufel was noch alles an lebensfeindlichen Stoffen, mit Halbwertzeiten vom Zigfachen der menschlichen Geschichte, die – wenn sie wie in Tschernobyl nach Reaktorschmelze und Hitzeexplosionen die Spaltprodukte in die Atmosphäre reißen -  ganze Landstriche oder vielleicht sogar den ganzen Planeten unbewohnbar machen können.

Als Leiter pädagogischer und sozialer Einrichtungen habe ich mich – ohne es gelehrt bekommen zu haben – instinktiv einige Male des Tricks des Übertreibens in der Schilderung von üblen Vorfällen bedient, um Stimmung bei Versammlung zu erzeugen und den Übeltätern zu demonstrieren, dass sie alleine stehen. Man macht es einmal und hat er Erfolg damit und deshalb macht man es auch ein zweites Mal und ein drittes Mal... Und irgendwie schäme ich mich auch nicht richtig dafür, denn es hat niemandem geschadet und doch Schaden und Ärger abgewendet. Manchmal war es auch nicht übertrieben, sondern nur das, was Lernpsychologen als „Lernen am Modell“ bezeichnen. Man schildert Schülern reale Vorkommnisse und versucht Lernprozesse, die andere damit gemacht haben, auch bei ihnen in Gang zu setzen und so ihre Wiederholung zu verhindern. Und weil ich diese Tricks und Vorgehensweise kenne, erkenne ich sie auch meistens, wenn andere sie anwenden. Und in der Politik sind diese Manipulationen weitverbreitet. Man überzeichnet Geschehnisse, spinnt Märchen herum und hat oft Erfolg damit. Dazu bedient man sich der hörigen Medien, die es in jedes Haus und alle Köpfe tragen. Man multipliziert den Effekt durch Spielfilme und gesteuerte Talkshows u.a. So werden Mücken zu Elefanten aufgeblasen, Sündenböcke kreiert, Wahlkämpfe gewonnen und sogar Kriege begonnen.

Und hier sind wir wieder bei Verschwörungstheorien, die tatsächliche oder vermutete Verschwörungen aufdecken wollen. Nach meinem Kenntnisstand war es vermutlich bei den meisten Kriegen so und Lügen über die Kriegsnotwendigkeit fester Bestandteil jeder Kriegsführung sind. Selbst in groberen Zeiten hat man es vermieden die eigenen Raubinteressen klar auszusprechen, immer hat man dem Volk eine „schöne Helena“ als Kriegsgrund vorgegauckelt: Man mußte eine Schmach tilgen, einer Bedrohung durch Angriff zuvorkommen, die Gegner dämonisieren, ihnen irgendwelche unverzeihlichen Verbrechen in die Schuhe schieben oder, in neuerer Zeit, altruistische Ziele vormachen, etwa fremde Völker vor ihren Tyrannen schützen, Minderheiten befreien, Frauenrechte herstellen, Demokratie einführen usw. Massenmord also als eine Art therapeutische Maßnahme... Natürlich ging es in allen Fällen um geostrategische oder wirtschaftlichen Interessen, immer um den eigenen Vorteil oder besser, um den Vorteil von Feudalherrn, Funktionären, Oligarchen, Trusts oder Plutokraten.

Ich will hier nicht die einzelnen Versuche vorgeschobene Kriegsgründe zu entkräften nachzeichnen, im Internet finden sich da beinah für jeden Krieg überzeugende Exempel. Egon Bahrs Aussage (der gewiss alles andere als ein VT war) zu diesem Thema soll genügen: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht immer um Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“

 

27.8.15 Cui Bono?

Leserbrief an STB zum Bericht "Wir sind Pack" (---wurde nicht gedruckt!---)

Gäbe es eine Anleitung, wie man Nazis züchtet, hätten Gabriel, Merkel und Gauck alles richtig gemacht. Erst reist man durch die Welt mit der Botschaft, Deutschland sei ein Einwanderungsland und die Wirtschaft brauche dringend Arbeitskräfte, am besten hochausgebildete. Wie die Herkunftsländer diesen Aderlass verkraften sollen, war nie ein Thema für die guten Menschen bei uns. Gleichzeitig lässt man zu, dass die Bündnispartner aus unserer „Wertegemeinschaft“ völkerrechtswidrige Angriffskriege führen und überall Rebellen aufbauen, angefangen bei den Kontras, den Mudschahedin, den Taliban, Al Kaida, des UCK, dem IS und wie heißen die ukrainischen Nazis? Wenn dann die Regimewechsel durchgeführt sind, ertrinken die Länder in Blut und Chaos und internationale Trusts verteilen den erbeuteten Kuchen. Doch die notleidende Zivilbevölkerung wird nicht durch die Verursacher der Angriffskriege unterstützt, wozu das Völkerrecht sie klar verpflichtet. Weder die USA, Israel, Saudi Arabien usw. nehmen Flüchtlinge aus Afrika und dem Orient auf und Briten und Franzosen drücken sich ebenfalls vor ihrer Verantwortung. Auch die „willigen“ Länder des „Neuen Europa“ (Rumsfeld) wollen keine Flüchtlinge, aber es gibt ja noch Deutschland, Österreich und Schweden. Viele Menschen in diesen Ländern wissen aber gar nicht, wie ihnen geschieht, kein Mensch fragt sie um ihre Meinung, ihre Regierungen bestimmen einfach. Sie haben Angst um ihre sozialen Systeme, vor Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, um ihre vertraute Welt. Doch wer aufmuckt ist „Pack“ oder Schlimmeres. Gewiss wird es einige Unbelehrbare geben, doch mit Sprüchen, es gäbe keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer in Frage stellen, und „Pack“ , „Dunkeldeutschland“ usw. tut man genau das, Andersdenkenden die Würde nehmen. „Cui bono“, frage ich zum Schluß, also, wer hat was davon, wenn in Deutschland wieder tiefe Gräben aufreissen?

PS: Wußten Sie, dass das Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge noch immer mit einem Werbefilm Asylbewerber aus aller Welt anlockt ?7 Der Film ist hier ganz unten auf dieser Seite

 

22.8.15 Chaos machen kommt vor der Diktatur

Vor Flüchtlingsheimen zu demonstrieren und Hass zu predigen ist wirklich armselig, die Verursacher der Flüchtlingsströme sitzen bekanntlich woanders. Gauck hat etwa vor Monaten in Tunesien noch um Zuwanderer geworben und Wirtschaftsvertreter fordern sie auch heute noch. Die Hauptverantwortlichen für das böse Spiel mit Menschenschicksalen sitzen bekanntlich in den Regierungsgebäuden des Westens. 

TTIP, zur Aushebelung des verbliebenen Restes an Demokratie in Europa und Flüchtlingsströme zur Zerstörung dereuropäischen Sozialsysteme und Erzeugung sozialer Unruhen, damit die Menschen nicht mitbekommen, wie man Europa in einen Krieg treibt? Verschwörungstheorie oder Wirklichkeit? In jedem Fall sollte man darüber nachzudenken. Ernst zunehmende Stimmen behaupten, dass hinter den Regime-Umstürzen in Afrika und dem Orient ein Plan steckt, nämlich der, überall Chaos zu erzeugen, weil ein durch Luftbuchungen aufgeblasener Haifischkapitalismus in geordneten Verhältnissen nicht existieren kann. Und die dabei entstehenden Flüchtlingsströme in die EU leiten, damit dort auch Chaos und Bürgerkriege entstehen, also genau jenes „Biotop“, in dem sich Haifische und Wölfe wohlfühlen. Dann mit der alten "Teile-und-herrsche-Taktik" die Menschengruppen gegeneinander auspielen. Dann Macciavellis Tipp befolgen und die Aufstände durch "Bluthunde" niederschlagen zu lassen und diese danach beseitigen, damit man selber als Retter mit weißer Weste dasteht und eine ordentliche Diktatur rechtfertigen kann. Noch ist es nicht soweit, doch wenn die Regierungen nicht gegensteuern, wird es wohl so kommen. Bezweifeln tu ich alleine, dass es wirklich einen durchdachten Plan gibt, zur absichtlichen Chaoserzeugung, denn Planung erfordert Verstand, den ich aber nirgends erkennen kann.

PS: Andere sind da anderer Ansicht, sie glauben an einen durchdachten Plan zur Unterwerfung Europas. Egal, ob sie recht haben, man sollte ihre Argumente kennen. Hier der Film "Beispiel Gaddaf: Instrumentalisierende Kriegsführung"

 

17.8.15 Abzug der deutschen Partiot-Raketenstellungen aus der Türkei

Deutschland will seine Patriot-Raketen aus der Türkei abziehen, wie es die Holländer schon vor einem Jahr getan haben. Nun, einen Tag später wird bekannt, dass auch US-Einheiten abziehen werden. Die Reihenfolge der Ankündigungen ist sicher Augenwischerei, denn dass die Deutschen etwas ohne Erlaubnis der USA tun, wäre neu.

Der Abzug hat gewiss mehrere Gründe. Ich will nur hoffen, dass nicht ein Grund der ist, dass sich die Kriegstreiberei der NATO gegen Russland zuspitzt und die Patriots deswegen in Deutschland oder im östlichen NATO-Gebiet gebraucht werden. Wie dieser Tage zu lesen, werden von der Ukraine die Angriffe auf den Donbass wieder verschärft, eine Situation, die sich schnell zuspitzen kann.

Was in der Türkei weiter passiert ist ebenfalls hochgefährlich. Die Patriots hat man dort eigentlich nie gebraucht, da Syrien die Türkei nie bedroht hat. Vielleicht will man die Deutschen da auch weg haben, um keine Zeugen mehr zu haben, für das doppelte Spiel, das man treibt. Die Türkei hat den Krieg gegen Assad mit angezettelt, sie dabei mit NATO-Raketen zu schützen, war ein Skandal und hätte leicht zu einem Bündnisfall führen können. Das wäre wirklich der Witz gewesen: Die Türkei zündelt in Syrien, Assad lässt sich das nicht gefallen und das wäre dann ein Angriff auf einen Bündnispartner und der große Krieg wäre da gewesen. Ob wir vor dem aber nach dem Abzug der Patriots wirklich sicher sind, wird sich noch zeigen, denn der vom Westen, der Türkei, Israel und den Golfstaaten über Rebellen mörderische Bürgerkrieg in Syrien geht weiter. Und die dabei geschaffene IS mordet weiter durch den Orient. Sie schlägt das Syrien geklaute Erdöl bis heute über die Türkei um, eine der Geldquellen für immer neuen Terror.

Deutschland hat an dem Völkermorden nicht mitgemacht, so hoffe ich es zumindest. Doch mit der Aufstellung der Patriots und der Beschützung eines der Aggressoren, war es Mitspieler, passiver zwar, aber eben Mitspieler. Und bei diesem teuflischen Spiel ist ein Völkermord passiert und die syrischen Flüchtlingsströme, die heute Europa zu zerbrechen drohen, sind auch eine Folge davon.

 

16.8.15 Für staatliches Wassermanagement

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht "Nur manchmal steigen überraschend die Pegel" vom 12.8.15, gedruckt am 18.8. im Bayernteil unter der Überschrift „Donauwasser für Franken“

„Auf dem Main und im Main-Donau-Kanal sind die Wasserstände stabil, da dort die Behörden den Wasserpegel immer auf konstantem Niveau halten“, wird der Leiter des Schifffahrtsamtes Nürnberg zitiert. Ja, womit denn? Natürlich mit Donauwasser! 150 Millionen Kubikmeter werden im Jahr nach Franken gepumpt. Das fränkische Seengebiet: gefüllt mit Donauwasser! Da sich dort ein lebhafter Wassertourismus entwickelt hat, wird man die Seen wohl kaum wie einen Polder leerlaufen lassen, sondern entsprechend zupumpen. Der Vergleich mit Josef Stalins Plänen, die russischen Ströme nach Norden umzuleiten, ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber der alte Strauss hatte da auch keine Skrupel, wenn es um die Verwirklichung seines Kanalprojektes ging. Nicht dass wir den Franken das Wasser nicht gönnen, sie können die Donau gerne anzapfen und sogar noch mehr Speicherseen anlegen, nicht aber in Trockenzeiten, da braucht die Donau ihr Wasser selber! Ein Wort noch zu Stauwerken, die immer mit dem Argument höherer Wasserstände für die Schiffe begründet wurden: Warum werden dann in Trockenzeiten die Pegel nicht abgesenkt? Etwa weil die Stauwerke alleine wegen der Geschäftsinteressen der Kraftwerksbetreiber gebaut wurden und die Schleusen nur nötig wurden, um die damit verbundenen Stauhöhen zu überwinden? 

Staatliches Wassermanagement für die etwa 100 Stauwerke an der Donau und ihren großen Zubringern wäre ein Gebot der Vernunft: Pegel absenken bei Trockenzeiten und vor drohendem Hochwasser, um dann Scheitelwellen aufstauen zu können. Aber dem stehen die Gewinninteressen der Energiekonzerne entgegen. Man mag sich gar nicht ausmalen wenn TTIP kommt, dann werden auch noch entgangene Gewinne für abgelehnte Energiebauprojekte anfallen und der Donau geht es am Ende wie dem Colorado, der auch vor dem Erreichen des Meeres schon versiegt...

 

7.8.15 Hiroshima: Massenmord eines Visionärs?

Leserbrief an PNP zum Hiroshima Gedenken „Enkel des Piloten: Er war ein Visionär“

!! Dieser Leserbrief wurde von der Passauer Neuen Presse nicht abgedruckt, übrigens keine einzige Leserreaktion zum Thema. Als einer, dessen Name nach Hunderten von Kommentaren mit dieser Zeitung verbunden ist, schäme ich mich über die hier erkennbare Servilität gegenüber den USA, die sogar nicht davor zurückschreckt den Massenmord auch noch als humane Vision zu verklrären!!

 

Es ist unerträglich im Jahr 2015 einen der Piloten, die 140 000 Menschen mit einer Atombombe töteten, als „Visionär“ zu bezeichnen und er habe damit Menschenleben gerettet. Wir wissen heute, dass Japan ihre Kapitulation angeboten hatten, die Amis der Welt aber ihre Höllenbombe demonstrieren wollten. Auch die Behauptung, dass diese Bombe durch Abschreckung weitere Kriegsopfer verhindert habe, ist unhaltbar. Prof. Dr. Rainer Mausfeld hat in seinem Vortrag an der Universität Kiel die Zahl von 20-30 Millionen Menschen genannt, die seit 1945 durch Kriege der USA ums Leben gekommen sind. Den Vortrag „Warum schweigen die Lämmer?“ gibt es auch als Film.

 

https://www.youtube.com/watch?v=Rx5SZrOsb6M oder die Aussagen des Films mit vielen Fussnoten als pdf-Datei

 

Weiteres zum Thema

In der "Propagandaschau" wurde am 9.8.15 berichtet, dass das ZDF heute mit keinem Wort erwähnte, wer die Atombombe vor 70 Jahren auf Nagasaki abgeworfen wurde. Ich postete dazu am  10. August 2015 um 0:03:

"Das Verschweigen der Täter des Massenmordes ist nicht neu. Am 10.8.05 habe ich einen Brief an den zuständigen Leiter der ARD Politik-Redaktion geschrieben:

Meldungen über die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki
Sehr geehrter Herr …..,

im Abstand von wenigen Tagen wurden den Gedenktagen gemäß in der Tagesschau auf die Abwürfe der Atombomben im August 1945 hingewiesen. Doch in keinem der Beiträge wurden die USA überhaupt nur erwähnt. Was helfen Informationen, in denen wissentlich die Täter verschwiegen werden? Die Bombenabwürfe wurden von Ihnen gemeldet, als handele es sich um eine Art Naturkatastrophen. Eine solche Unterwürfigkeit gegenüber den USA ist beschämend und auch eine Schande für die ARD. Noch ein paar Stunden vor der gestrigen Meldung sah ich einen Beitrag über die erschreckende Uninformiertheit deutscher Schulabgänger, die nicht einmal den Namen des Bundespräsidenten kennen. Meinen Sie, dass die Kenntnis der Geschichte und ihrer größten Verbrechen – die Atombombenabwürfe gehören dazu – größer ist?
Es würde mich schon interessieren, ob das Schweigen von oben angeordnet war oder von einem Redakteur in vorauseilendem Gehorsam “verbrochen” wurde."

 

 

2.8.15 Willkommen, liebe Flüchtlinge!

Geschockt von der Blauäugigkeit der Stellungsnahmen von guten Menschen in diesem Artikel 200 Menschen aus Deutschland sagen in der Huffington Post: "Willkommen, liebe Flüchtlinge, gut, dass ihr hier seid" habe ich auch versucht zusammenzutragen, was mir beim Thema durch den Kopf geht.

1. Dieser Absatz wendet sich an politisch Verfolgte und Flüchtlinge aus Kriegsgebieten

Ihr seid in unser Land gekommen, nicht als Besucher, nicht als Tourist, nicht aus Neugier auf unsere Landschaften, unsere Kultur und Natur, auch nicht wegen uns. Ihr sucht Schutz vor Verfolgung, seid vielleicht vor Krieg und Not aus euerer Heimat geflüchtet. Ihr seid vielleicht vor dem Kriegsdienst geflohen, weil ihr euch nicht zu Mördern abrichten lassen wolltet, wolltet keine Kriegsknechte sein für einen Diktator, für religiöse Fanatiker oder die Interessen eines fremden Imperiums. Vielleicht seid ihr auch vor religiöser Diktatur geflohen, vielleicht auch vor Folter und Verfolgung. Wenn ihr also Flüchtlinge, Verfolgte seid, dann seid ihr uneingeschränkt willkommen! Wir werden euch helfen, bis ihr wieder gefahrlos nach Hause könnt, auf solche Hilfe haben sich zivilisierte Gesellschaften verständigt. Wir werden euch schützen, auch vor Feinden aus unseren eigenen Reihen.

Doch neben euerer Versorgung als Flüchtlinge müssen wir auch gemeinsam versuchen die Ursachen, die euch zu Flüchtlingen gemacht haben, zu erforschen und dann politisch zu bekämpfen und das uns Mögliche tun, dass es zu keinen weiteren humanitären Katastrophen in anderen Regionen kommt. 

Wir Deutschen, denen man von unseren Besatzungsmacht vor vielen Jahren die Mitgliedschaft in der Verteidigungsgemeinschaft Nordatlantisches Bündnis verordnet hat, das längst den halben Globus als Einsatzgebiet für seine geopolitischen Interessen begreift, müssen zudem sehen, wie wir aus diesem Schlamassel herauskommen. Wir müssen als erstes aufhören von einer "Wertegemeinschaft" mit Mächten zu reden, die für Folter, Mord und Zerstörung stehen, das sind wir unserer eigenen blutigen Geschichte schuldig. Wir müssen auch gemeinsam die Eroberer und Kriegsprofiteure für das von ihnen verursachte Leid völkerrechtlich zur Verantwortung ziehen. Wir müssen fragen, wieviele syrische, irakische, kurdische, afghanische, libysche, somalische, ägyptische Flüchtlinge etwa die kriegerischen USA aufgenommen haben? Oder das reiche Saudi Arabien oder Israel? Die Regime dieser Länder legen überall Brände und überlassen die Flüchtenden sich selber oder der Versorgung durch ihre europäischen Vasallenstaaten. Oder das Desaster am Balkan, dass die NATO mit deutscher Hilfe herbeigebombt hat. Aus dem Kosowa, der als Speerspitze gegen Belgrad geschaffen wurde und heute noch durch starke NATO-Verbände und eine große US-Basis besetzt ist, fliehen Hundertausende in die EU, einfach weil Amerikas Geostrategen die Kosowaren und ihre wirtschaftliches Wohlergehen nie interessierten. Der Kosowo ist geradezu ein Lehrbeispiel für diese kurzsichtige, verkommene westliche Politik. Man muss kein Prophet sein um sagen zu können, dass es mit der Ukraine ebenso laufen wird. Da werden faschistische Verbände von Amerika gegen Russland gehetzt und das Land blutet wirtschaftlich aus. Millionen Menschen fliehen, die meisten noch nach Russland, doch auch schon nach Polen. Man kann sich an fünf Fingern abzählen, wo sie am Ende landen werden.

Es muss unser gemeinsames Anliegen sein die Verursacher dieser Verbrechen vor ein internationales Gericht zu bringen. Und wir Deutschen müssen ihnen untersagen, von unserem Land aus ihre Untaten zu begehen und dürfen uns nicht länger als ihre Vasallen und Legionäre für ihre verbrecherischen Kriege missbrauchen zu lassen. Wir müssen aber auch verhindern, dass deutsche Konzerne, die längst international kontrolliert werden, Waffen in Krisengebiete liefern und unsere ebenso verflochtenen Großbanken ganze Völker in die Schuldenfalle treiben und faktisch versklaven. Profit auf dem Rücken anderer Menschen darf es in einer zivilisierten Gesellschaften nicht mehr geben! Und schließlich müssen wir wieder regionaler und nachhaltiger wirtschaften, denn Globalisierung und Freihandel sind ein zerstörerischer Irrweg.


2. Dieser Absatz wendet sich an Zuwanderer aus wirtschaftlichen Gründen

Liebe Zuwanderer,

viele von euch sind keine Verfolgte und auch keine wirklichen Armutsflüchtlinge. Diejenigen, die es aber sind, meine ich im Folgenden nicht, denn was soll ein Mensch der nichts besitzt und hungert anderes tun als Nahrung dort zu suchen, wo es sie gibt. Mein Appell wendet sich an diejenigen von euch, die ein besseres Leben suchen und meinen sie könnten das bei uns finden. Ihr reist auf der "Flüchtlingsschiene" und gefährdet damit die Aufnahme wirklicher Verfolgter und Notleidender und setzt diese ins Zwielicht. Eurere große Zahl provoziert auch eine Abwehrstimmung in der einheimischen Bevölkerung, die am Ende das Recht auf Asyl gefährden kann. Das kann in Niemandens Interesse sein. 

Ihr seid die Mehrzahl derer, die heute bei uns ankommen, sich durch Schleuserbanden nach Europa schmuggeln lassen. Als Schleusergeld werden hohe Summen genannt, die etwa dem Jahreseinkommen eines durchschnittlichen Rentners bei uns entsprechen. Wir fragen uns, wie das Notleidende finanzieren können. Entweder seid ihr nicht so arm, wie ihr den Anschein erweckt oder ihr habt euch in die Hand von Geldverleihern begeben, die euch und euere Familien in der Heimat in den Würgegriff nehmen werden.

Ihr kehrt euerem Heimatland aus wirtschaftlichen Gründen den Rücken, auch wenn diese durchaus schwer wiegen und von Arbeits- und Chancenlosigkeit bis zu bitterer Armut reichen können. Oft seid ihr von euerer Familie wie Noahs Taube ausgeschickt worden, um zu erkunden, ob es sich in Europa besser leben lässt. Vielleicht habt ihr euch auch von Werbespots und verlogenen Filmen locken lassen, die der Welt ein Schlaraffenland in den Industrieländern des Nordens vorgaukeln, in der Mädchen und Frauen, anders als bei euch, sexuell freizügig sind und vielleicht auf euch und euer Begehren nur warten? Ich kann euch vor solchen Lügenmärchen nur warnen. Vielleicht hat euch auch das Fußballfieber bei der WM angesteckt und ihr wollt ins Land des Weltmeisters kommen und hofft selber als Spieler entdeckt zu werden. Sollte es so sein, dann hättet ihr genau so gut zu Hause Lotterie spielen können.

Vielleicht habt ihr auch deutsche Politiker gehört, wie sie in euerer Heimat um Arbeitskräfte geworben haben. Doch für diesen Fall sollst du wissen, dass diese Politiker entweder Agenten der Wirtschaft sind, die immer ein Arbeitslosenheer braucht, um damit die Bevölkerung disziplinieren und ihr durch billige und willige Zuwanderer die Löhne und Arbeitsbedingungen drücken zu können. Oder sie sind Marionetten des amerikanischen Imperiums, das sich aus machtpolitischen Gründen etwas davon verspricht, wenn das Chaos, das sie in Nahost und Afrika erzeugen, sich auch nach Europa ausdehnt und die Europäer vor lauter innenpolitischen Problemen gar nicht mehr mitbekommen, was mit ihnen außenpolitisch geschieht. Darum werden die Armen beider Seiten als demografische Waffe missbraucht und gegeneinander gehetzt. Manche Politiker sind auch mit hiesigen Flüchtlingsspekulanten verwoben, denn es hat sich bei uns für manche Unternehmer ein "Flüchtlingsgeschäft" entwickelt in dem Milliarden verdient werden. Flüchtlinge sind für diese Geschäftemacher zu Goldeseln geworden, die Folgekosten werden sie wie immer der Allgemeinheit aufladen.

Durch eine Invasion von Zuwanderern werden in unserem Land auch wieder tiefe Gräben aufgerissen, wieder trennende Grundansichten mobilisiert. Gerade waren, angesichts der Kriegsgefahr in Europa, ein paar hellere linke und rechte Köpfe dabei einige der alten Gräben zu überbrücken und brachten gemeinsam politische Lügengebäude des Imperiums zum Einsturz.

Die Regierungen, die dieses böse Spiel betreiben oder geschehen lassen, verraten ihr eigenes Volk. Wenn dieser Gedanke richtig sein sollte, dann kann man auch, wie wir es in der deutschen Geschichte schon wiederholt erlebt haben, das weitere Szenario vorhersagen: Brandbeschleuniger werden eingesetzt, vielleicht sogar Terroranschläge unter falscher Flagge, wie man es seit dem Anzünden des Reichstags durch die Nazis und auch später bei Anschlägen der RAF und später der NSU erlebt hat. Sollte es soweit kommen, werden alle besonnenen und abwägenden Stimmen verstummen müssen, am Ende steht ein wieder einmal offener Faschismus, in dem es keine Bürgerrechte und auch keine Hilfe für diejenigen mehr geben wird, die diese wirklich bräuchten. Unsere willfährigen Medien geben bereits heute Exempel ihrer "Anpassungsfähigkeit" und berichten, was man ihnen ins gemietete Maul legt.

Wenn ihr - wie ich unterstelle - nun zu der Gruppe gehört, die nicht verfolgt wird, sondern nur in die Nähe der europäischen Fleischtöpfe kommen will, dann kann man das zwar verstehen, ein Bleiberecht lässt sich daraus aber nicht ableiten, es würde zu hundert neuen Problemen führen.

Der deutsche Sozialstaat ist das Ergebnis langer und schwerer Kämpfe und er funktioniert nur als geschlossenes System. Wird dieses überstrapaziert oder gesprengt, geht es kaputt, was aber ebenfalls im Interesse des amerikanischen Raubtierkapitalismus liegt, denn er will weltweit eine Nivellierung der sozialen Versorgtheit auf unterstem Niveau. 

Es hat also weitreichende Auswirkungen, auch als erstrebenswertes Vorbild für die übrige Welt, wenn die wenigen noch verbliebenen Sozialmodelle durch Überlastung, Freihandel oder Wirtschaftsanarchie zerstört werden. Aus dieser Sicht wäre es fatal europäische Versorgtheit zu beanspruchen, statt zu Hause die dafür nötigen Mühen und Kämpfe für die Entwicklung besserer Lebensbedingungen zu führen. 

Ihr Zuwanderer solltet diese Zusammenhänge kennen und wissen, dass es um nichts weniger als um üble Politik geht und um üble Geschäfte und ihr dabei eine wichtige Rolle spielt und für fremde Zwecke missbraucht werdet oder euch missbrauchen lasst.

Ihr sollt auch wissen, dass Argumente gegen Asylmissbrauch heute nur selten nationalistische oder gar rassistische Wurzeln haben. Viele Europäer sind Asylanten und Zuwanderern gegenüber dennoch reserviert bis ablehnend eingestellt. Das dies im umgekehrten Fall nicht anders wäre, bräuchte es eigentlich kein weiteres Wort der Erklärung. Und doch will ich versuchen die Hintergründe zu erhellen versuchen. Die meisten Menschen kümmern sich erst einmal nur um sich und ihre Angehörigen und sind damit auch vollauf beschäftigt. Die Annahme, dass alle Europäer oder alle Deutschen wohlhabend seien ,entspricht überhaupt nicht der Wirklichkeit. Reich sind nur wenige, die Allermeisten kommen gerade so über die Runden. Sie haben oft Sorge um ihren Arbeitsplatz und wenn dieser noch so stumpfsinnig, stressig und schlechtbezahlt ist, denn er ist ihre Existenz. Sie haben oft Mühe, sich ihre Wohnung leisten zu können, denn die Mieten werden in den großen Städten immer unbezahlbarer, selbst Gutverdienende müssen deswegen oft im Umland wohnen und täglich stundenlang in die Arbeit fahren. Es geht überhaupt nur einigermaßen rund, weil beide Elternteile arbeiten, beinah regelmäßig zum Schaden ihrer Kinder, die immer früher in fremde Hände gegeben werden. So werden die Eltern ihren Kindern entfremdet und diese ihren Eltern. Viele leiden darunter, haben Sorge um ihre Familie, die Gesundheit der Kinder oder der alten Angehörigen, die oft weit entfernt leben, weil unsere menschenverachtende Wirtschaftsordnung die Familien schon lange zerrissen hat. Die so isoliert in zu kleinen Wohnungen, zu Tausenden in Wohnställen zusammengepferchten Kleinfamilien, gehen nicht selten daran kaputt, die Eltern trennen sich, die Kinder werden gleichsam zu Strandgut und das ganze Elend pflanzt sich weiter, in allem angewiesen und abhängig. Viele sind krank oder angeschlagen, es zwickt hinten und vorn, denn zu viel Fett, Zucker, Fleisch, Alkohol, Nikotin, Bewegungsmangel, Allergien, Lärm, zu wenig Schlaf, Depressionen, Stress und existenzielle Ängste usw, hinterlassen auf Dauer Schäden an Körper und Seele. 

Nach Abzug der dringsten Lebenskosten, nach Abzug von Steuern und Zwangsbeiträgen für Versicherungen usw. bleibt bei immer mehr Menschen nichts übrig. Viele sind verschuldet und sind auch noch zu Zinsknechten ihrer Banken geworden. Doch auch ohne deren Peitsche arbeiten wir mehr als ein halbes Jahr alleine für den Staat. Früher nannte man das Frondienst oder Zwangsarbeit, wobei etwa der mittelalterliche Zehnt nur einen Bruchteil heutiger Steuern ausmachte. 

Wie sollen sich diese so Dauergeschröpften Menschen über Flüchtlinge freuen, die mit ihrem vom Staat abgepressten Geld versorgt werden, ohne dass man sie um Erlaubnis fragt? Ebensowenig fragt man sie bei Milliardengeschenke an die Wirtschaft und Mafiabanken. Warum sollen sich diese Geschröpften und Entmündigten also über weitere Ausgaben freuen, die ihnen noch dazu vielleicht die Arbeit wegnehmen und ihre Wohnungen verteuern? Was können sie dafür, dass ihre Marionettenregierungen und die Verbrecherbanden dieser Welt euere Länder in Krieg und Chaos stürzen. Sagt nicht, die Menschen hätten sie gewählt, denn was du bei uns auch wählst, es spielt keine Rolle, denn regieren tun andere, die überhaupt keine demokratische Legitimation besitzen. 

Ein grundsätzliches Wort auch zu den heutigen globalen Völkerwanderungen, es stehen gigantische Zahlen im Raum. Die meisten gehen auf die Gier imperialen Wirtschaftens zurück, das für seine Geschäfte permanentes Chaos braucht, dafür ganze Landstriche verbrennt und verseucht, das Land von Kleinbauern an Konzerne verschachert, die Völker in Zinsknechtschaft treibt und ihnen gleichzeitig mit ihrer süßen Propaganda die Köpfe vergiftet und immer neue Bedürdnisse einimpft. Beinahe alle Fluchtbewegungen und Völkerwanderungen gehen darauf zurück. Die Installierung globaler Märkte ist eines ihrer Instrumente, mit dem sie alle gewachsenen Grenzen niederreissen um dann wie Wölfe über alle Völker herfallen können. Alles was sich diese an sozialen Standarts erkämpft haben,wird abgeschafft und den regionalen Erzeugern das Geschäft mit Billigimporten zerstört. Es läuft immer nach dem selben Prinzip ab und immer mit der Hilfe privilegierter einheimischer Handlanger, die – bis zu ihrem eigenen Absturz - die Drecksarbeit erledigen, hoffend, dass sie selber verschont werden.

Es steckt also System dahinter, die Völker durcheinander zu wirbeln und ihnen ihre Wirtschaftsweise, ihre Kultur und Sprache zu nehmen, und damit auch ihren Stolz und ihr Selbstwertgefühl. Wer sich vor Ort dann nicht mehr ernähren, seine Arbeitskraft verkaufen kann, reiht sich in die Schlange der Verzweifelten und irrt heimatlos durch die Welt. Das ist immer das Ende des menschenverachtenden kapitalistischen Systems, im Endstadium auch in den USA zu beobachten, wo immer größere Teile der Bevölkerung auf der Straße leben, weil sie alles verloren haben.

Diese Zeilen schreibt einer, dem nationalistischen Ressentiments fremd sind und der nichts mehr verabscheut als Rassismus. Ich meine aber, dass sich jeder Mensch zuerst um seine Familie, dann um seine Nachbarn, seine Kommune, einfach seine Nächsten zu kümmern hat. Wem diese aber egal sind und er sich - in der Regel nur verbal - um die "Übernächsten" kümmert, der erweckt mein Misstrauen.

Zudem schafft zu schnelle Vermischung unterschiedlichster Denk- und Entwicklungstufen schier unüberbrückbare Gegensätze, erst recht die aus der Vermengung von teils menschen- und denkverachtenden Religionen entstehende Zwietracht. Ich gehe sogar soweit, dass ein wirkliches Zusammenwachsen der Völker nicht mit den sie trennenden Religionen möglich ist.

Ich brauche die Richtigkeit dieser Behauptungen nicht beweisen, denn die Realität belegt sie überall. Wer kann auch nur ein Beispiel nennen, wo dieses Völkervermengen je zu Frieden und Verständigung geführt hat? Erinnert euch an das alte Jugoslawien, wie nach dem Tod Titos das gegenseitige Abschlachten begann, geschürt von den alten Kolonialmächten! Nachbarn, die jahrzehntelang zusammenlebten, gingen sich an die Gurgel. Oder der Orient mit seinen willkürlich von Kolonialherrn gezogenen Grenzen und seinen Völker- und unverträglichen Religionsvermischungen, unter denen alle leiden. Und gibt es irgendwo mehr Hass und Rassismus als im reichen Amerika, das tatsächlich das sozial kälteste, unsolidarischte und verschuldetste Land dieser Erde ist? 

Unser Land ist einfach zu klein für die Aufnahme von zu vielen Zuwanderern. Deutschland ist eines der überbevölkertsten und ökologisch geschundensten Länder dieser Erde. 200 Jahre Industrialisierung und Kriege haben die Böden und viel Grundwasser vergiftet. In den Ballungsgebieten schlummern noch Tausende von Blindgängern aus dem letzten Krieg, ein Vielfaches davon liegt vor unseren Küsten. Große Landesteile bergen Altlasten, keine Behörde weiß, was alles an Giften vergraben ist, was von Halden verweht wird. Auch die radioaktive Belastung ist vielerorts hoch, vor dem Verzehr von Nahrung wird gewarnt. Noch immer wird eigener und importierter Sondermüll in Deutschland verbrannt, obwohl bekannt ist, dass die hochgepriesenen Filter oft versagen. Ganze Regionen sind unterhöhlt, nach jahrhunderlelangem Erz- und Kohleabbau. Was viele nicht wissen, weil die Bauern auf den Feldern sogar Biokraftstoffe anbauen: Wir können unsere Bevölkerung nicht durch eigeneLandwirtschaft ernähren, deswegen importiert Deutschland für etwa 70 Milliarden Euro Futtermittel und Lebensmittel aus der ganzen Welt. Obwohl unsere eigenen Flächen höchstens für eine Notversorgung mit Brot und Kartoffeln reichen würden, vernichten wir doch weiter große Areale fruchtbarster Agrarflächen. Die Gründe für diesen Wahnsinn? Hundert und keiner, Wahnsinn gebiert immer neuen Wahnsinn.

Wir haben praktisch kaum eigene Rohstoffe und sind in hohem Maße von Importen abhängig. Dass die Lieferungen einmal stoppen könnten, mag man sich gar nicht ausmalen. 

Überlegt doch, es kann alleine rechnerisch nicht funktionieren! Wo will man die Grenze ziehen? Soll die ganze Welt nach Europa kommen, weil es sich hier dem Anschein nach bequemer lebt? Und wer kann ernsthaft glauben, dass dies dann auch so bleiben würde? Mit welchem Recht soll man heute Menschen aufnehmen und morgen Millionen abweisen?

Aber Deutschland sei doch ein Land mit schrumpfender Bevölkerungszahl, hat man euch gesagt, ohne permante Einwanderung würde alles zusammenbrechen... Das sind Greuelmärchen, von interessierten Kreisen, gekauften Statistikern und industriefinanzierter Wirtschaftsverbänden gestreut. Nein, es wäre keine Katastrophe, wenn es langfristig zu einem Bevölkerungsrückgang käme. Doch so lange sich die Wirtschaft einfach willige "Arbeitssklaven" von irgendwoher holen kann (oder diese freiwillig kommen!) werden sich die Arbeitswelt und die Lebensbedingungen bei uns nicht menschen- und kinderfreundlicher gestalten. Nicht die Renditen und Gaunergewinne irgendwelcher Geldköpfe sollten uns sorgen, sondern alleine, was sie für uns und unser Land erwirtschaften. "Ja aber", die Sozialversorgungssysteme würden dann nicht mehr finanziert werden können!", hört man dann die Mietmäuler unken. Doch es ist nicht in Stein gemeisselt, dass die Sozialleistungen nur durch Abgaben der Beschäftigten finanziert werden müssen und ihre Ersetzung durch Maschinen und Automaten auch noch gefördert wird.

Liebe Asylbewerber, geht mit offenen Augen durch unser Land! Merkt euch, was gut bei uns ist und merkt euch auch das Schlechte! Dann geht wieder nach Hause und berichtet eueren Leuten, wie es sich in Europa lebt. Erzählt ihnen, dass es in Deutschland viel Reichtum gibt, der nur wenigen gehört. Erzählt, wie die Stadtbevölkerung in Massenmenschenhaltung in Wohnblöcken lebt, wie sie in den ödesten Berufen malocht, täglich ihre Kraft, ja ihr Leben, für Geld verkauft, wie sie in allem kontrolliert und erfasst werden. Dass die "reichen Europäer" nur eine austauschbare Ware sind, oft kränklich und degeneriert. Erzählt wie sie nach der Arbeit den größten Mist im Fernsehen glotzen und für diese elektrische Verblödung sogar noch zwangsweise bezahlen müssen. Und berichtet, dass das reiche Deutschland riesige Schulden hat und mit den Zinszahlungen dafür reiche Geldsäcke stopft, statt für seine Bevölkerung etwas zu verbessern. Berichtet von der maroden Infrastruktur und dem gewaltigen Sanierungsbedarf der Städte. Und berichtet, wie dieses Deutschland ferngesteuert wird, von den selben Mächten, die auch euch im Würgegriff haben und dass europäische Demokratie nur Theater ist und seine Politiker Marionetten. Dass in den Medien gelogen wird, dass sich die Balken biegen und dass wer auch nur ein wenig an seiner Fassade kratzt am Ende vor einem Abgrund steht. Erzählt von mir aus auch von den tollen Smartphons..., doch kommt es auf solche Kinkerlitzchen an? Sollten euch die alles andere aufwiegen, dann war jedes meiner Worte zuviel. 

Gewiss, Flüchtlinge abzuweisen löst unsere großen Probleme nicht. Alleine die von der Politik abgesegneten Raubzüge der Hochfinanz, der Pharmazie, der ungezählten cleveren parasitären Berufsgruppen, die sich am größten Gesundheitskuchen der Welt gütlich tun..., die Aufzählung der Unzulänglichkeiten würde kein Ende finden, wir sind mit ihrer Behebung noch auf lange Zeit vollauf beschäftigt sein. 

Wenn wir sagen, wir können nur die wirklich Verfolgten von euch zeitweise aufnehmen, dann ist das einfach nur Ausdruck von Vernunft. Kein Land unserer Größe kann das leisten. Dieses kleine Restdeutschland hat schon so viele Lasten getragen, die Schäden von 2 Weltkriegen plus Reparationszahlungen geleistet, in die sie von ihren verbrecherischen Dikatoren getrieben wurden, eben wurden erst die Schulden aus dem 1. Weltkrieg beglichen. Wir haben viele Millionen vertriebener Landsleute aufgenommen und integriert, uns mit Millionen „Gastarbeitern“ widerspruchslos zurechtgefunden, die von der Wirtschaft angelockt und ausgenutzt wurden, um den deutschen Beschäftigten die Löhne drücken zu können um dann die Folgelasten der Allgemeinheit aufzubürden. Von den menschlichen Tragödien der Zuwanderer einmal gar nicht zu reden, die zerissen wurden zwischen den Welten und am Ende nirgends mehr hingehören. Mit der Wiedervereinigung kamen gigantische Lasten, wie sie kaum je ein Land zutragen hatte und die noch lange nicht bezahlt sind. Wir haben alleine über 2 Billionen Staatsschulden!

Dann lockte die Regierung Kohl über vier Millionen Spätaussiedler aus dem früheren Ostblock ins Land, dann kamen die Flüchtlingsströme in der Folge des Nato-Krieges am Balkan. Nebenher wurde die EU laufend erweitert und die damit einhergehende Freizügigkeit brachte wieder viele Menschen nach Deutschland, die es im Vergleich für ein gelobtes Land hielten und ein etwas bequemeres Leben hier vorzogen, statt es bei sich zu Hause erst aufzubauen. Was für ein Aderlass für ihre Heimatländer! Ärzte, Ingenieure, Pflegeberufe, Handwerker, gingen dorthin, wo mehr Euro locken. Wenn das irgendwas mit Vernunft und Moral zu tun haben soll, dann verstehe ich es zumindest nicht. 

Vielleicht versteht ihr Zugereisten diese Argumente eher, als viele Zeitgenossen in unserem Land. Es gibt bei uns – nennen wir sie „die Guten“, die vielleicht so zu nennen sind, weil sie so gut versorgt sind und über allen Widrigkeiten dieser Welt stehen. Sie sehen euer Leid, euere ehrlichen Gesichter und sie sagen, kommt zu uns, wir haben schon noch Platz!

Sie reden gleichsam aus hoher, ungefährdeter Position, den Kopf meist über den Wolken und haben das Herz voller frommer Wünsche und den Mund voller süßer Sprüche. Beispiele extremer Blauäugigkeit, Bigotterie und gutmeinender Verquertheit des Denkens haben gerade Prominente und Künstler in einer US-gesteuerten Internetgazette von sich gegeben. Siehe den Link am Anfang dieser Seite.

Ob sie manchmal darüber nachdenlen, dass so - alleine aus mathematischen Gründen – die Probleme der Welt nicht zu lösen sind und dass es humaner als Wunden verbinden ist, dafür zu sorgen, dass diese überhaupt erst entstehen? Auf jeden Fall endet ihre Freundlichkeit, wenn es gegen die heute noch kleine Gruppe der „Bösen“ geht, die sich durch weitere Zuwanderer bedroht fühlen, die Angst um ihre Wohnung, ihre Arbeit und ihre gewohnte Lebensweise haben, die nichts mit eueren Religionskriegen zu tun haben wollen, die sagen: „Geht nach Hause, das ist unser Land, wir wollen euch hier nicht haben!“ Diese euch gegenüber unfreundlichen, manchmal auch zornigen und gehässigen Memschen, sehen euch als Feinde, nicht diejenigen, die euer Leid erzeugten und die euch ins Land brachten. Ich habe es schon angedeutet – diese Mächtigen missbrauchen euch auch als Feindbild und Sündenbock, um die Menschen bei uns auseinander zu dividieren und gegeneinander zu hetzen, denn nur Chaos und Gegeneinander ist ihnen, was für Fische das Wasser ist. 

Die Freundlichkeit der „Guten“, mit denen sie euch empfangen (wobei die meisten nie mit einem von euch etwas zu tun haben werden) schlägt auf jeden Fall oft in ihr Gegenteil um, wenn es gegen diese „Bösen“ geht. Beide Seiten sind einander ein rotes Tuch und wer heute in Internetdiskussionen und in den Medien die Aggressivität ihrer Beiträge verfolgt, kann zwischen ihnen, was Gift und Galle betrifft, keinen Unterschied erkennen.   

Was helfen könnte wäre aufgeklärter Verstand, doch wenn es diesen gelegentlich gibt, dann oft ohne Herz und voller Hochmut, was ihn oft nicht nur wirkungslos macht, sondern geradezu abstoßend. Und auch die Aufgeklärten verkriechen sich oft in Schützengräben und zeigen so, dass es mit ihrer Aufgeklärtheit nicht weit her ist. So ist Verwirrung und systematische Verblödung das Normale und die Menschen haben wieder nichts aus der Geschichte gelernt und lassen sich schon wieder gegeneinander hetzen: die Linken gegen die Rechten, die Rechten gegen die Linken. Die Linken und Grünen unterstellen den Rechten sie wären Nazis und Rassisten, weil sie – weil sie es nicht besser kennen und können - manchmal Sprachformeln gebrauchen, wie sie auch von deutschen Nazis einmal gebraucht wurden, was aber nichts über die Berechtigung ihrer Inhalte aussagt. Die Rechten, wenn es überhaupt Rechte sind, fühlen sich verspottet von rhetorisch geübten „Gutmenschen“, die sie in anderen Sphären wähnen und spüren, wie ideologisch festgefahren diese „Spinner“ sind und sind tief gekränkt durch die Geringschätzung, mit der man ihnen begegnet. So verhärtet sich alles und aus Gekränkten werden Zornige und aus Zornigen werden wirkliche Rechte, was die „Guten“ wiederum in ihrer Meinung bestärkt. 

Die Tragik vieler Menschen ist, dass sie – wenn man ihnen einmal eine Überzeugung eingetrichtert hat – an ihr festhalten wie an Eigentum. Und da aus dem ideologischen Tropf, der ihre Köpfe speist, ständig neue Bestärkung kommt, ist eine Öffnung für neue Ansichten sehr schwer, bei vielen unmöglich, was wenig Hoffung macht. 

Wer irritierende Fragen stellt, findet sich schnell in Nazinähe, auch wenn man da überhaupt nicht hingehört. Aber Fanatiker, die ja immer in ihrem Blickwinkel arg eingeengt sind, können nicht differenzieren, tolerieren, verstehen, nachempfinden, alles überdenken, für sie gibt es zwei Schubladen, eine für sich selber, eine für alles andere: gut-böse, links-rechts, schwarz-weiß, Freund-Feind. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich! Das war schon immer die Devise der Fanatiker, der Räuberhäuptlinge, der Religionsstifter und ihren Nachfolgern und auch Völkermörder George Bush drohte mit dem Jesus zugeschriebenen Zitat 2003 seinen skeptischen Vasallen.

Unser Staatshaushalt wird seit Jahrzehnten durch Geschenke an die Wirtschaft geplündert. Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert. Wo verdient werden kann verschwindet der Verdienst in privaten Taschen. Wo Altlasten zu entsorgen sind, wie bei Atommeilern oder Endlagern, schiebt man Kosten und Verantwortung den Steuerzahlern zu und in der Disziplin sich dem Fiskus zu entziehen, hat man es zur Meisterschaft gebracht. Es ist wie ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel: die Bevölkerung würfelt sich durch enge, festgelegte Bahnen, die Globalplayer dürfen würfeln und ziehen, wo es ihnen gerade genehm ist.

 

28.7.15 Schwarzer Filz mit rosaroten Fäden

zum Thema: 120 Asylanten in ein Dorf mit 40 Einwohnern

 

Die PNP titelte am 23.7.15: "Adam verhängt Aufnahmestopp". Eine Leserzuschrift lobte ihn auch dafür, nach dem Motto "Endlich ein Politiker, der sich aufzumucken getraut".

Doch um was ging es wirklich? Landrat Adam drohte mit dem Aufnahmestopp von Asylanten nicht aus grundsätzlichen Erwägungen, etwa weil 90 Prozent keine Flüchtlinge sind und vielleicht nur der Werbung um billige Arbeitskräfte von Merkel und Gauck aufgesessen sind. Nein, Adam ging es nur darum, dass eine demokratische Einrichtung wie der Petitionsausschuß es wagte einer seiner Entscheidungen teilweise zu widersprechen.  

Der Landkreis Regen hatte in einem betagten privaten Hotel des 40 Seelendorfes Poschetsried, das drei Kilometer vor Regen liegt, aber irgendwann eingemeindet wurde, die Unterbringung von 120 Asylanten vorgesehen. Der Regener Stadtrat sprach sich zweimal dagegen aus und natürlich auch die betroffenen Dorfbewohner. Sie wandten sich an den Petitionsausschuss des Landtages und dieser fand 60 Asylanten für das kleine Dorf für ausreichend, was aus sozialer Sicht für das Dorf immer noch unverhältnismäßig und völlig unverantwortlich ist. 

Die Entscheidung des Petitionsausschusses hieße Halbierung des lukrativen Geschäftes für den Hotelier und für den Landrat, dass seine Entscheidungen durch eine höhere Instanz zurechtgerückt worden wäre. Doch sowas geht nicht in Bayern, der Petitionsausschuß, der praktisch Bürger immer abblitzen lässt, kann sich doch nicht auf einmal ein wenig einmischen!  Entscheidungen der Landratsämter werden durchgezogen, alles andere wäre am Ende der Anfang des Untergangs des Abendlandes...! Ich weiß wovon ich schreibe, denn ich erlebe diese Wagenburgmentalität gerade hautnah in einer privaten Sache. Der Landrat entscheidet - und wenn er hundertmal nur einen missliebigen Bürger abzustrafen versucht, doch alle Ämter müssen ihm zuarbeiten. Einsprüche, Dienstaufsichtsbeschwerden, Appelle an Minister, sogar Hilfeschreiben an die Presse, alles zwecklos. Man muss dass wohl einmal selber erleben, dass man es glaubt. Betroffene stehen einfach hilflos vor einem nicht angreifbaren schwarzer Filz, der von ein paar rosaroten Fäden durchwirkt ist. Und einer dieser Fäden ist der sozialdemokratische Landrat in Regen, der öffentlich damit prahlte, die Schwarzen gewählt zu haben. Solche Zuspieler liebt die bayerische Staatspartei, solche Leute werden geschützt, selbst wenn sich ihre Skandale wie Perlen an einer Kette aufreihen. Und dann gibt es noch den über das Pensionsalter hinausarbeitenden Chef der niederbayerischen Regierung, weils so schön ist und er - nach eigenen Angaben im STB - noch keinen Beratervertrag für die Pensionszeit hat... Na dann hängen wir als Regierungspräsident halt noch ein Jahr dran.... Diese merkwürdige Vertragsverlängerung um ein Jahr ist übrigens kein Märchen. Und so pfeift  der niederbayerische Oberschiedsrichter weiter und kann haarsträubende frühere Entscheidungen weiter absichern. Der Regener Landrat bekommt Recht und der Hotelier kann sein altes Hotel im gewünschten Umfang mit sicherem Staatsgeld versilbern. Ausschließlich darum ging es, lieber Dr. Leserbriefschreiber und liebe PNP.

 

 

13.7.15 Verurteilt nicht die deutsche Bevölkerung!

als Kommentar bei Telepolis veröffentlicht "Showdown in Brüssel" (wurde im Forum dafür heftig angegriffen und in Nazinähe gerückt)

Haltet ein, mit euerem Urteil über die Deutschen, Nachbarn in Europa! Nicht die deutsche Bevölkerung treibt euch um 86 Milliarden Euro tiefer in die Zinsknechtschaft, es sind unsere verkommenen Politiker, die nicht uns vertreten, sondern die Geldverleiher und die Bankenmafia! Sie haben vergessen, wie es uns selber einmal nach dem 1. Weltkrieg ging, als die Engländer, Franzosen und Amerikaner uns mit den Versailler Verträgen die Luft zum Atmen und zur Entwicklung nahmen! Warum wir uns nicht mit euch solidarisch zeigen und uns gegen unsere Führung wehren? Aus keinem anderen Grund, der auch euch die letzten Jahrzehnte daran hinderte euch von den Blutsaugern ruinieren und versklaven zu lassen. Wir haben nichts zu sagen, unsere Demokratie ist nur ein Theater. Kennt ihr nicht den Satz "Wenn Wahlen etwas ändern könnten, wären sie schon lange verboten!" Oder der Satz des Bankchefs, der unser Land als Tanker beschrieb, an dessen Steuer gewiss nicht die Kanzlerin sitzt? Doch viele von uns sind nur mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, wir werden von den Medien systematisch belogen und wenn ihr annehmt, dass der deutsche Reichtum auch nur in etwa der deutschen Bevölkerung  gehörte, dann irrt ihr euch gewaltig. Es ist im Grunde nicht anders wie bei euch: Wenige haben viel, viele haben wenig. Wir leiden alle unter derselben Plage und wenn diese sich nun die griechischen Häfen, Strände, Bahnen und Flugplätze unter den Nagel reisst, dann machen sie es nicht anders, als in jedem Land, dass sie mit Schulden versklavt haben. Man kann nur hoffen, dass den EU-Anwärterstaaten, die nichts Eiligeres vorzuhaben scheinen, als in die Nähe der Kanonen und der Fleischtöpfe zu kommen, doch noch die Augen aufgehen und sie aus dem, was mit euch Griechen geschieht, lernen. Doch die mächtigen Gauner dieser Welt werden alle ihre Macht und alle ihre Tricks einsetzen, dass es genauso kommt, bei den Serben, den Kroaten, den Bosniern, den Ukrainern usw.

Seht euch den Film "Warum die Lämmer schweigen" an, dann versteht ihr ein wenig besser, wie die ganze Verblödung abläuft.

Und noch eins, erinnert euch, falls ihr es überhaupt mitbekommen habt (es lief sogar an den meisten Deutschen völlig vorbei) - damals, als die Mauer fiel, wurde ein Gaunertruppe mit dem schönen Namen "Treuhand" eingesetzt, die alles was Wert hatte, an Spekulanten und Geldhaie verscherbelte, nicht wenig des Volksvermögens der alten DDR verflüchtigte sich in private Taschen. Aber genauso geschah es in der Sowjetunion und ihren ehemaligen Satelliten - und aus der Asche stiegen die neuen Oligarchen, die noch heute für so vieles Schlechte verantwortlich sind. In der Ukraine läuft seit dem Einsetzen der Verbrecherregierung von Amerikas Gnaden dieses böse Spiel zum zweiten (?) Mal. Alles was Wert hat wird verscherbelt, selbst die fruchtbarsten Ackerböden und das Volk verarmt und wird unter Kriegsrecht gestellt und die Jugend zum Morden ihrer Landsleute ins Militär gezwungen.

Ihr Griechen habt viel Hoffnung in die neue linke Regierung gesetzt, doch wie es gegenwärtig aussieht, wird nun alles das umgesetzt, was eine rechte Regierung hinweggefegt hätte. Ich will nichts unterstellen und gut möglich, dass meine Parallele zu uns hinkt: doch auch in Deutschland wurde Ende des letzten Jahrtausends die konservativ-neoliberale Regierung durch Sozialdemokraten und Grüne ersetzt. Wieviel Hoffungen haben alle denkenden Deutschen damit verbunden! Doch schon bald mußten wir erkennen, dass es mit unserem Verstand nicht so weit her war, denn Schröder und Fischer setzten alles das um, was eine konservative Regierung nie zu Stande gebracht hätte: Steuersenkungen für die Reichen, massive Verschiebung des Renteneintrittsalters, Privatisierungen, gewaltigen Sozialabbau, Harz 4 und am Ende führten die eher "pazifistische Regierung" an der Seite des amerikanischen Imperiums sogar wieder Krieg, die "Verteidigungsarmee Bundeswehr" bombardierte Serbien. Und dieser Wahnsinn wurde mit dem Etikett "humanitär" verkauft. Ihr seht also, es sind Dinge möglich, die man sich als aufgeklärter Mensch so gar nicht vorstellen kann. Aber wie sagte einmal der bayerische Humorist Karl Valentin: "Sie lassen uns Kanonenrohre bauen und reden uns ein es seien Fernrohre..."

 

30.7.15 Wenn Sozialist zum Schimpfwort wird

Es gibt Zeiten, da kommt man sich ziemlich blöd vor, weil man sich wieder einmal hat täuschen lassen, eigentlich hätte man es ja wissen müssen! Da hat man gerade noch die linke griechische Regierung gelobt - Volksbefragung, demokratisches Vorbild für Europa usw., dann unterschreibt Tsipras Forderungen der Geldverleiher, die noch über das hinausgehen, über was er zuvor seine Landsleute hat abstimmen lassen und wogegen diese mit überwältigender Mehrheit gestimmt haben. Er torpediert sein eigenes Plebiszit, verrät sein eigenes Volk, das ihm so sehr vertraut hat, das ist so absurd, dass man - zumindest ich  - Tage geradezu paralysiert war, um solches überhaupt glauben zu können. Eine Posse, ein Verrat, wie es ihn so schon lange nicht mehr gegeben hat. Wieder eine Hoffnung dahin, so zerstört man jeden Glauben an Wahrhaftigkeit und an Demokratie, es ist eine Schande! Das sind die Ereignisse, wo man am Liebsten nie mehr einen Kommentrar schreiben möchte und sich nur mehr um sich selber kümmern...

Da tröstet es wenig, wenn man in seinen Kommentaren zum Thema (siehe unten) auf vorsichtig formulierte Vorahnungen stößt, die den Kerlen vorher schon nicht so recht getraut haben, denn dafür gab es zuviele Fotos, die Tsipras in bester Laune im Kreis der Blutsauger seines Volkes gezeigt haben. Er und sein Finanzminister gehörte zu diesen Kreisen, sie hatten sich nur verkleidet, in dem sie ein einziges kleines Kleidungsstück weggelassen haben, die Krawatte, na ja, und da war noch der offene Kragenknopf... Ich hatte auf unsere deutsche Pleite mit der rotgrünen Regierung Schröder-Fischer  hingewiesen - schon der Begriff war Ausdruck für völlige Farbenblindheit - und davor gewarnt, dass es auch in Griechenland so ähnlich kommen könnte. Wie gerne hätte ich mich geirrt, aber mein Bauchgefühl scheint scheint selten daneben zu liegen.

Dass dieses Verräterpack aber nun das griechische Tafelsilber verscherbelt, dafür gibt es keine Entschuldigung. Oder dass die Tsipras-Regierung mit Hilfe der alten korrupten Parteien die eigene Partei spaltet, davon wird sich diese windelweiche und vermutlich auch gekaufte oder erpressbare Linke nie mehr erholen, gerade sowenig wie das der deutschen SPD je gelingen wird. Ihre Totengräber: Schröder, Scharping, Clemens, heute Gabriel oder Martin Schulz... Man kann Sozis einfach nicht trauen, das wissen wir seit 1914, als sie für die Kriegskredite stimmten. Spätestens aber seit der Weimarer Republik, etwa dem Blutmai, haben sie ihre Larve gelüftet. Wie konnten wir vergessen, was uns schon Tucholsky zu diesem leidigen Thema auf den Weg mit gab? Mein Vater, der selber einmal - nicht anders sein Vater - SPD gewählt hatte, hat mich gewarnt diesen windschlüpfrigen Burschen zu sehr vertrauen, und auch ich habe mein Leben lang keine anderen Erfahrungen gemacht, auch wenn ich die Sozis als das kleinere Übel immer wieder mal gewählt habe. Doch sie taugen nichts, nichts in der großen Politik und nichts in der kleinen, sie sind nicht Fisch noch Fleisch! Die paar Ausnahmen, und die gibt es, bestätigen einfach nur die allgemeine Regel.

Wenn ich nun noch lese, dass die Tsipras-Regierung in ihrer Lage nichs Eiligeres zu tun hat als einen Militärvertrag mit Israel zu schließen, dann fallen einem die Schuppen wieder einmal von den Augen und es wird glasklar, wer zu dem ganzen billigen Stück das Drehbuch verfasste.

 

22.7.15 Letzte Kuh

Beitrag auf telepolis zum Thema Ökonom Hickel: "Die Megakatastrophe Grexit vermeiden"

"Griechenland geht es wie dem Bauern, der seine letztze Kuh verkaufen muß, um die Raten für die Melkmaschine bezahlen zu können".
Diese Analogie, gefunden in einem Leserbrief, bringt die Sache auf den Punkt. Die Kuh steht hier für die Wasserwerke, Inseln, Bahnen, Marinas, Flughäfen, Bodenschätze usw. und die Melkmaschine steht für das Militär, die teuere Überrüstung, den Schuldendienst, den
korrupten Beamtenapparat, die Steuerfreiheit für die Reeder,
vielleicht auch für die oft beschworene griechische Leichtigkeit des Seins, wobei ich hier Zweifel habe, denn hier hat man uns zulange Propaganda in die Köpfe geblasen. 

 

9.7.15 Politik ohne Anstand

Leserbrief an PNP zum Bericht über die beleidigende Rede des CSU Mannes Manfred Weber  "Lassen Sie uns über Anstand sprechen"

gedruckt am 11.7.15

 

Gut, Herr Weber, sprechen wir über Anstand. War es anständig Griechenland seinerzeit in den Euro aufzunehmen, obwohl jeder wußte, dass das Land die Voraussetzungen nicht mitbrachte und so das ganze europäische Projekt zu gefährden? Ist es anständig, eine Regierung, die erst ein paar Monate im Amt ist, für die angehäuften Schulden ihrer korrupten Vorgänger verantwortlich zu machen? War es anständig zockende Banken durch den Steuerzahler zu retten? Oder die Einführung des ESM, dem vielleicht größten Raubzug der Geschichte. Ist es anständig, damit die nationalen Parlamente auszuschalten? Und noch eins: 90 Prozent der Griechenlandhilfen sollen direkt auf die Konten ausländischer Banken geflossen sein, ist das anständig? Und haben Merkel und Sarkozy die Griechenlandhilfe nicht einmal von fortgesetzten milliardenschweren Rüstungsverkäufen abhängig gemacht? Es ist vieles mit Anstand nicht zu vereinbaren, das Referendum gehörte aber nicht dazu. Die Griechen haben uns daran erinnert, wie Demokratie eigentlich funktionieren sollte.

 

 

7.7.15 Nachbetrachtung zum griechischen Referendum

Das Referendum ist vorbei, die Griechen haben gegen die weitere Ausplünderung ihres Landes gestimmt, es ist bis jetzt nicht geputscht worden, es ist bis jetzt alles ruhig. Der griechische Finanzminister ist zurückgetreten, ein respektabler Schritt, damit ist eines der roten Tücher für die Troika weg. Von der anderen Seite ist leider ähnliches nicht zu erwarten, aber sie haben ja offenbar nichts anderes gelernt, als dass sie ihren Bankenlobbyismus aufgeben könnten. Merkel, Martin Schulz, Scheuble, Juncker, Dijsselbloem, alle sind noch im Amt. Und alle geifern und hetzen wie gehabt, die Medien sind unverändert gleichgerichtet und ein lettisches Ratsmitglied der EZB teilt mit, dass es zukünftig wohl einen Staat weniger in der Eurozone geben wird. Man versucht weiter die Griechen für ihr Wahlergebnis abzustrafen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Andererseits kann man lesen, dass eine überwiegende Mehrheit der Deutschen das Referendum gut fanden und nicht wenige sich Vergleichbares auch bei uns wünschen. Die Griechen haben - egal wie es weitergeht - eine neue Seite der Demokratie aufgeschlagen und ich hoffe fest, dass es nicht folgenlos bleiben wird.

Gefunden am 13.7.15 (also erst nach meinem Kommentar "Verurteilt nicht die deutsche Bevölkerung!"

Klartext im ORF2!Hetze und Lügen wie noch nie! Merkel vertritt nicht die Deutschen!

 

 

9.6.15 Zu Griechenland

Als Einstieg ins Thema ein Textauszug aus "Nachrichten auf den Punkt gebracht" aus meiner Webseite vom Mai 2010

"Paris und Deutschland sollen Griechen-Hilfe mit Waffendeals verknüpft haben

 Diese Information habe ich 2010 auf meiner Webseite veröffentlicht. Die Aufzeigung, wie man etwa durch von der Nato geforderte und von Natoländern zu kaufende Militärgüter ein Land in die Schuldenfalle lockt, schienen mir für sich zu sprechen.

Gerade lese ich in den Wirtschaftsnachrichten 30.6.15, Zitat: "Die Nato lehnt eine Reduktion des Militäretats Griechenlands ab. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte im ZDF, der Militär-Etat solle auch im Fall einer Staatspleite unverändert hoch bleiben. Er ist mit 2,3, Prozent des BIP der höchste in der ganzen Nato. Die USA bestehen seit Anfang der Krise darauf, dass die EU Griechenland im Euro halten muss."

Nun aber zu meiner Sicht der Dinge, bezüglich Griechenland. Naturgemäß wird es zu einer Systemkritik, denn Griechenland ist nur ein Fall von Vielen, ist quasi nur das Sympthom einer bösen Krankheit, an der leicht sein Wirt sterben kann.

Aktuell ist die Griechenlandrettung gescheitert, unsere Medien sind voller Schuldzuweisungen an die linke griechische Regierung, weil diese über die Annahme der jüngsten Bedingungen das Volk abstimmen lassen will. Was soll daran so schlimm sein? Wäre es nicht in vielen anderen Bereichen auch angebracht gewesen die Völker in Europa zu befragen? In Deutschland durften wir das kein einziges Mal, obwohl es im GG heißt, die Teilhabe an der Demokratie fände durch Wahlen und Abstimmungen statt. Doch unsere Regierungen entschieden immer über unsere Köpfe hinweg und auch beim Verfassungsgericht wird eine diesbezügliche Klage gar nicht angenommen, ich habe es schon vor Jahren versucht. Heute wissen wir, dass auch unsere Regierungen nach fremder Pfeife tanzen müssen oder es in vorauseilendem Gehorsam tun. Auch ich habe von der europäischen Idee immer Gutes erhofft, habe geglaubt, nur so können Kriege in Europa verhindert werden. Heute weiß ich, das war eine Illusion, denn die EU ist wie die NATO nur Werkzeug für geopolitische Interessen der globalen Geldmafia, angeführt von den USA, wobei letztere auch nur Spielball ihrer Oligarchen und Plutokraten sind und das amerikanische Volk sowieso nichts zu sagen hat. Es gibt weitere Werkzeuge, die in diesem Sinn funktionieren, die internationalen Geld- Hilfs- und Aufsichtsorganisationen wie IWF oder Weltbank, ebenso der jeder demokratischen Steuerung, ja Kontrolle, entzogene gigantische ESM-Topf, mit dem die Banken ihre Kredite sichern (und seien sie noch so aus dem Nichts geschöpft!), selbst wenn Staaten dabei zu Grunde gehen. Dazu kommen die amerikanischen Rating-Agenturen, die allesamt in der Hand privater Banken sind und - in dem sie den Daumen heben oder senken - ganze Volkswirtschaften zerstören können. Aber selbst unsere nationale Finanzaufsicht wird von denen finanziert, die sie kontrollieren sollen: den Banken. Dieses offensichtlich unmoralische, ich meine sogar kriminelle Netzwerk, wird durch Geheimdienste abgesichert, im Zweifelsfall mit der Lizenz zum Töten. Dazu passt dann auch noch der internationale Gerichtshof in Den Haag, in dem bislang nur Siegerjustiz betrieben wurde und diejenigen, die es betreiben, also die USA, nicht einmal Mitglied sind und angekündigt haben, mit militärischen Mitteln jeden amerikanischen Angeklagten zu befreien. So bleibt jeder Massenmörder des Imperiums straffrei. Und nicht Zuletzt werden sogar die Vereinten Nationen zu einem Papiertiger, denn die größten Räuberstaaten, Waffenhändler und Völkermörder sitzen im Weltsicherheitsrat und könne mit ihrem Veto dafür sorgen, dass die Welt in ihrem Sinne "sicher" bleibt, sicher alleine für sie selber... Wir sehen also, es ist für alles gesorgt und dieser etwas weite Bogen, den ich geschlagen habe, zeigt, dass ein so kleines Ländchen wie Griechenland sich zu fügen hat, alleine schon, weil man keinen Präzedenzfall zulassen will. So gehört es auch zur gewöhnlichen Praxis, dass man Völker in die Schuldenfalle lockt - und wenn sie nicht wollen - dann eben zwingt. In Griechenland kommt noch sein besonderer strategischer Wert für die NATO dazu, die sich längst von einem Verteidigungsbündnis zum blutigen Kriegshammer von Kapitalinteressen gewandelt hat. Vermutlich war diese Verteidigungsbindung aber von Anfang an eine Lüge, denn sie hält Europa seit über einem halben Jahrhundert in atomarer Geiselhaft - und noch immer klatschen viele Geiseln Beifall. Wer sich kritisch mit den geschichtlichen und wirtschaftlichen Hintergründen beschäftigt, findet sich urplötzlich auf schwankendem Boden auf einem gewaltigen Sumpf wieder, in dem - vermutlich mangels Masse - nicht die Lügen versinken sondern nur die Menschen.

Doch wieder zu Griechenland. Wer die Aggressivität der politischen Akteure, etwa Juncker, Schulz oder Scheuble verfolgt, die in den Tagen vor dem Referendum durch alle Medien drohen und giften, der sollte wissen, dass dies eine gewaltige Propagandaschau ist und ein Lehrstück für die anderen Schuldenländer. Darauf, dass die Regierung von Tsipras ja erst wenige Monate im Amt ist und die hohe Staatsverschuldung beim Amtsantritt vorgefunden hat, wird überhaupt nicht eingegangen. Es geht alleine um die große Gotteslästerung, die darin besteht zu wagen die Bevölkerung in die Entscheidungen über ihre Zukunft mit einzubeziehen. Wenn das Schule macht, könnten die Gaunerspiele der Bankenmafia und ihrer politischen Marionetten bald vorbei sein. Also spuken die Brüssler Akteure Gift und Galle und man kann sich nur darüber sorgen, ob es bei diesen verbalen Fouls bleibt.

Griechenland hätte nie in den Euro aufgenommen werden dürfen, darüber sind sich heute eigentlich alle einig. Doch die Regierungen haben getan, was ihnen aus geopolitischem Interesse aufgetragen wurde.

Da diese Auftraggeber über die militärische, finanzielle und auch die Medienmacht verfügen, wird den Bürgern seit Jahren ein unglaublicher Zirkus geboten und so die Mehrzahl der Deutschen, aber nicht nur sie, völlig gehirngewaschen. Diese Lügen und Halblügen treffen auf latent vorhandenen alte Ressentiments von faulen und korrupten Südländern, die dort leben, wo wir Urlaub machen und uns "fleißige Deutsche" nur ausnützen und sich von uns alimentieren lassen.

Man kann wohl davon ausgehen, dass die Griechen nicht fauler und nicht korrupter sind, als andere Völker, vielleicht sind sie nicht so servil wie etwa wir Deutschen, aber vermutlich ist auch das nur ein Vorurteil. Die Griechen, Spanier und Italiener haben die Entwicklung in ihren Ländern so wenig mitbestimmen können wie die Völker nördlich der Alpen. Wenn ich die Geschichte Griechenlands der letzten Jahrzehnte so betrachte, dann wurden sie immer von ihren reichen Parasiten ausgenützt, die – wie die Großreeder – keine Steuern bezahlen und ihre Gewinne in Steueroasen bunkern. Immer wenn die Bevölkerung ein wenig aufbegehrt hat, putschte das Militär und ordnete das Land wieder in ihrem ureigensten Sinne und im Sinne des internationalen Kapitals. Und wieder finden wir beim Nachforschen - wie so oft - das Britische Empire, das den Griechen nach dem 2. Weltkrieg eine Monarchie verordnete und mit Gewalt und Napalm in die westliche "Wertegemeinschaft" integrierte. (Mehr dazu)

Egal, ob Konservative oder Sozialdemokraten dazwischen regiert haben, im Schuldenmachen und Kaufen von Waffen – siehe oben – unterschieden sie sich kaum. Die einen haben mehr Geschenke an die eine Seite gegeben, die anderen haben die Bürokratie aufgebläht und – ich gehe davon aus, dass diese Meldungen stimmen - ihr Klientel und ihre eigene Sippschaft versorgt.

Die derzeitige linke Regierung ist angetreten, Griechenland aus der Zinsknechtschaft der internationalen Bankenmafia zu befreien oder wenigsten dem Land wieder ein wenig Luft zum Atmen zu verschaffen.

Nun hat Tsipras die Verhandlungen mit der Spinne, in deren Netz sie sich befinden, fürs Erste abgebrochen und will ein Referendum darüber abhalten, ob man sich auf die jede wirtschaftliche Entwicklung torpedierenden Bedingungen einlassen soll oder nicht. Wir erinnern uns, auch Papandreo hat 2011 ein Referendum erwogen, was ihm von Merkel und Sarkozy verboten wurde.

Manchmal denke ich, alles ist nur eine Inszenierung. Denn es braucht in der verfahrenen Lage wohl ein spektakuläres Theater, denn mit einem im Sinne der EU ausgehenden Referendum würde sich die Lage für längere Zeit beruhigen, was im Sinne der Geldhaie und der NATO wäre. Tatsächlich habe ich aber keine Ahnung, wie lauter oder beeinflussbar Präsident Tsipras tatsächlich ist. Die Folterinstrumente hat man ihm in Brüssel wohl schon mehrmals gezeigt hat, ihn ebenso reichlich vom Zuckerbrot naschen lassen. Es bleibt eine Ahnung, dass diese unappetitlichen Kontakte über Monate nicht folgenlos geblieben sein könnten. Ich hoffe, dass diese Befürchtungen unbegründet sind.

Eine Ablehnung des Referendums oder gar ein darauf folgender Austritt aus der EU, würde völlig den Interessen des Kapitals und dem erklärten Wunsch des Imperiums zuwider laufen und würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder einmal zu einem „Regime-Change“ führen, wofür wir mittlerweile genug Beispiele kennen. Entweder würde das griechische Militär wieder putschen und so auch seine eigenen Pfründe sichern, denn Tsipras hat wohl ein paar Militärkürzungen im letzten Verhandlungspaket zugestanden bekommen, was das Militär wohl nur schwerakzeptieren wird. Oder es würde wieder ein "Maidan“ oder ein "Tahrir" inszeniert, mit gekauften Scharfschützen oder anderen Provokateuren. Die Folge wäre ein Bürgerkrieg, der schnell die vielen Feuer, die gegenwärtig europa- und weltweit bereits gezündet wurden, weiter anheizen würde.

Lesenswerte Kommentare zum Thema

1.7.15 Rede von Gysi im Bundestag zu Griechenland

Alexis Tsipras’ nächtliche Fernsehrede – “Griechische Bevölkerung soll entscheiden” (deutsche Übersetzung)

Das darf der Grieche nicht!

Die Erklärung von Delphi

Bringt uns Griechenland die Katharsis?

Georg Dietz im Spiegel über die Berichterstattung zu Griechenland (erstaunlich guter Kommentar völlig untypisch für den Spiegel

http://www.flegel-g.de/ Klicke "was für eine Woche" (kommentar zu Griechenland und solide Infos zu den Gaunerorganisationen IWF, Weltbank etc.)

Die Masken gegenüber Griechenland fallen

Mikis Theodorakis spricht von Verschwörung gegen Griechenland

 

 

23.6.15 Auf hundertfache Weise falsch oder neue Gauckeleien

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 22.6.15 "Gauck mahnt mehr Hilfe für Flüchtlinge an", gedruckt am 26.6.15

Noch vor wenigen Wochen hat Bundespräsident Gauck in Tunesien für vermehrte Zuwanderung geworben. Zitat: „...nicht aus humanitären Gründen, sondern um unsere Arbeitsmarktsituation zu stabilisieren...“. Nun verglich er die Millionen deutscher Heimatvertriebenen, die alles verloren hatten, mit den gegenwärtigen Migrantenströmen und fordert auch für diese Aufnahme in Deutschland. Muss man erklären, warum ein solcher Vergleich auf hundertfache Weise falsch und völlig instinktlos gegenüber den Betroffenen ist?

Sollte ein Staatsoberhaupt nicht vielleicht besser darüber nachdenken, warum die Europäer, allen voran die Deutschen, immer die Rechnungen der US-Politik bezahlen müssen? Eine Auflistung einer Wirtschaftszeitung nennt diesbezüglich: „Flüchtlinge, Sanktionen, Wachstumsverluste, Arbeitsplatzverluste, Wohlstandsverluste, rückläufige Sicherheit.“ Keine Frage, Menschen, die um ihr Leben fürchten, muss geholfen werden. Doch Herr Gaucks tunesische Rede zeigt, er ist als Werber für billige Arbeitskräfte unterwegs, im Auftrag der Bevölkerung seines Landes sicher nicht.

 

21.6.15 Chemtrails, neue Bewertung

 

Mittlerweile habe ich mich über "Chemtrails" weiter informiert und meine, dass Haísenko sich vielleicht irrt. Der Grund für diese Zweifel fand ich ich in einem andereren Vortrag zum Thema, der Haisenko völlig widerspricht. Ich finde die Beweisführung von Frau Brigitta Zuber, die in einem Vortrag, der in mehreren Videoclips bei youtube abzurufen ist, überzeugend, auch wenn ich als Laie vieles nicht wirklich beurteilen kann. Wenn man hört, dass 1991 von der US- Regierung  das Grundlagenpatent für planetarisches Geoengeneering (Welsbach-Patent) eingereicht wurde und sie offenbar auch für militärische Zwecke experimentieren und die Beeinflussung der Erderwärmung durch Ausbringung von Aluminium, Schwefel und/ oder Bariumverbindungen seit Jahren praktizieren, dann scheint mir das unverantwortlich zu sein. "Aerosol Crimes", "Terraforming", "Geo-Engeneering", sind die beschönigenden Fachbegriffe für dieses Verbrechen. Ich werde mich weiter zu informieren bemühen. Sollte sich Frau Zubers umfangreiche Recherche als wahr erweisen und das auch in allen Natoländern praktiziert werden, also auch bei uns, dann wäre das nichts weniger als ein Skandal. werbeanzeige des wwf

 

 

18.6.15 Der Ökopapst

 

Papst Franziskus hat in einer Enzyklika zum Schutz der Umwelt und sozialer Gerechtigkeit aufgerufen. Die PBP schreibt dazu: "Die Erde, unser Haus, scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln", heißt es in dem Text, dessen Titel "Laudato si’" aus dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi stammt. Dieser sei ein Vorbild für das Zusammenleben von Mensch und Natur. In seiner ersten eigenhändig verfassten Enzyklika, einem ursprünglich nur an die Bischöfe gerichteten Schreiben, will sich Franziskus ausdrücklich "an jeden Menschen wenden, der auf diesem Planeten wohnt". Das Verhalten der Menschheit sei "selbstmörderisch" und drohe in Katastrophen zu enden. Mit dem Text positioniert sich Franziskus rechtzeitig vor dem Weltklimagipfel Ende des Jahres in Paris einmal mehr als einer, der politisch mitreden will. (...) "Wesentliche Teile der Enzyklika enthalten eine harte Kapitalismuskritik. Man müsse anerkennen, dass "ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt", schreibt Franziskus. So weist er auf die besondere Beeinträchtigung von Entwicklungsländern durch die Umweltzerstörung hin und kritisiert "zwanghaften Konsum", "eine mit dem Finanzwesen verknüpfte Technologie, die behauptet die einzige Lösung der Probleme zu sein" oder die "Rettung der Banken um jeden Preis".

Was für ein Unterschied zu seinem Vorgänger. Man kann nur hoffen, dass diese neuen Erkenntnisse sich auch in der Finanzpolitik des Vatikans bemerkbar machen und der Papst seine Courage auch überlebt.

 

 

17.6.15 Der wahre Grund für unsere gute Wirtschaftslage

 

Der neue Chef des Ifo-Instituts meldet, dass die deutsche Wirtschaft auf einem guten Weg ist. Die Gründe dafür seien: Der niedrige Ölpreis, der niedrige Wechselkurs zum Dollar, die guten Einkommensverhältnisse der Bevölkerung. Dieser letzte Punkt verdiente es genauer durchleuchtet zu werden, denn zunehmende Bevölkerungsteile krebsen auf Mindestlohnniveau dahin und wer die Eigentums und Einkommensentwicklung Westeuropas betrachtet, kann sich über den "Platz ferner liefen" Deutschlands nur wundern. Bei den Wenigen, die viel haben, sammelt sich immer mehr, die Vielen, die wenig haben, müssen schauen, wie sie über die Runden kommen. 50 Prozent der Deutschen verfügen über - man kann es fast nicht glauben - nur  1,4 Prozent des Gesamtvermögens und 1 Prozent der Reichen besitzen 36 Prozent. (Link zu einem interessanten WDR-Film "Quarks und Co- Geld regiert..)

Und wie erklärt sich dann die gute Wirtschaftsentwicklung in Deutschland?

Weil die Vielen nichts mehr Sparen, denn sie werden von den Banken und Versicherungen bestraft dafür, praktisch Null Zinsen und drohende Minuszinsen. Und eine neue Peitsche treibt die Leute zum Geldausgeben: Die Ahnung, dass die aufgeblasene Weltwirtschaft von einem Tag auf den anderen zusammenbrechen kann (und vermutlich auch wird) und das Geschwätz der Politik über ein Bargeldverbot. Die Menschen geben also aus, was sie haben und das treibt den Konsum und erhöht den Verdienst der Wirtschaft. Wohlhabende Berufsgruppen wie Ärzte, Banker, höhere Beamte, Bauern und Gewerbetreibende usw. werden zu Investoren und Spekulanten und wissen nicht mehr wie sie ihr Geld noch anlegen sollen, augenfällig ist das extensive Verwandeln von Geld in Beton. Ich sehe Immobilien wachsen, für die es keinen wirklichen Bedarf gibt- Werden vielleicht auch deswegen Hundertausende aufgenommen, von denen die wenigsten wirkliche Flüchtlinge sind? "Projektmanager" wachsen aus dem Boden und kaufen Hotels und Pensionen auf und wandeln sie in Flüchtlingsheime um, für die es regelmäßig und nicht wenig Geld vom Steuerzahler gibt. Augenfällig auch, wieviele solide ältere Bauten abgerissen und durch bessere ersetzt werden. Wobei zumeist Zweifel angebracht sind, den vieles, was heute als besser gilt, ist im Vergleich mit älteren Hausern aus Massivziegeln nur Schund. Auch bei Landwirten sehe ich hässliche Bergehallen an den Dorfrändern wachsen, die eigentlich überhaupt keinen Sinn machen, denn ihre Futtervorräte lagern sie seit Jahren in Folie gewickelt am Wiesenrand. Doch all das fördert die Wirtschaftsentwicklung und lässt die Statistiken glänzen, die Sinnfrage dabei zu stellen wäre fast wie ein Witz, denn Kapitalismus ist weitgehend sinnfrei.

Wie sich Regierungen und IWF auf den kommenden Crash vorbereiten

 

 

16.6.15 Chemtrails?

 

Als kritische Webseite sollte man selbstverständlich auch die in kritischen Blogs kursierenden Verschwörungstheorien nicht einfach stillschweigend tolerieren, wenn sie falsch sind. Seit Jahren wurde ich auf die sogenannten "Chemtrails"  aufmerksam gemacht, habe mich aber nie dazu geäußert, weil ich darüber zu wenig weiß und mir nicht vorstellen konnte, dass irgendwelche Dunkelmänner die Atmosphäre unserer Erde absichtlich und gezielt mit Chemikalien oder Aluteilchen von Passagier- und Militärmaschinen aus zu vergiften. Als ich in den Tagen vor Elmau über der Donau zwei Kondensstreifen sah, bei denen neben dem weißen Streifen auch noch merkwürdig dunkle Streifen zu sehen waren, die lange nicht verschwanden, wurde ich unsicher. (Foto) Doch nun hat der erfahrene Flieger und, wie ich meine, seriöse Kritiker Peter Haisenko auf seiner Seite "anderweltonline" zu dem Thema geschrieben und die Chemtrails in die Schublade mit Schauermärchen getan. Hier mehr davon. Ich hoffte, dass er recht hat, vermisste aber jegliche Fussnote über den Wahnsinn dieses Treibens am Himmel, auch wenn ausschließlich "nur" Kerosin verbrannt wird. Aus eigener Beobachtung sehe ich zudem, dass die Kondensstreifen des irrwitzigen Flugverkehrs die Wolkenbildung, bzw. die Verschleierung des Himmels beeinflussen. Dass dies auch die Sonneneinstrahlung beeinträchtigt und damit unser Wetter, ist für mich eine Tatsache. Einmal habe ich schon 16 gleichzeitige Kondensstreifen gezählt, die wie Schlieren beinah den ganzen sichtbaren Himmel bedeckten. Auffallend ist auch, dass die Streifen sehr lange sichtbar sind, obwohl sie nach Haisenkos Aussage innerhalb Minuten verschwinden sollten.

 

 

 

13.6.15 Unter den Teppich

 

Nun wurden die Ermittlungen zum Abhören der Kanzlerin eingestellt. Als wenn es da je etwas zu ermitteln gegeben hätte, denn Obama hat ja schon nach Bekanntwerden des Skandals gesagt, dass die Kanzlerin nicht mehr abgehört werde. Aber deutsche Gerichte wollen/ dürfen nicht weiter und vor allem nicht tiefer graben, denn dann müßten sie feststellen, dass unser Land zu keinem Zeitpunkt seit 1945 souverän war und die Bevölkerung in einem unglaublichen Maß bespitzelt wurde und wird. Wer hier noch irgendwelchen Illusionen nachhängt sollte sich schleunigst die letzte "Anstalt" ansehen und vor allem Foschepoth: Die überwachte BRD . Was wurden uns nicht alles über die Bespitzelung in der DDR erzählt, seit Foschepoths Forschung wissen wir, dass es bei uns kein bisschen anders war. Wissen Sie eigentlich, warum wir heute keine Postbeamten mehr brauchen und jede Anlernkraft im Supermarkt einen Postshop betreiben kann? Weil keine 100 000 Beamten mehr die Briefpost auf Subversives kontrollieren müssen.

Noch im letzten Jahr habe ich in einem Leserbrief von eigenen Erfahrungen zum Thema berichtet, hier nachzulesen.

 

 

12.6.15 Neue Nebelkerzen

 

Wie durchsichtig ist das denn! Da spionieren die Amis jahrzehntelang ihre deutschen "Freunde" aus, sogar das Handy der Kanzlerin hören sie ab. Um das Thema wird gelogen, dass sich die Balken biegen und es stellen sich immer neue Ungeheuerlichkeit dazu heraus, was sicher in Elmau auch Gesprächsthema war, denn es geht ja um nichts Geringeres als die Basis jeder Zusammenarbeit, ein Mindestmaß an Vertrauen. Und ein paar Tage später sind die Titelseiten der Zeitungen voll, dass nun auch der Bundestag mit Trojanern ausspioniert wurde und wird und "die Spuren nach Russland" führen. Keine Beweise, keine Quellenangaben, einfach nur Nebelkerzen. Das ist doch reines Ablenkungsmanöver, nicht weil ich glaube, dass es nicht auch so sein könnte, dass Russen in Deutschland spionieren, sondern weil es einfach etwas anderes ist, wenn es Bündnispartner und "Freunde" tun. Neben der realen und verdeckten Kriegsführung der Nato, gibt es bekanntlich auch noch ihre Geheimdienste, deren zweite große Aufgabe es ist (neben dem Ausspionieren) die Menschen permanent zu belügen und zu täuschen. Kürzlich las ich, dass die Amis für ihre Geheimdienste soviel Geld ausgeben wie die Russen für ihre gesamte Verteidigung. Aber noch immer hofft man auf die dummen Deutschen, bei denen die alten Reflexe noch funktionieren und die zum Urteil kommen, alles sei nicht so schlimm und die Russen sind genau nicht besser. Alles um einen sei nur Sumpf und Lüge und man halte sich am Besten ganz raus, denn es hat alles keinen Zweck. Dass sich aber praktisch alle unserer Zeitungshäuser (das von uns zur eigenen Verarschung finanzierte öffentlich-rechtliche Fernsehen sowieso) derart benutzen lassen und wie Aussenstellen der Nato-Propaganda funktionieren, ist eine wirkliche Schande für die Zunft und wird sich so auch einmal in den Geschichtsbüchern finden. "Vierte Gewalt im Staat", das sollten sie sein, aber sie haben sich zu Bütteln gemacht, recherieren nicht mehr und reichen die Lügen und Nebelkerzen nur weiter.

 

Eine zweite Nebelkerze wird wieder einmal von dem französischen Staatsanwalt zum Thema Germanwings gezündet. Neue Beweise für die Selbstmordversion des jungen Piloten. Auch da verwette ich meinen alten Hut, dass auch das ein Thema in Elmau war und klargemacht wurde, dass kein nur halbwegs informierter und selbstdenkender Mensch diese offizielle Verschwörungstheorie glaubt und dringend neue "Beweise" nachgelegt werden müssen. Man sollte nie vergessen, ein Staatsanwalt ist - wie der Name schon sagt - keine höhere und der Gerechtigkeit verpflichtete Instanz - sondern immer Anwalt des Staates. Und im vorliegenden Fall vertritt er ein Land, in dem innerhalb weniger Monate mit Charlie Hebdo und Germanwings zwei völlig dubiose und unaufgeklärte Verbrechen stattgefunden haben, bei denen staatliche Stellen entweder involviert waren oder aus Gründen, die man nur vermuten kann, die tatsächlichen Täter decken müssen.

 

Und zwei weitere hirnvernebelnde Dauerlutscher fielen bei der Zeitungslektüre ins Auge: Edathy und Pretorius, mit denen man alle Kopfmenschen zum Ausschalten der Nachrichten motiviert, aber so soll es ja auch sein.

 

9.6.15 Elmauer Komödienstadel, Nachbetrachtung

 

Der Elmauer Komödienstadel ist vorbei. Wir sind erleichtert, dass es  keinen Anschlag gab, aber wer soll die Wölfe angreifen, wenn sie im Rudel zu Tisch sitzen? Was natürlich ein Witz ist, denn die Mächtigen dieser Welt saßen nicht in Elmau, sondern nur ihre Angestellten.

Elmau war eine große Inzenierung, mit peinlich-gekünstelter bayerischer Volkstümlichkeit als Kulisse, für die man sich als Bayer vielleicht besser schämen sollte oder zumindest darüber nachdenken, ob hier nicht auch ein Fall von Missbrauch von Trachtenkindern für politische Zwecke vorliegt. Es war auch eine gigantische Demonstration der Staatsmacht. Die Polizeikräfte, die eigentlich zum Schutz der Bevölkerung da sein sollen, wurden zweckentfremdet politisch einsetzt. Durch die "Politik der Stärke", man könnte es auch "Kanonen-auf-Spatzen-Prinzip" nennen, wurde das Demonstratiosrecht, immerhin eine Säule der Demokratie, faktisch ausgehebelt.

Wir wissen nicht, um was es beim Elmauer Treffen wirklich ging. Einmal wurden wohl die bei den Russlandsanktionen schwankenden Länder auf Linie gebracht, wenigstens bis Ende 2015, hieß es. Dafür durfte Kanzlerin Merkel dieAbsicht eines völlig illusionären Klimakompromisses am Ende als ihren Erfolg verkünden. Die Klimaerwärmung um 2 Grad bis Ende des Jahrhunderts aufhalten, das ist ungefähr so real wie der Verkauf von Schrebergartenparzellen auf dem Jupiter. Welche Verarschung der Menschen so zu tun, als hätte man auch nur den kleinen Finger am Steuerruder für die Entwicklung der Welt in den nächsten 85 Jahren, - bei immer noch wachsender Weltbevölkerung! (Und die größten und bevölkerungsreichsten Länder saßen überhaupt nicht mit am Tisch). Elmau war geradezu ein Lehrstück mit dem Titel: "Wie dick kann man den Menschen auftragen, bis es ihnen zuviel wird?“ Das Ergebnis niederschmetternd. Es kann nicht dick genug sein, denn 95 Prozent der Bevölkerung ist das alles völlig wurst, sie sind ausschließlich mit sich selber beschäftigt. Dass sie das ganze Theater bezahlen müssen und man Steuergelder in einer Höhe verbrannt hat, die selbst die ärgsten Beispiele von Geldverschwendung römischer Tyrannen wie Kindergeburtstage erscheinen lassen – auch das ist den Leuten egal. Aber wer will von einem Volk anderes erwarten, das gerade eben eine Petition einer angesehenen Onlineseite mit der Forderung nach deutscher Souveränität nur 15 000 Mal unterzeichnet hat. "Souveränität? Die war noch nie bei uns!", möchte man in Anspielung auf Karl Valentins Orchesterprobe sagen, wobei es dort um den Rhythmus ging. „Überhaupt ist es doch völlig wurst, wer uns bescheißt, die Amis sind wir schon gewöhnt und die Merkel wirds schon richten... Solange wir nur in der Nähe der Kanonen und der Fleischtöpfe stehen, wo es bekanntlich am sichersten und nahrhaftesten ist. Und Bespitzelung? Auch wurst, wir haben nichts zu verbergen. Mitwirkung bei völkerrechtswidrigen Kriegen und Duldung von tausendfachem Drohnenmord durch die Amis von Deutschland aus? Solange dadurch der Sprit bezahlbar bleibt... Millionen von Flüchtlingen infolge dieser Kriege? Hier hört der Spaß auf, aber was hat das mit dem Weisswurstgipfel in Elmau zu tun? Sicher, die Amis. Engländer und Franzosen brauchen Krieg und Chaos um ihre unsauberen Geschäfte zu erledigen, aber diese erledigen sie doch auch für uns - und überhaupt – wer Weissbier trinkt kann kein schlechter Mensch sein und nach Den Haag kriegen wir den Obama so wenig wie einst den Bush und den Blair... Überhaupt, der Sommer ist endlich da, lasst mich in Ruhe mit der Scheiß-Politik! Überhaupt ist uns Bayern die  Gastfreundschaft heilig (wenn nicht gerade Hungerleider kommen) und das Elmauer Theater ist ja auch eine gute Werbung für uns als Urlaubsland, für bayerische Produkte und für uns als Hersteller von Sicherheitstechnik. Überhaupts, erinnert euch, welche Gauner der alte Strauss einst mitgebracht hat...“

So etwa konnte man es vernehmen, wenn man ein wenig herumhörte und die Leute darauf anspitzte. So wundert es nicht, dass wir Deutschen auch an diesem G7--Wochenende das gemacht haben, was wir immer tun: die Straßen verstopfen und unser Auto Gassi führen, Volksfeste besuchen, Grill- und Bierorgien feiern, Sport gucken und den immergleichen Mist im Fernsehen...  Viele – auch ich - haben die ersten Sommertage zum Baden oder für eine Radtour genutzt, andere haben sich bei Holifestivals mit Farbe bestäubt und fanden das ungeheuer hip und überhaupt nicht bescheuert... Und wieder andere genossen Kirchentagstheater mit wohlfeilen Sprüchen und Ringelpitz mit Anfassen... War was?

Und nun versammeln sich die "Bilderberger" in Tirol, von denen 99,9 Prozent der Bevölkerung noch nie was gehört haben und die als "geheime Weltregierung" gelten. Wenn man sieht, welche geballte Banken- und Industriemacht sich da versammelt, dann hat das schon etwas Gruseliges. Noch mehr wenn man weiß, dass die geladenen Politiker kurze Zeit später amerikanischer Präsident oder Kanzler wurden."Wie? Sollten darüber Plutokraten und Oligarchen bestimmen und nicht die Wähler in den jeweiligen Ländern?"

Dieses Mal ist Frau von der Leyen eingeladen. Gut möglich, dass wir AngelaMerkel noch einmal nachtrauern werden, weil die wenigstens noch mit Putin spricht und mit "Minsk 2"  den Krieg in der Ukraine wenigstens verzögert hat. Entwarnung kann ja hier überhaupt noch nicht gegeben werden, eher im Gegenteil. Was wir bisher von unserer Verteidigungsministerin gehört haben, würde sie sich wohl auch als Kanzlerin der Kriegslust der Nato kaum verweigern. Die Ukrainer werden gegenwärtig übrigens von der westlichen Geldmafia ausgeplündert, denn die USA haben eine korrupte Regierung mit ihrem Personal Sinn installiert. Das erste große Verramschen des Landes fand nach dem Zusammenbruch des Ostblocks statt, woraus die bekannten Oligarchen hervorgingen. Nun hat das Verramschen 2.0 begonnen, inclusive der fruchtbaren Ackerflächen und der Bodenschätze. Die ukrainische Bevölkerung geht vor die Hunde und in Elmau jodeln die Gamsbärte...

 

2.6.15 Infrastruktur und Phrasen

Online-Kommentar zum Bericht in BBR "Auf vielen Umwegen zu einer Umgehung (von Kirchberg) "

"Nach 30 Jahren des Unglücks sind wir positiv überrascht worden", kommentierte der Landrat. In seinen Augen ist der Bau der Kirchberger Umgehung der Beginn eines "neuen infrastrukurellen Zeitalters". Adams Freude ist so groß, dass er zum Spatenstich 200 Liter Freibier spendieren will.

@toni schreibt: "Infrastruktur ist nicht alles. Aber ohne Infrastruktur ist alles nichts". Nun, wir haben mit die dichteste Infrastruktur auf der ganzen Welt, wenn auch teilweise stark mitgenommen. Ein Architekt, der in seiner Freizeit die Eisenbahnbrücken untersucht und die Schäden ermittelt hat, hat die gegenwärtig stattfindende Instandhaltung ausgelöst. Warum sind die Schäden nicht den für den Verkehr Verantwortlichen aufgefallen? Vielleicht weil man sich lieber neue Denkmäler erbaut, statt die vorhandenen zu reparieren? Auch der Zustand der A 3 ist eine Katastrophe. Mittlerweile wird stückchenweise saniert, damit wird unserer Region mehr geholfen als mit Neutrassierungen für internationalen Verkehr durch unser Waldgebirge, der aus geografischen Gründen anderswo leichter fließt. Über den schlechten Zustand der innerörtlichen Straßen mag man gar nicht mehr jammern, denn die Kommunen sind pleite. Aber die Antwort der Politik kennt man ja: Anlieger sollen blechen. Was, wenn diese kein Geld haben? Vom Staat ist keine Hilfe zu erwarten, der muss U-Boote nach Israel verschenken, 360 Millionen für ein Zweitagestreffen von 7 Politikern in Elmau ausgeben, Flüchtlinge versorgen, die andere durch Chaos und Krieg erzeugen, muß Zinsen und Zinseszinsen für Staatsschulden für Kredithaie erwirtschaften, großen Konzernen ermöglichen sich in Steuerparadiesen vor ihrem Beitrag für die Gesellschaft zu drücken und tausend andere merkwürdige Dinge. Von der zukünftigen Maut sollte man sich auch nicht zuviel erhoffen, denn wie das Beispiel Toll-Kollekt für den Lastwagenverkehr zeigt, verdienen vor allem Konzerne daran, die komplizierte elektronische Systeme verkaufen. (17 000 Seiten soll der Vertragstext dazu umfassen...) Ähnliches ist auch von der Pkw-Maut zu erwarten, neben einer gigantischen Bürokratie. Pickerl, wie bei den Österreichern, das ist für Deutsche zu einfach, da müssen wir zeigen, dass wir die ungeschlagenen Meister im Komplizieren und Überwachen sind.

Aber erst einmal freuen sich Kirchberger dem Staat ein Stück neue Straße abgeluchst zu haben. Bin gespannt, ob ihre Kinder und Enkel das auch einmal so sehen werden, sollte einmal der Schwerverkehr von und nach Tschechien und Polen darüber rollen. Aber was sollen diese Überlegungen, erst einmal gibt es Freibier. Ich glaube, ich werde mir jetzt auch eine Maß genehmigen. Prost!

 

1.6.15 Ende der bürgerlichen Freiheit

Leserbrief an Straubinger Tagblatt,  Redaktion Politik,zum Kommentar von Herrn Stuhlfelner "Zukunft ohne Bargeld"gedruckt mit kleiner Auslassung am 4.6.15

veröffentlicht auch bei Telepolis

Ich frotzelte oft, dass Geldscheine so heißen, weil sie – anders als Münzen aus Edelmetall - nur den Schein von Geld erwecken, nur bedrucktes Papier sind und nur solange Wert haben, wie alle daran glauben. Und nun will ausgerechnet einer wie ich diese bedruckten Zettel verteidigen? Aber das beabsichtigte Bargeldverbot wäre tatsächlich das Ende der bürgerlichen Freiheit und das völlige Ausgeliefertsein an die Banken, von denen mittlerweile das einzig Handfeste ihre Tempel sind. Welches Gewerbe würde sich nicht wünschen, dass ihnen die Kunden per Gesetz in die Arme getrieben werden? Welchem Finanzminister erfüllte sich damit nicht ein utopischer Traum, wenn er jeden Cent seiner Bürger verfolgen kann? Und das würde nach kurzer Schamfrist gemacht, so sicher wie das Amen in der Kirche. Und was die werbenden Mitmäuler alles an scheinheiligen Argumente anführen: Bekämpfung von Kriminalität und Schwarzgeld, als wenn sie diese Dinge jemals gestört hätten, und „Bargeld sei altmodisch“, (Erwin Huber). Tatsächlich geht es um die totale Kontrolle der Bevölkerung, um eine völlige Auslieferung an die virtuelle Gaunerwelt der Banken und Börsen, wo schon lange Phantasiezahlen über die Monitore flimmern, für die es keinen realen Gegenwert gibt. Auslöser für diese Propaganda ist wohl die Angst, dass immer mehr Menschen ihre Ersparnisse lieber selber aufbewahren, weil man den Banken und den Sicherheitsversprechen der Politik nicht traut, weil es eh keine Zinsen mehr gibt und sogar Negativzinsen drohen. Und die gigantischen Schulden der Staaten schüren berechtigte Angst um das Ersparte, denn ohne Inflation können diese niemals abgebaut werden. Ein Bargeldverbot würde die Menschen zwingen, ihr Geld den Banken zu überlassen, die dann wieder für jeden Euro hundert Euro Luftkredite geben können und das Geldsystem wie gewohnt noch weiter aufblähen. Nach der Gaunerei der Euroeinführung, die faktisch unser Geld halbiert hat, weil wir heute in Euro das zahlen, was wir zuvor in DM zahlten, wodurch sich faktisch auch die Mehrwertsteuer verdoppelt hat, nun der nächste Coup: die völlige Auslieferung der Menschen an die Banken und den Staat, der jede Ausgabe kontrollieren und besteuern kann. Die völlige Gläsernheit wäre dann Wirklichkeit, im Verein mit der flächendeckenden Bespitzelung durch die Geheimdienste und das bereits beschlossene bürokratische Monstrum names „Maut“, mit der ja grossflächig und anlasslos die Bewegungen der Bürgers überwachen werden können. Also ein klares Nein zu dieser Gaunerei!

 

28.5.15 Zweifelhaftes Demokratieverständnis

Leserbrief an BBZ zum heutigen Bericht: "Grenzprobleme: Verkehr und mehr"

Die zitierte Aussage von Landrat Adam, „dass der Bau überregional bedeutsamer Straßen nicht von kommunaler Seite verhindert werden dürfe, wie etwa in Eisenstein“, zeigt ein beängstigendes Demokratieverständnis.  Oben soll entschieden werden und die Bürger vor Ort haben die Goschn zu halten und sich ihre Heimat zerstören zu lassen. Zudem beklagt sich der Landrat über Bürokratismus auf vielen Ebenen. Was soll man davon halten, wenn sich ein Bürokrat über Bürokratismus beklagt? Noch dazu einer, der sein Amt so führt, dass jede Laus um ihren Balg geschunden wird! Einschränkung: Nur jene Läuse, die ihm nicht passen, andere dürfen alles.

Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass auch Adam noch einmal versteht, dass die Transitstraßenverbindungen, die er als Wundermedizin für den Bayerischen Wald erhofft, den Patienten tatsächlich umbringen würden, weil sie das zerstören, was alleine sein Kapital ist: Landschaft und Natur! Vor gut zwei Jahren hat mich Adam der Lüge bezichtigt, weil ich auf unsere marode Infrastruktur hingewiesen habe, die man gefälligst erst einmal erhalten soll, bevor man neue Straßen baut. Heute weiß jeder, wie schlimm es mit unseren Straßen, Bahnlinien und Brücken bestellt ist.

Zum Verhältnis zu Tschechien ist anzumerken, dass es mir schwerfällt freundschaftliche Gefühle zu einer wirtschaftsgesteuerten Regierung zu entwickeln, die uns zum Schrottreaktor Temelin noch weitere Atomkraftwerke vor die Nase setzen will, ohne Rücksicht darauf, was die bayerischen Nachbarn dazu sagen. Hier schließt sich der Kreis zum Demokratieverständnis unseres Landrats.

 

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Der Kommentar löste im PNP-Onlineforum über zwanzig Zuschriften aus, aus meiner Sicht aber keinen der sich mit meinem Thema befasste. Deshalb will ich hier nur meine Antworten abdrucken, die ich dazu nützte mein Thema zu vertiefen. Wer die anderen Beiträge lesen will, kann sie ja bei der PNP nachlesen.

 

hgeiss.deUschivor 3 Tagen

Liebe Diskutanten,
ich nehme mir immer wieder vor - nach meinen üblen persönlichen Erfahrungen mit Landrat Adam - nichts mehr zu kommentieren, was ihn betrifft. Wenn er aber derart provoziert und die Forderung aufstellt betroffene Bürger vor Ort bei Straßenprojekten einfach zu übergehen, dann legt er die Axt an ein elementares Bürger- und Kommunalrecht, was nicht unwidersprochen bleiben darf. Wir erleben europa- und landesweit seit Jahren einen breit angelegten Demokratieabbau, was ich schon wiederholt thematisiert habe. Wenn es aber direkt unsere Heimat betrifft, dann muss ich einfach widersprechen und spüre - nach interessanten Debatten über lokale Verkehrsthemen in anderen PNP-Foren der letzten Zeit - dass ich damit nicht allein stehe. Ich habe, liebe @Uschi, oder wer immer du sein magst, mir vor etwa zwei Jahren Gedanken über die Entwicklung der Donau-Wald-Region gemacht und sie auf meiner Webseite publiziert und über Emails an lokale Medien verschickt. Das Wochenblatt hat als einziges Organ darauf geantwortet, dann aber - als klar wurde, dass man sich dann den Landrat verärgern würde, einen Rückzieher gemacht.
Wer diese Überlegungen nachlesen möchte, kann dies auf: http://www.hgeiss.de/blogs/hei...

hgeiss.deTobiasvor 3 Tagen

@Tobias: Schimpf nicht mich, das Zitat stammt aus der Zeitung. Adam: „dass der Bau überregional bedeutsamer Straßen nicht von kommunaler Seite verhindert werden dürfe, wie etwa in Eisenstein“ Das erinnert an Erwin Hubers Spruch von den Fröschen, die man nicht fragen darf, wenn man ihren Lebensraum zerstören will.

hgeiss.deMiriamvor 3 Tagen

@Miriam: Nennen Sie eine unwahre Behauptung oder schweigen sie. Was sollen Sprüche wie: "Herr Geiss ist nicht zwingend ein Lügner." Sagen sie, dass ich mich irre und auf dem falschen Dampfer bin und setzen sie ihre Argumente dagegen! Das ist ja der Sinn dieser Foren! Wenn ich aber die Beiträge von @Miriam, @Uschi und @Tobias durchsehe, dann finde ich persönliche Angriffe aber eben keine Argumente.

Nebenbei: Ich habe übrigens nichts gegen straßenbauliche Verbesserungen unserer Bundesstraßen, wenn sie mit Gefühl und Augenmaß durchgeführt werden. Ich habe aber sehr wohl was gegen eine autobahnähnliche Transitstraße nach Böhmen, denn wir haben bereits heute genug Schwerlastverkehr aus Tschechien auf der B 11. Für regionale und grenznahe Firmen ist das OK, ein Ausbau würde aber den entfernteren Fernverkehr anlocken.Neulich sind mir zwischen Hochbruck und Zwiesel mindestens zehn tschechische Blöcherzüge entgegen gekommen. Und in den unübersichtlichen Kurven überholen Raser-PKWs! Ein Irrsinn, was da manchmal abläuft, da gehört dringend ein totales Überholverbot eingeführt!
Aber zum Thema: Es wäre verrückt, durch ein Urlaubsgebiet noch weiteren Schwerlastverkehr zu führen, ihn über den höchstgelegenen Grenzkammpass von ganz Ostbayern zu schicken. Also: sanfter Ausbau, von mir aus. Die größten Nadelöre liegen übrigens nicht im, sondern vor dem Wald, wie kürzlich ein Forist treffend bemerkte. Das Verkehrsproblem alleine durch drei Spuren lösen zu wollen, ist ein Krampf. Jeder weiß, dass dann bald die Vierte gefordert wird. Vernünftiger ist es, ich wiederhole mich, keinen weiteren Schwerverkehr anzulocken. Die vorhandenen Rad- und Anwandwege müssen von Radfahrern und Traktoren auch benutzt werden, denn durch diese werden viele gefährliche Situationen und Verzögerungen verursacht. Viele Sportradler nutzen heute die Bundesstraße, obwohl ein Radweg daneben verläuft. Kann hier kein Wegegebot verhängt werden? Wenn ich sehe, wie Schwerverkehr die Rusel hinaufkriecht, dann muss das wohl auch nicht sein, außer für seltenen Zielverkehr. Ich wiederhole auch die Forderung auf Reaktivierung des Güterverkehrs auf der Waldbahn. Schwere Güter gehören einfach auf die Bahn, zumindest wenn sie für ferne Ziele gedacht sind.

hgeiss.devor 2 Tagen

 

Lieber Highwayfloh,

manchmal nerven deine (gewiss gutgemeinten) Ferndiagnosen aus Regensburg, deine Schlüsse sind zu einfach. Manches, was du unterstellst, gibt es nur in deiner Phantasie. Du solltest auch genauer lesen, dann erledigen sich manche Fragen von alleine. Zu viele Anmerkungen zu Nebenschauplätzen führen zudem von den eigentlichen Themen weg. Um was ging es bei meinem Kommentar? Nun, die Lokalzeitung berichtete von Aussagen des Landrats, die ich als gefährliches Demokratieverständnis werte. Dann ging es um den Widerspruch zwischen Adams Klage über jene Bürokratie, die ihm das Straßenbauen erschwert und seiner „eigenen“ Bürokratie, wie sie manche Landkreisbürger im Alltag unter seiner Amtsleitung erfahren und Drittens ging es um das Verhältnis zu Tschechien, wo der Bau von Atomkraftwerken in Grenznähe die freundschaftliche Annäherung nicht gerade fördert. Und nicht Zuletzt ging es um Transitschwerverkehr, der dem Urlaubsland Bayerischer Wald nichts bringt und nur schadet.

Doch du, Highwayfloh, gehst auf keines dieser Themen ein, umspinnst mich einerseits mit schönen Worten, um dann doch den bekannten Stachel anzusetzen, für den du besser die Form einer Email wählen solltest. Da du das zum wiederholten Male machst, sehe ich dich in einer Reihe mit den anderen Foristen, die auch nichts zum Thema bringen sondern nur Nebel erzeugen.

Nur weil mich Landrat Adam, kraft seiner Amtsmacht, an anderer Stelle seit längerer Zeit im Schwitzkasten hält (mehr dazu), werde ich deswegen nicht schweigen, wenn er weiter eine Politik treibt, die ich für heimat- und demokratiezerstörerisch halte. Ich habe Adam schon zu Zeiten kritisiert, als alle noch um ihn tanzten als sei er das Goldene Kalb. Mir jetzt bei der jüngsten Kritik persönliche Motive zu unterstellen ist einfach nur eine Unterstellung. In unserem Landkreis ist seit dem Internetpranger gegen mich, was die offene Kritik an Landratspolitik anbelangt, in den Leserbriefspalten geradezu Friedhofsruhe eingezogen. Und das entspricht nicht meinen Vorstellungen von kritischer Bürgerkultur.

 

26.5.15 Elmau

An zwei Junitagen findet der G7-Gipfel im bayerischen Schloss Elmau an der österreichischen Grenze statt. Der Steuerzahlerbund schätzt die Kosten für die Veranstaltung auf 360 Millionen Euro, die bayerische Staatsregierung spricht etwa von der halben Summe. 17 000 Polizisten, weitere 3000 Sonderkräfte und etwa 2000 Beamte in Österreich sollen das in weitem Umkreis abgesperrte Gelände bewachen. Anwohner wurden vorübergehend ausgesiedelt, Bauern dürfen ihre Ernte nicht einbringen. Innenminister Friedrch sagte, man wolle bayerische Normalität und Gastfreundschaft zeigen... Man macht aus einem abgelegenen Schloss ein Hochsicherheitsgefängnis und spricht von bayerischer Normalität?

Was man mit dem vielen Steuergeld Sinnvolleres anstellen könnte, hätte wohl jeder Vorschläge parat, ich würde es beispielsweise in den Hochwasserschutz stecken. Aber Geld spielt heute bei den politischen Zampanos dieser Welt keine Rolle, sie lassen es in jedem Fall immer die Bürger bezahlen.

Immer wieder liest man den Vorschlag, die 7 Mächtigen (oder mächtigen Marionetten des großen Geldes?) besser auf einem Flugzeugträger zu versammeln, was auch angemessen wäre, denn alle Versammelten befinden sich seit Jahren mehr oder weniger in einem permanenten Krieg gegen all diejenigen, die der von ihnen vertretenen Wirtschaft irgendwie bei ihren Raubzügen im Wegestehen.

Als Bayer bin ich nicht stolz, dass sich unser Land für diese mafiaähnlichen Treffen benutzen lässt (nach dem G7 treffen sich noch die "Bilderberger" in der Nähe, handverlesene Wichtigmenschen, die wieder instruiert werden, die NATO und Konzernpolitik des Westens in ihren Einflussbereichen zu vermitteln. Alle diese politischen Leitfiguren bilden sich vermutlich ein, mit den Amerikanern „zum Fischen gehen zu dürfen“, obwohl sie nur die Fische sind, wie der alte Brecht einmal unübertroffen bildhaft formulierte. 

Noch zwei Anmerkungen: Der langjährige achte Gipfelteilnehmer, der russische Präsident, wurde zum zweiten Mal zum G7, ehedem G8, nicht mehr eingeladen, obwohl die Verständigung mit Russland alleine die gegenwärtige akute Kriegsgefahr stoppen könnte, was offenbar aber nicht gewollt ist, von den Vertretern des westlichen Imperiums. So wird es wohl weiterer Kriegsrat sein, der stattfindet. Ich will nur hoffen, dass ich mich im Irrtum befinde. 

Die zweite meiner Anmerkungen soll der Frage gelten, warum diese großen Sieben so geschützt werden müssen. Dies zeigt, dass sie sich wohl selber als sehr unbeliebt, als Feinde der Völker, einschätzen. Vielleicht projizieren sie ihre zweifelhaften Taten, die sie begehen oder zu denen sie noch fähig sind, auf andere und vermuten diese anderen hinter den Büschen, hinter denen sie üblicherweise selber sitzen. Dass von normalen Demonstranten eine Gefahr ausgeht, wäre neu, bislang war es immer umgekehrt, etwa beim Genua-Gipfel. Auch amerikanische Präsidenten wurden nie von Demonstranten ermordet, sondern von ihren eigenen Geheimdiensten, Konkurrenten oder kommerziellen Kreisen, die sich durch andere Politik mehr Geld versprachen.

Die vielen Polizisten rund um Elmau können nur gegen Demonstranten und vor vermuteten Krawallmachern schützen. Und deswegen bin ich beim Elmauer Treffen auch in Sorge, denn wenn es eine Gefahr gibt und eine False Flag Operation geplant sein sollte, hilft das ganze Polizeiaufgebot nichts. Man kann nur hoffen, dass nichts passiert und nicht etwa ein ferngelenktes Passagierflugzeug herunterkommt, wäre ja nicht das erste Mal, das man Kriege so auszulösen versucht.

 

9.6.15 Elmau Nachtrag

Der Elmauer Komödienstadel ist vorbei. Es gab keinen Anschlag, aber wer  hätte auch angreifen sollen, wenn die Wölfe zu Tisch sitzen? Dennoch Erleichterung in diesem Punkt. Ansonsten war Elmau eine große Inzenierung, mit peinlich-gekünstelter bayerischer Volkstümlichkeit als Kulisse, für die man sich als Bayer vielleicht besser schämen sollte und einer gigantischen Demonstration der Staatsmacht, die Demonstrationen der Bevölkerung im Ansatz unterband. Demokratie? Keine Ahnung, wo die geblieben ist. Ein Lehrstück mit dem Thema: "Wie verarscht man die Völker und wie dick darf aufgetragen werden, bis es den Menschen zuviel wird?“ Das Ergebnis niederschmetternd. Es kann nicht dick genug sein, denn 95 Prozent der Bevölkerung ist das alles völlig wurst! Dass man Steuergelder in einer Höhe verbrannt hat, dass selbst Beispiele römischer Kaiser dabei verblassen – auch das ist den Leuten egal. Aber wer will von einem Volk anderes erwarten, das gerade eben eine Petition einer angesehenen Onlineseite mit der Forderung nach wirklicher deutscher Souveränität nur 15 000 Mal unterzeichnet hat. Souveränität? Ist doch wurst, wer uns bescheißt, die Amis sind wir schon gewöhnt... Bespitzelung? Auch wurst, wir haben nichts zu verbergen. Mitwirkung bei völkerrechtswidrigen Kriegen? Solange dadurch der Sprit bezahlbar bleibt? Millionen von Flüchtlingen infolge dieser Kriege? Wenn sie nur nicht zu uns kommen... Die Deutschen haben auch an diesem G7 Wochenende das gemacht, was sie immer tun, die Straßen verstopfen und ihr Auto Gassi führen, Volksfeste besuchen, Sport gucken und die immergleichen Wiederholungen im Fernsehen, viele sind wie ich zum Baden gegangen oder haben eine Radtour gemacht, einige haben sich bei Holifestivals mit Farbe bestäubt und fanden das ungeheuer hip... War was?

Hier ein besserer Nachruf dazu von Peter Haisenko auf anderweltonline:

9.6.15 G7 und die Arroganz der Macht

 

26.5.15 Erwin Huber will das Bargeld abschaffen

Kommentar bei PNP Online zum Bericht in der PNP "Bargeld ist altmodisch und überholt"/ Erwin Huber favorisiert Plastikkarte als Zahlungsmittel der Zukunft

Goethe hat im zweiten Teil seines „Faust“ den teuflischen Trick der Einführung des Papiergeldes thematisiert, leider wird das Stück viel zu wenig gespielt, warum wohl? Regierungen und Feudalherrscher dürfen Geld drucken und sich so ihrer Zahlungsprobleme entledigen. Einem Stück Papier wird ein Wert zugesprochen und wir alle tauschen unsere Lebenszeit dafür, gründen unsere Existenz auf die Hoffnung, dass alle an den Wert dieser Zettel glauben. Heute soll es schon fünfzigmal soviel Zettelwert geben wie echte Werte dahinter. Und nun holen die Banken und ihre politischen Vertreter zu einem weiteren Trick aus, sie wollen auch das Papiergeld abschaffen und es völlig durch elektronische Luftbuchungen ersetzen, was ihre Kontrolle und Herrschaft über die Menschen total machen würde. Und wieder dabei in vorderster Reihe: Ex-Finanzminister Erwin Huber, der treue Diener der Banken, der bei der Pleite der Landesbank seinen Sachverstand schon genug unter Beweis gestellt hat. Aber das kommt davon, wenn Politiker für ihre Schäden nicht einstehen müssen, dann machen sie immer weiter und Ruf hat Huber ja keinen mehr zu verlieren.

Man muss diesen Huberschen Vorstoß auch in Zusammenhang mit weiteren Überwachungsansätzen sehen, etwa der beschlossenen Maut, die man den Bürgern als „Ausländer zur Kasse bitten“ verkauft hat. Dabei schafft man nicht nur ein bürokratisches Monstrum, sondern auch ein Gesetz zur grossflächigen und anlasslosen Überwachung des Straßenverkehrs, bei dem die Bürger auch noch die Kosten für die eigene Überwachung zahlen. Und nun die Forderung aus der CSU zum Bargeldverbot. Das fügt sich nahtlos zum europäischen Rettungsschirm ESM - indem gigantische Summen öffentlicher Gelder ohne jede demokratische Kontrolle verbraten werden und zur schwarzen Propaganda für TTIP, das unserer Demokratie die letzten Beine wegziehen wird.

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Kommentar von @RealistJunge, Junge, du leidest an Verfolgungswahn.“

Meine Antwort an @Realist:
1. Gestern war die Forderung nach Bargeldverbot noch eine Verschwörungstheorie, heute geht sogar die CSU damit an die Öffentlichkeit.

2. Dass der Bundestag am 27.3.15 eine Totalüberwachung von Straßen Bundesstraßen und Autobahnen unter dem Deckmantel "PKW-Maut" beschlossen haben, wissen viele leider nicht. Einfach mal danach goggeln!

3. Dass der ESM-Schirm außerhalb der demokratischen Kontrolle und auch außerhalb jeder Strafverfolgung läuft, auch das ist Fakt. Und

4. TTIP? Da wird sowieso ein Sonderrechtssystem für Investoren eingerichtet und den Amis müssen dann sogar EU-Gesetze erst vorgelegt werden

Ich glaube also, meine Angst um unsere Demokratie ist berechtigt. Dein Verfolgungswahnsvorwurf und dich dann einen Realisten nennen, passt nicht wirklich zusammen.

 

 

13.5.15 Ich sehe derzeit keine Wertegemeinschaft

Leserbrief an PNP zu den Berichten  „Deutsch-israelischer Schulterschluss“ und dem Kommentar von Rasmus Buchsteiner „Gemeinsame Werte“

Der Kommentar wurde wieder einmal nicht gedruckt, so wie alles in letzter Zeit, was Israel und die Nato thematisierte. Wer die Kommentare in der PNP einiger leitenden Redakteure liest, weiß auch warum, Natohetzpresse vom Feinsten. Nach einigen hundert Leserbriefen, die ich an die Passauer Neue Presse geschickt habe, von denen die Allermeisten in den letzten Jahrzehnten auch veröffentlicht wurden, haben offenbar neue Zeiten Einzug gehalten. Es gibt heute offenbar Tabuthemen, wie bei der vom CIA gegründeten Blödzeitung, wo Redakteure sich vertraglich verpflichten müssen, keine Kritik an den USA und Israel zu üben. Ich ziehe die Konsequenzen und werde der Politikredaktion vorerst keinen Leserbrief mehr schicken.  

Deutsche Verpflichtung als Lehre aus unserer Vergangenheit ist: Gewaltherrschaft und Rassismus zu benennen und uns dagegen zu positionieren, das sind wir unseren, von den Nazis geschundenen Eltern und Großeltern schuldig, und natürlich allen Völkern und Religionsgruppen, die zu Millionen Opfer dieser Barbarei wurden. Zu unserer Verpflichtung gehört aber nicht einen Staat wie Israel, der alle Merkmale eines aggressiven und untoleranten „Gottesstaates“ hat weiter mit modernstem Waffen zu befähigen seine Nachbarn zu bedrohen und zu töten, wann immer es ihm beliebt. Den Menschenrechten verbundene Zeitgenossen wie ich, die die Lektionen aus unserer Geschichte gelernt haben, fühlen sich weder in einer „Wertegemeinschaft“ mit den israelischen Nationalisten und Rassisten, noch mit den ukrainischen oder den amerikanischen. Weder Präsident Gauck noch Kanzlerin Merkel sprechen für ihre eigene Bevölkerung, wenn sie die ständige Aufrüstung Israels als „deutsche Staatsräson“ bezeichnen. Falls an dieser Aussage Zweifel bestehen, kann dies gerne mit einem Volksentscheid überprüft werden. Ich schäme mich auch, dass man sich gegenüber Russland, das 27 Millionen Menschenleben durch deutsche Schuld zu betrauern hatte, so gänzlich anders verhielt und noch immer verhält.

Habe einige Zeit danach den Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski über "Wissen, ohne Gewissen" gelesen, der sich auch des Themas annahm und habe dann meinen Kommentar als Leserbrief an die Redaktion von "Sicht vom Hochblauen" geschickt, wo er veröffentlicht wurde.

 

8.5.15 Eine bessere Zukunft kann nur auf Wahrheit gebaut werden

Gedanken zum Gedenken an den 70. Jahrestag seit dem Ende des 2. Weltkrieges

Die Geschichte schreiben schon immer die Sieger. Man kann also davon ausgehen, dass dies auch für die deutsche Geschichte gilt. Meine Generation wurde im Sinne der anglo-amerikanischen Alliierten erzogen, die den 2. Weltkrieg uns in der Weise vermittelten, dass die Deutschen nicht nur die Schuldigen an allem Morden von 1939-45, sondern der Inbegriff des Bösen waren, wie es dieses noch nie in der Menschheitsgeschichte gegeben hatte. Um den alliierten Luftterror gegen die deutsche Zivilbevölkerung und die Vertreibung von Millionen Deutschen aus ihrer angestammten Heimat, mit Millionen Toten, zu übertreffen, waren schon starke Argumente nötig. Erstaunlich ist dabei, dass im Westen niemand die 27 Millionen russischen Kriegstoten ins Feld führte, sondern man sich alleine auf die Ermordung von 6 Millionen Menschen jüdischer Religionszugehörigkeit aus Rassismuswahn beschränkte. Von der hohen Zahl der russischen Opfern erfuhr ich, so weit ich mich erinnere, erst in den Neunziger Jahren, also erst nach fünfzig Jahren. Auch Verschweigen nenne ich Geschichtsfälschung. Aber "der Russe", das war der gottlose Bolschewik, wurde uns immer nur als Inbegriff des Bösen präsentiert, vermutlich nicht anders wie unserer Elterngeneration unter den Nazis. Zudem konnte man in deutschen Köpfen keine Scham und kein Mitfühlen mit Russland brauchen, da man Westdeutschland als Sperrspitze und Schlachtfeld im Kalten Krieg gegen die Sowjetunion brauchte. Fussnote: Manche Historiker vermuten ja, auch Hitler sei in diesem Geiste und für diesen Zweck unterwegs gewesen und Amerika hätte nie eingegriffen, wenn die Nazis Russland und damit den Kommunismus besiegt hätten. Ich bezweifle das, denn Deutschland und Russland wären für die übrigen Raubtiermächte dann zu mächtig geworden.

Dieses Verschweigen und Dämonisieren reiht sich ein in das, was uns von den USA über Jahrzehnte über alle ihre Angriffskriege, vom Koreakrieg bis zum Überfall auf den Irak vorgelogen wurde. Sich heute darüber aufzuregen, dass sich aus dieser Erfahrung eine tiefe Skepsis entwickelt hat, die – ich will es nicht ausschließen – vielleicht über das Ziel hinausgeht, kann uns niemand ernsthaft vorwerfen. Denn schon wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr. Dabei will ich durchaus anerkennen, dass nicht wenig unserer heutigen demokratischen und humanen Gesinnung, durch die Propaganda der Allierten angestossen worden, auch wenn ihre eigene Realität zu Hause dazu diametral im Widerspruch steht. Das amerikanische System ist eine entsolidarisierte Plutokratie, in der Oligarchen ein Zweiparteienspiel inszenieren, in dem es im Grunde egal ist, wer gerade gewählt ist - und man darf es nie vergessen - 1945 waren die USA ein rassistischer Staat und daher vielleicht wenig geeignet den Deutschen Rassismus vorzuwerfen. Amerika hat auch die Aufnahme von Schiffen mit geflüchteten Juden abgelehnt und auch nichts getan, den deutschen Terror in Konzentrationslagern mit Luftangriffen zu stoppen, obwohl sie schon lange die Lufthoheit hatten. Noch heute ist in den USA Rassismus tief verwurzelt, trotz eines farbigen Präsidenten, der möglicherweise nur eine Inszenierung ist, wie so vieles, was wir heute erleben.  Mit gigantischem Propagandaaufwand wird der Bevölkerung aus den Traumfabriken in Hollywood der Verstand mit den immergleichen Szenerien unterdrückt: Hier, die heile, gottesfürchtige und patriotische Spießerwelt, die bedroht ist vom Bösen, das am Ende aber immer den Kürzeren zieht. Die amerikanische Bevölkerung muss also nicht anders als wir, ständig benebelt werden, sonst würden die imperialen Kriege ihres Regimes nicht immer noch mit humanitären Argumenten begründet, eine bemerkenswerte Widersprüchlichkeit, die aber auch ein wenig Hoffnung schenkt. Ob die Angriffskriege gegen Afghanistan und den Irak geduldet worden wären, hätte man die wahren Beweggründe genannt? Und auch der Massenmord an 3000 Menschen im WTC am 11.9.2001 war für die schon lange bereitliegenden Kriegspläne als Zündfunke nötig. (Fussnote: Dass die offizielle Darstellung keine Lüge ist, schließen nicht nur 2000 amerikanische Ingenieure und Wissenschaftler aus. Wer sich mit dem Anschlag eingehender beschäftigt, weiß, dass eigentlich gar nichts zusammen passt.)

Doch zurück zur angloamerikanischen Geschichtsschreibung für unser Nachkriegsdeutschland. Vermutlich wünschen sich die meisten Deutschen nichts sehnlicher, als dass sich die Geschichte der Ermordung der 6 Millionen Juden als Propagandalüge herausstellt. Wobei aber meines Wissens niemand den Terror gegen die Juden in Frage stellt, die entrechtet, enteignet und in KZs gesteckt wurden. Doch die  gezielte Ausrottung von Millionen Menschen, alleine wegen ihrer Religionszugehörigkeit, ist einfach unbegreiflich, man kann und will es einfach nicht glauben. Doch dieses Verbrechen ist heute sakrosankt, es ist zu einer schier religiös anmutenden Glaubenssache geworden, Teil unserer Staatsräson. Für eine Demokratie einmalig ist, dass diese Geschichtsschreibung strafbewehrt wurde. Wer den Massenmord zu relativieren versucht oder zu bestreiten, wird in Deutschland juristisch verfolgt und mit hohen Gefängnisstrafen aus dem Verkehr gezogen. Eine Vorgehensweise, die an mittelalterliche Denkverbote erinnert.

Ich werde mich also auch hüten, da irgendetwas in Frage zu stellen. Der Hinweis sollte aber erlaubt sein, dass mich schon bei einem Besuch im KZ Dachau in den Achtziger Jahren eine Beobachtung peinlich berührte, nämlich dass da auch ein Duschraum als Gaskammer beschrieben wird, was es in Dachau nachweislich nie gegeben hat. Uninformierte Besucher werden also bewußt getäuscht und so spielt man mit der Authentizität des auch so jeden humanen Menschen schockierenden Ortes.  Ein Zweites, was mir nicht einleuchten wollte, war, dass dieses kleine Deutschland, das mit der halben Welt im Krieg lag und notwendigerweise größte Probleme hatte die Wirtschaft ohne die Millionen von eingezogenen Männern in Gang zu halten, Millionen Arbeitskräfte alleine wegen des Rassenwahn ihres Führers umbringen ließ. Das wäre ja nicht nur teuflisch, sondern widerspräche auch der ansonsten herrschenden eiskalten Logik der Nazis. Warum sollte man billige Arbeitskräfte, die man für die Kriegsproduktion brauchte, umbringen? Zu Tode schuften lassen, ausnützen bis zum Letzten, das würde eher ins Denkschema der Judenhasser passen. (Fussnote: Bei einer Gedenkveranstaltung In Türkheim, einem der vielen Aussenlager von Dachau  habe ich den berühmten jüdischen Psychologen Viktor Frankl von seiner Zeit in einem dieser Arbeitslager erzählen gehört, mit erstaunlich wenig Bitterkeit und einem bewunderswertem Maß an Verzeihem).

Aber macht es überhaupt einen Unterschied, ob nun 6 Millionen Juden vergast oder ob eine darunter liegende Zahl durch Krankheit, Hunger und Überforderung umgebracht wurden? Ja, es macht einen Unterschied, denn das eine wären eben "nur" schreckliche Verbrechen in der Folge des Krieges, das andere aber eben das Unvorstellbare, das Teuflische an sich. Darum befürchtet man, dass schon das geringste Rütteln an der magischen Zahl ein ganzer Gebäude zum Einsturz bringen könnte. Ja, vermutlich sogar alle Gebäude, die auf diesem furchbaren Grundstein erbaut worden sind. Auch die gegenwärtige deutsche Republik mit ihre militärischen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit den ehemaligen Kriegsgegnern, gibt es nur, weil sie uns, nur durch den Vergleich mit den Nazis, als Partner sympathischer sind. 

Kann es bei diesem Hintergrund überhaupt vertretbar sein, nach vielleicht verborgenen Wahrheiten und Relativierungen zu graben, wenn danach die Unbelehrbaren triumphieren und ihren Hitler zum Schosshündchen umdeklarieren würden? Doch Letzteres werden sie kaum schaffen und für die Offenlegung von Wahrheit gibt es keine Alternative, denn sie lässt sich auch nie auf Dauer unterdrücken, das lehrt uns die Geschichte. Alle Gräuel und Verbrechen gehören auf den Tisch und müssen Tätern, ihren Finanziers und Kriegsgewinnlern zugeordnet werden, denn die Unmenschlichkeit ist ja heute nicht aus der Welt, ihr myzelähnliches teuflisches Beziehungs- und Ursachengeflecht ist noch immer am Leben und durchdringt die ganze Welt.

Links zum Thema: 11.5.15 Anglo-amerikanische Geldbesitzer organisierten den zweiten Weltkrieg (Voltairenet)

24. Pleisweiler Gespräch - Vortrag von Dr. Werner Rügemer

 

 

8.5.15 Heuschrecken im Bayerwald

Online-Kommentar zum Bericht im BBZ "Glashersteller Riedel schließt Nachtmann-Werk Frauenau"

Dafür gibt es nur ein Wort: Raubtierkapitalismus! Man kauft Konkurrenten auf, kassiert Fördergelder, setzt alles von der Steuer ab, saugt aus dem Unternehmen was geht und zieht weiter. Heuschreckenmanier nennt man das wohl. Es gibt keine Verwurzelung in der Region, kein Verantwortungsgefühl gegenüber den betroffenen Menschen. Eigentum soll ja zur Verantwortung verpflichten, heißt es in Sonntagsreden. Das gilt aber offensichtlich nicht für diese Welt, nicht für die heutige Zeit.

 

6.5.15 Man kommt aus dem Schämen nicht mehr raus

Die Kanzlerin will Washington darüber entscheiden lassen, welche Informationen der Bundestag über die BND-Bespitzelungsaffäre bekommt. Damit zeigt sie erneut, dass sie nur Statthalterin von Amerikas Gnaden ist. Der im ersten Moment reisserisch wirkende Bericht bei Politeia, in dem kürzlich detalliert und überzeugend ausgeführt wurde, dass Merkel vermutlich vom CIA geworben und protegiert wurde, wird mit ihrem neuerlichen servilen Verhalten unterstrichen, das den Eindruck von Kumpanei erweckt.

Wir haben es schon im Fall von Edward Snowden erlebt, dass diese Regierung nicht souverän handeln darf und einen couragierten Amerikaner, der die Schweinerein seiner Regierung ein wenig offenlegte nicht nach Deutschland reisen lassen darf, geschweige ihm Asyl bieten, und wenn er hundert Mal mit seiner Offenlegung deutsche, europäische und letztlich auch amerikanische Interessen vertreten hat, denn unterschiedlose Spionage gegen das eigene Volk und die Völker der Verbündeten ist nicht nur unmoralisch sondern auch eine Straftat. Da wird deutlich, dass wir uns tatsächlich im Krieg befinden, in dem das amerikanische Kriegsrecht gilt. Das würde auch die Erpressung Europas erklären, in die wir gegen jede Vernunft und zu unserem Nachteil in die Konfrontation und den Boykott gegen Russland getrieben wurden und noch werden. 

Hier sei auch an den Fall des desertierten US-Soldaten Andre Shepart erinnert, der in Deutschland um Asyl bat, was man ihm verweigerte. Dieser Fall ist viel zu wenig in den Medien, auch den kritischen, publiziert worden. Aber eine amerikanische Kolonie darf eben keine Kriegsdienstverweigerer des Imperiums aufnehmen. Ich darf an die unglaublichen Begrüdungen der Gerichte erinnern, die sich mit ihren Urteilen ebenfalls zum Erfüllungsgehilfen gemacht haben. Der europäische Gerichtshof begründete die Asyl-Ablehnung mit den Worten: „Von schweren Vergehen (der Amerikaner) sei nicht auszugehen, bei Einsätzen für die es einen Konsens der internationalen Gemeinschaft gibt...“ Und: „Eine drohende Freiheitsstrafe könne nicht als Asylgrund im Sinne des europäischen Rechts gelten“. (RS C 472/13. Haben diese Robenträger nicht mitbekommen, dass der Überfall der Amis und Briten gegen den Irak gegen das Völkerrecht stattfand und auf Lügen basierte? Haben sie nicht mitbekommen, dass Hundertausende, manche Quellen sprechen sogar von 1,5 Millionen Opfer im Irak die Folge waren? Und wenn sich nun ein GI weigert, dort wieder eingesetzt zu werden, dann liefert man ihn der bekanntermaßen unbarmherzigen US-Militärjustiz aus? Ein Fall, der einem nur die Schamröte über unser verkommenes System ins Gesicht treiben kann, so man sich noch eine Restscham bewahrt hat. Ein Fall, der einfach nur eine Schande ist für unsere ganze Zivilisation.

 

3.5.15 Drei Thesen wie man Extremismus vermeiden kann

Kommentar zum Bericht im Straubinger Tagblatt „Die primäre Gefahr kommt von rechts“, vom 25.4.15

Von den Grünen und dem von ihnen kritisierten Innenminister wünsche ich mir statt ihrer alljährlichen Diagnose über ihre wechselseitig vorgeworfene Einäugigkeit, sich mehr Gedanken über die Ursachen von Links- und Rechtsextremismus zu machen. Sicher ist, dass Linke wie Rechte nicht vom Himmel fallen, sondern wie der Wasserstand in kommunizierenden Röhren mit der Qualität der übrigen Politik in Verbindung stehen. Drei gewichtige Ursachen sehe ich, 1. die immer extremer werdende Vermögensverteilung, 2. die Aushebelung der Demokratie und 3. Denkverbote und einseitige Geschichtsschreibung.

Zu Punkt 1: Wir müssen jenseits von Raubtierkapitalismus und der Unfreiheit kommunistischer Systeme einen Weg suchen. Frei nach Nietzsche darf es in einer solchen Welt zwei Menschengruppen nicht mehr geben: Reiche und Habenichtse. Doch heute ist die Kluft zwischen Arm und Reich tiefer denn je. Faktisch ist die westliche Hemisphäre heute eine Plutokratie.

Zu Punkt 2. Beinah alle Entscheidungen werden heute nicht vom Volk und auch nicht von ihren gewählten Vertretern getroffen, denn bürokratische Vorgaben, die Hypothek der Altschulden, die internationalen Verpflichtungen und der Einfluss von Lobbyisten und Wirtschaftsoligarchen lassen praktisch kaum Gestaltungsspielraum. Beim Einzelnen ist das Gefühl von Ohnmacht die logische Folge und schlägt sich in Wahlverweigerung oder politischem Extremismus nieder.

Polizei und Geheimdienste sind da hilflos, sie können gleichsam den Wasserstand nur messen, ihn aber nicht beeinflussen. Bespitzelung, False-Flagg-Aktionen und Propaganda werden zudem im Zeitalter des Internets schnell entlarvt und wirken eher wie Brandbeschleuniger.

Der 3. Punkt, um den Extremisten auf beiden Seiten den Nimbus des "Geheimwissens" zu entziehen, wäre mehr historische Ehrlichkeit und Wertschätzung der eigenen Wurzeln und Sprache. Unsere Geschichtsschreibung, wie könnte es anders sein, ist die der Sieger. Dieses Schwarz-Weiß-Gemälde kann auf Dauer nicht zufriedenstellen. Ehrliche Aufklärung sind 70 Jahre nach Kriegsende strafbewehrten Denkverboten vorzuziehen. Rassismus ist keine deutsche Erfindung, ebensowenig nationale Überheblichkeit und auch beim Völkermorden gibt es bekanntlich auch anderswo teuflische Meister, auch heute noch. Man sollte aufhören die Verbrechen den Völkern anzulasten, denn die Täterfront verläuft quer durch die Nationen. Unseren Großeltern vorzuwerfen, sie hätten den Faschismus stoppen können, ist außerhalb der Realität. Sie konnten so wenig entscheiden, wir wir heute entscheiden können. Bert Brecht hat dazu gesagt, das erste Volk, das die Nazis erobert haben, war das deutsche. Und das ist mit brutalsten Mitteln geschehen. Hitler ist nicht in freien Wahlen an die Macht gekommen, sondern wurde von dem Obristen Hindenburg eingesetzt, der zusammen mit General Ludendorf den 1. Weltkrieg bis zum bitteren Ende trieb und den  unerfüllbaren Versailler Vertrag mit zu verantworten hat. Und Hindenburg war niemals der Vertreter des Volkes sondern des Militärs, des Großindustrie und der Großgrundbesitzer. Und Hitler war ebensowenig ein Vertreter des kleinen Mannes, es gibt heute gute Studien die belegen, wer ihn finanzierte.

Auch Hitlers Machwerk „Mein Kampf“ muss endlich im Licht ausgebreitet werden. Was da an Krampf steht, etwa zur Rassenlehre, traut man sich kaum zitieren: Zitat: "Jedes Tier paart sich nur mit einem Genossen der gleichen Art. Meise geht zu Meise, Feldmaus mit der Feldmaus...“  Die Dämonisierung dieses Buches brauchen wohl andere, die Deutschen haben es schon nicht gelesen, als es jeder auf der Kommode liegen hatte.

 

1.5.15 Gauck soll nicht bleiben!

Kommentar zu Berichten im STB vom 27. und 28.4.15 "Gauck soll bleiben" und "Gauck in Tunesien: Brauchen Zuwanderung"

„Gauck soll bleiben!“ fordern mehrere „Spitzenpolitiker“. Sigmar Gabriel, Walter Steinmeier, Cem Özdemir und Horst Seehofer sagen Joachim Gauck ihre Unterstützung für eine zweiten Amtszeit als Bundespräsident zu. Nun könnte man sagen, das ist eben Politik, man muss immer das Gegenteil von dem glauben, was sie sagen, denn das können diese Herrschaften doch unmöglich ernst meinen! Haben sie vergessen, was Gauck alles angestellt hat, etwa mit seiner krankhaften Russenphobie und seiner Unterstützung der Kriegshetzer in der Ukraine? Oder gerade eben: Während die EU überlegt, wie sie die Flüchtlinge aus Afrika und dem Orient davon abhalten kann sich auf die lebensgefährliche Reise übers Mittelmeer zu begeben und sogar die militärische Zerstörung von Schlepperbooten erwägt, wirbt Präsident Gauck in Tunesien für vermehrte Zuwanderung aus Afrika, wörtlich: „Wir brauchen in Deutschland auch Zuwanderung nicht nur aus humanitären Gründen sondern um unsere Arbeitsmarktsituation zu stabilisieren...“ Über die Abstrusität dieses Satzes ließen sich ganze Abhandlungen schreiben... Nein, auf diesen Präsidenten können wir gerne verzichten, gerade so wie auf eine Kanzlerin, die ihr eigenes Land verrät und es systematisch ausspähen lässt und die Bürger darüber belügt. Und die anderen oben erwähnten Herren? Gabriel ist in etwa soweit von frühen sozialdemokratischen Positionen entfernt, wie TTIP von einem Vorteil für Europa. Und Seehofer - von mir zwischenzeitlich wegen seines Hörens auf die Bevölkerung in Sachen Donauausbau weit in der Achtung gestiegen - kommt gerade aus Saudi Arabien, einem der totalitärsten Unrechtsregime überhaupt, das noch dazu gerade einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen seinen Nachbarn Jemen führt. Ich begreife nicht, wie man solchen Gewaltherrschern durch einen Besuch ihre Reputation erhöhen kann. Haben die Saudis mittlerweile schon soviele Anteile an der bayerischen Industrie und den Banken, dass sie über den bayerischen Ministerpräsidenten verfügen können? Dasselbe gilt bei TTIP, die CSU trommelt ja permanent für dieses Abkommen, das uns nicht nur in demokratischer Hinsicht den Rest geben wird. Es wird uns Privatisierungen in Bereichen bringen, an die wir Laien heute noch gar nicht denken. Und wenn wir diese Übernahmen verhindern wollen, werden sie uns mit ihren Sondergerichten dazu zwingen. Gut möglich, dass sogar der Verzicht auf weitere Kraftwerke und Staustufen  durch eine Hintertür gekippt werden könnte, weil man internationalen Energiekonzernen nach TTIP nicht das Geschäftemachen versagen darf. Hat Seehofer am Ende nur deswegen eingelenkt, weil er die weitere Entwicklung kannte? Aber ich will hoffen, dass dies nur eine Verschwörungstheorie ist, die nur meiner blühenden Phantasie und den schlechten Erfahrungen mit der Politik geschuldet ist. Und Ozdemir? Warum ich über den nichts anmerke? Dafür habe ich schon zu lange Zeit nichts Vernünftiges mehr von ihm gehört. Er ist einer der Totengräber der Grünen, in die ich doch vor dreissig Jahren einmal viel Hoffnung gesetzt hatte. Nichts davon ist geblieben.

 

28.4.15 Onlinekommentar in BB zum Thema Windkraftdebatte

 

27.4.15 Leserbrief in DZ zu Landrat Bernreiters Werbung für TTIP

 

21.4.15 Nie wieder Krieg!

Kommentar zum Bericht in der BBZ "Vor 70 Jahren brach die Hölle über die Stadt herein"

Die Bombardierung von Zwiesel, bei der 18 Menschen starben und die Zerstörung der beiden Donaubrücken in Deggendorf waren aus strategischer Sicht völlig überflüssig. Die Hunderte von Toten in Straubing, wo man die Bombenlast nur abwarf, weil im böhmischen Zielgebiet das Wetter schlecht war - oder die Bombardierung des Gefangenenzuges in Plattling - waren entweder "logistische Fehler", reine Racheaktionen oder die skrupellose "Entsorgung" restlicher Bombenbestände. Und doch sind die niederbayerischen zivilen Opfer kein Vergleich mit dem, was in Dresden, Würzburg und ungezählten andereren Städte an der Zivilbevölkerung verbrochen wurde, ohne den geringsten militärischen Zweck. Gewiss darf man nie verschweigen, was die Nazis zuvor verbrochen haben, aber um zukünftige Kriege zu verhindern, muss das Morden auf beiden Seiten aufgearbeitet werden, was bislang auch nicht ansatzweise geschehen ist. Warum? Weil sich die Sieger die Geschichtsschreibung nicht aus der Hand nehmen lassen und man jeden, der es versucht, in eine Naziecke schiebt? Da ich als kritischer Künstler bekanntermaßen nicht in diese Ecke gehöre, darf ich wohl darauf hinweisen, dass jeder Krieg entmenschlicht, zum nicht steuerbaren Selbstläufer wird und sich schnell zum Tsunami auswächst und es immer die Unschuldigen trifft. Nie wieder Krieg! Das war die Lehre nach dem ersten und dem zweiten Völkermorden im letzten Jahrhundert. Sogar ein F.J. Strauß soll 1945 gesagt haben, dass jedem die Hand abfallen soll, der nochmal ein Gewehr in die Hand nehme. Keine zwanzig Jahre später war er Verteidigungsminster... Heute scheint die Weisheit der Überlebenden von damals verblasst. Wir Deutschen sind - ohne dass man uns gefragt hat - Mitglied im aggressivsten Militärbündnis der Gegenwart, das direkt oder indirekt von Nordafrika bis Afghanistan die Völker und ihre Wirtschaft ins Chaos gestürzt hat, mit Millionen von Toten und Flüchtlingen. Und dass die erste deutsche Beteiligung an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ausgerechnet unter einer Regierung von ehemals Friedensbewegten stattfand, klingt wie ein Treppenwitz der Geschichte. Seither kam eines zum anderen: die Verteidigungsbindung der Bundeswehr wurde beiseite geschoben, denn " Angriff ist die beste Verteidgung", dem ältesten Propagandaspruch überhaupt. Doch mit Krieg wurden noch nie Probleme gelöst und wir balancieren sogar in Europa schon wieder dicht am Abgrund.

 

20.04.15 Vertreter fremder Interessen

Kommentar zum Bericht in der Deggendorfer Zeitung "CSU sieht in TTIP mehr Chance als Risiko"

Landrat Bernreiter zum TTIP: "Das Abendland geht nicht unter. Ich würde nichts befürworten, was uns schadet“. Dabei kann er weder etwas befürworten noch ablehnen, denn die Aushebelung der Demokratie schon im Vorfeld des Abkommens geht soweit, dass sich – laut einem Gutachten des Bundestages - Kommunalpolitiker nicht einmal mit dem geplanten Freihandelsabkommen beschäftigen dürfen, meldete am 3. 3.14 die ZEIT. Beim TTIP geht es um Auswirkungen in alle Lebensbereiche. Noch immer sind ja nur wenige Einzelheiten aus den Geheimverhandlungen mit den Amis bekannt. Ein „Hammer“ ist der Investorenschutz, der im Geheimen von außerordenlichen Gerichten verhandelt werden soll und – der Oberhammer: Die Amis sollen sogar bei der europäischen Gesetzgebeng reinreden dürfen. Nun könnte man einwenden, auf das kommt es auch nicht mehr an, da die Wirtschaft - nicht nur über Brüssel - sowieso schon alles bestimmt und unsere Parlamente zu folkloristischen Alibiveranstaltungen degradiert hat.

Wenn es stimmt, was US-Generalkonsul William Möller dieser Tage in Freyung sagte, dass das TTIP auf eine Idee der Kanzlerin zurückgeht, dann ist schon zu fragen, wessen Interessen sie vertritt. Interessant der Hinweis im Bericht, dass es bereits 130 Abkommen gibt, in denen sich die Wirtschaft mit Hilfe der Politik „außerordentliche Gerichte“ geschaffen hat, also ein Rechtssystem neben dem Regulärem. Dies alles geht Hand in Hand mit den „Hermes-Krediten“, in denen der deutsche Steuerzahler für Risiken bei Auslandsgeschäften bürgt und Unternehmern ihr Risiko abnimmt. Dass sie im Gegenzug ihre Gewinne mit der Bevölkerung teilen, ist nicht bekannt.

 

18.4.15 Luftterror durch Tiefflieger

Online-Kommentar zum Thema "Seltener "Vogel" im Tiefflug über Kohlnberg" im BB vom 17.4.15

Ein allgäuer Kurort, in dem ich lange lebte, hatte viele Jahre unter dem Luftterror von Tieffliegern zu leiden. Der Bürgermeister lobte sogar eine Prämie aus für ein Foto, mit dessen Hilfe die Militärjets identifiziert hätten werden können, denn die verdächtigten Fliegerhorste bestritten immer jeden Vorwurf. Auch ich habe es, sowenig wie sonst jemand geschafft, brauchbare Bilder zu machen. Die Höllenmaschinen waren immer plötzlich da, oft keine hundert Meter über unseren Köpfen, die Fenster klirrten, die Bilder an der Wand wackelten und unser Herzschlag schnellte in die Höhe. Auch im Schwarzachtal habe ich schon öfter Tiefflieger erlebt und einmal gerieten unsere Pferde derart in Panik, dass sie eine feste Umzäunung durchbrachen und sich blutige Verletzungen zuzogen.

Die von Herrn Friesl fotografierten Düsenjets haben wir auch wir vergangenen Donnerstag erlebt, sie kamen mehrmals wieder und unsere anwesenden kleinen Enkel waren verstört und stellten Fragen nach Sinn und Zwecke von solchem ohrenbetäubendem Treiben über unseren Köpfen.

Ich gratuliere Herrn Friesl zu den Aufnahmen, sie sind ein Zeitdokument. Bei der Diskussion hier im Forum vermisse ich jeden politischen Bezug beim Thema. Deutschland ist an dritter Stelle bei der Herstellung solcher Mordinstrumente und exportiert sie in alle Welt, auch in Krisengebiete. Und auch die aktuellen Luftmanöver sind im Kontext der gegenwärtigen Kriegsgefahr in Europa zu sehen.

 

9.4.15 Germanwings, zum Dritten

Meine am 27.3.15 niedergeschriebenen Zweifel an der offiziellen Absturzversion haben sich nach zwischenzeitlichen Zweifeln an meinen Zweifeln nach dem Fund des Flightrecorders wieder gemeldet. Mittlerweile gibt es doch recht seriöse Zweifler im Netz, die auch den nötigen Sachverstand mitbringen. Ich bin mir wieder sicher, dass wir von den Regierungen belogen wurden und eine politisch-terroristische Schweinerei dahinter steckt.

 

 

11.4.15 Volksverdummung durch Marietta Slomka von ZDF

 

Im Heute Journal am 11.4.15 gegen 22.45 Uhr ging es um die marode deutsche Infrastruktur. Frau Slomka führte stellvertretend die Mütterrente an, die schuld sei, dass Deutschland kein Geld für Straßen- und Brückenreparaturen habe. Kein Wort über die wirklichen Ursachen der klammen Kassen, etwa die "Eurorettung", die Geschenke von sechs, bald sieben atmoraketenfähigen U-Booten an Israel, die Militärkosten für die kriegerischen Vasallendienste für die USA, die Bankenrettung, die Steuerschlupflöcher für Weltkonzerne, die Steuer- und Subventionsgeschenke an die Wirtschaft usw.

Wenn man die Wirklichkeit auch nur ein wenig verfolgt, dem muss es bei Frau Slomkas volksverdummenden Sprüchen den Magen umdrehen. Und für solche "Nachrichten" muss der Steuerzahler auch noch die Zwangsgebühren für die öffentlich-rechtlichen Medien entrichten.

 

6.4.15  Klammheimlich zum Überschwemmungsgebiet erklärt?

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zu den Berichten über die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten " Kein Veto gegen Überschwemmungsgebiet"

Was hat es für Auswirkungen, wenn ganze Gemeinden zum Überschwemmungsgebiet erklärt werden, in denen es zuvor über Generationen keine Überschwemmungen gegeben hat? Ist es richtig, dass alle niedrig gelegenen Flächen von Flusskilometer 2346,6 bis 2293,5.als Überschwemmungsgebiete betroffen sind? Daraus ergeben sich einschneidende und weitreichende Festlegungen, über die kaum jemand aus der Bevölkerung Bescheid weiß. Die Festsetzung sei verpflichtend, lese ich im im aktuellen Infoblatt der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzach. Gilt das für alle gefährdeten Flussbereiche in Bayern, also an der gesamten Donau und ihren Zubringern? Oder ist das alleine auf den Landkreis Straubing beschränkt?
Eine ausdrückliche Ausweisung als Überschwemmungsgebiet hat weitreichende Folgen auf die Entwicklungsmöglichkeiten und alle betroffenen Besitzstände in der betroffenen Region, etwa
eine dauerhafte Wertminderung von Land und Gebäuden. Der Art. 76 Wasserhaushaltsgesetzes beschreibt die Einschränkung von Grundrechten, etwa der Unverletzlichkeit der Wohnung und des Eigentums. Paragraf 78 des Wasserhauhaltsgesetzes listet eine Reihe von Untersagungen für Überschwemmungsgebiete auf.

Doch auch über den Umstand, dass die Anliegergemeinden mit 50 Prozent an den Kosten des Hochwasserschutzes beteiligt werden sollen, gibt es ein beinah völliges Informationsdefizit. Wen ich auch frage, niemand kann sich vorstellen, dass es so sein könnte. Das wäre ja eine schreiende Ungerechtigkeit, denn die Hochwasser entstünden im ganzen Land. Man könne doch nicht die Flussanwohner dafür bezahlen lassen, wenn landesweit mit staatlichem Segen dräniert, kanalisiert, verdichtet und versiegelt wird! In einer "Quer"-Sendung des BR wurde berichtet, dass sich die österreichischen Nachbargemeinden unterhalb Passau auf der anderen Donauseite mit 5 Prozent der Kosten für den Hochwasserschutz beteiligen müssen und bayerische Gemeinden mit 50 Prozent. Das sind Kosten, die ländliche Gemeinden nie und nimmer aufbringen können. Es ist höchste Zeit, die Bevölkerung in Informationsveranstaltungen über diese Vorgänge endlich gründlich zu informieren.

 

5.4.15 Lob für Ken Jebsen auf Youtube

 

4.4.15 Scheuklappen und Skibrille

Online-Kommentar in der PNP zur fristlosen Entlassung der Arbergebietsbetreuerin Isabell Auer

Beschämender Vorgang! Hätte ich dem Naturpark und H. S. nicht zugetraut. Statt seiner Mitarbeiterin den Rücken zu stärken, wenn sie sich gegen Naturzerstörer am Arber ein wenig aufzumucken getraut - sie also das macht, wofür sie bezahlt wird - fällt man ihr in den Rücken. Merke: Wer Vorstandsmitglieder in einem Verein kritisiert, begeht eine Art Gotteslästerung, was mit Rufmord und Entlassung bestraft wird! Vermutlich dürfen die Herren des Arbers ihre Gebietsbetreuerin in Zukunft selber aussuchen. Es werden nur Bewerber mit Scheuklappen und Skibrille genommen...

 

3.4.15 Germanwings, zum Zweiten

Heute wurden Daten vom nun gefundenen Flugschreiber veröffentlich. Es heißt, dass damit die Schuld des Copiloten erhärtet wird. Ich kann die neuen Daten als Laie nicht bewerten. Aber sollte es sein, wie berichtet, habe ich mich geirrt, mit meinen Ahnungen und Erklärungsversuchen. Warten wir ab, was Fachleute dazu sagen. Die unten vorgetragen Argumente wurden in ihrer Mehrzahl aber nicht entkräftet und mein ganzer Aufsatz zeigt beinah lehrstückhaft, wie nachdenkliche und um Wahrheit bemühte Menschen durch die geballten Lügengeschichten der letzten Jahre zu Ungläubigen der gesamten Politik geworden sind. Meinen Ausführungen über die beschämenden Vorverurteilungen der Medien, habe ich aber nichts wegzunehmen, ebensowenig den aufgezählten schlimmen politischen Geschehnissen dieser Tage.

 

27.3.15 Absturz Germanwings

kritische Durchsicht und Überarbeitung am 31.3.14

Reicht das Gefühl der Gewissheit, dass wir wieder einmal belogen werden, als Begründung zum Absturzes des Germanwingsmaschine etwas zu schreiben? Gewiss kann ich nur zusammentragen und abwägen, was ich an Informationen im Netz fand und kann über mögliche Hintergründe nur spekulieren. Aber einfach nur schweigen, wenn einem jungen Menschen alle Schuld zugeschoben wird und man ihn posthum als Sündenbock schlachtet, da er nicht mehr widersprechen kann? Aber der Tod von 150 Menschen verpflichtet gerade dazu, dass man sich nicht einfach mit einer wenig glaubwürdigen Geschichte über den Absturzhergang abspeisen lässt.  

Was in den vergangenen Tagen zu lesen war, erscheint mir als ein neuer Tiefpunkt in der Berichterstattung unserer Leitmedien. Was hier an Vorverurteilung ausgebreitet wurde, wie ungeprüft und ohne zu hinterfragen im besten Fall Hinweise als Tatsachen gemeldet wurden, ist eine Beleidigung des Verstandes. Würde es zutreffen, dass die Lufthansa schwerdepressive, medikamenteabhängige, gar von Netzhautablösung bedrohte Piloten fliegen ließe, dann müßte ihr sofort die Betriebserlaubnis entzogen werden. Doch das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Die Selbstmordthese ist aber aus vielerlei Hinsicht unglaubwürdig. Warum sollte sich ein Selbstmörder ein paar Tage zuvor noch ein neues Auto kaufen? - was offensichtlich geschehen ist. Zudem gibt es weder eine Abschiedsbotschaft, nicht einmal eine Silbe auf dem Voicerecorder. Wie konnte der Copilot wissen, dass sein Kapitän schon kurz nach dem Start auf Toilette muss und er seinen Mordplan ausführen kann um dort - auch das wird ihm von Medien unterstellt - wo er früher Urlaub gemacht hat - zu zerschellen? Von allen Theorien zu der Katastrophe, scheint mir die Selbstzerstörungsthese die Unwahrscheinlichste zu sein.

Doch die Sache erübrigt sich durch die Meldung amtlicher Stellen kurz nach dem Unglück, in denen von einem Notruf aus der Maschine berichtet wird. Offenbar haben CNN, Franc 24 und N24 dies berichtet und sich auf Vertreter französischer Behörden bezogen.

Später gibt es dazu keine Silbe mehr. Auch widersprüchliche Meldungen zum Flightrecorders. Einmal heißt es, er wurde nicht gefunden, ein ander Mal sei der Aufzeichnungschip verschwunden. Was stimmt denn nun? Erst eine Abgleichung mit dem Stimmenrecorder könnte ein Bild über die tatsächlichen Vorgänge geben.

Am Wahrscheinlichsten erscheint mir die These, dass irgendwo vor dem Eindringen in den französischen Luftraum eine technische Panne auftrat, der Notruf gesandt wurde und dann die Crew ausfiel, vielleicht durch einen Defekt in der Luftversorgung, es wird ja schon lange von giftigen Einträgen aus den Turbinen in die Atemluft berichtet. Der schnelle Sinkflug hätte die Passagiere in Panik versetzen müssen, doch das scheint - wenn man die Angaben des französischen Staatsanwalts hört - erst Sekunden vor dem Aufprall geschehen zu sein. Das ist unglaubwürdig, denn ein 10 Grad-Sinkflug ließe die Fluggäste nach vorne kippen. Und das aufgezeichnete Klopfen an die Tür? Wer kann beurteilen, ob es vom Kapitän stammt? Es kann genauso gut vom Bordpersonal stammen oder von besorgten Passagieren. Der Sinkflug zog sich in gerader Linie vielleicht hundert Kilometer hin, was gegen eine Selbstmordaktion spricht, dazu passen auch nicht die gemeldeten ruhigen Atemzüge eines Piloten, denn so atmet wohl keiner, der dabei ist, sich selber und alle Passagiere umzubringen. Dieses Atmen spricht aber auch gegen eine Bewußtheit der Notlage, sondern ist ein Indiz für ein Weggetretensein. Nach dem Notruf soll eine Mirage aufgestiegen sein, um nach dem Rechten zu sehen. Nach Aussagen von Anwohnern waren sogar drei Mirage im Einsatz und man berichtet von einem lauten Knall. Wurde der – vielleicht steuerlose - Airbus in unbewohntem Gebiet abgeschossen, damit er auf bewohntem Gebiet nicht größeren Schaden anrichten konnte? Irgendwo las ich, dass Flugzeugteile schon auf der Anflugroute vor der Felswand gefunden wurden. Sollte das stimmen, würde es die Abschussthese untermauern. Vielleicht befürchtete man einen terroristischen Anschlag mit der Maschine, etwa auf eines der vielen französischen AKWs. Man darf nicht vergessen: alles spielte sich in 8 Minuten ab - auch hier gibt es widersprüchliche Meldungen über die Zeitdauer von der letzten Kursänderung bis zum Absturz - es wird auch von einer doppelt so langen Zeit gesprochen, ich kann nicht beurteilen was nun stimmt.

Das Einräumen eines Abschusses wäre eine nachvollziehbare Erklärung, die aber sehr teuer käme, für Hersteller und Fluggesellschaft, denn ein technische Panne würde zur Verängstigung von Fluggästen und somit zu gewaltigen Einbrüchen bei den Verkehrszahlen führen, alle Airbusse würden in Misskredit geraten, für gigantische Summen müssten Nachrüstungen vorgenommen werden. Vielleicht befürchtete man auch Unverständnis in der Öffentlichkeit, schließlich standen Tage später wichtige Nachwahlen an.

Alles Spekulation nur, gewiss, vielleicht war alles völlig anders und es gab eine militärische Panne, man sollte nichts ausschließen. Im Mittelmeer soll es Manöver gegeben haben, wo ja bekanntlich auch die Einwirkung auf Flugzeuge mittels Strahlenwaffen geübt wurde. (Info gefunden am 6.4.15, kann Wahrheitsgehalt nicht beurteilen). Das Militär übt auch die Fernsteuerung von Flugzeugen, wie man hört, auch von Sateliten aus. Bislang soll das aber nur mit Maschinen des Herstellers Boing funktionieren. Auch die Beeinflussung oder Ausschalten der Radarkontrollen wird geübt. Ich erinnere an den Fall im  Juni 2014, also einen Monat vor MH 17, als von der NATO im Schwarzen Meer ähnliches praktiziert worden war. Bekanntgeworden – und auch gleich wieder verschwiegen – wurde es, weil eine Linienmaschinie stundenlang vom Radar verschwunden war. Ich habe die Meldung damals auf einem Nachrichtensender gehört und später das Internet abgesucht und nichts mehr dazu gefunden.

Fakt ist, dass es im aktuellen Fall nur gleichgerichtete Meldungen gab und niemand kritisch nachfragte. Die Riesenlettern dieser Schlagzeilen und der Umfang der Berichterstattung ließen die gleichzeitig wachsende globale Kriegsgefahr zu Randnotizen werden, wenn überhaupt darüber berichtet wurde. Da begannen ziemlich zeitgleich die saudiarabische Feudalherren, in Allianz mit beinah allen sunitischen Nachbarn, aber auch unterstützt - was ungewohnlich genug ist - von Israel, Luftschläge gegen den Jemen, die vermutlich gegen den Iran zielen, den die bekämpften Huthis sind Schiiten. Ein Krieg, der schnell seinen regionalen Charakter verlieren kann. Natürlich sind auch die Amis logistisch und geheimdienstlich mit von der Partie, Waffen aus amerikanischer Produktion sind es sowieso. Wir erinnern uns, vor einiger Zeit wurde mit SA das größte Waffengeschäft aller Zeiten gemacht.

Es wurde in diesen Tagen also erneut ein völkerrechtswidriger Krieg ohne UN-Mandat vom Zaun gebrochen, in einer sowieso schon brennenden Region, doch ich habe keinen Aufschrei in den Medien vernommen, auch nicht von den deutschen Parteien, die mittlerweile immer gleichgerichteter erscheinen. Hier muss auch erwähnt werden, dass sich die Verhandlungen mit dem Iran wegen seines Atomprogrammes in der Endphase befinden. wogegen es heftige Widerstände gibt, vor allem von Israel. Die zeitlichen Zusammenhänge sind gewiss kein Zufall. (Anfügung 2. 4.: Das Ende der Verhandlungen ist nun auf Ende Juni verschoben worden, was auch heißt, dass der Iran den Krieg gegen sein Glaubensbrüder dulden muss, denn ein Eingreifen würde mit Sicherheit zum Abbruch der Verhandlungen führen. Gut möglich, dass bis Ende Juni die Schiiten im Jemen niedergerungen sind und dann der Westen (mit seinen merkwürdigen Alliierten) auch an keinem Vertrag und einer Aufhebung der Sanktionen mehr interessiert sein könnten.)

Und wo blieben die Schlagzeilen, dass die Amis Militärfahrzeuge an die Ukraine auslieferten, was eine neue Qualität der Kriegsvorbereitung darstellt. Oder kritische Fragen zu "Dragon Ride", dem Propagandakonvoi amerikanischer Truppen vom Balikum, über Polen, Tschechien nach Bayern. Ich finde nur Randnotizen dazu, alleine das ZDF Heute vom 24.3.15 ließ sich für diese Propaganda einspannen. Ob auch sonst noch wer, ist mir nicht bekannt. In Tschechien sollen übrigens "Eierwürfe" von Kritikern gegen den Konvoi mit drei Jahren Gefängnis bestraft werden...  (Interessanter offener Brief des Oberleutnants der Reserve der Tschechischen Armee, MUDR. Marek Obrtel, vom 31.3.2015. Er wurde dem Kommandierenden der amerikanischen Truppen, die vom 29.3. bis 1.4.2015 nach den NATO-Manövern in den baltischen NATO-Staaten durch die CR in ihre Kasernen nach Bayern zurückgeführt wurden, übergeben.)

Auch über andere wichtige Ereignisse finde ich nichts mehr in den Zeitungen, etwa dem zum Wahlsieger erklärten Schlächter Netanjahu. Wie geht es in Israel weiter? Für deutsche Medien offenbar kein Thema.Außer dass Netanjahu nun wieder einen Palästinenserstaat für möglich hält, was er im Wahlkampf kategorisch abgelehnt hat. Aber offenbar muss man bei Politikern immer das Gegenteil von dem glauben, was sie sagen.

Auch dass in Frankreich der Kriegsverbrecher Sarkozy wieder im Kommen ist, der Libyen ins Chaos gestürzt hat. Die Entwicklung in diesem Land, seit dem von Frankreich angeführten Angriffskrieg, sollte doch jedem die Augen geöffnet haben. Doch in den Medien finde ich nur beiläufige Notizen, keine Silbe zu den Verbrechen in Libyen. Dafür gab es tagelang Schlagzeilen über den Stinkefinger eines griechischen Ministers, der in übelster Propagandamanier völlig aus der Zeit und dem Zusammenhang gerissen wurde. Nun wurden diese Scheinnachrichten abgelöst durch die mediale Hinrichtung eines jungen Copiloten.

Interessant wäre auch zu erfahren, warum Obama schon wenige Stunden nach dem Absturz wußte, dass es sich "nur" um einen tragischen Unfall handele? Zu was gibt es Untersuchungskommisssionen, wenn wir einen amerikanischen Präsidenten haben, der alles auch so weiß und seinen Daumen nach Belieben hebt oder senkt und die Leitmedien dann in diesem Sinne berichten? Erinnert an den Schnellschuss beim Abschuss von MH17? Nur dass damals sofort Russland die Schuld gegeben wurde, was sich mittlerweile ja wohl jedem, der sich auch nur ein wenig informiert hat, als Lügenmärchen offenbart hat. Warum sollte man nun Obama glauben? Wie kommt der amerikanische Präsident dazu so vorschnell die Richtung der Beurteilung vorzugeben, gibt es dafür nicht Staatsanwälte und Gerichte? Warum wurde die Story von Selbstmord von der New York Times in die Welt geblasen? Was wissen die Amis und woher? Man kann nur hoffen, dass es noch Aufklärung gibt und dass wir nicht langsam vollendes in einem Sumpf aus Lügen versinken.

 

6.3.15 Onlinekommentar an BB zum Thema Anwanderung

 

26.2.15 Onlinekommentar an BB zur Diskussion über den geplanten Windpark am Wagensonriegel

 

26.2.15 Kahlschlagorgien

Zum Bericht im BB "Stadt verteidigt Baumfällungen"

Die Motorsägen kreischen derzeit nicht nur in Zwiesel. Wer durch Niederbayern fährt kann Kahlschläge brutalen Ausmaßes beobachten. Es mag Mangel an Winterdienstarbeit in diesem milden und kurzem Winter sein, weswegen Bauhöfe und Straßen- und Wasserwirtschaftsämter das Personal mit der Säge beschäftigen. Böse Stimmen vermuten auch, die Behörden würden so ihr Personal mit Brennholz versorgen, andere verweisen auf die derzeit gute Vermarktungsmöglichkeit für Häckselgut. Bei jedem Kahlschlag werden gut klingende Gründe vorgeschoben, einmal sind es Sicherheitsgründe, damit niemand durch herabfallende Äste verletzt wird. Ein von mir einmal angesprochener Kapo deutete auf den "Nasskern" und dass es deswegen dringend höchste Zeit war. Ich klärte ihn auf, dass der dunkle innere Kern vieler Laubbäume kein Nasskern sei, sondern stabilstes Kernholz. An der Donau bei Metten wurden auf Kilometer wunderschöne alte Alleen niedergemacht. Begründung: Schwächung des Dammes durch die Wurzeln, doch gerade zur Stabilisierung hatte man sie früher extra an den Deichfuß gepflanzt. Und wieviele Großbäume wurden aus "Umweltschutzgründen" gefällt, um die Belichtung von Photovoltaikdächern zu verbessern? Ob in Zwiesel besonders viele Baumfrevler wohnen, wage ich nicht zu sagen. Doch wenn man bedenkt, dass Stadtbäume neben ihrer Schönheit in Urlaubszentren einen unmittelbaren materiellen Wert haben, dann möchte man schon annehmen, dass die Zwiesler schon ein wenig Lust an der Schädigung ihrer Stadt haben.

 

20.2.15 Gnauckermandl

Leserbrief zum heutigen Bericht: "Keine Mehrheit für Resolution gegen Freihandelsabkommen"

 

Es hätte dem Kreistag gut zu Gesicht gestanden, wenn er ein klares Nein zum geplanten Freihandelsabkommen ausgesprochen hätte. Es geht nicht nur um die kommunalen Versorgungssysteme, die man gerne vor einer Privatisierung schützen möchte, es geht um Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Noch immer sind ja nur einige Einzelheiten aus den Geheimverhandlungen mit den Amis bekannt, aber es geht ganz sicher nicht nur um unappetitliche Chlorhühnchen und schon gar nicht um Angleichungen von Industriestandarts, denen steht auch heute nichts im Wege. Ein „Hammer“ ist der Investorenschutz, der im Geheimen von außerordenlichen Gerichten verhandelt werden soll und – der Oberhammer: Die Amis sollen sogar bei der europäischen Gesetzgebeng reinreden dürfen, was unserer Demokratie die letzten Füsse wegschlägt. Jo Biden hat ja unlängst in einer Rede damit geprahlt, dass die USA die Europäer bei den Sanktionen gegen Russland unter Druck setzten mußten. Europa ist heute schon eine amerikanische Marionette, mit dem TTIP fallen aber die letzten Eigenständigkeiten. 600 000 Arbeitsplätze sollen durch TTIP in Europa verloren gehen, sagt eine neue amerikanische Universitätsstudie, klar, es geht schließlich im Synergieeffekte. Es wäre deshalb mehr als wünschenswert, wenn alle Kreistage eine klare Stellungsnahme gegen TTIP abgäben. Die Regierung möchte ich sehen, die sich dann noch getraute das bekannte „Gnauckermandl“ zu spielen.

 

 

16.2.15 Ungerecht und unsolidarisch

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 24.12.14 „Nächtes Jahr rollen die Bagger“

Es war eine Meldung, die einfach nicht zu glauben war. Sollte sie wahr sein, würde sicher eine Welle der Empörung durch die Zeitung schwappen, dachte ich und bezähmte meinen Wunsch einen Leserbrief zu schreiben. Die Anliegergemeinden an der Donau würden gewiss aufschreien und der bayerischen Staatsregierung geharnischte Briefe schreiben. Nun, vielleicht haben sie das auch gemacht, bekannt geworden ist davon aber nichts. Dann war Nachwahl in Straubing-Bogen, doch auch im Wahlkampf war das Thema kein Thema... Ich wartete, redete mit Nachbarn, doch alle hatten die Nachricht zu Weihnachten offenbar überlesen und ich schaute nur in zweifelnde Gesichter.
Um was es geht? Die Gemeinden an der Donau sollen 50 Prozent der Kosten des Hochwasserschutzes tragen, was geradezu eine Ungeheuerlichkeit wäre. Die Hochwässer werden schließlich im ganzen Land verursacht, durch Landschaftsversiegelung, Bodenverdichtung, Drainierung und Kanalisierung usw., die Einzelheiten sollten heute jedem bekannt sein. Und für etwas, was alle verursachen, nicht zuletzt die staatlichen Bau- und Genehmigungsbehörden, sollen diejenigen die Hälfte der Kosten tragen, an denen die Hochwasser am Ende vorbeifließen? Etwas Ungerechteres und Unsolidarischeres ist ja kaum denkbar! Wie sollen ländliche Flächengemeinden derartige Ausgaben schultern können? Eine schiere Unmöglichkeit. Österreich beteiligt die Anliegergemeinden mit 5 Prozent der Kosten und Bayern mit 50! Wo sind die Versprechungen der Staatsregierung vom letzten Hochwasser? Sind nicht über eine Milliarde Euro Hochwasserhilfe 2013 übriggeblieben? Schon vor Monaten habe ich angemahnt, den privaten Anliegern zu helfen, weil sie nun gezwungen werden neue Heiz- und Tankanlagen anzuschaffen. Der Finanzminister verdient daran sogar noch an der Mehrwertsteuer. Aber keine Reaktion, schließlich sind es dieselben Politiker und Bürokraten, die den Hochwasserschutz jahrzehntelang vertrödelt haben bzw. ihn zur Disziplinierung der Donauanlieger eingesetzt haben, damit sie ihre Staustufen bekommen. Aber wir können uns leider nicht ernsthaft beklagen, denn wir wählen diese "Krawattatn" ja immer wieder.

 

8.2.15 Kornblums verkommene Ansicht

Kommentar zu Jauchs Polit-Talk

In Günter Jauchs „Politik-Talk“ am Abend des Schlusstages der Münchner Werkundetagung 2015, die heute „Sicherheitskonferenz“ heißt und die sich seit Jahren zu einem Treffen der übelsten Kriegshetzer entwickelt hat, war die Kriegsgefahr mitten in Europa zu spüren. Überraschend die Auswahl der Gäste und die bemerkenswerte Sachlichkeit der Argumentation, offenbar beginnt auch bei öffentlich-rechtlichen „NATO-Lügensendern“ ein leichtes Umdenken, angesichts der gegenwärtigen brenzligen Lage. Wieder bemerkenswert die fundierten Ausführungen der erfahrenen Russlandkorrespontentin Gabriele-Krone-Schmalz, ebenso die Aussagen des ehemaligen Generalinspekteuers der Bundeswehr Harald Kujat, die beide um Verständnis für Russland warben und Hintergründe der Thematik durchleuchteten. Gemischt zu bewerten, ist der dritte Gast, der EU- Präsident Martin Schulz. Er warb für Vermittlungslösungen im Bürgerkrieg der Ukraine und lobte die Initiativen von Kanzlerin Merkel und den französischen Präsidenten Hollande. Bemerkenswert der Satz auf Jauchs Frage, wieviele Verhandlungsversuche man noch machen wolle, wenn nun auch dieser Zweite, der diese Woche in Minsk stattfinden soll, scheiteren sollte. Sinngemäß: Wenn der Zweite scheitert, kommt der Dritte usw., von mir aus der Siebzehnte, alles ist besser als ein Krieg in Europa. Wie schon seine Vorredner bekam auch Schulz an jenen Stellen viel Beifall aus dem Publikum, wo gegen Scharfmacherei und für Friedenslösungen geworben wurde. Eine Aussage wollte bei Schulz aber gar nicht ins Bild passen, ja, sie entwertete geradezu alles vorher Gesagte, als er geradezu in Propagandamanier die Schuld für den Abschuss von MH17 den Deparatisten zuschob. Dass die wirkliche Verantwortlichkeit eine völlig andere ist, sollte ein so wichtiger Führer wissen, ja, er sollte, ja er muss sogar die ganze Wahrheit kennen. Entweder hat Schulz kurze Zeit vergessen, dass er nicht in einer der verlogenen Polittheaterrunden sitzt, wo offenbar Lügenformeln gebetshaft gemurmelt werden oder er leidet an selektiver Wahrnehmung oder hatte er ein halbes Jahr keine Zeit sich zu informieren. Musste der SPD-Mann das sagen, um die Amis nicht total vor den Kopf zu stoßen? Seine vorangegangenen Appelle für Verhandlungslösungen kam ja beinahe Gotteslästerung gleich, Motto: „Seht, ich bin aber schon noch auf Linie und bete euere Lügen nach und unterstütze ansonsten euere Verbrechen...!“ Was für ein Theater!

Der Vierte in der Runde, der amerikanische Ex-Diplomat John Kornblum, war sichtlich alleine, auch wenn sich ihm Schulz einige Male kumpelhaft zuwandte, während andere sprachen, was mich peinlich berührte. Immerhin, auch Kornblum bestätigte die Vertragstreue der Russen in der Vergangenheit und dass man US-Senator Cain, der sich in München wieder als übelster Kriegshetzer hervorgetan hat, nicht überbewerten soll, weil man ihn ja kenne.

Ein ungeheuerlich verkommener Satz Kornblums wird mir aber im Gedächtnis bleiben, nämlich dass die Deutschen keinen Grund hätten zu Scham und Solidarität gegenüber Russland, wegen der 27 Millionen Russen, die durch den deutschen Überfall im 2. Weltkrieg dort umkamen. 

 

31. 01. 15 Man kommt aus dem Schämen nicht mehr raus

Kommentar zum Bericht auf Telepolis CIA-Folterbericht: Bundesregierung gegen eine Anfrage an die USA

Vor 8 Jahren habe ich den nachfolgenden Kommentar auf meiner Webseite
veröffentlicht. Und heute regen wir uns wieder über die kollektiv in
den Sand gesteckten Regierungsköpfe auf. Und was ist seither nicht
noch alles an Verbrechen und Wegducken geschehen! Manchmal möchte man
sich eine rosarote Brille kaufen und keine Silbe mehr von sich geben.
Siehe meinen Originaltext : 9.2.07 Pfui, Herr Schily, pfui, Herr Steinmeier, pfui, Herr
Schröder.... 

 

30.1.15 Ukrainische Wirklichkeit?

Poroschenke und Jazenjuk, (hier ein Bild mit Faschistengruß) bezahlen nun faktisch Kopfgelder für getötete Landsleute im Donbass. (mehr) Die Summen werden zwar für zerstörte Militärfahrzeuge und Panzer ausgelobt, aber wie allgemein bekannt, werden die ja von Menschen gefahren. Für die in die Armee gepressten Arbeitslosen werden pro Kriegstag 50 Euro versprochen, gleichzeitig die Dienstvorgesetzen ermächtigt, Kriegsverweigerer und Desserteure zu erschießen. Gleichzeitig finden sich Berichte, dass gefallene ukrainische Soldaten liegengelassen werden, damit sie die Statistik nicht belasten und den offensichtlich kaum vorhandenen Kriegswillen nicht senken. Zudem muss dann an die Angehörigen keine Unterstützung bezahlt werden. Wenn Fragen nach dem Verbleib des Sohnes, des Ehemanns oder Vaters kommen, wird Fahnenflucht oder Flucht nach Russland genannt. Es gibt auch seriös klingende Meldungen im Internet, das wirklich Tausende von Ostukrainern flüchten oder unbekannt verziehen, damit sie die Militärbehörden nicht finden.

Sicher scheint auch zu sein, dass private Söldnerarmeen in der Ukraine aktiv sind, es soll sich um die berüchtigten Blackwater handeln, die sich heute umbenannt haben.

 

30.1.15 Onlinekommentar in BB zu einem landwirtschaftlichen Thema

 

29.1.15 Demokratie faktisch nur noch eine folkloristische Veranstaltung

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Auto-Bosse werben für Freihandel" - wurde nicht gedruckt, wie alle meine Kommentare an die PNP die unsere Demokratie hinterfragen --

Die trauen sich, die Herren Bosse mit ihrem Oberlobbyisten Wissmann! Aber sie betrachten die Welt halt nur durch das schmale Sehrohr des Profits, aber selbst da bin ich mir nicht sicher, ob man ihnen nicht eine rosarote Linse eingeschoben hat. Nach und nach werden ja Einzelheiten aus dem TTIP und Co bekannt, etwa, dass die Amis zukünftig sogar bei europäischen Gesetzen mitreden können. Nach den über der normalen Rechtssprechung stehenden Schiedsgerichten und dem größten Geldraub aller Zeiten, den Herr Draghi gerade beschlossen hat, ist unsere Demokratie faktisch nur noch eine folkloristische Veranstaltung, denn die gewählten Regierungen sind damit entmachtet und wir als Bürger sowieso. Das Freihandelsabkommen wird uns dann den Rest geben. Im Übrigen gibt es auch heute schon genug Freihandel, beim TTIP geht es nur noch um das Niederreissen der letzten Einfriedungen.

 

26.1.15 Staatsstreich auf Raten

"Was sich hier abspielt, hat die Qualität eines Staatsstreichs. Auf kaltem Weg nimmt Mario Draghi dem Deutschen Bundestag sein wichtigstes Recht, das Budgetrecht, und führt die Schulden- und Haftungsunion durch die Hintertür ein", kommentierte ein Leserbriefschreiber in der PNP den angekündigten Aufkauf von Staatsanleihen im Wert von 1,3 Billionen Euro. Treffender kann man es wohl nicht ausdrücken, was da gegenwärtig passiert. Doch die Abschaffung der Demokratie soll noch weitergehen: Über das TTIP werden die USA noch mehr Einfluss auf die europäische Politik bekommen, als sie so schon haben. Heute meldet der Spiegel, dass die USA über das  Freihandelsabkommen sogar bei EU-Gesetzen mitreden dürfen.

 

22.1.15 Nicht nur lügende Medien betreiben Volksverdummung, auch Medien die wichtige Information unterschlagen

Selektive Berichterstattung nennt man das beschönigend, wenn unsere Medien nur noch melden was in die Staatslinie passt und abweichende Informationen verschweigen. Etwa die US-Resolution 758 an Russland vom 4.12.14 durch den Kongress, die eine Aufzählung unbewiesener Behauptungen und frechster Lügen ist und faktisch einer Aufforderung zum Krieg gleichkommt. Oder die Resolution des EU-Parlaments vom 15.1.15, die vasallenhaft ins gleiche Horn stößt und etwa Waffenlieferungen an die Ukraine begrüßt, auch die Grünen stimmten zu. (Siehe meinen Kommentar 8.1.15 Grün ist nicht mehr Farbe der Hoffnung)

Weitere unterschlagene Meldungen: Israel hat auf den Golanhöhen einen Luftangriff geflogen, auch ein höherer iranischer Offizier soll unter den Opfern sein, was dem Mordanschlag eine besondere Brisanz gibt. Und Edathy füllt immer noch die Spalten, wohl die grüßte Spaltenfüll- und Ablenkungsgeschichte der neueren deutschen Geschichte. Doch wer schreibt vom Wesentlichen des Skandals? Etwa dass der Geheimdienst schon lange von den Pornobildern wußte und Edathy genau deshalb zum Leiter des Untersuchungsausschusse gemacht wurde, weil man ihn damit in der Hand hatte und so offenbar verhindern wollte, dass sich der NSU-Ausschuss in eine Richtung bewegt, die geheimen Staatsorganen oder wem immer nicht genehm war.

Dass die meisten Medien ihre Leser über die Falschmeldung von den Staatsmännern an der Spitze des Demontrationszuges in Paris bis heute nicht aufklärten, ist einfach nur erbärmlich, zeigt aber, mit welchen billigen Mitteln Meinungsbildung betrieben wird. Oder dass der Spiegel gerade eben die Demonstranten einer Pegida-Demonstration von 15 000 auf 5000 runter "ermittelt" hat, mag manchen freuen, aber was für zweierlei Maß! Die Demo in Paris wurden dagegen von 1 Millionen auf 3,7 Millionen hochgeputscht. Das nenne ich After-Journalismus. Auch dass Massenmörder, die ihre eigene Bevölkerung umbringen, in unseren Medien breiten Raum für salbungsvolle Lügenmärchen bekommen, statt sie dingfest zu machen und nach Den Haag zu schicken. Was Poroschenko und Jazenik uns im neuen Jahr so serviert haben, geht auf keine Kuhhaut. Und zu Hause wird die Mobilmachung angeordnet, erst war von 50 000 Eingezogenen die Rede, dann von 100 000 und nun soll der Oligarch sogar eine Armee mit 250 000 Mann angekündigt haben. Es werden übrigens in der Hauptsache Arbeitslose und arbeitslose Jugendliche in die Armee gepresst, im Mittagsmagazin von ARD-und ZDF war ein paar aufschlussreiche Bilder davon zu sehen, immerhin, oder hat der Zensor geschlafen?

Und weil wir gerade dabei sind: Wann und wo wurde je berichtet, dass die Ukraine der Krim nach dem Referendum die Wasserversorgung abgestellt hat oder dass die Menschen im Donbass aus Kiew keinerlei Sozialleistungen oder Rente mehr bekommen? Ein wenig geschichtliche Aufklärung über das Gebilde Ukraine, das es erst seit Kurzem gibt und dessen heutige willkürliche Grenzziehung vom Westen wie ein elftes Gebot des Himmels bewertet wird, würde uns nicht schaden und manches, was da heute geschieht, relativieren und in den richtigen Zusammenhang setzen.

Hier ein Beitrag mit Filmlinks zur aktuellen Entwicklung in der Ukraine. Sollte man sich ansehen, auch wenn ich den Wahrheitsgehalt nicht bewerten kann.

Noch ein aktueller Fall, dessen Einzelheiten von den Medien verschwiegen werden: Da hat ein junger Muslim in Berlin seine hochschwangere deutsche Freundin, weil er sie nicht heiraten wollte oder durfte, mit Messerstichen schwer verletzt und dann bei lebendigen Leibe verbrannt. Das erinnert an den Fall vom 2006, als ein zwanzigjähriger, in Deutschland lebender Mazedonier seiner hochschwangeren deutschen Freundin auflauerte und sie mehrere Male mit den Füssen in den Bauch trat, damit sein Kind tötete, auch die Frau überlebte nur knapp. Die Begründung für diese bestialische Tat: Er stamme aus einem strengen islamischen Elternhaus und würde von seiner Familie verstoßen werden, wenn er eine Christin heiratete. Bei der Gerichtsverhandlung bestätigt sein Vater dies. Solche perversen, religiös verbrämten Taten werden in unseren Medien, wenn sie überhaupt gemeldet werden, auf kleiner Flamme gekocht, um keinen Ausländerhass oder keine Islamfeindlichkeit zu erzeugen. Ich glaube, das ist der völlig falsche Weg. Nach meinem Rechtsverständnis gehören solche Täter mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft und nicht - wie üblich - von den Gerichten beim Strafmaß ein "Kulturbonus" gewährt. Jeder im Land muss wissen, dass derartige Unmenschlichkeiten bei uns nicht toleriert werden. Wem das nicht passt, der soll dorthin gehen, wo derartiges möglich ist, so es solche Orte gibt.

 

18. 1.14 Abgrund zwischen Moral und Wirklichkeit

Kommentar auf Telepolis zum Bericht "Kriege, Kriegsverbrechen und Propaganda "

Dass andere Kulturen auch grausam und moralisch verkommen sind, geht
uns erst einmal nichts an. Wir sind zuerst für "unsere Kultur", die
westliche, verantwortlich. Und hier gibt es einen Abgrund zwischen
moralischem Anspruch und Wirklichkeit. Wir halten uns in
Sonntagsreden immer viel auf unsere "christlichen Wurzeln" zu Gute,
doch bei diesen scheint etwas nicht zu stimmen, sonst würde nicht
soviel Terror und Räubertum daraus entstehen. Nun sagen manche,
Hitler und Stalin waren doch Atheisten, die waren doch ebenso
schlimm! Doch Hitler ist im strengen österreichischen Katholizismus
aufgewachsen und Stalin war, so weit ich weiß, auch ein
Klosterschüler und auch dem christlichen Kulturkreis zuzuordnen. Wir
müssen uns wirklich fragen, warum ausgerechnet eine Zivilisation im
Schatten und im Namen einer Religion der Feindesliebe und der
Verurteilung des Mammons, so in ihr Gegenteil umschlagen kann.

 

18.1.15 Grün ist nicht mehr die Farbe der Hoffnung

Kommentar bei Telepolis zum Bericht

"Uneingeschränkte Solidarität": EU-Parlament begrüßt Waffenlieferung an die Ukraine

...und die Grünen stimmten zu! 
Grün war einmal die Farbe der Hoffnung, aber das ist seit 1999 und
dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen Serben vorbei. Was
Landwirtschaftspolitik und Verkehrspolitik angeht, da gibt es noch
einige gute Ansätze, aber auch unter einer grünen
Landwirtschaftsministerin wurde davon nichts umgesetzt. Wenn es aber
um strammes Vasallentum mit den USA und Israel geht, dann sind die
Grünen blind wie ein Maulwurf und machen jede Kriegstreiberei mit und
schweigen zu den übelsten Verbrechen. Die Grünen sind von
bürgerlichen Spießern, Pfarrern, Yuppies und kalten Kriegern erobert
worden und nicht nur Joschka Fischer war ein trojanisches Pferd. Bis
auf Ströbele und eine gutmeinende Basis, sehe ich heute beinah nur
noch trojanische Pferde, wobei die meisten aber keine bewaffneten
Krieger, sondern die reine Einfalt in ihren Bäuchen verbergen. Die
Vereinigung mit der links- und russlandphoben Bürgerrechtsbewegung
der DDR hat der Partei den Rest gegeben. Aber auch viele einmal
geschätzte Westgrüne haben sich als rückgratlose Karrieristen
entpuppt. Die Grünen- ein Lehrbeispiel, wie eine Partei den Menschen
die Hoffnung nehmen kann. Es ist heute ein wirkliches Unglück, dass
es keine schlagkräftige und glaubwürdige Friedens- und
Ökologiebewegung gibt und die, die sich langsam formiert, von den
Grünen auch noch bekämpft und verleumdet wird, weil die permanente
Gehirnwäsche der Amis ganze Arbeit geleistet hat.     

 

 

15.1.15 Prinzipienreiterei

Leserbrief an BBR zum heutigen Bericht "Kein Schnee, aber Winterdienst-Ärger"

 

Viele treibt ja die Sorge um eine "Islamisierung des Abendlandes" um. Eine unendlich realere Gefahr für unser Gemeinwesen kommt aber aus uns selber durch Prinzipienreiterei, Gleichmacherei und behördliche Sturheit. Da verbreitert der Staat eine Bundesstraße und nimmt ein paar Anwohnern am steilen Berg die angestammte Zufahrtsmöglichkeit, denn nach oben kommt man bei eisigen Straßenverhältnissen nicht. Nun gibt es aber neben der Bundesstraße einen Anwandweg, der das Problem lösen kann, so er geräumt wird. Nun fährt darauf sowieso ein städtisches Räumfahrzeug, doch die Mehrheit des Stadtrates verhindert, dass es auf 700 Meter sein Räumschild absenken darf. Die Bürgermeisterin verweist auf Gleichbehandlung und dass es ums „Prinzip“ geht. Zitat: „Es ist schon ein Unterschied, ob  nur gefahren oder auch geräumt wird“. Da fragt man sich schon, welchen Wert derartige Prinzipien haben sollen. Für mich zeigt sich hier einfach fehlendes Augenmaß. Da redet man doch gar nicht lange darüber, da genügt ein Nicken und die Sache ist erledigt. Die Behörden sollten eigentlich für die Bürger da sein und ihnen nicht das Leben schwer machen. Sie haben auch eine Fürsorgepflicht und die ganzen Gesetze und Regeln sollen ihnen dabei nur helfen. Wenn diese aber wie Peitschen und Fallbeile angewandt werden, können wir unser Land bald vergessen.

 

 

15.1.15 Lachen nur über mich selber

Kommentar zum telepolis-Bericht Papst Franziskus: "Man darf sich nicht ü...

 

Es gibt zweierlei Lachen, über die anderen und über sich selber. Ich
glaube nicht, dass man mit Spotten und Auslachen irgendjemanden oder
irgendwas zum Besseren ändert. Ich kritisiere die Religionen seit
vielen Jahren, empfinde die Säuglingstaufe eine unerhörte Verletzung
der Religionsfreiheit, die Verstümmelung der Geschlechtsteile von
Kindern zum Zwecke der Mitgliedermarkierung ein Verbrechen, den
Kirchensteuereinzug durch den Staat sowie das Konkordat unhaltbar
usw. Und wenn Religionen Waffen segnen und zum Krieg aufrufen, dann
schwillt mir der Hals. Darüber kann ich keine Witze machen und so
käme es mir nie in den Sinn Religionen auszulachen. Lachen tu ich nur
über mich selber, da hab ich genug zu tun.

 

 

12.1.15 Gedanken zu "Pegida" und zu den die Völker trennenden Religionen und zur Einwanderungs- und Flüchtlingsproblematik

 

Vorwort

Selten habe ich so lange an einem Text gearbeitet, denn die Gefahr falsch verstanden zu werden ist bei diesem Thema groß, vielleicht gar nicht zu vermeiden. Mein Problem ist auch, das ich mich dabei in Seitengassen wage, die aus meiner Sicht aber Hauptstraßen sind.

Zum „Aufstand der Anständigen“ gegen Pegida haben die Exkanzler Schmidt und Schröder aufgerufen. In der Wortwahl unterscheiden sich die beiden damit nicht von den Akteuren der Pegida-Bewegung, die auch gerne mit so altbackenen Begriffen hantieren. Zu Pegida etwas zu sagen, was nicht eine totale Verurteilung ist, ist ein Laufen auf dünnem Eis, denn hier sitzt man ganz schnell zwischen den Stühlen, die einen drohen mit der Nazi-Keule und auch die anderen neigen dazu Widersprecher in eine Schublade zu stecken, in die man ebenfalls nicht rein gehört.

Zwirbeln wir die Thematik vom Namen her auf. Pegida heißt ja "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Nun ist ein Patriot ein Vaterlandsfreund und ein „patriotischer Europäer“ ist etwas Neues, der offenbar nationales Denken hinten anstellt und sich mit den Menschen Europas identifiziert. Ich selber habe mit Nation auch wenig am Hut und definiere mich lieber regional, als Niederbayer, als einer aus dem Nordwald, als einer aus dem Zwiesler Winkel, als einer von der Donau, und doch empfinde ich mich gleichzeitig auch als Weltbürger, was ich überhaupt nicht als Widerspruch empfinde. Gewiss, als Europäer empfinde ich mich schon auch, bin aber gewiss kein Anhänger dieses kapitalgesteuerten, gleichmacherischen europäischen Bürokratiemonstrums. Und eine „Islamisierung des Abendlandes“ will ich auch nicht, das alleine ist mir aber zu wenig. Ich will überhaupt kein Europa, in dem Religionen herrschen, kein katholisches, kein protestantisches, kein othodoxes oder von einem überseeischen Imperium beherrschtes Europa, und ich will kein Europa in dem Geld oder technischer Firlefanz zu neuen Göttern geworden sind.

Europa hat mit viel Blut dafür bezahlt, sich von tyrannischen und feudalen Systemen zu befreien. Darum sollen Religion und Weltanschauung jedermanns Privatsache sein, solange niemand anderer davon zu Schaden kommt. Ist dies der Fall, muss auch die Toleranz des Staates enden. In Deutschland braucht hier niemand auf schier mittelalterlich organisierte "Gottesstaaten" zu deuten, denn wir haben genug vor der eigenen Haustür zu kehren, weil trotz aller Aufklärung und Liberalität Staat und Kirchen bei uns noch immer eng verzahnt sind, finanziell und ideologisch. Auch bei uns tragen Parteien und Regierungen den Religionsbezug im Namen, auch wenn das große "C", wenn man die Politik betrachtet, weniger für Christus als für Capital zu stehen scheint. Dass ein Pfarrer heute Bundespräsident ist und eine Pfarrerstochter Kanzlerin, erwecken auch nicht gerade einen säkularen Eindruck. Und dass sich die christlichen Kirchen in Deutschland noch immer durch den Staat und die Bürger alimentieren lassen und dieser sogar die Mitgliedsbeiträge als Steuer einzieht, ist mehr als ein Antagonismus. Auch dass den Religionen noch immer in einem so hohen Maß die Erziehung der Kinder anvertraut wird, würde einen neutralen Besucher aus dem Weltall schon sehr wundern, ebenso der gigantische Reichtum der deutschen Bistümer, was ja im völligen Widerspruch zur christlichen Lehre steht. Auch über unser Verständnis von Religionsfreiheit würde sich dieser Besucher wundern. Er würde sicher annehmen, Religionsfreiheit sei, wenn sich jeder für eine Religion entscheiden darf, aber auch dagegen, also auch Freiheit von Religion. Wenn aber nun die Mitgliedschaften schon im Säuglingsalter begründet werden, sind sie faktisch Zwangsmitgliedschaften, was ein krasser Verstoß gegen die Religionsfreiheit ist. Wenn dann auch noch körperliche Markierungen der Geschlechtsteile zu dieser religiösen Aufnahmeprozedur gehören, dann wird auch noch massiv das Recht auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit verletzt. So würde das Urteil dieses Besuchers aus dem All gewiss vernichtend ausfallen.  

Doch solange bei uns Menschenrechte und Aufklärung nur in gelegentlichen Sonntagsreden eine Rolle spielen, ist wenig Änderung zum Wünschenswerten zu erwarten. Bis heute reicht uns das vordemokratische Milieu bis Oberkante Unterlippe. Also könnte nur ein wirklich säkularer Staat die Befürchtungen der „Pegida“ beseitigen, denn nur wenn sich den säkularen Regeln alle Religionen unterwerfen müssen, ist auch von zugewanderten Religionen nichts zu befürchten. Es ist aber zu vermuten, dass die Ablehnung des Islamismus durch "Pegida" aus einer anderen Quelle gespeist wird, nämlich aus der mittelalterlichen Kreuzzug-Ideologie, die als Vorwand für anderes herhalten muss, nicht anders als in vielen islamischen Ländern. Vielleicht irre ich mich und Pegida sorgt sich wirklich um den aufgeklärten demokratischen Staat. Doch ich befürchte, es spielen viel profanere Dinge eine Rolle, etwa die Angst vor "Überfremdung", also der Angst durch massenhafte Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen zu Fremden im eigenen Land zu werden. Diese Befürchtung muss ernst genommen werden, obwohl sie ja ausgerechnet in Sachsen, dem Pegida-Zentrum, gar keine reale Gefahr darstellt. Ich habe die Ausländerfeindlichkeit aus dieser geografischen Ecke übrigens schon nach der Wende bei Lehrlingen erlebt. Nie zuvor gab es in dem Internat, das ich leitete, auch nur eine Spur von Ausländerfeindlichkeit. Doch als die "Ossis" kamen, merkten wir erst, dass wir auch türkische Schüler hatten, denn in ihren Zimmern tauchten provozierende Nazi-Plakate auf und es wurden Gedanken ausgesprochen, die wie ein gruseliger Hauch aus einem modrigen Keller durchs Haus zogen. lch habe nie verstanden, wie in einem zuvor sozialistischen Land solche Ressentiments überleben hatten können, wobei ich aber auch sagen muss, dass sich nur wenige "meiner" 250 Ossis in der beschriebenen Weise hervortaten, doch die reichten das Klima des Zusammenlebens zu vergiften. 

Ich könnte die Sorge bei Menschen verstehen, die erlebt haben, wie ganze Stadtbezirke zu türkischen Ghettos wurden, denen die Alteingesessenen weichen mußten. Da ich selber einige Jahre in Berlin-Kreuzberg unter Türken und Kurden gelebt habe, mit guten Kontakten und wenig Problemen übrigens, habe ich diesen Prozess hautnah miterlebt. Wir waren am Ende die einzige deutsche Familie im Haus. Die alten Kreuzberger fanden sich in den unmenschlichen Trabantenstädten wieder. Wobei ich hier nicht von Vertreibung sprechen will, da sich die Kreuzberger auch von Zentralheizungen und Badezimmern locken ließen. Als sie merkten, dass diese Dinge kein Ersatz für gewachsene Urbanität und lebendiges soziales Umfeld sein konnten, war es zu spät. Sie saßen in gesichtslosen Massenquartieren und aus den berühmten Kreuzberger Fensterguckern, die das Leben in ihrer Straße verfolgten, wurden Glotzenglotzer, ein trauriger Ersatz. Aber diese fatale Entwicklung war nicht den Zugewanderten anzulasten, die waren gelockt worden, sie wollten nur Wohnung und Arbeit. Schuld war die Fabrikantengier, waren kurzsichtige Politiker, Wohnungshaie und hirnlose Stadtplaner, es fehlten einfach sozialer Verstand.

Der Islam spielte Anfang der Siebziger Jahre übrigens keine erkennbare Rolle, das hat sich mittlerweile geändert, was die Sache kompliziert.

Von bürgerlichen grünen und liberalen Kreisen, die allesamt weit weg von diesen Brennpunkten wohnen und denen die Zuwanderer auch keine Konkurrenz auf dem Arbeits-, und Wohnungsmarkt sind, hört man oft blauäugige Sprüche, die Betroffene im besten Fall als weltfremd einstufen, sich vielfach dadurch aber geradezu verhöhnt fühlen. Ohne es zu wollen, spielen diese Gutmeinenden den Interessen der Wirtschaft in die Hände, weil diese immer an einem Arbeitslosenheer interessiert ist, um die sozialen Standarts auf dem kleinstmöglichen Level zu halten. Sklaven wurden nie von ihresgleichen oder von freien Handwerkern in ein Land geholt, sondern immer von jenen, die von der Arbeit anderer leben. Mit den „Gastarbeitern“ in Deutschland war es nicht anders, sie wurden als Werkzeuge ins Land geholt und der Profit aus ihnen von der Wirtschaft abgeschöpft, die Folgekosten werden der Allgemeinheit überantwortet. Aber das ist ja schier ein Naturgesetz im Kapitalismus, dass Gewinne privatisiert und Verluste und Kosten vergesellschaftet werden.

Man kann auch vom Massentourismus zum Thema etwas lernen, denn er ist das Ende der Gastfreundschaft. Wenn Gäste dann aber auch noch bleiben und einem Wohnungen, Arbeit, Lohnniveau und vertraute Kultur gefährden, so ist irgendwann das Ende der Gastfreundlichkeit erreicht. Das unserer Bevölkerung anzulasten ist absurd, jede Bevölkerung auf diesem Planeten wurde ebenso reagieren.

Es klingt gewiss gut, wenn moralisierende Träumer alle "Mühseligen und Beladenen" zu uns holen wollen, aber so lässt sich die Problematik nicht lösen. Das heißt nicht, keine Flüchtlinge aufzunehmen, die um ihre Leben fürchten müssen! Doch jeden aufzunehmen, der sich hier nur ein bequemeres Leben erhofft und gefüllte Fleischtöpfe, ist etwas völlig anderes und kann auf Dauer von keinem Land geleistet werden. Wer aber so denkt, der muss auch weiterdenken und ist verpflichtet jene Flüchtlingsströme zu vermeiden helfen, an denen unsere Regierungen aber auch jeder Einzelne von uns durch sein Konsumverhalten Verantwortung tragen. Wir dürfen dann auch nicht schweigen und zusehen wie die abendländische Militärmaschinerie ganze Landstriche mit Krieg überzieht, immer mit dem Ziel Chaos zu schaffen und die Völker zu spalten und gegeneinander zu hetzen, damit man sie ausplündern kann. Es geht nicht an durch Rüstungsexporte in Krisengebiete dort Leid und Elend zu erzeugen und entwurzelte und verzweifelte Menschen. Wer die billigen Waren aus diesen Weltregionen haben will, aber keine soziale Verantwortung für die Menschen dort, der sollte besser schweigen und nicht vom Untergang des Abendlandes schwafeln und so seinen Egoismus und seine Fremdenfeindlichkeit tarnen.

Völker sind immer zusammengewachsen und wenn das sukzessive geschieht, auf eigenen Wunsch, nach entstehender Vertrautheit, in einem Geben und Nehmen, dann ist das auch eine Bereicherung in jeder Hinsicht, das reicht von praktischen Anregungen in allen Lebensbereichen bis zur "Blutauffrischung", was ja aus genetischer Sicht ebenfalls erstrebenswert ist. Man sollte aber schon bedenken, ob man das den Kindern auflasten will, solange die Umgebung rassistisch ist.  

Gelingen kann eine wirkliche Vermengung von Völkern nur, wenn es eine gewisse Kompatibilität gibt, die bei streng gläubigen Religiösen nicht gegebenist. In Bayern hat ein solches Zusammenwachsen wiederholt geklappt, Römer, Kelten und zugewanderte Bojer u.a. sind zusammengeschmolzen zu unserem vitalen Völkchen. Auch nach dem 2. Weltkrieg hat sich Bayerns Bevölkerung durch Millionen Vertriebene annähernd verdoppelt, heute sind alle integriert. Das gilt aber auch für alle zugewanderten Serben und Kroaten und sogar für die zugewanderten Preussen, die größte Herausforderung für ein eher bedächtiges Volk... Man kann wohl daraus schließen, dass die Bayern - von gelegentlichen Ausrutschern abgesehen - eines der tolerantesten und weltoffensten Völker sind. Hier soll auch nicht verschwiegen werden, das auch Muslime aus der Türkei, für die ihre Religion (so wie für die meisten Bayern) eine eher folkloristische Angelegenheit ist, gut bis sehr gut integriert sind.

Nebenbei: Bei heute verachteten frühen Kulturen mit Vielgötterei wurde es als Bereicherung angesehen, wenn ein zugezogener Gatte noch ein paar weitere Götter mit in den Hausstand brachte... Eine solche Toleranz ist bei totalitären Religionen leider nicht vorhanden und die drei abrahamischen sind wohl die Schlimmsten davon.

Das metaphysische Bedürfnis vieler Menschen wird von den Religionen missbraucht, zur Staatenbildung, zur Herrschaftssicherung, zum Geldverdienen. Der Spruch „Religion stützt den Thron“, bringt es auf den Punkt. Der gegenwärtige Papst Franziskus dagegen scheint mit diesem alten Katholizismus zu brechen, jener vielleicht blutigsten und völkermordensten Religion, die es je gegeben hat. Man kann Franziskus nur ein langes Leben wünschen, denn reaktionäre Kardinäle, denen die ganze Richtung nicht passt, scharren schon mit den Hufen...

Wenn sich auch Islam und Judentum in eine solche „franziskus-sche“ Richtung entwickeln könnten, wäre viel gewonnen, es gibt aber leider keine Anzeichen dafür. Aber solange ganze Erdteile durch westliche, dem Namen nach „christliche“ Armeen“, in Chaos und Ausbeutung gehalten werden, wird auch der Islam für den Widerstand dagegen missbraucht werden. Und wenn ich sehe wie Juden, die doch überdurchschnittlich viele weltoffene und helle Köpfe hervorbrachten, sich in Israel wie in einer Wagenburg verschanzen und auf dem Weg zum jüdischen Gottesstaat sind, dann ist das einfach nur fatal, weil so niemals Frieden mit den Nachbarn entstehen kann.

Doch heute ist die Erde klein geworden und wir alle sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Wir atmen alle dieselbe Luft, leben vom immer weniger werdenden fruchtbaren Erdboden, den ebenfalls schrumpfenden Wasservorräten usw. Und dabei werden wir immer zahlreicher und sonst gibt es wirkliches Wachstum nur bei der Herstellung von Waren, oft von völlig überflüssigen und schädlichen. Aber auch die Wüsten wachsen und die totale Angewiesenheit auf Versorgung jeglicher Art. Doch statt alles, was unser Überleben gefährdet zu minimieren und uns international darüber zu verständigen, geht der Trend zur befestigten Raubritterburg, von der aus man seine zweifelhaften Geschäfte durchführt.

Dieses Verhalten ist deswegen so gefährlich, weil es so tief in unserem Instinkt verankert ist, wir benehmen uns nicht anders als unsere Artverwandten aus der Tierwelt, sind aber zusätzlich belastet durch politische Ideologien, starre Überzeugungen und Religionen. Und doch bleibt uns die Hoffnung auf unseren Verstand, der großartige Leistungen im technischen Bereich zeigt, im sozialen und ökologischen Betreich aber leider völlig unterentwickelt ist.

Zu schnelle Vermischungen der verschiedenartigsten Kulturkreise, wie es etwa in manchen Köpfen spukt, werden wohl nur in Ausnahmefällen funktionieren. Solche Annäherungsprozesse werden sehr lange Zeit dauern, vieleicht sogar solange wie es Menschen gibt. Das ist aber nicht schlimm, denn wir sollten die Vielfalt und Besonderheit unserer Kulturen auch bewahren, zumindest jene Bereiche, die uns nicht entschieden trennen und unser Überleben gefährden.  

Die Gefahr ist auch groß, das eine Anpassung auf niedrigstem Niveau geschehen wird und ein unselbstständiger „Homus Kommerzialis“ herauskommt, also ein unreifer, völlig unselbständiger Massenmensch, dem viele mögliche Entwicklungen versperrt bleiben.

Man braucht sich doch nur umschauen: Wo sind zwangsweise massenhafte Völkervermischungen gut gegangen? Ich glaube nirgendwo. (Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren!)

Und freiwillige Vermischungen? Vielleicht in Kanada und in Australien, das habe ich zumindest gehört, beides Länder mit riesigem Staatsgebiet, die nur handverlesene Einwanderer aufnehmen, die auch aus geografischen Gründen von Armutsflüchtlingen kaum erreicht werden. Ansonsten wo man auch hinschaut, das immer gleiche Bild! Ob am Balkan, in der alten Sowjetunion, im nahen und fernen Osten, in Afrika - überall von Imperien willkürlich gezogene Grenzen, doch die so künstlich getrennten Völker wollen auch nach hundert Jahren noch zusammen.Aber schon der Vielvölkerstaat USA sollten uns als Beispiel reichen, er ist vielleicht das unsolidarischte Land der Erde und wird seinen tief verwurzelten Rassismus einfach nicht los.

Nun ist Amerika aber ein weites Land, wo man sich zumindest theoretisch verteilen kann. Anders die übervölkerten Länder Mitteleuropas, die praktisch in jeder Beziehung ihre Bevölkerung nur durch Importe versorgen können. Unsere eigenen Felder würden nicht einmal zur Lebensmittelversorgung ausreichen, auch wenn anderes behauptet wird. ("Wir können beides, Teller und Tank", heißt eine verlogene Propaganda der Großbauernlobby. Tatsächlich importiert Deutschland pro Jahr für 65 Milliarden Euro Agrargüter). In dieser Woche meldete die Presse, dass täglich Bodenflächen von mehr als 100 Fußballfeldern überbaut werden. Ein Viertel der Agrarflächen sei zudem von Bodenerosion betroffen. Gleichzeitig werden Agrar- und Verbrauchsgüter importiert, deren Produktion mit 80 Millionen Hektar mehr als das Doppelte der hiesigen Landfläche in Anspruch nimmt.

Und dann kommen Mietmäuler wie der Präsident des Ifo-Instituts Herr Sinn, die von einer notwendigen Einwanderungsrate von 32 Millionen in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten schwadronieren. Aber Sinn liefert hier nur Auftragsarbeiten ab, bei denen nur Aspekte mitgerechnet werden, die in den Kram passen. Und dass die Interessen internationalen Konzerne nicht die Wohlfahrt der Völker im Auge haben, davon war weiter oben schon die Rede. Aber wenn ich gerade höre, wie auch die Sozialdemokraten das heutige Gesetz, das uns zur Hilfe für Flüchtlinge verpflichtet, in eine Einwanderungsgesetz umwandeln wollen oder das erste damit entwerten, dann sehe ich, dass auch von dieser Seite die Interessen der Wirtschaft bedient werden. Es kommt dann gerne der Hinweis auf die Rentenproblematik, das weniger Beschäftigte das Rentnerheer nicht mehr erhalten können. Doch die sozialen Leistungen müssen aus dem erwirtschafteten Gesamtkuchen erbracht werden und nicht von den immer weniger werdenden Beschäftigten. Nur so können auch die Erträge, die durch den technischen Fortschritt erwirtschaftet werden, herangezogen werden und aus den Kapitalerträgen, die etwa 40 Prozent des Kuchens ausmachen.

Verrückterweise wird Herr Sinn aber auch von Pegida gelobt, weil er - was gar nicht zusammen passen will - auch irgendwelche Berechnungen über die hohen Kosten von Flüchtlingen im Angebot hat. Doch das sind Nebelkerzen, die nur gezündet werden um Menschen zu verwirren.

Ein ähnliches Problem mit ihrer Glaubwürdigkeit haben auch die Regierungen. Nach den Attentaten in Paris werden sie einerseits den Islamismus noch härter bekämpfen, andererseits müssen sie die durch die permanenten Wirtschaftskriege erzeugten Flüchtlingsströme aus den islamischen Ländern in Europa aufnehmen. Daher liegt es in unserem ureigensten Interesse, dass in den islamischen Ländern an den Ufern des Mittelmeeres die Menschen in Frieden leben und ihr Auskommen haben, den sonst wird die Flüchtlingssituation über kurz oder lang gerade explodieren, und hier ist nicht die Rede von Hundertausenden, sondern von Millionen. Alleine wegen dieser geografischen Nähe zu Afrika und Nahost kann die amerikanische Kriegspolitik nicht in europäischem Interesse sein, nicht anders als ein kriegerischer Konflikt mit unserem Nachbarn Russland.

Epilog zum Thema aus "Gedankenbuch des Geiss Haejm"

"Will ein Imker zwei Völker vereinigen, würde er bei einer einfachen Vermischung ein Massaker anrichten, tausende Bienen würden sich gegenseitig abstechen. Daher besprüht der Bienenvater beide Völker vor der Vereinigung mit einer starkriechenden aber harmlosen Flüssigkeit, so dass sich die Bienen nicht mehr auseinanderkennen. Auf diese Weise wachsen die Völker problemlos zusammen."

Übertragen auf Menschen würde ein Geruchsmittel wohl nicht ausreichen. Vielleicht eine neue menschenfreundliche Religion oder Moralität, mit den besten Elementen aus der alten? Oder eine, nur gemeinsam zu schaffende gewaltige Aufgabe, die alles Trennende klein werden ließe?

 

10.1.15 Onlinekommentar in DZ zum geplanten Kahlschlag an der Donau 

 

8.1.15 Zum Mordanschlag in Paris

Kommentar bei Telepolis

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass bei dem abscheulichen
Mordanschlag auf die Pariser Satire-Zeitschrift zu schnell Täter
präsentiert werden. Gewiss kann es genauso gewesen sein:
radikaliserte Moslems, die wie professionelle Killer kaltblütig
morden. Aber die Beweise - „Allahu Akbar Rufe" und ein
liegengelassener Personalausweis im Fluchtauto - sind vorerst für
eine Verurteilung zu wenig  Das erste kann auch eine absichtliche
falsche Fährte sein und das zweite beinah ein Witz, wie ihn sich
nicht einmal Krimiautoren ausdenken würden. Mit dem Personalausweis
zum Morden? Seltsam auch einige schnelle Statements von Seiten
potentieller religiösen und politischer Konkurrenten, die auch gleich
eine generelle Dämoniserung mitlieferten... Während ich noch
erschüttert meinen Augen nicht trauen wollte und mehr Einzelheiten zu
erfahren suchte, posierten andere in den Medien schon als Ankläger
und Richter in einem...

Gewiss, es kann alles so gewesen sein, wie es sich derzeit darstellt
und über das menschenverachtende Potential fanatischer Moslems habe
ich auch nicht die geringsten Zweifel. Aber die Satirezeitung hat
nicht nur den Islam verspottet, sondern, wie ich höre, auch das
Juden- und Christentum. Und bei deren Klientel gibt es bekanntlich
auch reichlich Fanatiker, denen man alles zutrauen kann, mit Ausnahme
von Verständnis für Satire. Und verhasste Religionsspötter zu
ermorden und gleichzeitig auch noch Hass gegen die verhassten
Konkurrenten zu sähen, das wäre zumindest ein Grund mehr, als die
gegenwärtig genannten Täter zum Morden hatten.

Aber derartige Überlegungen wird sich auch die französische Polizei
machen und ich hoffe, dass sie die mutmaßlichen Täter lebend
festnehmen,damit das Verbrechen aufgeklärt werden kann. Es ist, das
gebe ich unumwunden zu, schon Ausdruck einer schlimmen Skepsis, wenn
man die Fragen so stellt, wie eben getan. Aber man muss immer danach
fragen, wer etwas davon hat. Die dem Islam angehörenden Franzosen
haben ganz gewiss nichts davon und es gibt einfach zuviele Kräfte,
denen man zutrauen kann, dass sie in die derzeit explosive Lage
Benzin zu schütten versuchen. Zudem kriegt man als denkender Mensch
die vielen bekannt gewordenen Aktionen unter falscher Flagge einfach
nicht aus dem Kopf.      

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11.1.14

Es ist also gekommen wie befürchtet, die verfolgten Islamisten wurden erschossen und können nichts mehr sagen. Aber auch ein leitender Kriminaler hat sich erschossen, aus Verzweiflung, weil er die Wahrheit über den Terrorakt kannte? Alles unhaltbare Behauptungen am Rande der Paranoia, sagen vernünftige Leute, auf deren Urteil normalerweise Verlass ist. Ihre Sicherheit im Urteil gibt einem schon zu denken, man möchte sich auch nicht verrennen und lächerlich machen. Und doch, mein Misstrauen zu der Berichterstattung in den Medien und den offiziellen Verlautbahrungen, ist nicht gewichen, im Gegenteil, je mehr ich zum Vorfall höre, um so unglaubwürdiger erscheint mir die Sache. Ich will nun einfach so ins Unreine sprechen und Indizien notieren, die nicht passen wollen.

Warum waren die Täter maskiert? Für moslemische Selbstmordattentäter ungewöhnlich. Die Mörder wollten also selber nicht sterben und unerkannt entkommen. Wie ist es zu erklären, das Geflüchtete auf dem Dach Schusswesten trugen? Mir fiel auf, dass ein Teil der Aufnahmen völlig verwackelt und nichtssagend ist, dagegen die Aufnahme, die das Szenario auf der Straße zeigten, ruhig und von hoher Qualität. Selbst wenn man am Labtop auf Vollbild geht, ist alles so scharf wie von einem guten Fernsehbild. Die Szene spielte sich doch weiter weg vom eigentlichen Anschlagsort ab, wenn ich eine Übersicht richtig deute. Die Aufnahmen kamen unter viel größerer Gefahr zustande, denn die herumschießenden Mörder waren direkt unter dem Aufnahmeort, wie ist dann die Aufnahmequalität zu erklären? Dazu das merkwürdige Verhalten der Täter auf der Straße. Warum stoppten sie ihre Flucht und sind nicht einfach durchgefahren? Warum lieferten sie ein so merkwürdiges Schaulaufen? Um sich als souveräne Herren der Straße zu präsentieren, warum gingen sie eine solche unnötige Gefahr ein? Auch die Szene mit dem am Bürgersteig liegenden Polizisten, der seinen Oberkörper zu den Tätern zu drehen versuchte und der hörbare Dialog. Der Polizist konnte noch eine Gefahr sein, doch er wurde nicht aus sicherer Distanz getötet, sondern einer der Terroristen lief an ihm vorbei und gab fast beiläufig aus der Hüfte einen Schuß ab, der beim Getroffenen aber keinerlei sichtbare Reaktion hervorrief. Die beiden Täter drehten noch so eine merkwürdig anmutende Runde, hatten offenbar keine Eile wegzukommen, sammelten noch etwas von der Straße auf und warfen es ins Auto, schauten darunter... Die Körpergröße, der später als Täter servierten Brüder, war unterdurchschnittlich, die gefilmten Killer wirkten von eher großer Statur. Blogger, die sich die Filmaufnahmen immer wieder angesehen haben, weisen auch noch auf helle Seitenspiegel des Fluchtautos hin, das später abgeschleppte soll dunkle Spiegel gehabt haben. War der zweite Wagen also gar nicht das Fluchtauto, sondern ein präparierter Wagen, in dem der Ausweis eines der dann als Täter Präsentierten lag? Die Geschichte mit dem Ausweis ist das Unglaubwürdigste an der Sache. Ab hier wurde vermutlich eine falsche Fährte gelegt, zu Männern mit islamischen Hintergrund, die der Staatsschutz schon lange beobachtete. Diese reagierten dann, wie man es annehmen konnte: panisch, um sich schießend, Geisel nehmend.

Den Ausweis hätten sie absichtlich liegen gelassen, um gefunden zu werden, um dann den ersehnten Märtyrrertod sterben zu können, habe ich schon als Argument gehört. Doch wer aus islamistischen Motiven einen solchen Anschlag verübt, will sich der Welt präsentieren und versteckt sich hinter keinen Masken. Die beiden gefilmten Killer machten nicht den Eindruck, als wenn sie sterben wollten, auch ihre Schusswesten unterstreichen dies. Nichts spricht für ein Selbstmordkommando. Fachleute sagen, es sei auch ungewöhnlich, dass die Täter nicht die plasphemischen Arbeiten von Charlie Hebdo zerstörten, was bei einem so motivierten Anschlag immer das Zentrale wäre. Vielleicht gibt es auf alle diese Fragen plausible Antworten, nur wir haben sie noch nicht gehört.

Die Filmszenen, des Tage später als Geiselnehmer von der Polizei Erschossenen am jüdischen Supermarkt, werfen weitere Fragen auf. Da dringt ein Polizist durch die Tür ein und seine Kollegen ballern um ihn herum aus vollen Rohren. Dann springt eine Gestalt, durch die Tür nach außen und wird von unzähligen Salven durchsiebt. Es schien, als sei die Person an den Händen gefesselt. mehr...

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Laut Spiegel Online sind alleine in Paris über 3,7 Millionen Menschen auf die Straße gegangen. Andere Medien nannten 1 Million Teilnehmer, wie kommt es zu solchen weit auseinanderliegenden Zahlenangaben?

Es war auf jeden Fall ein mächtiges Zeichen der Anteilnahme für die Opfer des Terroranschlages und eine Demonstration für die Pressefreiheit und gegen Terrorismus. Das Bild trübten alleine einige Staatsoberhäupter in der ersten Reihe, die zu Hause Krieg gegen ihr eigenes Volk führen und Tausende Tote zu verantworten haben.  ----------

Berichtigung: Die Staatsführer sind, wie die Bilder zeigen, extra marschiert, (Bild 1, Bild 2), es heißt etwa 200 Meter weit, eine reine Kulisseninszenierung, die hintere Hälfte waren Personenschützer. Dabei erweckten die Medien - die von diesen Betrug eigentlich gewußt haben sollten - den Eindruck, die Staatssvertreter würden den Demonstrationszug anführen. Das ist schon offenes Lügen zum Zwecke der Volksverdummung. Diese Falschmeldungen wurden von vielen Zeitungen auch Tage später nicht richtig gestellt, was ich für einen Skandal halte. Ich habe bis jetzt nie den Begriff "Lügenpresse" verwendet, spätestens jetzt ist er aber angebracht.

Dass auch etliche Staatsmänner dabei waren, in deren Land es keine Pressefreiheit gibt, wo kritische Journalisten und Blogger eingesperrt (Türkei) oder - wie in Saudi Arabien - öffentlich ausgepeitscht werden, rundet das üble Szenario ab. Auch Massenmörder, wie Netanjahu oder Poroschenko ließen sich ablichten und Sarkosy, derzeit ohne Amt, der das Chaos in Libyen mit zehntausenden Opfern und noch mehr Flüchtlingen massgeblich zu verantworten hat, verließ sogar den ihm zugewiesenen Platz in einer hinteren Reihe und drängelte sich neben Netanjahu nach vorn. Und Merkel, Hollande und Juncker mittendrinn. Eine feine Gesellschaft, von denen einige besser in Den Haag aufgehoben wären!

Immerhin, Spiegel Online berichtigt später seine Falschmeldung: "Aufgenommen wurden die Bilder nicht auf den Straßen und Plätzen, auf denen Hunderttausende demonstrierten, sondern in einer einsamen Nebenstraße. Laut französischen Medien wurde die Szene auf dem Platz Léon Blum aufgenommen, in der Nähe der Metro-Station Voltaire. Nach kurzer Zeit seien dann alle Spitzenpolitiker wieder in ihre Autos gestiegen und davongefahren, berichtet "Le Monde".

Originalton-Lügen vom öffentlich rechtlichen Fernsehen, zusammengestellt von "propagandashow"

15.1.15 Heute wurde gemeldet, Frankreich habe den Flugzeugträger "Charles de Gaulles" wegen der Pariser Anschläge in den persischen Golf losgeschickt. Doch ein Flugzeugträger ist wie eine Kleinstadt und kann nur losfahren, wenn sein Einsatz schon lange vorher geplant war. Und wen will man am Zielort militärisch bestrafen?

15.1.15 Nun soll sich Al Quaida zu den Pariser Anschlägen bekannt haben. Wer diese Meldung lanciert hat, ist nicht klar. Sie kam offenbar von einer amerikanischen Presseagentur und wurde von europäischen Agenturen und allen Medien ohne Nachfrage übernommen. mehr...

 

2.1.15 Onlinekommentar bei DZ zu einem Krankenhausthema

 

 

2.1.15 Onlinekommentar bei BB zu einem Krankenhausthema

 

1.1.15 Europäische Werte selbstbewußt entwickeln

Zum Leserbrief „Verklärung Putins“ von Dr. Wolfgang Steuhl vom 30.12.14

 

Keine Silbe fand sich in meinem Kommentar über Putin, mein Thema war alleine die Sorge um die gute Nachbarschaft zu Russland. Von daher lasse ich mich auch keinen „Putin-Troll“ nennen, denn der Begriff hat überhaupt nichts Trolliges... Aber wer den Ball nicht trifft, haut auf die Beine, im Fussball wie im wirklichen Leben und Herrn Dr. Steuhl bewahrt auch sein akademischer Titel nicht vor Fouls und Unsachlichkeit. Und eins noch: Dem, der Europa nicht vollends "amerikanisieren“ möchte zu unterstellen, er möchte eine „Russifizierung“, ist – um beim Fussball zu bleiben – nur mit einem „Blutgrätscher“ zu vergleichen und einer Roten Karte würdig. Wir sollten uns vielmehr unserer europäischen Werte bewußt werden und diese selbstbewußt entwickeln. Ich denke da an die Werte der Aufklärung und den Lehren aus unserer blutigen Geschichte. Wer, wenn nicht wir, sollte die gegenwärtige Kriegstreiberei stoppen?

 

 

30.12.14 Liebe ukrainischen Nachbarn!

Ein Brief

ich weiß nicht viel von euch, nur dass ihr in einem großen Land lebt, mit vielen Völkern und willkürlich von Fremden gezogenen Grenzen, und dass ihr seit jeher Spielball der großen Nachbarn seid, Polen und Russland haben wohl die Ansprüche auf Teile eures Landes noch immer nicht aufgegeben und auch viele von euch fühlen sich diesen Ländern zugehörig. Dann weiß ich natürlich von euren fruchtbaren Schwarzerdegebieten, wovon eure korrupten Führer riesige Flächen langfristig an ausländische Investoren verpachtet haben, ebenso Schürfrechte an euren Bodenschätzen. Ich weiß auch, dass die radioaktive Wolke, die 1986 bei uns abregnete, aus eurem Land kam und auch in meiner Heimat, in Bayern, noch in hundert Jahren das Wildbret, Pilze und Beeren stark belastet sein werden. Ich weiß, dass drei große Kirchen um euch buhlen und im Hintergrund an Fäden ziehen, die eher selten etwas mit der Bergpredigt zu tun haben. Auch reiche Juden spielen in euerem Land seit Jahrhunderten eine große Rolle, wobei ich nicht weiß, ob es auch heute noch so ist, von einigen Oligarchen sagt man das zumindest. Apropos Oligarchen, wie ich las, wird euer Land durch Oligarchen kontrolliert und geführt, die seit der Unabhängigkeit etwa 170 Milliarden Dollar außer Landes gebracht haben. Ich ziehe daraus den Schluss, dass viele der Oligarchen euer Land mit ausländischer Hilfe in jeder Hinsicht ausplündern und die Verhältnisse, die das ermöglichen mit allen Mitteln verteidigen und jeden Widerstand aus der Bevölkerung zu brechen versuchen. Dabei kommen ihnen wieder die vielen konkurrierenden und offenbar auch teilweise verfeindeten Ethnien zu Gute, ebenso die mit jeder Gräueltat tiefer werdenden Abgründe, alles angefacht durch die beste Propaganda der Welt, die Westliche, der auch in Westeuropa und Amerika die Menschen genauso auf den Leim gehen.

Ich verstehe nicht, aus welchen Löchern diese Oligarchen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gekrochen kamen und wie eine solche Ungleichheit entstehen konnte. Vermutlich eine üble Kriminal- und Mafiageschichte, ich bitte um Aufklärung.

Euer Land könnte der Adapter zwischen Ost und West sein und davon mächtig profitieren, aber ihr seid dem Westen auf den Leim gegangen, kein Wunder bei dessen Illusionsindustrie. Nur eins kann ich euch sicher sagen: Ihr werdet dabei nichts gewinnen, es wird euch so gehen, wie es allen geht, die sich mit Haifischen einlassen, sie werden gefressen werden. Eure Bodenschätze werden von westlichen Firmen ausgeplündert, eure Kinder als Soldaten für westliche Kriege missbraucht werden, die EU wird euch nicht aufnehmen, weil sie eure Schulden nicht schultern kann und daran zu Grunde gehen würde. Vielleicht wird man euch auf irgendeine Art angliedern und vielleicht auch Arbeitswilligen die Grenzen öffnen. Eigentlich solltet ihr wissen, was das bedeutet, ihr könnt es an bereits „integrierten“  ehemals sozialistischen Ländern sehen: Die Jungen, vor allem die Fachkräfte, werden sich im Westen verkaufen. Die Ärzte und Ingenieure, die ihr für viel Geld studieren habt lassen, werden dorthin gehen, wo sie mehr verdienen und bei euch wird krasser Mangel an diesen Berufen herrschen und sozialen und technischen Fortschritt einbremsen. Und – vielleicht ist es auch heute schon so – alle Lebensbereiche eueres Land werden mit einer ungeheueren westlichen kommerziellen Gehirnwäsche durchflutet werden, sie wird euch nichts weniger als verrückt und unglücklich machen. Und falls es wirklich einmal zu einem EU-Anschluss kommen sollte, wird es euch gehen wie es Griechenland heute geht, ihr werdet in jeder Hinsicht bluten müssen und in eine Zinsknechtschaft geraten, die euch jede soziale Sicherheit nehmen wird. Und die EU würde euch nicht nur Subventionen bringen, sie ist auch ein Bürokratiemonster, von dem ihr euch keine Vorstellung macht. Alles wird von Brüssel aus geregelt werden, im Sinne von Lobbyisten, die daran verdienen wollen.  Sie werden euch in Bereichen gängeln, von denen ihr noch gar nicht wisst, dass es sie gibt. Alles, was euch heute im persönlichen Bereich noch ein wenig autark macht, wird sukzessive verschwinden. Das fängt beim Glühlampenverbot an und geht bis zur bürokratischen Erfassung jedes Nutztieres, ihr werdet kein Schwein und keine Ziege mehr halten dürfen, ohne es markieren und melden zu müssen und Hausschlachtungen, wie seit jeher üblich, werden streng reglementiert. Ihr werdet der Bürokratie und dem Kommerz dann genauso ausgeliefert sein, wie wir es heute schon sind. Ich versichere euch, nie haben auf dem Planeten ausgeliefertere und abhängigere Wesen gelebt!

 

 

29.12.14 Handel und Wandel
Leserbrief im Straubinger Tagblatt zum Bericht „TTIP und die heimische Wirtschaft“ von Walter Keilbart


„Leider müssen wir feststellen, dass sich bisher stabile Handelspartner wie Russland neu orientieren und strategische Allianzen mit anderen Wirtschaftsblöcken bilden“, schreibt der IHK-Geschäftsführer Walter Keilbart in seinem Gastbeitrag. Und warum orientiert sich Russland neu? Hat es eine Wahl? Wer hat sich wie ein Hefeteig bis an die russischen Grenzen aufgebläht? Wer würgt das Land mit immer neuen Boykotten? Wer hat  5 Milliarden US-Dollar in die Destabilisierung der Ukraine gesteckt? Wir alle wissen es, auch dass man mit den Menschen der Ukraine ein böses Spiel treibt, das sie nur verlieren können. Und wir wissen auch, wer das einmal bezahlen soll, Deutschland und die EU, die vielleicht daran zerbrechen werden. Europa wird heute gegen seine ureigensten Interessen von seinem Hauptkonkurrenten Amerika gegen seinen Nachbarn Russland getrieben. Wo ist die IHK, die aufsteht und sagt: „Halt! Nicht mit uns! Für wirtschaftlichen Suizid stehen wir nicht zur Verfügung! Wir brauchen Russland mehr, als das umgekehrt der Fall ist!" Ich höre schon das Gejammere, wenn die Neuorientierung Richtung BRICS und vom Dollar weg einmal passiert ist. Und was machen die IHK und andere Verbände? Sie machen brav  Propaganda für die weitere Amerikanisierung Europas, so als wenn es nicht schon genug Einflussnahme, Freihandel und mentale Beeinflussung gäbe. Reicht das Ausmaß an Wirtschaftsanarchie noch nicht, in der die globalen Haie in allen Karpfenbecken plündern und keine Steuern zahlen, weil sie ihre Interessenvertreter an den wichtigsten Schaltstellen sitzen haben? Siehe etwa "Großsteuerbefreier" Juncker an der Spitze der EU. Und wer leitet die Zentralbank? Ein Banker von Goldmann-Sachs. Eine solche Rollenbesetzung würde sich kein Krimiautor auszudenken getrauen.
600 000 Arbeitsplätze sollen durch TTIP in Europa verloren gehen, sagt eine neue amerikanische Universitätsstudie, klar, es geht schließlich im Synergieeffekte. Und gerade lese ich, dass wegen der Sanktionen der Russlandhandel der EU stark eingebrochen ist, die Amis im Handel mit Russland aber ein Plus verzeichnen können. Warum wundert mich das nicht?

 

18.12.14 Infrastruktur nicht leichtfertig aufs Spiel setzen

Onlinekommentar bei PNP zum Thema:" Bahnlinie Viechtach- Gotteszell: Kreistag beschließt Bürgerentscheid"

 

Es ist nicht ausgeschlossen, dass wieder einmal eine Zeit kommt, in der auf der Landkarte wieder nur die Orte existieren, die Bahnanschluss haben. Der beabsichtigte Stundentakt ist mit Sicherheit eine Übertreibung, wie auch auf den Nebenstrecken nach Bodenmais und Grafenau. Es ist nur eine fixe Idee, dass sich die Fahrgastzahlen dadurch wirklich erhöhen, wir leben schließlich nicht in einem Ballungsgebiet. Warum kein Zweistundentakt? Eigentlich müssten sich dadurch auch die Kosten senken lassen, aber es wird mir sicher gleich jemand das Gegenteil vorrechnen...
Wir müssen die Bahn auch erhalten, weil wir irgendwann auch wieder ihre Möglichkeit zum Güterverkehr brauchen werden, für die sie ja einmal auch gebaut worden ist. Auch heute gibt es etliche Güter, die auf der Bahn besser aufgehoben wären. Wenn ich nur sehe, wie viel Holz- oder Kieslaster auf unseren Straßen unterwegs sind und wie viel schwere Baumaterialien sich etwa über die Rusel quälen. Oder die Mülltransporte nach München, warum nicht auch Plastikröhren aus Viechtach? Es gibt doch heute Container, es muss ja nicht alles arbeitsaufwändig umgeladen werden!
Heute ist das Bahnfahren einfach auch zu teuer, wenn man nicht irgendein Sonderangebot nützt. Warum können Fernbusse für ein Viertel des Fahrpreises fahren? Und noch eine Frage: Wie kann es sinnvoll sein, wenn Reisegepäck nicht im Zug mitfährt, sondern es ein Transportdienst auf der Straße zum Zielort bringt? Und warum muss ein Paket von Zwiesel nach Bodenmais erst über Straubing laufen?

 

17. 12. 14 Wem nützt ein Präventionsgesetz? Uns? Kaum.

Kommentar zum Telepolis-Bericht "Mehr Vorbeugung = mehr Gesundheit? Deutschland bekommt ein Präventionsgesetz

 

Zitat: „Im Präventionsforum werden auch die Vereinigungen der Ärzte
und Apotheker vertreten sein...“Warum sollen ausgerechnet die Lobbyisten der Ärzte oder Pillendreher Interesse an der
Gesundheit ihrer Kunden haben? Das wäre ja Welt verkehrt! Sie leben
von der Krankheit und melken aus dem großen Euter die Zwangsbeiträge
der Versicherten und würden höchstens darauf verzichten, wenn die
Milch schon ohne Melken auf ihr Konto flösse, natürlich mit
alljährlichen Wachstumsraten. Die einzigen, die an einem
Präventionsgesetz Interesse haben können, ist die dafür noch zu
schaffende neue Bürokratie und natürlich die Versicherungen, denn die
wollen gerne weniger bezahlen,  aber - ich verwette meine langen
Unterhosen -  dass sich das in der Höhe der Beiträge nicht bemerkbar
machen wird.
Der zweitgrößte Witz: Die Regierung möchte Depressionserkrankungen
vorbeugend verhindern. Na, dann soll sie mal ihre Politik ändern,
denn die hat direkten Einfluss auf die Arbeits- und
Lebenswirklichkeit der Bevölkerung. Es ist doch ihre Politik gegen
die kleinen Leute die Schwermut und Verzweiflung erzeugen. Also,
Korruption bekämpfen, Bürokratie bürgerfreundlicher machen, keine
Politik mehr für reiche Interessengruppen, die Bankenmafia, die
industrielle Agrarlobby, die Rüstungs-, Bau- und Strommafia und
und... natürlich auch Friedenspolitik statt aggressives Vasallentum
und Kriegshetze.

So wie ich das Präventionsgesetz im Augenblick einschätze, erzeugt es
das, was Politiker immer erzeugen, auch wenn sie das Gegenteil
behaupten: ein Bürokratiemonster und wieder ein bisschen mehr
Unfreiheit, Überwachung und Bevormundung der Menschen.  

 

16.12. 2014 ...und die Haifischzähne werden mit Stars und Stripes verziert!

Kommentar zum Bericht auf Telepolis: "Mehrheit von US-Amerikaner findet Foltern gerechtfertigt

 

Das erste Land, das Hitler erobert hat, war Deutschland, schrieb
Brecht. Und nicht anders ist es in den USA, dort tobt ein
vergleichbarer Eroberungskrieg. Waren die Nazis schon Meister in der
Massenbeeinflussung, das amerikanische Imperium hat die Gehirnwäsche
perfektioniert. Von der Wiege bis zur Bahre sind die Menschen
systematischer Verführung und Verdummung ausgesetzt. Und sie sind ein
unglaubliches unsicheres Land, in dem Reichtum und tiefste Armut nur
einen Wimpernschlag auseinander liegen. Die allermeisten Amerikaner
leben in tiefer Unsicherheit und sind ihrem gnadenlosen
Wirtschaftssystem hilflos ausgeliefert, sie werden nicht aufgefangen,
sie landen blitzschnell in der Gosse. Ich vermute, dass es deshalb
vielleicht keine verängstigtere Bevölkerung gibt, sie haben vor allem
Angst, nicht nur eine krankhafte, die ihnen ihre Traumfabriken
ständig einimpfen – man braucht sich ihre Katastrophenfilme,
perversen Horrorfilme und ihre gewaltverherrlichenden Machwerke nur
anschauen – nein, ihre Angst ist begründet, denn sie leben wirklich
in einem Haifischbecken.Warum haben so viele Waffen? Die wenigsten
vermutlich aus Aggressivität, sondern aus permanenter Angst. 30 000
Erschossene gibt es jedes Jahr, anderswo nennt man das Krieg. 2
Millionen Menschen sind in Zuchthäusern, jeder kann durch eine
Kleinigkeit oder einen Zufall dort landen. Die Selbstmordrate
ehemaliger Soldaten soll höher sein, als die Gefallenen in den
amerikanischen Kriegen. Es gibt keine Sicherheit, die sozialen
Verhältnisse sind wie in einem Dritte-Weltland. Die Ungleichheit ist
riesengroß, man weiß nicht was die Menschen mehr verdummt, ihre
Sektenprediger oder ihre Sportreporter, ihre Chimäre von
Patriotismus, mit dem die tiefsten sozialen Gräben verdeckt werden
oder das goldene Kalb aus grünem Papier. Die Menschen werden
bespitzelt und wer aufmuckt bekommt keinen Job mehr. Und doch braucht
es zur Begründung für die globale Räuberei noch immer
Dämonisierungskampagnen und Falsche-Flagge-Aktionen. Es braucht noch
immer moralische Lügen und die Verzierung der Haifischzähne mit Stars
und Stripes, daran merkt man, dass die Amis kein bißchen schlimmer
sind, als irgend ein anderes Volk, auch wenn die Befragung zur Folter
dies vermuten lässt. Und nochmal Brecht: Das amerikanische System ist
wie ein Sauerteig, der die ganze Welt durchwuchert (oder so ähnlich).
Und dieser Sauerteig hat auch unser Land befallen, ich mag den
Fernseher schon gar nicht mehr einschalten. Und unsere servile
Politik ist drauf und dran mit dem TTip den „Sauerteig“ auch noch in
die wenigen nicht befallenen Nischen zu mischen. 

 

15.12.14 Bundesregierung will Israel 4 Kriegsschiffe liefern und teilweise schenken

Kommentar auf freigeisst.de

 

Trotz des Massenmordes im Gazastreifen durch die israelische Armee vom Sommer dieses Jahres und der Ankündigung Israel zu einem reinen Judenstaat zu machen, will die schwarz-rote Bundesregierung erneut Kriegswaffen an Israel liefern, vier Korvetten für etwa eine halbe Milliarde Euro. Ein Viertel des Kaufpreises will die Regierung übernehmen. Es läuft also weiter wie gehabt, nach den deutschen U-Booten, die mit nuklearen Waffen bestückbar sind und die Israel praktisch von Deutschland geschenkt wurden. Was soll man dazu noch kommentieren, es ist ist nicht nur ein Skandal, sondern faktisch Komplizenschaft, für die man sich nur schäemen kann.

 

15.12.14  Viel Luft im Grüngut 

Leserbrief an BBR zum Thema „ZAW verhandelt mit Gemeinden über Recyclinghöfe“ (

 

Nur 400 000 Euro Überschuss? Und dies trotz der vergleichsweise hohen Kosten für die Bürger? Ein Blick zur Nachbar- ZAW in Straubing-Bogen zeigt, da gibt es noch die kostenlose Sperrmüllabfuhr und niemand käme auf die Idee Grüngut, das ja meist aus Zweigen und viel Luft dazwischen besteht, nach Rauminhalt abzurechnen. Nur ein halber Kubikmeter am Tag ist bei uns frei, darüber hinaus zahlt man für einen Kubikmeter 10 Euro und das für ein Gut, das gut weiter zu verwerten ist! Die gegenwärtige Praxis, die Anlieferung auf Tage verteilen zu müssen, um Kosten zu sparen, ist Affaltratzerei und Benzinverschwendung. Und auch der angelieferte Rest- oder Sperrmüll wird in 20 kg-Schritten berechnet, also für 21 kg muss man für 40 kg bezahlen, na wenn das gerecht ist!

Wer sich die Preislisten von ZAW-Donau Wald einmal genauer ansieht, der merkt schnell, dass ein Monopol-Unternehmen verlangen kann was es will, bei einigen Preisen glaubt man einen Apothekenprospekt in Händen zu halten... Wundert sich da wirklich jemand über wilde Müllentsorgungen in der Natur oder über wilde Müllfeuer? Nebenbei - alleine der Transport von Grüngut durch halb Ostbayern ist ökologisch ein Wahnsinn, pflanzliche Abfälle gehören vor Ort kompostiert, zumindest zentral in einer Gemeinde. Aber das habe ich erfolglos schon vor zwanzig Jahren gefordert. Die 40- Jahrfeier des Abfallverbandes nächstes Jahr sollte mit einigen Verbesserungen für die Bürger einhergehen.

 

 

13.12.14 Atomare Geiselhaft der Völker Europas

Kommentar auf telepolis zum Bericht "Pentagon droht mit der Stationierung von mehr Atomwaffen nach Europa

 

Die Völker Europas sollen also wieder in atomare Geiselhaft genommen
werden.  Wer sich derartiges ausdenkt, sollte sich mal auf geistige
Gesundheit untersuchen lassen. Kann mir einer erklären, was ich, wenn
ich nuklear zerstäubt worden bin davon habe, wenn zur Vergeltung auch
du oder er oder sie oder wer immer auch zerstäubt wird? 

 

 

12.12.14 An die Wand gefahren

Onlinekommentar bei PNP zum Thema:" Bahnlinie Viechtach- Gotteszell: Kreistag beschließt Bürgerentscheid"

Der Bericht in der Viechtacher Zeitung "Einstellung des Bahnbetriebes hatte vielfältige Gründe" sei allen empfohlen. Nur Punkt 5 sei hier erwähnt: "Um 1990 kam ein neues Geschäftsmodell in den Eisenbahnverkehr. Musste sich das Unternehmen bisher aus Fahrgasterlösen tragen, wurde nun umgestellt auf Achskilometer. Über Bestellerentgelte erhält der Bahnbetreiber einen Fixbetrag pro Zugfahrt, die Fahrgasterlöse stellen nur noch ein Zubrot dar."
Da wird einem langsam klar, wie unsere Bahn von der wirtschaftshörigen Politik nach und nach an die Wand gefahren wurde. Wenn die Betreiber einen Fixbetrag für jede Bahnfahrt bekommen, warum sollen sie sich dann überhaupt noch um Fahrgäste bemühen? Und so begann der systematische Abbau von Service und Kundenfreundlichkeit und hier steckt auch der tiefe Grund für die Ideologie des Stundentaktes, denn jede Fahrt bringt Gewinn, auch wenn nur warme Luft transportiert wird. Leider wurde dieser für dicht besiedelte Räume sinnvolle Takt auch von Bahnfreunden zum absoluten Ziel erhoben, was zumindest für die Nebenstrecken ein Witz ist und über Kurz oder Lang zum Scheitern führen wird, etwa wenn das "Guti" einmal ausläuft.
Aus dem Artikel ziehe ich auch den Schluss, dass die Wiederinbetriebnahme nach Viechtach zu kurz greift, wenn, dann muss die Strecke auch wieder nach Blaibach und damit nach Kötzting und Cham weitergeführt werden.

 

12.12.14 GEMA: Gesellschaft-Eigennütziger-Musikm-Afiosi

Die Straubinger Altstadtfreunde bezahlten bisher 217 Euro Abgabe für die GEMA, in diesem Jahr kam eine Rechnung über 2257 Euro, weil die Musik nicht in einem Zelt spielte, sondern im Biergarten, dadurch erhöhte sich die Berechnungsgrundlage von 300 Quadratmetern auf den ganzen Platz mit 4953 Quadratmetern, auch Parkplätze wurden verrechnet. Da fragt man sich, wer ist diese GEMA? Mit welchem Recht verschickt sie derart willkürliche Rechnungen? Da ich selber als Komponist 20 Jahre GEMA-Mitglied war, weiß ich ein wenig, aber auch nur ein wenig, mehr über diesen Verein, der sich „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ nennt. Auf ihrer Website nennt sie sich „Schutzorganisation für den schöpferischen Menschen“ und sie vertritt, nach eigenen Angaben, 65.000 Mitgliedern und über zwei Millionen ausländische Berechtigte.

Als „Verwertungsgesellschaft“ unterliegt sie der Aufsicht durch das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA). Das DPMA übt diese Aufsicht auf Grundlage des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes aus. Aktuell verfügen zwölf deutsche Verwertungsgesellschaften über die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb, aber kennt jemand die anderen Elf?

Die GEMA ist eine dieser, wie eine Behörde auftretenden mächtigen Gesellschaften, die sich verselbständigt haben, mit der Lizenz zum Gelddrucken. Sie gibt, wie ähnliche halböffentliche Institutionen vor, ausschließlich dem guten Zweck verpflichtet zu sein, für die Tonkünstler einzutreiben, was ihnen zusteht. Nun, nach meiner Erfahrung sorgt sie erst einmal dafür, dass ihre eigene Existenz gesichert ist, ein bürokratisches Monstrum, das niemand wirklich durchblickt, bestimmt aber nicht die Riege alter Männer, die alljährlich in der Vereinszeitschrift als Vorstände abgebildet werden. Man muss dazu wissen, die GEMA schüttet nur dann etwas an Komponisten oder Textdichter aus, wenn ihre Werke kommerziellen Erfolg haben, also verkauft werden, im Fernsehen und im Rundfunk gespielt werden. Und dann wird auch noch an Musikverlage ausgeschüttet, die sich die Rechte an Stücken gekauft haben. Hier, so wird behauptet, wird dann der Anteil am eingenommenen Kuchen prozentual errechnet und dies – minus der Verwaltungskosten – ausgeschüttet. Auch die Einnahmen, die wie ein Bach von alleine der GEMA zufließen, wie die Zwangsabgaben auf jeden verkauften leeren Datenspeicher, also CDs, Kassetten, Tonbänder, Speicherkarten, Festplatten usw. Auch die Abgaben von jeglicher Art von musikalischen Veranstaltungen fließt in diesen Topf um - so wird behauptet - danach aufgeschlüsselt und gerecht an die Urheber verteilt zu werden, was aber – selbst wenn die Musikanten und Veranstalter mit Spiellisten gequält werden – einfach nur Quatsch ist, denn kein Mensch kann die Autoren ermitteln. Die Gelder fließen also dorthin, wo auch so schon die großen Summen hin fließen, in die schon erwähnten Taschen von Musikverlagen und ein paar sehr populären Künstlern. Die anderen kriegen nichts, sie dürfen nur ihren Beitrag bezahlen und der GEMA als Staffage dienen, Motto: „Wir vertreten so viele Zigtausende arme Künstler...“

Wenn einer dieser Musikschaffenden sich entschließt seine Arbeiten selbst zu produzieren und zu vertreiben, weil er im kommerziellen Geschäft, das von der Musikmafia im Verein mit den Rundfunkanstalten (die sich ja bekanntlich auf ähnliche dubiose Weise mit Zwangsbeiträgen finanzieren und mit jenen eng verfilzt sind) keinen Fuss auf den Boden bekommt, dann darf er erst einmal an sich selber GEMA-Abgaben bezahlen, die er dann am Jahresende abzüglich der „Verwaltungsgebühren“ wieder rauskriegt. Sollte er das Pech haben, etwa auf seinen CDs sitzen zu bleiben, war das eben Pech, die GEMA rückt nichts mehr raus.

Keiner der Künstler kann kontrollieren, wie oft seine Stücke irgendwo aufgeführt werden, auch die GEMA natürlich nicht, sie verlässt sich im besten Fall darauf, was ihr gemeldet wird. Die Verzahnung hier zwischen Großverlagen und dem Staatsrundfunk ist nicht zu durchblicken. Meine Stücke z.B. sind nachweislich wiederholt im Rundfunk und auch wenige Male im Fernsehen gespielt worden, Tantiemen habe ich aber keine bekommen, oder wenn, dann nur lächerliche Beträge, den Mitgliedsbeitrag von damals fünfzig Mark, hat es nur wenige Male knapp überstiegen.

Als ich dann bei Renteneintritt nachfragte, ob ich auch von der GEMA eine Zusatzrente zu erwarten habe, erfuhr ich, dass ich ja nur „angeschlossenes Mitglied sei“ und kein „ordentliches“, also Altersunterstützung 0,0. Als ich dann auch noch hörte, dass ich meine eigenen Werke nicht einmal kostenlos im Internet anbieten dürfte und Abgaben dafür fällig wurden, habe ich diesem merkwürdigen Verein, der sich wie ein Finanzamt aufführt, gekündigt. Seither hat diese Musikmafia ein angeschlossenes Mitglied weniger, was sie aber vermutlich nicht tangiert.

Es gibt in unserem Land mehrere derartiger Verbände, auch im sozialen Bereich, in denen es sich auch Politiker gutgehen lassen, sowie ein ganzer Wurmfortsatz von Zuarbeitern und Parasiten, die mit dem eigentlichen Zweck überhaupt nichts zu tun haben. Doch sie abzuschaffen oder wenigstens auf völlig neue Beine zu stellen, wird wohl schwerer sein wie das Ausrotten von Krausem Ampfer und Indischem Springkraut, um vergleichsweise unausrottbare gut klingende Plagen anzuführen.

 

9.12.2014 Immer noch Wertegemeinschaft mit den USA, Frau Merkel?

Kommentar zum CIA- Folter-Bericht bei Kopp- Online

Wer jetzt noch immer nicht den Kopf aus dem Sand zieht, die rosarote Brille und die Scheuklappen in die Eckes schmeißt, der hat den Kopf gar nicht im Sand, hat gar keine rosarote Brille auf und keine Scheuklappen. Dann bleibt nur die Frage, ist er Mitläufer oder Komplize? Wird er gelockt oder getrieben? Also, ist er gekauft oder wird er erpresst? Doch wer das Offensichtliche ausspricht ist ein Verschwörungstheoretiker, sagen die Verschwörungspraktiker.

PS: In einem Blog wurde an die Folter deutscher Kriegsgefangener auf den Rheinwiesen durch die USA hingewiesen. Dazu will ich berichten, was ich von meinem verstorbenen Vater darüber weiß:

Mein Vater war erst 17 Jahre, als er dort bei Kälte und praktisch ohne Verpflegung ohne jede Behausung mit hunderttausend anderen eingesperrt wurde. Er überlebte abgemagert und schwer krank und lief nach der Entlassung 500 km zu Fuß nach Hause.. Er erzählte nur ein einziges Mal von der Tortur, da war ich schon erwachsen. Es habe täglich nur ein winziges Stück Brot und eine Wassersuppe gegeben. Hätte ihm nicht ein GI durch den Zaun manchmal Zuckerstücke zugesteckt, hätte er nicht überlebt.Um sich vor der Kälte zu schützen, habe man sich eingegraben, was verboten war. Wachsoldaten versuchten das zu unterbinden, in dem sie mit Panzerwagen über die Eingegrabenen wegfuhren, was für etliche den Tod bedeutete. Was mußte es für meinen Vater für Gefühle gewesen sein , dass ich als Nachkriegskind die Amis verherrlichte, ihre Lieder sang und mich von ihren Comics und Filmen verblöden ließ.

 Rheinwiesenlager

12. 12. 14: Die Phrase: "Folter, das geht gar nicht", Frau Kanzlerin, genügt nicht.

Online-Antwort auf zwei Poster, die mir Nazitum vorwarfen.

Wenn man alles, was einem nicht ins einfältige Weltbild passt,
beiseite schiebt und mit "Nazi" etikettiert, dann macht man es sich
mehr als einfach. In meiner Familie gab es nie einen Nazi und mich
als solchen zu bezeichnen, ist einfach perfide, ich kämpfe seit
Jahrzehnten gegen jede Art von Totalitarismus, Militarismus und jede
Art von Ideologiegläubigkeit. Und ob ich den Bericht über die
Zustände auf den Rheinwiesen meinem Vater geglaubt habe? Mein Vater
hat Jahrzehnte gebraucht, um über diese traumatischen Erlebnisse
überhaupt reden zu können. Ich habe seinen Bericht so wiedergegeben,
wie ich ihn im Gedächtnis habe. Doch es gibt auch die Aussage meiner
Großmutter, dass ihr Sohn zum Skelett abgemagert zu Hause ankam, mit
schwerer Ruhrerkrankung, mehr tot als lebendig.
Weil dies so ist, wird mir bei den Beiträgen von "@GoC" oder
"@Schwarzgrün" richtig übel, ich sehe sie als ehrverletzend an.
Wir leben in einer Welt, in der die Sieger die Geschichte schreiben
und dass sie ihre eigenen Verbrechen nicht hören wollen, ist Fakt. In
meiner Heimatzeitung heute keine kritische Silbe über den
Folterbericht der Amis. Dafür darf sich einer der verantwortlichen
Folteranstifter, Dick Cheney, verteidigen und den Folterbericht als
Mist bezeichnen. Wie das öffentlich rechtliche Fernsehen um die Sache
herumeiert, grenzt nicht nur als Volksverdummung. Realität in
Deutschland im Jahr 2014. 
PS: Vielleicht sollten die Zweifler sich daran erinnern, dass unsere
"Freunde" jahrzehntelang bereit waren unser Land, ja ganz
Mitteleuropa, atomar zu verbrennen, wenn Russland ihre Vormacht und
ihre wirtschaftlichen Interessen bedrohte. Im Grunde gilt die Drohung
noch immer, auch wenn es derzeit kaum mehr atomare Kurzstreckenwaffen
gibt, die allesamt in unserem Land explodiert wären. 

 

8.12.14 Prominentenappell wird zum Bevölkerungsappell - Unterschriftensammlug läuft!

Nicht darüber mosern, dass unter den 60 Prominenten auch merkwürdige Unterstützer auftauchen. Wir müssen lernen gleiche Wegstrecken miteinander zu gehen, wenn wir den gleichen Weg haben. Wichtig ist alleine, dass nun eine Solidarisierungswelle durchs Land zu schwappen beginnt, eine Solidarisierungswelle letztlich für uns selber, denn auf unserem Kontinent treiben die Amis unsere servilen Politiker vor sich her Richtung Krieg! Schluss mit Wegducken! Hier gehts zur Seite OpenPetition:

 

30.11.14 Die Erde hat genug von uns!

Kommentar zum Bericht bei Kopp- Online von F.W. Engdahl"Die Welt ist überbevölkert? Moment mal..."

 

100 Milliarden Menschen soll diese Erde tragen können, welche Einfaltspinsel denken sich nur einen solchen Blödsinn aus! Als wenn es dabei um Mathematik ginge! Die gegenwärtigen 7 Milliarden fressen den Planeten schon kahl, weil sie nicht nur Nahrung und Wasser beanspruchen sondern ihre sekundären Wünsche endlos sind. Würden alle heutigen Menschen so verschwenderisch und hirnlos leben wie Europäer und Nordamerikaner, bräuchten wir wohl fünf Erdplaneten. Wir lassen die Wüsten wachsen, zerstören die Atmosphäre und die Ozeane und haben schon unzählige Tierarten ausgerottet. Dieser Planet gehört nicht uns Menschen alleine, im Gegenteil, wir sind in den letzten 200 Jahren zur unheilbaren Krankheit dieser Erde geworden und unser Aussterben wäre ein Glück für alle anderen Lebewesen. Ich will nicht in Abrede stellen, dass die Erde wirklich zehn Milliarden Menschen ernähren könnte (mit 100 Milliarden zu jonglieren ist aber reiner Irrwitz), aber nicht auf die Weise, wie wir es heute machen und nicht dem religiösen und ideologischen Wahnsinn, der heute durch die Köpfe spukt! Es wäre mehr als glücklich, wenn wir es hinbekämen, in den nächsten Jahrzehnten auf natürliche Weise auf die Hälfte der heutigen Zahl zu schrumpfen. Die Gefahr, dass dies durch Mord und Totschlag geschieht ist leider viel größer.

 

 

30.11.14 Vertiefung des Themas „Die Erde hat genug von uns“

Ich weiß es nicht, wie viele Menschen die Erde nachhaltig, also ohne Schäden für die Nachwelt, tragen kann. Vor Jahren behauptete jemand, es seien 12 Milliarden, mir scheint das aber sehr hochgegriffen. Völlig unmöglich wäre diese Zahl aber, wenn man allen den verschwenderischen Lebenstil der Industriestaaten zubilligte – weil alles andere ethisch nicht zu rechtfertigen wäre. Ich glaube aber, dass die explosionsartig wachsenden sekundären, also nicht existenziellen Bedürfnisse, niemals für so viele Erdenbewohner zu befriedigen wären. (Hier ist auch niemals ein Endstand zu erwarten, das wußte schon vor 2500 Jahren der Philosoph Epikur). Es sei denn die Menschen würden verantwortlichen Verstand entwickeln und die Auswüchse der heutigen Lebensweise zurücknehmen, was aber ohne Not kaum geschehen wird.

Und selbst wenn sich die Menschheit auf das ihr wirklich förderliche Maß an Verbrauch zubewegen würde, warum soll dann das Bevölkerungswachstum bei 12 Milliarden zur Ruhe kommen? Selbst ein verringertes Wachstum würde wegen der großen Zahl das gegenwärtige weit übertreffen. Exponentielles Wachstum nennt man das wohl. Die Zahl von 100 Milliarden möglichen Erdbewohnern gar, aus dem Buch von Engdhal, ist ebenso willkürlich und wäre – wenn überhaupt möglich – der reine Albtraum.

Die Wirtschaft mag ja gerne von so vielen Verbrauchern träumen, doch sie wird über kurz oder lang (ich vermute eher über kurz) die Grenzen des Wachstums erreichen, das ja heute nur durch permanente Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und auch nur für einen Teil der Bevölkerung möglich ist.

Was alleine die Bevölkerungsentwicklung bremsen kann, wären jene Verhältnisse, die es auch in den EU-Ländern gebremst haben. Wenn die Altersversorgung der Eltern nicht mehr durch möglichst viele Kinder gewährleistet werden muss, wird man sich - wie bei uns - mit zwei, drei Kindern begnügen, denn wenn dann die Eltern für die Kinder Verantwortung übernehmen - und nicht umgekehrt wie heute vielfach normal - und sich um ihre ordentliche Aufzucht und Ausbildung kümmern, werden alle genug beschäftigt sein. Auch wenn die Frauen nicht mehr als Gebärmaschinen für die Armeen von Diktatoren und das Wachstum von Religionen gebraucht würden, dann wird sich die Zahl der Menschen auf einem erträglichen Niveau einpendeln. Wir müssten also "nur" aufgeklärte Menschen und ein sicheres Sozialsystem schaffen. Ob das im Kapitalismus möglich ist, der zudem immer ein Arbeitslosenheer braucht um die Löhne drücken zu können, ist zu bezweifeln. Bislang ist dies nur in einigen zivilisierten europäischen Staaten mit sozialer Marktwirtschaft gelungen, die USA haben es nie geschafft.

Erst wenn das globale privatwirtschaftliche Räubersystem durch vernünftige soziale Komponenten ergänzt wird, etwa durch die konsequente Einführung eines Verursacherprinzips und das Verbot von Zinseszins, könnten dies möglicherweise schon als Steuerhebel ausreichen.

EIn der Online-Diskussion zum Thema wurde etwa vorgerechnet, dass schon alleine die Landfläche Australiens auf die Menschen umgerechnet für jeden 1000 Quadratmeter ergäben. Auf dieser Fläche ließe sich bei entsprechender Bodenfruchtbarkeit, genügend Wasser und gemäßigter Klimazone tatsächlich die Nahrung für einen Menschen produzieren, wenn er sich weitgehend vegetarisch ernährt, was sich aber gegenwärtig auch in Asien zum Schlechten hin entwickelt. Doch auch im günstigen Fall lebt der Mensch nicht vom Brot allein, er muss sich kleiden, wohnen, wärmen und braucht eine Vielzahl von Gerätschaften, deren Herstellung seinen ökologischen Fussabdruck vervielfacht. Fängt er gar an Auto zu fahren oder zu fliegen, kommen wir in Größenordnungen, die völlig unberechenbar werden. Steckte er weiter zu viel in Rüstung und Krieg, dann verlören sich 1000 Quadratmeter im einstelligen Prozentbereich.

Vielleicht sollten die verrückt gewordenen 100-Milliarden-Prognostiker sich auch einmal die Erdoberfläche anschauen. Zwei Drittel sind von Salzwasser bedeckt, nur 2-3 Prozent mit Süsswasser. Dann sind die riesigen Wüsten und Gebirge abzuziehen, die Sümpfe und die zum Überleben wichtigen Wälder. Dann die bereits versiegelten Verkehrsflächen und die urbanisierten Flächen, dann die Todeszonen durch Atomversuche und Unglücke, die verseuchten Agrarflächen, die längst aus dem Anbau herausgenommen gehören, dann die riesigen Getreidezonen, die nur mit Grundwasser gegossen werden, das schon weitgehend verbraucht ist.

 

1.12.14  Online-Kommentar bei PNP zu einem Forumsbeitrag in Sachen Erhalt der Dorfsschule in March

Beim Thema "Ausweisung von Wohngebieten" stimme ich zu. Wir müssen umdenken und die Städte wieder beleben, also Baulücken schließen und Altbauten wieder herrichten, aber zu Letzterem fehlt es vielfach an Selbstbewußtsein und der nötigen Wertschätzung im Freundeskreis.
Was die Forderung nach Schließung der Marcher Schule betrifft, kann man nur heftig widersprechen. Zentralisierung hat in den allermeisten Fällen alles nur schlechter gemacht. Im Kommunismus hat mans beklagt, doch bei uns macht man es genauso! Ob in der Landwirtschaft, der Industrie, beim Handel, der großen und kleinen Politik aber erst recht bei den Schulen gilt - nach den schlechten Erfahrungen der letzten Jahrzehnte - mehr denje der Satz: "Small ist beautiful!"

Im Fall der Dorfschule March werde ich das Gefühl nicht los, als spiele da bei nicht wenigen der Befürworter Gleichmacher-Ideologie und vielleicht auch ein wenig Neid auf die Dorfkinder eine Rolle, weil die sich noch nicht dem Massenbetrieb der Zentralschulen aussetzen müssen und vor allem der Busfahrerei mit den oft überfüllten Fahrzeugen, in denen - im reichen Bayern - Kinder nicht einmal ein Recht auf einen Sitzplatz haben. Es reicht, wenn die Kinder nach der Grundschule an der täglichen Odyssee teilnehmen müssen!
Im Fall March ist auch zu bedenken, welche Bedeutung Schule und Kindergarten für das Dorfleben haben. Wievielen Dörfern haben die Zentralisierer und Gleichmacher schon ihr Leben genommen und sie zu benachteiligten Wohnenklaven gemacht?

 

1.12.14  Online-Kommentar bei PNP zu einem Forumsbeitrag in Sachen Erhalt der Dorfsschule in March

Die Marcher können nichts dafür, wenn in Regen (ja im ganzen Landkreis) erst wenig Jahrzehnte alte Schulzentren generalsaniert oder neu gebaut wurden, wie es scheint weit über den Bedarf hinaus. Bitte nie vergessen: diese heute als "marode" bezeichneten öffentlichen Gebäude waren auch einmal von Architekten nach neuestem Stande entworfen und gebaut worden. Wir sollten lieber danach fragen, ob wir uns leisten können diese Standarts alle paar Jahre in Frage zu stellen. Wetten, dass morgen die heutigen Standarts genauso wenig taugen werden, weil gekaufte Politiker den Interessengruppen die Gesetze entsprechend schreiben! Seit Jahren ist auch bekannt, dass viele der heutigen Wärmedämm-Massnahmen (mit denen heute praktisch jeden Neubau begründet wird) bald wegen Förderung der Schimmelbildung oder neuen Richtlinien des Brandschutzes wieder Neubauten erfordern. Der Rubel (des Steuerzahlers) muss rollen! Und öffentliche Bauten sind ein dankbares Geschäft, weil die Politik sich gerne Denkmäler baut (und die der Vorgänger) abreisst.

 

28. 11. 2014  Wir haben doch schon lange Freihandel im Übermaß!

Kommentar auf telepolis zum Thema TTIP

 

Wir haben doch schon lange Freihandel im Übermaß. Die allermeisten Einfriedungen auf dem Planeten wurden eingerissen und die Wölfe können sich auf allen Weiden gütlich tun, überall sind die Bluflecken und verschmähten Gedärme ihrer Räuberei zu sehen. (Die echten Wölfe, die ja nur aus Hunger fressen, mögen mir die Metapher verzeihen...) Es reicht einfach, es reicht schon lange! Mit dem TTIP will man nun die letzten geschützten Nischen niederreissen und den Räubern ihre Ansprüche festschreiben. Man braucht sich nur die Befürworter in Wirtschaft und Politik ansehen, es sind immer dieselben. Manchmal wendet man sich mit schlechtem Gewissen von einer üblen Sache ab und einer anderen zu – doch es ist wie beim Wettlauf zwischen Hasen und Igel: man trifft immer wieder auf dieselben Typen.

 

 

27.11.14 Respekt!

Leserbrief an BB_Regen zu den Berichten über die Schule in March und die Postkellerfreunde

 

Der Zusammenhalt der Marcher für ihre Dorfschule und der "handgreifliche" Einsatz der Postkellerfreunde für den Erhalt der alten Regener Bierkeller imponieren mir. Die "Botschaft" beider Gruppen, so unterschiedlich ihre Ziele auch sein mögen, verstehe ich so, dass zu einer lebenswerten Zukunft auch die Bewahrung des Guten aus der Vergangenheit gehört. Beispiele, die Schule machen sollten. 

 

 

24.11.14 Elektronische Krücken

Kommentar auf Telepolis zum Bericht "Der Kampf ums Cockpit, Das Auto wird zum Computer auf Rädern"

 

Wer sich an Krücken gewöhnt, wird irgendwann nicht mehr ohne sie
gehen können. Die immer totaler werdende Elektronisierung der Autos
ist so eine Krücke. Wir haben erlebt, wie der Taschenrechner den
Kindern die Fähigkeit zum Kopfrechnen austrieb und das Navi die
Fähigkeit Karten zu lesen und dreissig Fernsehprogramme unsere
Fähigkeit uns selber zu beschäftigen. So altmodische Menschen wie
ich, die ihr Lebtag lang nach Selbständigkeit und Freiheit strebten,
empfinden den elektronischen Kram als Gängelung und in lichten
Momenten als eine Art Ketten. Wir wollen nicht ein Leben aus zweiter
Hand leben und von Apparaten auf dem Entwicklungsstand von
Kleinkindern gehalten werden. Gewiss, auch ich kenne die Suchtwirkung
von den Anzeigen des Bordcomputers und schalte auf der Autobahn sogar
den Tempomat an, über den ich immer gelästert habe, bevor ich ihn
hatte... Und doch weiß ich, dass dies alles nicht auf Wünsche der
Kunden zurückgeht sondern auf die Bedürfnisse der Hersteller, die
davon zunehmend leben, wenn sie uns mit immer neuen Spielereien
abhängig machen, nicht anders wie Dealer Süchtige. Der alte
Götterglaube wird zunehmend durch den neuen Kinderglauben ersetzt,
dass diese durch Technik zerstörte Welt nur durch immer bessere
Technik gerettet werden kann. Erinnern sie sich an den Kat, der wie
ein Messias daherkam und die kleinen sparsamen Autos ausrottete, weil
er ihnen zuviel Leistung nahm und sie unverhältnismäßig verteuerte.
Heute wissen wir, dass er erst ab einer gewissen Fahrstrecke wirksam
wird, die von den meisten von uns gar nicht erreicht wird, weil wir
uns überwiegend im Nahverkehr bewegen. Ich will es mal ein wenig
überzeichnen: Viel von dem ganzen teueren Schnickschnack bringt wenig
und wir wissen schon lange, dass der schnelle teuere Schlitten – wenn
man die Zeit einrechnet, die man zu seiner Anschaffung arbeiten muss
– sich tatsächlich mit der Geschwindigkeit einer Schnecke bewegt,
umgerechnet auf jeden Fall nicht die Geschwindigkeit eines Fahrrades
erreicht. Mein Fazit: Ich habe noch nie eine Klimanlage gehabt und
sie nie vermisst. Die elektrischen Fensterheber sind so überflüssig
wie ein Kropf, ebenso die ganzen elektronischen Verriegelungen (bei
Minus 20 Grad war einmal meine Batterie tot und weder Türen noch
Fenster aufzukriegen, ich war in misslichster Umgebung eingesperrt
und wäre fast erfroren...) Nein, ich brauche diesen ganzen Kram nicht
und würde gerne an meinem Auto wieder etwas selber reparieren können.

 

 

25. 11. 2014 Anfügung bei Telepolis zum Thema „Elektronische Krücken“

 

Es ist ja erfreulich, wenn sich jemand an einem Beitrag reibt, denn
damit zeigt er, dass er dadurch motiviert wurde, sich mit den
vorgetragenen Argumenten auseinanderzusetzen. Nur häufig, ich kenne
die Problematik auch bei mir, kommen Antworten auf Aussagen, die gar
nicht gemacht wurden und die nur im Kopf des Lesers konstruiert
werden. Man nennt das wohl "Strohmann-Argumentation", Lehrer würden
es einfach als Themaverfehlung anstreichen. 

Nochmal mein Anliegen verkürzt: Für mich ist ein Auto ein Werkzeug,
das mich von A nach B bringen soll, ich brauche es nicht als
Spielzeug und nicht zum Repräsentieren und möchte möglichst wenig
Schnickschnack dabei haben, weil mit jedem dieser Dinge ein Ding mehr
kaputtgehen kann, was Geld, Nerven und Zeit kostet. Und in 45
Autofahrerjahren weiß ich, dass irgendwann alles verreckt, was
verrecken kann. Und was ich nicht habe, kann nicht kaputtgehen und
aus diesem Umstand wächst ein wenig Freiheit. Die Autoindustrie redet
uns aber genau das Gegenteil ein.

Ein Kommentator hat es an anderer Stelle angesprochen: Die Chance,
dass es manche elektronischen Teile, die für Reparaturen und die
Fahrgenehmigung nötig sind vielleicht in 15 Jahren gar nicht mehr
gibt, ist sehr realistisch. Ich will aber mein Auto lange fahren,
weil ich mich für seine Anschaffung lange habe verkaufen müssen. 

Ich mag mir auch in anderen Bereichen keine Dinge andrehen lassen,
die ich nicht will und genau das passiert, weil man heute gar kein
neues Auto mehr bekommt, ohne ein Mindestmaß dieses Ausstattungen.
Und ich ärgere mich darüber, dass dieser Kram durch industriehörige
Politiker in Gesetze geschrieben wurde, die keinen anderen Zweck
haben, als den Verkauf anzukurbeln und alte Autos aus dem Verkehr zu
ziehen. Die Zauberworte dafür heißen immer Sicherheit und
Umweltschutz, häufig geht es aber weder um das Eine noch um das
Andere, denn die Herstellung von Neufahrzeugen erfordert einen
Verbrauch an Rohstoffen und Energie, der in keinem Verhältnis zu ein
wenig günstigeren Verbrauchsdaten steht. 

Ach ja, noch zu meinem beschrieben Fall, als ich bei sibirischen
Temperaturen nach dem Zusammenbruch der Batterie im Auto eingesperrt
war. Es war ein 1996-iger Golf mit Zentralverriegelung. Keine der
Türen ließ sich mehr von innen öffnen, natürlich auch keine Fenster.
Mein Glück war, dass die hinteren Fenster noch Handkurbeln hatten und
ich - was ab einem gewissen Alter ziemlich schwer fällt - mich über
die Kopfstützen nach hinten winden konnte und dann durch ein Fenster ins Freie kriechen. Ich kann allen Zweiflern nur sagen: So ists passiert und nicht anders!   

 

 

23.11.14 Faschismus ist ein Aggregatzustand des Kapitalismus

Kommentar auf Telepolis über die Ablehnung einer Resolution in der UN, die die Bekämpfung der Glorifizierung von Nazismus forderte, die angenommen wurde, wobei 3 Staaten (USA, Kanada, Ukraine) dagegen stimmten und die europäischen Staaten sich enthielten.)

 

Faschismus ist ein Aggregatzustand des Kapitalismus. Wie kann man
daher ernsthaft erwarten, dass unsere politischen Vertreter
Resolutionen gegen Faschismus zustimmen? Was da wieder einmal in der
UN abgelaufen ist, ist entlarvend und entwürdigend für uns alle. Aber
die Adressen der Neinsager sprechen für sich. Leider gehören wir auch
dazu und wir können uns wieder einmal nur schämen und vielleicht an
einen Text von Bert Brecht erinnern: "Der Faschismus ist eine
historische Phase, in die der Kapitalismus eingetreten ist, insofern
etwas neues und zugleich altes. Der Kapitalismus existiert in den
faschistischen Ländern nur noch als Faschismus und der Faschismus
kann nur bekämpft werden als Kapitalismus, als nacktester, frechster,
erdrückendster und betrügerischster Kapitalismus.
Wie will nun jemand die Wahrheit über den Faschismus sagen, gegen den
er ist, wenn er nichts gegen den Kapitalismus sagen will, der ihn
hervorbringt? Wie soll da seine Wahrheit praktikabel ausfallen?
Die gegen den Faschismus sind, ohne gegen den Kapitalismus zu sein,
die über die Barbarei jammern, die von der Barbarei kommt, gleichen
Leuten, die ihren Anteil vom Kalb essen wollen, aber das Kalb soll
nicht geschlachtet werden. Sie wollen das Kalb essen, aber das Blut
nicht sehen. Sie sind zufriedenzustellen, wenn der Metzger die Hände
wäscht, bevor er das Fleisch aufträgt. Sie sind nicht gegen die
Besitzverhältnisse, welche die Barbarei erzeugen, nur gegen die
Barbarei. Sie erheben ihre Stimme gegen die Barbarei und sie tun das
in Ländern, in denen die gleichen Besitzverhältnisse herrschen, wo
aber die Metzger noch die Hände waschen, bevor sie das Fleisch
auftragen". 
Bert Brecht: "Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit" 

 

24. 11.14 Anfügung zum Thema: „Faschismus ist ein Aggregatzustand des Kapitalismus“

 

Liebe Diskutanten, ich hoffte mit meinem Beitrag eigentlich eine
Diskussion darüber anzuregen, ob Bert Brecht mit seinen Gedanken über
die Ursachen von Faschismus recht hat oder ich mit meinem Schluss
daraus, dass Faschismus ein „Aggregatzustand des Kapitalismus“ sei.
Doch diese Begriffe lösen in manchen Köpfen geradezu konditionierte
Reflexe aus, etwa man mache „Werbung für ein anderes totalitäres
System!“ oder werbe für ein System „das Mangel und rund 100-Millionen
Tote zu verantworten hat“. Was soll das? Ich habe mit keiner Silbe
geschrieben irgendein anderes System dagegensetzen zu wollen, erst
recht keines, das offenbar ebensowenig funktioniert. 
Wenn ich weiß, dass ein Weg immer wieder tödlich endet, muss ich mich
doch nach anderen Wegen umsehen oder wenigstens die Gefahren benennen
und zu beseitigen suchen. Und unsere Geschichte zeigt, dass die
Herrschaft des Geldes immer in die gleiche blutige Sackgasse führt.
Wir müssten ja unbelehrbar sein, wenn wir keine Schlüsse daraus
ziehen würden. Aber hier sollte eigentlich die Diskussion ansetzen,
denn Kommunismus als Medizin, wie der Herr „Germane“ unterstellt, hat
zuviele Nebenwirkungen... Aber Kapitalismus ist ein Parasiten- und
Räubersystem und endet immer in nacktem Terror und Gewalt. 

 

 

19.11.14 Und Gott hatte es satt

Kleiner Tagtraum anlässlich der neuen Spirale von Gewalt und Gegengewalt in Israel und Nahost, veröffentlich bei Telepolis

Und endlich verlor der Gott der Juden, der Muselmanen und der Christen die Geduld. Er hatte sich schon lange vom Orient abgewandt, da er die Teufelein und Verrücktheiten nicht mehr hatte ertragen können. Und der ganze Wahnsinn passierte in seinem Namen! Wie konnten diese Menschlein nur meinen, dass sie ihm gefallen könnten, wenn sie sich gegenseitig schickanierten, ermordeten und die Häuser zerstörten? Sie lästerten ihn damit, wie ihn Heiden nie lästern könnten. Denn wäre er so, wie diese fanatischen Frömmler behaupteten, dann wäre er ja wie sie, und so eine Beleidgung konnte sich auch der gütigste Gott nicht bieten lassen. Und so griff Gott endlich ein und ließ jedem der religiösen Fanatiker die Haare ausfallen und ihnen alles im Schritt erschlaffen. Doch noch nicht genug, er ließ die Ölquellen und die Gasvorräte versiegen und wer ein Gewehr anfasste, der verbrannte sich die Hände. So kam es wie es kommen mußte, das Morgenland verlor für alle Gierigen und Bigotten dieser Welt seine Anziehung und so gab es bald nur noch Hirten und Olivenbauern, nicht anders wie die tausende Jahre zuvor.

 

 

16.11.14 Unerträgliche Kriegshetzer

Onlinekommentar bei Telepolis

 

In den N-24 Nachrichten wurde Putin am 15.11. auf dem Gipfel im
australischen Brisbane alleine an einem Tisch gezeigt, während alle
anderen Staatschefs in der Runde saßen. Die Szene wurde derart
kommentiert, dass keiner mit Putin am Tisch sitzen wolle. Falls das
nicht nur ein geschmackloser Kommentar gewesen sein sollte, wäre das
eine Ungeheuerlichkeit, man kommt aus dem Schämen für die uns
vertretenden Politiker gar nicht mehr raus. Oder die Posse mit
Juncker, der auf dem Gipfel das internationale Schließen von
Steuerschlupflöchern forderte, ausgerechnet Juncker...
Auch die Kriegshetze in meiner Tageszeitung (PNP) wird vermutlich vom
Pentagon frisch und unverändert auf unseren Frühstückstisch
durchgereicht. Gibt es nicht einen Paragraphen, der Kriegspropaganda
unter Strafe stellt? Überschriften vom 13. und 14.11. wie: "Russland
lässt Kampfbomber bis US-Grenze fliegen" und "Russische Kriegsschiffe
vor Australien" und am 15.11: "Nato: Putin für neue Gewalt in Ukraine
verantwortlich". In andere Medien war zu lesen, dass es die
ukrainischer Seite war, die Wohnhäuser in Donezk in Schutt und Asche
legte. Die Erklärung für die Kriegsschiffe vor Australien ist der
G20-Gipfel ist, an dem Putin teilnimmt. 
Immerhin klärte eine andere Tageszeitung darüber auf, dass die
russischen Flüge in internationalem Luftraum eine Antwort auf die
NATO seien, denn der neue Generalsekritär Stoltenberg hatte
mitgeteilt, dass die Zahl der Nato-Jets im osteuropäischen Luftraum
in den vergangenen Monaten verfünffacht worden waren. "In diesem Jahr
führen wir mehr als 200 Übungen in Europa durch, jeden zweiten Tag
beginnt eine neue Übung." 

 

 

18.11.14 Anfügung zu „Unerträgliche Kriegshetzer“

 

Und ich Simpel habe mich dafür entschuldigt, dass ich N-TV und N24
verwechselt habe! Heute weiß ich, dass es diese unglaubliche
Berichterstattung über Putin (am Katzentisch) auch bei den
Öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern gegeben hat und auch in einigen
großen Zeitungen, und ich weiß mittlerweile auch, dass es eine Lüge
war, weil die Tischnachbarn von der Kamera absichtlich nicht erfasst
wurden. Aber das macht es noch schlimmer, denn dadurch wird es zur
reinen Niedertracht gegen einen Staatsführer, der ein ganzes Volk
repräsentiert. So gießt man Benzin ins Feuer und nähert sich dem
Goeppelschen oder Bushschen Hetzniveau. Was für ein perfides System,
das wir mit unseren Gebühren sogar noch bezahlen dürfen!

 

 

16. 10. 2014 Nieder mit der Obsoleszenz!

Kommentar bei Telepolis zum Bericht " Geplante Obsolelszenz als Betrugsdelikt in Frankreich"

 

Respekt Franzosen! Viel Glück bei der Initiative und ich kann nur
hoffen, dass Obsoleszenz, die für reine Verkommenheit steht, auch in
deutschen Landen an den Pranger kommt Dass auch das beste
Menschenwerk irgendwann verschleißt, ist bekannt. Doch dass Waren
absichtlich schlecht gebaut werden, damit wieder neue gekauft werden
müssen, ist eine amerikanische Gaunerideologie, die wie eine
bösartige Krankheit die ganze Welt befallen hat. Am Anfang stand die
Forderung eines Immobilienspekulanten in den Zwanziger Jahren des
letzten Jahrhunderts, dass gekaufte Waren nach einer festgelegten
Zeit zurückgegeben werden müssen und der Staat dies unter
Strafandrohung überwachen solle. So sollte sichergestellt werden,
dass immer neue Produkte gekauft werden müssen. Doch vermutlich weil
damit das Recht auf Eigentum, das höchste Heiligtum des Kapitalismus,
unterhöhlt worden wäre, wurde diese Idee so nicht umgesetzt. Um aber
dennoch zum Ziel zu kommen, wurden Alternativen ersonnen und die
Lebenszeit der Produkte durch technische Tricks begrenzt, am
bekanntesten sind dabei Glühlampen mit Gühfäden, die nur noch eine
bestimmte Stundenzahl halten, Nylonstrümpfe, deren Gewebe durch
Lichteinfluß marode wird und PC-Drucker mit Chips, die nach einer
bestimmten Seitenzahl einfach nicht mehr drucken. Gewiss ist das aber
nur die Spitze des Eisbergs und es wird überall dort, wo es möglich
ist, Verschleiß „schon mit eingebaut“ oder es werden absichtlich
minderwertige Materialien verbaut, damit bald wieder Neues gekauft
werden muß. Parallel dazu wurde eine Gehirnwasche größten Ausmaßes in
Gang gesetzt, die den Menschen einredete, dass man immerzu etwas
Neues bräuchte- von Kleidung über Autos, von Elektrogeräten bis zu
Häusern. Dabei kam es in den Köpfen zu einem vollkommenen Umsturz der
alten Werte- nicht mehr das Solide, Langlebige wurde erstrebt,
sondern das Aufgemotzte, Fassadenhafte, egal ob es etwas taugt. Nicht
mehr der Tüftler, Improvisierer und Reparierer galt etwas, sondern
nur der Mensch, der wie ein unreifes hilfloses Kind nach Neuem giert
und das Alte wegwirft.
Nicht genug-  Krieg und absichtliche Zerstörungen blieben weiter
daneben bis heute die wirksamsten Produktionsanregungen. Wieviele
Kriege wurden angezettelt um Menschen und Länder zu zerstören, damit
man an den Folgen verdienen konnte! Wieviele Kriege, die neben dem
Raub von Bodenschätzen und der Unterjochung anderer Völker, vor allem
das Ziel hatten Waffen herzustellen, auszuprobieren und zu zerstören.
Konkurrenten wurden zu Feinden aufgebaut und damit etwa der
abartigste Rüstungswahnsinn begründet.  

 

 

14. 11. 2014 Säule der Demokratie           

Onlinekommentar bei telepolis zum Thema:" Leserkommentare abschalten?" zu Überlegungen aus Teilen der Mainstream-Presse wie man sich der Leserzuschriften entledigen kann

"Vielleicht werden wir schon morgen wieder kleine Zettel mit
Wahrheiten in Mauernischen verbergen oder sie uns hinter der Hand
zuraunen und die Spitzel sitzen nicht nur an Abhöranlagen, sondern
vor unserer Haustür." (aus dem Begrüssungstext zu meiner Webseite
"freigeisst.de"). 
Ich glaube, dass alleine Online-Foren und kritische private Webseiten
den Unterschied zu 1914 oder 1933 ausmachen. Faktisch sind wir zwar
genauso ohnmächtig wie unsere Altvorderen, die auch keinen Krieg und
keine Diktatur wollten, aber unser Recht auf freie Rede macht doch
einen gewaltigen Unterschied und macht den professionellen
Volksverdummern die Arbeit schwerer, denn Deutungshoheit und tägliche
Geschichtsschreibung haben sie nicht mehr in der Hand.

Im Straubinger Tagblatt fand ich unlängst ein Loblied auf
Leserbriefe, es hieß, sie seien ein Gewinn für Leser und Verlag und
„die Würze für das Gericht“. Alleine weil sie nicht honoriert würden,
seien sie „hundertprozentiges Produkt ehrlicher Meinung“. Nun ist das
gewiss keine Gewähr vor irrigen Schlüssen und macht
Leserbriefschreiber auch zu keinen Engeln oder Weisen, aber
Leserbriefe sind unbestreitbar ein nicht unwichtiger Teil der
Pressefreiheit und somit der Demokratie. Bei uns in der Provinz wird
diese Wertschätzung immer öfter von dünnhäutigen und an Lobhudelei
gewöhnten Politikern nicht geteilt. Statt sich zu freuen, dass Bürger
mitdenken und sich den Mund aufzumachen getrauen, werden sie
verächtlich gemacht. Einigen ist vielleicht noch der Internetpranger in Erinnerung, den ein hochgelobter SPD-Landrat gegen
mich auf Facebook eingerichtet hatte, weil er sich über meinen
Widerstand in Sachen Straßenbau ärgerte. Damals ging der Schuß aber
glücklicherweise nach hinten los. Leider haben Politiker auch noch
andere Möglichkeiten einem das Leben schwer zu machen. Der schlimmste
Effekt dieser „Exempel“ ist aber die allgemeine Einschüchterung. Wer
getraut sich noch öffentlich Solidarität zu üben oder gar anzuklagen?
Und das ist für eine Demokratie fatal, aber wohl auch Zweck der
Übung. Man macht ein paar bekannte Schreiber fertig und der Rest ist
Schweigen.
        

 

14.11.14 Immer neues Öl ins Feuer

Überschriften  in der PNP vom 13. und 14.11.: "Russland lässt Kampfbomber bis US-Grenze fliegen" und "Russische Kriegsschiffe vor Australien" und am 15.11: "Nato: Putin für neue Gewalt in Ukraine verantwortlich". In andere Medien war zu lesen, dass es die ukrainischer Seite war, die Wohnhäuser in Donezk in Schutt und Asche legte. Die Erklärung für die Kriegsschiffe vor Australien ist der G20-Gipfel ist, an dem Putin teilnimmt.

Immerhin klärte eine andere ostbayerische Zeitung darüber auf, dass die russischen Flüge in internationalem Luftraum eine Antwort auf die NATO seien, denn der neue Generalsekritär Stoltenberg hatte mitgeteilt, dass die Zahl der Nato-Jets im osteuropäischen Luftraum in den vergangenen Monaten verfünffacht worden sei. "In diesem Jahr führen wir mehr als 200 Übungen in Europa durch, jeden zweiten Tag beginnt eine neue Übung."

Die Kriegshetze in der PNP wird vermutlich vom Pentagon frisch und unverändert auf unseren Frühstückstisch durchgereicht. Gibt es in unserem Strafgesetz nicht einen Paragraphen, der Kriegspropaganda unter Strafe stellt?

In den NTV-Nachrichten wurde Putin auf dem Gipfel im australischen Brisbane alleine an einem Tisch gezeigt, während alle anderen Staatschefs in der Runde saßen und die Szene derart kommentiert, dass keiner mit Putin am Tisch sitzen möge. Falls das der Wirklichkeit entsprechen sollte, wäre das eine Ungeheuerlichkeit und Kindergartenniveau, für das ich mich schäme. Aber ich schäme mich ebenso über das Theater mit Juncker, der auf dem Gipfel das internationale Schließen von Steuerschlupflöchern forderte und damit erfolglos blieb. Ausgerechnet Juncker, der als Luxemburgischer Premier die ganzen Steuerverbrecher ins Land holte.

 

 

13.11.14 Merkel, die Mauer-Brecherin?

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 10.11.14 "Merkel will weitere Mauern einreißen"

 

Merkel will also weitere Mauern einreissen? Vielleicht auch die um Gaza und durchs Westjordanland? Übrigens ein menschen- und naturfeindliches Ungetüm, wie jeder in diesen Tagen in der Dokumentation über Olivenbäume auf ARTE sehen konnte. Oder den "Tortilla-Wall" zwischen den USA und Mexiko, an dem in einem Jahr etwa dreimal soviele Menschen erschossen werden, wie in vierzig Jahren DDR, was aber keinen einzigen Mauertoten entschuldigen soll. In der Ukraine könnte sich die Kanzlerin das Mauer-Einreißen sparen und dafür sorgen, dass Poroschenko erst gar keine "chinesische Mauer" gegen Russland errichtet, denn dafür braucht er Geld aus dem Westen. Übrigens hat Merkel auch nichts zur Beseitigung der innerdeutschen Mauer getan, ebensowenig Joachim Gauck. Beide waren brave Mitäufer und Funktionäre der DDR. Das soll kein Vorwurf sein, fleißiges Angepasstsein ist das Normale auf dieser Welt. Aber man sollte aufhören sich als Mauereinreißer oder gar Widerstandskämpfer präsentieren zu lassen und westliche Provokateure zu umarmen, wenn sie sich zuvor im Bundestag wie die Lümmel aufführen. Vielleicht sollten die beiden Insider aus der DDR auch einmal darauf hinweisen, dass die Mauer mit Billigung der Amerikaner errichtet wurde * und in der Hauptsache einen ökonomischen Zweck hatte, denn wie hätte der sozialistische Staat sonst existieren können, wenn sich seine Bürger zwar von ihm Studium, Ausbildung, Kinderbetreuung und billige Mieten finanzieren ließen, aber zum Geldverdienen nach Westberlin fuhren? Ein bißchen mehr Sachlichkeit in der Diskussion an Jubiläumstagen könnte nicht schaden.

 

Fussnote * Jeden Tag erleben wir, dass Deutschland aussenpolitisch bis heute nicht souverän ist und nach der Pfeife der USA tanzen (muss)? Glaubt jemand wirklich ernsthaft, dass Anfang der 60-iger Jahre eine Mauer um Berlin von Ullbricht und der SED errichtet werden hätte können? Solche Entscheidungen wurden selbstverständlich von den Alliierten getroffen. Und doch reiten die Geschichtsfälscher noch immer darauf herum und wärmen denn Stuss alle paar Jahre wieder auf.

 

 

13.11.14 Weil uns die Kapitalisten immer überlisten...

Über die Freihandelslügen, Oligarchen und Mafiakultur in Vollendung

Kommentar in freigeisst.de und Teleepolis

Anders, als die Propaganda der Befürworter behauptet, soll das Freihandelsabkommen mit den USA , laut einer Universitätsstudie aus Massachusetts, etwa 600 000 Arbeitsplätze in Europa kosten. Aber das konnte sich ja jeder Laie ausmalen, dass sich aus dem Arbeitnehmer-Pool die Erwartungen der Wirtschaft durch Synergieeffekte speisen. Sie wollen ja die gegenwärtige Wirtschaftsanarchie nicht wegen mehr Beschäftigten auf die Spitze treiben, das wäre ja Welt-Verkehrt. Nein, es geht den internationalen Konzernen um das Aushebeln der letzten kleinen Hürden, die ihre Gestaltungsfreiheit hemmen. Es geht um Anpassung nach Unten, im Sozialen, im Agrarsektor, bei Umweltgesetzen und es geht um kulturelle Gleichmacherei auf niedrigstes Niveau. Von den privaten Schiedsgerichten, die dafür sorgen werden, dass die Völker den "Investitionsschutz" des Kapitals gewährleisten, was nichts anderes heißt als die völlige Entmachtung der gewählten Politik und die finale Zerstörung der Demokratie. Amerika ist bereits eine Oligarchie, was dieser Tage eine Studie von Princeton-Professoren feststellt. Aber jeder mit einem Funken Verstand weiß auch das schon lange und auch, dass es in Europa nicht viel anders ist. Das europäische Bankwesen wird von Draghi geführt, einem Mann von Goldmann-Sachs. Und der neue Kommissionspräsident, der auch von Merkel und der SPD gewählte Jean-Claude Junker mit seiner undurchsichtigen Kommissarentruppe, ist faktisch ein Handlanger der Konzerne, er hat als Luxemburgischer Premier dafür gesorgt, dass Wirtschaftsriesen in seinem Land praktisch keine Steuern bezahlen und hat so Steuerverbrecher aus der ganzen Welt angelockt. Und die EU tat so, als wollte sie Steueroasen trockenlegen... Und dann wählen sie den Bock zum Gärtner, an die Spitze Europas...  Sowas kann sich kein Kritiker ausdenken, das ist Mafiakultur in Vollendung. Ich stelle wieder einmal fest, dass unserere gewählten Vertreter nicht die Interessen ihrer Menschen vertreten, sondern die des internationalen Kapitals. Sie fallen so ihrer Bevölkerung in den Rücken und gehören sofort abgesetzt, denn wer will bestreiten, dass sie so unsere Demokratie aushebeln? Und wer unsere verfassungsmäßige Ordnung abschafft, für den hat die Justiz harte Strafen vorgesehen. Eigentlich sollten die Staatsanwalten und der Verfassungsschutz von alleine tätig werden, ja sie müssten es, wenn derartige Verbrechen bekannt werden. Lassen wir uns überraschen, ob die Staatsanwaltschaften mit den Ermittlungen beginnen.  Ach so, Staatsanwälte und Verfassungsbeamte werden bei uns von der Politik ernannt, da passt ja wieder einmal alles. Da fällt einem nur Karl Valentins Satz ein: "...weil uns die Kapitalisten immer überlisten..."

Doch Spaß beiseite, denn die Vorgänge sind todernst. Und ich esse meine Zipfelmütze, wenn die ganze Kriegshetzerei um uns herum damit nicht in Zusammenhang steht. Mit Krieg hat man schon immer den Zorn des Volkes auf äußere Feinde gelenkt und im darauf folgenden Kriegschaos hat niemand mehr aufgemuckst. Aber vielleicht sind die Völker klüger geworden? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

 

8.11.14 Trojanischer Wolf?

Überarbeitete Kurzfassung als Lb an Straubinger Tagblatt

 

Wie soll man es nennen, wenn ein vor 38 Jahren aus der DDR ausgebürgerter Barde, die Abgeordneten der Linken im Bundestag - von denen die Allerwenigsten ein Alter oder eine Herkunft haben, die mit den Verhältnisse im erzwungenen deutschen Nachkriegssozialismus irgendetwas zu tun haben können - als „Brut“ jenes Drachen beschimpfte, gegen den er einmal angesungen hatte?

Wolf Biermann, der "wahre Kommunist", der sich in der Nachfolge eines Bert Brecht sah und 1953 aus freien Stücken in die DDR übersiedelte, um dem Sozialismus seine Talente zur Verfügung zu stellen, merkte wohl irgendwann, dass einen kritische Lieder nicht ernähren. Es sei denn man passt sich kommerziellen Wünsche an oder, man eignete sich für die politische Propaganda einer Seite im Kalten Krieg. Wolf Biermann war einerseits die optimale Identifikationsfigur für die westlichen Protestierer und verhinderte durch seine Leidensgeschichte gleichzeitig, dass diese an der DDR irgendetwas sympathisch finden konnten. So fiel Biermanns Kredo, er würde nach wirklichem Sozialismus streben, also nach einer gerechten Gesellschaft ohne DDR-Schikanen, bei vielen auf fruchtbaren Boden. Eine der Strophen in seinem großen Fernsehkonzert 1976 war: „wir brauchen eine KP, wie ich sie wachsen seh, unter Italiens Sonnenschein: so soll es sein".

So schien es eine ausgemachte Sache, dass Biermann nach seiner Ausbürgerung auch im Westen den Finger in die Wunden legen wird, doch Irrtum. Entweder beschlugen ihm die dampfenden Fleischtöpfe die Brille oder sein Job war erledigt. Man hörte von Biermann nichts mehr, weder zu Pershings noch zu Overkillkapazitäten, noch zu neokolonialen Kriegen des Westens. Einmal hieß es, Biermann habe bei der CSU in Wildbad Kreuth gesungen, was ich aber für Rufmord hielt. Als Biermann 2003 dann aber den völkerrechtswidrigen Krieg der Amis gegen den Iran befürwortete, ging mir eine Ahnung auf, dass wir offenbar auf eine Inszenierung a la Hollywood hereingefallen sind. So wunderte es mich schon nicht mehr, als Biermann in diesem Frühjahr den Provokateur Klitschko unterstützte. Klar, eine ähnliche Rolle hatte er schließlich auch einmal gespielt und ich wette, finanziert von denselben Auftraggebern. Nun sein rüpelhafter Auftritt im Bundestag, gerade eine Woche, nachdem der früher angepasste DDR-PfarrerJoachim Gauck seine Salven gegen einen möglichen linken Ministerpräsidenten geschickt hatte. Zufall? Nein. Der Überwitz am Rande: die Kanzlerin, die auch einmal eine angepasste Karrieristin in der DDR und alles andere als eine Widerstandskämpferin war, eilte zu Biermann und klopfte ihm auf die Schulter und er ließ es sich gefallen.

 

 

7.11.14 Trojanischer Wolf

Überarbeiteter Kommentar zu dem bei telepolis veröffentlichten bezügl. Biermanns Auftritt im Bundestag, auch zu lesen auf "helges block"

 

Ich weiß nicht genau, welches Gefühl dem Kollegen Wolf Biermann gegenüber vorherrschender ist, Berufsscham oder Mitleid. Das Fehlen von Zorn ist auf jeden Fall sehr aufschlussreich, denn auf Biermann kann man sowenig böse sein, wie auf einen senil gewordenen Narren, der sich prostituiert. Wie soll man es nennen, wenn ein vor 38 Jahren aus der DDR ausgebürgerter Barde, die Abgeordneten der Linken im Bundestag - von denen die Allerwenigsten ein Alter oder eine Herkunft haben, die mit den Verhältnisse im erzwungenen deutschen Nachkriegssozialismus irgendetwas zu tun haben können - als „Brut“ jenes Drachen beschimpfte, gegen den er einmal angesungen hatte, was ihm offenbar eine lebenslange Alimentierung durch seine Auftraggeber eingebrachte.

Wolf Biermann, der "wahre Kommunist", der sich in der Nachfolge eines Bert Brecht sah und 1953 aus freien Stücken in die DDR übergesiedelt war, um dem Sozialismus seine Talente zur Verfügung zu stellen, merkte wohl irgendwann, dass man nur durch Förderung der anderen Seite berühmt werden und seine Familie mit Kunst ernähren konnte. So begann - ich reime es mir zumindest so zusammen - vielleicht Anfang der Siebziger eine wirklich gutgemachte Inszenierung a la Hollywood, die einige wirklich gute Lieder hervorbrachte. Ich kann nur hoffen, dass wir nicht vollständig auf eine Schimäre und "Heiligenlegende" hereingefallen sind. Im Gegenzug hat die SED übrigens auch gewiss ein paar linke Künstler im Westen "unter die Arme gegriffen", wenn auch mit bescheidenem Erfolg.

Als kritischer Barde, der seinen Platz zwischen den Parteien suchte, hattest du im Westen Null Chance. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wovon ich spreche. Die Medien taten im Westen, als gäbe es dich überhaupt nicht. Du mußtest entweder englisch singen oder dich zum Deppen machen, vom dem sich irgendein Verlag einen kommerziellen Erfolg versprach. Entweder du liessest dich zur musikalischen Ware degradieren oder du konntest durch Kleinkunstbühnen tingeln, die aber auch keine polischen Lieder wollten. Kritik war - wenn überhaupt - nur in homöopathischen Dosen oder in seichter Form als Klamauk erlaubt. Dies schreibe ich als Zeitzeuge den Nachgeborenen, die vielleicht meinen, im Westen hätte es die große Freiheit gegeben und im Osten nur Friedhofsruhe. Ein Beispiel, wie ich diese gekauften Medienaffen einmal austrickste: Zum Nürnberger Bardentreffen wurde ich 1984 eingeladen, weil ich im Jahr zuvor recht erfolgreich war. Da ich mich aber mit einem gestellten Foto in Lederhosen bewarb, suchte sich das Fernsehen mich zur Eröffnung aus und meine kritischen Lieder gingen live über den Sender, was so gar nicht der Spasserwartung der Medienleute entsprach, sie haben mich nie mehr eingeladen. Eine stundenlange Fernsehausstrahlung eines ganzen Konzertes dagegen, wie bei Biermann, wurde als Propagandashow von ganz oben angeordnet, es hat derartiges weder zuvor noch danach noch einmal gegeben.

Im Westen revoltierten die Studenten gegen die alten Nazis an den staatlichen Führungsstellen, gegen den Völkermord der Amis in Vietnam, gegen den Mörderschah aus Persien, gegen die Verlogenheit und Verkrustung des kapitalistischen Systems. Es war die Zeit der 68iger Revolte, des Flower Power, von Black Power. Die Köpfe waren voll revolutionärer angloamerikanischer Musik, wobei ich hier revolutionär im musikalischen Sinn meine, auch wenn Songtitel wie "Masters of War", "Universal-Soldier" und "Streetfighting-Man" die Ohren besetzten. Mit dem real existierenden Sozialismus in der DDR hatten die Unzufriedenen nichts am Hut, denn auch sie waren Kinder Springers und Hollywoods. Doch darauf wollten sich die Schlapphüte des Westens lieber nicht verlassen und so machten sie an tausend Fronten der DDR das Überleben so schwer wie möglich. Dies einmal im Einzelnen aufgelistet zu bekommen, können wir wohl nur erhoffen. Für die arbeitenden Massen genügten zur Verdummung die Springerpresse und die drei öffentlich-rechtlichen Fernsehkanäle. Für die Studenten mußte noch etwas Intelligenteres dazu kommen. Da kam wohl der erfolglose kommunistische Träumer Wolf Biermann gerade recht, der gerne den Eindruck erweckte, er sei ein wahrer Linker und kein so rotgeschrubbter Hintern „mit Stalins hartem Besen, dass heute rot der Hintern ist, der früher braun gewesen...“. So wurde er zu einer Identifikationsfigur für die westlichen Protestierer und verhinderte, dass diese an der DDR irgendetwas symphatisch finden konnten, was ja auch wirklich nicht leicht war, denn wer versehentlich, etwa bei den Nachrichten eines Ostsenders hängenblieb, der hatte leicht seinen sprachlichen Schock fürs Leben. So nahm man Biermann gerne ab, dass er sich als intelligenter Mensch vor einem solchen langweiligen und todernsten System nur verfolgt fühlen konnte. So fiel seine Suggestion, er würde nach wirklichem Sozialismus streben, also nach einer gerechten Gesellschaft, ohne spießigen DDR-Mief, bei vielen von uns auf fruchtbaren Boden. Eine der Strophen in seinem großen Fernsehkonzert 1976 war: „wir brauchen eine KP, wie ich sie wachsen seh, unter Italiens Sonnenschein: so soll es sein". Auch wer kein Linker war stimmte da gerne zu, denn eine solche weltoffene KP würde unserem Land auch guttun.

Diese naive Hoffnung, die wir mit Biermann verbanden, kann auch ein wenig als Entschuldigung dafür gelten, dass uns seine manchmal sehr affektierten Reime und seine übertriebene Pose nicht abschreckten. Oder die Existenz eines so schwachsinnigen Liedes wie das Familienbad, in der sich ein Spießbürger in der Badewanne in einen blutrünstigen Hai verwandelt. Mir missfiel dieses Lied sehr und brachte mich in Distanz zu Biermann, das war etwa 1970. Doch Freunde führten mich immer wieder an Biermanns andere Lieder heran, etwa „Soldat, Soldat" oder geniale Sätze wie: „Wohlstand wollen wir gerne anstatt, dass uns am Ende der Wohlstand hat“, oder "..und Frieden ist uns nicht mehr nur ein Wort aus Lügnerschnautzen für Massenmord", oder: „Freiheit von Freiheitsdemagogie“ oder „auch Liberale werdn wir befreien...“. Dann gab es da aber auch Strophen, die ich als egoistische linke Spinnerei abtat, etwa: "Kein Paar wird uns mehr geschasst, zu lebenslänglichem Eheknast...". Da hatte ich einen unendlich konservativeren Ansatz, denn in einer Zeit in der die Familien zerfielen und Kinder und Alte die Leidtragenden waren, hasste ich solche linken Phrasen, die aber vermutlich für nicht wenige Hörer das attraktivste der Botschaft waren. Nun, wir wissen, wie sich die Sache weiterentwickelt hat und vor welchem familienpolitischen Trümmerhaufen wir heute stehen.

Als Biermann ein paar Jahre später ausgebürgert wurde, überraschte das wohl niemand, am wenigsten wohl ihn selber. Wichtig für uns Fans war alleine, dass sein dreistündiges Konzert vollständig im öffentlich rechtlichen Fernsehen übertragen wurde, zur besten Sendezeit! Es war bewundernswert, wie ein Mensch alleine mit seinen Worten - ohne großes Klimbim herum - andere Menschen so lange unterhalten konnte, wir hangen regelrecht an seinen Lippen. Begeistert malte ich zur Erinnerung ein Bild von "Biermanns Rheinfahrt", wir er mit einem Gitarrenpaddel durch die Wellen steuerte. Ich wollte es ihm eigentlich schicken, konnte seine Adresse aber nicht ermitteln.

Für mich war es ausgemacht, dass Biermann nun auch im Westen den Finger in die Wunden legen wird, doch Irrtum, es begann Biermanns großes Schweigen an den Fleischtöpfen. War dieses Schweigen Teil des Deals, den man mit ihm hatte oder waren seinen linken Aussagen niemals die seinen gewesen, war er einfach nur ein Schauspieler gewesen? Man hörte Biermann nicht mehr, weder zu Pershings noch dem Overkillkapazitäten, noch zu neokolonialen Kriegen des Westens. Einmal hieß es, Biermann habe bei der CSU in Wildbad Kreuth gesungen, was ich aber für Rufmord hielt. Als Biermann 2003 dann aber den verbrecherischen Krieg der Amis gegen den Iran befürwortete, ging mir eine Ahnung auf, wie wir naiven Westler verarscht worden waren. So wunderte es mich schon nicht mehr, wie Biermann in diesem Frühjahr den Provokateur Klitschko unterstützte. Klar, eine ähnliche Rolle hatte er schließlich auch einmal gespielt und ich wette, finanziert von denselben Auftraggebern. Nun sein heutiger peinlicher Auftritt im Bundestag, gerade eine Woche, nachdem der angepasste DDR-Pfarrer und heutige Bundespräsident Gauck seine Salven gegen einen möglichen linken Ministerpräsidenten geschickt hatte. Zufall? Nein. Diese Herrschaften arbeiten noch für dieselbe Firma und bekommen ihr Libretto geliefert. Der Überwitz am Rande: sowohl die Kanzlerin als auch der Bundespräsident sollen einmal informelle Mitarbeiter des Stasi gewesen sein. Biermann hätte also nicht nach Links polemisieren dürfen, sondern Richtung Regierungsbank.

 

 

22.11.14 Nachwort zum Biermann-Kommentar

Ich wurde gefragt, was ich mit Biermann für ein Problem habe. In einem Kommentar vermutete ein "anonymus", es wäre wohl eine unterschwellige Rivalität, vielleicht eine Form von Rache, weil ich als Barde unendlich weniger erfolgreich war als der große Wolf.

Richtig ist, dass ich nichts mehr verabscheue als Käuflichkeit und Scheinheiligkeit. Käuflichkeit von Politikern und zivilen Krämerseelen ist arg, aber wenn einer wie Biermann, der immer den Obermoralisten gab, uns nur ein Theater vorspielte, dann trifft mich das tief, auch weil ich das Theater für bare Münze nahm. Bei meinen westlichen Liedermacher-Kollegen würde ich wohl nie einen so rigorosen Maßstab anlegen, einfach weil ich die Allermeisten als Musiker oder allgemein als Künstler sehe, die halt auch gelegentlich aus Überzeugung oder Berechnung politische Lieder produzierten. Wenn aber etwa ein Hannes Wader, den ich auch einmal sehr geschätzt habe, plötzlich Kriegshetze betriebe, würde mich das auch enttäuschen, auch ein Niedecken hat mich beim NATO-Krieg gegen Serbien sehr enttäuscht, er hat wie Joska Fischer diese verlogenen Phrasen vom "humanitären Krieg" gepredigt, aber leider sind in diese Falle viele geschätzte Zeitgenossen getappt.

Biermanns Gesinnungswandel ist aber schon wieder eine andere Kategorie. Ich habe ihn für seine freiwillige Übersiedlung in die DDR bewundert, vor allem weil ich die DDR- trotz aller ihrer gemeinen Beschränktheit - für den ehrlicheren deutschen Staat hielt. Aus hundert Gründen kam für mich aber eine Übersiedlung nie in Frage, einfach schon deswegen, weil ich immer dort wirksam sein wollte, wo ich zu Hause war. Ich habe jede Art von Entwicklungshilfe immer als außerhalb meiner Möglichkeiten liegend empfunden, denn es fehlte mir die dafür nötige Anmassung Menschen in einem anderen Kulturkreis etwas beibringen zu wollen, ich habe das immer als eine Form von Imperialismus betrachtet. Unsere durch und durch verkorkste und aufgeblasene Zivilisation war nichts, was man exportieren darf. Vor allem war ich nie Gesellschaftskritiker sondern Zivilisationskritiker, auch wenn ich dies nur sanft äußerte und mich ganz pragmatisch schrittweise an eine andere Lebensweise herantasten wollte. Ich wußte immer was schlecht war, was gefährlich war, was mit Argumenten bekämpft werden mußte. Doch was gut war ahnte ich nur und merkte bald, dass mein Leben zu kurz war, um mehr als kleine Gewissheiten durch Ausprobieren gewinnen zu können. Politisch verachtete ich alle Ideologien, auch wenn mir der Sozialismus in Anbetracht der gewaltigen Ungleichheiten und des Hungers in der Welt die menschlichere und hoffnungsvollere Regierungsform zu sein schien. Der Raubtierkapitalismus dagegen war einfach nur das Böse, das zutiefst Verachtenswerte, über dessen Verteidigung jedes Wort zu viel ist. Und doch schien ein selbstverantwortliches, individualistisches Leben für mich das einzig Ertragbare zu sein. Das war im Westen möglich, im Osten viel weniger. Und so hoffte ich immer, dass es zu einer Synthese der guten Seiten beider Gesellschaftssysteme kommen würde, doch leider ist es völlig anders gekommen und nur das Schlechte beider Seiten hat sich durchgesetzt.

Das war aber immer zu befürchten und deshalb gefiel mir auch Biermanns offensichtliches Streben nach einem weltoffenen Sozialismus. Doch dann hat sich der "Baum Biermann" an seinen Früchten zu erkennen geben und dieses Erkennen hat zu meiner tiefen Enttäuschung und Betroffenheit geführt.

Übrigens- als Konkurrent eines Biermann habe ich mich niemals gesehen, ich war das auch in keienster Weise. Meine Lieder waren etwas völlig anderes, nicht nur weil sie durch die Mundart zeigten, dass ich höchstens die Menschen um mich herum als Zielgruppe sah. Aber selbst das ist nicht richtig, ich hatte im Grunde überhaupt keine Zielgruppe, sondern die Freude am Komponieren und Texten war eine Freude, die ich alleine mir selber machte.

 

7.11.14 Provinzielle Großmannsucht?    

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Leserbrief von Manfred Hanke "Warum nicht noch ein paar Türme mehr?" (zum geplanten Karl-Hochhaus in Deggendorf)

 

Herr Hanke schwärmt einerseits von Frankfurts Hochhaus-Skyline, von der er einen Hauch für Deggendorf abhaben möchte, am  besten gleich noch ein paar „Geschäftstürme“. Andererseits orakelt er von „unbequemen Zugeständnissen“, die man Investoren machen müsse. Wer das nicht mache, sei „tot“, wie Regen, Zwiesel, Viechtach. Nun, Viechtachs Ortskern wird vom Baulöwen Karl gerade kräftig umgestaltet, etwa in dem er ein denkmalgeschützes Haus im Stadtkern abreisst, das er erst zu erhalten versprach. Was letztlich auf der Baulücke entstehen soll, ist gegenwärtig noch sein Geheimnis. Herr Handkes Einschätzung, dass die wirtschaftlichen Probleme von Zwiesel oder Regen etwas mit "sich Kleinhalten" zu tun hätten, empfinde ich als Spott, denn beide Bayerwaldstädte haben ihre großen Fabriken und Tausende von Arbeitsplätzen in der Folge von Freihandel, Globalisierung und Automatisierung verloren.

 

Mit der Grenzöffnung verlor die Urlaubsregion auch ihren abgeschiedenen Standortvorteil und bekam im Tourismus übermächtige Konkurrenz im groß gewordenen Europa. Gleichzeitig explodierte der Wahnsinn der Urlaubsfliegerei, ebenfalls wieder gefördert von der global gesteuerten Politik. Auch dass es im Wald keine Modernisierer gäbe, ist ein Witz, denn gerade die exzessive Ansiedlung von Supermärkten an den Ortsrändern ließ die Innenstädte veröden. Zwiesel hatte oder hat die größte Supermarktdichte  in Deutschland. Im Übrigen haben auch wir einzelne Hochhäuser, die kein Gewinn für unsere Ortsansichten sind. Selbst wenn wir uns für noch mehr Teer und Beton bedingungslos dem Zeitgeist verkaufen, ist ein Erfolg alles andere als sicher. Wenn wir Heimat und Identität einmal geopfert haben, bleibt uns am Ende nichts.

Ob die Deggendorfer ihre Stadt mit einem Hochhaus aufmotzen wollen, ist ihre Sache, auch wenn „das Tor zum Wald“ bereits einige Bausünden vorzuweisen hat. Herrn Hankes Leserbrief bestätigte aber den Verdacht, dass im Ratsvotum unterschwellig schon ein wenig provinzielle Angeberei mitspielten. Doch man sollte nicht die Fehler wiederholen, die man anderenorts gerne ungeschehen machen möchte. Herr Karl hat es in der Hand sich ein Denkmal zu setzen, so oder so.                                                    

 

 

2.11.14 Pfarrer Gauck will keinen linken Ministerpräsidenten

Kommentar zum PNP-Bericht vom 1.11.14 "Gauck hat Bedenken bei Ministerpräsident der Linkspartei"

 

Wenn der Linke Bodo Ramelow, ein Wessi, der sich auf dem 2. Bildungsweg hochgekämpft hat, nicht zum Ministerpräsidenten taugt, dann taugt ein jahrzehntelang systemangepasster DDR-Ex-Pfarrer erst recht nicht für das Amt des Bundespräsidenten. Und das ist nicht einfach dahergesagt, denn wir haben ja leider schon einige traurige Exempel von Präsident Gauck bekommen. So angepasst er früher war, so ist er es auch heute. Er ist heute das Sprachrohr der Wirtschaft und der NATO und die Verteidigungsbindung im Grundgesetz kümmert ihn herzlich wenig. Wenn ich an die Posse mit der Diätenerhöhung denke, wo Gauck erst öffentlichkeitswirksam mit seiner Unterschrift gezögert hat und dann - als beim Finale der WM keiner aufpasste - die unangemessene Selbstbedienung des Bundestages absegnete, dann spricht ein solches Vorgehen Bände über einen Menschen.
Dass sich Ramelow, der in der westlichen Demokratie aufgewachsen ist nun von einem, der offenbar noch nicht richtig angekommen ist, die Befähigung absprechen lassen muss, ist einfach nur anmassend.

 

 

31.10.14 Industrieförderung unter dem Deckmantel "Maut"

Bürokratiemonster, verdeckter Lobbyismus und streckenweise völlige Irrationalität, anderes kann ich im Mautsystem von Minister Dobrinth nicht sehen. Nun sollen plötzlich auch komplizierte Abgasformeln bei der Einstufung eine Rolle spielen, was nichts anderes heißt, als noch einen weiteren Hebel zu schaffen, mit dem man den Kauf von Neuwagen ankurbeln und älteren Autos das Leben schwer machen kann. Dabei wäre es aus Umweltgründen nur vernünftig ein Auto solange zu fahren, wie es geht. Und: Motorräder werden gar nicht erfasst, lässt hier BMW grüßen? Auch das Problem, dass der Verkehr auf die Bundesstraßen ausweicht, ist nicht gelöst, lässt sich vermutlich auch nicht lösen, ohne andere wirtschaftliche Schäden anzurichten. Und der dickste Hund: das ganze Theater soll einmal nicht über Vignetten funktionieren, sondern über elektronische Erkennung von Nummerschildern, was ein weiterer Schritt zur möglichen Totalüberwachung der Bevölkerung wäre. Aber nein, die gesammelten Daten sollen nicht zu Bewegungsprofilen verwendet, sondern sofort wieder gelöscht werden, wird versichert. Nun, das wäre das erste Mal dass ein staatliches Überwachungssystem nicht missbraucht würde.

Bevor man an neue Maut geht, sollte man das verkorkste Toll-Kollekt-System mit seinem 17 000 seitigem Regelwerk reformieren, aber offenbar gibt es da keine Ausstiegsmöglkichkeit mehr, bald werden auch noch die durch TTiP und CETA geförderten Konzernklagen jedes politische Handeln unmöglich machen. 500 Millionen will man einmal durch die Maut einnehmen, erst müßte aber wieder einmal ein elektronisches Erfassungssystem gekauft werden, das 337 Millionen kosten würde. Wenn man die Erfahrungen aus dem "Toll-Kollekt-System" zu Grunde legt, dann wird es vermutlich erhoffte 2 Jahreseinnahmen kosten. Das ganze Theater mit der Maut ist also auch hier ein Wirtschaftsförderungsprogramm zu Gunsten von Konzernen. (Siemens Chef Käser dankt dafür, in dem er Werbung für TTIP macht. Zufall?) Statt endlich die internationalen Großkonzerne zu besteuern, die in Deutschland Reibach machen aber praktisch überhaupt keine Steuern bezahlen, (siehe die Beispiele Apple oder Starbucks, die in der jüngsten "Anstalt" aufgezeigt wurden) gäbe es auch keine Probleme bei der Instandhaltung unserer Infrastruktur und man könnte sich dieses Mauttheater sparen..

 

23.10.14 Anmerkungen zur gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik

zum PNP-Bericht "Um Asylheim zu verhindern: Dorfgemeinschaft soll Hotel kaufen

 

Wenn hier ein Kommentator den alten Brecht bemüht und seinen Spruch vom "noch immer fruchtbaren Schoß des Faschismus“ falsch verwendet, dann ist doch einiges geradezurücken. Brecht wies damit auf die kapitalistischen, religiösen, militärischen und staatsbürokratischen Wurzeln des Faschismus hin, die sich nach seiner Auffassung auch nach 1945 nicht geändert haben, verzweifelte Dörfler hat er damit wohl kaum gemeint.

Ob im Widerstand gegen die Aufnahme von Flüchtlingen Fremdenfeindlichkeit im Spiel ist, ist erst einmal eine Unterstellung, denn sowohl die Bewohner der kleinen Dörfer, in die heute Flüchtlinge abgeschoben werden, als auch die Flüchtlinge selber, sind mit der Problematik völlig überfordert. Die absurde Geschichte mit dem gemeinschaftlichen Kauf eines Hotels, das man kaufen und abreissen will, zeigt vor allem Angst und nicht wenig Verzweiflung. Viele von den Dorfbewohnern sind Berufspendler und sie haben es schwer genug, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu kriegen. Zu Hause leben oft nur Restfamilien, ich brauche die damit verbundene Problematik wohl nicht weiter ausführen. Dazu viele alleinstehende Gehöfte und in den Dörfern praktisch keine Infrastruktur, kein Laden, kein Wirtshaus, weder Post, Telefonzelle noch Bank, neben dem Schulbus keine Verkehrsanbindung. Wie sollen da Fremde, ohne Arbeit, beinah immer traumatisiert und zusammengewürfelt aus oft verfeindeten Kulturkreisen, hier ihre Zeit verbringen? Welches dieser schnell angemieteten Massenquartiere kann auch nur eine einigermaßen sprachkundige Betreuung aufbieten? Ein paar findige Geschäftsleute haben hier eine neue sichere Einkommensquelle aufgetan, denn der Staat zahlt verlässlich. Statt Betreuung gibt es höchstens unqualifiziertes Wachpersonal, der Skandal aus NRW ist noch frisch im Gedächtnis.

Man braucht nicht viel Phantasie um sich das Elend in den Häusern auszumalen: Fremdheit, Misstrauen, Vorsicht und Unverständnis in allen Köpfen, oft noch mit archaischen Denkstrukturen, nicht selten voller Religion und Testosteron, Heimweh, Trauer und Herzschmerz, aber auch voller unerfüllbaren Hoffnungen, zusammengepfercht in Mehrbettzimmern, im Winter wie auf einer Insel lebend, da die meisten Dörfer weder geräumte Wanderwege, geschweige denn Bürgersteige haben. Die einzige Abwechslung -wenn überhaupt - ein Gemeinschaftsfernseher, in dem Hollywoods Phantasiewelt läuft und auf allen Kanälen für den Konsum der blödsinnigsten Waren geworben wird. Diese Gehirnwasche hat ihnen zu Hause auch der Satelit gebracht und nicht wenige von ihnen so an die vermeindliche Quellen dieser Schimären gelockt. 

Wie leicht ist es hier den moralischen Zeigefinger zu heben, der meist einem gutsituierten und fernab aller Dorfprobleme lebenden Träumer gehört. Richtig, man muss in Not geratenen Menschen helfen, aber nicht, in dem man neue Nöte erzeugt, Und man muss gleichzeitig die Ursachen der Flüchtlingsströme angehen, wobei hier die Politik völlig versagt. Im Gegenteil, man unterstützt neokoloniale Kriege, masslose Globalisierung und Freihandel, was beinah gleichbedeutend mit der Erzeugung von Chaos und Elend ist. Und die Profiteure aus dieser Politik kassieren, mit verzweifelten Flüchtlingen in der Nachbarschaft haben sie nichts zu tun.

 

 

22.10.14 Verfassungsgericht entmachtet Parlament

"Die parlamentarische Kontrolle erstreckt sich nur auf bereits abgeschlossene Vorgänge". Mit dieser Urteilsbegründung wird das Parlament von der Entscheidung über Lieferung von Kriegsgerät an zweifelhafte Staaten ausgeschlossen. Weitere Begründung: Man wolle die Brüskierung von interessierten Käufern (also von Diktaturen und Unrechtsstaaten?) vermeiden. Ein oberstes Gericht, dass über die Verfassung wachen soll, wacht mit diesem Urteil vor allem über die Profite der Rüstungsindustrie und die Versorgung von Gaunerstaaten mit Mordinstrumenten. Da kann man nur ein Karl Valentin Zitat aus der Orchesterprobe abwandeln. Hieß es dort "Rhythmus? Kenn i ned, der war noch nie bei uns". In unserer Realposse muss es heißen: "Demokratie? Kenn i ned, die war noch nie bei uns...."

 

17.10.14 Gelbe Karte

Leserbrief an PNP zum Bericht "Asylbewerber müssen europaweit gerecht verteilt werden".

 

Wieviele Flüchtlinge nehmen eigentlich die USA auf? Also jenes Land, das seit Jahrzehnten im Nahen Osten Krieg führt oder führen lässt und bislang nur Elend und Chaos produziert hat. Wieviele Flüchtlinge sind unmittelbar die Folge dieser Politik? Es wäre nur recht und billig, dass auch die USA den traumatisierten Menschen helfen und sie im eigenen Land aufnehmen, selbiges gilt auch für Israel. Mein zweites, völlig anderes Therma, das Herr Bernreiter ansprach: die Verwendung der noch übrigen Gelder von der Hochwasserkatastrophe als Flüchtlingshilfe. Falls hier wirklich Gelder übrigbleiben sollten, dann müssen sie in den Hochwasserschutz fließen, wo dringende Sofortmaßnahmen warten. Beispiel: Heute werden streckenweise HW30 Deiche nur auf einer Donauseite gespundet, was eine erhöhte Gefahr für die gegenüberliegenden Gebiete bedeutet, etwa für den Polder Sulzbach. Oder die durchaus sinnvolle, aber mit sozialen Härten verbundene Anordnung, alle Häuser in potentiellen Überschwemmungsgebieten bis Juni 2015 mit neuen Heizungen oder Tankanlagen zu versehen. Auch diese Kosten sind die Folge des Junihochwassers 2013. Flüchtlinge und Hochwasserschutz gegeneinander auszuspielen, würde im Fußball als Foul mit mindestens einer gelben Karte  bestraft.

 

16.10.14 Chaosmacher

Kommentar in freigeisst.de

Gewiss ist es nur eine These, aber ein sehr begründete: man ahnt nun, woher die chemischen Waffen kamen, die im Sommer 2013 in Syrien beinah zum Krieg geführt hätten. Nun sind die Chemiewaffen offenbar wieder eingesetzt worden, von der IS gegen die Kurden und erstmals erfährt die Welt, dass noch gewaltige Mengen an Chemiewaffen von Saddam Hussein beim Abzug der Amis in irakischen Lagern zurückgelassen wurden. Man hatte bei Saddam also 2003 sehr wohl diese Massenvernichtungsmittel gefunden, hat es aber verschwiegen, weil es Altbestände aus dem irakisch-iranischen Stellvertreterkrieg waren und aus den USA und Europa stammen. Dies ist so ungeheuerlich, dass es einem wirklich die Sprache verschlägt. Wenn keine Absicht dahinterstecken sollte, also dass man die Region auf lange Sicht in Krieg und Chaos hält, dann wäre das eine bodenlose Unverantwortlichkeit durch die Amerikaner und Briten. Man stürzt die Völker ins Chaos, hinterlässt nur Leichen und verbranntes Land und traumatisierte Menschen, deren Zorn und Verzweiflung der Rüstungsindustrie riesige Geschäfte auf Dauer verschaffen, weil die entstehenden Unruhen wieder niedergebombt werden müssen, möglichst feige aus der Ferne mit teuerster Hochtechnologie. Nebenbei bekommt man das, um das es bei allem ging: Billiges Gas und Öl! Nebenbei erzeugt man Flüchtlingsströme ohne Ende und überlässt die Aufnahme der traumatisierten Menschen den Europäern. Die sind auch irgendwann damit überfordert und so wachsen auch dort Angst und Unruhen, also das Millieu, das Räuber und Tyrannen schon immer als "artgemäßes Biotop" für ihre Zwecke brauchen.

Noch eine Parallele von heute: Die 4 Milliarden Kosten für den Wiederaufbau von Gaza soll von anderen bezahlt werden, nicht von den israelischen Verursachern.  Solange die Israelis nicht für die Zerstörungen in Gaza, für die Versorgung der Kriegsversehrten und Waisen und Hinterbliebenen aufkommen müssen, solange werden diese immer wieder zuschlagen und die Welt wird die Folgen tragen müssen. Und solange die Amerikaner nicht die von ihnen erzeugten Flüchtlingsströme im eigenen Land aufnehmen und die Verantwortung für sie  übernehmen müssen, wird sich vermutlich an ihrer kriegerisc hen Politik nichts ändern. Es gibt nur eine Lösung, eine von der UN beschlossene Verursacherhaftung, also das Urprinzip allen Rechts, aber das ist nichts weniger als frommer Wunsch.

 

16. 10.14 Nieder mit der Obsoleszenz!

Kommentar bei Telepolis zum Bericht " Geplante Obsolelszenz als Betrugsdelikt in Frankreich" (habe leicht modifizierten alten Aufsatz von 2013 verwendet)

 

Respekt Franzosen! Viel Glück bei der Initiative und ich kann nur
hoffen, dass Obsoleszenz, die für reine Verkommenheit steht, auch in
deutschen Landen an den Pranger kommt Dass auch das beste
Menschenwerk irgendwann verschleißt, ist bekannt. Doch dass Waren
absichtlich schlecht gebaut werden, damit wieder neue gekauft werden
müssen, ist eine amerikanische Gaunerideologie, die wie eine
bösartige Krankheit die ganze Welt befallen hat. Am Anfang stand die
Forderung eines Immobilienspekulanten in den Zwanziger Jahren des
letzten Jahrhunderts, dass gekaufte Waren nach einer festgelegten
Zeit zurückgegeben werden müssen und der Staat dies unter
Strafandrohung überwachen solle. So sollte sichergestellt werden,
dass immer neue Produkte gekauft werden müssen. Doch vermutlich weil
damit das Recht auf Eigentum, das höchste Heiligtum des Kapitalismus,
unterhöhlt worden wäre, wurde diese Idee so nicht umgesetzt. Um aber
dennoch zum Ziel zu kommen, wurden Alternativen ersonnen und die
Lebenszeit der Produkte durch technische Tricks begrenzt, am
bekanntesten sind dabei Glühlampen mit Gühfäden, die nur noch eine
bestimmte Stundenzahl halten, Nylonstrümpfe, deren Gewebe durch
Lichteinfluß marode wird und PC-Drucker mit Chips, die nach einer
bestimmten Seitenzahl einfach nicht mehr drucken. Gewiss ist das aber
nur die Spitze des Eisbergs und es wird überall dort, wo es möglich
ist, Verschleiß „schon mit eingebaut“ oder es werden absichtlich
minderwertige Materialien verbaut, damit bald wieder Neues gekauft
werden muß. Parallel dazu wurde eine Gehirnwasche größten Ausmaßes in
Gang gesetzt, die den Menschen einredete, dass man immerzu etwas
Neues bräuchte- von Kleidung über Autos, von Elektrogeräten bis zu
Häusern. Dabei kam es in den Köpfen zu einem vollkommenen Umsturz der
alten Werte- nicht mehr das Solide, Langlebige wurde erstrebt,
sondern das Aufgemotzte, Fassadenhafte, egal ob es etwas taugt. Nicht
mehr der Tüftler, Improvisierer und Reparierer galt etwas, sondern
nur der Mensch, der wie ein unreifes hilfloses Kind nach Neuem giert
und das Alte wegwirft.
Nicht genug-  Krieg und absichtliche Zerstörungen blieben weiter
daneben bis heute die wirksamsten Produktionsanregungen. Wieviele
Kriege wurden angezettelt um Menschen und Länder zu zerstören, damit
man an den Folgen verdienen konnte! Wieviele Kriege, die neben dem
Raub von Bodenschätzen und der Unterjochung anderer Völker, vor allem
das Ziel hatten Waffen herzustellen, auszuprobieren und zu zerstören.
Konkurrenten wurden zu Feinden aufgebaut und damit etwa der
abartigste Rüstungswahnsinn begründet.  

 

 

15.10.14 Arsch der Welt

Kommentar auf Telepolis zum Bericht „Kühe in Windeln gewickelt“

Weidehaltung auf Hangflächen verbieten, wäre ein typisches
Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Wahnsinn, um den es geht. Gäbe es
flächenbezogene Landwirtschaft, wäre die ganze Düngerei kein Problem,
denn Mist wäre wieder, wie früher, eine Kostbarkeit, von der es nie
genug geben kann. Doch heute werden etwa 65 Milliarden
landwirtschaftliche Güter in Deutschland importiert, das meiste
Futtermittel, teilweise aus Hungerländern. So entsteht unsere
Überproduktion und die Gülleschwemme, für die die eigenen Wiesen und
Felder nur noch Deponiefläche sind, mit allen bekannten Problemen
daraus. Die Sanktionen der EU gegen Russland und deren Einfuhrstopp
für agrarische Güter aus der EU zeigt den Wahnsinn wie im Lehrstück:
Die EU bleibt auf 800 000 Tonnen Schweinefleisch sitzen, pro Jahr!
Ich versuche dies in Schweine umzurechnen und komme überschlägig
(ohne Gewähr) auf mehr als 10 Millionen Schweine. Ich weiß nicht,
wieviel davon aus Deutschland kommen, aber gewiss nicht wenig davon.
Und hier geht es nur um die Exporte von Schweinefleisch nach
Russland. Wieviel importierte Futtermittel (die meisten gentechnisch
verändert) werden hierzulande an Schweine, Rinder und Geflügel
verfüttert? Genug auf jeden Fall, dass man feststellen kann, dass wir
nebenbei auch zum größten Gülleproduzenten geworden sind, ein wenig
grob und vereinfachend ausgedrückt: Zum Arsch der Welt! Wer in
ländlichen Gebieten lebt, kann sich auch mit seiner Nase von der
Richtigkeit dieser Aussage überzeugen. Wenn nun ausgerechnet die
einzig vernünftige Tierhaltung, die Weidehaltung, verboten werden
soll, dann finde ich kein Wort dafür. Ich gehe aber davon aus, dass
die „Windelkuh“, die sich ein pfiffige Werbeagentur im Auftrag der
Massentierhalter-Lobby ausgedacht hat, sowie so nur ein perfides
Ablenkungsmanöver ist.

 

8.10.14 Landschaftliche Kronjuwelen schützen!

Leserbrief zum Bericht „Windräder: Im Mühlviertel drehen sie sich schon“

Die Österreicher sind uns in manchen Dingen voraus, sie sind bereits zu Zeiten aus der Atomkraft ausgestiegen, als man in Bayern noch um die Reaktoren tanzte, als seien es goldene Kälber... Österreich hat viel früher den Wert alter Bausubstanz erkannt, es ist eine Freude durch manche ihrer alten Stadtkerne zu schlendern. Sie haben selbstbewußt ihre Dialekte gesprochen, während man sich bei uns der eigenen Sprache schämte und alles amerikanisch klingen mußte . Auch im Ökolandbau, in regionaler Vermarktung und bei regenerativen Energie ist Österreich viel weiter als wir. Im Mühlviertel haben sie es aber übertrieben. Mag sein, dass in einem Alpenland Mittelgebirgsansichten wenig gelten, wir sollten ihnen in dieser Hinsicht deshalb nicht nacheifern. Es sollte genügen, was in deutschen Landen, etwa im Hunsrück mit Windparks schon verbrochen wurde. Eine Regierung, die etwas taugt, sollte schleunigst gegensteuern und die landschaftlichen „Kronjuwelen“ Deutschlands schützen, denn es gibt genug Industriebrachen, Gewerbegebiete und Infrastrukturwüsten, wo man nicht mehr viel kaputtmachen kann. Die gegenwärtige Regelung, dass überall Riesenwindräder hingesetzt werden dürfen, ist reiner Irrwitz, wenn man bedenkt, wie reglementiert ansonsten die bescheidensten Bauprojekte sind. Es sollte genügen „dass man sich keinem bayerischen Dorf mehr von Süden her nähern kann, ohne optisch von Solarmodulen erschlagen zu werden. (So ähnlich hat es neulich Dieter Wieland ausgedrückt). Wenn nun auch noch die schönsten Bergrücken industriealisiert werden und mit den Flugzeugen des Nachthimmel um die Wette blinken, dann haben wir unsere Heimat auch optisch zu einem Hurenhaus gemacht. Komme mir niemand mit dem Hinweis auf die Notwendigkeiten des Strommarktes, denn der ist ein Fass mit tausend Löchern. Energie ist heute käufliche Ware und Mittel zum Geldverdienen und auf dem Energiemarkt herrscht nicht Sinn und Notwendigkeit, es ist vielmehr die reine globale Anarchie.

 

2.19.14 Raus aus der NATO!

Kommentar bei Telepolis zum Bericht "Türkisches Parlament erteilt Regierung Ermächtigung zum Krieg"

 

Die Nato ist doch ein Verteidigungsbündnis. Wenn nun NATO-Staaten in einem Angriffskrieg mitmischen und diese dann ihrerseits angegriffen werden, tritt dann der Verteidigungsfall für die NATO ein? Meiner Ansicht nach sollte jedes NATO-Mitglied, das ohne klaren Auftrag der UN Krieg führt, aus dem Bündnis ausgeschlossen werden.   

 

 

1.10.14 Unfaires Schweigen und neue Kriegslügen

Kommentar in freigeisst.de

 

Seit bald einer Woche gibt es in unseren Medien kaum mehr Kriegsmeldungen, was auch bedeutet, dass etwa die in der Ostukraine gefundenen Massengräber mit den von den Kiewer Söldnern exekutierten Russischstämmigen nicht einmal erwähnt werden. Man stelle sich vor, dieser Massenmord könnte der anderen Seite angelastet werden! Wie würden da die Blätter rauschen und unsere Politiker Zeter und Mordio schreien! Ich schäme mich für dieses Schweigen, denn es beweist wieder die schamlose Unfairness. Doch welchen Sinn haben dann Medien und Politiker noch? Sie, die eine tragende Säule unserer Demokratie sein sollen, ja müssen, weil es sonst keine Demokratie mehr gibt. Und was ist mit den Bombardements der Amis in Syrien? Sie finden wohl noch statt, doch sparen sie merkwürdigerweise die Angreifer jener von der IS eingekesselten kurdischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei aus, trotz brenzligster Lage und vielen Toten. Wie soll man solches werten? Sollte ich wirklich recht gehabt haben, mit meinem letzten Kommentar, in dem ich vermutete, dass es gar nicht wirklich gegen die IS geht? Ich gestehe, trotzdem ich alle Meldungen verfolge, dass ich nicht klar sehe, überall Nebelwerfer und Blendgranaten... Welche Rolle spielen die Türken? Sie haben die IS unterstützt, unterstützen sie vermutlich immer noch, wollen keine starken Kurden und erst recht kein eigenständiges Kurdistan. Es sieht so aus, als ließen sie die Kurden genau durch diese Terrormilizen schwächen. Und die IS will doch ein neues Kalifat? Und will nicht Erdogan dieser Kalif werden? Aber vielleicht verhält sich alles auch ganz anders. Heute lese ich, dass die von Obama für die Luftangriffe auf Syrien ins Feld geführte neue Terrorgruppe Khorasan überhaupt nicht existiert. Zitat aus der WELT: "Am 22. September diente die Existenz der Truppe als zentrales Argument des Pentagons für den Beginn der US-Luftschläge gegen Ziele in Syrien".  Wieder eine Kriegslüge?

Nach den Öl-Raffinerien sollen in den letzten Tagen auch Erdgasanlagen bombardiert worden sein. Die Zahl der Flüchtlinge ist weiter gestiegen, wobei viele nicht nur vor den vernagelten IS-Fanatikern fliehen, sondern auch aus Angst vor den Luftangriffen der Amis und ihrer Verbündeten. Warum nehmen eigentlich die Amerikaner keine Flüchtlinge aus Syrien auf? Weil sie nicht über den Atlantik schwimmen können? Wer Bürgerkriege und Chaos anzettelt, sollte auf jeden Fall für die Flüchtlinge, Versehrten und Kriegswaisen zu sorgen haben. Ebenso für die materiellen Schäden die er anrichtet. Was für Widersprüche! In den Staaten kannst du für irgendeine Verrücktheit auf Millionenschaden verklagt werden und außerhalb der Staaten können diese Töten und Zerstören und es gibt keine Konsequenzen.

 

 

25.9.14 Bekämpfung der IS nur vorgeschoben?

 

Nun werden von den USA und ihren Spießgesellen syrische Raffinerien bombardiert. Spätestens jetzt sollte auch dem Dümmsten klar sein, dass die Bekämpfung der ISIS nur vorgeschoben ist und das Ziel die Zerstörung der syrischen Infrastruktur und damit Assad gilt. Nachdem es letztes Jahr durch die Vordertür nicht geklappt hat, passiert es jetzt eben durch die Hintertür... Aber vermutlich schlagen auch hier die Amis nur den Sack und meinen den Esel, und der heißt wohl Russland.

Die Begründungen in unseren Kriegspropagandamedien mag ich gar nicht mehr zu widerlegen versuchen, denn ihr Niveau ist mittlerweile unterirdisch, weder sie noch ihre Zulieferer verwenden noch Mühe darauf wenigstens plausible Lügen zu erfinden.

Gleichzeitig säuselt Obama etwas in seinem Land von Klimaschutz. Klimaschutz durch brennende Raffinerien? Durch Verseuchung weiterer Länder durch Bomben, mit Sicherheit auch mit Uranmonition? Noch in vielen Generationen werden die Menschen damit "gesegnet" sein und den Resten und Blindgängern zu kämpfen haben.

Nun will sich auch Cameron beteiligen, denn "...wir sind mit etwas Bösem konfrontiert...“ Nun, da scheint er sich ja auszukennen. Man kann gespannt sein, wie lange uns noch die letzte Nischenfreiheit gewährt wird, im Internet nach Wahrheit zu suchen und unsere eigene Meinung dazu zu äußern. Die Leserbriefspalten in den Zeitungen sind bereits weitgehend verschlossen, aber so ist es wohl, wenn klammheimlich das Kriegsrecht eingeführt wird.

 

 

23.09.14 Widersprüche so groß wie die arabische Wüste

Kommentar in freigeisst.de

 

Seit heute Nacht bombardieren die USA und ihre arabischen Allierten völkerrechtswidrig Ziele in Syrien. Ist das der Beginn des Krieges gegen Syrien unter dem Vorwand die IS zu bekämpfen? Doch schon sind mediale Augenwischer zu hören, die so tun, als sei das eigentlich klammheimliche Hilfe für Assad. Wie? Ausgerechnet diejenigen, die in Syrien jahrelang den Bürgerkrieg angeheizt haben, vermutlich sogar Giftgas eingesetzt haben und es Assad in die Schuhe schoben und schon vor einem Jahr mit dem Krieg gegeh Syrien beginnen wollten, bombardieren nun Stellungen ausgerechnet jener Kräfte, die sie zuvor gegen Assad gehetzt, die sie mit Waffen versorgt und auch sonst in jeglicher Weise unterstützt haben? Schwer zu glauben, und ausgerechnet zur selben Zeit schießt auch Israel einen syrischen Militätjet ab. Man reibt sich die Augen und fragt sich, in welch verrückten und perfiden Film man da geraten ist. Obama hatte Assad ja schon vor einer Woche gedroht, dass er "weg sei", wenn er versuche sich zu wehren. (mehr...) Dann lese ich, dass heute in Saudi Arabien wieder zwei Menschen enthauptet wurden, also genau jene barbarische Hinrichtungsart in aller Öffentlichkeit zelebriert wurde, die in den letzten Wochen die Amis ihrer Bevölkerung als Kriegsgrund „verkauft“ haben. Und jetzt ist Saudi-Arabien, der Hauptgeldgeber und Unterstützer der ISIS nun der Hauptallierte der Amis gegen die Kopfabschneider von der IS? Widersprüche, so groß wie die arabische Wüste.

Die NATO beteuert, mit dem neuen Krieg nichts zu tun zu haben, immerhin. Doch wer soll das glauben, wer will ernsthaft behaupten, dass die amerikanische Kriegsmaschinerie, die ein Teil der NATO ist, damit nichts zu tun haben kann? Wenn die Führungsmacht der NATO wieder einmal einen völkerrechtswidrigen Krieg führt, dann geht das die restlichen Mitglieder nichts an? Was ist, wenn der Konflikt eskaliert und auf die benachbarte Türkei, ein weiteres NATO-Land übergreift, in dem noch immer deutsche Raketenabwehr steht und mit dem uns ein Beistandspakt verbindet? Oder wenn - durch an Eskalation interessierte Mächte oder Geschäftemacher - wieder irgendwelche Grässlichkeiten unter falscher Flagge verbrochen werden? Diese menschenverachtenden Irren spielen mit dieser Welt und versuchen Pulverfässer an mehreren Ecken gleichzeitig anzuzünden. 

 

16.9.14 Die Kriegshetze geht weiter

Leserbrief an PNP zum heutigen Kommentar von Ernst Fuchs "Drachentöter" -wurde nicht veröffentlicht, was zu erwarten war, werde vorerst keine Kommentare mehr nach Passau senden –

 

Mir sind Fanatiker auch zutiefst unsympatisch, egal hinter welcher Religion sie sich verbergen. Die Geschichte zeigte aber ausnahmslos auf, dass hinter dem Deckmantel Religion immer sehr materielle Interessen stehen. Die Kolumne „Drachentöter“ von Herrn Fuchs empfinde ich als den Höhepunkt einer Reihe von merkwürdig scharfmachenden Kommentaren, die in jüngster Zeit in PNP auch von anderen leitenden Redakteuren zu lesen waren. Formulierungen wie „vom Teufel besessene Extremisten“, „die Kopfabschneider ins Mittelalter zurückzuwerfen“, „islamistischer Terrordrachen“ sind Aufrufe zu neuen Kreuzzügen, von denen wir in den letzten drei Jahrzehnten schon reichlich hatten. Der heutige Terror ist die Folge westlichen Raubzüge im Orient und willkürlicher Grenzziehungen durch die Kolonialmächte. Und- sind nicht alle Terroristen direkt vom Westen geschaffen und ausgerüstet worden? Die Briten mit ihrem Agenten Lawrenz bedienten sich der Araber gegen die Türken, die Amis die Mudschaheddin, heute Al Qaida, gegen die Russen, den Diktator Saddam Hussein gegen den Iran, die Hamas gegen die PLO und die IS gegen Assad? Gestern noch als „freie syrische Armee“ hochgejubelt, sind sie jetzt die Inkaranation des Teufels. Da aber jeder neue Krieg nach demselben Strickmuster beginnt: Erst systematische Dämonisierung des Gegners, dann der Vorwurf einer unmenschlichen Grausamkeit, der auch die kriegsmüdesten Völker dazu bringt gegen den Krieg nicht aufzustehen. Zumindest in der jüngeren Vergangenheit haben sich diese Vorwürfe immer als Kriegslügen der Geheimdienste entpuppt. Die Enthauptungen, mit denen der neue Kreuzzug begründet wird, sind furchtbare Verbrechen, doch ferngelenkte Raketen, die Menschen unterschiedlos zerfetzen, sind es auch. Die Gefahr, dass man den "Sack haut" und den Esel meint, ist zudem sehr groß. Ich meine damit, dass man durch die Hintertür doch noch zu dem Krieg gegen Syrien kommt und damit gegen Russland auch hier eine neue Front eröffnet.

 

11.9.14 Windpark wäre eine Art Selbstmord

Leserbrief an PNP zum Bericht über den geplanten Windpark am Wagensonnriegel - wurde nicht veröffentlich, übrigens kein einziger Leserbrief zu dem doch beinah seitengroßen Bericht

"Im Internet gibt es zum geplanten Windpark im Zwiesler Winkel eine eifrige Debatte, natürlich wieder überwiegend unter Phantasienamen.

Manche tun so, als könne man nicht gegen Atomkraft sein und dennoch die letzten schönen Bergansichten bewahren wollen. Gespenstisch wird es, wenn die Windkraftgegner aber dann die Atomkraft verharmlosen und eine Pro-Atom-Debatte führen, bei der man sich an die Zeit vor Tschernobyl erinnert fühlt. Die Windkraftbefürworter wiederum verweisen dann auf die zerstörten Landschaften, etwa im Kohletagbau und man müsse eben auch seinen Beitrag leisten und die paar Windräder auf den Bergen seien doch gar nicht so schlimm. Wer sich aber dann den im Internet angebotenen Film über die großflächige Landschaftszerstörung im Hunsrück durch Windparks anschaut, der ist dann doch geschockt. Doch bei einigen Windkraftanhängern rühren auch diese Horrorbilder nicht an. Ich selber bin natürlich auch gegen Atomkraft und habe auch nichts gegen Windkraftwerke, wo sie nicht einmalig schöne Landschaftsbilder zerstören, wie eben im Bayerischen Wald. In unserem Land gibt es soviele zerstörte Gebiete durch Autobahnen, Bahnlinien und Industrie, hier ist Platz genug für die Windkraftnutzung. Wenn wir aus den Zerstörungen im Hunsrück nichts lernen, dann ist bei uns Hopfen und Malz verloren, das wäre nicht nur ein Knieschuß, das wäre schon eine Art Selbstmord.

Was mich ebenfalls an der Debatte stört ist, dass überhaupt nicht auf die Energieverschwendung durch die Industrie eingegangen wird, schließlich wierden die größten gewerbliche Verschwender sogar auf Kosten der Kleinverbraucher belohnt. Die Sinnhaftigkeit der hergestellten Produkte, wird ebenfalls nicht behandelt, etwa die energiefressende Rüstungsproduktion oder die Energieverschwendung in Großkraftwerken, wo 70 Prozent der Primärenergie als Wärmeabfall und Leitungsverluste verschwendet werden, was etwa dem Wärmebedarf aller Wohnungen entsprechen soll. Ich selber bin für dezentrale Stromerzeugung, gemeindebezogen oder noch besser durch individuelle Lösungen. Ich probiere hier seit Jahren manches selber aus. Mit ein paar Solarmodulen und Autoakkus erzeuge ich den Strom für Wohn- und Arbeitszimmer selber. Der Stromfresser E-Herd wird nur ausnahmsweise betrieben, wenn der holzbeheizte Küchenherd nicht an ist. Gewiss hat nicht jeder diese Möglichkeiten, aber wer etwa seinen Südbalkon mit Modulen verkleiden kann, braucht sich zumindest um den Betrieb von Fernseher, PC und Licht keine Gedanken mehr zu machen."

 

9.9.14 Strommarkt ohne Vernunft

Das Letzte, um was es auf dem Strommarkt geht, sind Vernunft, Notwendigkeit und Effizienz. Es geht um Gewinne von Aktionären und die sind nicht an Sparsamkeit, sondern an hohen Umsätzen interessiert. Und um für diesen Markt ein paarKilowatt mehr zu liefern sollen wir die wenigen noch verbliebenenLandschaften opfern, die dieses chaotische Wirtschaftssystem nochnicht zerstört hat? Sollten nicht zuerst einmal die gigantischen Entstehungsverluste beim Strom angegangen werden? Ist es nicht völlig verrückt, wenn bei Großkraftwerken bis zu 70 Prozent der eingesetzten Primärenergie als Wärmeabfall und durch Leitungsverluste verloren gehen, um dann mit Strom wiederum Heizwärme beim Verbraucher zu erzeugen? Auch der Umstand, dass man etwa industrielle Stromverschwendung mit Billigstrom auf Kosten der Kleinverbraucher ermuntert, zeigt welche Interessen heute die Politik bedient. Seit Jahrzehnten wird darauf hingewiesen, dass dezentrale Stromgewinnung durch kleine technische Anlagen - möglichst nahe den Verbrauchsorten – der richtige Weg ist, aber daran haben die Stromkonzerne kein Interesse und deswegen wurden die kleinen Erzeuger auch solange ausgebremst.

 

8.9.14 Zur Diskussion über Windparks im Bayerischen Wald

Ein so kleiner Beitrag zur Energieversorgung rechtfertigt es nicht, dass man dafür die landschaftlichen Schätze unseres Landes opfert. Ich bin deshalb strikt dagegen, dass man die Ansichten unserer Berge mit technischen Anlagen zerstört, für mich zeigt sich hier Respektlosigkeit, mindestens aber Gedankenlosigkeit und das Fehlen von „Ehrfurcht“, sorry, aber ich finde vom Gefühl kein passenderes Wort dafür. Ich habe deswegen vor über dreissig Jahren gegen die hässlichen Radartürme auf dem Arber protestiert und sie als militärtypische Rücksichtslosigkeit gewertet. Aber wie sollte Betonköpfen, die bereit zum Overkill sind, irgendetwas heilig sein, am Ende gar Berge? Nun wird gerade von der gegenteiligen Seite, der Umweltbewegung, die Technisierung unserer Berge, bislang erst einiger Berge, gefordert. Auch ich habe 2012 in einem Leserbrief darüber nachgedacht, ob nicht ein „Energieberg“ pro Landkreis Schlimmeres, also die flächendeckende Verspargelung verhindern könnte. Ich dachte dabei ausschließlich an regionale Versorgung und befürchtete damals schon „Energiekolonialismus“ durch auswärtige Investoren. Heute - erst recht nachdem ich die Zerstörungen durch Windparks im Hunsrück gesehen habe - will ich unsere heimatlichen Berge davon bewahren helfen, denn ihre Zerstörung steht in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag.

Ich habe es in früheren Beiträgen schon mehrfach ausgeführt, dass meiner Ansicht nach dezentrale Energiegewinnung durch kleine technische Anlagen - möglichst am Ort des Verbrauches – der richtige Weg ist und die großen Energiekonzerne in die öffentliche Hand überführt werden müssen, denn nur so lässt sich konzertierte Stromerzeugung durchführen, also mit Wind, wenn Wind weht, mit Sonne, wenn sie scheint. Die Grundversorgung muss aber auf nicht absehbare Zeit durch Biomasseanlagen, Kraftwärmekopplungund die Zuschaltung von Gas- und Kohlekraftwerken erfolgen. Dieses Zusammenwirken nach Notwendigkeit kann niemals unter den Bedingungen des Marktes gelingen, denn jeder Kraftwerksbetreiber will möglichst viel Strom möglichst rund um die Uhr und ganzjährig erzeugen. Da Strom aber heute als Ware europaweit gehandelt wird - was nebenher zu irrwitzigen Leitungsverlusten führt - und immer weniger steuerbar wird, haben wir auch hier dieselben Probleme wie in vielen anderen Branchen auch: Anarchie, völliges Chaos! So werden große Windstrommengen bei einem Überangebot zu bestimmten Zeiten quasi "abgefackelt" oder ins Ausland verschenkt um Überspannungen zu vermeiden.

Es wäre im Übrigen auch völlig verfehlt, würde jemand meinen, man könne die Atomkraftwerke abschalten und genauso verschwenderisch weiterwursteln wie bisher. Der Umstand, dass man in Deutschland industrielle Stromverschwendung mit Billigstrom auf Kosten der Kleinverbraucher ermuntert, zeigt wie verquer heute geplant wird. Aber das wäre ein neues Thema.

 Ein Wort zu den langen Ausführungen vom Zwiesler Bürgermeister Franz Xaver Steininger: Wir sind uns einig darin unsere Berge nicht durch Windparks zerstören zu lassen. Wenn ich seine Ausführungen zur Atomkraft lese, wird mir aber regelrecht schlecht. Zitat: Atomkraft sei die sicherste Stromerzeugungsart und „...Windenergie ist 2
Mal, Photovoltaik 5 Mal, Wasserkraft 16 Mal, Erdgas 44 Mal, Erdöl 400
Mal und Kohle 1900 Mal so tödlich wie Kernenergie).“

Wer solche abwegigen Thesen verbreitet, auch wenn er sie nur von Atomlobbyisten abschreibt, der hat wohl noch nie bedacht, dass ein einziger durchgeknaller Reaktor unsere Heimat für ewige Zeiten unbewohnbar machen würde. Belgien mußte gerade drei seiner Reaktoren auf Dauer wegen unsicherer Schweißnähte vom Netz nehmen und es soll europaweit noch zig ähnlich fehlkonstruierte Meiler geben.

 

11.9.2014 Fals Flag-Operationen und aktuelle Kriegsvorbereitungen

Kommentar in freigeisst.de

 

Wer einmal lügt, dem glaubt man bekanntlich nicht mehr, auch wenn er einmal die Wahrheit sprechen sollte. Was erst, wenn man von einer Regierung seit Jahrzehnten immer wieder belogen wird, wenn Angriffskriege in immer kürzeren Anständen mit Lügen begründet werden? Heute, am 13. Jahrestag der folgenschwersten Kriegslüge der Geschichte, sollten wir deshalb für kurze Zeit wieder die Köpfe aus dem Sand erheben, in dem wir sie die meiste Zeit des Jahres stecken, um ja nichts zu sehen und nix zu hören, als das Programm, dass es „im Sand“ immer gibt: Brot und Spiele.

Sollen wir die Kriegslügen chronologisch durchgehen, von Pearl Harbour bis MH 17 und James Foley? Oder darüber aufklären, wer an den beiden Weltkriegen verdient hat und so seine Wirtschaftskrisen überwunden hat? Sollen wir die Teufelein im Iran, Stichwort Mossadegh und die CIA-Operation Ajax aufwärmen? Oder die False-Flag-Operation Northwoods gegen Kuba? Die Lügen im Golf von Tonkin die zum Völkermord in Vietnam geführt haben? Auch die Lügen über die Ermordung von JFK wären ein Thema? Oder die perfide Geschichte mit den Brutkastenmorden in Kuweit? Die Lügen, die den Angriffskrieg auf dem Balkan begründeten oder die Lügen vor dem Krieg gegen Saddam Hussein, Gaddafi oder Assad? Gewiss, alles selber zwielichtige Diktatoren und schließlich braucht unsere Zivilisation das Erdöl so dringend wie ein Junkie seinen Stoff. Doch – um bei diesem Bild zu bleiben – beide werde am Ende an ihrer Sucht draufgehen, erst moralisch, dann physisch. 

Über 9/11 ist wohl das Entscheidende gesagt, es gibt viele plausible Erklärungen dazu, die übelste und haarstäubendste "Verschwörungstheorie" ist die aus dem Bericht der amerikanischen Regierung, wo die Sprengung von WT7 mit keiner Silbe vorkommt. Aber dazu gibt es berufenere Aussagen als meine, siehe die Filmtipps dazu weiter unten auf dieser Seite. Eins ist klar, Kriege werden immer von langer Hand vorbereitet. Parallel dazu wird systemtisch Stimmung gegen den "Feind" gemacht, das geht bis zur Dämonisierung. Und doch braucht man am Ende noch eine Entsetzlichkeit, die den Gegner moralisch völlig entmenscht. Der Eroberungskrieg in Afghanistan, der auf 9/11 folgte und nun seit 13 Jahren anhält, wurde mit einer doppelten Lüge begründet, einmal durch eine skrupellose „False Flag-Operation“ gegen das eigene Volk und dann wird es noch einem Land in die Schuhe geschoben, das rein gar nichts mit den möglicherweise auch beteiligten und ursprünglich von den USA aufgebauten arabischen Al Qaida-Leuten zu tun hat. Und dann wurde dieses seit Jahrzehnten von auswärtigen Mächten geschundene Land am Hindukusch aufs Neue zerstört, bis heute, 13 Jahre lang, dreimal solange wie der 1. Weltkrieg dauerte. Doch zum Jahresende wollen die amerikanischen Besatzer und ihre "Willigen" mit den meisten Truppen abziehen, Chaos und Zerstörung zurücklassend, wie schon im Irak und in Libyen. Die religiösen Fundamentalisten übernehmen offenbar heute schon jede aufgegebene Stellung und die kürzlich durchgeführte pseudodemokratische Wahl hat bislang noch keinen Sieger gefunden. Was für die Amis ein Problem ist, denn die neue Regierung soll doch erst ein Papier unterschreiben, in dem zukünftige Unterstützung mit einer Amnestie für alle erfolgten alliierten Verbrechen verknüpft wird... Scham? Bekanntlich bei den verantwortlichen Politikern unbekannt.

Aber wir sind längst gedanklich woanders, denn man zündelt seit einem halben Jahr in Europa, in der Ukraine, an Russlands Grenzen, nachdem man ringsherum die NATO bereits herangeschoben hat. Erst half man beim Putsch gegen die ukrainische Regierung, installierte eine hörige Oligarchenregierung und entrechtete die Landesteile mit russischer Bevölkerung, die aber auf viel Energievorräten sitzen. Diese wehrten sich, die Krim war zwischenzeitlich per Volksabstimmung wieder russisch geworden, und damit die „Separatisten“ im Osten des Landes nicht dasselbe machen konnte, ließ der neue Präsident Poroschenko und seine teilweise faschistischen Kabinettsmitglieder die eigene Bevölkerung um Donezk unter Feuer nehmen, bis jetzt gab es über 2000 Tote. Und wieder gabe es offenbar „False-Flag-Operationen“  nach dem bekannten Muster „Terror und Lügen“. Erst mordeten Heckenschützen auf dem Maidan, dann wurde in Odessa ein Gewerkschaftshaus angezündet, mit 43 Opfern und dann der Abschuss von MH17, bei dem der Westen sofort die Täterschaft auf Russland lenkte, obwohl heute aber alles dafür spricht, dass es wieder eine Greueltat unter falscher Flagge war. Da bekanntlich anschafft, wer zahlt und der Westen die Ukraine mit Milliardensummen alimentiert, darf auch mindestens eine Mitverantwortung vermutet werden.

Ähnliches läuft parallel dazu im Orient, wo die selbst geschaffenen und mit Waffen ausgestatteten Desperados nun zum neuen Feind umetikettiert wurden, nachdem sie außer Kontrolle gerieten. Es ist zu befürchten, dass man diese neuen „Monster“ (vor kurzem waren sie noch die protegierte „freie syrische Armee“) nun auch in Syrien bombardieren wird und so – nachdem es letztes Jahr mit den Giftgasbeschuldigungen gegen Assad nicht zum Krieg gereicht hat (England und Russland sei Dank!) - der Krieg doch noch durch die Hintertür ins Land kommt. Da die amerikanische Bevölkerung aber kriegsmüde und das Land eigentlich vollkommen pleite ist, mußte wieder ein grausiges Medienereignis her, die Enthauptung erst eines Journalisten, nun eines weiteren. Aus syrischen Regierungskreisen wird aber berichtet, dass das Opfer schon seit einem Jahr tot sei. Auch in unseren Medien wurde berichtet, dass die USA den Journalisten nicht freigekauft hätten, was bedeutet, dass man sein Leben also bei Aufgabe der "Prinzipien" hätte retten können. Das Video, das die Enthauptung zeigen soll, ist ein merkwürdiges Machwerk. Da lässt sich ein knieender Gefangener, ohne auch nur zu Zucken, mit einem kleinen Messer den Kopf abtrennen und – obwohl es dabei furchtbar aus den Halsschlagadern spritzen müßte – fließt kaum Blut bei der Inszenierung.  Die Kriegsbereitschaft in den USA soll durch die Videos aber schon deutlich gestiegen sein. Bei den saudiarabischen „Freunden“ wurden übrigens alleine in den ersten Augustwochen 19 Menschen geköpft, 2013 sollen es 78 gewesen sein. Die Delikte sind in der Hauptsache Drogenschmuggel, Hexerei, Gotteslästerung, Ehebruch, sowie Gewaltverbrechen. Hat sich darüber jemand aufgeregt? Oder über die 2000 Toten und 10 000 Verletzten in Gaza, wo mit amerikanischen Waffen durch Israel gemordet wurde? Aus deutschen Regierungskreisen ist mir nichts dazu erinnerlich, sonst wäre an Israel nach dem neuerlichen Völkermord an den Palästinensern auch kaum das vierte U-Boot auf Kosten des deutschen Steuerzahlers ausgeliefert worden, das man übrigens auch mit Atomraketen bestücken kann. (In Israel wird übrigens auch schon wieder auf den nächsten Krieg vorbereitet, der sich wieder gegen die Hisbolla im Libanon richten soll. Wir werden bald sehen, ob das nur ein böses Gerücht ist): Kanzlerin Merkel und Präsident Gauck werden, wie zu lesen, in diesen  Tagen bei der in Berlin stattfindende Demonstration des jüdischen Zentralrats teilnehmen. Motto: „Kein Judenhass". Da stimme ich natürlich auch zu, denn der Hass der israelischen Regierung auf seine Nachbarn ist wirklich unerträglich. Gewiss, ich weiß, es geht um Antisemitismus bei der Demo. Aber genau dies ist ein weitere Ungeheuerlichkeit, es sei denn der hohe deutsche Besuch macht in Reden eindeutig klar, dass es einen großen Unterschied gibt, zwischen Antisemitismus und berechtigter Kritik an Israels Massakern.

 

15.9.14 Fussnoten zu False Flag Oberationen

 

1. Mittlerweile wurde bekannt, dass Ken Foleys Eltern von der amerikanischen Regierung mehrmals mit juristischen Konsequenzen bedroht wurden, wenn sie für ihren Sohn Lösegeld bezahlt würden. Da wird ein Low-and Order- Prinzip, nämlich keine Verhandlungen und Lösegeldzahlungen mit Entführern über das Leben von Menschen gestellt. Bekanntlich ist das Auslösen von Geiseln aber seit Alters her im Orient ein verbreitetes Geschäftsprinzip und auch im Westen ist Gefangenenaustausch sehr verbreitet, selbst bei Israel. Man kann nur vermuten, warum die USA gegenüber den Eltern so repressiv reagierten, vielleicht war ihnen der Tod des Journalisten ebenfalls bekannt, doch sie brauchten die Schauergeschichte für die nächste Kriegslüge. Ich hoffe, dass wir die Wahrheit noch einmal erfahren werden.

2. Zur Demo des Zentralrats der Juden in Berlin. Soweit mir bekannt ist, wurde von den politischen und kirchlichen Vertretern Deutschlands nicht auf den Unterschied von Antisemetismus und berechtiger Kritik an der menschenverachtenden Politik Israels hingewiesen, was ich wie einen Dolchstoss in den Rücken der geschundenen Palästinenser und auch aller Kritiker empfinde. Es wurden nur allgemein anerkannte Selbstverständlichkeiten wiedergekaut, etwa das Juden nicht wegen ihres Judenseins in Deutschland diskriminiert werden dürfen. Sprüche wie "Antisemitismus ist Sünde gegen den Heiligen Geist" (Marx) oder "Antisemitismus ist Gotteslästerung" (Schneider). Was soll die Beschränkung auf Antisemitismus? Jede Art von Rassismus und Menschenverachtung gehört verurteilt!

3. Zu den beschlossenen Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet Irak gaben auch die Kirchen ihren Segen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche sagte: "Das Evangelium gebiete zwar Gewaltverzicht. Ihm zu folgen bedeute aber nicht, zuzusehen wie andere gequält, geköpft und versklavt werden." Und die Katholische Bischofskonferenz gab bekannt: "Der Einsatz von Waffen könne in bestimmten Situationen nicht ausgeschlossen werden. Wir erinnern an die Pflicht der Staaten gegen Völkermord aktiv tätig zu werden." Meine Frage: Wann wäre je ein Krieg mit anderen, als edlen Motiven begründet worden? Und immer fing das Völkermorden dann erst richtig an. So bleibt alles beim Alten, die Kirchen bleiben auch im 21. Jahrhundert das, was sie immer waren, die Moralität heuchelnden Zeremonienmeister des zutiefst unchristlichen, nimmersatten kriegerischen Abendlandes. Und ihr Evangelium legen sie sich zurecht, wie sie es gerade brauchen, auch hier nichts Neues.

 

 

9.9.14  Ministerkarusell

zur Ablösung von Bayerns Umweltminister Marcel Huber, Leserbrief an Straubinger Tagblatt

Auf dem Poschinger Donaudamm habe ich vor etwa einem Jahr mit Umweltminster Marcel Huber einmal ein paar Worte gewechselt (er kannte mich als Gstanzlsänger von Seehofers Donaufahrt). Er sagte sinngemäß halb scherzhaft: „Seid ihr Anwohner nun zufrieden? Wir haben die Staulösung beerdigt...“ Ich drückte meinen Respekt aus, schob aber nach, dass wir nicht wüßten, ob wir den Schwarzen auch trauen könnten. Huber antwortete schmunzelnd: „Ihr könnt uns vertrauen!“
Als ich heuer Marcel Hubers Rede beim Niederalteicher Donaufest hörte, wo er mit großer Sachkunde und überzeugend sprach, war ich mir endlich sicher, dass wir ihm wirklich vertrauen können.
Nun wurde er ausgewechselt und die Nachfolgerin wird Jahre brauchen um sich einzuarbeiten. Einen Vorteil für die Umwelt hat dieses Prozedere ganz sicher nicht. Systemneustart, alles wieder von vorne? Was ist mit dem Versprechen eine Variante A Plus zu realisieren, also mit weniger Verbauungen, weniger Eingriffen? Oder beim Hochwasserschutz, bei dem Huber erkannt hat, dass dieser schon in der Fläche anfängt, oder beim Durchsetzen von Poldern und...und...
Hoffentlich zerstreut sich in den nächsten Jahre mein Verdacht, dass Minister immer dann gewechselt werden, wenn sie eingearbeitet sind und zuviel von einer Thematik verstehen...

 

9.9.14 Sollen wir der Schacherei und der systematischen Verschwendung von Strom unsere Heimat opfern?

Das Letzte, um was es auf dem Strommarkt geht, sind Vernunft, Notwendigkeit und Effizienz. Es geht um Gewinne von Aktionären und die sind nicht an Sparsamkeit, sondern an hohen Umsätzen interessiert. Und um für diesen Markt ein paarKilowatt mehr zu liefern sollen wir die wenigen noch verbliebenenLandschaften opfern, die dieses chaotische Wirtschaftssystem nochnicht zerstört hat? Sollten nicht zuerst einmal die gigantischen Entstehungsverluste beim Strom angegangen werden? Ist es nicht völlig verrückt, wenn bei Großkraftwerken bis zu 70 Prozent der eingesetzten Primärenergie als Wärmeabfall und durch Leitungsverluste verloren gehen, um dann mit Strom wiederum Heizwärme beim Verbraucher zu erzeugen? Auch der Umstand, dass man etwa industrielle Stromverschwendung mit Billigstrom auf Kosten der Kleinverbraucher ermuntert, zeigt welche Interessen heute die Politik bedient. Seit Jahrzehnten wird darauf hingewiesen, dass dezentrale Stromgewinnung durch kleine technische Anlagen - möglichst nahe den Verbrauchsorten – der richtige Weg ist, aber daran haben die Stromkonzerne kein Interesse und deswegen wurden die kleinen Erzeuger auch solange ausgebremst.

 

8.9.14 Zur Diskussion über Windparks im Bayerischen Wald

 

Ein so kleiner Beitrag zur Energieversorgung rechtfertigt es nicht, dass man dafür die landschaftlichen Schätze unseres Landes opfert. Ich bin deshalb strikt dagegen, dass man die Ansichten unserer Berge mit technischen Anlagen zerstört, für mich zeigt sich hier Respektlosigkeit, mindestens aber Gedankenlosigkeit und das Fehlen von „Ehrfurcht“, sorry, aber ich finde vom Gefühl kein passenderes Wort dafür. Ich habe deswegen vor über dreissig Jahren gegen die hässlichen Radartürme auf dem Arber protestiert und sie als militärtypische Rücksichtslosigkeit gewertet. Aber wie sollte Betonköpfen, die bereit zum Overkill sind, irgendetwas heilig sein, am Ende gar Berge? Nun wird gerade von der gegenteiligen Seite, der Umweltbewegung, die Technisierung unserer Berge, bislang erst einiger Berge, gefordert. Auch ich habe 2012 in einem Leserbrief darüber nachgedacht, ob nicht ein „Energieberg“ pro Landkreis Schlimmeres, also die flächendeckende Verspargelung verhindern könnte. Ich dachte dabei ausschließlich an regionale Versorgung und befürchtete damals schon „Energiekolonialismus“ durch auswärtige Investoren. Heute - erst recht nachdem ich die Zerstörungen durch Windparks im Hunsrück gesehen habe - will ich unsere heimatlichen Berge davon bewahren helfen, denn ihre Zerstörung steht in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag.

Ich habe es in früheren Beiträgen schon mehrfach ausgeführt, dass meiner Ansicht nach dezentrale Energiegewinnung durch kleine technische Anlagen - möglichst am Ort des Verbrauches – der richtige Weg ist und die großen Energiekonzerne in die öffentliche Hand überführt werden müssen, denn nur so lässt sich konzertierte Stromerzeugung durchführen, also mit Wind, wenn Wind weht, mit Sonne, wenn sie scheint. Die Grundversorgung muss aber auf nicht absehbare Zeit durch Biomasseanlagen, Kraftwärmekopplungund die Zuschaltung von Gas- und Kohlekraftwerken erfolgen. Dieses Zusammenwirken nach Notwendigkeit kann niemals unter den Bedingungen des Marktes gelingen, denn jeder Kraftwerksbetreiber will möglichst viel Strom möglichst rund um die Uhr und ganzjährig erzeugen. Da Strom aber heute als Ware europaweit gehandelt wird - was nebenher zu irrwitzigen Leitungsverlusten führt - und immer weniger steuerbar wird, haben wir auch hier dieselben Probleme wie in vielen anderen Branchen auch: Anarchie, völliges Chaos! So werden große Windstrommengen bei einem Überangebot zu bestimmten Zeiten quasi "abgefackelt" oder ins Ausland verschenkt um Überspannungen zu vermeiden.

Es wäre im Übrigen auch völlig verfehlt, würde jemand meinen, man könne die Atomkraftwerke abschalten und genauso verschwenderisch weiterwursteln wie bisher. Der Umstand, dass man in Deutschland industrielle Stromverschwendung mit Billigstrom auf Kosten der Kleinverbraucher ermuntert, zeigt wie verquer heute geplant wird. Aber das wäre ein neues Thema.

Ein Wort zu den langen Ausführungen vom Zwiesler Bürgermeister Franz Xaver Steininger: Wir sind uns einig darin unsere Berge nicht durch Windparks zerstören zu lassen. Wenn ich seine Ausführungen zur Atomkraft lese, wird mir aber regelrecht schlecht. Zitat: Atomkraft sei die sicherste Stromerzeugungsart und „...Windenergie ist 2 Mal, Photovoltaik 5 Mal, Wasserkraft 16 Mal, Erdgas 44 Mal, Erdöl 400 Mal und Kohle 1900 Mal so tödlich wie Kernenergie).“

Wer solche abwegigen Thesen verbreitet, auch wenn er sie nur von Atomlobbyisten abschreibt, der hat wohl noch nie bedacht, dass ein einziger durchgeknaller Reaktor unsere Heimat für ewige Zeiten unbewohnbar machen würde. Belgien mußte gerade drei seiner Reaktoren auf Dauer wegen unsicherer Schweißnähte vom Netz nehmen und es soll europaweit noch zig ähnlich fehlkonstruierte Meiler geben.

 

4.9.14 Die alte Russenhetze

Leserbrief an PNP zu den Kommentaren und Berichten über die Ukrainekrise und Russland . (Der LB wurde am 5.9.14 unter der Überschrift "Ressentiments" abgedruckt, leider arg verstümmelt, was ich vom Leserforum  der PNP nach hunderten von Leserbriefen so noch nie erfahren habe. Nun bin ich sicher, dass wir heute unter Kriegsrecht schreiben und die Zensur allgegenwärtig ist. Immerhin, der Kommentar wurde wenigstens als Torso gedruckt, was ich anerkennen will. Ich markiere die Auslassungen rot. Da ich selber mittlerweile schon die "Schere im Kopf" habe, schicke ich meine Kommentare seltener an Zeitungen und veröffentliche sie weiter ungekürzt auf dieser Homepage).

Ich finde es beängstigend, wie schnell hierzulande wieder die Anti-Russland- Ressentiments abgerufen werden können! Über der Einseitigkeit einiger Kommentare der letzten Tage kann man nur den Kopf schütteln. Dazu unser Bundespräsident Gauck, der offenbar mit einer tiefsitzenden Russland-Phobie zu kämpfen hat und mit seinen Reden Öl ins Feuer gießt und unserem Land damit nicht nur wirtschaftlich schadet. Dabei sieht doch jeder, dass die Oligarchen-Regierung der Ukraine ihr eigene Bevölkerung bombardiert. Schließlich greift nicht der russische Teil der Bevölkerung den westlich orientierten Teil an, sondern es ist genau umgekehrt! Warum wird nicht mehr nachgefragt, wer denn nun tatsächlich am Maidan gemordet und in Odessa das Gewerkschaftshaus angezündet hat? Oder wo der Untersuchungsbericht über den Abschuß von MH17 bleibt? Kein Wort davon, aber, Zitat Gauck: "Der Westen stelle sich jenen entgegen, die internationales Recht brechen, fremdes Territorium annektieren und Abspaltung in fremden Ländern militärisch unterstützen". Und was hat der Westen mit Jugoslawien gemacht? Und was macht er heute in Nahost? Die gegenwärtige Waffenhilfe an die Kurden wird am Ende zu einem kurdischen Staat führen, denn die willkürlich gezogenen Grenzen auf dieser Welt lassen sich auf die Dauer nicht halten.

Wir sollten uns an die Rede von Putin im Deutschen Bundestag im September 2001 erinnern, als dieser uns seine Hand  entgegenstreckte, trotz der 27 Millionen toten Landsleute durch Hitlers Politik der verbrannten Erde. Und wie die Union die ausgestreckte Hand beiseite schob und vasallentreu erklärte: "In der NATO ist kein Platz für Russland."

 

3.5.14 Immer die alte Russenhetze!

Kommentar auf freigeisst.de

Schon ein wenig beängstigend, wie schnell hierzulande wieder die Anti-Russland- Ressentiments abgerufen werden können! Wer etwa in den letzten Tagen die Leitkommentare der beiden PNP Redakteure Rasmus Buchsteiner und Karl Birkenseer las, der konnte nur den Kopf schütteln über soviel Einseitigkeit, Geschichtslosigkeit und Anti-Putinismus. Dazu unser unsäglich peinlicher Bundespräsident Gauck, der offenbar mit einer tiefsitzenden Russland-Phobie zu kämpfen hat und sein Amt für politische Agitation im Dienste Amerikas mißbraucht. Dabei wäre es die Aufgabe der Presse und der deutschen Politik auf den Tisch zu klopfen und nachzufragen, wer denn nun tatsächlich am Maidan geschossen hat, in Odessa das Gewerkschaftshaus angezündet hat, wer MH17 abgeschossen hat und warum die Regierung der Ukraine ihr eigenes Volk bombardiert und aushungert. Schließlich greift nicht der russische Teil der Bevölkerung den westlich orientierten Teil an, sondern es ist genau umgekehrt! Im Übrigen sollte man sich einmal vorstellen, alles wäre anders herum: Russland hätte nach dem kalten Krieg die amerikanischen Südstaaten aus ihrem Verbund gebrochen, würde seit Jahren mit einem Raketenabwehtsystem vor Amerikas Haustür herumfuchteln und behaupten, man richte es ja nur gegen irgendwelche üblen Staaten in Europa... Wer könnte dies glauben? Richtig, niemand. Obwohl zu meinen Lebzeiten noch jeder amerikanische Krieg mit einer Lügengeschichte begann, mutet man uns immer neue zu und wie einfältige Kinder gehen wir ihnen immer wieder auf den Leim..

Darf ich daran erinnern, an die historische Rede von Putin im Deutschen Bundestag im Septmber 2001, wie er seine Hand zu uns ausstreckte, trotz der 27 Millionen Toten durch das deutsche Massenmorden durch das 3. Reich? Und wie die Union die ausgestreckte Hand beiseite schob und vasallentreu erklärte: "In der NATO ist kein Platz für Russland."

 

2.9.14 Kommentar zum ersten "Holi-Festival" in Regen,

Antwort in PNP-Online auf ein Posting, das zu einer Tolerierung des "Mega-Events" mahnt, nachdem andere User sich über die Lautstärke beschwert hatten

Rasenmäher & Co zur Unzeit sind nervend, finde ich auch. Überlaute, hirnlose Maschinenmusik zur zwangsweisen Beschallung einer halben Stadt, sind aber schon eine ziemlich krasse Angelegenheit. Lärm ist beides und Lärm ist bekanntlich grausam und wer einmal eine Nacht auf dem Campingplatz neben einer Techno-Rave-Disco verbracht hat, weiß was Hölle ist.
Ich neige daher eher zur Auffasssung, dass dieser bunte „Mega-Event“ eine neue geschäftstüchtige Rücksichtslosigkeit ist, darauf bauend, dass "Ringelpietz mit Anfassen" immer gut ankommt.
Zu den Wurzeln des Farbspektakls: In Indien gab es/gibt es ein
menschenverachtendes Kastensystem, für das die Gleichmacherei mit dem Farbpulver offenbar einmal im Jahr ein Ventil öffnet. Sollten wir heute etwa auch in einer Klassengesellschaft leben, die ein solches Ventil braucht?
Übrigens, 1967 waren „The Lords“ in Regen und der Lokalredakteur befürchtete den Untergang des Abendlandes. Wir, die „Soundboys“, waren als Vorband dabei und haben über die Kritik herzlich gelacht. Gut möglich, dass heute andere über mich lachen...

 

25.8.14 "Windpark Wagensonnriegel"

Kommentar im Diskussionsforum PNP-Online

Mittlerweile haben wir 2006 auch den Peak Oil überschritten und Tschernobyl und Fukushima haben sogar der Union klar gemacht, dass die Atomtechnologie nicht beherrschbar ist, alleine der Zwiesler Bürgermeister hat das offenbar noch nicht verstanden. Bei der Ablehnung des Windparks auf unseren Bergen hat er aber recht, ebenso der Deggendorfer Landrat Bernreiter, der die Silhouette des Vorwaldes davon freihalten will. Man darf nicht die eine Sache vielleicht gut machen und gleichzeitig unwiederbringliche Naturschönheiten zerstören. Hier wurden schon genug Sünden begangen, ich erspare uns eine Auflistung. Es geht nicht darum die Windenergie gegen die Atomkraft auszuspielen oder umgekehrt. Wir haben genug bereits zerstörte Flächen in Industriegebieten und an Straßen und Bahngleisen, die vorrangig herangezogen werden sollen, bei Photovoltaikflächen hat sich dieseForderung, die ich schon lange vertrete, mittlerweile auch weitgehend durchgesetzt. Persönlich meine ich, dass wir mehr die dezentrale Energieerzeugung für die Deckung des dezentralen Verbrauchs favorisieren sollen. (Aber in Zwiesel kriegen wir nicht einmal die Nutzung der Abwärme aus der Glashütte hin).

Die Lehre aus den Erkenntnissen des Club of Rome kann auch nicht sein, das Land mit Windparks zuzupflastern und die fossilen Stromerzeugungen 1: 1 zu ersetzen, zumal man die Stromverschwendung gleichzeitig durch subventionierte Strompreise für die Wirtschaft belohnt. Sollen wir unsere Landschaft opfern, damit wir den dritte Platz im Waffenexport halten können? Oder immer protzigere Luxusschlitten exportieren können?

Der Umweltbewegung ist deshalb zu raten differenziert zu agieren, damit sie nicht am Ende als nützliche Idioten für das große Kapital dastehen. Wie soll man noch glaubwürdig gegen überzogenen Straßenbau kämpfen können, wenn man Straßen für Schwertransporte von riesigen Rotoren auf unsere Berge baut?

 

23.8.14 Strom erzeugen, wo er gebraucht wird, Landschaftliche Filetstücke schützen!

Online Kommentar in BBZ zum Bericht über den geplanten Windpark am Wagensonnriegel

Es ist schon eine Tragik, dass ausgerechnet diejenigen, die üblicherweise Landschaft und Natur schützen, sich besonders für Windanlagen meinen einsetzen zu müssen, obwohl vielen dabei auch das Herz blutet. Aber sie meinen es tun zu müssen, weil sie den Atomausstieg
befürworten. Sie meinen - vielleicht zu Recht - es sei halt genau besehen nur eine Wahl zwischen Pest und Schnupfen... So kommt es zu dem Irrsinn, dass man die schönste Landschaft meint zerstören lassen zu müssen, weil man nur so glaubwürdig sein kann und sich nicht das St.Floriansprinzip vorhalten lassen möchte. Politiker müssen vielleicht so argumentieren, wir Normalbürger müssen das aber nicht. Wir dürfen sagen, dass es ein Verbrechen an der Landschaft wäre, die Berge vom Hochgreinet bis zum Wagensonnriegel zu verspargeln. Diese Landschaft ist zu einmalig schön, als dass man derartiges tun dürfte. Der Bayerische Wald hat auch so schon unter genug Nachteilen zu leiden, er muss nicht auch noch das opfern, was sein Kapital ist.
Wer sich den Windatlas von Bayern ansieht, der weiß, dass nur ein paar Stellen überhaupt zwischen Donau und Landesgrenze leidlichen Windertrag versprechen, aber es sind halt gerade landschaftliche Filetstücke. Ich bin kein Politiker und sage, baut die Riesenanlagen möglichst dort, wo der Strom verbraucht wird und nicht in wertvollen Bergwaldgebieten, die auf Dauer nur vom Tourismus leben können. Und an uns alle appelliere ich Strom zu sparen, nicht nur im Haushalt, sondern auch beim Warenkauf. Der meiste Strom wird für die Herstellung völlig überflüssiger Waren verbraucht, Die Atomkraftwerke in Ohu liegen nicht von ungefähr in der Nachbarschaft von BMW und von Rüstungsschmieden, die sich in Bayern besonders wohlfühlen.

 

20.8.14 Beendet die ideologische Auseinandersetzung um den Nationalpark!

Appell in freigeisst.de an beide Seiten

Im Nationalpark wurden gewiss Fehler gemacht, einer war der Hochmut von Naturschützern gegenüber den Einheimischen, aber auch von Politikern wie Edmund Stoiber, die von der Staatskanzlei aus per Federstrich entschieden. Doch auch auf der anderen Seite waren nicht nur Engel am Werk und was heute als der zentrale Punkt gilt, um den sich alles dreht, der Borkenkäfer, spielte in der Diskussion damals kaum eine Rolle, denn die Windbrüche und die Käferexplosion in den Monokulturen kamen erst später. Der Widerstand wurde anfangs getragen von leitenden Forstbeamten, die ihre beruflichen und waidmännischen Reviere nicht verlieren wollten, begreiflicherweise unterstützt wurden von Beschäftigten der Staatlichen Forsten und den Gewerben, die mit der Holzindustrie verbunden waren. Auch damals schon sprangen lokale SPD-Größen auf den Protestzug auf, um sich als „gestandene Waldler“ zu präsentieren und gewiss auch um die Kraft des Widerstandes für die eigene Popularität zu nutzen, hier handelt Landrat Adam heute nicht anders als damals Köppl und Feitz. In der Bevölkerung wurden Ängste geschürt, etwa der Bayerische Wald werde suksessive stillgelegt und die Waldler aus ihrer Heimat vertrieben und man dürfe keine Beeren und Pilze mehr sammeln und kein Brennholz mehr machen. In einem Leserbrief hieß es sogar, man dürfe sich nicht mit dem Park einem zukünftigen Uranabbau verderben. Die Argumente waren teilweise so unredlich, dass sich auch Personen für die Parkerweiterung stark machten, die dem Park ursprünglich eigentlich zurückhaltend gegenüber standen. Auch ich gehöre wohl in diese Gruppe, denn um ein leidenschaftlicher Urwaldfreund zu sein, bin ich zu sehr Gärtner und Landschaftspfleger, bei denen das Regulierende, Unterstützende und Gestaltende zur zweiten Natur gehört. Dennoch glaubte ich damals wie heute, dass es vernünftig sei wenigstens ein Prozent der Fläche unseres Landes der Natur zu reservieren. Ich sah die brutalen Rückewege am Falkenstein, die die wasserführenden Schichten des Berges anschnitten, was ich als große Gedankenlosigkeit und Heimatzerstörung empfand, zumal in einer Zeit, in der das Waldsterben durch sauren Regen breit diskutiert wurde. Was Leuten wie mir nicht bewußt war, waren die großflächigen Fichtenmonokulturen, die nach Windwürfen zu Käferbrutstätten werden konnten, denn von meinen Wanderungen kannte ich vor allem den laubreichen Mischwald. Doch dann kamen die großen Windbrüche und die massenhafte Entwicklung der Borkenkäfer und der Anblick kahler Berggipfel, der wohl jeden Einheimischen entsetzte. Und doch gab es diese auch außerhalb des Parks, was aber die Parkgegner nicht zur Kenntnis nehmen oder Verschwörungstheorien vom weitfliegenden Rindenkäfer aus dem NP anhängen. Man braucht sich nur die Tonsuren der Berge vom Arber ins Zellertal anschauen, aber auch um den Silberberg und Brandtner Riegel wurde großflächig abgeholzt. Der Unterschied dieser Flächen mit den Parkflächen bestand eigentlich nur darin, dass hier wieder aufgeforstet wurde und man es dort der Natur überließ. Gleichzeitig erschwerte man der Natur die Regeneration, weil man eingriff und die Baumleichen teilweise entfernte, doch gerade diese hätten die differenzierte Bodenstruktur geschaffen, die mit ihrem Verhau, den erhöhten und windgeschützten Standorten und der nach und nach zu Erde werdenden Baumleichen die neue Waldentwicklung begünstigt hätten.

Heute werden auf diesen Flächen Anpflanzungen gefordert, was ich persönlich auch machen würde, wenn ich auf eigener Fläche einen Wald schaffen möchte, wie ich in mir erträume. Aber für mich ist das kein Glaubenskrieg, ich bin sicher, dass sich auch so eine abwechslungsreiche Waldtruktur entwickeln wird, langsam aber, aus den genannten erschwerenden Gründen.

 

17.8.2014 Zum 11. September und zum Film "Die dritte Wahrheit"

Betrachtung in „freigeisst.de

 

Persönlich habe ich zum Thema ein Wechselbad an Einschätzungen durchgemacht, nachzulesen in meinen Kommentaren. Als regelmäßiger Beobachter der Weltlage befürchtete ich schon Monate vor dem 11.9. eine Sapotageaktion der Amerikaner, denn ihre Kriegsvorbereitungen und ihre Luftschläge im Irak waren wie die Teile eines Puzzles. Alleine der Auslöser für einen richtigen Krieg fehlte noch. Als dann aber das Verbrechen um das WTC geschah, war ich doch völlig betroffen und dachte nicht mehr an meine Ahnungen zuvor. Durch einen Zufall verfolgten wir live auf dem Bildschirm was geschah. Doch wir konnten den Ton und die Dialoge nicht mit dem selbst Gesehehen in Einklang bringen, es hieß, Flugzeuge seien in die Hochhaustürme gestürzt, doch wir hatten keine gesehen, nur die Explosionen konnten wir erkennen, was wir aber als optisches Problem unsererseits erklärten. Doch in den Wochen danach mehrten sich die Zweifel an der offiziellen Darstellung, nachzulesen etwa in meinem Kommentar zum 10. Jahrestag des Anschlags.

Ich habe seither alles an "Verschwörungstheorien" dazu gelesen und gesehen und bin mir seit langem sicher, dass es sich dabei um ein beispielloses skrupeloses Verbrechen handelte, bei denen die uns als Täter servierten Arabern, wenn überhaupt, nur Statistenrollen zukamen. Die übelste aller Verschwörungstheorien war die offizielle, die der amerikanischen Regierung und jeder der anderen Erklärungsversuche war näher an der Wahrheit.

Ich hoffte immer, dass Wikileaks oder Snowden uns irgendwann die nötigen Beweise liefern und damit das Lügengebäude zusammenstürzen würde und dem amerikanischen Volk die Augen aufgingen. Doch die erhofften Enthüllungen blieben bis heute aus, entweder weil es nichts zu enthüllen gab oder die Folgen für die Whisteblower zu existenziell und zu weitreichend wären. Würde etwa Snowden, in seinem russischen Asyl derartiges enthüllen, würde das dem Imperium moralisch die Beine brechen. Doch wie die Welt nun einmal gestrickt ist, würde dieser Riese ohne ethisches Fundament wohl Amok laufen (oder fallen, um beim Bild zu bleiben) und schlagartig in offenen Faschismus überwecheln, also in den krassesten Aggregatzustand von Kapitalismus und Imperialismus. Als erstes würde Snowdens "Offenbarung" wohl wie eine Kriegserklärung durch Russland gewertet werden und es würden uns neue, noch entsetzlichere False- Flag-Aktionen serviert und die Welt in einen Krieg gestürzt, in dessen Blutrausch niemand mehr nachfragen würde.

So bleiben wir bis heute auf Aufklärungsfilme angewiesen, von denen etwa die Entdeckung des Historikers Emile Ganser, dass der Zusammenbruch von WTC 7, (immerhin ein 170 Meter-Hochhaus, das völlig pulverisiert wurde, ohne von Flugzeugen getroffen worden zu sein) bei der BBC schon vor dem Zusammenbruch gemeldet wurde. Im offiziellen Untersuchungsbericht wurde das Gebäude mit keiner Silbe erwähnt.

Und nun also der Film des ehemaligen russischen Agenten und Nuklearspezialisten Dimitri Khaleszow, der mir die letzten Zweifel nahm, weil er die monatelang glühende Masse im "Ground Zero" erklärt und klar macht, dass dieses mit normalen Mitteln unzerstörbare Stahlgebäude nicht mit dünnwandigen Aluminium-Flugzeugen und Bränden pulverisiert werden konnte. Gleichzeitig wuchs aber auch die schreckliche Erkenntnis, dass viele Regierungen, gewiss aber die Atommächte das alles schon lange wissen und schweigen. Warum? Weil sie selber Dreck am Stecken haben und deshalb die Klappe halten, oder weil sie in die ganzen globalen Lügengespinste mit verwoben sind, mindestens aber wirtschaftlich. Oder sind die ganzen globalen Gegnerschaften nur weitere Inszenierungen, um die dummen Völker zu beschäftigen und zu disziplinieren?

 

16.8.14 Schluss mit der Brandstifterei und dem Abzocken Europas!

Betrachtung in „freigeisst.de

Wie lange will sich unsere Regierung täglich neue Lügen von der ukrainischen Regierung gefallen lassen? Ich sage nur MH 17 oder gerade eben die versuchten Brandstiftungen mit den Märchen von der Vernichtung eines russischen Militärkonvois. Hier geht es um Provokationen, ja um Sabotage, mit denen der Westen belogen und in einen Krieg getrieben werden soll. Und es ist vorherzusehen, dass es in der nächsten Zeit weitere Versuche geben wird und bei den Verbrechen und Propagandaaktionen immer dicker aufgetragen werden wird.

Wie lange will sich Europa gefallen lassen, dass es von Amerika und der Marionattenregierung in Kiew an der Nase herumgeführt wird und der heruntergewirtschaftete, teilweise faschistische Oloigarchenstaat vom Westen alimentiert und mit diesen "Alimenten" wird auch der gegenwärtige Bürgerkrieg mit dem Völkermord in der Ostukraine finanziert wird. Gestern hat das ukrainische Parlament sogar beschlossen, dass die Gasleitungen, in denen Erdgas aus Russland nach Westeuropa geleitet wird, zur Hälfte an private ausländische Investoren verkauft wird.

Wie weit muss der DAX noch in den Keller gehen, wie stark darf die europäische Wirtschaft noch geschädigt werden, wegen der amerikanischen Expansions- und Boykottpolitik, die Importboykotte von russischer Seite provozierte und alles in einen Wirtschaftskrieg abzugleiten droht? Begreifen die Regierenden nicht, dass Europa bei aller zweifelhaften Gesinnungsgleichheit auch Amerikas Hauptkonkurrent ist und Amerika weder an einer starken EU interessiert ist, noch an einem friedlichen Miteinander oder gar Zusammenwachsen mit Russland? Der Gipfel der Frechheit ist, dass nun auch die ukrainische Regierung Strafmaßnahmen gegen Russland diskutiert, die auch vorsehen, dass kein russisches Gas nach Europa mehr durchgeleitet wird, was Europa direkt Schaden zufügen würde, aber auch indirekt, weil Kiew gewaltige weitere Einkommensausfälle hätte, die ebenfalls wieder von der EU und dem IWF ausgeglichen werden müßten, nachdem diese mit ihren Hilfen bereits den ukrainischen Staatsbankrott verhindert haben. Wir wollen endlich die Wahrheit über die Schüsse auf dem Maidan, den Massenmord in Odessa, den Abschuss von MH 17 und auch über die offensichtliche Lüge über die Vernichtung des Militärkonvois!

 

15.8.2014 Warum?

Fragen in „freigeisst.de

Warum ist gegenwärtig über das Attentat auf den Flug MH 17 das große Schweigen ausgebrochen? Jetzt, wo ziemlich sicher zu sein scheint, dass bei den ersten Schuldzuweisungen des Westens etwas gewaltig stank und alles auf eine teuflische Inszenierung hindeutet, um die Europäer gegen Russland in einen neuen kalten (oder gar heissen?) Krieg zu hetzen, in jedem Fall in einen Wirtschaftskrieg, der den Europäern sehr schadet. Warum lässt auch die deutsche Regierung die falschen Anschuldigungen unwidersprochen? Warum fordert sie keine Maßnahmen gegen den Völkermord in der Ostukraine oder in Gaza?

 

14.8.14 Nur bedingt geeignet Verständnis füreinander zu wecken

Kommentar zu dem "Russischen Appell an die Deutschen, veröffentlicht in www.politikparadox.de

Aus dem Kommentar spricht große Verbitterung, die leicht in Hass umschlagen kann, das haben wir Deutschen nicht verdient.

Viele der historischen Hinweise sind richtig, doch es ist eine Lüge, dass hinter dem Überfall auf Russland das gesamte deutsche Volk stand, so wenig wie hinter dem Holocaust. Hitler hat in freien Wahlen nie mehr als 37,4 Prozent Zustimmung bekommen und auch von denen gehen viele Stimmen auf die schlechte Wirtschaftslage und auf Hoffnung auf Besserung zurück. Hitler wurde auch nie gewählt, sondern vom Weltkriegsdiktator von Hindenburg ins Amt gehoben. Mit seinem Ermächtigungsgesetz kam dann die faschistische Diktatur und wer sich dagegen muckte kam ins KZ.

Betrachten wir die Gegenwart, so leben wir zwar in Wohlstand und in einer repräsentativen Demokratie, doch das Volk hat nichts zu sagen und auch die Gewählten sind faktisch nicht viel mehr als Marionetten der Wirtschaft und aussenpolitische Entscheidungen werden noch immer von den USA getroffen, und das gilt faktisch für ganz Westeuropa. Und trotz aller scheinbaren Informiertheit wird die öffentliche Meinung - was die Aussenpolitik angeht - durch wenige Nachrichtenagenturen gesteuert, die großen Medien sind gleichgerichtet und kritische Stimmen kommen nur in medialen Nischen zu Wort, aber noch werden vereinzelt amerikakritische Leserbriefe gedruckt, immerhin.

Von den Menschen die ich persönlich kenne, will niemand Krieg mit Russland, auch wenn es nicht die reine Sympathie ist, die uns verbindet, denn Putins Machtpolitik ist nicht das, was viele von uns sich wünschen. Doch wir sehen, dass es vielleicht auch anders gar nicht ginge, ein so großes Land zusammenzuhalten und wir sehen ja, dass unsere demokratischen Träume auch bei uns nicht umzusetzen sind. Und jeder, mit einem Funken historischem Verstand sieht, wie Russland von den USA und seiner NATO-Vasallentruppe immer mehr bedrängt wird und zweifellos jede seiner Schwächen ausgenützt würde. Viele haben verstanden, dass das anglo-amerikanische Expansionsstreben schuld ist an vielen Konflikten in der Welt, auch an dem, was sich in der Ukraine abspielt. Viele Deutsche haben in Putin heute mehr Vertrauen als in Obama, doch die Menschen haben nichts zu sagen, entscheiden tun andere. Wir müssen auch froh sein, dass Russland einem Edward Snowden Asyl gewährt, denn Deutschland kann das offenbar nicht, obwohl wir ihm wichtigste Erkenntnisse verdanken und er uns die Augen geöffnet hat.

Die Sprüche aber im "Appell an die Deutschen" über "Untermenschen" sind völlig daneben, das sind rassistische Sprüche und Rassismus gibt es vielleicht in keinem Land weniger als in Deutschland.

Fazit: Dieser Appell ist lesenswert, aber kein Friedensappell und nicht geeignet, wirklich Verständnis füreinander zu wecken.

 

6.8.14 Faustrecht

Online-Kommentar bei Telepolis

"Auge um Auge, Zahn um Zahn". So steht es doch wohl im Alten Testament. Warum mußten dann im vorletzten Gazakrieg 1300 Palästinenser getötet werden? Oder gerade eben fast Zweitausend und an die Zehntausend verwundet? Bei Mose heißt es ja nicht Tausende Augen für ein Auge, Tausende Zähne für einen Zahn? Und wo steht, dass 10 000 Gebäude zerstört und beschädigt werden müssen, für die Ermordung dreier israelischer Jugendlicher, deren Mörder nicht bekannt sind? Wir sehen also, ihre Religion gilt den Zionisten nichts, auch wenn sie sich hundertmal darauf berufen. Und nun soll die Weltgemeinschaft die Schäden in Gaza wieder reparieren? Und die Zerstörer und Mörder sollen abermals wieder davon kommen? Das spottet jeder Gerechtigkeit und ist ein Freischein für Israel und die USA - von denen ja die meisten Granaten zur Verfügung gestellt wurden - noch am letzten Julitag Waffen für 750 Millionen Euro. Sie zerstören und morden - und ihre Rüstungsindustrie macht damit Gewinne, die Schäden sollen dann andere bezahlen. Dies ist so abgrundtief ungerecht, dass jedes weitere Wort darüber zuvel ist. Dass sich diejenigen, die den Massenmord in Auftrage gaben, vor keinem Gericht verantworten müssen, rundet die Barbarei ab. Das ist kein Recht sondern Faustrecht in seiner abstoßendsten Ausprägung! Wäre es anders, wäre den Verantwortlichen für den Völkermord in Vietnam, in Afghanistan und dem Irak und vielen weiteren Ländern von der Weltgemeinschaft vor einem internationalen Gerichtshof der Prozess gemacht worden. Aber die Täter blieben immer auf freiem Fuss und werden in Deutschland als Staatsgäste empfangen und geehrt. Aber solange es keine Strafverfolgung gibt und keine persönliche Haftung für Massenmord und Zerstörung, wird es immer so weitergehen.

Fussnote: Der Historiker Daniele Ganser auf die Frage, warum diese Täter nicht im Gefängnis sitzen: "Weil ihnen das Gefängnis gehört...!"

 

1.8.14 Wer sein Land liebt, zerstört es nicht, wer seine Landsleute liebt, bombardiert sie nicht

Betrachtung in „freigeisst.de

In der Parabel vom Kreidekreis lässt ein Richter ein Kind, von dem zwei Frauen behaupten, dass es das ihre ist, in einen mit Kreide auf dem Boden gemalten Kreis stellen und die Frauen an den Armen des Kindes ziehen. Die Frau, die das Kind auf ihre Seite ziehen kann, würde als Mutter anerkannt. Nach kurzem Ziehen lässt eine Frau das Kind los, damit es durch das Reissen an seinen Armen nicht zu Schaden kommt. So würde nur die echte Mutter handeln, sagte der Richter und sprach ihr das Kind zu. Was diese Geschichte mit dem Bürgerkrieg in der Ukraine zu tun hat? Können sie sich vorstellen, dass die Bundesrepublik die Städte eines Bundeslandes bombardieren würde, wenn es nicht mehr zur Gemeinschaft gehören will? Oder die EU sagen wir Österreich, weil es nicht mehr dazugehören will? Schwer vorstellbar, aber genau das geschieht heute in der Ukraine. Es wird klar, dass da Fanatiker am Werk sind oder Geld dahintersteckt und fremde Mächte die Brände legen und Stellvertreterkriege führen lassen. Das Land und seine Menschen sind ihnen egal.

 

30.7. 14 Zum Gazakrieg

kommentar auf freigeisst.de

Gefängnisinsassen graben Tunnel, wenn sie können. In Gaza, das ein großes Gefängnis mit fast 2 Millionen Menschen ist, ist das nicht anders. Über Tunnel versucht man in die Außenwelt zu kommen, versucht Waren darin zu transportieren, die oberirdisch nicht ins Land kommen können.

Israel sieht diese Tunnel als Bedrohung, denn es hat Gaza zu Land mit einer 6 Meter hohen Betonmauer und unüberwindlichen Grenzzäunen abgesperrt, auch über See ist die Absperrung total. Tunnel relativieren die hohe Mauer.Dazu versuchen sich Menschen, die alle paar Jahre bombardiert werden, verständlicherweise unter der Erde zu verstecken, auch das empört Israel, weil sich so die Einwohner ihren Luftschlägen unter Umständen entziehen können. Mit diesen Gründen lässt sich aber kein Krieg erklären, also erklärt die israelische Propaganda der Welt,dass über die Tunnel feindliche Kämpfer ins Land eindringen und ein „Blutbadanrichten“ könnten. Und unsere Medienerzählen uns nichts über die Schutz- und Auswegsfunktion der Tunnel,sondern beten einfach die israelische Propaganda nach. Der Gazakrieg würde erst beendet, wenn diese gefährlichen Tunnel alle zerstört sind, hören wir.

Mit dieser Begründung fällt auch die ganze Lügenpropaganda zusammen, die als Auslöser des Krieges verbreitet worden war. Wir erinnern uns,da waren drei getötete israelische Jugendliche, zu deren Ermordung sich bis heute niemand bekannt hat. Dann gab es einen ermordeten Palästinenserjungen,der von jüdischen Fanatikern lebendig verbrannt wurde. Doch darüber spricht heute niemand mehr, es geht nur noch um die Tunnel. Es war auch kein Zufall, dass als vorbereitender Schritt Teile der Westbank vom israelischen Militär mit häuslichen Razzien und willkürlichen Verhaftungen terrorisiert wurden, denn vor dem Gazakrieg wollte man erst mögliche versteckte Waffen und oppositionelle Kräfte finden und ausschalten, um den Rücken freizuhaben. Während diesen Operationen gab es auch wieder Luftschläge gegen Hamasführer in Gaza. So hat man die Raketen, manche sagen "Feuerwerkskörper", weil sie im Vergleich zu Israels Präzisionsmissiles wie ein Spielzeug wirken, der Hamas gegen Israel provoziert, die man nun auszuschalten vorgibt und dabei ganze Stadtteile in Gaza in Schutt und Asche legt. Es liegt mir fern die Geschosse der Hamas zu bagatellisieren, sie sind eine Terrorwaffe und die Hamas sollte begreifen, dass sie damit nur die Welt gegen sich aufbringt und Israel den Vorwand zum Krieg liefert. Natürlich hat nicht nur Israel das Recht sich zu verteidigen, als eingesperrtes und unterdrücktes Volk, hat das auch die Bevölkerung von Gaza. Und doch sollten sie begreifen, dass man Israel mit zivilem Widerstand unendlich mehr schaden könnte, als mit so mickrigen Raketen, gegen die auch noch die große Feuerwerksschau mit dem "Iron Dome" veranstaltet wird, der - wie unlängst von einem Militärfachmann gesagt wurde - gegen diese kleinen und tieffliegenden Objekte überhaupt nichts ausrichten kann. (Ich weiß nicht, ob das so stimmt).

Ich weiß, dass alle betroffenen Palästinenser nun abwinken werden, denn man hat es auf friedliche Weise schon oft genug versucht und Israel hat es immer wieder geschafft mit immer neuen Schikanen und verdeckten Geheimdienstaktionen das für seine räuberische Politik nötige Chaos zu stiften. Im übrigen sei Israel ein Vasall Amerikas, das im ganzen Orient das macht, was Israel im Kleinen macht: Chaos und Zwietracht stiften, um seine krummen Geschäfte tätigen zu können. Überall, wo sich Amerika einmischt hinterlässt es Zerstörung und Chaos: Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien usf.

Schockierend fand ich dieser Tage, dass laut Umfragen 86 Prozent der Israelis hinter den Bombenangriffen  gegen Gaza stehen sollen. Als Erklärung lese ich aber von den gleichgeschalteten Medien Israels, die eine große Propagandaschau über die Hamas-Raketen  liefern und vom Leid aus Gaza dagegen nicht berichten. Schockierend deswegen, weil ich bislang glaubte,dass eine solche menschenverachtende Einstellung nur bei den religiös oder politisch verblendeten Israelis anzutreffen sei.

Es soll in Israel ein beliebtes Lied geben, das etwa sagt, dass die ganze Welt gegen sie sei, was ihnen aber nichts ausmache. Und es soll in der Nähe von Gaza Anhöhen geben, wo sich nachts nicht nur orthodoxe Juden versammeln und die Lufttreffer ihrer Armee wie ein Feuerwerk bejubeln. Und in Deutschland geben währenddessen Grüne, Linke und Pfarrer Erklärungen ab, wo sie in unerhörter Pauschalität israelkritische Menschen mit Antisemiten in einen Topf werfen und verurteilen. Wer, so frage ich mich, soll denn dann noch gegen Israels Verbrechen protestieren oder dagegen, dass wir zur gleichen Zeit von den USA in einen Krieg gegen Russland getrieben werden? Die gleichgültige Masse, die sich die Birne mit Fernsehen, Bierfesten oder Fußball zuknallt und nur an das neue Auto und den nächsten Urlaub denkt? Ich glaube, was gegenwärtig in Deutschland passiert, hat es so noch nie gegeben, so wenig Widerstand, so wenig Gegenrede, soviel Opportunismus! Bei den Grünen ist man das ja seit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien schon gewohnt, aber auch die Linken fressen Kreide und machen in Bürgerlichkeit um vielleicht einmal bei der SPD als Koalitionspartner mittun zu dürfen.  

 

 

27.7.14 Unerträglich

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 26.7.14 „Parolen gegen Juden sind unerträglich“

Pauschale Hetze gegen Religionsgruppen ist unerträglich, da gebe ich Oppermann recht. Unerträglich ist aber auch, wenn Juden erfahrenes Unrecht in der Vergangenheit als Totschlagargument gegen eigene Verbrechen in der Gegenwart benutzen und was in Gaza passiert ist ein Verbrechen.

Israel versteht sich als Judenstaat, doch das Judentum ist eine Religion und keine Nationalität. Ein „Judenstaat“ wäre ein „Gottesstaat“ wie heute im Iran oder das, was die Isis-Rebellen wollen. Doch Religionsstaaten sind immer Diktaturen und grenzen die Andersgläubigen aus. Bewohner Israels haben in den Pässen nicht von ungefähr auch kein „Israeli“ stehen, sondern ein „Jude“, „Araber“ oder „Druse“.

Albert Einstein, der bekanntlich auch Jude war, warnte schon 1928 seinen Freund Chaim Weizmann, den Hauptvertreter des Zionismus, vor den Gefahren eines jüdischen Nationalismus. Ohne Rücksichtnahme auf die Lebensinteressen der Araber, so Einstein, würde die zionistische Sache zerbrechen. Er fürchtete den "blödsinnigen Nationalismus und Rassenfimmel“, den man den anderen nachmacht, "nach einer beispiellosen Schule des Leidens".
Die Lehre aus dem Holocaust darf nicht sein, wie viele gutmeinende Deutsche meinen, dass Juden unter Artenschutz gestellt werden müssen und man für alle ihre Verbrechen Verständnis aufbringen muss. Die Lehre muss sein, dass Terror und Rassismus in einer zivilisierten Welt nicht mehr geduldet werden, egal von wem sie ausgehen. 

 

24.7.14 Was gilt denn nun?

kommentar auf freigeisst.de

Erst wird Israel nicht müde der Welt zu erklären, wie groß die Bedrohung und die Schäden durch die Raketen aus Gaza sind und nennen sie als Kriegsgrund. Als dann aber Fluggesellschaften Israel nicht mehr anflogen, um ihre Passagiere keiner Bedrohung auszusetzen. erklärte der israelische Transportminister Israel Katz im Radio, wie sicher der Himmel über Israel sei. Was stimmt denn nun? Wenn man einen Kriegsgrund braucht sind die Raketen gefährlich, wenn dann aber die Tourismusbranche Einbussen hat, dann ist alles nicht so schlimm? Da fallen mir Berichte der letzten Tage ein, in denen Fachleute behaupteten, dass der "Iron Dome", das israelische Raketenabwehrsystem im Falle der niedrig fliegenden Kleinraketen der Hamas überhaupt nicht funktioniere und nur eine Propagandashow am Himmel sei. Als Laie weiß ich natürlich nicht, ob das stimmt. Wenn ein Regierungsmitglied Israels aber Gefährdungen des Luftverkehrs ausschließt, dann könnten die Berichte schon zutreffen. Der deutsche Grüne Beck hat sich übrigens auch sehr darüber aufgeregt, dass die Israelflüge ausgesetzt wurden. Entweder redet er völlig verantwortungslos oder er weiß, dass die palästinensischen Raketen keine Gefahr darstellen.

 

 

20.7.14 Von kleinen und großen Überschriften

Wie verdrängt man unerwünschte Meldungen aus den Köpfen der Menschen? Richtig, in dem man die unerwünschten Überschriften verkleinert und mit erwünschten neuer spektakulärer Themen ersetzt, zur Not muss man sie sich halt selber ausdenken oder gar inszenieren. Dieses Belügen der Völker ist seit jeher eine der wesentlichsten Aufgaben aller Geheimdienste, um die eigene Bevölkerung für irgendeine Schweinerei zu motivieren, ihr Angst zu machen oder die Kraft innerer Unruhen nach außen auf einen "Feind" zu lenken. Außer in Friedenszeiten (die es heute global betrachtet nicht mehr gibt) wird also ständig gelogen, "dass sich die Balken biegen, dass einem die Augen tropfen".  Dieses Ersetzen und Verkleinern von mißliebigen Überschriften kann man jeden Tag erleben, morgen werden wir wohl wieder ein Exempel davon bekommen. Eigentlich sollten - nach meiner Einschätzung - groß gemeldet werden "Flieger verschwinden vom Radar", denn gestern wurde nämlich bekannt, dass die Nato im Juni an mindestens zwei Tagen die zivile Luftfahrt durch Militärübungen gefährdet hat, die zivilen Flugzeuge waren auf den Schirmen der Fluglotsen nicht mehr zu sehen. Diese Meldung besitzt große Sprengkraft, nicht nur weil das Vertrauen in die Flugsicherheit so große wirtschaftliche Bedeutung hat. Dem Bürger könnten auch leicht Assoziationen zu den beiden verschwundenen bzw, abgeschossenen Passagierflugzeugen kommen, denn nun ist belegt, dass die Militärs mit allen möglichen Schweinerein experimentieren.

Dann gehört in großen Lettern gemeldet "Israel bombardiert wieder Gaza, die Zahl der palästinensischen Toten steigt auf 2030".

Weitere wichtige Überschriften sollten sein: "Die deutsche Regierung liefert Waffen an die Kurden". Hier geht es schließlich um den offenen Bruch eigener Rüstungsbeschränkungen keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern.

Eine weitere Hauptüberschrift sollte sein: "Kriegsähnliche Szenen in USA, Polizei erschießt zweiten schwarzen Jugendlichen".

Dazu Meldungen über den Bürgerkrieg in der Ukraine, über die dortige humanitäre Katastrophe, wie eine halbfaschistische Regierung gegen das eigenes Volk Krieg führt und weder EU noch USA das Ganze stoppen, was sie könnten, denn Kiew hängt am finanziellen Tropf Zudem verlangt die Welt endlich Aufklärung über den Abschuss von MH17, über die Morde auf dem Maidan und in Odessa.

So viele Themen die unter den Nägel brennen, die nach ehrlicher Aufklärung schreien!

Beispielsweise das Hauptthema Irak, wo bekanntlich Chaos herrscht, das die Amerikaner und Briten mit ihrem Überfall 2003 zu verantworten haben, auch weil sie die Isis-Rebellen gegen Syrien aufgebaut und militärisch bewaffnet haben. Nun wollen diese ein Kalifat erkämpfen und massakrieren alle, die sich ihnen in den Weg stellen oder ihnen nicht genehm sind. Die USA fliegen wieder Bombenangriffe und an der Heimatfront muss dieser neuerliche Kriegseinsatz den kriegsmüden Menschen vermittelt werden. Das wird nun vielleicht durch ein Internetvideo wohl gelingen, das den Isis-Rebellen zugeschrieben wird, auf dem ein amerikanischer Reporter enthauptet wird. Dieses Verbrechen wird wohl alle anderen Schlagzeilen in den Hintergrund drängen, wen interessieren jetzt noch die Blutströme in Gaza oder der Ukraine oder sonstwo auf der Welt? Der ermordete Amerikaner hat zudem einen Namen und ist als Journalist für die Pressefreiheit gestorben, auch wenn es die auch in seiner Heimat kaum mehr gibt, weil die wenigen  Mainstream-Medien die Lügen der Regierung nacherzählen. Ich liege sicher nicht falsch in der Annahme, dass das Verbrechen an James Foley alle anderen Schlagzeilen klein machen wird. Doch ist die Geschichte überhaupt wahr? Wenn man fragt, wem sie nützt ist die Sache klar, den sunnitischen Rebellen im Irak vermutlich  am wenigsten. Der Mörder soll britischen Akzent gesprochen haben und Cameron habe deswegen gleich seinen Urlaub abgebrochen, was immer das auch bedeuten mag. Foley soll vor zwei Jahren in ein syrisches Gefängnis gesperrt worden sein, wie kommt er nun in die Hände der islamischen Fanatiker? Es mag alles so sein, wie es dargestellt wird, es kann aber wiedermal auch ganz anders sein, das "Timing" ist auf jeden Fall bemerkenswert.

Eines ist aber nun zu befürchten, nämlich dass nun auch die deutsche Regierung neben Waffen auch die Bundeswehr ins Kriegsgebiet schicken wird und sich alles zu einem Natobündnisfall auswächst.

 

20.07.14 Willkommen zum 40 000. Klick auf dieser Homepage!

kommentar auf freigeisst.de

 

Wer es wohl war, der am 20. Juli 2014 beim mir vorbeigeschaut hat? Jemand, der meine Meinung zu aktuellen Themen erfahren wollte oder ein Freund meiner Lieder und Malereien? Wenn es jemand war, der meine Aufklärungsversuche schon länger verfolgt, wird er wohl feststellen, dass mir etwas die Geduld abhanden gekommen ist und ich heute deutlicher formuliere als früher. Aber wenn man seit Jahrzehnten Entwicklungen bewusst verfolgt, etwa welche Verbrechen die Zionisten an den Palästinensern begehen und man immer wieder aufs Neue die gleichgeschaltete Lügenpropaganda unserer Medien dazu ertragen muss, die in geradezu Orwellscher Manier die Täter zu Opfern stilisieren, dann fehlt es mir mittlerweile völlig an der dafür nötigen Lethargie um das ertragen oder in künstlerischer Form kommentieren zu können. Man müsste gegenüber Wahrheit und Recht entweder völlig immun sein, senil oder innerlich völlig erkaltet, wenn man die Lügen der Mächtigen dieser Welt einfach so hinnehmen kann. Was gegenwärtig in der Ukraine geschieht erinnert sehr an den Chemiewaffenanschlag im letzten Sommer in Syrien, man hat es dem Gegner zugeschrieben und erst später haben sich die "Beweise" wieder in Luft aufgelöst, so wie in bekannten früheren Fällen. Hätte letzten Sommer nicht das britische Parlament die Gefolgschaft verweigert, hatten wir den großen Krieg schon längst. Und heute? Obamas Reden und Schuldzuweisungen in beiden Fällen sind beinah austauschbar. Und der amerikahörige ukrainische Schokoladenzar Boroschenko hat bereits die Mobilmachung verfügt, es ist wirklich Feuer auf dem Dach. Und wie die Lemminge plappern in den von uns finanzierten öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Journalisten einander die gleichen Lügen und Greuelgeschichten nach. Ebenso beim Thema Gaza, was hier die Welt zulässt, ist eine Schande für uns alle.

Die US-Herrscher, geben sich heute immer weniger Mühe ihre globale Räuberpolitik moralisch zu verbrämen. Sie haben moralisch und ökonomisch abgewirtschaftet, alleine ihre Tötungskapazitäten lassen es nicht zu, dass der Rest der Welt sie ignorieren kann. Ich behaupte gar nicht, dass die anderen Machtzentren auf diesem Planeten besser seien und es vermutlich erst recht nicht wären, hätten sie die amerikanische Macht, aber um die sollen sich die human denkenden Menschen ihrer eigenen Hemisphären kümmern. Und wir Bürger dieser amerikanisch dominierten Welt des Westens, müssen hier um Mäßigung werben und deutlich widersprechen, denn unser in die Ecke gedrängter verletzter Titan, der zudem seine freundliche Maske verloren hat, ist brandgefährlich.

In dem ich die USA kritisiere, kehre ich vor der eigenen Haustür, kritisiere die Welt, die mich bestimmt und deren Lügen sich in den Köpfen unserer Generation – vergleichbar den Staubereichen von Dämmen – als ungeheurer Schlamm abgelagert hat. Jedes meiner kritischen Worte ist nur ein Kratzen an diesen Sedimenten, ich bin mir dessen wohl bewusst. Wie schwer mag dieses Erkennen erst für die Menschen in den Staaten sein, wo diese Ablagerungen noch in ungeheurem Maß mit Religion, materieller Not, alles beherrschendem Kommerz und Unwissenheit durchsetzt sind und ständige Gehirnwäsche alle Lebensbereiche durchdringt?

Doch vorerst genug mit diesem grundsätzlichen Einwurf, wieder zum bescheidenen Erfolgt dieser Seiten. Ich darf erinnern, wie 1997 erstmals in der Lokalpresse von meiner Homepage berichtet und das Bild von der "Flaschenpost im Ozean" gezeichnet wurde. Ein wenig stimmt dieses Bild gewiss immer noch, doch ich habe die demokratischen Möglichkeiten des Internets schon richtig erkannt, auch wenn die Besucher lange nur tröpfelten. Ich hoffe, dass sich auch zukünftig wieder nachdenkliche Leser per Email zu Wort melden und mir auseinanderlegen, wo ich vielleicht falsch liege oder wo ich gar nicht so unrecht hatte, was in meinem Archiv mit meinen Leserbriefen und Kommentaren aus 35 Jahren auch nachzulesen ist. Übrigens verteilen sich die 40 Tausend Klicks auf 17 Jahre, wobei in den letzten 4 Jahren so viele Leser dazugekommen sind wie in den ersten 14 Jahren zusammen. Und ich weiß es natürlich: die Zahl sagt wenig über die "Qualität" des Besuches aus, über seine Ausdauer, Ernsthaftigkeit oder ob er sich nur einmal so durchgeklickt hat, erschlagen von den vielen Buchstaben... Wie viele Klicks auf das Konto internationaler Schlapphüte gehen, weiß ich auch nicht, aber es werden wohl nicht wenige sein. Bei mir, da können sie sicher sein, gibt es nichts zu spionieren, denn was ich so denke, ist jedermann frei zugänglich. Nur so kann man diesen Burschen die Gewerbegrundlage entziehen und - als Erzieher gebe ich diese gewiss naive Hoffnung, ohne die ich auch keine Zeile schreiben würde, nie auf, vielleicht auch ein wenig Nachdenklichkeit zu erzeugen. Dass solches Umdenken erfolgen kann, hat Edward Snowden bewiesen.

 

 

19.7.14 Ins Unreine gesprochen

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Wer hat die malaysische Passagiermaschine abgeschossen? Dieselben die am Maidan gemordet haben oder in Odessa? Jeder Krimiautor hätte die Antwort parat: Die, die etwas davon haben. Übrigens sind das auch wieder einmal dieselben, die am Schnellsten mit Schuldzuweisungen  zur Stelle waren, ein Posting aus Kreisen des ukrainischen Präsidenten scheint sogar zu einer Zeit erfolgt sein, da überhaupt noch niemand etwas wissen konnte.

Und wer kann von dem Abschuss einen Vorteil haben? Die Separatisten? Die müssten vollkommen den Verstand verloren haben, denn sie erleben jetzt ja, wie ihnen der Abschuss weltweit schadet. Für Putin gilt dasselbe. Warum sollte er einen solchen Terrorakt unterstützen, wenn ihm die Amis auch heute schon so zusetzen. Natürlich könnte es auf eine Fehlbedienung oder einen Irrtum zurückgehen. Diese Möglichkeit kann man auch für die ukrainische Seite nicht ausschließen. Aber von dieser Seite wurden schon so viele Kriegsverbrechen begangen und ihre Regierung versucht alles um die Lage zu verschärfen und die NATO mit in den Konflikt hineinzuziehen. Vor allem muss man die Frage stellen, warum Poroschenko den zivilen Luftverkehr über dem Kriegsgebiet nicht stoppte und auch erst vier Tage nach der Katastrophe einen Waffenstillstand um die Absturzstelle verkündete. Kiew hat während die Propagandaschlacht läuft seine Offensive verstärkt und den Bahnhof in Donezk zerstört, so dass der Kühlzug mit den Leichen nicht fahren kann.

Aber Obama und Hillary Clinton wussten schon vor Tagen, wer die Schuld trägt, letztere deutete auch sofort auf Putin, den sie ja unlängst mit Hitler verglichen hat. Beweise sind uns die Amis aber bislang schuldig geblieben. Wo sind ihre Spionageaufnahmen? Wer jeden Bürger auf diesem Planeten bespitzeln kann, sollte doch auch detaillierte Aufzeichnungen über Abschüsse und Explosionen in einem Kriegsgebiet haben. Doch zumindest vorerst wird davon nicht geliefert, so wenig wie von der verschwundenen Passagiermaschine der Malaysian Airlines, was völlig unglaubwürdig ist. Und warum schon wieder eine Boeing aus diesem Land? Ich weiß es nicht, aber irgendetwas stinkt da zum Himmel. Wir wissen jedenfalls, dass die ukrainische Regierung durch den CIA beraten wurde und dass amerikanische Söldnerfirmen in den Kämpfen mitwirken.

Anmerkung: Die Informationslage ist eine Katastrophe. Im Netz geistern die wirrsten Spekulationen, etwa dass man bei den Toten keine Blutspuren gefunden habe, weil die Leichen schon lange tot gewesen seien. Das wäre wirklich haarsträubend. Doch wenn der Absturz wirklich eine false-flag-operation sein sollte, dann würden solche skrupellosen Leute doch keine Leichen nehmen, weil ihnen Menschenleben ja sowieso nichts bedeuteten... Auf der anderen Seite der Fehlinformation stehen die etablierten Medien, die jede von den westlichen Geheimdiensten lancierte Lüge unkontrolliert wiedergeben.

Die Angst vor einem Krieg ist wieder da, zumal es in diesen Tagen geradezu revolutionäre Beschlüsse der Länder der BRICS gegeben hat (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) gegeben hat, was für die USA zu einer Art finanziellem Supergau werden könnte, was sie vermutlich mit allen Mitteln zu verhindern suchen werden, vielleicht auch mit Krieg. „Die Bank für Entwicklung der BRICS wird als eine Alternative zum IWF und der Weltbank geschaffen, die einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft der Entwicklungsländer ausüben. Die Gründung einer Bank der BRICS widerspiegelt die Veränderungen im Kräfteverhältnis in der ökonomischen und politischen Weltarena, wo die USA und ihre Strukturen nicht mehr die Dominierenden sind. Sie ist ein Symbol für den wachsenden Einfluss der Schwellenländer in der globalen Finanzarchitektur." (Zitat: Center for Economics in Washington).

 

18.7.14 Nebelkerzen ohne Ende

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Können Sie den Namen Edathy noch hören? Oder Beate Tzschäpe? Oder Mollath? Seit gefühlten zwei Jahren sind die Nachrichten voll mit diesen Namen, während gleichzeitig in Afghanistan, Syrien, Irak, Gaza, Libyen und in der Ukraine Krieg herrscht und die Nachrichten darüber an manchen Tagen beinah wie Fußnoten behandelt werden. Tatsächlich sind die inflationären Berichte über die drei Genannten aber von einer unglaublichen Oberflächlichkeit, und in epischer Breite werden Details ausgeführt, die offenbar nur Nachrichtenminuten füllen sollen und vom eigentlichen Thema ablenken.  Der Umstand dass der Leiter des NSU Untersuchungsausschusses Edathy just von jenem Geheimdienst diskreditiert wird, um dessen Verstrickungen in die NSU Morde es geht, ist mehr als haarsträubend. Aber mit was kann man den Leumund eines Menschen mehr zerstören als mit Kinderpornografie oder ähnlichem? Und alleine Letzteres füllt die Nachrichten, Themenverfehlung oder Absicht?

Und Tzschäpe? Statt zu berichten, wie diese Mördertruppe durch bezahlte V-Männer aufgebaut und ihre Verbrechen verschleiert wurden, immer nur Tzschäpe, die nichts sagt. Und Gustl Mollath? Darauf dass das verkommene deutsche Gutachterwesen und die faulen oder selbstherrlichen Gerichte auf die Anklagebank kommen, können wir wohl noch lange warten. Vielmehr wird Mollath abermals öffentlich seziert und so wohl nun endgültig fertiggemacht.

 

16.7.13 Das Morden geht weiter

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Man fragt sich, welchen Sinn hatte Außenminister Steinmeiers Auftritt beim Massenmörder Netanjahu? Staffage in dessen Propagandashow, "Israel macht Waffenstillstand und die Hamas nicht"? Vielleicht hätte man die Hamas auch einmal darüber befragen sollen? Mittlerweile bomben die Israelis wieder und es gab erneut Tote. Gestern wurde auch der erste Israeli durch eine Rakete der Hamas getötet. Es ist einfach der reine Wahnsinn, was da geschieht. Anders, als man mir vielleicht unterstellen möchte, habe ich für die Hamas auch keinerlei Sympathie. Religiöse Fanatiker, egal welchen Couleur, sind mit gleichermaßen verleidet. Aber man kommt gegenwärtig einfach nicht um die Tatsache herum, dass da ein mehr als asymmetrischer Krieg seit Jahrzehnten stattfindet und Millionen Palästinenser von Israel eingesperrt und ihrer Menschenrechte beraubt werden und die Welt schaut zu und unterstützt, etwa wie Amerika oder Deutschland sogar noch die Unterdrücker und wird nicht müde sie in den Medien als Opfer hinzustellen. Aber nicht genug damit, Deutschland finanzierte mit dem Geld ihrer Steuerzahler 6 U-Boote für Israel, die mit Atomraketen bestückt werden können. Wieder einmal schäme ich mich, von so einer Regierung vertreten zu werden. Wer die Phantasie hat sich vorzustellen, wie es wäre, wenn es ihm selber so ginge, wie es den Menschen in Gaza ergeht, sollte das dringend einmal machen. Wenn sie sich diese so allein gelassenen dagegen wehren und um ihr Leben kämpfen, wie soll man das verurteilen können? Waren die Juden im Warschauer Ghetto etwa Terroristen, weil sie sich gegen die deutschen Faschisten wehrten? Nein, das waren sie nicht und der Vergleich hinkt auch nicht grundsätzlich, auch wenn es mancher einschränkender Fußnoten bedürfte. Und noch eins, man sollte endlich aufhören Räuberinteressen hinter religiöser Maske zu verbergen. Das gilt für Scientology grad so wie für Moslems, Christen, Hindus oder Juden.

 

10.7.14 Kein Stolz und kein Rückgrat

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Wie die deutsche Regierung auf die US-Spitzel im Regierungsapparat reagieren, ist schon beschämend. „Dämlich“, nannte es Scheuble und ähnliche Verniedlichungen waren auch von anderen Ministern zu hören. Hallo? Ist das alles? Willi Brandt ist einmal zurückgetreten, weil er einen Spion in seiner Nähe hatte. Diese Regierung wird von den USA in einer Weise vorgeführt, wie es „unter Freunden“ nicht sein darf. Erst wird das ganze deutsche Volk abgehört, einschließlich der Kanzlerin, und erst als Letzteres bekannt wird, heißt es „das geht gar nicht!“ Und nun diese Agentenaffäre von der offenbar erst die Spitze des Eisberges bekannt ist! Und was passiert? Ein „Top-Spion“ soll zur Ausreise aufgefordert werden...

Als mindeste Sanktion gegen die USA gehören die Freihandelssgespräche abgebrochen, die deutschen Goldreserven zurückgeholt (falls sie überhaupt noch da sind) und die weltweiten Drohnenmorde von deutschem Boden aus sofort unterbunden. Aber wir wissen, es wird nichts von alldem geschehen, denn auf dieser Welt herrscht das Recht des Stärkeren und wir werden uns am Ende wieder glücklich schätzen, wenn uns "unser Pate" nicht mehr antut. Der BND aber wird sich fragen lassen müssen, für wenn  er eigentlich da ist. Ob er mit deutschen Steuergeldern bezahlt tatsächlich für eine ausländische Macht arbeitet oder was? 

 

9.7.14 Und die Welt schaut zu

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Nun ist eingetreten, was ich in meinem Kommentar vom 14.6. (siehe unten) schon befürchtet hatte: offener Krieg der Besatzungsmacht Israels gegen die Palästinenser. Und in den deutschen öffentlich-rechtlichen Medien werden wieder - wie seit Jahrzehnten üblich - die von den Mördern gelieferten Adjektive, den mit Luftschlägen gezielt Ermordeten voran gestellt: "Extremisten",  "radikal", "fundamental" usw., was wir offenbar als eine Art Ersatz für vollstreckte Hinrichtungen ohne Gerichtsbeschluss zu akzeptieren gelernt haben. Eine Ahnung tut sich auf, zu welchem Zweck der israelische Nationalist Lieberman vor einer Woche bei Steinmeier war. Denn dass die Pläne für die  Bombardierung Gazas damals noch nicht fertig waren, wird wohl niemand annehmen. Es ist eine Schande für die ganze zivilisierte Welt, dass sie die täglichen Verbrechen der Israels beinah widerspruchslos hinnehmen. Etwa das unlängst 1500 erntereife Aprikosen- und Apfelbäume von Doud Nasser im Westjordanland durch das israelische Militär zerstört wurden. Oder dass Jahr für Jahr rund 700 palästinische Schüler aus Klassenzimmern, vom Schulweg oder nachts aus ihren Häusern von der Armee grundlos verhaftet werden und nur nach Zahlung hoher Kautionen wieder freigelassen werden. (Quelle:Straubinger Rundschau, 28.6.14)

Leider bekommen wir nur in seltenen Berichten eine Ahnung von den Erniedrigungen und der Not, die für die Palästinenser zum Alltag gehören.

 

 

7.7.14 Staatsterror als Kriegsvorbereitung?

kommentar auf freigeisst.de

 

In Rechtsstaaten werden Mörder durch die Polizei verfolgt, in Israel durch das Militär. Wer das Verbrechen an den drei israelischen Schülern begangen hat, ist nicht bekannt. Palästinenser könnten die Mörder sein, obwohl die sich in der Vergangenheit mit Anschlägen immer gebrüstet haben. Warum sollten die Hamas Kinder umbringen und unter einem Steinhaufen quasi im Vorgarten verstecken? Den fanatischen Siedlern wäre der Mord auch zuzutrauen, die für ihren Landraub und Siedlungsbau immer Chaos und Feindschaft brauchen. Aber es sind hundert Szenarien denkbar, vielleicht waren die drei auch Opfer eines kriminellen Verbrechens. Der nun bekannt gewordene Anruf eines der Opfer bei der Polizei und die arabischen Freudenrufe im Hintergrund lassen auch verschiedene Vermutungen aufkommen. Auch dass man die Leichen der Ermordeten erst gefunden hat, nachdem das Militär die palästinensischen Wohnungen durchsucht hatte, deutet auf eine Inszenierung oder Ausnutzung der Todesfälle für politische Zwecke. Damit wurden großflächige Razzien begründet, in deren Verlauf auch einige Palästinenser getötet wurden. Ein palästinensischer Jugendlicher wurde sogar lebendig verbrannt, offenbar von jüdischen Extremisten. Sein 15-jähriger Cousin wurde am Boden liegend von Sicherheitskräften verprügelt. Dieses israelische Vorgehen erinnert an frühere Vorgehensweisen. Bei aktueller Kriegsgefahr im Nahen Osten werden seit jeher das Westjordanland und Gaza militärisch eingeschüchtert um sich den Rücken freizuhalten und möglichen Widerstand im Voraus zu brechen. Zuletzt im Sommer 2013, als täglich mit einem Angriff durch Amis und Briten gegen Syrien zu rechnen war. Auch gegenwärtig scheint die Region vom Irak ausgehend wieder einmal zu explodieren. Was wirklich unter der Etikettierung „Isis“ geschieht, ist noch immer nicht klar, vor allem nicht, ob die Isis-Rebellen den imperialen Zündlern nur aus den Händen geglitten sind oder ob hier nur wieder ein Stellvertreterkrieg unter falscher Flagge gegen die Schiiten und damit auch den Iran und gegen Assad gestartet wurde. Doch die Erfahrung zeigt, dass Flächenbrände nie wirklich gesteuert werden können. Und die Brände wüten vom Hindukusch bis an den Atlantik.

Das Durchkämmen der Privatwohnungen einer ganzen Region durch das israelische Militär, Bombenschläge gegen Ziele in Gaza, massenhafte Inhaftierung von Palästinensern ohne Angabe von Gründen - das hat wieder einmal das Ausmaß offenen Staatsterrors angenommen, so etwas gibt es nur in Diktaturen.

Es scheint der israelischen Regierung egal zu sein, was die Welt über sie denkt und dass so die Verzweiflung und der Hass ihrer Nachbarn auf sie immer nur größer werden. In jedem Fall hat sich auch Israel wieder einmal von der zivilisierten Menschheit verabschiedet und sie erzeugen das, was sie zu bekämpfen vorgeben.

 

9.7.14 Stolz

kommentar auf freigeisst.de

 

Heute bin ich auch einmal stolz Deutscher zu sein, nicht weil unsere Fußballer 7:1 gegen Brasilien gewonnen haben, sondern weil sie das mit großer Fairness und ohne jede Überheblichkeit taten. Die Szenen nach dem Spiel - die Umarmungen und die Tröstung des Gegners war sehr beeindruckend und kann als Modell dafür gelten, wie wir Menschen international miteinander umgehen sollten. Noch bewundernswerter die anerkennenden Worte des brasilianischen Torhüters nach dem Spiel. Respekt!

Dass zur gleichen Zeit die israelischen Zionisten wieder einmal das palästinensiche Ghetto Gaza bombardieren, lässt den Abgrund der sich in diesen Stunden auftut noch tiefer erscheinen. Und das Ganze passiert, während die Welt auf den Fußball starrt. Wieder einmal wird eine sportliche Großveranstaltung dazu benutzt Krieg zu führen.

 

PS: Heute, am Tag danach, habe ich aus Berlin noch keine Verurteilung der Luftangriffe gehört, bei denen mittlerweile etwa 50 Palästinenser getötet wurden. (Stand 10.7.: 78 Tode und 500 verletzte Palästinenser, Null Opfer in Israel).

Alle Medien beginnen ihre Meldungen - dem altbekannten Ritus folgend - mit dem "Raketenbeschuss" aus Gaza, der noch zu keinem einzigen Opfer geführt hat. Dann erst werden Israels gezielte Luftschläge erwähnt. Und schon bin ich wieder nicht mehr stolz Deutscher zu sein.

 

 

21.6.14 Negative Auslese stoppen

Leserbrief zum Pfingst-Kommentar von B. Stuhlfellner im Straubinger Tagblatt„Wie das Volk, so seine Politiker"

Niemand erwartet von Politikern, dass sie Heilige sind. Aber ihre Verfehlungen so einfach damit zu entschuldigen, sie seien „Fleisch aus Volkes Fleisch“, kann sie nur darin bestärken ihre Schwächen zu kultivieren. Nicht nur südlich der Alpen werden gerne ausgewiesene Sünder in höchste Ämter gewählt, weil man sich von ihnen Verständnis für die eigenen Sünden erhofft und sie die Moral so hoch hängen, dass alle bequem darunter durchgehen können. Auch ich favorisiere Politiker mit Augenmaß. Doch Fische fangen vom Kopf her zu stinken an und in meinem Pädagogenleben habe ich gelernt, dass man ausschließlich über das eigene Beispiel erziehen kann. Darum haben bestimmte Berufsgruppen eine besondere Vorbildfunktion, neben Politikern etwa auch Angehörige der Justiz, Ärzte, Journalisten, Pädagogen. Wenn sie sich daran nicht halten wollen, sollen sie sich halt in anderen Gewerben betätigen.

Gewiss steckt in uns allen der alte Adam und wer sich etwa auf einem Hühnerhof umsieht der ahnt, wie tief unser Egoismus wurzelt. Doch es steckt auch die Fähigkeit zur Fürsorge in uns, wäre es anders hätte das hilfloseste aller Lebewesen, das soviele Jahre auf Zuwendung angewiesene Menschenkind, nicht überlebt. Und bei dieser Kompetenz müssen wir anknüpfen, denn das Böse lernt sich von alleíne, das Gute muss wie ein zartes Pflänzlein gehegt und gepflegt werden. Heute dagegen wird negative Auslese betrieben, von der Schule bis zum Beruf. Und so versammeln sich an den gesellschaftlichen Schaltstellen, überdurchschnittlich viele Blender, Frömmler und Egoisten, die nur ihre Karriere und eigene Wohlfahrt im Kopf haben. Doch sollen wir ihnen beim Tanz um die modernen goldenen Kälber auch noch applaudieren? Nein, nicht nur beim Fußball haben sich gelbe und rote Karten bewährt.

 

13.6.14 Kopf aus den Wolken

Kommentar in freigeisst.de

Wenn es noch eines Beweises bedurft hat, wie kurzsichtig und bar jeder Kenntnis der Völker amerikanische Politik ist, der bekommt ihn im Irak und in Syrien gegenwärtig geliefert. An den Früchten soll man den Baum erkennen, und die Früchte amerikanischer Politik sind Chaos und Gewalt. Ob Saddam Hussein, Al Qaida, nun die „Isis“.  Sie wurden für den Stellvertreterkrieg in Syrien aufgebaut und mit Waffen beliefert und nun überrennen sie eine irakische Stadt nach der anderen. Verantwortlich für den Flächenbrand auch die seit Jahren mit zündelndenTürken, Saudis und Israelis, wobei es mehr als zweifelhaft ist, ob sie daraus wirklich einen Gewinn ziehen können. Am Ende werden die nach dem 1. Weltkrieg willkürlich gezogenen Grenzen fallen und es wird ein Kurdistan geben, vielleicht ein "Sunnitistan" und ein "Schiitistan", vielleicht aber auch einen Kalifstaat vom Golf bis ans Mittelmeer.

Gerade hat man ja erlebt, was in Ägypten passiert ist, in Libyen, vielen afrikanischen Staaten und noch immer schürt man das Feuer in Osteuropa, in dem man den Umsturz der Oligarchen unterstützt. Wer immer den Interessen der amerikanischen Wirtschaft dienlich erscheint, wird gegen den jeweiligen Konkurrenten in Stellung gebracht, und seien es noch so zwielichtige Elemente. Die Folge ist Bürgerkrieg, Krieg, massenhafter Mord und Verstümmelung, Flüchtlingselend und immer neue Höllen auf Erden.

Die Medien können mittlerweile gar nicht mehr Schritt halten, mit der Umetikettierung und Dämonisierung von Feinden. Wie soll man da auch nicht durcheinanderkommen bei dem ständigen Wechsel - heute noch Freiheitskämpfer, morgen schon Ausgeburt des Bösen. Überall, wo sich Amerika einmischt, bleibt ein Scherbenhaufen und die Zauberlehrlinge vermehren sich geradezu inlationär, ja, sie vervielfachen sich wie die abgeschlagenen Köpfe der Hydra.

Was im aktuellen Fall erstaunt- die US-Geheimdienste, die jeden kritischen Furz auf der Welt ausspionieren wußten nichts von diesen„Isis-Kämpfern“? Schwer zu glauben, fast noch schwerer, wie das unbemerkte Verschwinden der malaysischen Passagiermaschine. Kein Wunder, dass da Verschwörungstheorien ins Kraut schießen. Typisch erscheint auch wieder Israels Reaktion, die schon wieder gegen die Palästinenser und den Gazastreifen mobil machen.  

 

5.6.14 Lasst die Donau endlich in Ruhe!

Leserbrief an PNP zum Bericht über Niedrigwasser auf der Donau

 

Man spürt seit einiger Zeit, dass interessierte Kreise den Donauausbau wieder hervorkramen, auch um sich an Seehofer zu reiben. Nun muss dafür das extreme Niedrigwasser herhalten. Doch Beeinträchtigungen der Schifffahrt gibt es auch durch Hochwasser, vereiste Staubereiche und Schleusenreparaturen. Ob gegenwärtig die 150 Millionen Kubikmeter Donauwasser, die für den Betrieb des Main-Donaukanals nach Franken gepumpt werden, den Wasserspiegel deutlich heben würden, weiß ich nicht, hier zeigt sich aber, auf welch tönernen Füssen das Projekt steht. Anlässlich der A3-Diskussion behauptete jüngst ein Leser: "...wobei über Schiffstransporte viele hunderttausende Fernlaster mit Massengütern eingespart werden könnten". Diese Propagandasprüche stecken also noch immer in den Köpfen. Bevor man aber solche Behauptungen wiederholt, sollte man den Schiffsverkehr vor Ort beobachten, denn auch bei optimalsten Wasserständen sind kaum Schiffe unterwegs, nicht selten müssen sie Stunden auf ein Schiff warten. Und viele davon fahren leer durch die Gegend. Die Domäne der Schiffe sind Schüttgüter. Die Laster auf der A 3 haben aber in aller Regel anderes geladen. Und für den Ausbau des Container-Fernverkehrs sind die Brücken zu niedrig.

 

4.6.14 Wertegemeinschaft?

Kommentar in freigeisst.de

„Die NATO ist nicht nur ein Militärbündnis, sondern auch eine Wertegemeinschaft!“ sagte Kanzlerin Merkel heute im Bundestag. Auch wenn wir alle Getöteten und "Kollaterialschäden“ , die durch amerikanische Zündelei in den Krisenherden dieser Welt seit Obamas Übernahme der Präsidentschaft geschehen sind einmal außer Acht lassen – die 3000 durch Amerikas Drohnen Ermordeten scheinen unumstritten zu sein. Wie kann die Kanzlerin da von Wertegemeinschaft sprechen, es sei denn sie billigt diese Tötungsaaufträge und sagt damit, dass dies auch ihre Werte sind. Sie sollte dann aber nicht in deutschem Namen sprechen, denn die deutsche Bevölkerung hat damit nichts zu tun. Falls Obama die Ermordung der Verdächtigen ohne Gerichtsverhandlung nicht angeordnet haben sollte und er nur eine Marionette sein sollte, dann gehört auch das beim internationalen Gerichtshof in Den Haag untersucht. Doch wie wir wissen, unterwirft sich Amerika diesem Gericht nicht, es stellt sich über alle Gesetze. Und die Europäer? Sie verhalten sich wie Spießgesellen und feiern Obama, wie gestern in Polen, und hören sich in der Normandie und beim G7-Gipfel seine salbungsvollen Reden an. Auch dass er sie alle hat bespitzeln lassen, spielt für sie keine offenbar keine Rolle.

 

28.5.14 Die Wahl-Verweigerer hatten recht

Kommentar in freigeisst.de

Vor dem Krieg wird jedes kleine Unrecht von den parteiischen Medien auf die Waagschale gelegt und zur Empörung und Beeinflussung der Leser aufbereitet. Hat der Krieg dann begonnen, ist die Büchse der Pandora geöffnet und im allgemeinen Morden und Zerstören wird das ursprüngliche Unrecht zur Bagatelle. So war es immer und so ist es auch heute in der Ukraine. Nicht einmal der Umstand wird diskutiert, dass der zum Staatspräsidenten gewählte Schokoladen-Oligarch schon Truppen in den Krieg schickt, obwohl er sein Amt noch gar nicht angetreten hat.

Doch wir brauchen zum Empören gar nicht in die Ukraine schauen, wir brauchen nur verfolgen, wie es bei uns zugeht. Hätte das vor der Europawahl jemand gesagt, dass die den Wählern angebotenen Barroso-Nachfolger Juncker und Schulz nun einfach beiseite geschoben werden, und die Vertreter der Nationalstaaten die Nachfolge selber auskarteln. So verliert die parlamentarische Demokratie ihre letzten Masken.

In Ostbayern sind bei den EU-Wahlen schon 75 Prozent ferngeblieben, ob aus Protest oder Lethargie nicht bekannt ist. Die neueste Entwicklung gibt diesen Verweigerern recht, die Wahlen waren nur eine Farce.

 

26.5.14 Gegen Nichtwählen hilft nur Direkte Demokratie

Leserbrief im Straubinger Tagblatt zur Europawahl

 

Ob sich auch dieses Mal wieder einer zu sagen getraut, die Wahlenthaltung von 60 bis zu 75 Prozent wäre Ausdruck von bayerischer Glückseligkeit? Gewiss ist auch die gegenteilige Behauptung, dass das Nichtwählen der reine Wahlboykott sei, nicht zu halten, denn dafür gibt es einfach zuviele Zeitgenossen, die mit sich selber vollauf beschäftigt sind. Und doch mag auch in diesem Fall das Nichtwählen Ausdruck von Ohnmacht sein, was ja von „ohne-Macht“ kommt und genau den Zustand des einzelnen EU-Bürgers beschreibt. Ich bin mir deshalb sicher, dass ein bedeutsamer Prozentsatz der Nichtwähler sehr wohl ihr Votum abgaben, nämlich gegen das undurchschaubare, pseudodemokratische Theater, wie es in Brüssel stattfindet. Dagegen gibt es nur ein Mittel, das der direkten Demokratie. Wichtige Sachfragen, wie etwa die Bankenrettung, das Freihandelsabkommen oder die Expansionspolitik nach Osten, was uns an den Rand eines Krieges gebracht hat, müssen den Bürgern der EU vorgelegt werden. Sollten dann wieder 60-75 Prozent der Wähler zu Hause bleiben, dann wäre guter Rat wirklich teuer.

 

Meine Online-Diskussionsbeiträge in PNP zur Rekord-Wahlenthaltung in Ostbayern

28.5.14 @Geiss Haejm

Das Thema hier ist doch, ob die Wahlenthaltung von 75 Prozent der Waldler ein Denkzettel für die Politik war oder Ausdruck von Lethargie. Die jüngste Entwicklung gibt den Verweigerern aber recht. Hätte vor der Europawahl jemand gesagt, dass die den Wählern angebotenen Barroso-Nachfolger Juncker und Schulz nun einfach beiseite geschoben werden, und die Vertreter der Nationalstaaten die Nachfolge selber auskarteln, dann hätten diese Scheinwahl noch mehr Wähler boykottiert.

 

29.5.14 @highwayfloh antwortete, dass er den Begriff „Scheinwahl“ für übertrieben finde und dass man Vertrauen in die Politik haben soll. Zitat: „Würden wir diese essentielle Grundlage der Demokratie in Frage stellen, hätten wir von jetzt auf Gleich die totale Anarchie ... und das kann es doch auch nicht sein, oder?“

29.5.14 @Geiss Haejm

Wenn man den Wählern suggeriert, man könne zwischen zwei Kandidaten wählen und diese dann am Ende keine Rolle spielen, dann finde ich für ein solches Prozedere keinen anderen Begriff als "Scheinwahl". Ich selber war übrigens kein Wahlverweigerer und ich habe die Besucher auf meiner Website auch aufgerufen wählen zu gehen, denn es gab ja durchaus Parteien, die gegen das geplante Freihandelsabkommen sind, die nicht als Kriegstreiber auftreten usw. Ich habe mir angewöhnt beim Wählen Prioritäten zu setzen und wähle so manchmal in meiner Not auch Parteien, die mir in anderen Bereichen widerstreben. Ich hoffe, dass dieses Rumgeiere einmal nicht mehr nötig sein wird und noch einmal eine richtige Demokratie eingeführt wird, in der die Bevölkerung über Sachthemen abstimmen darf.
Übrigens @highwayfloh, die "totale Anarchie", die wir politisch gewiss beide nicht wollen, haben wir schon, denn wie sollte man das, was in der globalen Wirtschaft und in den Börsen herrscht, sonst nennen?

 

20.5.14 Von den Plätzen in die Herzen

 Kommentar in freigeisst.de zum PNP Bericht vom 17.5.14 „Martin Schulz zieht den Zorn der CSU auf sich“

Wir haben christliche Wurzeln, sagen schwarze Blabla-Politiker. Wäre es so, dann wäre unsere Zivilisation eine christliche und kein Raubtierkapitalismus.

Zur Religion macht unser GG eine klare Ansage: Jeder kann nach seiner Fasson selig werden und darf Glauben oder Nichtglauben was er möchte. Religiöse Zurschaustellung war auch nicht im Sinne von Jesus, er hat die öffentliche Frömmelei schwer gerügt. Was er zu den kirchlichen Palästen sagen würde oder gar zu der wenig glücklichen Wahl eines Folterinstrumentes als christliches Symbol, kann wohl jeder selbst beantworten.

Wir sollten uns dagegen wehren, dass Religion noch immer von interessierten Kreisen wie eine Blümchentapete gebraucht wird, um ihre Gaunergesellschaft zu verzieren. Und das ist auch keine Besonderheit des Abendlandes. In immer mehr islamischen Republiken wird die Religion für staatenbildende, nationalistische Zwecke missbraucht. Und auch in Israel ist es nicht anders, wo die jüdische Religion die Grundlage eines jüdischen Staates sein soll. Aber Judentum ist Religion und keine Nationalität, darauf werden israelische Denker nicht müde hinzuweisen. Und nun ist zu befürchten, dass auch der Hinduismus in Indien ähnlich mißbraucht werden wird. Europa sollte, da muss ich Martin Schulz rechtgeben, mit gutem Beispiel vorangehen und der Religion ihren Platz zuweisen, von den Plätzen in die Herzen der Menschen.

 

13.5.14 Kommerzielles Theater

Anmerkungen zum Eurovision Song Contest von 2014 in „freigeisst.de“

 Als Schülerband haben wir einmal an einem Wettbewerb teilgenommen, Sieger wurde, wem am Lautesten geklatscht wurde. Es gewann natürlich die Band aus dem Veranstaltungsort. Damals verstand ich, dass man Kunst nicht messen kann und darf. Seither sind mir alle musikalischen Wettbewerbe suspekt, vom Gstanzlsingen bis zum Eurovision Song Contest. Das aufgeblasene Glitzertheater von letzterem hat mich seit Jugendtagen abgestossen. Diese Veranstaltung die vorgab Völkerverständigung fördern zu wollen, war der reine Kommerz und die nationalen Animositäten, die bei der Punktevergabe regelmäßig zum Vorschein kamen, zeigten, wie es um Europa wirklich stand. Dann die immergleichen Schlagerkomponisten, die ihr Produkt immer mehr in Glanzpapier, mit Bühnenshow, elektronischem Schnickschnack und den immergleichen musikalischen Phrasen verpackten und ihre Pfründe verteidigten! Als die Länderverteter auch noch begannen sich ihrer eigenen Sprache zu schämen und nur noch Englisch sangen, da wurde klar, dass dies eine Propagandaveranstaltiung der Globalisierung war und Ausdruck der Verachtung der Völker, ihrer Vielfalt und Eigenheiten.

Ob das den Teilnehmern bewußt war, glaube ich aber eher nicht. Sie hatten nur den kommerziellen Erfolg im Auge, und um den zu gewinnen, mußte man immer noch einen Showeffekt draufsetzen. Von der Tanzgruppe "Dshingis Khan" aus den Achtzigern bis zur Transvestitenshow in diesem Jahr - es ging immer nur um Auffallen und auf diese Weise Kohle zu machen.

Heute empören sich viele, weil ein bärtiger Jesusdarsteller im Glitzerkleid gewonnen hat. Die Ähnlichkeit mit tief verwurzelten religiösen Darstellungen ist unübersehbar, doch diese kommerzialisierte Plasphemie ist gegenwärtig nicht das Thema. Dagegen wird das Ganze zu einer moralischen Sache hochgespielt, zur Entscheidung über Toleranz, Modernität und veralteten moralischen Auffassungen. Es ginge um Toleranz gegenüber sexueller Abart, in der sich endlich wieder einmal die "modernen Westler" von den verknöcherten Osteuropäern und Muselmanen unterscheiden können. Im gegenwärtigen immerhin nicht ganz unwahrscheinlichen Vorstadium eines Krieges und der allgemeinen Russenhetze des Imperiums und seiner Statthalter, vielleicht kein Zufall. Doch wir sollten alles ein wenig tiefer hängen. Da hat eine herausgeputzte, freundlich verklärt schauende Ikone mit Bart und Prinzessinnenkleid eine rührende Show geliefert. Wenige fanden es lustig, andere wie die Verkündigung eines Evangeliums, wieder andere fanden es mitleidserregend und nicht wenige haben Sorge, dass wieder einmal das Abweichende als Vorbild für die Kinder dienen und die um sich greifende sexuelle Verwirrung zum Normalzustand werden könnte.

Doch vermutlich war alles nur Pop und Kommerz, der durch Auffallen die Geldbeutel öffnen soll. Ob ein Mensch dafür mißbraucht wurde oder ob Thomas Neuwirth, alias Conquita Wurst wirklich eine Botschaft vermitteln wollte, ich weiß es nicht. Ich habe mir im Nachhinein das Lied angehört, mit geschlossenen Augen übrigens, um vom Lied nicht durch visuelle Reize abgelenkt zu werden. Was soll ich sagen, ich kann nichts damit anfangen, aber nicht weil die/der Vortragende einen Bart hatte.

 

 

13.5.14 Kommentar in PNP-Online zu einem Leserbrief, der mehr Atomkraft forderte

 

 

6.5.14 Onlinekommentar auf eine Forderung nach weiteren Staustufen an der Donau

 

 

3.5.14 Beredtes Schweigen

Kommentar in freigeisst.de

Wo bleibt der Aufschrei des Westens über den Brandanschlag von ukrainischen Provokateuren in Odessa mit über vierzig Toten? Man stelle sich vor, die Sache wäre andersherum verbrochen worden! Zitat aus SPON:

"Die (ukrainische) Polizei sah tatenlos zu, als im südukrainischen Odessa ein Gewerkschaftshaus in Brand gesetzt wurde. Dutzende prorussische Aktivisten kamen ums Leben. Der Gouverneur lobt die Brandstifter: "Sie haben Terroristen neutralisiert."

Wo bleibt die Empörung des Westens, dass die ukrainische Marionettenregierung der Krim seit etwa drei Wochen das Wasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung fast gänzlich verweigert und ungenützt ins Meer leitet?

Unter dem Deckmantel OSZE schickte Verteidigungsministerin von der Leyen "hochprofessionelle Experten aus der Bundeswehr" in das Spannungsgebiet Ostukraine um "herauszufinden, wie das militärische Potential in der Ukraine sei". (Zitate v.d.Leyen). und wenn diese Militärspione dann festgenommen werden, wird das in den Medien zum Propagandadrama aufgeblasen. Mit welchem Recht mischt sich die Bundeswehr in einem fremden Land ein? Frau von der Leyen sollte schnell zurücktreten, ebenso die Kanzlerin, die Politik in fremdem Auftrag macht.

 

3.5.14 Hebammenschutz statt Lobbyistengier

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Artikel vom 1.5.14 „Kassen sollen Hebammen helfen“

Die Bedeutung von Hebammen braucht wohl nicht begründet werden, sie waren immer einer der überlebenswichtigsten Berufe jeder Gemeinschaft. Doch heute haben im reichen Deutschland schon ganze Regionen keine eigenen Geburtsabteilungen mehr, weil die neoliberale Gier den Lobbygruppen das Profitmachen mit allem und jedem erlaubt, den Hebammen wird durch irrwitzige Beitragserhöhunen von privaten Versicherungen die Luft abgeschnürrt. Unser Staat sichert zwar Milliardenexporte der Rüstungsindustrie in Krisenstaaten ab, aber für die seltenen Schäden der paar Tausend Hebammen im Land kann er kein Netz aufspannen? Schwer zu glauben. Aber das Problem hat ja noch andere Aspekte, denn natürliche Geburten bringen Kliniken und Ärzten zu wenig Ertrag. Kaiserschnittgeburten etwa können zum vielfachen Satz abgerechnet werden und sind zeitlich meist zu normalen Praxiszeiten planbar. Jede dritte Geburt ist heute deshalb schon eine operative Geburt und nur ein kleiner Teil davon ist medizinisch angezeigt. Und rede mir jetzt keiner vom ärztlichen Sachverstand und Ethos! Wir haben unsere Kinder zu einer Zeit bekommen, wo man weit fahren mußte, bis man eine Klinik fand, bei der ein Vater bei der Geburt dabei sein durfte, „Rooming- In“ erlaubt wurde und wo das Stillen der Babys nicht als artfremdes Begehren aufgefasst wurde. Auch dieser Wahnsinn wurde von den Fachärzten und anderen Mietmäulern in weißen Kitteln „wissenschaftlich“ begründet.

 

1.5.14 Ende der letzten Illusionen

Kommentar in freigeisst.de

„Wie werden nicht anfangen uns für die Arbeit unserer Geheimdienste zu entschuldigen, was sie machen ist richtig“, erklärte heute in den Tagesthemen ein Sprecher des Weißen Hauses, unmittelbar vor dem Besuch der Kanzlerin in den USA. Also ist das Auspähen der Deutschen und ihrer Regierung richtig, es scheint nicht das geringste Bedauern daruber zu geben. Gleichzeitig fordert Obama ein schärferes Vorgehen der Europäer (vor allem der Deutschen) gegen Russland. Man gewinnt den Eindruck, als wäre das die „Strafe“ des Pentagon für die deutsche Kritik an ihren Bespitzelungsaktionen, die Strafe, dass die Deutschen sich darüber aufregen. Deutlicher kann man das Verhältnis von Imperium und seinen Vasallen nicht ausdrücken. Nun ging die deutsche Regierung sowieso schon vielfach in untertänige Vorleistung, etwa darf der Whistleblower Snowden, so verkündete Berlin vor wenigen Tagen, nicht in Deutschland vor dem Untersuchungsausschuss aussagen, weil das zu "Belastungen und zu Verärgerung bei den amerikanischen Partnern führen würde". Ist da weitere Kommentierung nötig? Es sagt alles aus über unsere Souveränität. Wir sollten endlich aufhören, die alten Märchen von Partnerschaft und von Obama, dem Friedfertigen, zu erzählen. Dass die großen Meinungsmacher im Land sich darin nicht halten werden, ist klar.

 

29.4.14 Leserbriefe sind unverzichtbares demokratisches Instrument

Leserbrief in BBZ zur Auseinandersetzung um Dr. Bullik und Stadtrat Karl Stangl im Bayerwaldboten Zwiesel  - rot markierter Text wurde gestrichen -

In einer großen bayerischen Zeitung fand ich unlängst ein Loblied auf Leserbriefe, es hieß, sie seien ein Gewinn für Leser und Verlag und „die Würze für das Gericht“. Alleine weil sie nicht honoriert würden, seien sie „hundertprozentiges Produkt ehrlicher Meinung“. Nun ist das gewiss keine Gewähr vor irrigen Schlüssen und macht Leserbriefschreiber auch zu keinen Engeln, aber Leserbriefe sind unbestreitbar ein nicht unwichtiger Teil der Pressefreiheit und somit der Demokratie. Bei uns im Woid wird diese Wertschätzung immer öfter von dünnhäutigen und an Lobhudelei gewöhnten Politikern nicht geteilt. Statt sich zu freuen, dass Bürger mitdenken und sich den Mund aufzumachen getrauen, werden sie verächtlich gemacht, wie gerade wieder einmal Dr. Bullik von Stadtrat Karl Stangl. Gewiss ist den Lesern der Internetpranger gegen mich noch in Erinnerung, damals ging der Schuß aber glücklicherweise nach hinten los. Leider haben Politiker auch noch andere Möglichkeiten einem das Leben schwer zu machen. Der schlimmste Effekt dieser „Exempel“ ist aber die allgemeine Einschüchterung. Wer getraut sich noch öffentlich Solidarität zu üben oder gar anzuklagen? Und das ist für eine Demokratie fatal, aber wohl auch Zweck der Übung. Man macht ein paar bekannte Schreiber fertig und der Rest ist Schweigen.  

 

28.4.14 Gäbe es bei uns direkte Demokratie

Kommentar in freigeisst.de

Gäbe es bei uns direkte Demokratie, so wie etwa in der Schweiz, dann könnte die Kanzlerin Herrn Obama sagen: „Tut mir leid, aber unsere Bevölkerung will keinen Krieg, sie hat darüber abgestimmt und mit Zweidrittelmehrheit entschieden. Die Leute wollen weder Kanonenbootpolitik irgendwo in der Welt, noch Russland in den Würgegriff nehmen. Die Ukraine sollte ein neutraler Staat werden und eine Brücke zu Russland. Als Kanzlerin muss ich mich daran halten, denn was ich ich für Politik mache, bestimmt der Souverän, also das Volk, und nicht eine fremde Macht, die mit ihrer Ukrainepolitik zwei Konkurrenten ausschalten will, Russland und Westeuropa.

Gäbe es bei uns direkte Demokratie, dann könnte die Kanzlerin Herrn Obama sagen: "Tut mir leid, aber unser Grundgesetz erlaubt es nicht, dass eine fremde Macht von Deutschland aus in aller Welt Menschen mit Drohnen ermordet. Die Bürger haben darüber abgestimmt und es gab wieder eine Zweidrittelmehrheit.

Gäbe es bei uns direkte Demokratie, dann könnte die Kanzlerin Herrn Obama sagen, tut mir leid, aber wir wollen unsere Mitgliedschaft in der NATO kündigen. Wir wurden 1999 mit falschen Informationen in den völkerrechtswidrigen Balkankrieg getrieben, 2001 wurde der Verteidigungsfall provoziert und damit auch der Afghanistankrieg. Und heute zündeln NATO- Partner in Syrien und wieder sind wir nur eine Haaresbreite von einem Bündnisfall entfernt. Selbiges gilt für die Ukraine. Unsere Bürger haben es auch satt, dass die NATO immer einen netten europäischen Politiker als Verpackung als NATO-Repräsentanten hat, der Pakt aber immer von amerikanischen Militärs geführt wird. Die Deutschen wollen nicht länger bei dieser fremdgesteuerten Fremdenlegion mitmachen.

Gäbe es bei uns direkte Demokratie, dann könnte die Kanzlerin zu Herrn Obama sagen, sorry, aber meine Bevölkerung hat darüber abgestimmt und sie will keine Freihandelszone mit den USA, denn wir wollen unsere sozialen, kulturellen und bäuerlichen Eigenheiten erhalten, denn sie sind einmal mühsam erkämpft worden.

Gäbe es bei uns direkte Demokratie, dann könnte die Kanzlerin zu Herrn Obama sagen, unsere Bevölkerung will die Banken und ihre krummen Geschäfte reglementieren, die Zockerei abschaffen und keine Gaunerbanken mehr retten.

Gäbe es bei uns direkte Demokratie, dann könnte die Kanzlerin Herrn Obama sagen, unser Volk hat darüber abgestimmt, es will keine Kriegswaffen mehr in Krisenländer liefern und erst recht dafür keine Bürgschaften übernehmen. (usf.)

Dir ist wohl nun klar geworden, warum es bei uns keine Volksabstimmungen zu elementaren Fragen gibt. Amerika lässt diese einfach nicht zu und unsere Regierung gehorcht, so wie sie es schon immer getan hat.

 

26.4.14 Aus den Nachrichten, aus dem Sinn

Kommentar in freigeisst.de

 

Was ist nun mit der vor 3 Wochen vom Radar verschwundenen Passagiermaschine der Malaysien-Air? Die Medien schweigen und so ist es wieder einmal, aus den Schlagzeilen, aus dem Sinn. Welche Medien bohren bei denen nach, die es wissen müssen? Es ist offensichtlich nicht gewünscht, also wieder einmal großes Schweigen. Dabei kann jeder Internet-User mit "flightradar" den Passagierverkehr über unseren Köpfen beobachten. Und die großen Luftraumbespitzler dieser Welt wissen nicht, wie und wann und wohin eine Passagiermaschine verschwunden ist? Sie, die dir vom Sateliten aus beim Binkeln im Freien zuschauen können? Von Insidern hört man unter vorgehaltener Hand, dass die Maschine mit hoher Wahrscheinlichkeit abgeschossen wurde. Von wem? Vielleicht von denen, die zu dem Vorfall am Lautesten schweigen? Wäre nicht das erste Mal. Doch warum schweigen auch die anderen Luftraumbespitzler?

 

24.4.14 Hilflos

Kommentar in freigeisst.de

 

Und alles im Namen Deutschlands! Und später werden uns Zyniker wieder vorhalten, ihr habt es ja gewusst und geschehen lassen! Doch was sollen wir tun, wenn unsere Regierung der Rüstungsindustrie über 6 Milliarden an Hermesbürgschaften für Waffenexporte in Krisenländer zur Verfügung stellt? Was sollen wir dagegen tun, es verstößt gegen das GG, doch niemand klagt dagegen (als Bürger hat man sowieso kein Klagerecht). Hier werden Milliarden Steuergelder zum Verschärfen internationaler Konflikte eingesetzt, Diktaturen und Kriegstreiber beliefert  und der Rüstungsindustrie jedes Risiko abgenommen. Oder die dreiste Bankenrettung, mit der zockenden Gaunern mit Steuergeld ihre Verluste gesichert werden! Oder die Militäreinsätze unter fremder Führung, die nach wie vor geltendes Recht beugen!

Und wenn Europa von den USA gegen seine vitalen Interessen in einen Krieg mit Russland getrieben wird, weil die NATO nach der Afghanistanpleite ihre Exisenz rechtfertigen muss und einen neuen Feind braucht, etwa weil Konzerne immer neue Geschäfte machen wollen, dann stockt uns empört der Atem, angesichts unserer Hilflosigkeit und einer von Zehntausenden bringt die Courage auf, einen Leserbrief dagegen zu schreiben, der dann von der offenbar unter Kriegsrecht stehenden, gleichgerichteten Presse nicht abdruckt wird.

 

23.4.14 Zukunft der Demokratie

 Leserbrief in PNP zum heutigen Bericht "Brandl: Bürgerentscheide: "Oft gewinnt die laute Minderheit"

 

Gemeindetagschef Uwe Brandl sollte bedenken, dass angesichts der letzten Wahlbeteiligung von oft unter 50 Prozent die Gemeinden praktisch immer von Minderheiten geführt werden. Selbst wenn seine Partei irgendwo 50 Prozent erreicht hat, wurde sie tatsächlich nur von einem Viertel der Bürger gewählt und nicht selten mit dem Gefühl das kleinere Übel oder die Katze im Sack gewählt zu haben. Wenn man dann noch bedenkt, wieviel die Räte tatsächlich entscheiden dürfen, bei all den Vorgaben aus München, Berlin, Brüssel und Washington, dann sollten sie sich eher für Bürgerentscheide stark machen, anstatt sie schlecht zu reden. Plebizite sind die Weiterentwicklung der gegenwärtigen Demokratie, die einmal aus der Rückschau wie eine „Kinderdemokratie“ erscheinen wird, mit ihrem Parteiengezänk, ihren Schaufensterreden, ihrem Lobbyismus und nicht selten auch mit ihrer Korruption. Gewiss sind die Ergebnisse von Bürgerentscheiden vielleicht auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss, aber bei Sachthemen entscheiden die Menschen erfahrungsgemäß recht vernünftig, ich darf nur an die früheren Pro und Contrasendungen erinnern. Wichtig ist immer die vorhergehende Information über das Für und Wider. Und ohne diese Sachkunde funktioniert gemäß Friedrich Schiller sowieso keine Demokratie. Noch ein Wort zu Horst Seehofers Taktik, sein Ohr am Volk zu haben: Das ist zwar kein Ersatz für Bürgerentscheide, ist mir aber viel sympathischer als wenn einer sich die Ohren verstöpselt und sich von Ideologien oder Geldumschlägen leiten lässt.  

 

11.4.14 Unglaubliche Sprüche von Gauck beim Bankentag

Kommentar in freigeisst.de

Das kriminelle Wirtschaften der Banker nannte Gauck "fehlgeleitete Kreativität". Dann weist er den betrogenen Opfern die Mitschuld für ihre Verluste zu, weil sie zu wenig von Geldgeschäften verstehen, sagt aber im nächsten Satz, es sei gut, dass die Menschen das Banken- und Geldsystem nicht verstehen, "sonst hätten wir eine Revolution vor morgen früh.“ Anstatt bei den Bankern Verbesserungen einzufordern, sagte der Bundespräsident, die Banken seien schon genug reguliert... Die Banker waren begeistert....

Auch Kanzlerin Merkel war begeistert, dass Griechenland wieder ein paar Milliarden Staatsanleihen für knapp 5 Prozent auf dem Kapitalmarkt verkaufen konnte, so als wenn das nicht bedeutete, dass die Anleger Zinsen auf Kosten der EU kassieren können, denn die müssen ja bekanntlich für die griechischen Schulden geradestehen...

 

10.4.14 Vertreibung der Treuesten?

 Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 10.4.14 „Dauercamper brechen ihre Zelte ab“

 

Fast nicht zu glauben, dass 80 Camperfamilien vertrieben werden, weil Investoren mit Millionen winken! Aber kann sich Zwiesel das wirklich leisten, darf sich das überhaupt ein Urlaubsort leisten? Wird sonst nicht um jeden Urlauber gerungen? Und sich gerade der Treuesten entledigen? Und diese aufgeblasenen Etikettierungen: „170 luxuröse Chalets“, „Komfort-Stellplätze“...

Egal, die Stadt Zwiesel oder die neue Kreis GmbH täten gut daran, den vom Ahornbachl Vertriebenen Alternativen anzubieten und zu retten, was noch zu retten ist.

 

9.4.14 Emerenz statt Hindenburg

Zum Bericht in der BBZ "Neuer Name für die Gebäudestraße"

Wenn wir gerade dabei sind Straßen umzubenennen, sollte man sich im hundersten Jahr seit Ausbruch des 1. Weltkrieges fragen, ob der Name "Hindenburg“ für eine Straße noch passt. Dieser Name steht für eine der fatalsten Personen, die unser Land hervorgebracht hat. Nicht nur, dass er 1933 Steigbügelhalter für Hitler war und damit die erste deutsche Republik zerstörte, auch seine Rolle im 1. Weltkrieg, wo er 1916 zusammen mit General Ludendorff Kaiser Wilhelm II. entmachtete und faktisch eine Militärjunta installierte, 1917 den uneingeschränkzen U-Bootkrieg befahl und den Verständigungsfrieden ablehnte, mit dem das Völkermorden hätte gestoppt werden können. Hindenburg steht für Deutschlands Unglück, seine politische und militärische Vernageltheit führte zum Versailler Diktat, dessen ungerechte Lasten zum Aufstieg der Faschisten führte un damit zu allem, was danach an Massenmorden geschah. Wie will man den Kindern heute erklären, dass man noch immer einen so furchtbaren Menschen mit einem Straßennamen ehrt?

Für eine bayerische Stadt wie Zwiesel gibt es alternativ auf jeden Fall viele Persönlichkeiten, auf die wir stolz sein können. Mir würde eine „Emerenz-Maier-Straße“ gefallen, oder eine „Ludwig-Thoma-Straße“, auch Karl-Valentin oder der Roider-Jackl würden uns gut anstehen.

Aber eins ist klar, eine Umbenennung müßte von den Anwohnern gewünscht werden, denn ein Namenswechsel wäre mit einigen Beschwerlichkeiten verbunden.

 

4.4.14 Nachruf auf eine schöne Schule

Leserbrief in BBR zum Bericht vom Montag "Bagger und Abrissbirne leisten ganze Arbeit" vom 31. März:

"Es war eine der schönsten Schulen in Ostbayern, die Christophorusschule in Schweinhütt. Wie eine Hand mit gespreizten Fingern lag das Gebäude am Hang und jeder Finger war ein Klassenzimmer, ebenerdig mit Türen nach außen, besonnt von drei Seiten, mit viel Grün und toller Aussicht.

Ein Glück, dass die ,Mutter‘ dieser Schule und der gesamten Lebenshilfe Regen, Ruth Braumandl, den Abbruch nicht mehr zu erleben braucht, es würde ihr das Herz brechen. Wie stolz war sie auf die bauliche Konzeption und das menschliche Maß dieses Gebäudes, wie lange hatte sie dafür gekämpft, wie viele Klinken bei Bittgängen geputzt. Schelmisch hat sie sich darüber gefreut, dass es ihr gelungen war, die Schule auf einen Atombunker setzen zu können und so das Kellergeschoss zu sparen und die Gelder über der Erde wirksam werden zu lassen.

Gewiss war manches nicht optimal und die vielen Außenwände in eisigen Wintern ein energetisches Problem. Doch die großen Fensterflächen fingen auch viel Sonnenwärme ein, was in den Übergangszeiten die Heizkosten senkte. Doch die Entscheidung für einen Neubau für über 10 Millionen Euro ist gefallen und so kann dieser Brief auch nur ein Nachruf sein.

Fragen bleiben aber doch, zumal die Schülerzahlen offenbar zurückgehen, alle Welt von Inklusion redet und es einige zu groß geratene Schulneubauten im Kreis gibt."

 

6.4.14 Es reicht für alle Zeiten!

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht "Obama: EU muss sich von Moskau abgrenzen"

Der Ukrainer Chruschtschow verschenkte 1954 die russische Krim an die Ukraine, ohne die überwiegend russische Bevölkerung zu befragen, doch dieser Verstoß gegen das Völkerrecht kümmerte im Westen niemanden. Nun durften die Krimbewohner über ihre Zugehörigkeit erstmals abstimmen und sie haben diese merkwürdige „Schenkung nach Diktatorenart“ rückgängig gemacht.

Obama wetterte darüber in Brüssel, denn „im 21. Jahrhundert dürfen Grenzen in Europa nicht mit Gewalt neu gezeichnet werden“. Wie? Aber 1999 durten die Grenzen auf dem Balkan von der Nato - nach einem völkerrechtswidrigen Krieg - schon neu gezogen werden? Das ist alles so scheinheilig und die Mehrheit der Deutschen hat das – laut Umfragen – offenbar auch gemerkt. Nur Minister Scheuble reiht sich in die Reihe der geschichtslosen Scharfmacher und verglich – wie schon zuvor die Gasprinzessin Julia Timoschenko und Hillary Clinton - den russischen Präsidenten Putin mit Hitler. Und so beginnt wieder das üble Räuberspiel, das wir seit vielen Jahren in immer kürzeren Abständen erleben: Wer etwa seine Gas- und Öllagerstätten selber vermarktet und den Reibach nicht den westlichen Konzernen überlässt, der wird dämonisiert.

Wir brauchen gar nicht bis zu den imperialen Kreuzzügen gegen Russland durch den Deutschen Ritterorden zurückgehen, auch in der Neuzeit wurde Russland dreimal von Deutschen überfallen, wenn man die erzwungene Beteiligung von Bayern an Napoleons Feldzug dazuzählt. Und alleine beim letzten Überfall wurden 27 Millionen Russen getötet. Und doch wollten die Russen auch nach diesem ungeheueren Verbrechen Deutschland nicht spalten, wenn – ja, wenn es ein neutraler Staat geworden wäre, was die Westalliierten und Adenauer aber nicht zuließen, denn man brauchte uns als Speerspitze und Frontstaat. Aber auch die späte Wiedervereinigung haben wir den Russen zu verdanken, weil sich unsere "Freunde" und Bündnispartner im Westen der Vereinigung bis zuletzt widersetzt haben. Einer meiner Ahnen war mit Napoleon in Russland, meine beiden Großväter in beiden Weltkriegen. Es reicht also für alle Zeiten! Wir brauchen die Belehrungen des Friedensnobelpreisträgers Obamas nicht, der uns schon wieder einzupleuen versucht, wo der Feind steht. Wir wissen sehr wohl, dass es ihm alleine um Machtausweitung und Profit geht, westliche Multis sollen Europa „fracken“ dürfen und wollen auch amerikanisches Schiefergas an uns verkaufen. Und EU-Kommissionspräsident Barroso nennt das eine gute Nachricht. Da fragt man sich schon, wessen Interessen der Herr vertritt.

 

2.4.14 Aufklärung überfällig

zum PNP-Bericht "CIA verschleiert Folter Verhöre vor US-Senat"

 

Von dieser zwielichtigen Firma wird noch viel mehr verschleiert. Warum ging etwa der Untersuchungsbericht zum Terroranschlag auf die Twillingstürme mit keinem Wort auf den Zusammbruch des benachbarten WT-Centers Nr. 7 ein, immerhin ein 170 Meter-Hochhaus, das perfekt senkrecht in sich zusammenstürzte, ohne von den Terrorflugzeugen tangiert worden zu sein? Warum wurde dieses Ereignis von den Medien verschwiegen, mit Ausnahme der BBC, die den Einsturz schon vor dem Einsturz gemeldet haben soll. Wenn dies so stimmen sollte, (der Schweizer Historiker Ganser stellt den Sachverhalt ziemlich glaubwürdig dar, Videoclip dazu) dann wäre etwas ungeheuerlich faul in diesem Staate. Schließlich würde das bedeuten, dass der Bündnisfall der NATO und ein bald  13 jähriger Krieg durch einen selbst inszenierten 3000-fachen Massenmord provoziert worden wäre und in der Folge hundertausende von Menschen in Afghanistan und dem Irak sterben mußten und noch mehr an Leib und Seele geschädigt wurden. Auch die Zerstörung ganzer Landstriche und unserer moralischen Werte durch allumfassende Bespitzelung und Folter wären Posten auf dieser Rechnung. Wie sagt Dr. Ganser, es gibt nur drei Erklärungen für den 11. 9. : entweder war es wirklich Bin Laden und das amerikanische Sicherheitssystem hat in einem unglaublichen Maß versagt, oder Bush & Co haben dieses Versagen absichtlich zugelassen, um Krieg führen zu können oder drittens, sie haben aus demselben Grund das Verbrechen selber verüben lassen.

 

1.4.14 Geschichtslose Kriegshetzer

Kommentar in freigeisst.de

Auf was kann man schließen, wenn Wolfgang Scheuble, Julia Timoschenko und Hillary Clinton den russischen Präsidenten Putin mit Hitler vergleichen? Auf völlige Geschichtslosigkeit? Beginnende Senilität? Reine Bosheit? Zu Sowjetzeiten hätte man halt auf strammen Antikommunismus getippt, aber Putin und Russland haben mit Kommunismus nichts zu tun, in Russland herrscht auch der Kapitalismus. Doch Russland, das größte Land der Erde, ist ein wirtschaftlicher Konkurrent, ein Land voller Bodenschätze und auf diese will das westliche Imperium Zugriff. Und so beginnt wieder das üble Räuberspiel, das wir seit vielen Jahren in immer kürzeren Abständen erleben: Wer etwa seine Gas- und Öllagerstätten selber vermarktet und den Reibach nicht den amerikanisch-britischen Konzernen machen lässt, der wird dämonisiert, zum Land der Bösen erklärt. Über die Kriegshetzerinnen Clinton und Timoschenko ist jedes Wort zuviel, über Scheuble bin ich aber enttäuscht. Er sollte einfach nur zurücktreten und unserem Land nicht weiter schaden.

Noch ein Wort zur Krim. Als Chruschtschow die russische Krim 1954 an die Ukraine verschenkt hat, durfte die Bevölkerung nicht mitreden, was ein Verstoß gegen das Völkerrecht war. Putin dagegen hat die Bewohner der Krim abstimmen lassen und ihr Votum war eindeutig. Hier wurde der Völkerrechtsverstoß (der während der Sowjetzeit faktisch aber keine Rolle gespielt haben dürfte), berichtigt.

Aus Scheubles Rede - und nicht nur aus seiner - spürt man die alte Russenhetze aus der Nazizeit und der katholischen Kirche, die im Kommunismus und auch in der Orthodoxie das Teuflische schlechthin sah. Da ich als junger Mensch vielfach in der Kirche engagiert war, spreche ich aus eigener Erfahrung. Doch als geschichtsbegeisteter Jugendlicher fiel mir bald auf, dass die Deutschen schon seit Jahrhundert imperiale Kreuzzüge gegen Russland führten (deutscher Orden) und auch in der Neuzeit Russland bereits dreimal überfallen haben, wenn man die Beteiligung bei Napoleons Feldzug dazuzählt. Oder dass Hitler den Pakt mit Stalin gebrochen hat und Russland überfiel. Und dass in der Folge 20-27 Millionen Russen getötet wurden. Und dass selbst nach diesem ungeheueren Verbrechen die Russen Deutschland nicht gespalten hätten, wenn es ein neutraler Staat geworden wäre. Auch dass wir die Wiedervereinigung den Russen zu verdanken haben und sich unsere "Freunde" und Bündnispartner im Westen der Vereinigung bis zuletzt widersetzt haben. Auch sollte man sich in Erinnerung rufen, dass zuerst die NATO gegründet wurde und der so verteufelte Warschauer Pakt erst fünf Tage später die Antwort darauf war. Und nicht zu vergessen, der atomare Wettstreit ging von Amerika aus, bis heute haben sie als einzige atomares Höllenfeuer zum Massenmord eingesetzt.

 

28.3.14 Gedanken zur Entwicklung in der Ukraine

Kommentar in freigeisst.de

Die Ukrainer können einem leid tun. Erst werden sie vom Westen gelockt und als Spielball für strategische Machtspiele missbraucht, nun bekommen sie nach und nach die Rechnung serviert. Bei der bevorstehenden Wahl können sie zwischen Oligarchen wählen, etwa dem "Schokoladenkönig", oder der wundersam genesenden "Gasprinzessin" oder und einem vom Westen ferngesteuerten Boxer usw. Die Gasrechnung wird um 50 Prozent teurer und die angekündigte Milliardenhilfe des IHW ist an harte Bedingungen geknüpft, Fachleute ziehen schon den Vergleich mit Griechenland, was die weitere Verarmung des Volkes bedeutet. Wie zu lesen , wollen amerikanische Konzerne die Ukraine "fracken", was den Ukrainern ganz sicher wenig Gewinn bringen wird, dafür ökologische Zerstörung. Und man will amerikanisches Schiefergas nach Europa und in die Ukraine liefern, hat Obama gerade mit den EU-Führern beschlossen. Es geht also wieder einmal um Geschäft im großen Stil.

Die Chinesen haben sich bei der UN-Abstimmung enthalten, lese ich. Vielleicht weil sie in der Ukraine drei Millionen Hektar fruchtbarstes Ackerland kaufen wollen oder bereits gekauft haben? (mehr...)

Warum, so fragt man sich, reitet die Weltgemeinschaft so auf dem Begriff "völkerrechtswidrig" herum, wenn die allermeisten Krimbewohner den Anschluss an Russland wollten? Klar, weil es weltweit haufenweise willkürlich gezogene Grenzen gibt und man Abspaltungen verhindern will.

Übrigens sollen 50 Milliarden Dollar in der letzten Zeit von den Oligarchen und den korrupten ukrainischen Führern ins Ausland geschafft worden sein, soviel zur Solidarität der Superreichen. Bei weiterer Anbindung an den Westen werden dem Geld - wie in vergleichbaren früheren Ostblockländern - die Fachkräfte folgen, vor allem Ärzte werden wieder dem Lockruf des Geldes erliegen und die Bevölkerung wird wie immer damit zurechtkommen müssen. Die Oligarchen werden aber auch von der Not wieder profitieren, darauf könnte man jede Wette abschließen.

 

 

6.2.15 Onlinekommentar VZ zur Reaktivierung der Regentalbahn

27.3.14 Obama beim Papst

Kommentar auf freigeisst.de

Wie kann Papst Franziskus den Massenmörder Obama empfangen und mit ihm scherzen? Und eine Witz am Rande: Obamas Gastgeschenk an den Papst war ein Sortiment besonderer Samen aus dem Garten des Weißen Hauses. Was für eine Augenwischerei! Gleichzeitig zerstört die US-Firma Monsanto mit ihren genveränderten Sämereien die Pflanzenvielfalt dieser Erde und strebt nach dem Monopol für alle Nahrungspflanzen und versucht sich sogar Patente für die Schöpfung zu sichern, sogar für Lebewesen... Und hat nicht Obama gerade wieder dieses ungeheuere Verbrechen mit seiner Propaganda für die Freihandelszone unterstützt?

Als ich Obama und Franziskus so lachend nebeneinander sah, kam mir der ungeheuere Verdacht, dass vielleicht beide nur freundliche Strohmänner sind, mit denen man die Völker zu beruhigen sucht. Bei Obama war schon lange Demaskierung, auch wenn ihre speichel- und hämoridenleckenden Statthalter noch immer so tun, als sei nichts gewesen. Und Rom war ebenfalls moralisch am Ende, es brauchte eine Lichtgestalt, um die Gläubigen auf menschliche Veränderungen wieder hoffen zu lassen und dem Kirchenfossil wieder den Anschein von Durchblutung zu geben. Bei Franziskus kann man aber noch hoffen, dass seine Impulse nicht mehr rückgängig zu machen sind. Der Obama-Empfang gehört aber nicht dazu.

 

25.3.14 Demaskierungen ohne Ende

Kommentar in freigeisst.de

Ein Obama, der Russland verhöhnt und verbal den Kalten Krieg weiter anheizt, eine Julia Timoschenko (das ist die ukranische "Gasprinzessin", deren Markenzeichen der wie ein Heiligenschein um den Kopf geflochtene blonde Zopf ist), die die wüstesten Morddrohungen gegen Putin und pauschal gegen die Russen ausstösst, - ich glaube, es sollte reichen, zu maximaler Distanzierung von diesen Kriegstreibern und Scharfmachern. Warum wurde Obama beim Gipfel in Den Haag eigentlich nicht zum Internationalen Gerichtshof vorgeladen, wegen der Ermordung von Tausenden mit ferngelenkten Drohnen oder seiner Verstrickungen in Putsche und Bürgerkriege und der systematischen Ausspähung ganzer Völker? Wie weit ist etwa der ägyptische Polizei- und Militärstaat, der gestern über 500 Menschen zum Tode verurteilt hat, eine Marionette des Westens? Gut, wären alle beim "Nukleargipfel" in Den Haag angetretenen Staatenlenker auf Blut an den Händen untersucht und dem Gerichtshof vorgeführt worden, hätte das abschließende Gruppenbild ziemliche Lücken aufgewiesen.

 

24.3.14 Wir brauchen dringend Volksabstimmungen!

Kommentar in freigeisst.de

Sogar Söder forderte eine Volksabstimmung über das geplante Freihandelsabkommen, dieser Forderung kann man sich nur anschließen! Dringend wären auch Volksabstimmungen darüber, ob die Amis die Europäer vor sich hertreiben dürfen und darüber entscheiden, ob die EU sich nach Osten weiter ausdehnen und ukrainische Schulden übernehmen muss, obwohl die EU heute schon finanzmässig etwa so stabil ist wie ein aufgeblasener Ballon. Und wir brauchen eine Volksabstimmung darüber, ob wir mit Kriegstreibern, wie etwa der Türkei oder den USA in einem Militärpakt bleiben und Kanonenbootpolitik fern unserer Landesgrenzen unterstützen wollen. (Aktuell wird gemeldet, dass die Türkei mit der Artillerie nach Syrien feuert, gestern ein syrisches Flugzeug abgeschossen hat. Aufwachen! Sobald Syrien zurückfeuert kann der NATO-Verteidigungsfall ausgerufen werden! (Fussnote 25.3.14: Verteidigungsministerin Von der Leyen war auf Truppenbesuch in der Türkei und versicherte, die Bundeswehr weitere zwei Jahre dort stationiert zu lassen).

 

18.3.14 Fremdschämen ohne Ende

Kommentar in freigeisst.de

 

Wer sich heute die Nachrichten auf unseren öffentlich-rechtlichen Sendern zum Wiederanschluss der Krim an Russland zu Gemüte führte, der konnte sich nur mit Grausen abwenden. Wer etwa Frau Slomka vom ZDF zuhörte, mit ihrem hochmütigen Spott, mit dem sie die Positionen des Westens verkaufte, der kann nur einen dicken Hals bekommen, denn jeder von uns muss diese Propaganda auch noch mit Zwangsbeiträgen finanzieren. Dass 95 Prozent der Krimbevölkerung für den Wiederanschluss an Russland gestimmt haben, dass ist den Amis und ihren Vasallen, zu denen wir leider auch gehören, völlig egal, alles völkerrechtswidrig, heißt es lapidar. (Historische Fussnote dazu :Die Krim gehörte von 1783 bis 1954 zu Russland, bevor der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow (ein Ukrainer) die Halbinsel symbolisch von der Russischen Sowjetrepublik an die Ukrainische Sowjetrepublik - beide innerhalb der UdSSR - „schenkte“. Bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991 spielte die Schenkung aber faktisch keine Rolle, 1992 wurde die Krim zur autonomen Republik, formell der Ukraine gehörend. Am 16.3.14 wurde per Volksabstimmung für den Anschluss an Russland gestimmt. Putins Begriff der „Wiedervereinigung“ in Anspielung auf Deutschland scheint mir durchaus treffend, denn eine über 200 jährige Geschichte, umfasst mehr als die doppelte Zeitspanne, mit der etwa die deutschen Länder vor ihrer Teilung nach 1945 miteinander verbunden waren.)

Dass ich einmal Verständnis für Herrn Putin haben könnte, hätte ich noch vor kurzer Zeit als völlig unmöglich von mir gewiesen. Doch dieses vom Westen angeheizte Schurkenstück in Kiew ist so grotesk, dass man einem schon den Verstand amputieren müsste, um hier ruhig bleiben zu können. Ich werde hier die verräterische Chronologie der Abläufe nicht aufzählen, man kann sie anderen Orts nachlesen. „Putin, der Zündler“ suggerierte letzte Woche der Spiegels auf der Titelseite, doch jeder weiß, wer wieder einmal zündelte, ja dies permanent rund um den Globus tut. Und für jeden, der auch nur ein wenig Gerechtigkeitsgefühl besitzt, dem kann nur übel werden, wenn er hört, was unsere Kanzlerin und ihre Servilen so von sich geben. Sie geben vor, unser Land zu vertreten, doch – ich habe das harte Wort unlängst in anderem Zusammenhang schon geschrieben - sie verraten dieses Land und seine Bevölkerung und handeln nach fremder Weisung. Dass auch schon wieder Grüne in den Chor einstimmen, mag ich langsam nicht mehr mit der Einfalt ihre Protagonisten entschuldigen, dazu zieht sich die Demaskierung schon zu lange hin. Wieviele "Trojaner" (ich verwende der Einfachheit halber diesen gängigen, aber ins Gegenteil verkehrten Begriff, es müsste ja "Griechen" heißen) haben seit Joschka Fischer diese einmal so hoffnungsvolle Partei unterwandert und zerstört? Ach, wieder so ein Tag, an dem man aus dem Fremdschämen nicht herauskommt...

PS: Habe nach dem Verfassen dieses Textes noch eine Diskussionssendung mit Frau Maischberger zum Thema verfolgt. Kurzeindruck: Telschik, sehr sachlich. Kondratiev, ebenso. Scholl-Latour, fundiert und scharf wie gewohnt. Gysi, klug, aufklärend, um Versöhnung bemüht, Steinbach, weiß nicht recht. Werner Schulz, grüner Scharfmacher und Propagandist mit selektiver Wahnehmung und ausgeprägter ideologischer Einäugigkeit, sehr an Bundespräsident Gauck erinnernd, quatscht ständig dazwischen. Letztere Spezialität wurde nur noch von Frau Maischberger getoppt, schwer erträglich.

 

14.3.14 Männerphantasien

Leserbrief an SZ zu Bericht vom 13.3.14 "Sexuelle Allesfresser" - wurde nicht gedruckt-

Da träumt sich einer die Welt mit seinen Hoden zurecht, hat wohl zuviel amerikanische Sitcoms geguckt. Milliarden von Frauen werden sich jetzt fragen "Was stimmt denn nicht mit mir?" Doch bleibt ruhig, ihr seid schon OK, das Problem liegt bei den Daniel Bergners dieser Welt, die sich gebetsmühlenartig gegenseitig versichern müssen, Frauen seien "sexuelle Allesfresser" und im Grunde noch geiler als die Männer. Und die große Sueddeutsche Zeitung widmet diesen, natürlich aus den USA stammenden "Studien" - die beim Thema immer zwischen Verklemmung und Sexismus hin und herpendeln - eine halbe Seite. Aber wer die Zeitung seit vielen Jahren liest, weiß, was es da manchmal für schwachsinnige "Forschungsergebnisse" ausgebreitet werden, etwa dass gekochte Karotten gesünder seien als rohe...

Die SZ auf dem Weg zum reißerischen Käseblatt, nicht nur mit diesem Artikel kurz vorm Ziel, darf ich an das Nachbeten amerikanischer Meinungsmache und Kriegshetze oder die Verteidigung der Genitalverstümmelung bei kleinen Buben erinnern? Arme alte SZ!

 

 

7.3.14 Immer nach dem Motiv fragen

Leserbrief an PNP zu den Berichten über Ukraine und Russland, gedruckt am 11.3.14

"Vor der eigenen Tür kehren"

 

Wir sollten fragen, wer die Ukrainer mit nie zu erfüllenden Erwartungen aufgehetzt hat. Wo ist unsere in jahrzehntelangen „Tatorten“ erworbene Krimikompetenz, die uns lehrt immer erst nach dem Motiv zu fragen? Auch bei den gedungenen Mördern, die am Maidan gezielt Terror verursacht haben, muss man fragen, wer konnte ein Interesse daran haben, wenn der Aufstand explodiert? Und wer hat als erster „Der wars!“ gerufen, auch hier sagt uns die Lebenserfahrung, dass man bei ersten „Meldern“ sehr vorsichtig sein soll. Und gerade wir Deutschen, sollten erst einmal schweigen, wenn es um Russland geht. 20 Millionen Tote haben die deutschen Faschisten in Russland hinterlassen, ein beispielloses Verbrechen, über das aus ideologischen Gründen nie wirklich geredet wurde, weil man uns gleich danach in den kalten Krieg, wieder gegen Russland, getrieben hat. Und wer hat uns trotz dieser Ungeheuerlichkeiten die deutsche Wiedervereinigung ermöglicht? Die Russen, gegen den Widerstand der westlichen Siegermächte.

Schon mein Urururgroßvater wurde von Napoleon für den Feldzug gegen Russland missbraucht und meine Großväter in zwei Weltkriegen. Und schon wieder wird gegen Russland gehetzt und werden Kriegsszenarien vorgezeichnet. Doch Russland geht uns erst einmal nichts an, denn wir haben genug vor der eigenen Tür zu kehren. 

 

11.3.14 Keine Steinigung der Donau!“

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht "Hochwasserschutz und Donauausbau"

Wir erinnern uns an Herrn Sinners Kampfparole "Steinigung der Donau" bei Ausbauvariante A. Unredlich war dabei alleine, dass es zwischen den beiden Varianten über weite Strecken keine Unterschiede gibt, was die "Steinigung" angeht, beide werden der niederbayerische Donau den Todesstoß versetzen. 140 Buhnen und 30 Parallelwerke, Ufervorschüttungen und Kolkverbauten sollen neu dazu kommen, alleine zwischen Straubing und Deggendorf, so lese ich es im Bericht zur Veranstaltung in Niederwinkling. Wie war das mit dem "sanften Bestandsausbau" oder der Variante A plus, von der Umweltminister Marcel Huber einmal gesprochen hat? Wir müssen ihn schleunigst daran erinnern, sonst ist es zu spät und die RMD schafft im Schatten der Hochwasserdiskussion Fakten, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Es ist auch zu befürchten, dass diese ganzen Querverbauungen und die zusätzlichen Sohlbaggerungen die Buhnenbereiche völlig versanden und verschlammen lassen und sich die Donau immer tiefer eingräbt, denn es kommt von oben wegen der Schleusen ja kein Geschiebe mehr nach. Dabei ist die Flußsohle, wie etwa bei Posching nur einen Meter dick, hat man uns 2012 in Loham erklärt. Ein Sohlenbruch könnte unabsehbare Folgen haben. Die Donau ist nicht nur eine Wasserstraße, sie ist auch Erholungsraum für die Anwohner und Basis für den Tourismus. Aus diesem Grunde müssen die „Steinigung“ auf das absolute Minimum reduziert und alle überflüssigen Verbauungen beseitigt werden. Und das gegenwärtige Niedrigwasser zeigt wieder einmal, dass immer dieselben Pötte auf Kiesbänke auflaufen. In  dieser Woche hat es ein Ungar schon zweimal geschafft. Hier alleine besteht wirklicher Handlungsbedarf.

 

 

 

20.2.14 Hinten höher wie vorn

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Gericht genehmigt Bau der 3. Startbahn" und dem "Kommentar von Ernst Fuchs "Nichts ist startklar"  ----wurde wieder nicht abgedruckt---

 

Es war schon eine Perversion der Demokratie, als die Münchner über die 3. Startbahn abstimmen durften und die betroffenen Anwohner vor Ort nicht. Nun nimmt ihnen auch noch ein Richter ihr Recht und wischt ihre Klagen zur Seite. Damit werden weitere tausende Anwohner dem Lärmterror über ihren Köpfen preisgegeben, so als wenn es noch nicht genug wäre, für die geschundenen Menschen zwischen Freising und Erding. Dass damit ihre Heimat und ihre Lebensqualität zerstört wird, kümmert den Richter nicht. Dass es faktisch einer Enteignung für ihre Immobilen gleichkommt, da diese großen Wertverlust erleiden, - ja, dass ein ganzer Landstrich geopfert wird, für einen mehr als zweifelhaften Zweck - auch darüber geht das Gericht hinweg. Wie nennt man das, wenn Wirtschaft, Politik und Gerichtswesen gleich ausgerichtet sind? Richtig, ersparen wir uns das böse Wort. Wenn aber auch noch die Presse ins selbe Horn bläst- dann wird es langsam hinten höher wie vorn, wie man in unseren Breiten vorsichtig die Katastrophe umschreibt. Warum findet sich kein Hinweis dazu, dass alle übrigen bayrischen Flughäfen ums Überleben kämpfen, selbst Nürnberg. Deshalb werden die Franken gewiss nicht für München stimmen, falls man das Volk einmal dazu hören wird. Nach meinem Demokratieverständnis dürften aber sowieso nur die Betroffenen vor Ort abstimmen, weil es zuvorderst um ihre Gesundheit und ihre Heimat geht.   

 

12.2.14 Vertreter fremder Interessen?

Kommentar in freigeisst.de

Kanzlerin Merkel sprach sich dieser Tage für das Freihandelabkommen mit den USA aus und Wirtschaftsminister Gabriel warnte davor, das geplante Freihandelsabkommen "kaputtzureden". Wenn man diese Äußerungen mit den Forderungen von Bundespräsident Gauck, Verteidigungsministerin Von der Leyen und Aussenminister Steinmeier nach Ausweitung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr zusammen betrachtet, dann kann einem schon der Gedanke kommen, dass sich diese Politiker in den Dienst fremder Interessen gestellt haben und sie weder die Verteidigungsbindung im GG noch kommunale Versorgungsinteressen, noch die Meinung der Bevölkerung etwa zu Genmais oder Klonfleisch kümmern, von schwer erkämpften sozialen und kulturellen Werten Deutschlands, die durch ein Freihandelsabkommen den Todesstoss bekämen, ganz abgesehen. Meiner Ansicht geht das Richtung Landesverrat und es wird auch klar, warum diese Herrschaften auch keine Mitbestimmung der Bevölkerung zulassen. Es ist zu befürchten, dass bei der gegenwärtigen Zweidrittelmehrheit im Bundestag auch störende Artikel in der Verfassung zurechtgebogen werden. Dass sie sich ohne Skrupel über das Gesetz stellen, zeigt auch der gegenwärtige Skandal um die Weitergabe juristischer Daten, mit denen sie sich gegenseitig vorwarnen um Beweismittel verschwinden lassen zu können.

 

11.2.14 Die neuen Völkerwanderungen

Kommentar in freigeisst.de

Wer redet dem massenhaften Zuzug von Arbeitskräften das Wort? Es ist immer die Wirtschaft, die nach einem Überangebot an Arbeitskräften strebt, um die Löhne drücken und die Arbeitnehmer disziplinieren zu können. Die Wirtschaft setzt auf Freihandel mit Waren aller Art, auch mit humanoiden...

Wer Einwände erhebt wird schnell in eine fremdenfeindliche Ecke geschoben und dabei tun sich nicht nur bezahlte politische Lobbyisten hervor, sondern auch wohlsituierte „Gutmenschen“ allen Coleurs. Sie reden meist vom hohen Ross, denn die Immigranten bedrohen in aller Regel nicht ihre Jobs und auch nicht ihre gehobene Wohnumgebung.

Jenseits politischer Spiegelfechtereien gibt es aber auch elementare humane Gründe, die gegen den Menschenhandel mit Arbeitskräften sprechen. Sollten nicht die Erfahrungen aus den letzten vierzig Jahren ausreichen? „Man rief Arbeitskräfte und es kamen Menschen...“ Die Folgen sollten eientlich jedem bekannt sein: Heimatverlust, Zerstörung der Familien, Entwurzelung, Erniedrigung, Kulurverlust. Doch das damit verbundene Leid war nie ein Thema, bei vielen Betroffenen wirkt es sogar noch potenziert in der zweiten und dritten Generation. Aber auch viele Deutsche waren Opfer, sie wurden durch billigere und willigere Zuwanderer ersetzt und nicht selten auch aus ihren angestammten Wohnvierteln vertrieben und landeten in den gesichtslosen Trabantenstädten, mit ihrer Menschenhaltung in Wohnkäfigen. 

Die sozialen Folgekosten haben die Wirtschaft nie interessiert, diese wurden wie üblich "sozialisiert"...

Die Wirtschaft interessiert auch nicht, dass diese modernen Völkerwanderungen immer auch die Herkunftsländer ausbluten lassen. Wenn ich lese, dass aus Rumänien 17 000 Mediziner nach Deutschland kamen, dann ist das ein Aderlass, den kein Land verkraften kann. Wieviel Volksvermögen steckt in den Ausbildungen, wieviel Schweiß wurde von den Zurückbleibenden dafür vergossen, wieviel Hoffnungen damit verbunden! Dieses Ausbluten der armen Länder ist wie ein moderner Vampirismus. Den Einwand vom Menschenrecht auf Freiwilligkeit und Freizügigkeit lasse ich nur bedingt gelten, vor allem nicht, wenn es von jenen kommt, denen die Menschen egal sind und in deren Köpfen nur kurzfristige Gewinne spuken. Es ist auch ein Irrsinn, wenn man die Menschen um die "deutschen" Fleischtöpfe versammelt, deren Inhalt aber alles andere als "deutsch" ist, denn die landwirtschaftlichen Güter werden für etwa 65 Milliarden pro Jahr importiert, zum Teil aus Hungerländern.

 

7.2.14 Politische Verkommenheit

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht „Gehe nicht davon aus, dass es zum Anbau kommt“

 

In Bayern sind CSU und SPD gegen Genmais, in Berlin stimmen sie dafür, bei der EU enthalten sie sich der Stimme. Aber denselben Zirkus haben wir ja auch schon beim Trinkwasser erlebt. Aber in einem Land, in dem Bundespräsident und Aussenminister offen den Grundgesetzbruch in Sachen globale Militäreinsätze fordern, darf man sich wohl überhaupt über nichts mehr wundern. Sind mir diese Winkelzüge einfach zu hoch, weil ich sie nicht verstehe oder zeigen sie einfach nur die Verkommenheit der politischen Kultur? Auch Minister Brunner kann wohl nicht ernsthaft daran glauben, dass sich Bayern in einem von Monsanto & Co regiertem Europa auf Dauer verweigern kann. Und genau dorthin führt der Weg und das Ziel ist die Freihandelszone vom Pazifik bis zur russischen Grenze, in deren Wirtschaftsanarchie nicht nur die künstlichen Gene von jedem Dach pfeifen werden. Was die Menschen aber vielleicht gar nicht mitbekommen, weil ihnen die kommunalen Amtsträger auf Facebook vorführen, wie man sich den Verstand wegsäuft.

 

07.02.2014  Wie man sich selber zum Narren macht

Online-Kommentar in der FAZ zum Bericht „Wir bestaunen und bewundern“ Wolf Biermann ermutigt Klitschko in offenem Brief

Seit er im Westen ist, hat der große Wolf Biermann seine große Klappe nicht mehr aufgebracht, es sei denn als serviler Hetzer des Westens. Schade um ihn, denn er hat viele Menschen einmal sehr bewegt, auch mich. Bei den Unterstützern fand ich auch Cohn-Bendit, den Pseudogrünen,  der am Liebsten überallhin Truppen schicken möchte.

3.2.14 SPD: Unsere sauberen Radieschen: Aussen rot und innen weiss (Tucholsky)

Mit "Hermes-Krediten" werden Geschäfte der Industrie mit dem Ausland durch den Steuerzahler abgesichert. Gerade im Gespräch ist ein 1,4 Milliarden-Kredit für deutsche Rüstungsexporte an den tyrannischen Wüstenstaat und Kriegstreiber Saudi-Aurabien, genehmigt durch Wirtschaftsminster Gabriel (SPD). Noch vor kurzer Zeit tönte er: "Keine Waffen an Länder, in denen Bürgerkrieg herrscht. Auch Unrechtsregimen sollte man keine Waffen verkaufen." Und Aussenminister Steinmeier (SPD) will eine "aktivere Rolle in der Welt", also Ausweitung von Militäreinsätzen durch deutsche Soldaten, was ein klarer Verstoss gegen die Forderungen im GG ist, aber dagegen verstößt die deutsche Lobbystenkratie seit 1999. Die SPD ist Lichtjahre von ihren alten Grundsätzen entfernt und hat schon unter Rot-Grün soviel verbrochen, dass es die SPD eigentlich schon längst nicht mehr geben sollte. Aber es finden sich noch immer Wähler, die glauben, die Sozis wären das kleinere Übel.

 

22.1.14 Fall für den Staatsanwalt  -- wurde von PNP nicht gedruckt --

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 22.2.14 „Gesundheitsrisiko Krankenhaus“

Motiviert durch die Fallpauschalen sind die Operationszahlen in fünf Jahren um 20 Prozent gestiegen. In Deutschland soll doppelt bis fünfmal soviel operiert werden wie im vergleichbaren europäischen Ausland. Mit besonders lukrativen othopädischen OPs müssen Verluste in anderen Bereichen ausgeglichen werden, weil die Finanzabteilungen Druck auf die Mediziner ausüben, behauptet die renommierte TV-Reihe "Planet Wissen“. Auch sollen von den 15 Millionen Operationen im Jahr nur 20 Prozent eine wissenschaftliche Grundlage haben. Sollten diese Zahlen stimmen und Operationen wirklich ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt werden, dann wäre das absichtliche Körperverletzung, in zehntausenden Fällen mit Todesfolge und ein Fall für den Staatsanwalt. 300 Milliarden kostet unser Gesundheitssystem jährlich, ein riesiger Kuchen, der nicht nur Kranke, Heiler und Pfleger nährt, sondern den heute Gauner unterschiedlichster Herkunft als den ihren betrachten. Wollte nicht schon Seehofer als Gesundheitsminister - lang ist´s her - der Pharmalobby an den Kragen?

Noch ein Wort zum Ärztemangel auf dem Land: Ein Medizinstudium soll den Steuerzahler etwa 200 000 Euro kosten. Wäre es da zuviel verlangt, wenn Jungmediziner für zwei, drei Jahre zum Dienst in ländlichen Gebieten verpflichtet würden?

 

28.1.14 Schufa-Berechnungen bleiben geheim

Kommentar in freigeisst.de

 

Die Schufa muss nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) Verbrauchern keine Auskunft zur Berechnung ihrer Kreditwürdigkeit, bzw. ihrer Datenbeschaffung dafür, geben. Bedeutet das nicht, dass die Schufa, eine privates Finanzspionageunternehmens, von hoher Justiz geschützt wird? Woher bekommt die Schufa ihre sensiblen Daten? Handelt es sich dabei nicht um eine Bürgerbespitzelung größten Ausmaßes? Gerade in einer Zeit, in der die NSA und andere Geheimdienste wegen ihrer Taten am Prenger stehen, sollte ein hohes deutsches Gericht mehr Fingerspitzengefühl besitzen, wenn es nicht in Verdacht der Komplitzenschaft geraten möchte.

 

29.1.14 Besitzsteuern und Zwangsversicherungen

Kommentar in freigeisst.de

Verbrauchsgebühren treffen uns zwar heftig, zumal wenn sie wie die Mehrwertsteuer auf alles erhoben werden, was wir zum Leben brauchen, erst recht, wenn - wie bei der Euroeinführung - die meisten Preise 1 zu 1 übertragen wurden, was aus 19 Prozent Mwst oftmals ca. 38 Prozent im machte, wenn man die  Steuer in Euro in die alte Mark umrechnet, eine klammheimlich durchgezogene, nirgendwo thematisierte staatliche Gaunerei.

Steuern und Zwangsversicherungen aber, die den Besitz einer Sache besteuern und nicht ihren tatsächlichen Gebrauch, sind aber völlig ungerecht. Nehmen wir unsere Autos. Die Spritsteuer, so sittenwidrig hoch sie auch sein mag, ist vergleichsweise gerecht, verglichen mit der Kfz-Steuer und der obligatorischen Haftpflichtversicherung, die pauschal abkassieren, ohne die Fahrleistung zu berücksichtigen, so das Wenigfahrer die Vielfahrer subventionieren. (Wovon- zugegeben - neben gewerblichen Vielfahrern auch ländliche Fernpendler profitieren).

Auch die exorbitanten Kfz-Steuern auf Altfahrzeuge sind die reine Industrieförderung und zeigen den Einfluss der Lobbys auf die Politik, denn die angeführten Umweltschutzgründe sind völlig abwegig, wenn man den Rohstoff- und Energieverbrauch und die Verschmutzung daraus bei der Produktion von Neuwagen mitrechnet. Statt Verbrauchsgüter möglichst lange zu benutzen, was ökologisch sinnvoll wäre, werden sie mit Strafsteueren vergällt, damit man Neuwagen kauft.

28.1.14 Schufa-Berechnungen bleiben geheim

 

Die Schufa muss nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) Verbrauchern keine Auskunft zur Berechnung ihrer Kreditwürdigkeit, bzw. ihrer Datenbeschaffung dafür, geben. Bedeutet das nicht, dass die Schufa, eine privates Finanzspionageunternehmen, von hoher Justiz geschützt wird? Woher bekommt die Schufa ihre sensiblen Daten? Handelt es sich dabei nicht um eine Bürgerbespitzelung größten Ausmaßes? Gerade in einer Zeit, in der die NSA und andere Geheimdienste wegen ihrer Taten am Prenger stehen, sollte ein hohes deutsches Gericht mehr Fingerspitzengefühl besitzen, wenn es nicht in Verdacht der Komplitzenschaft geraten möchte.

 

22.1.14 Fall für den Staatsanwalt  -- wurde von PNP nicht gedruckt --

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 22.2.14 „Gesundheitsrisiko Krankenhaus“

Motiviert durch die Fallpauschalen sind die Operationszahlen in fünf Jahren um 20 Prozent gestiegen. In Deutschland soll doppelt bis fünfmal soviel operiert werden wie im vergleichbaren europäischen Ausland. Mit besonders lukrativen othopädischen OPs müssen Verluste in anderen Bereichen ausgeglichen werden, weil die Finanzabteilungen Druck auf die Mediziner ausüben, behauptet die renommierte TV-Reihe "Planet Wissen“. Auch sollen von den 15 Millionen Operationen im Jahr nur 20 Prozent eine wissenschaftliche Grundlage haben. Sollten diese Zahlen stimmen und Operationen wirklich ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt werden, dann wäre das absichtliche Körperverletzung, in zehntausenden Fällen mit Todesfolge und ein Fall für den Staatsanwalt. 300 Milliarden kostet unser Gesundheitssystem jährlich, ein riesiger Kuchen, der nicht nur Kranke, Heiler und Pfleger nährt, sondern den heute Gauner unterschiedlichster Herkunft als den ihren betrachten. Wollte nicht schon Seehofer als Gesundheitsminister - lang ist´s her - der Pharmalobby an den Kragen?

Noch ein Wort zum Ärztemangel auf dem Land: Ein Medizinstudium soll den Steuerzahler etwa 200 000 Euro kosten. Wäre es da zuviel verlangt, wenn Jungmediziner für zwei, drei Jahre zum Dienst in ländlichen Gebieten verpflichtet würden?

 

8.1.14 Es geht um die existentiellste Sache!

Leserbrief an BBZ zu der Berichterstattung zur Schließung der Geburtenstation

Am Morgen war meine Frau noch beim Gynäkologen und der sagte ihr, das Baby werde wohl erst in vierzehn Tagen kommen. Doch nachts begannen die Wehen und wir fuhren in die etwa 20 Kilometer entfernte Klinik durch die Winternacht, damals, 1979 im Allgäu, eine Fahrt, die wir nie vergessen werden, denn die Wehen kamen bald alle paar Minuten und wir glaubten schon das Kind auf der Straße entbinden zu müssen. Doch was sind 20 Kilometer gegen die 60 Kilometer, die etwa Eisensteiner nach Deggendorf fahren müssen, seit nun mehr 8 Tagen und kein Ende in Sicht! Und dazwischen liegen Rusel oder Marcher Höh und Houbugl, im Winter ein Albtraum! Erst wurde die Geburtenstation in Regen geschlossen, dann in Viechtach und nun in Zwiesel und dann jammert die Politik über zurückgehende Bevölkerungszahlen! Es geht hier um die existenziellste Sache und wer das nicht begreift, soll sich einen anderen Job suchen. Und wer hat Schuld? Gynäkologen, die Geburten zu ihren üblichen Dienstzeiten planen wollen? Dass es in Deggendorf schon 30 Prozent Kaiserschnittgeburten gibt, ist eine Schande, aber eine, die mit dem Mehrfachen einer Hebammengeburt abgerechnet werden kann. Und die Politiker? Scheinen hauptsächlich mit Transitstraßenplanung, merkwürdigen Events und sich selber beschäftigt zu sein.

 

5.1.14 Onlinekommentar bei PNP zur Diskssion über Bestattungsvorschriften

 

30.12.13 Zutiefst ungerecht! –

Online-Kommentar in PNP

 

Den Rentner Robert Lettenmaier zwang man seinen Hühnerstall wegzureissen, obwohl er seit Jahrzehnten stand und niemandenstörte. Andererseits bekommen reiche Investoren, die brutal in großen Dimensionen ohne Genehmigung in sensibelste Landschaft bauen, einen extra Bebauungsplan nachgereicht, einstimmig von Bauausschuß und Stadtrat und unterstützt durch den Landkreis. Diese Ungleichbehandlung ist unerträglich und ungerecht und es gibt nur eine angemessene Reaktion darauf: den Rücktritt aller Verantwortlichen! 

 

22.12.13 Nur Betroffene sollen abstimmen dürfen!

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 21.12.13 "Startbahn: Seehofer will das Volk befragen"

Ich bin seit langer Zeit ein Befürworter von Volksbefragungen, weil ich glaube, dass nur hier die Zukunft der Demokratie liegen kann. Doch gilt dies nur dann, wenn diejenigen abstimmen dürfen, die von einer Sache betroffen sind. Je weiter man den Zirkel schlägt, umso leichter wird ein von politischen Interessengruppen erwünschtes Ergebnis erzielt. Ministerpräsident  Seehofer hat in Sachen Startbahn genau dies im Auge. Der Gipfel an demokratischer Perversität war, als nur die potentiellen Nutznießer, die Münchner, über die 3. Startbahn abstimmen durften und die betroffenen Anwohner vor Ort ausgeschlossen waren. Doch die Mingerer haben das üble Spiel durchkreuzt und unglaublich verantwortlich abgestimmt, für mich eine Sternstunde der Demokratie. Nun will Seehofer den Abstimmungszirkel ums ganze Land schlagen und hofft so, dass die Nichtbetroffenen so abstimmen, wie seine CSU es gerne haben möchte. Doch genau so macht man aus Abstimmungen eine Farce, so zerstört man die Hoffnung auf Rettung der heutigen abgewirtschafteten Zuschauer-Demokratie durch Direkte Demokratie.

 

22.12.13 Es geht nicht um Umgehungen!

Entgegnung auf einen Kommentar auf PNP-Online zur Forderung nach Umgehunsstraße

 

Unzählige Menschen wohnen an Straßen, man kann nicht für alle Umgehungsstraßen bauen, es bliebe kein Land mehr zur Nahrungserzeugung und zur Erholung übrig, zudem gäbe es meist auch nur Verschiebungen in der Betroffenheit. Im Schwarzachtal geht es zudem auch nur vordergründig um Umgehungen, das wäre ja ganz etwas Neues, wenn sich die Politik um ein paar geplagte Bürger annehmen würde. Wäre es so, hätte etwa Straßkirchen mit 15000 Fahrzeugen am Tag schon längst eine Umfahrung. Tatsächlich geht es um den Neubau einer leistungsfähigen Fernverkehrsstraße, die man halt als Umgehung verkauft, weil man dann die Anwohner dafür instrumentalisieren kann. Ich weise nochmals darauf hin: Die Entfernung Patersdorf durch das Schwarzachtal ist sogar ein wenig kürzer, als die Strecke auf der B 11 nach Zwiesel, es ist also klar, was man will, Teisnach, Langdorf und Zwiesel werden einmal im Fern- und Schwerlastverkehr ersticken, erst recht wenn der Transit nach Tschechien ausgebaut ist. Ob Aussenrieder und Schwarzacher das wirklich haben wollen, wage ich zu bezweifeln.

 

21.12.13 Boykottiert die Zwieseler Frauenärzte!

Online-Kommentar auf PNP zum Bericht „Aus für Geburtshilfe im Landkreis Regen“

 

Der Boykott der Geburtsstation durch die Zwieseler Frauenärzte kann wohl nur durch einen anderen Boykott beendet werden, ich habe das bereits 2009 in einem Leserbrief angeregt, leider ohne Erfolg. Zitat: "... sollten sich unsere Frauen nicht gefallen lassen und ihrerseits durch ihre Arztwahl ein Zeichen setzen. Lieber mal eine Weile zu einem Gynäkologen nach außerhalb fahren, als dass zukünftig ganze Generationen von Waldlerinnen ihre Kinder in Deggendorf bekommen müssen."
Die Gynäkologen schicken die werdenden Mütter ins Deggendorfer Krankenhaus. Da die weite Fahrt - nicht nur im Winter - mit Risiken verbunden ist, wird es wohl bald nur noch Kaiserschnittkinder geben, weil man die Operation zu Terminen planen kann, die den Ärzten genehm sind, zudem lässt sich damit ein mehrfaches von einer normalen Geburt abrechnen. Für mich ist das eine Form von vorsätzlicher Körperverletzung und eine Schande für die ganze Berufsszunft. Doch das wird sie nicht beeindrucken, das könnte sie alleine eine Bestreikung der Zwieseler Frauenärzte durch die Frauen.

 


20.12.13 Respektlose und respektvolle Straßen

Online-Kommentar auf PNP zum Bericht „Pro Umgehung will Obmännern des Bauernverbandes Paroli bieten“


Es gibt zweierlei Straßen. Die einen verbinden die Orte und die Menschen, die dort leben, die anderen laufen an ihnen vorbei, trennen Orte und Menschen und zerstören ihnen die Landschaft. Die ersteren, ich will sie "respektvolle Straßen" nennen, ordnen sich der Landschaft unter, schmiegen sich ihrer Topografie an. Die zweite Art nenne ich die "respektlosen", in ihnen spiegelt sich die Respektlosigkeit und das eindimensionale Denken ihrer Planer und Auftraggeber, sie folgen dem Lineal und dem Winkelmaß und werden brutal durch die Landschaft gebrochen, erfordern oft gewaltige Einschnitte, Aufschüttungen und Stützbauwerke. Diese Straßen zerstören auf Dauer was gut und schön war und sie reissen oft tiefere Wunden in den Herzen der Anwohner als es Gewehrschüsse könnten.

 

18.12.13 Geburtsabteilungen sind elemantare Grundversorgung!

Online-Kommentare PNP

 

So ein Wahnsinn! Da werden dreißig Jahre alte Schulen abgerissen und für zig Millionen Steuergelder wieder neue gebaut oder für einen weiteren Tunnelausgang Riesensummen verbraten, eine Geburtsabteilung im Krankenhaus für einen annähernd 80 000 Seelen-Landkreis kann man aber nicht mehr unterhalten, da muss man auf Kosten der Hebammen sparen, die als hochqualifizierte Fachkräfte in der Nähe des Mindestlohns herumkrebsen und sich auch noch selber versichern müssen. Manche meinen ja Fortschritt sei etwas, das immer irgendwie ins Positive voranschreitet, Irrtum, heute schreitet er oft von den Menschen fort.

 

„Warum wurden und werden Einrichtungen der öffentlichen Hand privatisiert? Energie-, Wasserversorgung, Bahn, Krankenhäuser? Weil private Betreiber brutaler wirtschaften können. Das begann mit der Vergabe von Putz- und Haustechnikarbeiten an private Dienstleister und ging bis zum vollständigen Privatisieren öffentlicher Einrichtungen.
Solange die Grundversorgung nicht darunter leidet, mag das tolerabel sein, doch weil es in vielen Bereichen unverantwortlich wurde, werden immer öfter Einrichtungen wieder in öffentliche Hände zurückgeholt. Die Geburtsabteilungen gehören aber zur elementaren Grundversorgung der Bevölkerung. Und wenn ein Landrat sagt, damit habe ich nichts zu tun, dann hat er das Urteil über sich bereits gesprochen.“ (Zitat: fh)

 

 

17.12.13 Ein sauberer Verein

Kommentar zum Bericht im BBR "Ein Verein will das Projekt Umgehungsstraße voranbringen"

Wie lautet der Vereinszweck? Zerstörung des Schwarzachtals? Anlocken des Fern- und Schwerlastverkehrs? Förderverein, um den Wert der Immobilien von Vereinsmitgliedern zu steigern? Förderverein zur Verschwendung von Steuergeldenr durch Bau einer überflüssigen Straße? Bau eines Straßendenkmals für ehrgeizige und wirtschaftshörige Kommunalpolitiker? Oder Zerstörung der wenigen landwirtschaftlichen Flächen im hinteren Wald? Der Vereinsvorsitzende Lehmert hat ja schon einmal in einem Kommentar geäußert, dass er nicht lange fackeln und die Bauern enteignen würde. Und Landrat Adam und Bürgermeister Probst in vorderster Front beim Sähen von Zwietracht in der Gemeinde Langdorf?

 

14.12.13 Powerpoint- Bürgermeister

Online-Kommentar zum Bericht über die Bürgerversammlung in Zwiesel

„Powerpoint- Bürgermeister“ gibt es nicht nur in Zwiesel, es hat sich herumgesprochen, dass man mit Tabellen und Computer-Schnickschnack die Bürger stundenlang einlullen und müde machen  kann, so dass sie am Ende froh sind, wieder nach Hause gehen zu dürfen. Andere Politiker antworten nur auf Fragen, die vierzehn Tage zuvor schriftlich eingereicht werden. Wie wäre es mit Bürgerversammlungen, in denen erst einmal nur die Bürger zu Wort kommen und die Politiker zuhören müssen? Und „Powerpoint“ auf den Index der in einer Demokratie verbotenen Werkzeuge kommt?

Bürgermeister S., der eine harte Zeit hinter sich hat, fehlt zu seinem Amt ein wichtiger Baustein, nämlich das, was man heute „soziale Kompetenz“ nennt. Gewiss hat er die allermeisten Belastungen der Stadt geerbt, aber als er sich um das Amt bewarb, waren sie ihm bekannt. Wir hätten wohl besser einen Bürgermeister bekommen, der sich damit zufrieden gäbe, wie ein Schutzmann den Kreuzungsverkehr zu regeln und weitere Schäden zu vermeiden. Doch ausgerechnet dafür ist er der Falsche.

 

14.12.13 Vorbild Grafling

Leserbrief an DZ zum Bericht vom 14.12.13 "Ab Sonntag hält die Waldbahn in Grafling-Arzling

 

"Jahrzehntelang hatten die Poschinger beiderseits der Donau einen Bahnhof, die einen benötigten die Fähre, um den Zug zu erreichen, die anderen mußten nur vors Dorf gehen. Heute rauschen die Nahverkehrszüge einfach durch. Neben zwei Schulbussen existiert praktisch kein Nahverkehr, der Normalzustand für viele Dörfer im Landkreis. Wenn aber nun schon einmal die Schienen und die Zugverbindungen vorhanden sind, dann muss man sie einfach auch nutzen. Die Wiedereröffnung des Haltepunkts in Grafling könnte ein Vorbild für Stephansposching sein und die anstehenden Kommunalwahlen ein Anlass, dass man sich der Sache annimmt. 

 

9.12.13 Moral, hoch aufgehängt

Kommentar von hjg zum PNP Bericht vom 9.11.13 „Regener-Landrat-Adam-und-die-SPD-Spitze-sprechen-sich-aus“

Nun steht man kurz davor als SPD im Bund wieder an die Macht zu kommen, da kann man die Schlüsselposition im Kreis doch nicht aufgeben, nur wegen einer so unappetitlichen Geschichte... Und überhaupt, diese scheinheiligen Moralprediger werden sich schon wieder beruhigen! Und die Leute werden uns schon wieder wählen, denn sie sind vergesslich und wen sollen sie denn sonst wählen? Überhaupt- wer Moral sucht, der soll in die Kirche gehen und selbst da ist nicht immer alles koscher. Und dass der Weg das Ziel sein soll, diese Weisheit von dem magerern indischen Fakir hat doch in unserm Bayernland nichts zu suchen! Moral hängt man bei uns immer so hoch, dass man bequem darunter durchgehen kann!


7.12.13 Stauseen nutzen

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Thema geplante Flutpolder
 
Bis die Deichrückverlagerungen und die Flutpolder einmal fertig sind, wird noch einiges Wasser die Donau hinabfließen. Wir brauchen auch für diese Zeit Stauräume, die Hochwasserspitzen auffangen können und die gibt es ja bereits  bei den weit über hundert großen Stauwerken an Donau und Zubringern. Die diesjährigen Schäden sollten eine entsprechende Notstandsverordnung rechtfertigen, mit der man vielleicht zehn Prozent der Stauseen leert und die Stauräume im Krisenfall wieder volllaufen lässt. Die Ausfallzahlungen für die Stromerzeuger sind im Vergleich zu Hochwasserschäden unbedeutend. Entsprechend dem Baufortschritt an den Flutpoldern könnten dann die Stauwerke wieder in Betrieb gehen.

 

 

4.12.13 Stauräume wären sofort möglich!

Leserbrief an PNP zum Bericht "Acht Flutpolder sollen Hochwasser entschärfen"

 

Bis die Deichrückverlagerungen und die Flutpolder einmal fertig sind, wird noch einiges Wasser die Donau hinabfließen. Wir brauchen auch für diese Zeit Stauräume, die Hochwasserspitzen auffangen können. Mein Vorschlag: von den hundert oder gar hundertfünfzig großen Stauwerken an Donau und Zubringern etwa zehn Prozent leerlaufen lassen und die Stauräume als Flutverzögerungsbecken zu nutzen. Die Ausfallzahlungen für die Stromerzeuger wären verschwindend gering im Vergleich zu Hochwasserschäden. Entsprechend dem Baufortschritt an den Flutpoldern könnten dann die Stauwerke wieder in Betrieb gehen. 

 

1.12.13 Die Landkreis GmbH lüftet ihre Maske

Leserbrief an BBR zum Bericht "Ab in den Süden - Lehrlinge holen"

Wir bekommen nun eine erste Kostprobe über den wahren Zweck der Landkreis GmbH, die Wirtschaft steuert nun ohne Umwege wesentliche Teile der Landkreispolitik. Organisiert von leitenden Beamten des Landkreises, die vom Steuerzahler bezahlt werden, wird nun Wirtschaftspolitik gemacht und die ist immer erst einmal das, was der Wirtschaft Vorteile bringt. Dies mag manchmal auch zum allgeimeinen Vorteil werden, die Regel ist das aber nicht. Statt die einheimischen Arbeitnehmer zu umwerben, zu fördern und durch gute Arbeits- und Lohnbedingungen zu gewinnen, lässt man diese fernpendeln und holt sich lieber willige und gewiss billigere Arbeitskräfte von weither. Man sieht, der Wirtschaft fällt nichts Neues ein, sie sucht den schnellen und staatlich geförderten Vorteil und die Folgelasten werden wieder die Betroffenen und die Allgemeinheit zu zahlen haben, nicht anders als bei den ins Land gelockten Gastarbeitern früherer Zeit. Da diese Politik auch unlängst in Dingolfing vom Regierungspräsidenten Grunwald propagiert wurde, schließt sich der Kreis zu Landrat Adam, der ein folgsamer Schüler ist, wenn es um die Interessen der Wirtschaft geht. Da lässt der Präsident bei anderen Verfehlungen dann schon einmal Fünfe grade sein... Ich kann es drehen und wenden wie ich will, wenn die Kreisentwicklung, also die vornehmste Aufgabe des Kreistages, in eine GmbH outgesourced wird, ist das direkter Demokratieabbau.

 

 

1.12.13 Noch eine Demaskierung

Onlinetext auf freigeisst.de

Nun ist der Koalitionsvertrag also fertig und es wird in unserem Land auch weiterhin keine Elemente direkter Demokratie geben, also Volksabstimmungen auf Bundesebene. Die Kanzlerin und ihre CDU sollen das nicht zugelassen haben. Klar, einem von der Wirtschaft und von einer Weltmacht fremdgesteuerten Land, kann nicht zugestanden werden, dass die Bevölkerung manche Dinge möglicherweise verweigert, etwa die weitere Geldvernichtung zu Gunsten der Banken oder die weitere Beteiligung an kolonialen Kriegseinsätzen, die Bespitzelung der Bürger durch fremde Mächte oder das Freihandelsabkommen mit den Staaten, das Europa nicht nur aus landwirtschaftlicher Sicht den Rest geben wird. Die Staatsgewalt geht also weiterhin nicht vom Volk aus, sondern wird über die "Parteiendiktatur" umgesetzt, eine zugegeben etwas lächerliche Bezeichnung für ein Polittheater, das von der systematischen Durchfilzung aller Politik durch mächtige Wirtschafts- und Standesorganisationen geprägt ist. Auch durch die Mitgliedschaft, etwa in Militär- und Wirtschaftsbündnissen, ist die deutsche Regierungsmacht bis auf lächerliche Reste beschränkt. Dann gibt es auch noch die der Öffentlichkeit faktisch verschwiegenen Souveränitätsbeschränkungen durch noch immer fehlenden Friedensvertrages und die Feindstaatenklausel  der UNO, die zwar als obsolet gilt. Doch das Verhalten der Allierten, besonders der Amis, sprechen angesichts der umfassenden Bespitzelung oder der Tatsache des "geheimen Krieges" und den nach wie vor gegen deutschen Willen stationierten Atomsprengköpfen, eine andere Sprache. Sie denken offenbar nicht einmal daran uns echte Souveränität zu gewähren und die Kanzlerin muss - wie ihre Vorgänger - nach fremdem Libretto singen.

PS: Was ist eigentlich aus der Absicht geworden, das kleine Häuflein Opposition - und damit den Anschein von Demokratie - in ihren Rechten zu stärken?

 

28.11.13 Habt Erbarmen mit Zwiesel!

Leserbrief zum Bericht vom 23.11.13 „Ein Großteil der amtierenden Stadträte will wieder antreten“

 

Habt Erbarmen! Ihr seht doch, wie es um Zwiesel bestellt ist: Neid, Missgunst, Gegeneinander - und das geht nun schon so seit vielen Jahren! Zwei Bürgermeister und viele Stadträte sind krank oder entnervt ausgeschieden, nur ihr wollt immer wieder antreten! Ich meine euch, ihr alten Revierverteidiger! Ich will euch nicht namentlich auflisten, doch ihr wisst gewiss, wen ich meine. Solange ihr im Rathaus den Ton angebt, wird sich nichts ändern! Euere Verdienste will ich euch nicht absprechen, ihr habt euch bemüht und gewiss immer das Beste gewollt, aber länger als zwei, höchstens drei Sitzungsperioden sollte halt niemand ein politisches Amt innehaben. Ihr findet doch auch andere sinnvolle Beschäftigungen, oder könnt ihr ohne Macht nicht leben? Trefft euch weiter am Stammtisch und lasst es dort krachen, oder funkt öfter mal mit einem Leserbrief dazwischen, ihr werdet dann sehen, es ist gar nicht so leicht die Bürger mit besseren Argumenten zu überzeugen.

 

 

16.11.13 Scham und Zorn

Onlinetext auf freigeisst.de

 

Es ist gespenstisch- wir haben in diesen Tagen und Wochen erfahren, dass unsere Souveränität ein Kindermärchen ist, dass wir von einer fremden Macht gesteuert und bespitzelt und von unserem Land aus Krieg geführt und gezielt Menschen ermordet, verschleppt und gefoltert wurden und wohl auch noch werden. Auch die Gespräche der Kanzlerin werden abgehört, u.a. von einer Spitzelanlage, die nur wenige hundert Meter vom Bundestag entfernt auf der amerikanischen Botschaft sitzt. Doch niemand schreit Verrat, am allerwenigsten die Regierung, es ist gespenstisch. Was bleibt uns außer Scham und Zorn? Nun könnte man meinen, dass die Sozis nun diese elementaren Mißstände, die uns zu einem Vasallenstaat machen, anprangern und deren Beseitigung in den Koalitionsverhandlungen verlangen. Doch die SPD fordert weder Ehrlichkeit noch mehr deutsche Souveränität oder dass die mörderischen Institutionen der Amis aus dem Land verbannt werden, keine Silbe davon. Gabriel und Co tun so, als sei unser weltbewegenstes Problem ein bestimmter Geldbetrag als Mindestlohn oder die doppelte Staatsbürgerschaft für ein paar Interessenten. Und diese rosa Clowns werden die Union wieder an die Macht bringen und dieser große Koalition eine Zweidrittelmehrheit verschaffen, mit der nichts weniger als unsere Demokratie beerdigt werden kann, denn die kleine verbliebene Opposition (wobei die Grünen ja auch schon einmal aktiver Teil dieses Systems waren und unsere Republik 1999 und 2001 in den Krieg geschickt haben, als dessen Spätfolgen ganze Landstriche auf dem Balkan und Afghanistan durch Uranmunitions verseucht wurden) hat erst einmal keine Rechte, sie darf nicht einmal Untersuchungsausschüsse einberufen. Armes Deutschland!

 

10.11.13 Neuer "Superlandkreis" statt Nostalgie

Online-Kommentar in BBV

Wer die Artikel am 9.11.13 in der PNP gelesen hat, für den wird Landrat Adams unfreundliche Haltung gegen die Forderung, das "VIT"-Kennzeichen wieder zuzulassen plötzlich klar, denn er will nicht nur kein nostalgisches Schwelgen in früheren Landkreisgrenzen fördern, nein, er will sogar eine neue Gebietsreform mit einem „Superlandkreis“ im Bayerwald, vielleicht vom Pröller bis zum Dreisessel... Die Folgen wären Krankenhaus- und Schulschließungen, noch weitere Wege (für die man leistungsfähigere Straßen braucht!), Zentralisierung statt Dezentralität --- und einen Macher an der Spitze des neuen Landkreises wie ihn selber, dem nichts heilig ist, weder Hühnerställe von kleinen Leuten noch Landschaftsduselei...

 

7.11.13 Generalschlüssel zu kommunalen Kassen

Online-Kommentar zum BBZ-Bericht "Rathaus soll Kunstwerk werden"

"Neue Sicherheitsbestimmungen beim Brandschutz" sind zum Generalschlüssel für die kommunalen Kassen geworden, in denen man wegen gähnender Leere nichts findet, was die Banken aber mit Krediten gerne ändern. So klettert die Verschuldung in den Himmel und ein paar Gewerbe reiben sich die Hände. Und warum? Weil in Brüssel oder Berlin die Lobbyisten das Sagen übernommen haben und die Politik sich die oftmals übertriebenen Gesetze sogar noch schreiben lässt - und die Bürger müssen zahlen. Würde gerne im Detail wissen, was an der jetzigen Rathaustreppe wen gefährden soll... Wer einen "Bergbach im Frühling" als Treppenhaus braucht, soll ihn sich bauen. Aber nicht mit unserem Geld..

 

4.11.13 Verschont uns!

Leserbrief an PNP zum Bericht, dass Erwin Huber die Idee von Landrat Adam mit einem Super-Landkreis gut findet -- wurde nicht gedruckt ! ---

Ein Straubinger Leitartikler hat neulich geflachst, man könnte den „Tebartz“ einführen, als Maßeinheit für öffentliche Verschwendung. Also, ein Limburger Bischofssitz entspräche dann einem Tebartz. Die Landesbankpleite entspräche dann etwa 30 Tebartz (?) oder mein Vorschlag - einem "Huber-Erwin". Wieviele von Letzteren kämen noch dazu, etwa bei den Hochwasserschäden an der Donau, bei deren schnellen Ableitung der Wassermassen der Schutzheilige des Kanalbaus mitgewirkt und mit dem Hochwasserschutz solange taktiert hat? Und nun gibt ausgerechnet dieser Pleitenspezialist Landrat Adam Rückendeckung bei seinem Traum eines Superbayerwald-Landkreises... Ich habe dabei Albträume, wie von fünf Krankenhäusern nur noch zwei übrigbleiben, wie viele Schulen und Einrichtungen geschlossen werden und die Menschen auf weiten Wegen zwischen St. Engelmar und dem Dreisessel herumirren und überall für diesen Verkehr neue Straßen durch den Wald gebrochen werden...

 

31.10.13 Entsolidarisierung und Paragrafenreiterei

zum Leserbrief von Herbert Schmitt vom 26.10.13 "Unterschiedliche Gesetzesauslegung"

 

Herr Schmitt legte mit seinem Kommentar den Finger in eine tiefe Zwiesler Wunde: Entsolidarisierung und zum Himmel schreiende Ungleichbehandlung und Paragrafenreiterei, obwohl man sich selber um Paragrafen nur kümmert, wenn`s gerade paßt. Nun finde ich Letztgenanntes persönlich nicht schlimm, wenn Augenmaß und Menschlichkeit dabei walten, was im vorliegenden Fall aber nicht so ist. Ich will mich hier aber auf die offensichtliche "Entsolidarisierung" beschränken. Dass man gegen Herrn Lettenmeier mit seiner kleinen Geflügelhaltung die Kreisbehörde aufbietet und ganz Zwiesel dazu schweigt, ist eine Schande für uns alle. Wen können die Hühner stören, außer vielleicht ein paar Stadträte, die sich vor allem über Gras zwischen Randsteinen erregen und die Bahn die Schienen des Güterbahnhofs beseitigen lassen und als einzigen Wunsch mehr Unkrautbekämpfung angeben. Dabei gibt es bei uns kaum noch Menschen, die noch eine kleine Ahnung früheren Waldler-Daseins vermitteln, Herr Lettenmeier ist einer von ihnen. Aber alles was an "Hinterwäldlerei" erinnert, muss weg. Dabei beweist diese krampfhafte Saubermannpolitik gerade die spießige Provinzialität, der man sich eigentlich entledigen will. Anderswo hätte man die Ziegelwiesen schon lange für Schrebergärten und Kleintierhaltung freigegeben, zumal in Zwiesel mehr Leute zur Miete wohnen als anderswo und sich nach einem Garten und ein wenig Selbstversorgung sehnen. Anders in Zwiesel. Aber in manchen Politikerköpfen sitzt immer noch jener Schock tief, als Carolin Reiber Zwiesel den "Charme der fünfziger Jahre" bescheinigte, obwohl man alles so schon geteert hatte...

 

25.10.13 Was wir wollen

Leserbrief zum Bericht vom 24.10. "Westumfahrung: Der Landrat möchte diskutieren"

 

Vor der Diskussion wäre aber ein Geständnis angebracht, etwa mit folgendem Inhalt: "Liebe Bürger! Wir gestehen, dass es uns nie um ein paar verkehrsgeplagte Anwohner ging, nicht in Ruhmannsfelden und auch nicht im Schwarzachtal. Wir wollen auf Wunsch der Wirtschaft eine dreispurige, sich vielleicht irgendwann zur Autobahn entwickelnde Transitstrecke von der Donau nach Böhmen bauen. Dies ist auf der jetzigen Straße in Ruhmannsfelden nicht möglich, sondern nur auf der Westtrasse. Tatsächlich haben wir sogar drei Transitstrecken im Auge - die von Hengersberg durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal nach Zwiesel. Dann die Hauptstrecke auf der B 11 über Regen nach Zwiesel oder wahlweise von Patersdorf über Teisnach, Bodenmais, Langdorf nach Zwiesel. Das wäre zu weit, meinen Sie? Falsch! Diese Strecke ist sogar ein wenig kürzer als die über Regen. Deswegen müssen wir das Schwarzachtal mit einer Schnellstraße beglücken, die zudem auch als Zubringer von Kötzting her dienen soll. Die Teisnacher ahnen zwar noch gar nicht, was auf sie zukommt aber die Zwiesler werden glücklich sein, denn ihr Stadtrat lechzt seit Jahren danch, dass einmal alle Straßen nach Zwiesel führen. Wir werden sie zufriedenstellen, ja, wir werden uns alle zufriedenstellen, denn der Transitverkehr wird einmal Tag und Nacht durch unsere Täler rollen und niemand mehr wird uns als Hinterwäldler verspotten!"

 

22.10.13 Ein Stück aus dem Tollhaus

Leserbrief in BBZ zum Bericht vom 19.10.2013 "Gemeinsam den Straßenausbau vorantreiben"

(rot markierte Abschnitte nicht gedruckt)

Die Freien Wähler und die Zwieseler Ausbaubefürworter sollten endlich einmal erklären, wie sie den Durchgangsverkehr von der Landgorfer Straße zur B 11 leiten wollen, der nach einem Ausbau der Staatsstraße stark zunehmen würde. Über die Brauereikreuzung oder über die Westtangente am Bahnhof vorbei? Den Verkehr mag man sich gar nicht ausmalen. Recht haben die Freien Wähler aber mit der Feststellung, dass die Staatsstraße nach Langdorf einer Durchleitung des B 11 Verkehrs nicht gewachsen ist. Oberhalb des Bahnübergangs Reisachmühle habe ich erlebt, wie ein Lastzug und ein großer Bus rangieren mußten, um aneinander vorbei zu kommen und nachfolgende Autos in den Bahnübergang zurückstoßen mußten. Was, wenn die Schranken runtergegangen oder gar ein Zug gekommen wäre? Statt auf der B11 einspurig zu teeren und mit einer Ampelanlage den Verkehr zu steuern, machen es sich Ämter und Baufirmen schon sehr einfach. Schließlich kann man nicht überall Parallelstraßen anlegen, damit eine davon bequem erneuert werden kann. Die Teermaschinen müssen sich den Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt! Oder war es gezielte Provokation, um die Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen Straßenneubau mürbe zu machen und den Straßenbefürwortern Munition zu liefern? Oder wie soll man es werten, wenn die B 11 zur Landesgrenze monatelang gesperrt ist und sich der gesamte Verkehr über die Passstraße am Brennes quälen muss und man am Arbersee nicht einmal eine Beschilderung anbringt, dass Deggendorf über Bodenmais und Teisnach um etwa 20 Kilometer schneller zu erreichen ist als über Zwiesel und Langdorf! Auch die Sperrung zwischen Regen und Zwiesel war etwa die halbe Zeit befahrbar, ist es zuviel verlangt, dies auch auf den Umleitungsschildern kenntlich zu machen? Was diesen Sommer Einheimischen und Urlaubern bei uns verkehrsmäßig zugemutet wurde - von Achslach bis Eisenstein - war ein Stück aus dem Tollhaus.

Epilog

Wieviele Weisswurstdenkmäler müßte man wohl errichten um den Imageschaden durch die Verkehrsschikanen auszugleichen?

 

18.10.13 Gezielte Provokation oder Gedankenlosigkeit?

Kommentar zum Bericht "Von selber wirds nicht breiter" im Bayerwald-Wochenblatt vom 16.10.13

 Schwarzach und Aussenried leiden. Die Zustände sind nicht mehr zumutbar, sagt Bürgermeister Probst. Ich sehe das genauso und gehe noch weiter: Es ist unverantwortlich und absolut rücksichtslos den gesamten Schwerlastverkehr der B11 über diese kurvige Nebenstraße durch die engen Dörfer zu leiten! Alleine beim Bahnübergang Reisachmühle habe ich selber erlebt, wie ein Lastzug und ein großer Bus rangieren mußten um aneinander vorbei zu kommen und die Warteschlange bis in den Bahnübergang stand, ein Irrwitz! Statt auf der B11 einspurig zu teeren und mit einer Ampelanlage den Verkehr zu steuern, machen es sich die Verantwortlichen in den Ämtern schon sehr einfach. Oder war es eine gezielte Provokation um die Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen Straßenneubau mürbe zu machen und den Straßenbefürwortern Munition zu liefern? Wer den Zustand der B 11 kennt weiß, dass es viel dringlichere Straßenabschnitte zur Deckenerneuerung gibt. Oder der Umstand, dass tagelang die Strecke zwischen Zwiesel und Stausee befahrbar war, aber niemand einen Hinweis bei den Umleitungsschildern anbrachte, was ja wirklich nicht zu viel sein dürfte. Oder die beiden Schlaglöcher an der engsten Stelle an der Brücke in Schwarzach! Wieviele Verantwortliche haben diese achsbrechende zusätzliche Verengung gesehen und nicht beseitigen lassen? Egal ob Absicht oder Schlamperei- ich hoffe, dass die Anwohner dieses üble Spiel durchschauen und sich deswegen ihr Tal nicht zusätzlich durch eine zweite Straße zerstören lassen. 

 

17.10.13 Nicht auf Kosten Marchs!

Antwort auf Karl-Heinz Tesars Leserbrief "Panikmache ist nicht angebracht" vom 16.10. in Bayerwaldbote-Regen

---Abdruck wurde von BBR-Redaktion abgelehnt, man wolle kein Ping Pong---

 

Nach Rektor Tesars Wortmeldung habe ich den Eindruck, dass die Haushaltsproblematik der Stadt Regen nur der Aufhänger ist und das Schließen der Marcher Schule schon klammheimlich bei der Entscheidung zur Generalsanierung der Zentralschule getroffen wurde, deren Notwendigkeit und Umfang (bei einer so neuen Schule) Aussenstehenden nie vermittelbar war. Aber selbes gilt auch für eine Reihe ähnlich gelagerter öffentlicher Großbaumaßnahmen in jüngerer Zeit im Landkreis. Aber beim Ausgeben von fremdem Geld laufen auch ansonst im Privaten sehr sparsame Zeitgenossen zur Hochform auf.

Über beide Ohren verschuldet kehrt man in Regen nun die Einsparer heraus und versucht die auf Dauer zu große Schule mit den Marcher Kinder zu füllen und so die überzogene Baumaßnahme zu rechtfertigen, was aber das Problem rückläufiger Schülerzahlen auf Dauer nicht lösen wird. Hier gäbs nur eine pädagogisch sinnvolle Lösung, nämlich kleinere Klassen!

 

Als sich 1978 die Stadt Regen durch die Gebietsreform aufblähte und dabei auch die selbständige Gemeinde March schluckte, da versprach man, dass zumindest an der Dorfschule nicht gerüttelt werde, deren Auslastung zudem recht gut ist. Und heute müssen sich die Marcher anhören, wie Rektor und Ex-SPD-Stadtrat Tesar „Verständnis“ heuchelt um ihnen dann im nächsten Satz "Unvernunft, Panikmache und mangelndes Demokatieverständnis" zu unterstellen. Richtig höhnisch ist aber sein Spruch, dass noch kein Dorf, dem man die Schule genommen hat, „zugrunde“ gegangen sei.

 

15.10.13 Drohender Todesstoß für das Dorfleben

 

7.10.13 Dorfschule erhalten! 1. Fassung

Regens Stadtrat will in March Schule und Kindergarten schließen

Auch im Wahlkampf war der Erhalt von Dorfschulen ein Thema und ich erinnere mich nicht, dass auch nur eine Partei einer weiteren Zentralisierung das Wort geredet hätte, auch von der CSU und Ministerpräsident Seehofer wurde Unterstützung signalisiert. Und nun will Regen dem während der Gebietsreform "okkupierten" March, diesem ungewöhnlich prosperierenden Dorf, in dem sich viele junge Familien angesiedelt haben, unter dem Vorwand einer vergleichsweise läppischen Einsparung, Schule und dem Kindergarten wegnehmen. Dass der eingesparte Betrag dann vermutlich für Schülertransport wieder draufgeht, interessiert nicht, denn das kommt aus einem anderen Steuertopf. Ein solches schildbürgerhaftes Ausgabedenken ist leider noch immer verbreitet, ebenso die Praxis, dass die Politik mit Vorliebe das ändert, was gut läuft, statt sich an die vielen Mißstände heranzumachen. Der wahre Hintergrund ist vermutlich, dass die gerade für einen irrwitzigen Aufwand renovierte Zentralschule schon für den gegenwärtigen Bedarf überdimensioniert ist und auf diese Weise die Fehlplanungen beim Ausbau ein wenig korrigiert werden sollen. Bei den Kindergärten gilt das ananlog, zumindest mittelfristig wird Regen zuviel Plätze haben und man versucht daher die Einrichtungen in den eingemeindeten Dörfern in die Stadt zu holen. Für die überzogenen Planungen in der Zentralschule und der Geldausgabeorgie am Stadtplatz sollen nun die Dörfer bluten, wobei dies aber auch nur ein Tropfgen auf den heißen Stein sein kann.

Für das Dorf March käme der Verlust von Schule und Kindergarten einem Todesstoss für das Dorfleben gleich. Aber auch für die betroffenen Kinder würde es einen niemals wieder gutzumachenden Identitätsverlust bedeuten. Heimat und „Do samma dahoam“ – Sprüche nur etwas für Sonntagsreden? Gerade Ilse Oswald, die gelernte Lehrerin auf dem Bürgermeisterstuhl, sollte wissen, was Fahrschüler täglich so mitmachen. Ich habe jahrelang aus nächster Nähe erlebt, was sich vor der Regenerr Zentralschule so abspielte: Die ersten Busse kamen bereits gegen 7 Uhr an, Einlass in das Schulgebäude war aber erst um halb Acht. Bei jedem Wetter mußten die Kinder auf öffentlichem Platz die Zeit totschlagen und was sie an Dummheiten noch nicht kannten, haben ihnen die älteren Kinder beigebracht, nicht nur Rauchen, Herumschmusen, Cool-Sein“, auch Bierdosen fanden sich im zurüclbleibenden Müll. Es gab oft Handgreiflichkeiten, einmal hat man sogar unsere Hecke aus Übermut oder Langeweile angezündet. Als Verantwortlicher für eine unmittelbar an der Schule lebende Behinderten-Wohngruppe habe ich mich an die Schulleitung und die Polizei gewandt, ohne wirklichen Erfolg. Ich habe selber gesehen, wie Lehrer über auf der Straße lagernde Schüler weggestiegen sind, auf meine Intervention hörte ich immer nur: „Außerhalb des Schulgeländes haben wir kein Recht einzugreifen!“ Ob sich die Zustände mittlerweile gebessert haben, weiß ich nicht. In jedem Fall genügt es, wenn die Kinder ab der 5. Klasse „zentralisiert“ werden. Für meine Marcher Enkelkinder wünsche ich mir auf jeden Fall, dass ihnen ein so frühes Fahrschülerdasein erspart bleibt. Und anderen Dörfern wünsche ich, dass sie ihre Grundschulen wieder zurückbekommen.   

 

10.10.13 Besser mit gutem Beispiel vorangehen

Kommentar zum Bericht „Israels Ministerpräsident Netanjahu warnt Westen vor Iran“

 

Israel sollte vielleicht einmal bei sich selber anfangen und Feindschaften abbauen und nicht ständig Benzin ins Feuer gießen. Etwa, in dem es seinen Bewohnern die israelische Staatsbürgerschaft gibt und nicht die Religion in den Pässen vermerkt, was Nichtjuden ausgrenzt. (Ich konnte es fast nicht glauben, als ich letzte Woche davon im Spiegel las). Man stelle sich nur einmal vor, dass in irgendeinem anderen Land der Erde dort lebende Juden nicht als Deutsche, US-Bürger oder Russen bezeichnet würden, sondern stattdessen als Juden! Wobei es das in Deutschland ja schon einmal gegeben hat, wir schämen uns mittlerweile in der dritten Generation dafür. Israel muss ein Staat werden, wie jeder andere auch, mit gleichen Rechten für alle in Israel lebenden Einwohner. Und Israel muss seine Massenvernichtungsmittel abschaffen und damit seinen guten Willen zeigen und mit gutem Beispiel vorangehen. Solange Nationalisten wie Netanjahu aber ständig mit dem Säbel rasseln (und manchmal mehr, siehe Cyberangriffe, Mordanschläge oder Bombardements) und so ihre militärische Überlegenheit allen immer spüren lassen, kann es ja wohl auch nicht anders sein, als dass sich seine Nachbarn bedroht fühlen und sich ihrerseits zu schützen versuchen.

 

Fussnote: Albert Einstein, der bekanntlich auch Jude war, warnte schon in den späten zwanziger Jahren seinen Freund Chaim Weizmann, den Hauptvertreter des Zionismus, vor den Gefahren eines jüdischen Nationalismus. Ohne Rücksichtnahme auf die Lebensinteressen der Araber, so Einstein, würde die zionistische Sache zerbrechen. Er fürchtete den "blödsinnigen Nationalismus und Rassenfimmel, den man den anderen nachmacht , "nach einer beispiellosen Schule des Leidens".

Wie wir heute wissen, eine sehr berechtigte Warnung, die aber leider nichts geholfen hat, denn Machtpolitik wird von einem anderen Menschenschlag gemacht, der sich bei allen Nationen gleicht. Würde Einstein noch erleben, zu welchem aggressiven, rassistischen Staat Israel heute geworden ist, würde er wohl verzweifeln.

 

 

14.10.13 Gewöhnung an Morbidität

Sueddeutsche Zeitung, Leserforum. Der Kommentar wurde auch vom Straubinger Tagblatt gedruckt

2.10.13 Zwischenruf zu demokratischen Freiheiten

Wer seine demokratischen Freiheiten nicht nutzt, merkt gar nicht, wenn sie abgebaut werden und es sie einmal nicht mehr gibt. Die Menschen lassen heute Sachen mit sich machen, die an die demokratische Substanz gehen und strecken dabei brav ihre Köpfe in den Sand. Und wenn einer von ihnen, vielleicht einer von Zehntausend, aufmuckt und ihre Interessen vertritt, dann helfen sie ihm nicht, wenn die Demokratieabbauer über ihn herfallen.

Die Menschen hocken heute, jeder für sich, mit ihren elektronisch gesteuerten rosa Brillen und haben, neben dem ganzen Lügenzirkus, den man ihnen vorspielt, nur eines im Kopf: ihre Bequemlichkeit und ihre eigenen Interessen.

Kein Wunder, dass sie auch ihre Kinder für eine Traumwelt zurechtmachen, in der man nichts anderes können muss, als zu spielen und zu kaufen. Sie verzärteln und verdummen sie in einem Maße, wie es das in der Menschheitsgeschichte noch niemals gegeben hat, vielleicht mit Ausnahme der dekadenten Scheinwelten von Teilen des früheren Adels. So kleiden sie sich alle gleichsam in kurze Sommerhosen, obwohl die Winter unverändert existieren.

 

26.9.13 Zur Landkreis GmbH

Was soll so schlimm sein, wenn eine GmbH zukünftig die Entwicklung des Landkreises vorantreibt?

Alle Macht soll vom Volk ausgehen, heißt es in unserer Verfassung. Es ist schlimm genug, wenn diese Macht heute Parteien und Politikern übertragen werden muss und der Volkeswille  - wenn überhaupt - nur durch diese Interessengruppen wirksam werden kann. Wenn die Parteien aber ihre Aufgaben wiederum an Dritte delegieren, die bekanntermaßen nur egoistische oder Gruppeninteressen vertreten, dann entzieht sich die repräsentative Demokratie ihre letzte Existenzberechtigung und verlässt den schmalen Grad, auf dem sie auch normalerweise schon wandelt.

Alle Welt klagt darüber, dass die Parteien heute von der Wirtschaft gesteuert werden und viele Politiker wie Marionetten handeln. Und nun darf die Wirtschaft im Landkreis Regen direkt mitregieren und tut so, als wenn die Interessen der Bevölkerung und der Wirtschaft identisch seien. Dies ist einfach nur dreist und erinnert an absichtliche Volksverdummung und hat etwas von einem Putsch gegen die Demokratie. Warum soll etwa ein Konzernchef, der mit immer neuen Steuertricks seit Jahren alles tut seiner Heimatkommune die Gewerbesteuer vorzuenthalten, in der Landkreis GmbH mit einem Male die Interessen unserer Region und seiner Menschen vertreten? Nein, er wird nur sich und seinen Geldbeutel vertreten und alles tun um für sich weitere Vorteile herauszuholen. Und der bereits bestehende Wirtschaftsfilz wird sich weiter verdichten und man wird sich gegenseitig Kredite und Aufträge zuschieben, befördert von Fachleuten aus dem Landratsamt, die nun für die GmbH arbeiten und deren Aufgabe es auch ist alle nur möglichen Fördertöpfe europaweit anzuzapfen und zu verteilen, egal ob dies dem Landkreis, seinen Menschen und seiner Landschaft Nutzen bringt. Wer etwas anderes annimmt ist im besten Fall ein Träumer, im schlechtesten Fall ist er korrupt.

Wer unsere Region vertreten will, muß die Bürger einbinden, ihre Probleme sehen, ihre Vorschläge zur Abhilfe sammeln, diese diskutieren und dann Entscheidungen durch Abstimmungen oder Volksentscheide herbeiführen, bei denen aber möglichst nur jeweils diejenigen abstimmen dürfen, die eine Sache auch betrifft.

Durch Landrat Adam passiert heute das Gegenteil davon, er setzt auf mächtige Gruppeninteressen und wenn es Gegenstimmen zu Projekten gibt, werden sie mit unfairen Mitteln, die bis zur absichtlichen Beleidigung, zu Mobbing und Rufmord reichen, bekämpft. Er setzt heute das um, was sein Vorgänger Wölfl vermieden hat, trotz seiner Abhängigkeiten und Verschuldung.

Das Erschreckendste ist bei diesem schleichendem Demokratieabbau, dass es keine Opposition dagegen gibt, alle Kreisräte haben dafür gestimmt, sogar Grüne und ÖDP, die sich einen Beiratssitz teilen müssen und völlig zur Bedeutungslosigkeit verdammt sind. Die Argumentation der Grünen-Sprecherin: Man wolle Landrat Adam zeigen, dass sich Grüne nicht nur verweigern... Und dies, obwohl Adam keine Gelegenheit auslässt die Ökologiebewegung zu bekämpfen.

Auch dass auf meine Leserbriefe vom 8.3.13 "Keine demokratische Legitimation" und den jüngsten vom 25.9. "Kastrierte Demokratie" es bislang keine einzige Reaktion gab, zeigt die mittlerweile völlige Lethargie der Bevölkerung oder ihre Eingeschüchtertheit, nach dem permanenten Mobbing des Landrates und seiner Helfer gegen all die den Mund aufmachen.

 

25.9.13 Kastrierte Demokratie

Leserbrief zum Bericht über die neue Arberland-Regio GmbH


Heute wird ja vieles "outgesourcet": Babys und alte Menschen aus den Familien, aus Firmen oft ganze Betriebsteile und auch die große Politik gibt fast eine Milliarde Euro aus, um sich extern beraten und sogar die Gesetze schreiben zu lassen. Nun hat auch unser Kreistag beschlossen Kompetenzen auszulagern und ein stückweit zur Staffage zu werden. Die wichtigen Entscheidungen werden zukünftig von handverlesenen Beiräten und der Wirtschaft getroffen. Warum haben sich die Kreisräte dann überhaupt wählen lassen, wenn sie ihre Aufgaben an andere übertragen wollen? Ist es wirklich zulässig, das sich ein demokratisches Kremium derart selbst kastriert?

Mit dem Arber im Namen, macht man zudem den geschundensten Berg unserer Heimat zum Symbol, auf den Wintersport starrend wie die Schlange aufs Kaninchen. Doch: "Die Betriebe überschätzen den Winter völlig. Der macht nur 20 Prozent der Übernachtungen aus – und von denen sind gerade mal 15 Prozent Skifahrer. Der Schwerpunkt der Zukunft liegt im Sommerangebot. Hier muss die Region attraktiver werden." (Zitat Andreas Lambeck, Ex-Tourismuschef von Bodenmais).

 

 

25.9.13 Rufmord an Pronold

Leserbrief an PNP

 

Dass Landrat Adam nun seiner eigenen Partei in den Rücken fällt, geht mich nichts an. Dass damit aber wieder ein Rufmord an einer einzelnen Person verbunden ist, nämlich mit Herrn Pronold, den Adam offenbar abgrundtief hasst, das zeigt den Charakter dieses Politikers. Ich habe dies vor einigen Wochen selber leidvoll erleben müssen, habe mich aber dann von seiner Entschuldigung einlullen lassen. Wenn Fußballer den Ball nicht erwischen, hauen sie manchmal auf die Beine des Gegners und genau dies passiert seit etwa einem Jahr immer wieder durch den "roten" Landrat, der durch die Toleranz und Weltoffenheit der Waldler an die Macht kam und die jetzt das Fehlen dieser Werte beim Gewählten feststellen müssen.

Doch Adams unmoralische Aktionen – und das ist die besondere Tragik der Sache – werden von vielen anonymem Kommentatoren unterstützt. Doch es sind nicht nur ihm hörige Kindsköpfe, die alles rechtfertigen, was ihr Idol so anstellt, auch Mandatsträger der CSU loben Adam öffentlich überschwänglich. Selbst bayerische Minister und sogar der bayerische Ministerpräsident Seehofer scheinen begriffen zu haben, dass dieser lobsüchtige Narziss ein nützliches Werkzeug ist, wenn man ihm gibt was er braucht. Dass dabei Persönlichkeitsrechte und der gute Ruf von Menschen auf der Strecke bleiben, das hat man dann selber nicht zu verantworten. Und dies alles nur um neue Transittrassen durch den Wald zu treiben?

 

 

 

10.9.13 Ausweg in Sicht oder alles nur neue Tricks?

Ob Assad den Krieg noch vermeiden könne, wurde US-Aussenminister Kerry auf einer Pressekonferenz gefragt und er antwortete, ja, wenn Syrien alle Chemiewaffen unter internationale Kontrolle stelle. Wenig später ging der russische Aussenminister darauf ein und auch der syrische Vertreter erklärte die Bereitschaft zu dieser Lösung. Egal, ob man sich hier abgesprochen die Bälle zugespielt hat - wenn es zu einer derartigen Lösung kommen sollte, wäre das in jedem Fall positiv, auch wenn dies den Bürgerkrieg nicht beenden würde, aber hier scheint für mich als Laien sowieso alles total verfahren und von externen Interessen gesteuert. Ich will diesen Hoffnungsschimmer aber zum Anlass nehmen, meine syrienzentrierten Kommentare auszusetzen und mein „längstes Konzert“ wieder aufnehmen.

 

9.9.13 Soviele Lügen, soviel Heuchelei!

Ein Überfall der Amis auf Syrien scheint nicht mehr abzuwenden zu sein. Bis zu sechzig Tage soll bombardiert werden und Assad hat dabei stillzuhalten, denn wenn er gegen die Angreifer zurückschlägt, dann wird eins zum anderen kommen und der Flächenbrand, vielleicht sogar der Weltkrieg ist da. Schon die Israelis haben Syrien immer wieder einmal bombardiert und Assad hat nicht zurückgeschlagen, was von Israel als Schwäche ausgelegt wurde, so erwartet man es auch dieses Mal. Oder will man den großen Krieg provozieren, den dann der zu verantworten hat, der sich wehrt? Wir haben schon soviel Lügen gehört, am Schlimmsten ist aber die immer wiederkehrende Heuchelei, man führe Krieg aus Menschlichkeit und Gerechtigkeitesempfinden, das beleidigt unseren Verstand in einem Maße, dass es unerträglich ist. Wie ehrlich waren dagegen frühe Eroberer und Räuber, sie hätten klar gesagt, wir führen Krieg, weil es uns um Vorherrschaft und um strategische und wirtschaftliche Interessen geht, etwa um Gas- und Ölpiplines von Katar durch Syrien und die Türkei nach Europa, weil wir damit die russische Vormachtstellung und die Abhängigkeit Europas von Gazprom beenden wollen, - weil wir keine Länder dulden, die sich uns entgegenstellen, - weil der Iran erst angegangen werden kann, wenn Syrien gefallen ist usw. Der Verweis auf die ermordeten Menschen durch einen Giftgasanschlag, von dem man nicht genau weiß, ob er stattgefunden hat und schon gar nicht von wem er verübt wurde und woher das Dreckszeug stammt, ist einfach nur übles Theater, denn das große Amerika hat in diesem jungen Jahrtausend schon so viele Menschen auf dem Gewissen, so viele Gräuel und Verbrechen verübt, die Parlamente und die Wirtschaft der ganzen Welt systemantisch bespitzelt und belogen, hält selber riesige Mengen von Atombomben bereit, die die Menschheit mehrfach töten und die Schöpfung ausradieren könnten. Und noch immer sie pflegt sie die verbrecherische Ideologie, dies auch zu tun, als Vergeltung oder als Erstschlag. Was nichts anderes heißt, dass man es gerechtfertigt findet die Bevölkerung eines Landes zu töten wegen der etwaigen Verbrechen ihrer korrupten Führer, ihrer vernagelten Ideologen oder ihrer Militärs. So hält Amerika, das sich selber einmal von britischerm Kolonialismus und Gewaltherrschaft befreit hat, die Völker der Welt als Geiseln, ist gegenwärtig mit 17 Billionen Dollar bei ihnen verschuldet, lebt auf fremden Kosten und will möglicherweise seine Schulden tilgen, indem es die Weltwirtschaft vollends ruiniert. 

 

5.9.13 Zerstörte Bauernkultur


Kommentar zu den Berichten "Lebende Hühnchen im Müll: Anzeige gegen Mastbetrieb" und "Gerhard Sonnleitners Abschiedsrede in Karpfham"

 

Während Sonnleitners Amtszeit hat sich die bäuerliche Landwirtschaft in Riesenschritten zur industriellen Landwirtschaft entwickelt. Die Riesenställe des alten Ostblocks waren des Teufels, seit sie aber von Unternehmern und Kapitalgesellschaften geführt werden, haben sie die Absolution erhalten. Landwirtschaft mit wenig oder gänzlich ohne Land, Tierfabriken, betrieben durch importierte Futtermitteln, teilweise aus Hungerländern, ist eine Perversion von Landwirtschaft und macht auch noch die letzten Familienbetriebe kaputt. Dass Betriebe wie Wiesenhof, dessen gequälte Kreaturen ihr Leben lang weder Wiese noch Hof sehen, ja nicht  einmal Sonnenlicht, sich wie eine böse Krankheit ausbreiten konnten, ist auch etwas, was Bauernverband und Agrarpolitik gefördert, zumindest aber zugelassen haben. Ja, sie prahlen frech damit, dass Deutschland zum Export-Land wurde und verschweigen, die dafür erst einmal nötigen Importe. Unser dichtbevölkertes Land wird so zum Mastbetrieb für die Welt und zurückbleiben riesige Mengen an Exkrementen und eine zerstörte Bauernkultur. Das Ganze nennt sich "tierische Veredelung", ein Wort das so verlogen ist wie der Kunstname Wiesenhof.

 

31.8.13 Recht? Nur Faustrecht.

Obama hat gesprochen, er will den Angriff auf Syrien. Auf welcher Rechtsgrundlage? Wie seit langer Zeit bei den Amis gewohnt, alleine auf der Basis des Faustrechts. Noch gibt es die Chance, dass der Kongress den Krieg ablehnt, so wie es gestern das britische Unterhaus getan hat, was nun wirklich niemand erwartet hatte und was mir großen Respekt abnötigt. Wenn ich es richtig sehe, sind es gegenwärtig nur Frankreich, Saudi Arabien, die Türkei und Australien, die mit Obama in den Krieg ziehen wollen. Australien ist ja immer mit dabei, wenn es um Beihilfe für die Amis geht, das hat eine lange Tradition. Die Zustimmung kam vom Premier, der in einer Woche wieder zur Wahl steht und mit schlechten Werten zu kämpfen hat. Vermutlich hofft er, dass man eine Regierung im Krieg nicht abwählen wird. Ansonsten sehe ich nur strategische Gründe, denn der riesige Kontinent mit seiner kleinen Bevölkerung könnte sich alleine nie gegen kriegerischen Bevölkerungsdruck seiner überbevölkerten Nachbarn aus Asien erwehren. Da man dafür die Amis braucht, steht man halt auch diesen bei, auch wenn die Sache moralisch noch zu zweifelhaft ist. Über den Beistand der saudischen Diktatur braucht man kein Wort verlieren, sie sind der größte Kriegstreiber und unterstützen die syrischen Rebellen mit allen Mitteln, ich habe gerade einen seriös wirkenden Bericht gelesen, dass sie hinter dem Massaker mit den Chemiewaffen stehen sollen und dass es sich dabei um einen Unfall handelte, weil die Rebellen mit den gelieferten Chemikalien nicht hatten umgehen können, wobei auch etliche von ihnen umgekommen seien. Ich weiß natürlich nicht, ob das auch so stimmt. Und die Türkei, dessen islamistischer Führer Erdogan gerade seine eigene Bevölkerung mit Kotzgas niedergekämpft hat und der sich auch von der Demokratie wegbewegt, ist auch ein "Williger", dessen Motive alles andere als lauter scheinen, aber das wäre ein eigenes Thema. Und Frankreich? Da wird einem erst bewußt, was bei unserem Nachbarn für eine merkwürdige Demokratie herrscht, in der der Staatspräsident alleine über Krieg und Frieden entscheiden darf. Haarsträubend! Und das als führendes Mitglied in der EU, das seine Demokratie immer wie eine Monstranz vor sich her trägt. Aber der Zentralismus in Frankreich durchdringt ja alle Lebensbereiche und die Gallier sollten das schnell in Ordnung bringen. Dass ausgerechnet ein Sozialist als Präsident einer der größten Scharfmacher und servilsten Helfer der Amis ist, macht schon sehr nachdenklich. Aber auch der grüne Cohn-Bendit hat sich für den Militärschlag ausgesprochen, aber Trojaner gibt es nicht nur im Internet.

Nach zweitausend Jahren Christentum wird als Begründung für Krieg noch immer die archaische, vorchristliche Blutrache genannt: "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Doch bei den imperialistischen Räuberkriegen der Amis & Co geht es weder um ihre eigenen Zähne noch um ihre eigenen Augen. Sie treten nur fremde Augen und Zähne ein und reden dabei von Menschenrechten und Humanität...

 

 

30.8.13 "Stein gewordener Schweiß der Glasmacher"

Leserbrief an BBZ zum Bericht "Was passiert mit dem kulturellen Erbe"

Im Krimi stünde gewiss Baulöwe Toni Rambold hinter dem Entzug des Denkmalschutzes, denn zu verlockend ist der Standort der Glasmacherhäuser. Hoffentlich ergeht es ihnen nicht wie dem Arberseehaus, das auch nicht unter Denkmalschutz steht und abgerissen werden soll, was angesichts seines Bekanntheitsgrades unbegreiflich ist. Auch gegen den beschlossenen Abriss des Wirtshauses an der unteren Reibn in Ludwigstal ließe sich vieles anführen. Zu den Kruppelwalmdachhäusern in der Schleicherstraße habe ich aber eine besondere Beziehung, sie sind mir ein Herzstück der Heimat, denn in einem haben meine Großeltern gelebt. Dem Großvater, dem Josef Neumaier, genannt "Schaurer Sepp", einem der weitgereistesten Glasmachermeister, der die Berufserfahrung aus etwa 40 Glashütten in seinen letzten Berufsjahre wieder in der heimatlichen Hütte in Ludwigstal einbrachte, habe ich als Kind oft das Essen im "Henkelmann" in die Glashütte gebracht, diese kam mir vor wie ein Teil der Wohnung. Auch der Weg vorm Haus gehörte dazu, denn dort stand neben der mächtigen Kopfweide der Brunnen, wo man sich wusch und trank, da saßen die Glasmacherfamilien zusammen, da klaubten wir Zwengalen aus oder schnitten die Schwamma zum Trocknen auf.  Schön, dass das Schloss in Ludwigstal wieder so ein Schmuckstück geworden ist. Man sollte aber bedenken, dass es der zu "Stein gewordene Schweiß der Glasmacher" ist und ohne die Glasmacherhäuser nicht komplett wäre, ohne sie gäbe es kein Schloß.

Noch ein Wort zur Meldung, dass in Zwiesel die alten Geleise des Güterbahnhofes herausgerissen werden sollen. Ich verstehe nicht, dass der Stadtrat da nichts dagegen hat, denn damit wird quasi die dauerhafte Aufgabe des Güterverkehrs abgesegnet, eine Entscheidung, die die ganze Region betrifft und mit Sicherheit ein Riesenfehler ist. Aber mit diesen Zeilen behindere ich sicher wieder den "Fortschritt" im Woid, wie Erich Krickl von der Lindberger CSU im Bayernteil der PNP über mich schrieb. Zitat: "Herr Geiss will den Fortschritt in der Region verhindern. (...) Solche Zeitgenossen kann die Region nicht brauchen."

 

29.8.13 Zwischenruf

Giftgas ist zu Recht völkerrechtlich geächtet, es ist eine grauenhafte Methode Menschen zu ermorden. Doch was ist mit Atombomben? Mit Napalm, mit Phosphorbomben? Mit Landminen, mit Uranmunition, mit Streubomben? Was ist mit ferngesteuerten feigen Drohnen, Marschflugkörpern, Raketen? Was mit ganz "normalen" Sprengbomben, auch sie töten unterschiedslos Zivilisten und Soldaten. Das Arsenal an Höllenmaschinen ist gigantisch und wird immer größer. Und bekanntlich wurden und werden sie vor allem von jenen benutzt, die sich nun wieder einmal als Friedenskämpfer gegen einen Despoten hervortun. Israel etwa ignoriert den Atomwaffensperrvertrag, die Großmächte sind sowieso nach wie vor nuklear hochgerüstet. Wer ist den Verträgen zur Ächtung von Landminen und Streubomben heute nicht beigetreten? Wer verschießt Uranmunition? Wer unterwirft sich bis heute nicht dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag? Na, wer wohl.

Zu allem Grauen, das durch Militärs im Auftrag der wirtschaftsgelenkten Politik angerichtet wird, gehört auch die permanente Beleidigung des Verstandes, durch all die Propagandalügen und Scheinheiligkeiten, die in immer kürzeren Abständen durch die Medien wabbern.

Solange die Produzenten, Händler und Anwender von Kriegsgerät und Massenvernichtungsmitteln nicht von der menschlichen Gemeinschaft geächtet werden und ihr Eigentum eingezogen wird, solange werden wir immer neue Syriens erleben, mit despotischen Massenmördern und kolonialistischen Massenmördern im demokatischen Kittel. Ihre Opfer sind gleich tot oder verstümmelt und auch den Kriegswaisen und Hinterbliebenen ist es egal, ob die Granate aus einem amerikanischen oder syrischen Rohr verschossen wurde, auch die Herstellerangaben auf den Höllenmaschinen sind meist identisch.

 

28.8.13 Der Angriffskrieg auf Syrien scheint unmittelbar bevorzustehen

Ein Angriff auf Syrien durch Amis, Engländer und Franzosen scheint beschlossene Sache zu sein, einige Medien sehen ihn unmittelbar bevorstehen. Was die UN-Inspektoren bezüglich des Giftgases noch herausfinden werden, scheint niemanden mehr zu interessieren, man hat sogar den Eindruck, als ob noch schnell vorher der Krieg begonnen werden soll, bevor hier unerwünschte Ergebnisse geliefert werden. Auch dass ein Angriff ohne Segen der UN gegen das Völkerrecht verstößt, kümmert offenbar niemanden. Auch den Umstand, dass so ein Angriff über Wochen und Monate geplant werden mußte und nicht einfach mal so durchgeführt werden kann, sehe ich in keinen Medien diskutiert, obwohl das eindeutig auf eine langfristig geplante Aktion hindeutet. Auch einen Zusammenhang mit dem Militärputsch in Agypten stellt niemand her. Aus heutiger Sicht erscheint dieser wie eine vorbereitende Aktion für den nun offenbar bevorstehenden Krieg, den man vermutlich unter den Islamisten nicht riskiert hätte. Überhaupt scheint man bei den Medien einen Schalter umgelegt zu haben, so wie wir es schon bei allen ähnlichen Überfallen des Westens erfahren konnten. Selbst ansonsten kritische Zeitungen schwenken auf Krieg ein und tun so, als ob es um humanitäre Dinge ginge, so als ob ein Krieg, der sich im ungünstigen Fall zum Flächenbrand oder zum Weltkrieg ausweiten kann, nicht unzählige weitere Opfer bedeuten würde. Es fällt auch auf, dass der vor wenigen Tagen publik gewordene Skandal, dass die Geheimdienste der USA sogar die UN bespitzelten, aus den Zeitungen verschwunden ist, aber krumme Dinge lassen sich eben mit nichts so gut verdecken als mit Kriegsbildern und Blut.

 

26.8.13 Mutmaßungen darüber, wer hinter den Giftgasanschlägen in Syrien stecken könnte

Seit Obama ankündigte, dass Amerika militärisch in Syrien eingreift, sobald Giftgas eingesetzt wird, konnte man darauf warten, dass dies auch geschieht. Es war wie eine Handlungsanweisung, eine Taste, die man drücken muß, um den gewünschten Krieg zu bekommen. Man muss stattdessen fragen, wer aus dem Giftgaseinsatz einen Vorteil ziehen kann. Assad kann dies mit Sicherheit nicht, weil es sein Ende bedeuten würde. Warum sollte er ohne Not, da er doch militärisch erfolgreich ist, ein solches Risiko eingehen? Noch dazu, wo gerade deswegen UN-Inspektoren im Land sind. Einen Vorteil daraus könnten alleine die Aufständischen ziehen, die damit ihre letzte Chance sehen, dass ihnen Amerika den verhassten Tyrannen niederbombt. Doch dass sie Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung einsetzen - das darf man ihnen ohne Beweise auch nicht unterstellen, auch wenn religiöse Fanatiker mit jedem Selbstmordanschlag zeigen, dass ihnen Zivilistenleben wenig bedeuten. Falls es die Rebellen gewesen sein sollten, wer hat ihnen dann das Giftgas geliefert? Stammt es aus syrischen Beständen oder von außen? Oder war das Giftgasverbrechen ein Werk von verdeckt operierenden Brandstiftern fremder Geheimdienste? Man braucht sich nur erinnern, wer den Bürgerkrieg angeheizt hat und wer auch heute am Lautesten nach militärischer Intervention schreit: Konkurrenten aus der Region: Türken, Saudis, Israelis, wobei letztere ja bereits einige Male ihre Bomber losgeschickt haben sollen. Wer heute Nethanjahu und Peres reden hört, die auf die Einlösung von Obamas Wort drängen, dem schwinden die letzten Zweifel, dass hier ein Krieg provoziert werden soll. Syrien ist schließlich das letzte Bollwerk, das vor dem erklärten Feind Iran steht. Doch es sind auch wieder die Franzosen, die Krieg wollen, wie schon in Libyen und Mali, und auch die Engländer, die einmal ohne Verstand das osmanische Reich mit willkürlich gezogenen Grenzen in ein bald hundertjähriges Chaos gestürzt haben. Sollte von diesen Seiten der Massenmord mit Giftgas als Kriegsauslöser inszeniert worden sein, dann wäre das die Fortführung der Teufelein, mit der mächtige Mordbrenner die Völker immer wieder aufgehetzt haben. Kaiser Nero ließ Rom anzünden und schob es den Christen in die Schuhe, Hitler ließ den den Reichstag anzünden und zog Kommunisten als Täter aus dem Hut und die beiden George Bushens- ich erspare uns die bekannten Details. Wer immer hinter dem grausigen Giftgasmassaker steckt, er hat sich damit selbst zum moralischen Auswurf der Menscheit gemacht. Doch ob wirklich irgendwer daraus einen Vorteil ziehen kann, wenn der Nahe Osten explodiert, ist sehr unwahrscheinlich. Aber gerade weil jetzt bekannt wurde, dass die Amis auch UN-Konferenzen bespitzelt haben und die Affäre mittlerweile dem Dümmsten vor Augen führt, dass ihr Imperium auf Lügen aufgebaut ist, könnte ein kleiner Krieg davon wieder ablenken. Als Clintons Ruf am Ende war, ließ er Serbien völkerrechtswidrig bombardieren, natürlich aus rein humanitären Erwägungen. Mal sehen ob sich auch Obama mit Krieg als Schopf aus dem Sumpf zu ziehen versucht.

 

Chronologisch geordnete Texte zur Adam-Facebook-Affäre

9.8.2013 Liebe Besucher meiner Webseiten!

Gegen mich läuft zurzeit eine Art „Haberfeldtreiben“ auf  facebook, inszeniert vom jungen Regener SPD-Landrat Michael Adam. Ich habe davon zufällig durch einen Journalisten erfahren. Ich empfinde das als Cyber-Mobbing“ eines unbequemen Bürgers durch den obersten Beamten des Landkreises, ja als eine Form von Psychoterror. Adam liefert seiner weltweit verknüpften Internetgemeinde einen „Feind“, versorgt sie mit einseitigen Informationen und kein Mensch kann sagen, wie das Ganze enden wird. Da Adam viele Jahre durch die überregionalen Medien gereicht wurde, als politisches Wunderkind, das im schwarzen Niederbayern trotz „schwul, evangelisch und sozialdemokratisch“ noch während seines Studiums Bürgermeister des Touristenzentrums Bodenmais geworden ist, dann, nach dem Freitod von Landrat Wölfl, sogar Landrat, dazu ständig seine Befindlichkeiten in facebook postet, ist er für viele ein großes Vorbild und auch eine Hoffnung für die SPD.

Wie kommt es, dass sich so ein Mann auf einen einzelnen Bürger einschießt?

Sie müssen dazu wissen, dass ich mich seit über vierzig Jahren in die Politik einmische, lange Jahre als Liedermacher, Autor und Maler. In zunehmenden Maße habe ich die künstlerische Ausdrucksform aber durch "Klartext" ergänzt, was für den Normalbürger nur durch das Schreiben von Leserbriefen möglich ist, wenn man die politische Diskussion anregen und mitgestalten will. Seit 1997 setzte ich deswegen auch auf eine eigene Webseite. Ich sehe mich selber in der Tradition kritischer bayerischer Literaten und meine Webseiten als kommerzfreien Raum, alle Download-Angebote sind kostenlos und ich habe noch nie einen Beitrag in fremdem Auftrag verfasst. Übrigens habe ich den vier Jahrzehnten meines Engagements niemals mit Gerichten zu tun, was wohl einiges über meine Recherchequalität aussagt (oder die Weisheit meiner Kontrahenten...).

Mit Michael Adam habe ich mich 2011, als er noch Bürgermeister war, erstmals angelegt, weil er bei einem Pressetermin jammerte, dass man im Bayerischen Wald viel weniger schnell Autofahren kann als etwa in der Donauebene. Ich nannte seine Sprüche ziemlich kindisch und prophezeite ihm augenzwinkernd – wegen seines Mutes solche Schwachheiten auszusprechen – noch eine große politische Karriere. Ein halbes Jahr später wurde Adam dann tatsächlich zum Regener Landrat gewählt, sein Vorgänger Heinz Wölfl hatte sich wegen bis heute ungeklärter Hintergründe das Leben genommen.

Noch während des Wahlkampfes habe ich den 5 Landratskanditaten mit Leserbriefen versucht ins Gewissen zu reden, denn alle forderten unisono neue, schnellere Straßen. Meine Argumente dagegen waren, dass dies unserer Heimat als Urlaubsregion schaden würde. Ich bin für den Erhalt des vorhandenen dichten Straßennetzes, das sehr reparaturbedürftig ist und für die Wiederaufnahme des Güterverkehrs bei der Waldbahn, für den sie ja ursprünglich auch gebaut worden ist. Meine größte Sorge: dass unsere wunderbare Landschaft zur Transitstrecke zwischen Tschechien und dem Donauraum werden könnte und es uns so am Ende so ergeht, wie heute den Tirolern. Dieser "Transitzweck“ wurde bis Ende 2012 von der Politik heftig bestritten, Adams SPD-Kreischef griff mich deswegen sogar heftig in der Presse an. Nur wenige Wochen später wurde aber genau dieser grenzüberschreitende Straßenausbau von Adam in Celesna Ruada gefordert. Aber schon im Herbst hatte der Deggendorfer Landrat bei einer Feier erklärt: „Endziel ist Prag“. Adams setzte sich an die Spitze der Straßenbauer, unterstützt von der CSU, den freien Wählern, der SPD, der IHK und wirtschaftlichen Großbetrieben. Auch die meisten Landkreisbürgermeister veranlasste er zu einer entsprechenden Resolution, mit der vom Straßenbau betroffene und widerspenstige Gemeindevertreter unter Druck gesetzt wurden.

Neben dem Ausbau (manche fordern sogar eine Autobahn) der B 11 nach Zwiesel, soll ein weiterer Autobahnzubringer von Hengersberg nach Zwiesel gebaut werden. Gleichzeitig soll die Staatsstraße von Kötzting nach Grafenau zu einer Art zweiten Ostmarkstraße ausgebaut werden, ebenfalls wieder über Zwiesel. Das Ganze wird in Salamitaktik scheibchenweise gemacht, hier eine Ortsumfahrung, dort eine Begradigung...

Im Oktober 2012 hielt der Landrat mit dem Straßenbauamt eine Versammlung der betroffenen Grundstücksbesitzer im Schwarzachtal ab, wo eine eine völlig neue Straßentrasse gebaut werden soll, was der Zerstörung des Tals gleichkäme. Es gab von den anwesenden Bauern keinen einzigen, der diese Straße haben wollte und bereit war seine Wiesen dafür herzugeben.

Im nachfolgenden Zeitungsbericht stand von dieser Verweigerung jedoch keine Silbe, sondern nur die Aussagen der Straßenbaubefürworter. Kein Wunder, denn Landrat Adam lässt solche Artikel nicht mehr von der Lokalpresse verfassen, sondern nur noch vom eigenen Pressesprecher, einem Profijournalisten, den er ins Landratsamt geholt hat, um nichts mehr dem Zufall zu überlassen.

In einem Leserbrief stellte ich die einseitige Darstellung richtig. Auf zwei darauf folgende Presseartikel, in BBR und Wochenblatt wurden falsche Verkehrszahlen genannt. Ich schrieb den Leserbrief "Kulturlandschaft bewahren".

(Wegen der Aussagen in diesem Brief wirft mir Adam bis heute vor die Unwahrheit geschrieben zu haben vor. Ich habe die Aussagen des Briefes Satz für Satz mit den Anmerkungen Adams aus facebook versehen und selber noch kommentiert)

 

Die Facebook-Attacken gegen mich fielen zeitlich mit Adams Facebook- Attacken gegen den bayerischen SPD-Chef Pronold zusammen.

Ich habe seit dieser Zeit noch wiederholt in Leserbriefen gegen den Straßenbau und die fehlende Opposition in der Region angeschrieben. (siehe etwa "Landrat hoch zu Ross") Seinen von mir ungewollten Höhepunkt fand das Ganze am letzten Wochenende, wo Adam Unterschriftensammlern von Straßenbaugegnern in Ruhmannsfelden und Viechtach unredliche Methoden unterstellte, um die Unterschriften zusammenzubekommen. Da ich aber auf einer der Veranstaltungen mit meiner Frau persönlich teilgenommen hatte und in einem Online-Kommentar davon berichtete, dass nach meiner Beobachtung jeder freiwillig unterschrieben hat, fiel Adam online über mich her und erging sich in wüsten Beschimpfungen und schob weitere Verschwörungsmärchen nach. Assistiert wird er dabei immer von zwei bekannten Leserbriefschreibern, die praktisch beinah wortgleich immer dieselben Beschimpfungen vorbringen, nur noch deutlich grober als Adam.

Nun also die aktuelle facebook-Hetze als hoffentlich letztes Kapitel dieses hinterhältigen Theaters. Dabei habe ich noch vor einigen Tagen geschrieben, Adam könne sich auf mich mehr verlassen, als auf Leute die ihm nach dem Mund reden. Doch Adam antwortete, er glaube diesen hundertmal mehr als mir...

Ich glaube, dass Adam sich irgendwann im Cyberspace verirrt hat und Hilfe braucht. Ich bedauere ehrlich, dass ein junger charismatischer Mann, sich gegenwärtig selber so fertig macht, denn ein engagierter Landrat in unseren schwarzen Sümpfen hätte unserem Landkreis wirklich nicht geschadet. Doch Adam scheint dafür nicht der Mann zu sein, denn wer so wenig nachdenkt, seine Gefühle so wenig im Zaun hat und bereit ist Andersdenkende fertig zu machen, ist für ein solches Amt nicht geeignet.

 

Info

In der Zwischenzeit war auf PNP-Online ein Bericht „Mobbin? Landrat macht gegen Leserbriefschreiber mobil“ über den Vorgang erschienen, der in wenigen Stunden etwa 1000 Besucher auch auf meine Webseite führte. Ich bekam auch Post, in der ich von mir Unbekannten gebeten wurde, einzulenken und die Sache nicht eskalieren zu lassen. Darauf hin postete ich folgenden Beitrag an die PNP:

 

Kommentar aus PNP-Online

Ein weiterer PNP-Bericht „Nach Mobbingvorwürfen: Landrat Adam rudert auf facebook zurück“, zeigte aber, dass Adam nur wegen des negativen Echos auf sein Vorgehen die Hetzseite gegen mich zurückzog, aber im Grunde alles so weiterlaufen lassen wollte. Darauf schrieb ich erneut:

 

 12.8.2013 (22 Uhr)

Verzeihen kann man nur, wenn einer eine Tat bereut. Bei Michael Adam ist das nicht der Fall. Er löst seine undemokratische Pranger-Gruppe nur auf, weil ihm von allen Seiten Druck gemacht wird und weil ihn das nicht nur sein Amt kosten, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen haben kann. Erst war ich nach der empfangenen Solidarität recht friedlich gestimmt und habe – siehe unten – sogar angedeutet, die Sache gut sein zu lassen. Doch Adam hat mit seiner Hetze weitergemacht. Deswegen ist er auch für die Beleidigungen verantwortlich, zu denen er seine „Freunde“ aufgewiegelt hat. Ich lasse mich nicht als „armen, kranken Mann“ verspotten, (hats bei Mollath nicht auch so angefangen?) und als Lügner oder als Auftragsschreiber lasse ich mich schon gar nicht beschimpfen, weil das Gegenteil davon wahr ist, was jeder nachlesen kann. Mich aber als Mobbing-Opfer vom Täter auch noch verhöhnen lassen, ich würde mich nur als solches inszenieren, hat schon perfide Züge. Nein, Adam tut nichts leid, außer er sich selber.

Bevor nun weitere Medien auf die Sache anspringen, hat Adam noch schnell diesen taktischen Rückzieher gemacht, der aber faktisch eigentlich überhaupt nichts bedeutet, denn er unterhält als Landrat noch immer seine Facebook-Seiten auf jenem ausländischen Server, der uns bekanntermaßen alle auspioniert. Für mich ist es einfach auch schon zu spät, denn mein Name ist auch in überregionalen Medien, ja sogar international, (ich habe heute einen tschechischen Bericht zugesandt bekommen), in ein schlechtes Licht gerückt. Auch wenn ich lese, wie spöttisch man etwa im "Stern" Adams Schimpfwort vom "Gscheidhaferl" übernimmt und nicht zwischen Leserbriefen, deren Aussagen von Redaktionen vor der Veröffentlichung kritisch geprüft werden und dem anonymen oft üblen Getratsche auf Facebook unterscheidet, dann kann einem schlecht werden.

Ich lasse mir von niemandem meinen guten Ruf zerstören. Zudem kann man gegenwärtig überhaupt noch nicht sagen, wie sich die Sache weiterentwickelt, daher werde ich auch jetzt noch keine Entscheidung treffen, wie ich weiter verfahren werde.

Eins noch, Adam hat wiederholt gepostet, ich sei "nicht der nette Herr von nebenan", darüber hat er sogar meinen Sohn belehrt, als dieser sich wegen der Prangerseite an ihn gewandt hatte. Dazu soviel: Ob ich "ein netter Herr von nebenan bin", darüber können nur meine Nachbarn entscheiden oder die Menschen, die mich persönlich kennen. Wenn "netter Herr" aber aus politischer Sicht ein immer lächelnder und jasagender Herr ist, dann hat Adam gewiss recht. Das war ich nie, schließlich war es lebenslang mein erklärtes Anliegen gegen Machtmißbrauch und Volksverdummung den Mund aufzumachen und ein kleines publizistisches Gegengewicht zu sein. In letzter Zeit bin ich dabei zu konkret einigen Leuten auf die Füsse getreten, der Landrat spielte dabei für mich aber nur eine Nebenrolle, denn die Dinge, die ich kritisiere, sind viel älteren Datums und haben mit ihm nur eher beiläufig zu tun.

 

13.8.2013 (7 Uhr)

Adam geht es nun wie dem Zauberlehrling, die Geister, die er rief, wird er nicht mehr los. Ich bekam gerade die Information, dass über Adam bereits der "Shit-Storm" auf Facebook losgebrochen ist, ein mir bislang unbekannter, alle guten Sitten außer Kraft setzender verbaler Drecksturm, den Adam eigentlich mir angedeihen lassen wollte und gegen den ein Haberfeldtreiben eine faire Veranstaltung ist. Nun verstehe ich langsam: in dieser Welt tummelte sich unser Landrat regelmäßig, wen wunderts da, dass er unfaires Argumentieren, verborgen hinter Decknamen als normal empfindet.

 

14.8.13 (9 Uhr)

Am fünften Tag von Adams Facebookaffäre stelle ich fest, dass in den Medien überwiegend einseitig aus "Tätersicht" berichtet wird. Die Meldung wird weitergereicht und niemand macht sich die Mühe, weiter zu ermitteln und die Hintergründe zu durchleuchten. Es ist faktisch so, dass mein guter Name dabei in landesweiten Medien ins Zwielicht gerückt wird., ohne dass ich selber zu Wort kommen kann.

Es geht darum, dass der höchste Kreisbeamte einen Bürger, der sein Recht auf Meinungsfreiheit wahrnimmt, spießrutenlaufen lässt und ihn öffentlich verächtlich macht. Das ist ein politischer Skandal und sollte genügen, dass Landrat Adam von seinem Amt zurücktreten muß, denn er ist zu einer Schande für die ganze Region geworden.

Wenn ein Landrat eine offizielle Prangerseite (auf einem ausländischen Server) im Internet betreibt, wo er duldet, dass anonyme Nutzer einen seiner Mitbürger verächtlich machen und er sie sogar noch dazu aufhetzt, dann ist das ein Fall von Volksverhetzung und eine Rufschädigung für sein Amt. Als Landrat hat er viele Möglichkeiten, auf kritische Stimmen zu reagieren, mit Gesprächen, Bürgerversammlungen, offiziellen Informationen und Stellungsnahmen in den Medien. Adams stereotypes Gejammere, seine Leserbriefe würden nicht gedruckt, ist nur Polemik, denn er hat es nicht nötig Leserbriefe zu schreiben. Leserbriefspalten sind für die Bürger da, die sonst keine Möglichkeit haben ihre Bedenken kundzutun und ihr demokratisch verbürgtes Recht auf Mitsprache auszuüben.

Zudem besteht der dringende Verdacht, dass Adam (und andere Amtsträger)  unter falschem Namen Leserbriefe verfassen oder verfassen lassen, teilweise mit polemischem und beleidigendem Inhalt. Es können Texte von Adam belegt werden, die praktisch textgleich unter anderen Namen als Leserbriefe veröffentlich wurden. Mir liegt die E-Mail eines Bürgers vor, der einräumt, dass auch er seine Leserbriefe von Amtsträgern hat verfassen lassen. Und diese Praxis ist noch nicht zu Ende, erst heute scheint es wieder im Viechtacher Lokalteil zu passieren.

 

14.8.13 ( 14 Uhr)

Landrat Adam hat mir einen Brief geschrieben, in dem er sich für die Gründung und den 1-tägigen Betrieb (?) der Facebook-Gruppe unter meinem Namen usw. entschuldigt, sowie für den Begriff "Gscheithaferl", aber nicht weil er nun anderer Meinung sei, sondern nur, weil eine solche öffentliche beleidigende Beschimpfung eines Bürgers sich für einen Landrat nicht schicke.

Auch wenn offensichtlich ist, dass die Entschuldigung nicht von Herzen kommt, sondern nur ein taktischer Rückzug ist, werde ich sie akzeptieren und Adam nicht wegen Rufmord und Amtsmißbrauch verklagen, erstmals in meinem Leben habe ich mit einem solchen Gedanken ernsthaft gespielt. Ich will auch zusagen, über diese eine Facebook-Sache nicht mehr nachzuhaken, ein völliges Schweigen darüber wird aber unmöglich sein, denn Landrat Adam hat die Geister der nationalen und internationalen Medien gerufen, von denen einige bereits recherchieren. Landrat Adam  hat mich auch der Lüge beschuldigt, was er weder präzisiert hat noch hat er sich dafür entschuldigt. Adam inszenierte einen absichtlichen Rufmord gegen mich, dafür habe ich bislang keine Entschuldigung erhalten, wobei ich in diesem Punkt auch mit keinem Brief zufrieden wäre, sondern ich verlange hier eine öffentliche Entschuldigung.

Ich werde deshalb auch diese Eingangsseite zum Fall Adam weiter im Netz lassen und auch meine gesammelten Leserbriefe zum kostenlosen Download weiter anbieten, damit jeder nachlesen kann, was von meiner Seite formuliert wurde. Jeder kann dann selber beurteilen, ob hier ein Wichtigtuer und Gscheidhaferl schreibt, oder gar ein Lügner, oder ein  Bürger, der mit Argumenten gegen die weitere Zerstörung unserer Heimat kämpft. Was ich Adam zudem nicht verzeihe, sind seine verdeckten Aktionen oder das Schwadronieren über "Auftragsleserbriefe". Aber man vermutet ja bekanntlich den anderen immer hinter dem Busch, wo man selber schon gesessen hat.

 

 

 

15.8.13 Bevor man mich zu sehr lobt,

dafür, dass ich die Entschuldigung von Landrat Adam angenommen habe, sollte schon klar sein, dass dies nur für die Titulierung als „Gscheidhaferl“ und den Facebook-Pranger „Helmut Geiss for president“ gilt. Für anderes hat sich Adam auch nicht entschuldigt und auch diese Entschuldigung begründete er nur damit, dass man sowas als Landrat nicht machen darf, Reue hört sich anders an.

Man sollte auch bedenken, dass es mir auf seiner Facebookseite ja schon zum wiederholten Mal so ergangen ist, dass er seine "Freunde“ mit einseitigen Informationen aufhetzte und beleidigende Kommentare gegen mich nicht nur zuließ, sondern sie mit Absicht provozierte. Als Seitenbetreiber und als Amtsperson trägt er dafür die Verantwortung. Was ich Landrat Adam aber überhaupt nicht verzeihe ist, dass er mich wiederholt in den Medien pauschal der Unwahrheit bezichtigte, ohne die Lügen konkret zu benennen. Dass ich mich gelegentlich irre, kommt gewiss vor, dass ich als Künstler manchmal überzeichne und vereinfache gehört zum Handwerk, aber wer mich einen Lügner nennt, der muß schon genau sagen, was er meint.

Das Zweite, was ich Adam nicht verzeihe, sind seine „verdeckten Aktionen“, wobei dies eine beschönigende Bezeichnung für Rufmord unter falschem Namen ist. Er hat ziemlich sicher Leserbriefe, auch mit beleidigendem Inhalt, unter falschen Namen veröffentlicht oder veröffentlichen lassen. Dies lässt sich durch Textgleichheiten und Zeugenaussagen belegen. Gewiss sind die Personen, die ihm dabei so dienstbar sind, ebenso schuld. Mir ist nicht klar, ob diese "Hilfe" aus Korpsdenken heraus oder nach Nützlichkeitserwägungen geschieht. Es ist auf jeden Fall ein Zeichen von verwilderten politischen Sitten und Täuschung der Gemeinschaft.

Ich bin auch davon überzeugt, dass die Facebook-Affäre nicht zufällig so schnell von der PNP abgewürgt wurde. Aber Adam deutete sogar in seinem Entschuldigungsschreiben an mich an, dass er im Pressehaus nicht ohne einflussreichen Kontakt ist. Und da Adam sich als Werkzeug für einflussreiche Wirtschaftskreise und die CSU mißbrauchen lässt, wurde gewiß auch von jener Seite in Passau interveniert. Dem SPD-Landrat seinen Heiligenschein zu nehmen ist das eine, wenn dabei aber tiefergehende Verstrickungen auch zur schwarzen Seite hin drohen, etwas anderes. So wurden, statt den Vorwürfen auf den Grund zu gehen, das "Begraben des Kriegsbeils" initiert und dann war alles binnen Tagesfrist vorbei. Die Links zu den Berichten verschwanden so schnell, als hätte es sie nie gegeben, die Kommentare zum letzten Bericht wurden eingefroren und weitere Leserbriefe wurden nicht mehr gedruckt – bis auf drei Briefe, am Erscheinungstag des Artikels mit dem Kriegsbeilbegraben. Mir hatte die PNP die Zusage abgenommen, nicht mehr „nachzutreten“, selber brachte sie nach der Entschuldigung des Landrats zwei Leserbriefe, die ich als massives Nachtreten empfinde. Ein Lindberger CSU-Funktionär ging mit keiner Silbe auf Adams Cybermobbing und seine Rechtsbrüche ein, sondern trieb dessen Attacken weiter, Zitat: "Herr Geiss will den Fortschritt in der Region verhindern. (...) Solche Zeitgenossen kann die Region nicht brauchen." (Anmerkung des Verfassers: Was für mich die Frage aufwirft, was er mit Zeitgenossen die er und seinesgleichen nicht brauchen können anstellen will. Ausweisen? Einsperren? Rausmobben? Und solche undemokratische, menschenverachtende Hetze wird von der PNP gedruckt! )

Auch der zweite Leserbrief von einem Apotheker aus dem Landkreis ging mit keinem Wort auf Adams Fehler ein, für die er sich hatte entschuldigen müssen und lobhudelte, als hätte es vor Adam nichts Nennenswertes im Bayerischen Wald gegeben. Zitat: "Wir Bayerwälder wurden ringsum müde belächelt. Nun hat sich dieses Bild, Adam sei Dank, geändert: Jetzt haben wir endlich einen jungen, engagierten, kompetenten, gebildeten und sympathisch vorwärtsgewandten Landrat. Ganz Deutschland kennt uns, nicht zuletzt seinetwegen! Seien wir also froh und dankbar und stolz, einen solchen täglich effektiv ackernden Landrat zu haben. Er will in kluger Art und Weise nur das Beste für unseren Wald. Und dafür ackert er auch sieben Tage die Woche."

(Anmerkung des Verfassers: Klingt wie ein Bewerbungsschreiben als Lieferant für die landkreiseigenen Krankenhäuser..., oder liefert er bereits?)

Es gab, das soll nicht verschwiegen werden, auch einen Leserbrief eines ehemaligen Pädagogen, der beamten- und dienstrechtliche Fragen zu Adams Aktion stellte, die sich eigentlich auch die Presse und die Behörden stellen müßten, doch davon wurde bislang nichts bekannt.

Die beiden kritisierten Leserbriefe empfand ich als unfaires Nachtreten der PNP, die damit das Cybermobbing des Landrats weiterführte. Auf meine Beschwerde hin teilte mir die PNP mit: Sehr geehrter Herr Geiss, wir versuchen, dass im Leserforum möglichst viele Schreiber mit unterschiedlichen Ansichten zu Wort kommen, da es nur so eine Meinungsvielfalt geben kann.  In Herrn K.s Leserbrief sehe ich keine Beschimpfung. Allerdings gebe  ich Ihnen darin Recht, dass wir den Satz "Solche Zeitgenossen braucht unsere Region nicht" hätten streichen müssen. Das war ein Versehen unsererseits, da wir generell keine persönlichen Angriffe im Leserforum dulden.

Mit diesen Briefen wurde dann  das Thema beerdigt. Das Abwürgen des Themas passierte übrigens ziemlich zeitgleich mit meiner Ankündigung am 14.8.13 auf meiner Webseite, Adams verdeckte Aktionen zu thematisieren, etwa seine Hetzbriefe an Gemeinderäte und CSU- Bürgermeister, die wie Komplizenpost formuliert war. (siehe oben)  Zufall? Schwer zu glauben.

An dem Tage, als die Kritik über ihm zusammenschlug, schrieb Adam auf facebook eine sehr aufschlußreiche Bemerkung, nämlich, dass er, wenn er seine Stelle als Landrat verlöre, alles verlöre, da er Kreditverpflichtungen für den Bau seines Hauses eingegangen ist. Er  schrieb sogar, dann könne er Sozialhilfe beantragen... Diese Aussage lässt die Abhängigkeiten und Ängste ahnen, auf die er sich eingelassen hat, zu denen er vielleicht auch verführt wurde. Würde mich nicht wundern, wenn diese Abhängigkeiten auch bei jenen Wirtschaftskreisen enden, wo sie vermutlich auch bei Wölfl endeten. Und genau jenen Kreisen scheine ich in letzter Zeit gefährlich nahe auf die Pelle gerückt zu sein. Ob Adams verbaler Amoklauf auf Facebook eine Unbeherrschtheit war oder ein berechneter Schritt, um mich zum Schweigen zu bringen, in dem er meinen Ruf ruiniert und andere Leserbriefschreiber einschüchtert, darüber kann man nur spekulieren.

Wenn ich das krasse Mißverhältnis zwischen direktem Zuspruch, den ich in persönlichen Schreiben und Anrufen bekommen habe oder der in Online-Kommentaren unter Nicknames gepostet wurde mit den wenigen, namentlich unterschriebenen Unterstützungsschreiben vergleiche, dann kann man nur den Schluß ziehen, dass der Landrat mit seiner Einschüchterungsaktion erfolgreich war.

Auch die PNP sollte aufhören taktische Spielchen mitzuspielen, denn Adam ist drauf und dran die Presse als demokratisches Korrektiv auszuschalten, er lässt Veranstaltungsberichte selber schreiben, setzt Journalisten unter Druck, droht dem Verlag, weicht auf Facebook oder Anzeigenblätter aus, wo man die gewünschten Artikel offenbar bestellen kann – gegen beinahe ganzseitige Anzeigen des Landkreises, der SPD, der kreiseigenen Krankenhäuser und der neuen GmbH - und seiner und auch die Aktion der Einschüchterung von Leserbriefschreibern ist eine Attacke auf die Pressefreiheit, zumal in meinem Fall, da ich seit Jahrzehnten durch meine regelmäßigen Kommentare zu einem Teil der PNP geworden bin und – in einer Gegend, in der es sonst keine Zeitungen gibt – eine nicht zu unterschätzende Oppositionsrolle spiele.

 

7.8.13 Nur freiwillig!

Leserbrief an PNP zur Diskussion über einen fleischfreien Tag

 

Einen fleischfreien Tag in der Woche, würde Frau Künast von den Grünen in Kantinen gut finden. Die Reaktionen im Sommerloch waren entsprechend: „Diktatur!“ schrien die einen, „Sehr vernünftig!“, die anderen. Es gibt wirklich unzählige Gründe, die für eine Fleischreduktion sprechen:gesundheitliche, ökologische, wirtschaftliche und ethische, ja auch solche der Lebenskunst, denn Genuß braucht den gelegentlichen Verzicht und Kenner wissen, dass lukullische Genüsse kaum an den Fleischverbrauch gebunden sind. Und doch gibt es einen übergeordneten Aspekt, der alle anderen außer Kraft setzt: Die Freiwilligkeit! Es gibt wohl ein paar Lebensbereiche, wo es zukünftig ohne Dirigismus nicht gehen wird, etwa bei den Banken oder bei der Energiewirtschaft. Aber nicht beim Essen! Denn: „Was verboten ist, das macht uns grade scharf!“ Und die Hoffnung dass Vegetarismus automatisch friedlichermacht,  können wir uns seit Adolf Schicklgruber, der sich auch Hitler nannte, abschminken. Aber er soll ja ein „Pudding- und Süssigkeitenvegetarier“ gewesen sein, was aus gesundheitlicher Sicht jeden Dauerleberkasfresser im Negativen toppt.

 

PS: Die Aufregung über Frau Künasts impertinente Forderung ist groß, am Größten bei jenen, denen der Papst schon seit Jahrhunderten den fleischfreien Freitag vorschreibt.

 

8.8.13 Ablenkungsmanöver

Zum Leserbrief von Albert Fritz zum "Disput zwischen Landrat und Kritikern des geplanten Straßenausbaus geht weiter" vom 7. August im Viechtacher Bayerwald- Boten

Spätestens seit Landrat Adams Onlinekommentaren von diesem Wochenende, geht es nicht mehr nur um Straßenbau, sondern um ihn als Person und ob ein solcher Märchenerzähler einem Landkreis vorstehen kann. Statt einzuräumen, dass ihm bei seinen Beleidigungen gegen die Unterschriftensammler von Ruhmannsfelden und Viechtach im Eifer des Gefechtes die Gäule durchgegangen sind, schob er immer neue Räuberpistolen nach, die nicht wieder als sein typisches Online-Gepritsche unter den Teppich gekehrt werden dürfen.

Albert Fritz, einer von Adams Propagandisten, hat nun mit den Ausführungen zur Zwieseler Umgehungsstraße ein Ablenkungsmanöver gestartet, in dem er nicht nur Birnen und Äpfel durcheinander wirft, sondern zum Teil Lügen auftischt. Den Widerstand gegen die Zwiesler Umgehung gab es lange Jahre bevor es Grüne gab, es waren die Geschäftsleute, die ihren wirtschaftlichen Niedergang befürchteten. Mit Abstand betrachtet, haben sie dabei nicht unrecht gehabt, denn unsere Innenstadt ist verarmt und der Euro rollt in den Supermärkten am Ortsrand. Völlig anders als heute war Anfang der Achtziger auch kein Transitverkehr zu befürchten, denn eine Grenzöffnung schien damals undenkbar. Die einzigen Schwerfahrzeuge, die im kalten Krieg an die Grenze mußten, waren Militärfahrzeuge. Es war der reine Wahnsinn, wenn US-Panzer über den engen und völlig unterhöhlten Stadtplatz donnerten. Von den Geschäftsleuten kamen die Vorschläge zu innerstädtischen Umfahrungen, auch topografieangepasste Trassen am Ortsrand waren im Gespräch. Den paar wackeren Grünen, allesamt sehr bürgerlich, irgendeine Hetze zu unterstellen, ist geradezu perfide. Die vereinzelten Leserbriefe, die es zum Thema gab, einer auch von mir, waren eher Bettelbriefe und Appelle an die Politik.

Herr Albert Fritz aus der Degenbergerstraße sollte sich mehr um die Chronik seines Weißwurstvereins kümmern und nicht die Geschichte unserer Stadt verfälschen.

 

 

Kommentar aus PNP-Online

 

23.7.13 Wasserwirtschaft ändern

Gegenrede auf einen Kommentar in der Online-Ausgabe der Deggendorfer Zeitung

Die Menschen sollen halt wegziehen und ihr abgesoffenes Haus anderswo wieder aufbauen! Leider ist diese ignorante und hochmütige Einstellung kein Einzelfall. Wissen diese Einfaltspinsel eigentlich was sie sagen, wenn sie die überschwemmungsgefährdeten Gebiete entvölkern wollen? Die meisten Menschen der Erde leben an Flüssen und Küsten, hier hat sich beinah alle Kultur und Entwicklung vollzogen, hier passiert 90 Prozent allen Wirtschaftens, alles Menschseins...

Sollen alle in die Berge ziehen? Dorthin also, wo ein Gutteil der Hochwässer durch Versiegelung, Drainierung und Waldzerstörung entsteht? Zynisch ist das und dumm, denn auch die Berge sind vor Starkregen nicht gefeit, in den Bergtälern geschieht im Kleinen, was landesweit im Großen passiert, die Täler saufen ab und nicht selten spült das Hangwasser auch die vermeindlich sicheren Wohnhäuser weg oder füllt ihre Keller, von den zunehmenden Erdrutschen und Schlammlawinen gar nicht zu reden. Nein, wir müssen landesweit aufhören, die Niederschlagswasser möglichst schnell abzuleiten und die natürlichen Versickerungs- und Rückhaltmöglichkeiten zu fördern, den Flüssen ihre Überflutungsflächen zurückgeben und für die Siedlungen endlich zeitgemäße Dämme bauen. Wenn einer in Natterberg sein Haus wieder aufbauen will, dann ist das eine sehr respektable Sache, die aber – wie ausgeführt – mit einer grundlegenden Änderung in unserer gesamten „Wasserwirtschaft“  einhergehen muss. 

 

17.7.13 Realitätsverlust oder absichtliche Volksverdummung?

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 13.7.13 "Hinsken: Ich habe nie im Elfenbeinturm gelebt"  - wurde nicht gedruckt!!!--

Mag sein, dass MdB Hinsken nie im "Elfenbeinturm" gelebt hat, die reale Welt war es aber wohl auch nicht, sonst würde er im Juli 2013 keine Sprüche von sich geben, wie: "wäre die Donau ausgebaut worden, hätte es keine Hochwasserkatastophe gegeben. Bis zur Staustufe Straubing hatten wir keine Probleme." Da reibt man sich die Augen und fragt sich, wo lebt der Mann? Sieht er nicht, dass die Donau oberhalb Straubing ein Kanal geworden ist, eingezwängt zwischen mächtige Deiche, die alles Wasser sicher durchleiten, damit die Unterlieger absaufen. Weiß er nicht, dass man der Donau dort alle Überflutungsräume genommen hat? Ist das Ignoranz? Populismus oder einfach nur Rücksichtslosigkeit? Steckt da System dahinter, wie hinter seiner jahrzehntelangen Lobbyarbeit für Teer und Blech oder gibt er nur Stammtischsprüche weiter, wie 1997, als er forderte, dass sich Arbeitslose täglich im Amt melden müssen.

 

12.7.13 Unbelehrbar

Leserbrief zum Bericht: "August ist Spatenstich am Marcher Berg"

Auch nach dem Katastrophenhochwasser, das auch eine Folge von Bodenversiegelung, Kanalisierung und Raubbau an der Natur war, wird weiter nach immer neuen Straßen verlangt! Dabei hat man gerade in Regen im Kleinen vor Augen, was landesweit im Großen passierte, wenn der Bärndorfer-, Stelzen- und Krampersbach die Regenmengen der großen Versiegelungs- und Drainageflächen von Kaserne und Schönhöh in die Stadt leiten. Alleine die geplante dritte Fahrbahn nach March wird einer weiteren Wassersammelfläche von einem Hektar entsprechen. Wer neulich die Sendung mit Günter Jauch und Verkehrsminister Ramsauer gesehen hat, weiß, wie gigantisch die Straßen- und Brückenschäden landesweit sind und dass alleine der Unterhalt finanziell nicht zu meistern ist. Und doch getrauen sich Provinzpolitiker und die einschlägigen Behörden noch immer neue Straßen und Ortsumgehungen zu fordern! Dabei haben selbst Kommunen wie Straßkirchen, durch die die B 8 führt und die unter den täglich über 15000 Fahrzeugen beinah ersticken, keine Chance auf eine Umgehung, obwohl sie seit Jahrzehnten gefordert wird. Das Verkehrsaufkommen in der Gemeinde Langdorf ist dagegen geradezu lächerlich, was die Politik aber nicht hindert, weiter die Zerstörung des Schwarzachtals zu fordern. Warum wird über meine Anregung nicht einmal diskutiert, dass der Güterverkehr auf der Bahn wieder aufgenommen werden soll, um der Wirtschaft eine Transport-Alternative zu bieten? Ich darf auch nochmal daran erinnern, dass der Güterverkehr einmal die Haupttriebfeder für den Bahnbau war und dass ziemlich alle Großbetriebe im Landkreis einen Gleisanschluß haben, auch Viechtach und Teisnach.

 

8.7.13 Nur Verachtung

Leserbrief an PNP zu den Berichten "Snowden: BND wusste Bescheid“ und Standpunkt „Ziemlich beste Komplizen“

Freunde bespitzelt man nicht, also sind wir keine Freunde. Und Komplizen? Vielleicht im Sinne des Spruches von Brecht, dass einer stolz war, weil er mit zum Angeln durfte, obwohl er der Wurm war...

Falls Snowdens Informationen stimmen, dann werden wir nicht nur von den USA, England und Frankreich hintergangen, sondern auch von unserer eigenen Regierung. Ich kann nur Verachtung über soviel Servilität und Charakterlosigkeit empfinden und erwarte daher auch nicht ernsthaft, dass unsere Politikschauspieler zurücktreten. Da aber vermutlich auch danach nur ähnliche Komparsen nachkämen, schimpfen wir halt nur ein wenig und - Hand aufs Herz –  haben die Enthüllungen nicht nur bestätigt, was wir alle längst ahnten?

Dass aber die Verhandlungen über die Freihandelszone weitergehen ist eine Frechheit, denn käme die, verlören wir Europäer die letzten schwer erkämpften Errungenschaften, kulturell, sozial, ökologisch und vor allem in der Landwirtschaft. Aber vielleicht sollten wir uns den Amis gleich als Bundesstaaten anbieten, in der Hoffnung, dass sie sich an dem Brocken dann nicht nur verschlucken würden...

 

30.6.13 Lebenshilfe für wen?

zum Bericht in BBV „Lebenshilfe-Vierseithof wird Wirklichkeit“

In einer Zeit, in der „Inklusion“ in aller Munde ist, also das Ende der Ausgrenzung von geistig Behinderten und ihre Eingliederung in die „normale“ Gesellschaft und ihre Institutionen, betätigt man sich bei der Lebenshilfe Regen als Geisterfahrer in Gegenrichtung. Man beginnt Behinderte zu sortieren und will 24 Autisten in einem „Autistenheim“ konzentrieren. Wie kann der Bezirk so etwas nur genehmigen und mit Steuergeldern finanzieren? Das „Sacherl“ in Bärndorf beweist seit 1996, dass die gemischte Gruppen-Wohnform in einem normalen Wohnhaus, die humanste Form der Behindertenbetreuung außerhalb der Familie sein kann. Für die 5,5 Millionen, die das Autistenheim kosten soll, könnte man mindestens 10 solcher „Sacherl“ bauen und die personelle Ausstattung verbessern, was für die Behindertenarbeit viel wichtiger ist als millionenschwere Großbauten. Was ist dann der Grund, dass trotzdem ein Großprojekt nach dem anderen gebaut wird? Hat die "Lebenshilfe für Behinderte" ihre Hilfe auch auf das Bau- und Bankengewerbe ausgedehnt? Obwohl allgemein bekannt ist, dass alle Bauten ein enger Angehöriger des Schatzmeisters bekommt, ist diese Spezlwirtschaft überhaupt kein Thema. Ist dies mit hoher fachlicher Kompetenz zu erklären? Oder weil auch der Landkreis und die Sparkasse denselben Hofbaumeister haben oder sich für die Politik der Lebenshilfe einflussreiche Politikern als Aushängeschild hergeben? Verhängnisvoll wird die Bauwut durch die Finanzierung des Eigenanteils, der dem Träger immer bleibt. Spenden reichen dafür nicht, also kann nur beim Personal eingespart werden, was zu Unzufriedenheit, Ausgebranntheit, Konkurrenzdenken und Fluktuation führt, die Leidtragenden sind am Ende immer die Behinderten.

 

27.6.13 Krippen überall

Leserbrief an BBZ zum Bericht "Ab September 55 neue Krippenplätze"

Nun ist der Wahnsinn der kollektiven Kleinstkinderbetreuung auch bei uns angelangt. Kein Wort des Widerspruchs, nicht mal aus den Kirchen, auch sie haben vor dem Zeitgeist die Waffen gestreckt und kirchliche Träger wittern lukrative Geschäfte. Die Wirtschaft freut sich, denn gegen die Milliardensubventionen für den Krippenbau waren die Abwrakprämien für Autos nur Peanuts. Dafür werden Kleinstkinder aus den Familien gerissen, psychosoziale Entwicklungsschäden sind kein Thema. Sozialdemokrat Franz Köppl scheint sogar stolz darauf zu sein, dass seine Arbeiterwohlfahrt schon sechs Monate alte Babys aufnimmt. Warum Aufnahme nicht gleich nach dem Kreißsaal? Anfang der Siebziger habe ich im Praktikum in Berlin erlebt, wie Mütter ihre Babys mit wenigen Wochen in die Tagesstätten gebracht haben, unmenschlicheres habe ich nie gesehen. Die meisten begründeten diese Barbarei mit wirtschaftlicher Not und heute? Statt die jungen Mütter ausreichend zu unterstützen, dass sie wenigstens die ersten drei Jahre für ihre Kinder da sein können, redet man ihnen etwas von "Persönlichkeitesentfaltung und Unabhängigkeit der modernen Frau" ein. Heute kann man sich auch nicht mehr nur auf den Raubtierkapitalismus rausreden, der die Menschen als Ware will, sondern die Zerstörung der Familien wird verrückterweise auch von jenen sozialen und liberalen Kräfte unterstützt, die sich eigentlich einmal den Schutz der Menschen auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Etwa die Grünen, die ansonsten für jede Kreatur kämpfen. Doch wenns um die Rechte der Kinder auf Betreuung durch ihre Mütter geht, ist Grün schon lange nicht mehr die Farbe der Hoffnung. 

 

24.6.13 Besser Asche aufs Haupt


Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Bericht "Wunden-lecken beim Hafenforum"

Wann hat das Hafenforum je widersprochen, wenn die niederbayerische CSU mit dem Hochwasserschutz taktiert hat, um die Staustufenvariante durchzuboxen? Im Gegenteil gehörten sie ja zu den Lobbyisten, die die Politiker vor sich hertrieben. Nach der Hochwasserkatastrophe sollten die Herrschaften besser schweigen und sich Asche aufs Haupt streuen und froh sein, wenn man sie nicht zur Verantwortung zieht. Übrigens haben wir seit einem dreiviertel Jahr optimale Wasserstände für die Schifffahrt, doch kann jeder Anwohner bestätigen, dass die schon immer geringen Schiffszahlen noch weiter gesunken sind. Nach der wochenlangen Sperrung des Main-Donau-Kanals wegen der Schleusenreparaturen waren eigentlich ganze Schiffskonvois zu erwarten, aber nichts davon war zu sehen, ebensowenig nach der Hochwassersperre. Das einzige, was immer wieder ins Auge fällt, sind weit aus dem Wasser ragende Schiffsrümpfe, die von Leerfahrten zeugen. Konjunktur haben alleine Kreuzfahrtschiffe und für die gibt es nichts Nervenderes als die Schleusenstopps.

 

18.6.13 Freunde machen das nicht

Kommentar zur US-Bespitzelungsaffaire und dem Obama-Besuch in Berlin

Nie mehr Google und Yahoo! Fällt mir leicht fällt, denn ich verwende schon lange die diskrete Suchmaschine Ixquick (und kann nur hoffen, dass sie wirklich diskret ist) und statt Google-Maps den Bayern-Viewer. Nie mehr Facebook! Auch das fällt mir leicht, denn bei meinen gelegentlichen Ausflügen in das Programm, habe ich nur geposteten Schrott und triviales Gelaber gefunden. Nie ein Apple-Gerät kaufen! Das an einen Rausch erinnernde Theater um diese Marke war mir noch nie geheuer. Nie mehr Microsoft! Das fällt schwer, weil so viele Anwenderprogramme, auf denen ich eingearbeitet bin, nur unter dem Betriebssystem Windows laufen... Doch wo es irgenwie geht, werde ich auf freie Programme und Linux umsteigen.

Ich bin mittlerweile ziemlich desillusioniert und wäre nicht mehr überrascht, wenn Trojaner und Viren auch noch von denen, die uns davor zu schützen vorgeben, in unsere Rechner eingeschleust werden. Das wäre nur konsequent, denn auch das Imperium, das uns ständig Freiheit, Demokratie und Menschenrechten predigt, ist ein Staat, dessen Repräsentanten alle Sittlichkeit mit Füssen treten und uns mit dem infizieren, das sie zu bekämpfen vorgeben. Kein Verbrechen, das nicht von diesem System begangen wurde und wird! Wer auch nur einen Funken Stolz und Redlichkeit in sich spürt, kann sich nur mit tiefer Verachtung abwenden. Und was tun unsere servilen und korrupten Politiker? Sie nehmen sich an den USA sogar noch ein Beispiel und wollen auch auf nationaler Ebene die Bespitzelung der Bürger nachmachen, was sie aber vermutlich eh schon lange machen. Und sie schämen sich auch nicht nun sogar eine Freihandelszone mit den USA anzustreben, was die totale Kommerzialisierung und das Opfern aller unserer noch verbliebenen Werte, etwa in Kultur und Landwirtschaft, im Umweltschutz und in den sozialen Standarts bedeuten würde. Und Obama? Wir sollten es endlich glauben, dass alles nur inszenierte Show ist: Man wechselt immer wieder mal den Schauspieler an der Spitze aus, doch regieren tun die Banken und Wirtschaftskartelle. Es ist egal, ob Republikaner oder Demokraten den Präsidenten stellen, es ist einfach „Hodan wia Fleeg“, wie der Bayer sagt. Was jetzt aber passiert ist, das Ausmaß in dem der amerikanische und britische Geheimdienst unsere Zivilgesellschaft durchschnüffelt, ist eine Zäsur. Freunde machen das nicht.

 

11.6.13 Problematik beginnt schon im Gebirge

Leserbrief an STB zu den Berichten über das Hochwasser

"Erst war da die große Erleichterung, bei diesem Hochwasser davongekommen zu sein, - dann kam das Gefühl der Dankbarkeit gegenüber den unermüdlichen Helfern, die die alten Dämme ober- und unterhalb unseres Dorfes gerettet haben, - schließlich das Mitgefühl gegenüber den Flutopfern flußabwärts und nun schleicht sich immer mehr Zorn über diejenigen ein, die den Hochwasserschutz jahrzehntelang als Druckmittel bei den Anliegern benutzt haben, um ihren Donauausbau durchzudrücken. Diese Herrschaften sollten reuig auf den Knien auf den Bogenberg rutschen und zukünftig möglichst keinen Piep mehr zum Thema sagen.

Mittlerweile sollte der Letzte begriffen haben, dass man den Flüssen den Raum geben muss, den sie nun mal brauchen, weil sie ihn sich sonst unkontrolliert an Stellen nehmen, die uns sehr weh tun. Wer sich eine Karte der Flüsse des Voralpenlandes vor hundertfünfzig Jahren anschaut, der wird sich über das Ausmaß an Auwäldern und Altwassern nicht genug wundern können, die als Retentionsflächen zum Fluß gehörten wie das eigentliche Flußbett. Wir werden diesen Zustand nicht mehr erreichen können, aber wir sollten uns ihm annähern, wo immer es noch möglich ist. Doch nicht nur an der Donau brauchen wir kontrollierte Überflutungsflächen, sondern auch schon weit im Hinterland an den kleineren Flüssen und Bächen, um die Hochwasserspitzen abfangen zu können. Vordringlich durchzusetzen ist aber ein verantwortlicheres Managment der weit über hundert Großstaustufen an der Donau und ihren Zubringern, denn diese können den ersten Hochwasserscheitel nur auffangen, wenn sie von Haus aus mehr Aufnahmekapazität bereithalten und bei Starkregenprognosen ihren Füllstand rechtzeitig weiter senken.

Wir sollten auch nicht nur in Flussauen starren, denn die Problematik beginnt schon im Gebirge, wo immer mehr Schutzwälder und Moore verdichteten Skipisten weichen mußten. Jeder Wegebau in Bergen schneidet die wasserführenden Schichten an und wirkt wie die Blutrille an einem Schwert: die Hänge bluten gleichsam aus. Aber es geht nicht nur um die Berge, denn unser ganzes Land ist drainiert und versiegelt, immer ging es nur darum alles Regenwasser schnell abzuleiteten. Diese Auffassung muß sich von Grund auf ändern. Auch die Landwirtschaft wird umdenken müssen, etwa beim Maisanbau in Hanglagen. Ich kenne Beispiele, da ist mehr Humus abgespült worden, als zu den Lebzeiten des Bauern wieder entstehen kann."

 

8.6.13 Den Flüssen den nötigen Raum geben!

Leserbrief zum Bericht vom 4.6.13 "Die Natur hat die Flächen selbst versiegelt"

Die Natur hat also schuld, weil sie die Böden versiegelt hat? Doch Wälder, Wiesen und Moore speichern - verglichen etwa mit verdichteten Skipisten oder vegetationslosen Agrarflächen - wie ein Schwamm ein Vielfaches an Wasser und geben es nur langsam ab. Auch die Aussage des Experten, dass nur wenige Prozent unseres Landes durch Gebäude und Straßen versiegelt seien, ist nicht einmal eine Halbwahrheit, weil das ganze Land drainiert und kanalisiert ist und alles Wasser schnell abgeleitet wird. Und im Gebirge schneiden wir mit jedem Weg und jeder Straße die wasserführenden Schichten an und lassen die Hänge gleichsam ausbluten.

Die gegenwärtige Hochwasserkatastrophe hat viele Ursachen und einige sind menschengemacht. Gewiss wird es in Passau immer Hochwasser geben, solange sich das Zusammentreffen der Scheitelfluten von Donau und Inn nicht zeitlich verzögern lassen. Das einzige Mittel dies zu bewerkstelligen ist, den Flüssen den nötigen Raum zu geben, weil sie ihn sich sonst einfach unkontrolliert selber nehmen. Wer sich eine Karte der Flüsse des Voralpenlandes vor hundertfünfzig Jahren anschaut, der wird sich über das Ausmaß an Auwäldern und Altwassern nicht genug wundern können, die als Retentionsflächen zum Fluß gehörten wie das eigentliche Flußbett. Doch werden wir diesen Zustand vermutlich nie mehr erreichen können. Deshalb brauchen wir auch stabile Deiche und kontrollierte Überflutungsflächen, auch an den kleineren Flüssen und Bächen. Vordringlich durchzusetzen ist aber ein verantwortlicheres Speichermanagment der weit über hundert Großstaustufen an Donau, Inn, Lech, Isar, Wertach und Iller. Denn diese müssen in die Lage versetzt werden den ersten Hochwasserscheitel auffangen, in dem sie von Haus aus mehr Aufnahmekapazität bereithalten und bei Starkregenprognosen ihren Füllstand rechtzeitig weiter senken. Und wir müssen die Alpen und auch die Mittelgebirge vor der totalen Kommerzialisierung und Zerstörung schützen, damit sie ihre Wassermassen nicht so schnell ins Tal schicken. Sie waren die größten Wasserspeicher und müssen es wieder werden. 

 

"Wir müssen den Flüssen wieder den Raum geben,

den sie brauchen. Tun wir das nicht, nehmen sie sich ihn selber, dann oft an Stellen, die uns besonders schmerzen."

"Bislang galt, das Regenwasser schnell abzuleiten, das Ergebnis haben wir im Juni 2013 an Donau und Elbe gerade erlebt.

Zukünftig sollte das Gegenteil gelten: Das Regenwasser lange halten. Und wie? Durch tausend kleine Maßnehmen, wie etwa Nutzung des Regenwassers als Brauchwasser und für den Garten. Würde jeder Haushalt nur 2000 Liter davon auffangen...., jede Gemeinde mit Bach einen Auffangweiher- oder Rückhaltebecken anlegen, es käme einiges an Volumina zusammen.

Dann Reduzierung der Zeiten, in denen Land ohne Bewuchs ist, im Privatgarten grad so wie im gewerblichen Gartenbau und der Landwirtschaft. Und wie? Untersaaten, etwa beim Mais, Gründüngung der abgeernteten Flächen im Herbst, Hanglagen möglichst nicht mehr umbrechen, wenn, dann Terrasierung oder wenigstens Querfurchen zum Hang. Es gibt hier schon lange Beispiele, die funktionieren.

Und suf der Hälfte der Skipisten Schutzwälder pflanzen! Und wann immer möglich Verkehrsflächen pflastern und nicht teeren! Und Schluß mit dem Straßenbauwahn! Und den Flächenverbrauch stoppen, wir haben auch heute schon zuviel Gewerbegebiete! Und Altbauten sanieren! Was für eine Dummheit- in den Ortskernen stehen die reizvollsten Wohnungen leer und auf der grünen Wiese breitet sich die architektonische Einfalt aus!Dann mehr Dach-und Fassadenbegrünung in den Städten, Blumenwiesen statt englischer Rasen und Bäume pflanzen, Bäume pflanzen.... usw.

 

23.5.13 Schmarotzermeister aller Klassen

Leserbrief an PNP zu den heutigen Berichten "Ein Riesenschritt nach vorn" und "EU-kippt das Bankgeheimnis"

1 Billion jährliche Steuerhinterziehung in der EU - und das praktisch alleine durch die Wirtschaft, denn Arbeitnehmer und Verbraucher haben dazu überhaupt keine Gelegenheit, da sie gleich an der Quelle abkassiert werden. Für viele Waren und Dienstleistungen zahlen wir heute sogar die doppelte Mehrwertsteuer, weil sich die Preise seit der Euroumstellung verdoppelt haben. Aus 19 Prozent zu DM-Zeiten sind heute faktisch 38 Prozent (in DM gerechnet) geworden. Gleichzeitig

hören wir, dass internationale Konzerne praktisch überhaupt keine Steuern bezahlen, weil sie legale Steuertricks nutzen und ihre Gewinne global herumschieben. Und in einer "quer-Sendung" des BR wurde unlängst berichtet, dass manche Konzerne sogar noch die eigenen Kommunen abzocken, in dem sie Millionen Euro als Gewerbesteuer vorauszahlen und sich später mit einer Verzinsung von 6 Prozent zurückzahlen lassen, bei Banken hätten sie vielleicht ein Drittel bekommen. Und ganz selbstverständlich lässt sich die Wirtschaft von der Allgemeinheit die Infrastruktur bauen, niemand schreit lauter nach immer neuen Straßen, Kanälen und Startbahnen und geißelt "Sozialschmarotzertum", wobei man in dieser Disziplin Meister aller Klassen zu sein scheint. Im alten Rom sollen Börse und Regierung ehrlicherweise gleich in einem Gebäude untergebracht gewesen sein. Die heutige räumlicher Trennung hat aber offenbar nicht wirklich etwas gebracht, denn jeder Tag zeigt uns aufs Neue, wer das Sagen hat im Land. Aber halt - nun soll der Sumpf mit der Beseitigung des Bankgeheimnisses trockengelegt werden. Schön, ein erster Schritt in die richtige Richtung."

 

14.5.13 Unzulässig pauschaliert

Leserbrief an BBR zum Bericht "Prosit auf einen Freund des Wortspiels" zum 50. Todestags des niederbayerischen Dichters Max Peinkofers

 

Es ist erfreulich, dass Max Peinkofer posthum so viel Ehre zu Teil wird. Was mir - und nicht nur mir! - aber zutiefst mißfällt, ist das öffentliche Getratsche über seine sexuelle Ausrichtung. Tatsächlich beruht beinah alles über das Thema auf Spekulation oder übler Nachrede, alleine ein Vorfall in seinen jungen Jahren scheint verbürgt zu sein. Doch was damals in Klöstern, Internaten, Kasernen unter anderen naturwidrigen Männergemeinschaften passierte, wollen wir lieber nicht so genau wissen. Wenn ich dann so Sprüche lese wie: "wegen seiner Homosexualität war er zeitlebens verfemt, sie war sein Kainsmal" oder "sich keiner die enge Freundschaft mit ihm antun wollte", dann finde ich das unzulässig pauschaliert und es entspricht auch nicht der Wahrheit. Menschen, die ihm eng verbunden waren, beschreiben Peinkofer als angenehmen Zeitgenossen und Verwandten, dessen möglicherweise homosexuelle Ausrichtung niemals ein Thema war und vielen auch gänzlich unbekannt.

 

Doch egal ob Peinkofer homo- hetero, bi oder asexuell war - es geht niemanden etwas an. Er selber hat sich auf jeden Fall niemals "geoutet" und heute kann er sich nicht mehr gegen das Spießergeschwätz wehren. Wichtig ist für uns alleine, was Max Peinkofer uns an Werken hinterlassen hat und wie er in schweren Zeiten in der Welt gewirkt hat. Peinkofer hat da einiges vorzuweisen, was die Zeiten überdauern wird.

PS: Habe im Straubinger Tagblatt gerade einen zum gerade Gesagten passende Würdigung von Peinkofer gefunden, in dem es mit keiner Silbe um Sexualität geht, sondern etwa seine besondere Freundschaft zu einer Bauernfamilie in Straßkirchen beschreibt, die über dreißig Jahre ging. (Link dazu)

Ein im Artikel abgedrucktes kleines Peinkofergedicht hat mich zur Vertonung angeregt, Max Peinkofer möge es mir verzeihen... "Oissen kanne, oissen woaße" (MP3)

  

11.5.13 Motorisierte Anarchie nicht verteidigen

Leserbrief an PNP zum Kommentar "Geisterfahrer" von Ernst Fuchs

Wenn die ganze Welt eine Geschwindigkeitsobergrenze setzt und alleine Deutschland nicht, dann sind eindeutig wir die Geisterfahrer. Ich gebe Herrn Fuchs aber recht, dass die "120 km/ h" auf Autobahnen kein Credo sein dürfen. Wenn eine Höchstgeschwindigkeit von 140 mehrheitsfähig wäre, dann sollte man sich auf diesen Kompromiss verständigen. Jeder kennt die vierrädrigen Geschosse auf der Autobahn, die von einer Sekunde auf die andere plötzlich im Rückspiegel auftauchen und im dichtesten Verkehr Rennen fahren. Dies ist einfach die pure Rücksichtslosigkeit und diese motorisierte Anarchie sollte man nicht verteidigen.

Da der Rausch der Geschwindigkeit eben ein Rausch ist, helfen Appelle an die Einsicht nicht. Neben einer Höchstgeschwindigkeit müssen Obergrenzen für die Motorstärke eingeführt werden, das könnte auch die Situation auf den Landstraßen beruhigen. Am Vatertag hatte man im Bayerischen Wald vielerorts den Eindruck, man würde am Nürburgring leben, ganze Horden von übermotorisierten Zweiradfahrern donnerten wie die Tiefflieger durch unsere Berge, teilweise mit Geschwindigkeiten, die einfach unverantwortlich sind. Einige Fahrer, die uns beim Überholen fast in den Straßengraben gedrängt hatten, habe ich an der nächsten Ampel auf ihre Rücksichtslosigkeit angesprochen. Sie prahlten noch, dass sie auf der Strecke mit fast 200 km/h unterwegs gewesen waren. 

 

 

 

1.5.13 Haberfeldtreiben

Leserbrief zum Bericht "B 11-Ausbau: Die Bürger (in)formieren sich

 

MdB Hinsken teilte schon einmal vorsorglich mit, dass die Gemeinde eh nichts zu melden hat, wenn die Interessen aus dem „Hinterland“ gewichtig genug sind. Auch Landrat Adam wollte nicht die Betroffenen über ihre Heimat abstimmen lassen, unterstützte aber die Online-Bürgerbefragung im Wochenblatt, wo irgendeine anonyme Fangemeinde fleißig mitklickte. Was in Sachen Westumgehung von Ruhmannsfelden in den letzten Wochen inszeniert wurde, erinnert an ein Haberfeldtreiben. Wenn die Wirtschaftsunion und die IHK keine Rücksicht auf betroffene Anwohner nehmen, dann gehört das zu ihrem Image. Dass sich aber der DGB und alle Bürgermeister im Sinne der Straßenbauer instrumentalisieren ließen, ist einfach nur beschämend. Ihnen werden die Augen wohl erst aufgehen, wenn die Haberfeldtreiber einmal zu ihnen selber kommen.

Ein gewisser Henry Bayer hat in einem Onlinekommentar in der BBV die eine Minute Zeitersparnis durch die Westumgehung auf vierzig Arbeitsjahre hochgerechnet und ernsthaft aufgezählt, was er mit der täglichen gewonnenen Minute alles machen könnte, etwa küssen und dem Landrat applaudieren... Wenn das keine Argumente für die Zerstörung von Bauernland sind, für dessen Schaffung sich viele Jahrhunderte lang Generationen von Menschen geplagt haben! Aber auch für den Landrat sind die Äcker und Wiesen westlich von Ruhmannsfelden nichts Besonderes, weil sie keine ökologisch „bedeutsame Fläche“ sind. Bei soviel Scheinheiligkeit und der Polemik mit den „Postkutschen“ und seiner ewigen Rivalität mit Cham stellt es mir die letzten Haare auf. 

Noch ein Wort zur gegenwärtigen Trasse. Als „Durchfahrer“ habe ich sie immer als Umgehung des Ortes begriffen, in dessen Nähe sich gezielt Gewerbebetriebe angesiedelt haben, die nicht nur von Einheimischen leben. Wird die Strasse nun anders geführt, wird sich für Ruhmannsfelden wirtschaftlich einiges ändern.

 

23.4.13 Keine Birnen mit Äpfeln vergleichen!

Leserbrief an STB zu Herrn Theodor Auers Konzertbericht vom 22.4.13 "Urlaub für die Seele"

 

Als einer, der sich selber seit bald 50 Jahren als Barde versucht, lasse ich Herrn Auers Allgemeinplätze nicht durchgehen. Er redet wie ein Blinder von Farbe und sollte nicht über musikalische Richtungen lästern, zu denen ihm offenbar der Zugang fehlt. Er versucht religiöse Liederschreiber groß zu machen, in dem er säkulare Liedermacher klein macht. Mit seinen galligen Rundumschlägen predigt er genau das, was er Liedermachern pauschal vorwirft: „hasserfüllten Sarkasmus“ und „depressives Wehklagen über den Zustand der Welt“.  Auer hält es für primitiv, Lieder über alltägliches und die reale Welt zu schreiben und er lobt Lieder, die in eine „andere“, vermutlich jenseitige Welt weisen. Und Themen, die er gar nicht duldet und als „oberflächlich“ einstuft sind „Macht, Geld, Gier“, also jene Schlüsselbegriffe, die schon den bekannten Nazarener bewegt haben. Gut vorstellbar, dass jener vor Kirchenschnulzen und bigotten Motorradmessen entsetzt die Flucht ergreifen würde.

Es war seit jeher Aufgabe von Barden ihren Zeitgenossen den Spiegel vors Gesicht zu halten, sie aufzuklären und ihnen mit dem eigenen Vorbild Mut zu machen. Die Barden unserer keltischen Vorfahren hat man (zumindest bei Asterix...) bei Siegesfeiern gefesselt und geknebelt, damit sie nichts hinterfragen und die Stimmung nicht trüben konnten. Auch bayerische Dichter und Gstanzler, die etwas taugen, haben sich zu Frömmelei nie hergegeben. Die Menschen sollten zu lachen lernen über sich selber und auch über die Mächtigen und so ihre Angst verlieren.

 

20.4.13 Reine Verkommenheit

Kommentar auf „freigeisst.de“

 

Obsoleszenz heißt ein Begriff, der für die reine Verkommenheit steht. Dass auch das beste Menschenwerk irgendwann verschleißt, ist bekannt. Doch dass Waren absichtlich schlecht gebaut werden, damit wieder neue gekauft werden müssen, ist eine amerikanische Gaunerideologie, die wie eine bösartige Krankheit die ganze Welt befallen hat. Am Anfang stand die Forderung eines Immobilienspekulanten in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, dass gekaufte Waren nach einer festgelegten Zeit zurückgegeben werden müssen und der Staat dies unter Strafandrohung überwachen solle. So sollte sichergestellt werden, dass immer neue Produkte gekauft werden müssen. Doch vermutlich weil damit das Recht auf Eigentum, das höchste Heiligtum des Kapitalismus, unterhöhlt worden wäre, wurde diese Idee so nicht umgesetzt. Um aber dennoch zum Ziel zu kommen, wurden Alternativen ersonnen und die Lebenszeit der Produkte durch technische Tricks begrenzt, am bekanntesten sind dabei Glühlampen mit Gühfäden, die nur noch eine bestimmte Stundenzahl halten, Nylonstrümpfe, deren Gewebe durch Lichteinfluß marode wird und PC-Drucker mit Chips, die nach einer bestimmten Seitenzahl einfach nicht mehr drucken. Gewiss ist das aber nur die Spitze des Eisbergs und es wird überall dort, wo es möglich ist, Verschleiß „schon mit eingebaut“ oder es werden absichtlich minderwertige Materialien verbaut, damit bald wieder Neues gekauft werden muß. Parallel dazu wurde eine Gehirnwasche größten Ausmaßes in Gang gesetzt, die den Menschen einredete, dass man immerzu etwas Neues bräuchte- von Kleidung über Autos, von Elektrogeräten bis zu Häusern. Dabei kam es in den Köpfen zu einem vollkommenen Umsturz der alten Werte- nicht mehr das Solide, Langlebige wurde erstrebt, sondern das Aufgemotzte, Fassadenhafte, egal ob es etwas taugt. Nicht mehr der Tüftler, Improvisierer und Reparierer galt etwas, sondern nur der Mensch, der wie ein unreifes hilfloses Kind nach Neuem giert und das Alte wegwirft.

Nicht genug-  Krieg und absichtliche Zerstörungen blieben weiter daneben bis heute die wirksamsten Produktionsanregungen. Wieviele Kriege wurden angezettelt um Menschen und Länder zu zerstören, damit man an den Folgen verdienen konnte! Wieviele Kriege, die neben dem Raub von Bodenschätzen und der Unterjochung anderer Völker, vor allem das Ziel hatten Waffen herzustellen, auszuprobieren und zu zerstören. Konkurrenten wurden zu Feinden aufgebaut und damit etwa der abartigste Rüstungswahnsinn begründet.  

 

16.4.13 Güter wieder auf die Bahn!

Zum Lb von Marianne Wille „Einsatz für den ÖPNV ist vorhanden“

 

Wenn Politiker etwas für den Nahverkehr tun, will ich das gerne anerkennen und wo es Bahnschienen gibt, sollten sie auch genutzt werden. Die breite Fläche kann die Bahn aber naturgemäß nicht bedienen. So ist die Forderung nach Stundentakt auf eher schwach genutzten Nebenbahnen für Menschen in Regionen, die überhaupt keinen ÖPNV haben, eine schwer nachvollziehbare Luxusdebatte, erst recht, wenn es schon einen Zweistundentakt gibt und zusätzliche Busverbindungen.
Wenn ich an die vielen aufgelassenen Bahnhöfe in Niederbayern denke und höre, dass nun sogar der größte niederbayerische Bahnhof in Plattling keinen Platz mehr für den Fahrkartenschalter hat und die Reisenden bei jedem Wetter mit Kind und Kegel über die Straße in ein Bistro gehen müssen, dann sollten wir unser nostalgisches Bild von der heutigen Bahn wohl korrigieren. Auch die kostenlose Fahrradmitnahme wurde vor Jahren eingestellt (was viele Pendler zwang wieder aufs Auto umzusteigen) und wer weiß schon, dass die Waldbahn kein Gepäck mehr befördert und dieses über die Straße gekarrt wird? Der folgenschwerste Fehler war aber die völlige Einstellung des Güterverkehrs. Landrat und Bürgermeister der Region, aber auch Herr Dr. Hartel vom Wirtschaftsforum, sollten sich wenigstens für die Wiederaufnahme des Container-Güterverkehrs auf der Waldbahn einsetzen und die geeigneten Gewerbe dafür zu gewinnen suchen. Das könnte auch ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein. Viele Konflikte um neue Straßentrassierungen würden sich damit erledigen.

 

15.4.13 Kommentar zu Landrat Adams überzogener Reaktion auf facebook

anlässlich meines Leserbriefes vom 11.4.13 in der Viechtacher Zeitung "Landrat hoch zu Ross- Bild mit Symbolkraft" (Volltext siehe unten)

 

Adam unterstreicht mit seiner Reaktion die von mir geäußerte Kritik. Er behauptet, ich würde den Bauernfunktionär „in den Schmutz ziehen“... So ein Schmarren! Meine Kritik zielt klar auf ihn selber, weil er sich als Amtsleiter und oberster Beamter des Landkreises auf solche populistischen Spielchen und Gefälligkeiten einlässt. Seine Unabhängigkeit fördert das ganz sicher nicht. Im Übrigen glaube ich eher, dass Zitronenfalter Zitronen falten, als dass ein Bauernfunktionär für den ehemals bekämpften Landrat aus der Konkurrenzpartei ohne Hintergedanken und politisches Kalkül eine derartige PR-Aktion macht. Solange Adam als „roter“ Landrat CSU-Politik macht und deren Mandatsträger immer wieder rühmt, solange greift man ihm hilfreich unter die Arme.

 

Ich habe -  auf einen Hinweis hin - verfolgt, was sich auf Adams Facebook-Seite so nach meinem Leserbrief abspielte. Beim Durchlesen erschloß sich mir erstmals Friedrich Schillers Spruch, dass man Stimmen nicht zählen, sondern wiegen sollte..., denn so viel völlige Ahnungslosigkeit, - so viel blind-einfältiges Unterstützungsposting und - bei Einzelnen - so viel Bosheit, wird man selten finden, aber vielleicht fehlt es mir einfach nur an facebook-Erfahrung... In dem der Landrat diesen Beleidigungen nicht widerspricht, zieht er sich solche Knaller geradezu heran, denn sein Schweigen wird als Zustimmung ausgelegt. Als Pädagoge rate ich ihm dringend, an seiner Vorbildfunktion zu arbeiten. Dazu gehört auch, dass er anderen nicht immer das Schlechteste oder gar Lügen unterstellen sollte. Etwa, wenn Adam zum wiederholten Mal postet (erstmals am 3.11.12) ich würde mir die Behauptung ausdenken, dass etwa 60 Prozent der ostbayerischen Straßen dringenden Sanierungsbedarf haben. Mit solchen Unterstellungen putscht er seine Unterstützer geradezu auf. Dazu ein letztes Mal: Die Zahl entnahm ich einem Beitrag von Donau-TV vom letzten Herbst. Ob darin auch Gemeindestraßen erfasst sind, weiß ich nicht. Dass Adam diese immer rausrechnet, verstehe ich nicht, denn warum soll die Kfz-und Mineralölsteuer nur in Fernstraßen fließen?

Dank übrigens an die beiden couragierten „Postler“, die mich ein wenig verteidigt haben!

 

Dass sich nun auch noch Herr Hartel, einer der Eigner der Zwiesler Cristallwerke und Sprecher des Wirtschaftsforums, der Bürgermeister-Resolution anschloß und den Ruhmannsfeldnern zu sagen müssen meint, was gut für sie sei, sollte nicht unerwähnt bleiben. Sollte sich die Industrie nicht besser dafür einsetzen, dass auf den Waldbahn-Strecken wieder Container-Güterverkehr eingeführt wird? Das wäre nicht nur die Lösung des Transportproblems der Glaswerke, sondern konnte auch der Teisnacher und Viechtacher Industrie helfen und könnte ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein.

 

Nach meinem Verständnis von Demokratie geht der Straßenverlauf in einer Ortschaft nur die Betroffenen etwas an. Mich selber stört der gegenwärtige Verlauf der B 11 in Ruhmannsfelden nicht, im Gegenteil finde ich es manchmal ganz praktisch, wenn man so nah der Bundesstraße Besorgungen machen kann. Im Übrigen handelt es sich ja schon um eine Umgehung des Ortes, auch wenn Gewerbe sich an die Straße herangeschoben haben. Nun will man ihnen die Straße wegnehmen und eine neue Umgehungsstraße anlegen, in deren Umfeld man andere Gewerbe ansiedeln will. Will man in zwanzig Jahren dann neuerlich noch weiter nach Westen ausweichen? „Nur eine Verlegung des Straßenverlaufes bietet Ansätze für ein Zusammenwachsen des Ortes, mit Ausweisung von Wohnbau- und Gewerbeflächen, was derzeit dort nicht möglich ist“, schreibt ein Herr B. Wühr in einem Leserbrief und zeigt eine Interessenlage auf, die bislang in der überörtlichen Diskussion keine Rolle spielte. Scheinheilig finde ich seinen Hinweis, dass mit der Straßenverlegung „die Anwohner endlich von den fast unerträglichen Immissionen der täglich über 10 000 Fahrzeuge entlastet würden“. Die „unerträglichen Emmissionen“ werden doch nur verschoben, im Westen liegt doch Huberweid, gibt es dort nicht eher mehr Wohnhäuser? Und die Abgase bleiben sowieso im Tal, ja werden noch mehr, wenn die Straße einmal noch mehr Transitverkehr anzieht.

Auf meine übrigen Argumente in meinem Leserbrief ist im übrigen niemand eingegangen, etwa den völlig fehlenden öffentlichen Nahverkehr in den Dörfern oder den Hinweis auf die Forderungen nach vierspurigen Ausbau der B 20, wo man lehrbuchhaft demonstriert bekommt, wie es auch bei uns einmal weitergehen wird.  

 

11.4.13 Landrat hoch zu Ross - Bild mit Symbolkraft

Leserbrief an BBV zum Bericht vom 11.4.13 „Komischer MDB: Adam kritisiert Toni Hofreiter

 

„...da kommt irgendein komischer grüner Bundestagsabgeordneter aus München, macht sich wichtig und will dem Landkreis Regen erklären, was richtig ist..“

Landrat Adam kann offenbar nicht anders als geringschätzig über jeden zu schimpfen, der nicht seine Weltsicht vertritt. Einmal ist es ein Parteifreund, dann ein Professor, einmal sind es Bauern, die sich keine Fernstraßen durch die Wiese bauen lassen wollen oder ihm lästige Bürger, die sich kritisch zu Wort melden. Dass nun auch noch alle Bürgermeister (mit einer Ausnahme) mit ihm im Chor singen, es also praktisch keinerlei Opposition gibt, ist ein Unglück für unseren Landkreis. Aber es hat sich ja schon beim Osterritt abgezeichnet, als der „rote“ Landrat von einem schwarzen Bauernfunktionär aufs „hohe Ross“ gesetzt wurde, ein Bild mit hoher Symbolkraft, das eigentlich alles aussagt.

Und um was geht es bei allem? Um neue und schnellere Straßen, die immer mehr Durchgangsverkehr anziehen werden. Ein Blick zur ausgebauten B 20, von Straubing nach Cham, die in den Köpfen unserer Politiker ja ständig als „gelobtes Land“ gepriesen wird, sollte allen die Augen öffnen, denn diese Rennstrecke ist noch nicht genug und der designierte Hinsken-Nachfolger Rainer fordert nun auch noch ihren vierspurigen Ausbau. Dabei haben wir schon das dichteste Straßennetz der Welt, das kaum erhalten werden kann. Was uns in der Fläche aber beinah völlig fehlt, ist öffentlicher Nahverkehr. Neben den Schulbussen gibt es Vielerorts überhaupt keine Verbindungen. Dabei würden Kleinbusse genügen, die wenigstens all paar Stunden die Dörfer mit den Städten verbinden. Und so müssen sich die Familien zu dem einen Auto, das sie sich eigentlich schon nicht leisten können, auch noch ein zweites anschaffen, um etwa zur Arbeit und zum Einkaufen zu kommen. Doch unsere Politiker schreien nur nach neuen und schnelleren Straßen... Ist das Abgehobenheit oder schlicht Einfallslosigkeit?

 

  

11.4.13 Breitbandkrämer

Leserbrief an PNP zum Bericht von heute "Breitband: Städte hängen die Gemeinden ab"

 

Viele Städte haben zwar heute schon 16 Mbit/s-Anschluß, die Bürger bekommen sie aber nur, wenn sie über DSL auch noch den Fernsehempfang buchen, was nicht im Sinne der Erfinder sein kann. Deshalb surfen wir Städter etwa genau so langsam wie viele Dörfler. Aber so funktioniert wohl unser Wirtschaftssystem: Erst mit Steuergeldern gefördert Leitungen verlegen und dann mit einem Extrageschäft abkassieren wollen. Wenn sich dann einmal alles Fernsehen durch die breiten Telefonleitungen zwängt, wird es wohl bald zugehen wie im Feierabendverkehr. Das kann doch nicht im Sinne der Politik sein, die mit Breitbandversorgung doch einmal Chancengleichheit für Wirtschaft und Bürger zwischen Stadt und Land schaffen wollte.

 

31.3.13 Wie man es nicht machen soll

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht „Großprojekt sorgt für Diskussionen"

 

Aus der Entfernung betrachtet wirkt das Projekt wie ein Lehrbeispiel dafür, wie unsere touristische Zukunft gerade nicht aussehen sollte. Wenn zwei Nachbargemeinden – Neukirchen und Englmar - sich gegenseitig mit praktisch demselben Angebot die Besucher wegschnappen wollen, dann scheint das wenig vernünftig, am Ende gehen womöglich beide Betreiber pleite. Statt sanften Tourismus zu fördern und den Größstädtern das zu bieten, was ihnen zu Hause fehlt, setzt man auf Remmidemmi-Tourismus. Ein Blick zum Arber sollte zeigen: alleine Bodenmais kann etwas vom Skitourismus abschöpfen, Bayerisch Eisenstein dagegen pfeift auf dem letzten Loch. Und doch ist auch Bodenmais die mit Abstand verschuldetste Gemeinde der ganzen Region.

Doch kein Wort zu diesem unsinnigen Konkurrenzprojekt beim Besuch des CSU-Kanditaten Rainer in Neukirchen. Sein Augenmerk liegt offenbar auf derselben heimatzerstörenden Beton- und Teerpolitik wie bei seinem Vorgänger Hinsken. Unter „Entwicklung des ländlichen Raumes“ versteht er vor allem Verkehrswegebau. Seine Forderung nach vierspurigem Ausbau der B 20 ist sicher nichts, was unserem Raum nützen wird. Habe ich nicht neulich gelesen, dass in den Gemeinden an der Strecke der Tourismus rückläufig ist? Könnte es nicht vielleicht daran liegen, dass daneben immer mehr Transitverkehr rollt? Ein Ausbau zur Autobahn würde der Gegend wohl den Rest geben.

 

 

30.3.13 Nicht an zu wenig Straßen leidet diese Welt,

sondern an dem, was sich darauf abspielt. Wieviele Fahrten sind nur die Folge von Verrücktheiten in allen Lebensbereichen: Arbeit und Wohnen getrennt,- Familien über das Land verteilt, - Güter werden sinnlos durch die Welt gekarrt, von A nach B und dieselben Waren in umgekehrter Richtung,- oder "just in time", also Lagerhaltung auf Rädern, - Arbeitsteilung extrem, jeder muß alle Zutaten von irgendwo kaufen, - dann eine Landwirtschaft, deren Fahrzeuge die Straßen verstopfen, weil die Wirtschaftsflächen immer weiter auseinander liegen, - dann unwirtliche Städte, hässliche Dörfer, in denen man seinen Urlaub nicht verbringen mag,- schließlich die moderne Geisteskrankheit des ständig irgendwo und irgendwas"Einkaufen-müssens", - Gehirnwäsche durch Werbung, Mode, - absichtlich eingebauter Verschleiß, - und schließlich bevölkern die Straßen immer mehr Menschen, die mit sich nichts anderes anfangen können, als herumzufahren, ständig auf der Flucht vor sich selber, - von Auto- und Motorradfetischisten gar nicht zu reden.

Nein, keine neuen Straßen brauchen wir, sondern eine etwas weniger verrückte Welt! Süchtige werden auch nicht durch immer mehr Drogen geheilt!

 

 

20.3.13 Krippen überall

Nun ist der Wahnsinn der kollektiven Kleinstkinderbetreuung auch in den Dörfern angelangt. Kein Wort des Widerspruchs nicht mal aus den Kirchen. Im Gegenteil, kirchliche Träger wittern lukrative Geschäfte und vielleicht spekulieren sie auch auf die Möglichkeit einer noch früheren religiösen Beeinflussung der Kinder. Die Wirtschaft freut sich, denn es müssen unzählige neue Gebäude errichtet werden und aus jungen Müttern werden günstige Arbeitskräfte. Für den Wahnsinn bezahlen müssen dafür alle Bürger, auch jene, die es als Barbarei empfinden, wenn Kleinstkinder aus den Familien gerissen werden. Die psychosozialen Spätfolgen haben sowieso alle zu tragen.

 

15.3.13 Mordbrenner nach Den Haag!

Leserbrief an PNP zum Bericht. „Irak-Krieg: 190 000 Tote und 2,2 Billionen Dollar Kosten“

Diese Zahlen sind schrecklich und doch spiegelt sich in ihnen nicht entfernt das tatsächliche Ausmaß des Leids. Die Zahl der Verwundeten und auf Dauer Geschädigten, der Waisen, Witwen sind nicht erfasst, so wenig wie die Kriegsopfer, die noch gar nicht geboren sind, weil sie, etwa um Basra, in einer Gegend leben, die durch Uranmunition auf lange Zeit verseucht ist. Wie schon im ersten Golfkrieg haben die USA diese verstrahlte Munition verschossen. Die Friedhöfe seien zu klein, so viele Kinder sterben an ihren Mißbildungen, berichtet unlängst das Auslandsjournal. George Bush, Tony Blair, Rumsfeld und Co. haben eine ganze Region ins Chaos gestürzt und doch mußte sich keiner von ihnen bis heute als Kriegsverbrecher und Massenmörder in Den Haag verantworten. Dies ist eine Schande für unsere ganze Zivilisation.

 

14.3.13 Es wäre noch viel mehr möglich

Leserbrief in DZ zur Diskussion über die Landesgartenschau

Die landschaftlich so überaus reizvolle Lage Deggendorfs zwischen dem Donaurandbruch und der dahinter ansteigenden Bilderbuch-Bergkulisse, - davor der große Strom und das Naturdenkmal Natternberg, spielen bei der Landesgartenschau leider nur als Kulisse eine Rolle. Die Hauptrolle hat man einem Parkhaus zugewiesen, dessen hässliches Flachdach man vorübergehend mit Beet-Landschaften kaschiert, die wohl an ein Gartencenter erinnern werden. Gut, als Nicht-Deggendorfer, der die vorbereitenden Diskussionen zum Thema verpasst hat, sollte ich vielleicht schweigen und mich angenehm überraschen lassen. Doch werde ich das Gefühl nicht los, dass da aus einer Landesgartenschau nicht ansatzweise das gemacht wird, wozu die Deggendorfer Topografie geradezu einlädt. Aber vielleicht lässt sich auch noch etwas anstoßen. Die Chance, die Donau wenigstens ein Stück weit zu renaturieren, mit einem Strand etwa und der stückweisen Beseitigung der Uferverbauungen oder einem Landschaftsgartens auf der großen Donauinsel, wurde vertan. Warum? Weil in den verantwortlichen Köpfen die Donau als reiner Wirtschaftskanal herumspukte und man die Menschen nicht in der Ahnung bestärken wollte, dass da ein ungehobener touristischer Schatz vor der Tür liegt? Und warum wurde der Natternberg nicht als „Leuchtturm“ mit einbezogen, diese uralte Siedlungsstätte, Burgruine und früherer Weinberg?  Oder die Steilwände des Donauabbruchs, die an Heidelberg erinnernden Wege am Geiersberg, der Ulrichsberg, der Naturschatz Isarmündung? Eine Gartenschau kann auch über die Stadt und seine Umgebung verteilt werden, das gab es auch anderswo. Eine Attraktion könnte vielleicht auch eine Seilbahn über die Donau sein, oder Pendelverkehr in Holzzillen. Aber nein, Zillen dienen höchstens als kitschige Pflanzgefässe... Unbegreiflich auch, dass Behörden im weiten Umkreis den Baumbestand in den letzten Wochen derart dezimiert haben, dass man weinen könnte. Hat da niemand Auge und Gefühl dafür, gibt es keine Koordinierung? Bäume sind anscheinend nur dann etwas wert, wenn sie für viel Geld neu gepflanzt werden.

 

8.3.13 Keine demokratische Legitimation

Leserbrief an Bayerwaldbote Regen zum Bericht  "Wirtschaftsforum sagt ja zur Landkreis-GmbH"

Wenn die kommunale Wasserversorgung privatisiert werden soll, wie es sich Lobbyisten in der EU wünschen, dann regt sich erfreulicherweise breiter Widerstand.

Wenn die weitere Entwicklung unserer Heimat in private Hände überführt werden sollen, dann rührt sich gar nichts. Schon heute hat die Bevölkerung nichts zu melden, wir übergeben mit unseren Wahlkreuzchen unsere Geschicke in die Hände von Politikern, aber auch die können kaum etwas wirklich bestimmen, denn 99 Prozent aller Dinge werden durch Vorschriften und durch oft internationale Kremien und Interessengruppen (wie etwa bei der Bankenrettung) geregelt, die überhaupt keine demokratische Legitimation besitzen. Und doch treibt die Politik (in welchem Auftrag?) ihre restliche Selbstentmachtung und die der Bevölkerung immer weiter voran. Nun soll, wie schon so vieles andere, auch die Zukunft des Kreises in eine "Kreisentwicklungs-GmbH" übertragen werden. Dass die Wirtschaft davon begeistert ist, versteht sich von selbst, denn sie schafft sich zu allen vorhandenen Einflußmöglichkeiten, ein weiteres Werkzeug, etwa um die Infrastruktur im gewünschten Sinn zu entwickeln und neue Aufträge auf Kosten der Steuerzahler aus dem Hut zu zaubern. Vielleicht sollten wir ehrlicherweise gleich unsere ganze Demokratie in eine GmbH überführen.  

Fußnote: Die CSU hat im Bundestag (mit Ausnhame von Peter Gauweiler) geschlossen gegen den Antrag der Linken gestimmt, dass es sich bei der Versorgung mit Trinkwasser um ein Menschenrecht handelt...)

 

6.3.13 Beide Geschlechterrollen kennenkernen

Leserbrief um Bericht "Streit über Homo-Ehe spaltet Union" vom 4. März:

Ob einer schwul ist, hat mich noch nie interessiert. Ich unterscheide Menschen nur darin, ob sie über ihren Tellerrand sehen können oder nicht. Dass Schwule in Lebenspartnerschaften zusammenleben, finde ich sinnvoll. Der Begriff "Ehe" dafür mißfällt mir aber, dieses Wort sollte dem Bündnis von Mann und Frau vorbehalten bleiben, diesem traditionellen Bündnis, unter dessen Schutz unsere Art sich seit jeher fortpflanzt und unter dem Kinder aufwachsen. Solange Kinder ihre sexuelle Ausrichtung noch nicht gefunden haben, finde ich auch eine Adoption als problematisch, wobei aber immer der Einzelfall zu prüfen ist. Ab dem Jugendalter sieht die Sache anders aus. Kinder müssen - sollen sie sich gesund entwickeln - beide Geschlechterrollen kennenlernen, jedes Kind ist zu bedauern, das nur bei einem Geschlecht aufwachsen muss. Natürlich ist das heute ein allgemeines Problem, denn Kinder sind nicht nur bei Alleinerziehenden bis in die höhere Schule beinahe ausschließlich von Frauen umgeben, zum Nachteil nicht nur der Jungen. Sie können sich ihre männlichen Verhaltensmuster nur aus den Medien abschauen Und was da geboten wird, ist hinlänglich bekannt.

 

1.3.13 Kein Urwald und keine Urwaldsitten

Leserbrief an BBZ

 

Noch klingen mir die Ohren von Landrat Adams Spruch in der Viechtacher Ausgabe von den „Hinterwäldlern“, zu denen man sich nicht zurückentwickeln wolle, da unterstellt mir sein "Alterego Lehmert", ich wolle aus dem Landkreis einen "Urwald" machen. Unlängst nannte er mich einen „Gestrigen, der morgen von Vorgestern sein wird“ und einen „ultra-grünen Fundamentalkritiker“. Auch Adam hat mich schon zweimal als „fundamentalistischen Straßenbaugegner“ bezeichnet und geschrieben der "Straßenbaufundamentalopposition" geht es mehr um „Bäume und Frösche“, ist das nicht Originalton Erwin Huber? Und diese ganzen Schmähungen nur, weil ich meine Heimat vor neuen Verkehrsachsen und Transitverkehr bewahren will? Da versucht man ganz offensichtlich gegen einen Kritiker in Facebookmanier solange "anzusossen", bis er sich entnervt zurückzieht und man freie Bahn hat. Am Ende werden aber Argumente zählen und nicht Blutgrätschen.

 

 

1.3.13 Online-Anhang an Leserbrief „Kein Urwald und keine Urwaldsitten“

Da ich an die Lernfähigkeit von uns Menschen glaube, will ich auf Lehmerts ganz offensichtliche Uninformiertheit mit Argumenten antworten, er hat mir in seinem letzten Leserbrief ein paar so Stichworte hingeschmissen, die seine Ahnungslosigkeit dokumentieren.

 

1. Zum Vorwurf, ich sei gegen „realisierbare Konzepte für Fußgängerzonen“. Es gab drei kritische Leserbriefe zu diesem Thema, einer davon war von Alfred Günther, einem der hartnäckigsten Verfechter der Stadtplatzsperrung von 1998. Doch selbst er weist nun darauf hin, dass dies nur nach Bau einer innerstädtischen Umfahrung möglich ist. Herr Lehmert, Landrat Adam, sein bezahlter Propagandist, oder wer immer diese Lehmert-Briefe schreibt, hat von der Zwiesler Situation auf jeden Fall überhaupt keine Ahnung.

 

2. Mein Einsatz für alte Häuser. Lehmert bezog sich auf das Sparkassen- und Kirchengebäude in Frauenau, das er als baufällig und marode wertete. Beides traf bei diesen Gebäuden ausdrücklich nicht zu. Ich habe auch als Kunde der Sparkasse Regen etwas dagegen, wenn Sparergelder für einen derartigen überflüssigen Zweck ausgegeben werden und stattliche Gebäude abgerissen werden, während es etwa in der Gemeinde Lindberg nicht einmal einen Geldautomaten gibt.

 

Der Erhalt alter Bausubstanz ist nicht nur für Tourismusorte überlebenswichtig, denn die Urlauber suchen das für eine Gegend Typische, das Gewachsene. Resopalisierte uniforme Städte haben sie zu Hause sowieso.

Leider hat uns Niederbayern ein ganz besonders schlimmer Fall von Modernismus und Fortschrittshörigkeit befallen, nirgends sonst wurde soviel gutes Altes zerstört und durch schlechtes Neues ersetzt. Dabei werden viele dieser kaum 30 Jahre alten Gebäude schon wieder abgerissen, denn sie taugen einfach nichts, sind verschimmelt oder mit Formaldehyd, Asbest oder Holzschutzmitteln verseucht. (Siehe Pfarrzentrum, Zwiesel, Zentralschule Regen, Gymnasium und Berufsschule Viechtach usw.)

Gegenwärtig wird alles mit "Vollwärmeschutz" und Plastikfenstern versehen und gigantische Steuermittel dafür verschwendet und die schönsten alten Fassaden zerstört. Doch wie schon seit Jahren von Fachleuten festgestellt wird, werden es auch die Häuser selber, denn ohne Klimanlagen und einem Leben, eingesperrt hinter geschlossenen Fenstern, gibt es Schimmel ohne Ende. Womit mit den nötigen technischen Lösungen auch die angestrebte Energieeinsparung verbraten wird, auch wenn man die Energie- und Ressourcen bei der Herstellung noch gar nicht mit heranzuziehen braucht. Und von außen spült Regen die Schimmelgifte von den Verputzen ins Grundwasser, bauen Vögel ihre Nester in die Fassaden und eindringende Feuchtigkeit zerstört das Mauerwerk... Auch dass solche Häuser auch schon ein paar Mal wie Fackeln gebrannt haben, hat den Weg zu den Köpfen der Politiker noch nicht gefunden, sie nicken weiter alles ab, wie.... Lemminge!

 

 3. Ich sei „gegen Gewerbetreibende“. Diese Aussage ist so boshaft wie unwissend. Ich habe den Satz gegen die Erweiterung des Gewerbegebiets hinter der Lohmannmühle auf Bitte von Anwohnern aufgenommen, die es leid sind, dass der betreffende Bauunternehmer seine Betriebsgebäude immer mehr ausdehnt. Die Lohmannmühlstraße ist eine Wohnstraße und eine verfehlte Stadtpolitik hat in den Siebziger Jahren in dem engen Tal unmittelbar am Kleinen Regen einige Gewerbebetriebe angesiedelt, die mittlerweile immer mehr expandiert, das ganze Tal zerstört und die Anwohnern durch immer mehr Verkehr belasten. Dabei ging von Amtsseite auch nicht immer koscher zu, denn die Fläche, wo jetzt eine Riesenhalle hin gebaut werden soll, war einmal eine schützenswerte Feuchtwiese und durch eine undurchsichtige Genehmigung durch das Landratsamt aufgeschüttet. Zudem konnte eine geplante Großbiogasanlage nur durch Anwohnerproteste in letzter Minute gestoppt werden, die auch von Seiten der Politik unterstützt worden war. Kein Wunder also, wenn die Anwohner die salamitaktischen Erweiterungen des Unternehmers misstrauisch verfolgen. Darf ich auch daran erinnern, dass auch die Genehmigung des Landratsamtes für das Heizwerk noch am selben Tage erfolgte, als mein Leserbrief dazu in der Zeitung war? Zufall? Kaum.

Mit der geplanten Halle wird die Zufahrt zum Skilift, der Eisstockhalle und den Sportanlagen einmal wie durch einen Tunnel erfolgen, denn die Halle soll 17 Meter (?) hoch werden. Da die Anlage unmittelbar gegenüber dem Naherholungsgebiet an den Regenwiesen gegenüber liegt, ein bis heute ungehobener Schatz, ist das Projekt auch aus touristischer Sicht fatal. Nebenbei- es gibt auch eine persönliche Betroffenheit für mich, denn die Riesenhalle soll genau vor meiner Nase gebaut werden, in etwa 100 Meter Entfernung. Wohnte Lehmert an der Lohmannmühle oder am Klotzer, dann würde er nicht so leichtfertig daherreden.

Gewiss, der Unternehmer will wachsen, was ich auch begrüße, aber dann bitte im Industriegebiet Fürhaupten. Als Zwiesler sollte er die Problematik eigentlich auch kennen.

 

4. Gegen einen Stundentakt bei der Waldbahn nach Grafenau habe ich nichts, wenn die Bewohner der Häuser in der Einsiedeleistraße damit einverstanden sind. Wer sie aber ihrer angestammten Anbindung an die Stadt beraubt, kann damit sicher nicht rechnen. Die Vorgehensweise der Stadt, die Betroffenen über die Zeitung zu informieren, ist nicht nur schlechter Stil, dahinter steht eine Weltanschauung, die sich über die Interessen von Einzelnen hinwegsetzt. Das Schließen des Bahnübergangs ist so etwas wie eine Enteignung, denn es wird in grundlegende Rechte und in Besitzstand eingegriffen. Wenn die Anbindung der Anwesen zukünftig einen ewig weiten Umweg erforderlich macht, dann sinken auch die Häuser enorm in ihrem Wert. Also wäre diese Vorgehensweise eine Art Raub. Ich bezweifle auch, dass dies der einzige Fall sein wird, bei dem gewachsene Anbindungen abgeschnitten würden.

Ich selber hätte durch die Auflösung der Bahnübergänge übrigens nur Vorteile, weil dann das nervtötende Gepfeife wegfallen würde. Doch das möchte ich nicht auf Kosten anderer erreichen.

Noch ein Wort zum Stundentakt an sich. Er ließe sich auch erreichen, wenn leichte, busähnliche, weniger träge Schienenfahrzeuge eingesetzt würden, die - wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch - abbremsen und wieder anfahren können und so die wenigen überhaupt befahrenen Übergänge ohne weiteres meistern könnten und die Fahrzeit auf das erforderliche Maß verkürzen.. Zudem können die gegenwärtigen schweren Triebwägen nur durch immer neue Tricks überhaupt ein paar Fahrgastzahlen vorweisen, etwa, in dem man die Urlauber praktisch umsonst fahren lässt. ("Gutti")

Wenig bekannt ist auch der verrückte Umstand, dass Urlauber ihr Gebäck nicht im Zug, sondern durch Lastwagen auf der Straße von Plattling aus zum Zielort transportiert bekommen. Die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern, was wirklich eine gute Sache war, wurde auch schon vor Jahren durch die privaten Bahnbetreiber eingestellt. Aber Mythos und Wirklichkeit Bahn wäre ein eigenes Thema. Nur soviel: Auch auf der Waldbahn müssen wieder Güter transportiert werden, ebenso Gepäck und Fahrräder und die beiden Stichbahnen von Zwiesel aus sollten möglicherweise zu Ringbahnen erweitert werden, etwa nach Kötzting und nach Freyung, wo es dann jeweils wieder Anschlußverbindungen gibt.

 

 

28.2.13 Gehts noch scheinheiliger?

Leserbrief  an PNP zum heutigen Bericht "Schutz vor 100-jährigem Hochwasser soll rasch kommen" 

 

"Ziel sei...die Jahrzehnte vernachlässigten Hochwasserschutzmaßnahmen... anzugehen", wird Staatssekretär Siebler zitiert. Ja, wer hat sie denn vernachlässigt? War es nicht seine Partei, die die Anwohner damit erpresst hat, um so die Staustufenvariante durchzuboxen? Noch wenige Tage vor der Entscheidung zur "sanften" Ausbaulösung hat Erwin Huber in einem Brief an eine Bürgerin geschrieben, dass ohne Ausbau nach C2.80 "der Rückbau donaunaher Siedlungen geprüft werden". Huber schämte sich nicht bis zuletzt auf Angstmache und Erpressungstaktik zu setzen. Man kann nur hoffen, dass die Donau noch viele Jahre nicht aus ihrem Bett steigt, denn sonst wird die niederbayerische CSU dafür einmal zur Verantwortung gezogen, weil sie mit dem Hochwasserschutz so lange taktiert hat. Aber solange Volksverdummung kein Straftatbestand ist und es kein Verursacherprinzip gibt, werden solche Politiker Narrenfreiheit genießen.

 

 

25.2.13 Blinder Aktionismus

Leserbrief an BBZ

 

Bei beinah hundert Prozent Ziel- und Quellverkehr, was will man da umleiten? Um ein Viertel könnte man den Stadtplatz aber entlasten, lese ich, wenn man den Autos die Durchfahrt vergällt. Blieben im Sommer immer noch 7500 Autos, die täglich über den Stadtplatz müssten und dort mit einer Art Baustellenampel schikaniert würden, der Rückstau würden dann vermutlich bis zum Pfarrzentrum und bis zum Angerplatz reichen. Wann wird der Stadtrat endlich begreifen, dass sich die Problematik nur mit einer stadtnahen südlichen Umfahrung lösen lässt und alles andere nur blinder Aktionismus ist, den Zwiesel nicht mehr verkraftet.
Letzte Woche gab es noch so einen haarsträubenden Plan: Die heute stadtnah, an der Einsiedeleistraße wohnenden Bürger sollen ihren Bahnübergang verlieren und zukünftig über einen bald zwei Kilometer langen Umweg über die Talstation am Glasberglift erschlossen werden. Mit den Anwohnern hat darüber natürlich keiner geredet. Ebenso wenig hat man das mit den Anwohnern an der Lohmannmühle, denen man immer mehr Verkehr zumutet und deren Gewerbegebiet mit einer weiteren Riesenhalle erweitert werden soll. Seit der Aufschüttung der Feuchtwiesen und der nur im letzten Moment verhinderten Biogasanlage haben die Anwohner ein mulmiges Gefühl bei den Planungen des Bauunternehmers.

 

  

26.2.13 Tourismuskonzept überdenken

Leserbrief an Bayerwald-Wochenblatt

(Auszug und gekürzte Neufassung der „Gedanken über die wünschenswerte Entwicklung unserer Heimat“)

 

"Die Installierung von weiteren Lohnunternehmen zur Vermarktung unserer Heimat, scheint mir das Pferd von hinten aufzuzäumen. Erst muß klar sein, wohin man fahren will, bevor man losfährt. Das Beispiel Bodenmais ist nicht auf die Region übertragbar, denn dort sind viele günstige Faktoren zusammengekommen, wie eine lange touristische Tradition, eine besonders reizvolle Lage, die Nähe zu schneesicheren Gebieten, das Silberbergwerk usw.
 
  Auch die Etikettierung als „Arber-Landkreis“ ist sehr zu hinterfragen, auch wenn der Berg wegen seinem Bekanntheitsgrad ins Auge springt. Wenn ich aber den geschundensten Berg unserer Heimat als Logo wähle, erhebe ich ihn quasi zum Programm, das aber, wie die Zentrierung auf alpines Skifahren überhaupt nicht die Region spiegelt und auch alles andere als zukunftsweisend ist, nicht nur wegen der zunehmend schneeärmeren Winter. Das ist eher ein Abklatsch verfehlter Tourismuspolitik aus Oberbayern.
  Auch eine nur auf unseren Landkreis bezogene Vermarktung wäre ein Fehler, denn wir müssen Anreize für die Entwicklung der ganzen Region setzen und diese reicht von der Wasserscheide am Grenzkamm bis zur Donau, von Regensburg bis zum Mühlviertel, aus geologischen,  historischen, sprachlich und kulturellen Gründen. Was geändert werden muss ist die unglückliche Etikettierung der Region als "Ostbayern".
 Ein Label mit den Schlüsselbegriffen "Donau und Wald“ dagegen gäben der Phantasie Raum und könnte bei den Urlaubern Schlüsselbilder im Kopf auslösen: dem „bayerischen Amazonas“ mit seinen Stränden, der klimatisch so begünstigte Sonnenseite des Vorwaldes mit seinen  „Obstschüsseln und Weinbergen", (die es jahrhundertelang gab). Dann die lieblichen, laubwaldreichen Donauberge, mit ihrer gigantischen Fernsicht, dem hügelige Bauernland mit seinen Flussauen, den saftigen Weiden, die so leicht wieder zu Blütenmeeren zurückentwickelt werden könnten, mit blühenden Hecken und einer vielfältigen Landwirtschaft.  Schließlich dem Höhepunkt: dem Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit seinen Urwäldern und einsamen Berggipfeln, vom Osser bis zum Plöckenstein.
 
  Manche meinen heute, wir könnten alles sein: Ballermann, Wander-und Erholungsland, Industriegebiet und Gülledeponie für importiertes Kraftfutter, Skizirkus, Supermarkt, Manövergebiet und Nationalpark usw. Gewiss, unsere Städtchen werden vielleicht immer von allem ein wenig sein müssen und können es auch, denn Gewerbe werden sich bei uns niemals wegen schneller Straßen ansiedeln, sondern weil es zuverlässige und gut qualifizierte Menschen gibt, die als Pendler große Kompetenzen erworben haben. Und doch sollten wir erkennen, wo unser Hauptbroterwerb auf die Dauer nur liegen kann und wir müssen zusehen, dass die anderen Bereiche sich bescheiden und ihre Lobbyisten keine mit dem Haupterwerb unvereinbaren Dinge fordern, etwa zerstörerischen Straßenbau und Transitverkehr.  
 Heute lebt die Mehrzahl der Menschen in den großen Städten, unter unwirtlichsten, ja oft menschenwidrigsten Bedingungen: naturfern, inmitten grauer Häuserschluchten, in menschlicher Isolierung, ja, in Menschenmassenhaltung – unfrei und abhängig  in jeder Beziehung. Da träumt man von einem Urlaub in anderer Umgebung: naturnah, urig, nach menschlichem Maß organisiert, herzlich. Das ist unsere Chance! Aber nur, wenn wir uns nicht selber den Lebensbedingungen in den Städten immer mehr annähern, sondern umgekehrt die Gestaltung unseres Landes den Träumen der Städter. Der Kompass dafür können wir selbst sein, denn wenn wir uns wohlfühlen, werden es erst recht die armen Städter tun.
 Was wir dabei ganz gewiss nicht brauchen ist Durchgangsverkehr, ist zu viel Teer und Beton, ist Gesichtslosigkeit, die alle auch zu Hause haben."

 

 

25.2.13 Gedanken über die wünschenswerte Entwicklung unser Heimat

Zu den Berichten über die Schaffung einer Landkreis- GmbH zur Tourismusförderung

 

Mit der Installierung von weiteren Lohnunternehmen zur Vermarktung unserer Heimat, würde der Zug in eine Richtung geschickt, die am Ende für uns gar nicht sinnvoll ist. Weil dies etwa im besonderen Fall von Bodenmais die Übernachtungszahlen gesteigert hat, muss es noch lange nicht auch auf Landkreisebene klappen und man muss auch klären, ob man eine Vermarktung wie in Bodenmais überhaupt leisten kann oder will, und ob nicht ein Ort, der sich auf diese Weise verkauft, genug ist oder ob man mit zu vielen populistischen Aktionen nicht dem Ansehen der Region schadet. In Bodenmais sind zu dem viele günstige Faktoren zusammengekommen, etwa eine lange touristische Tradition, eine wunderschöne Lage, die Nähe zu schneesicheren Gebieten, das Silberbergwerk usw.

Auch die Etikettierung als „Arber-Landkreis“ ist sehr zu hinterfragen, auch wenn der Berg wegen seinem Bekanntheitsgrad ins Auge springt. Wenn ich aber den geschundensten Berg unserer Heimat als Logo wähle, erhebe ich ihn quasi zum Programm, das aber, wie die Zentrierung auf alpines Skifahren überhaupt nicht die Region spiegelt und auch alles andere als zukunftsweisend ist, nicht nur wegen der zunehmend schneeärmeren Winter. Das ist eher ein Abklatsch verfehlter Tourismuspolitik aus Oberbayern.

Auch eine nur auf einen Landkreis bezogene Vermarktung wäre ein fataler Fehler, denn wir müssen Anreize für die Entwicklung der ganzen Region setzen und diese reicht von der Wasserscheide am Grenzkamm bis zur Donau, von Regensburg bis zum Mühlviertel, aus geologischen, historischen, sprachlich und kulturellen Gründen. Die Etikettierung der Region als "Ostbayern" war aber wirklich unglücklich gewählt.
"Donau und Wald“ dagegen gäben der Phantasie Raum und laden dazu ein, dass vor dem geistigen Auge der Großstädter Bilder vom „bayerische Amazonas“ mit seinen Stränden auftauchen, dahinter die (noch zu entwickelnde) "Bayerische Riviera", der klimatisch so begünstigten Sonnenseite des Vorwald mit seinen  „Obstschüsseln und Weinbergen", (auch hier ist noch sehr vieles zu entwickeln...) Dahinter die laubwaldreichen Höhen der Donauberge und dahinter hügeliges Bauernland, mit saftigen Weiden, die so leicht wieder zu Blütenmeeren zurückentwickelt werden könnten, mit blühenden Hecken und einer vielfältigen Landwirtschaft, nicht so wie heute, wo es über weite Strecken als Dauergülleland Einheimischen und Urlaubern das Leben schwer macht. Weidehaltung, flächengebundenes Wirtschaften, Selbstvermarktung von regionalen und sajsonalen Produkten und Ausbau von Urlaub auf den Höfen und Dorfverschönerungen könnte hier Mittel und Zweck sein. Schließlich dann der Höhepunkt: der Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit seinen Urwäldern und hohen Bergen, vom Osser bis zum Plöckenstein.

Wandertouren auf den Spuren der uralten Saumpfade von der Donau nach Böhmen, entlang des Grenzkammes und der Vorberge von der Käsplattn bis zum Brotjacklriegl – könnten zum Inbegriff dessen werden, nach dem sich Städter sehnen, mit Wirtshäusern und Biergärten, deren Gastfreundlichkeit und Speisen man nie mehr vergisst... (Was Gastronomiepersonal verlangt, das seine Gäste liebt, diese armen von der Großstadt geschundenen Wesen..., und nicht nur kassieren will und den Gast am Liebsten abreisen sieht...)  

Manche meinen heute, wir könnten ungestraft alles sein: Ballermann, Wander-und Erholungsland, Industriegebiet und Gülledeponie für importiertes Kraftfutter, Skizirkus, Supermarkt, Manövergebiet und Nationalpark usf. Gewiss, unsere Städtchen werden vielleicht immer von allem ein wenig sein müssen undkönnen es auch, denn Gewerbe werden sich bei uns niemals wegen schneller Straßen ansiedeln, sondern weil es zuverlässige und gut qualifizierte Menschen gibt, die als Pendler große Kompetenzen erworben haben. Und doch sollten wir erkennen, wo unser Hauptbroterwerb auf die Dauer nur liegen kann und wir müssen zusehen, dass die anderen Bereiche sich bescheiden und ihre Lobbyisten keine mit dem Haupterwerb unvereinbare Dinge fordern, etwa zerstörerischen Straßenbau und Transitverkehr.  

Heute lebt die Mehrzahl der Menschen in den großen Städten, unter unwirtlichsten, ja oft menschenwidrigsten Bedingungen: naturfern, inmitten grauer Häuserschluchten, in menschlicher Isolierung, ja, in Menschenmassenhaltung – unfrei und abhängig  in jeder Beziehung. Da träumt man von einem Urlaub in anderer Umgebung: naturnah, urig, nach menschlichem Maß organisiert, herzlich. Das ist unsere Chance! Aber nur, wenn wir uns nicht selber den Lebensbedingungen in den Städten immer mehr annähern, sondern umgekehrt die Gestaltung unseres Landes den Träumen der Städter. Der Kompass dafür können wir selbst sein, denn wenn wir uns wohlfühlen, werden es erst recht die armen Städter tun.

Was wir dabei ganz gewiß nicht brauchen ist Durchgangsverkehr, ist zuviel Teer und Beton, ist Gesichtslosigkeit, die alle auch zu Hause haben. Sollten wir uns nicht darauf einigen können?

 

19.2.13 Credo von Glück durch Teer und Verkehr

Leserbrief an Straubinger Tagablatt zum Bericht vom 8.2.13 „Zielverkehr, kein Transitverkehr“

 Schon die Überschrift zeigt, dass in Zelesna Ruda ein gut Teil Träumer teilgenommen haben, denn eine neue Verkehrsachse von München nach Prag durch den Zwieseler Winkel, würde uns uns reichlich Transitverkehr bringen. Statt endlich die Bahnlinie München Prag über Zwiesel auszubauen, was wirklich sinnvoll wäre, wird eine Transitstrecke weite Teile des mittleren Waldes für den Tourismus entwerten und ebenso die Lebensquaität seiner Bewohner. Auch wenn aus der Zwiesler SPD schon vor Jahren die Forderung nach einem Autobahnbau über Zwiesel laut wurde, so hat noch letzten Herbst ihr Kreistagschef einen grenzüberschreitenden Ausbau empört von sich gewiesen. Der neue SPD Landrat Adam sieht das aber anders, er will im Wald ähnlich flott fahren können wie im Gäuboden und ist einer der stärksten Straßenbefürworter. Der Plan der Straßenbauer sieht folgendermaßen aus: Ausbau von Hengersberg über Hangenleiten durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal nach Zwiesel. Gleichzeitig soll die B 11 von Deggendorf her teilweise dreispurig ausgebaut werden. Ferner soll die Staatsstraße von Kötzting nach Grafenau zu einer Art zweiten B 85 ausgebaut werden, wieder über Zwiesel, obwohl keiner weiß, wie einmal der Fern- und Schwerlastverkehr durch den Luftkurort geleitet werden soll. Bis Regen ist die Strecke schon gut ausgebaut, aber nun soll auch noch reizvolle Schwarzachtal daran glauben, natürlich nur „zur Entlastung der Anwohner“. Man geht immer scheibchenweise vor: Da ein Stück Neutrassierung, da eine Ortsumgehung. Wer sich tiefer in die Thematik begibt, meint sich in einem Tollhaus zu befinden und überall vorne dran: MdB Hinsken, der Schutzpatron allen Verkehrswegebaus in Niederbayern.

In einer Reportage aus dem Salzkammergut sagte ein Hotelier, sein Tal hatte großes Glück, dass man den Bauwahn der achtziger Jahre verschlafen hat. So konnte sich seine Region mit Verstand zu einem Kleinod sanften Tourismus entwickeln. Man sei sich selber treu geblieben, habe das gute Alte bewahrt, das schlechte verbessert, sinnvolle Entwicklungen unterstützt. Doch bei uns im Woid herrscht in Politikerköpfen weiter das Credo von Glück durch Teer und Verkehr.

 

25.2.13 Verlorene Lebensqualität (nicht mein Titel)

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 8.2.13 „Zielverkehr, kein Transitverkehr“

 Schon die Überschrift zeigt, dass in Zelesna Ruda ein gut Teil Träumer teilgenommen haben, denn eine neue Verkehrsachse von München nach Prag durch den Zwieseler Winkel, würde uns uns reichlich Transitverkehr bringen. Statt endlich die Bahnlinie München Prag über Zwiesel auszubauen, was wirklich sinnvoll wäre, wird eine Transitstrecke weite Teile des mittleren Waldes für den Tourismus entwerten und ebenso die Lebensquaität seiner Bewohner. Auch wenn aus der Zwiesler SPD schon vor Jahren die Forderung nach einem Autobahnbau über Zwiesel laut wurde, so hat noch letzten Herbst ihr Kreistagschef einen grenzüberschreitenden Ausbau empört von sich gewiesen. Der neue SPD Landrat Adam sieht das aber anders, er will im Wald ähnlich flott fahren können wie im Gäuboden und ist einer der stärksten Straßenbefürworter. Der Plan der Straßenbauer sieht folgendermaßen aus: Ausbau von Hengersberg über Hangenleiten durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal nach Zwiesel. Gleichzeitig soll die B 11 von Deggendorf her teilweise dreispurig ausgebaut werden. Ferner soll die Staatsstraße von Kötzting nach Grafenau zu einer Art zweiten B 85 ausgebaut werden, wieder über Zwiesel, obwohl keiner weiß, wie einmal der Fern- und Schwerlastverkehr durch den Luftkurort geleitet werden soll. Bis Regen ist die Strecke schon gut ausgebaut, aber nun soll auch noch reizvolle Schwarzachtal daran glauben, natürlich nur „zur Entlastung der Anwohner“. Man geht immer scheibchenweise vor: Da ein Stück Neutrassierung, da eine Ortsumgehung. Wer sich tiefer in die Thematik begibt, meint sich in einem Tollhaus zu befinden und überall vorne dran: MdB Hinsken, der Schutzpatron allen Verkehrswegebaus in Niederbayern.

In einer Reportage aus dem Salzkammergut sagte ein Hotelier, sein Tal hatte großes Glück, dass man den Bauwahn der achtziger Jahre verschlafen hat. So konnte sich seine Region mit Verstand zu einem Kleinod sanften Tourismus entwickeln. Man sei sich selber treu geblieben, habe das gute Alte bewahrt, das schlechte verbessert, sinnvolle Entwicklungen unterstützt. Doch bei uns im Woid herrscht in Politikerköpfen weiter das Kredo von Glück durch Teer und Verkehr.

 

19.2.13 Credo von Glück durch Teer und Verkehr

Leserbrief an BBZ, die rot markierten Teile wurden nicht abgedruckt

 

In einer Reportage aus dem Salzkammergut sagte ein Hotelier, sein Tal hatte großes Glück, dass man den Bauwahn der achtziger Jahre verschlafen hat. So konnte sich seine Region mit Verstand zu einem Kleinod sanften Tourismus entwickeln. Man sei sich selber treu geblieben, habe das gute Alte bewahrt, das schlechte verbessert, sinnvolle Entwicklungen unterstützt. Doch bei uns im Woid spukt in Politikerköpfen weiter das Credo von Glück durch Teer und Verkehr. Dem Straubinger Tagblatt entnahm ich, dass auch Bürgermeister Steininger auf einer Linie mit den Transitstraßenbauern liegt, da wird ja nun die große Harmonie im Stadtrat einkehren! Vielleicht sollten wir konsequent sein und Stadt und Landkreis in eine „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ umwandeln, denn auch heute haben wir nichts zu sagen und haften tut auch niemand. Unser Problem ist, dass wir uns zu lange raushalten, bis es zu spät ist, siehe Frauenau. Bei meinem Leserbrief zum Thema von 2011 hätte man diese bauliche Selbstverstümmelung noch verhindern können. Hoffentlich geht es uns mit dem Transitstraßenbau nicht einmal genauso.

Noch ein Wort zu den Schmutzeleien des Propagandisten aus Adams Wahlkampf, Albert Fritz. Er schämt sich nicht mir das Recht auf Meinungsäußerung in meiner Heimat abzusprechen, weil ich zeitweise an der Donau lebe. Das ist Mobbing, das man mit zwei harten "B" schreiben möchte... Sollten sich brave Sozialdemokraten nicht darüber aufregen? Oder über Köppels Tricksereien? Oder über Adams verdeckte Attacken auf Facebook, Aufwiegeln von Gemeinderäten, Beschimpfen von Bürgern oder seine Journalistenschelte? Verwechselt Solidarität nicht mit Korpsgeist, denn das sollte eigentlich eine rechte Spezialität sein, meine ich als einer, der mit mit den heimischen Sozis einmal große Hoffnung verbunden hatte.

 

 

14.2.13 Identisch mit Wortwahl Adams

 

Stellungsnahme in BBZ zum Leserbrief von Thomas Lehmert "Kreisverkehre wären Fehlplanung"

 

In über dreihundert Leserbriefen habe ich seit den siebziger Jahren versucht die Fragen zu stellen, die keine Oppositionspartei stellte. Ich habe erklärt, appelliert, manchmal nach Bardenart auch ein wenig "überpointiert" oder Fettnäpfchen aufgestellt, um Bewegung in eine Sache zu bringen. Ich habe mich an den frostigsten Politikern gerieben und man hat mir viele Male ans Bein gepinkelt, doch Niveaulosigkeit oder gar eine Lüge hat mir noch niemand vorgeworfen. Bis zu Michael Adams heimlichen Facebook-Kommentar an seine „Freunde“ und nun durch Thomas Lehmert. Die Aussage des Landrats, dass „Kreisverkehre die Lust am Autofahren nehmen“ habe ich dem Pressebericht von der Bürgerversammlung entnommen. Wäre Adam falsch zitiert worden, dann hätte er sicher widersprochen, spätestens, als ich auf die Aussage anspielte.

 Da ich mich normalerweise nur mit Politikern anlege und Thomas Lehmert zudem ein entfernter Nachbar ist, bin ich nie auf die Sticheleien in seinen Leserbriefen eingegangen und habe immer, wie jeder nachlesen kann, mit einer Engelsgeduld sachlich geantwortet. Warum er sich seit einiger Zeit aber wie der Pressesprecher der Straßenbauer gebärdet und mich in Leserbriefen und Online-Kommentaren persönlich beleidigt, ja geradezu verfolgt, kann nur er selber beantworten. Auffallend viele Formulierungen sind aber völlig identisch mit der Wortwahl von Landrat Adam, was sich belegen lässt. Neulich frotzelte ein Anrufer augenzwinkernd, Herr Lehmert würde wohl einen „Ghostwriter“ beschäftigen. Egal, Herr Lehmert hat mir mittlerweile "das Kraut ausgeschüttet" und ich werde mich auf dieser Ebene nicht mehr mit ihm auseinandersetzen.

 

 

14.2.13 Ende der europäischer Souveränität

Leserbrief zum Bericht "EU und USA planen weltgrößte Freihandelszone"—wurde nicht gedruckt-

 

Wir dürfen zwar immer mehr Steuer zahlen, bekommen dafür heute schon praktisch kaum demokratische Mitbestimmungsmöglichkeit. Wir können nur Parteien wählen, deren Protagonisten sich beim Politischem Aschermittwoch gerade wieder als Büttenredner gegenseitig lächerlich gemacht und die selber nichts zu bestimmen haben, denn die gewichtigen Entscheidungen werden von übernationalen Kremien getroffen oder, wie bei ESM, von Finanzfachleuten ohne jede politische Legitimation, deren Vita beinah immer mit Goldman-Sachs verbunden ist. Militärisch werden wir sowieso schon von den USA gesteuert und unsere Köpfe durch Hollywood ausgerichtet. Mit der geplanten Freihandelszone würden dann wohl noch die letzte Reste von Souveränität fallen und die Gen-Produzenten, Chemie-, Pharmazie-, Rüstungs- und Energiekonzerne könnten ihren Raubtierkapitalismus vollends auf Europa ausdehnen. Vielleicht soll dann auch der europäische Banken-Rettungsschirm noch auf Amerika ausgedehnt, alle mühsam erkämpften sozialen und ökologischen Errungenschaften auf US-Niveau nivelliert werden, also etwa auf dem Niveau des pazifischen Marianengrabens... 

 

 

 

14.2.13 Tapferkeitsmedaillen?

Online-Kommentar zur Meldung dass der US-Verteidigungsminister an die Drohnen-Reams Orden verteilen möchte

 

Ehrungen für Computerspieler, die aus dem sichern, oft tausende Kilometer entfernten Bunker auf Befehl Menschen töten. Dreitausend Ermordete sollen es in Obamas Amtszeit gewesen sein, unbeteiligte Zivilisten vermutlich noch gar nicht mitgezählt. Wahrscheinlich bekommen die Herrschaften an Maus und Joystick Tapferkeitsmedaillen. Für so etwas hat nicht einmal George Orwells Phantasie ausgereicht...

 

 

13.2.13 Niedergang der Debattenkultur

Kommentar in freigeisst.de

 

Ob die Schreiber im Internet auch so einen Müll verbreiten und sich so gegenseitig ans Bein rotzen würden, wenn sie ihren echten Namen darunter setzen müßten? Mit Sicherheit würde deutlich öfter der Verstand eingeschaltet vor schreiben. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass das Verwenden von Nicknames eine Untugend ist und jede Debattenkultur zerstört. Der Sammlung von Ideen ist die Anonymität dagegen förderlich und bei Wahlen und Abstimmungen ist sie unverzichtbar.

 

 

13.2.13 Zum Verzweifeln

Kommentar in freigeisst.de

 

Im Auslandsjournal der ARD wurde aus Basra im Irak berichtet, wo Amis und Briten vor zehn Jahren Uranmunition als panzerbrechende Waffen eingesetzt haben. An manchen Stellen ist die Gegend 180 Mal höher radioaktiv verstrahlt, als es der natürlichen Strahlung entspricht. Die Folge: Missbildungen von Kindern am laufenden Band, die schrecklichsten Schäden - ich mag sie gar nicht aufzählen. Die Friedhöfe sind schon zu klein, so viele Kinder müssen begraben werden. Und dies, obwohl die USA schon im ersten Golfkrieg diese verstrahlte Munition verschossen haben, mit entsprechenden Folgen. Auch ich habe 2003 in einem Leserbrief auf die bekannten Schäden hingewiesen, denn sie war allgemein bekannt. Doch die Amis haben es wieder getan, in voller Kenntnis der Folgen und keiner der Verantwortlichen musste sich bis heute in Den Haag vor Gericht verantworten, kein Bush, kein Blair, kein Rumsfeld usw. Und irgendwann werden wir erfahren, was seither in Afghanistan für Schäden angerichtet wurden oder in Libyen, oder heute in Mali. Es ist einfach nur zum Verzweifeln. Mir ist heute klar geworden, dass die Existenz von uns Menschen der Beweis dafür ist, dass es keinen Gott gibt..

 

 

3.2.13 Unsere Schaufensterdemokratie

Kommentar in freigeisst.de

 

Die Kundgebungen der Parteien am Aschermittwoch sind Theaterveranstaltungen, die den Bürgern den Eindruck vermitteln wollen, die Parteien wären unüberbrückbar verschieden. Das mag noch für die Parteien an den Rändern des politischen Spektrums gelten, für die Union, Sozialdemokraten,  Wirtschaftsliberalen und Grüne gilt das nicht, bzw. nicht mehr. Da die Existenzberechtigung der Parteien und der parlamentarischen Demokratie aber davon abhängt, dass die Bürger an die Verschiedenheit glauben, gebärden sich die Politstars wie eine Mischung aus Volkstribunen, Büttenredner, Marktschreier und Versicherungsvertreter und lassen aneinander kein gutes Haar, denn sonst würde die Wahlbeteiligung am Ende gegen Null sinken. Doch nicht diese Schaufensterveranstaltungen zeigen die Wirklichkeit der Übereinstimmung oder Gegnerschaft, zumindest in den Kommunalparlamenten ist erste sehr hoch und auch im Bundestag ist sie überraschend hoch (ich habe die statistischen Zahlen gerade nicht abrufbar)... Nun könnte man einwerfen, das sei doch gut, denn es gäbe, wenns darauf ankommt eben kein Parteiengezänk, sondern es setze sich die pragmatische Vernunft durch. Doch der Zustand unserer Kommunen, unseres Landes und der Welt spiegelt diese positive Vermutung nicht.

Man stelle sich vor die traditionellen Wirtschaftsparteien Union und Liberale hätten die tiefen sozialen Einschnitte getätigt, die von der rotgrünen Koalition unter Schröder verbrochen wurden! Es hätte Aufstände gegeben. Doch wer hätte unter Rotgrün mit den Betroffenen aufstehen sollen? So zerbiss man sich die Lippen und schluckte die Kröten, denn die Opposition und die Wirtschaftsverbände hatten noch tiefere Ungerechtigkeiten gefordert, das alte Spiel „Guter Bulle, böser Bulle“...

Man stelle sich vor, Union und Liberale hätten die Einkommensteuer für Reiche so gesenkt, wie es Rotgrün getan hat..., unmöglich wäre das durchzusetzen gewesen. Oder die Bundeswehr erstmals in einen Krieg auf den Balkan zu schicken! Dann dasselbe ein zweites Mal mit Afghanistan. Beim dritten Krieg, dem Überfall auf den Irak mußte man dann pro forma die Gefolgschaft verweigern, denn sonst hätte Sozis und Grünen kein Mensch je mehr getraut. Heute wissen wir, dass die zur Schau getragene Abstinenz manche Beihilfe zum Krieg nicht umfasste. Doch auch ich habe mich damals wieder fangen lassen und habe diesem so tief verachteten Kanzler und Aussenminister meine Stimme gegeben, aber schwerer als die Abneigung, wog die Angst in den Irakkrieg hineingezogen zu werden.

Manchmal denkt man unwillkürlich: das müssen doch so eine Art eingeschleuste V-Leute sein, Kollaberateure, die klammheimlich etwa die SPD und die Grünen übernommen haben...

Dann kam die schwarz-rote Regierung und die Bankenrettung auf Kosten des Steuerzahlers! Das war Diebstahl im Quadrat! Doch diese große Koalition konnte sich alles leisten. Das kam fast an den Riesendiebstahl bei der Einführung des Euro ran! Da die Preise in vielen Bereichen einfach 1 zu 1 übernommen wurden, wenn auch nicht überall sofort, mußten wir faktisch eine Inflation von 50 Prozent verdauen, mit einer ebenso hohen Abwertung der Staatsschulden. Und einer Verdopplung der Steuereinnahmen! Was für ein Gaunertrick, der unbemerkt blieb: Aus 19 Prozent Mehrwersteuer in Mark wurden 19 Prozent Mehrwertsteuer in Euro! Addiert also 38 Prozent Steuer bezogen auf die Preise zu DM-Zeiten!

Nein, Volksherrschaft kann man das wohl nicht nennen, dieses System, in dem wir leben. Von wem wir wirklich regiert werden, lässt sich an der Einkommensverteilung ablesen. Zehn Prozent gehören 60 Prozent des Volksvermögens und bei den zehn Prozent ist die Verteilung noch einmal ähnlich steil gestaffelt. Sind es diese nimmersatten Gierschlunde die sich, zu unserer Unterhaltung und Sedierung, eine Politiker-Theatertruppe halten, die sich für uns Kämpfe liefert, fast wie in den Arenen des alten Rom, doch nicht mit Schwertern, sondern mit Kalauern und Phrasen, nach dem bestellten Libretto...? Aber auch diese Superreichen haben immer weniger zu bestimmen, denn die folgenschwersten Entscheidungen werden von internationel Kremien, Geldhäusern und Konzernen getroffen, denen jede demokratische Legitimation fehlt.

Wie es bei einer Zuspitzung der Krisen und bei Staatspleiten weitergeht, kann man nur erahnen, denn eigentlich sind viele Staaten längst Pleite, doch es kümmert sich niemand darum, es wird weitergezockt und es werden die virtuelle Reichtümer verschoben. Obwohl die Blase längst geplatzt ist tun die Börsen so, als wäre nichts geschehen. Man zockt halt dann in der nächsten virtuellen Runde. Und solange man dem Menschen das Vorhandensein irgendeiner Substanz glauben, ist alles gut...

Die schlimmste Gefahr für uns sehe ich in der totalen Abhängigkeit der Menschen in den Industrestaaten von allem Lebensnotwendigen: ob Wohnung, Nahrung, Wasser, Heizung, Strom, Fernsehen, wir haben die Mittel zu unserem Leben nicht mehr in der Hand. Wir sind in einem Maß epress- und damit steuerbar, wie es noch keine Generation vor uns war.

Womöglich werden die vorsorglich vorangetriebenen Notstandsgesetze mit ihrer totalen „Verspitzelung“ der Gesellschaft und die schrecklichen Waffen für die Disziplinierung gar nicht nötig sein. Für eine Fertigpizza und eine SMS springen wir durch jeden Reifen, lassen wir uns jeden Nasenring anlegen.

 

 

 

11.2.13  Was Kühe lieben

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum heutigen Bericht über das Gerichtsurteil zur Weidehaltung "Gericht: Im Sommer braucht die Kuh kein Dach"

 

Es ist schwer zu verstehen, wenn Ämter die Weidehaltung reglementieren und gleichzeitig zu den erbärmlichsten Haltungsbedingungen in Mastbetrieben schweigen. Sollten die Veterinäre nicht dort erst für erträgliche Verhältnisse sorgen? Was nicht heißt, dass nicht auch die Weidehaltung noch mehr den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden könnte, zum ihrem Vorteil und dem der Halter. Da ich selber viele Jahre Erfahrungen mit artgerechter Weidehaltung gesammelt habe, möchte ich zur Diskussion ein paar Erfahrungen beisteuern. In aller Regel werden Weidetiere abends in den Stall gebracht und dürfen am Morgen wieder zurück auf die Weide. Wenn die Tiere aber frei wählen können, machen sie es an heißen Tagen genau umgekehrt: Sie weiden ab dem späten Nachmittag die Nacht durch und gehen erst am Vormittag, wenn es zu heiß wird, wieder in den Stall oder ziehen sich an schattige Plätzen unter Bäumen zurück. Man braucht es nur selber ausprobieren, wenn man sich im Schatten ruhig verhält, ist die Bremsen- und Fliegenplage viel geringer. Kühe stehen an heißen Tagen auch gerne in feuchtem Lehm oder bis zum Bauch im Wasser, auch hier am liebsten an schattigen Stellen, denn offenbar senkt das die Körpertemperatur und schützt vor Insekten. Im Winter ziehen Kühe und Pferde auch nachts oft den Aufenthalt im Freien vor, trockene Kälte stört sie offenbar nicht, wenn sie in der Gruppe zusammenstehen und sich bewegen können. Für Kälbchen in Einzelboxen bei strengem Frost oder großer Hitze gilt das aber gewiss nicht, da sollte jeder Tierhalter eigentlich selber drauf kommen. Ich habe meinen Tieren trotz schützenden Gehölzen auf der Weide immer Zugang zu einem zugfreien, trockenen Schutzraum angeboten und zwanzig Jahre lang nie Probleme mit Krankheiten oder bei Geburten gehabt. Bei Tief- oder Matratzenstreu gibt es auch keine Gülleproblematik und kaum Gerüche. Man entfernt die Streu zweimal im Jahr mit dem Frontlader, der Arbeitsaufwand ist gering und nach Ablagerung wird man zudem mit wunderbarem Humus belohnt.

 

 

10.2.13 Runter vom Kanapä

E-Mail  an ein paar geschätzte Bekannte

 

Ein Hotelier aus dem Salzkammergut sagte in einem Filmbericht, sein Tal hatte das Glück, dass man den Bauwahn der achtziger Jahre verschlafen hat. Nur so konnte sich die Region mit Verstand zu dem entwickeln, was heute die Urlauber so schätzen: ein sanfter, naturnaher Tourismus ohne billigem Remmidemmi und verkitschter Volkstümelei. Man sei sich so selber treu geblieben, habe das gute Alte bewahrt, das schlechte verbessert, sinnvolle Entwicklungen unterstützt und weiterentwickelt.

Das könnte auch unser Rezept sein. Doch durch eine Ideologie von falsch verstandener Modernität und Fortschrittsgläubigkeit, Bauernschlauheit, Provinzialität und nackter Geldgier wurde bei uns schon soviel zerstört und es soll noch immer weitergehen. Dabei nehmen Urlauber gerne eine etwas anstrengendere Anreise in Kauf, wenn sie dann Ferien in einer naturnahen, kleinstrukturierten, originären Gegend verleben dürfen, so wie sie sie sich immer erträumen, zu Hause in ihren grauen, gesichtslosen Asphalt- und Betonwüsten.

Nehmen wir meine Heimatstadt Zwiesel. An ihrer wunderschönen Lage im Tal der beiden Regen, eingesäumt von malerischen Bergen, hat sich zum Glück nichts verändert. Auch in der Stadt gibt es noch viele reizvolle Ecken, andere sind für immer verschwunden. Es wurde begradigt, abgerissen, geteert und beinahe alle, das Stadtbild einmal so zierenden Großbäume gefällt. Auch die typischen kleinen Gewerbe und Läden in der Innenstadt haben fast alle das Handtuch geworfen, weil man vor den Toren der Stadt einen Supermarkt nach dem anderen angesiedelt hat, mit denen man nicht konkurieren konnte. Hässliche Gewerbegebiete wurden über die Stadt verstreut und damit die wunderbaren Talauen zerstört- und es geht noch immer so weiter, siehe die neu gebilligten Baupläne an der Lohmannmühle, noch eine Riesenhalle, unmittelbar am Kleinen Regen. Statt eine innerstädtische Umgehung zu bauen, hat man sich Anfang der Achtziger Jahre einen sieben Kilometer langen Highway aufschwatzen lassen, hat Hochtrassen auf- und Täler zugeschüttet und will noch immer weitermachen und durch neue Straßentrassen noch mehr Transitverkehr durchleiten. Und das Enttäuschendste - es gibt praktisch keine Opposition dazu. Ob CSU, SPD oder freie Wähler: sie alle wollen Straßen, zum Teil aus dem hirnrissigen Grund, weil sonst andere die Zuschüsse kassieren würden. Ein paar Grüne sind auch dagegen, aber bislang fast nicht zu hören. Dann gibt es noch ein paar direkt durch neue Trassen betroffene Anwohner, etwas im Schwarzach- oder Rinchnachtal, die Angst um ihre Heimat und ihre Existenz als Bauer haben, doch immer finden sich auch Anwohner, die sich durch einen Straßenbau Vorteile versprechen und ihren Namen als Speerspitze für die „Koalition der Straßenbauwilligen“ hergeben, zu der leider auch Landrat Adam gehört. Und dann gibt es noch mich, den lästigen Barden, der seit über dreißig Jahren mit Liedern und Leserbriefen vor weiterer Heimatzerstörung warnt und sich in letzter Zeit regelmäßig als "ultra-grüner Fundamentalist“ und „ewig meckernder, oberlehrerhafter Besserwisser“ beschimpfen lassen muß. Vielleicht sind diese wenig schmeichelhaften "Prädikate" auch berechtigt und ich weiß selber, dass ich manchmal nerve, aber wenn sonst niemand den Mund aufmacht! Aber ich nehme mich gerne zurück und halte die Klappe! Machen Sie es einfach besser, bringen Sie bessere Argumente! Darum rufe ich hiermit auf diesem Wege alle heimatverbundenen Zeitgenossen auf, sich auch zu positionieren, bevor es zu spät ist. Für einen Leserbrief ist dieses Schreiben zu lang, ich stelle es deshalb auf meine Webseite und versende es nach und nach an Zeitgenossen, die ich schätze. Schreiben Sie an die Medien, schreiben Sie Leserbriefe, appellieren Sie an die Politiker, an die Wirtschaftsvertreter, an die Kirchen, an die Vereine! Machen Sie sich Gedanken über unsere Zukunft, informieren Sie sich, debattieren Sie, überprüfen Sie ihre bisherigen Wahlentscheidungen!

 

 

10.2.13 Um was es derzeit aktuell geht

„Runter vom Kanapä“ Teil 2

 

Zwiesel liegt ziemlich genau in der Mitte der Strecke München-Prag, wenn man ein Lineal anlegt, dann liegen wir fast auf einer Geraden. Es liegt also für Straßenplaner nahe die Autobahn von Deggendorf oder Hengersberg durch den Wald weiterzuführen. Es gab zwar schon Forderungen nach einer Autobahn durch den Zwiesler Winkel, etwa aus der Zwiesler SPD, doch aus taktischen Gründen geht man heute scheibchenweise vor - da eine Ortsumgehung für leidende Dörfler, da eine Begradigung und Verbreiterung usw. Und bis letzten Sommer haben Politiker auch immer tunlichst vermieden den grenzüberschreitenden Charakter dieser Verkehrsverbindung anzusprechen. Meines Wissens hat es als erster der Deggendorfer Landrat bei der Einweihung des ersten Teilstücks dieses Straßenprojektes getan, seinen Spruch "Fernziel ist Prag" habe ich auch im Landkreis Regen bekannt gemacht und die Kenntnis dieser Intention auch Landrat Adam unterstellt. Ein empörter Leserbrief von SPD-Chef Köppl verunsicherte mich, denn wenn die SPD die Nähe zu diesem Vorhaben wie eine Beleidigung wertet, dann war vielleicht doch alles ein Irrtum. Bis vor einigen Tagen hat die SPD auch immer nur einen Autobahnzubringer von Hengersberg nach Zwiesel gefordert, doch im tschechischen Spicak hat auch Landrat Adam, neben dem Oberstraßenbauer Hinsken von der CSU, den weiteren Ausbau nach Tschechien gefordert und Kritiker als Weltuntergangsphropheten beschimpft, damit hat er wohl wieder einmal mich gemeint, denn ich hatte ihm schon ein paar Mal öffentlich widersprochen. Neben dieser Fernverbindungsstrecke Hengersberg nach Tschechien, sind aber auch noch Zubringer von Kötzting und Grafenau her nach Zwiesel geplant, teilweise auch schon streckenweise gebaut. Diese Trasse wird auch als grenznahe Entlastungsstraße für die B 85 geplant. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie in ausgebautem Zustand einmal zu einer Spange für den Lastverkehr vom Grenzübergang Furth im Wald nach Zwiesel und wieder zur Grenze werden wird.

Bei meinem Dissens mit Adam, der übrigens auch schon vor seiner Wahl zum Landrat keinen Hehl aus seinen straßenbauerischen Ambitionen machte und sich deshalb von seinen Wählern heute auch niemand darüber beklagen kann, ging es um das Schwarzachtal, das ich mehr als Heimat empfinde als sonst irgendeinen Ort auf der Welt. Die ausgebaute Straße von Bodenmais her soll auch durch dieses Tal weitergeführt werden, wobei dies nicht nur dessen touristische Zukunft und die Existenz einiger Bauern zerstören würde, sondern einem Schildbürgerstreich gleichkäme. Einmal, weil es bereits eine ausgebaute Strecke nach Regen zur B 11 gibt, zweitens, weil der dann zunehmende Fern- und Schwerlastverkehr in Zwiesel beim Krankenhaus ankäme und durch den Luftkurort und seine auch heute schon meist belasteten Ecken zu B 11 geleitet werden müßte und drittens, weil das Schwarzachtal einfach keine zweite Straße braucht und auch nicht verträgt. Wer die bestehende Straße dann einmal unterhalten soll, ist ebensowenig geklärt und am schlechten Zustand anderer Nebenstraßen sehen wir ja, dass es hinten und vorne an Geld dafür fehlt. Viertens müßten die Überschwemmungsflächen an der Schwarzach durch eine mehrere hundert Meter lange Brücke oder ähnliches überquert werden, was ölologisch und ökonomisch einfach nur Wahnsinn wäre.

Auch der Ausbau der weiteren Strecke von Hengersberg nach Zwiesel wäre aus den gleichen Gründen irrwitzig: erst die Überquerung des Bergkammes bei Hangenleiten, dann die Querung des Kirchberger Tales und des Rinchnachtals. Wäre dies einmal gebaut, würde man sich auch kaum mit der Verbreiterung der kurvenreichen Strecke nach Dreieck und der scharfen Kurve beim Tausenbachl zufrieden geben, sondern würde gewiss von Rinchnach aus über Asberg nach Bärnzell bauen, darüber redet man aber wohlweislich noch gar nicht um keine schlafenden Hunde zu wecken.

In jedem Fall würde sich durch die neuen Verkehrstrassen der Durchgangs und Transitverkehr erhöhen, erst recht wenn das Projekt dann auf tschechischer Seite weitergeführt würde. Wir würden mit Absicht das herbeiführen, worunter etwa die Tiroler heute so leiden. Neue Durchgangstrassen das Letzte, was unserer Heimat nützen würde.

Heute sind wir in der fatalen Lage immer nur reagieren zu müssen, da laufend neue Säue durchs Dorf getrieben werden. Auch mit großem Kraftaufwand lassen sich nur die ärgsten Schäden vermeiden. Und doch- ehrliches Engagement mit besseren Argumenten ist dennoch nie umsonst, wenn ich an Wackersdorf denke, die Atomkraft allgemein oder zuletzt den Donau-Ausbau. Doch immer ist es nicht mit Reagieren und Kritisieren getan, wir müssen Vorschläge machen, von anderen Regionen im Guten und Schlechten lernen, in jedem Fall aber auch unsere nächsten Dinge so zu ordnen versuchen, dass die Welt vielleicht dadurch ein wenig lebenswerter wird und nachahmenswerte Beispiele geschaffen werden.

 

 

 

9.2.13 Rote Karte!

Leserbrief an BBZ

 

Letzten Oktober ist SPD-Kreistagschef Franz Köppl in einem Leserbrief über mich hergefallen, weil ich dem Landrat unterstellt hätte, er wolle den grenzüberschreitenden Fernstraßenbau. Nun hat Adam genau dies in Spicak gefordert und Kritiker als Weltuntergangsszenaristen verhöhnt. Da Franz Köppl die "Graue Eminenz" der hiesigen SPD ist, ohne dessen Zustimmung und Segen seit Jahrzehnten in der Partei nichts geht und niemand etwas wird, ist ihm entweder der Landrat aus dem Ruder gelaufen oder sein Leserbrief war eine Blendgranate, um die Wähler zu verwirren. Sollte zweites zutreffen, wäre wohl eine rote Karte fällig. Dies gilt auch für die Stadträte Marx und Fischer, denn wer ernsthaft behauptet, eine neue Verkehrsachse Prag/ München über Zwiesel brächte nur Ziel- und keinen Transitverkehr, der sollte solche Märchen ohne politisches Mandat erzählen. Sehr aufschlußreich ist auch, dass die Kreisräte der SPD einen "Anti-Kreisel-Beschluß" verabschiedeten. Am Ende um dem Landrat wegen seiner flappsigen Bemerkung beizuspringen, dass "Kreisverkehre ihm die Lust am Autofahren nehmen?" In der Landes- oder Bundes-SPD wird man wohl ungläubig den Kopf schütteln, wenn unfallverhütende, sanfte Kreisellösungen geringer gewertet werden, als die Abbremsung des Durchgangsverkehrs. Offenbar buhlt die SPD um die Stimmen der Pendler, doch die fahren ja gerade deswegen immer noch nach Hause, weil hier noch nicht alles so betoniert ist wie an ihrem Arbeitsort.

 

 

 

5.2.13 Feiges Morden aus der sicheren Distanz

Kommantar in ARD-Online „USA: Geheimpapier zum Einsatz von Kampfdrohnen aufgetaucht“

 

Mag sein, dass schon bei der Erfindung von Pfeil und Bogen die neue Distanzwaffe als Werkzeug von Feiglingen abgeurteilt wurde. Wir lächeln darüber, denn unsere Art hat die Distanzwaffen in ungeahnte Höhen, zu ungeahnter Perversion und Zerstörungskraft entwickelt. Die Kriegstoten der letzten Jahrzehnte geben aber klar Auskunft über den Grad an Mut, der nötig ist die Bomben, Mienen und Raketen abzuschießen, siehe Irak – hier zweihundert Tote, dort zweihundertausend Tote. Nein, wir sind Meister im Einsatz feiger Distanzwaffen geworden, das Morden mit Drohnen, gesteuert aus Bunkeranlagen in unendlicher Entfernung, ist einfach nur widerlich und eine Schande für unsere Art. Wie? Atombomben seien viel grausamer? Richtig, doch wir sollten beides verachten, denn beides sind Instrumente von Feiglingen.

 

 

 

5.2.13 Das darf nicht die Zukunft sein!

Leserbrief  an Straubinger Tagblatt zum Bericht von heute „Wir können beides! Teller und Tank!“

Wenn Landwirtschaftsminister und Bauernvertreter behaupten: "Wir können beides: Teller und Tank!", dann stimmt das nur, wenn man außer Acht lässt, dass dafür 65 Milliarden Euro landwirtschaftliche Güter, in der Hauptsache Futtermittel, Getreide und Soja importiert werden. Der Großteil dieser Güter wird unter größten Umweltzerstörungen, Menschenrechtsverletzungen und einem irrwitzigen Energieaufwand erzeugt und über den Globus gekarrt. Über 40 Milliarden landwirtschaftliche Güter werden dann wieder exportiert, veredelt, wie es so schön heißt, also in Fleisch und Milchprodukte umgewandelt und teils wieder in ferne Länder ausgeführt. Dieses Herumgeschiebe von Waren macht die Landwirtschaft zu einem der größten Luft- und Wasserverschmutzer. Gleichzeitig hungern 1 Milliarde Menschen. Und wir vergären und verheizen wertvolles einheimisches Getreide und hören Lobbyisten jubeln: "Wir können beides!" Jedem einheimischen Bauern werden dabei wohl die Ohren klingeln. Zwei Havarien in jüngster Zeit auf der Donau haben ein kurzes Blitzlicht auf die Transportgüter geworfen: Der eine Frachter fuhr Mais die Donau runter und der andere Mais die Donau rauf. So etwas lohnt sich nur, weil dieser Irrsinn durch Subventionen unterhalten wird. Alleine die Erzeugung jener Agrarprodukte, die weggeworfen oder gar nicht geerntet werden, entspräche in ihrer Klimaschädlichkeit dem gesamten Autoverkehr, behaupten Wissenschaftler. Und unsere Bauern müssen mitmachen, wenn sie nicht untergehen wollen. Doch am Ende frisst dieses System die Familienbetriebe und übrig bleiben nur Agrarfabriken. Das darf und kann nicht die Zukunft sein!

 

 

3.2.13 Zum Verzweifeln

Kommentar in freigeisst.de

 

Im Auslandsjournal der ARD wurde aus Basra im Irak berichtet, wo Amis und Briten vor zehn Jahren Uranmunition als panzerbrechende Waffen eingesetzt haben. An manchen Stellen ist die Gegend 180 Mal höher radioaktiv verstrahlt, als es der natürlichen Strahlung entspricht, Die Folge: Missbildungen von Kindern am laufenden Band, die schrecklichsten Schäden - ich mag sie gar nicht aufzählen. Die Friedhöfe sind schon zu klein, so viele Kinder müssen begraben werden. Und dies, obwohl dieselben Gangster schon im ersten Golfkrieg dieselbe Munition verschossen haben, mit entsprechenden Folgen. Auch ich habe 2003 in einem Leserbrief auf diese schrecklichen Folgen hingewiesen, denn es war alles bekannt. Doch die Amis haben es wieder getan, in voller Kenntnis der Folgen und keiner der Verantwortlichen musste sich bis heute in Den Haag vor Gericht verantworten, kein Bush, kein Blair, kein Rumsfeld usw. Und irgendwann werden wir erfahren, was seither in Afghanistan für Zerstörungen angerichtet wurden oder in Libyen, wie ist es heute in Mali? Es ist einfach nur zum Kotzen. Mir ist heute klar geworden, dass die Existenz von uns Menschen der Beweis dafür ist, dass es keinen Gott gibt.

 

 

2.2.13 Warum nicht die einfachste Lösung?

Leserbrief an BBV zum Bericht "Ausbau der B85: Landrat erstaunt über plötzlichen Anwohnerprotest" 

 

Kreisverkehre sind eine geniale Erfindung, alleine in Frankreich gibt es 20 000 davon. Auch hierzulande sind es wieder mehr geworden, sogar auf bayerischen Bundesstraßen. Auch für die Viechtacher Rehau- Kreuzung wird ein Kreisel seit vielen Jahren als einfachste und landsparendste Lösung gefordert, doch das Straßenbauamt will den Verkehr auf der B 85 partout nicht gebremst sehen. Landrat Adam unterstützt diese Ideologie, denn "Kreisverkehre verleiden ihm die Lust am Autofahren", wurde er sinngemäß anlässlich der Viechtacher Bürgerversammlung in der Presse zitiert, was auch ein Beleg dafür ist, dass er die Forderung nach einer Kreisellösung kannte.

Ich will aber anerkennen, dass er dieses Mal seinen Unwillen öffentlich kundtut und nicht heimlich bei den Gemeinderäten Stimmung gegen Straßenbaugegner macht oder über sie auf facebook herzieht, wie in Langdorf geschehen. 

 

 

31.1.13 Israelisches Faustrecht, neues Kapitel

 

Israelische Kampfjets haben in Syrien einen Konvoi oder ein Forschungszentrum bombardiert. Die Hoheitsrechte des Libanon missachtet Israel ständig und lässt seine Jets dort fliegen, entnahm ich gerade Spiegel- Online. Israel tut mit seinen Nachbarn was es will. Alles ohne Segen Amerikas? Wie sagte Obama vor ein paar Tagen: "Das Jahrzehnt des Krieges ist vorüber". muss man bei Politikern wirklich immer das Gegenteil von dem glauben, was sie sagen? Oder führt Netanjahu das große Amerika am Nasenring herum?

 

 

 31.1.13 Nächstenliebe als Gewerbe?

oder: wie sich kirchliche und andere soziale Träger finanzieren

 

In jüngerer Zeit kamen kirchliche Einrichtungen ins Gerede, etwa katholische Kliniken, die es ablehnten vergewaltigten Frauen zu helfen. Oder pädagogische Einrichtungen, in denen Geschiedene wegen kirchlicher Engstirnigkeit entlassen wurden. Man hörte von Beschäftigungsverhältnissen außerhalb von Tarifen, oder dass man die angekündigte Aufklärung über den sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen nun doch keinen neutralen Wissenschaftlern überlassen will. Da fragt sich wohl jeder, ob sich Institutionen, die sich in hohem Maße durch Steuergelder alimentieren lassen, nicht auch den Gesetzen und moralischen Grundlagen des Staates unterzuordnen haben.

Dazu ein verallgemeinernder Blick auf die Praxis der Alimentierung, der in Einzelfällen gewiss völlig falsch und ungerechtfertigt ist. Der laufende Betrieb von sozialen kirchlichen Einrichtungen wird durch die öffentliche Hand finanziert. Die kirchlichen Lehrstühle, Priester und Bischöfe werden vom Staat bezahlt, ebenso Zuschüsse zum Gebäudeerhalt von Kirchen und Denkmälern, da hat sich seit dem Reichskonkordat von 1933 bis heute nicht geändert, man begründet dies noch immer mit der Säkularisation unter Napoleon. Auch kirchliche Missionswerke wurden, etwa 2003, mit 160 Millionen Euro bezuschusst, ebenso Kirchentage oder Papstbesuche. Der Staat zieht für die Kirchen zudem die Kirchensteuer ein und es gibt eine weitreichende Steuerbefreiung kirchlicher aber auch nicht konfessioneller sozialer Einrichtungen, die auch nicht nach den Regeln der Bergpredigt, sondern nach kapitalistischen Krämer-Regeln betrieben werden. Und doch sitzt noch immer in unseren Köpfen die Vorstellung vom karitativen Wirken der Kirchen. Tatsächlich betreiben die Kirchen mit Steuergeldern finanzierte soziale Gewerbe, an deren Pforten manchmal die Rechtsstaatlichkeit und die Menschlichkeit enden. Warum der Staat das zulässt? Warum er die Kindergärten, Horte, Schulen, Seminare, Waisenhäuser, Fürsorgeheime, Behindertenheime und Werkstätten, Altenpflegeeinrichtungen usw. und Krankenhäuser nicht selber betreibt? Hat er Angst, dass sich die Kosten erhöhen würden, weil er selber anständige Tariflöhne bezahlen müsste? Oder weil er die privaten Träger gegeneinander ausspielen kann, weil er etwa mit jedem von ihnen geheime Pflegesatzverhandlungen führt und in der Folge auch völlig unterschiedliche Sätze zahlen? Da geben sich manche Unternehmungen mit Tagessätzen zufrieden, die weit unter dem Durchschnitt liegen. Weder Politiker noch Beamte fragen sich laut, wie so etwas möglich ist und ob dies nicht zwangsläufig Auswirkungen auf die Betreuungsqualität haben muss.

Nun werden von Kirchen und anderen privaten Trägern auch riesige Summen von Steuergeld für Baumaßnahmen ausgegeben. Da ein bestimmter Prozentsatz der Baukosten immer mit Eigenmitteln finanziert werden muss, wird auch dieser Umstand als Beleg für die altruistische Einstellung der Betreiber gewertet. Dabei gehen diese öffentlich finanzierten Gebäude in den Besitz der Träger über. Die Mittel für den Eigenanteil stammen aus unterschiedlichen Quellen. Gerne werden Spenden genannt, (die von den Spendern auch steuerlich abgesetzt werden). Oder Kirchensteuermittel, oder Pachteinnahmen (die Kirche hat noch immer riesige Ländereien), Stiftungen oder Erbschaften, wie immer die auch zustande kamen und kommen. Den Staat interessiert es auch nicht, er übernimmt im Normalfall immer den Löwenanteil an den Baukosten, wenn die Notwendigkeit einer Baumaßnahme plausibel ist und der Eigenanteil eingebracht werden kann. Nicht selten finanzieren die Träger ihren Eigenanteil durch Kredite, und die Schuldzinsen werden auf die Betriebskosten umgeschlagen, die wiederum dem öffentlichen Kostenaufwandsträger in Rechnung gestellt werden. Oder der ausgehandelte Personalschlüssel wird verzögert oder gar nicht umgesetzt, oder mit Hilfskräften oder Berufsanfängern, die viel weniger kosten als die ausgehandelten Beträge. Nicht selten wird mit allen Tricks am Personal gespart, weil sich soziale Berufsgruppen aus Imagegründen gerne ausnützen lassen. In Krankheits- oder Urlaubszeiten wird Notbetreuung gefahren, die - wenn nichts eklatantes passierte - nicht selten zur Regel wird. Oder es werden reguläre Dienstzeiten tatsächlich wie Bereitschaftszeiten besetzt, so beginnt etwa bei hilflosen Betreuten, die Nacht, mit entsprechend reduziertem Personal, mit Hilfe von Medikamenten schon am Nachmittag. Gäbe es eine Statistik wie viel Personal durch Psychopharmaka landesweit eingespart wird, was gäbe es da für einen Aufschrei! Doch das will die öffentliche Hand gar nicht genau wissen, wie Betrug am Betreuungsklientel oder den Beschäftigten in Immobilienbesitz umgewandelt wird, oder sich in den Taschen von externen Gewerben niederschlägt, die von den sozialen Einrichtungen profitieren.Es soll sogar vorkommen, dass gelegentlich sogar Vertreter dieser Interessengruppen als honorige Aufsichtsräte in den Leitungsgremien der sozialen Träger sitzen und lukrative Aufträge an Verwandte oder Spezln vergeben.

Wenn diese merkwürdigen Geschäfte aber auch noch mit Religion, also dem bewährtesten „Psychopharmaka“ vermischt werden, dann sollten eigentlich alle Alarmglocken läuten. Völlig unhaltbar sind religiöse soziale Einrichtungen aber in Gegenden, wo sie das Monopol haben und es keine Alternativen gibt, weder für Kinder, Alte, Kranke und auch nicht für die Beschäftigten. Wenn es keine Wahlmöglichkeiten gibt, dann ist das nichts weniger als Totalitarismus und ein Verstoß gegen unsere verfassungsmäßigen Rechte auf Religionsfreiheit, was auch Freiheit von Religion bedeutet.

 

 

30.1.13 Gegen die Rundfunk-Zwangsabgabe

 

Die Neuregelung der Rundfunk-Zwangsabgabe ist ein Akt von Willkür. Es widerspricht jedem Rechtsempfinden, dass jemand für eine Sache mehrfach bezahlen muss, nur weil er an verschiedenen Orten wohnt oder, dass jemand überhaupt für etwas bezahlen muss, dass er nicht nutzen möchte.

Ich finde es gut, wenn mit politischen Informations-, Bildungs-, Dokumentations- und Kultursendungen der öffentlich-rechtlichen Sender eine Alternative zu dem vielfachen Verblödungs- und Verrohungsbrei der privaten Sender geboten wird. Warum ich aber etwa für die vielen Sportsendungen bezahlen soll, die der Staat vor allem aus politischem Kalkül („Brot und Spiele“) anbietet, um die Bevölkerung zu beschäftigen und wohl auch zu sedieren, ist einfach nur eine Frechheit. Wie kommt der Staat dazu etwa für die Bundesligarechte horrende Summen aus dem Topf der Gebührengelder auszugeben, mit denen schwerreiche Vereine mit ihren millionenschweren Superstars finanziert werden? Ebenso fasst man sich an den Kopf, wenn man die mit teurem Aufwand selbst produzierten öffentlich-rechtlichen Krimiserien ansieht, die allesamt nach dem gleichen Strickmuster produziert zu werden scheinen, offenbar von verbeamteten Drehbuchschreibern und Regisseuren die nach politischer Vorgabe den „Zeitgeist“ in den Filmbrei rühren. Manchmal drängt sich hier der Eindruck auf, dass es einen Wettstreit darüber gibt, wer die infantilsten Charaktere erfinden kann, weil man sich davon die höchsten Einschaltquoten verspricht und man zeigen will, dass man genauso pervers sein kann wie die privaten Sender. Auch die teuren Quizsendungen und die in den besten Sendezeiten ausgestrahlten Volksdümmeleien muss jeder Bürger mitfinanzieren, auch wenn er für solchen  Mist niemals seine Lebenszeit vergeuden würde.

 

30.1.13 Überholte Rezepte

zum PNP-Bericht "Versäumnisse und Verzögerungen im Bayerwald"

Herr M. erhofft sich das Glück der Region von neuen Straßenachsen: München/ Prag über Zwiesel, Hangenleiten und Hengersberg. Zusammen mit MdB Hinsken und Vertretern der IHK will er den internationalen Transitverkehr durch den Wald leiten und von Kötzting und Grafenau nach Zwiesel Zubringer bauen. Dafür würden ganze Täler zerstört, wie das Schwarzachtal, das Kirchberger und Rinchnachtal und die betroffenen Regionen könnten ihre touristische Zukunft vergessen. Dabei können wir froh sein, wenn die bestehenden Straßen befahrbar bleiben. Die freien Wähler, bei der Verhinderung des Donauausbaus noch auf der Seite von Heimat und Vernunft, sollten genau überlegen, ob sie sich auf die Linie von Herrn M. und die überholten Rezepte nach immer mehr Asphalt einlassen. Das Vorantreiben der Breitbandversorgung dagegen ist sicher eine gute Sache, wird aber durch die Krämergier der Betreiber ad absurdum geführt, sie lassen sich gerne fördern dabei, wollen dann aber über die schnelleren Verbindungen Fernsehempfang verkaufen, statt sie für die normalen DSL-Kunden freizuschalten. Da wäre etwa in Zwiesel die Geschwindigkeit von 16000 möglich, doch wir bekommen weiter nur 3000 und selbst die werden zeitweise unterschritten.

 

25.1.13 Gesamtkonzept erarbeiten

Lb zum Bericht "Der Landkreis wird hochwassersicher"

 

Nicht in der Mühlhamer Schleife liegt der Unfallschwerpunkt an der Donau, sondern ein Stück unterhalb. Die Staubefürworter haben uns aber immer eingeredet, man müsse die Flussschleife abschneiden, weil sie die größte Gefahr für den Schiffsverkehr sei, dabei hat die Schleife mit die größte Wassertiefe auf der ganzen Strecke.  Deshalb ist der jüngst aufgelaufene Frachter an eben genau der bekannten Gefahrenstelle wie die Schlusspointe in dem Kriminalstück "Kabale an der Donau". Dass Ministerpräsident Seehofer dafür nicht seinen Namen hergeben und als "finaler Zerstörer der niederbayerischen Donau" in die Geschichtsbücher eingehen wollte, ehrt ihn.

Für die Landräte von Deggendorf und Straubing und die Anliegergemeinden ergibt sich nun die einmalige Chance für die Donau ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, in dem, ausgehend vom Hochwasserschutz, die Attraktivität und Lebensqualität der Region erhöht wird. Ich meine damit etwa den Donauweg auf den neu zu schaffenden Dämmen zu führen um den Radfahrern und Wanderern den Blick auf den Fluss zu ermöglichen. Die 70 Kilometer lange Strecke würden auch ein paar Anlegestellen für Ausflugsschiffe an den größeren Ortschaften vertragen, ebenso ein, zwei öffentliche Strandbäder mit Grillplätzen, um den heutigen Wildwuchs mit den bekannten negativen Auswüchsen einzudämmen. Überhaupt könnte mancher "Uferschutz" durch Steinschüttungen schadlos rückgebaut werden, für die Schifffahrt haben sie keine Bedeutung und es gibt keinen besseren Uferschutz als sanft auslaufende Strände. Ich will mich nicht zu sehr im Detail verlieren, aber eine Ideensammlung, etwa initiiert durch die Landesgartenschau, wie man sowohl den ökologischen als auch den Naherholungswert verbessern kann, wäre eine gute Sache. Nur wer die Schönheit und den Freizeitwert "unserer Doana" erkennt, kann sich "in sie verlieben" und wird sich in der Folge für sie einsetzen.

 

24.1.13 Nützt euer Bürgerrecht!

Leserbrief an PNP zum Bericht "Halbzeit: Noch Chance für Volksentscheid? ---wurde

 

Welche Gründe könnte es geben, dass ein bayerischer Bürger den Volksentscheid zur Befreiung von Studiengebühren nicht unterstützt? Weil man auch in Niedersachsen noch Gebühren verlangt? Weil man Angst hat, dass es sonst zu einem Gedränge auf dem Akademikermarkt kommen könnte? Weil man das Studieren nicht erleichtern will, weil man der Ansicht ist, dass man schon genug "Blödstudierte" hat? Weil man gerade für seine Kinder Studiengebühren bezahlt hat und meint, andere sollen das auch durchmachen? Weil man nicht mehr Steuergelder für Bildung ausgeben will, weil man diese doch zur Bankenrettung, für Hermesbürgschaften und für Militäreinsätze braucht? Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, ich begreife die schwachen Eintragungszahlen nicht. Wer die reichen Gstudierten einmal zur Kasse bitten möchte, sollte es über die Einkommensteuer tun, nicht aber, in dem er das Studieren erschwert. Eins noch: die Eintragungszeiten sollten so liegen, dass auch Studenten und Berufstätige leichter abstimmen können, also mehr Abend- und Wochenendtermine. Und Abstimmen nicht nur am Heimatort, was ja die reine Schikane ist.

 

23.1.13 Keine Staustufe!

Leserbrief an PNP-Online zur Entscheidung von Seehofer gegen die Staustufenvariante

Während der Amtszeit von Horst Seehofer soll es keine Staustufe geben und der Hochwasserschutz soll mit einem Sonderprogramm vorangetrieben werden. Ich freue mich, bin mir aber sicher, dass erst einmal das umgesetzt wird, worin sich Variante A und B nicht unterscheiden, also auf 54 Kilometer der Strecke von 69 Kilometern. Was dann - in vielleicht zehn Jahren sein wird - wird sich zeigen, die Staustufenlobby wird dann dort weitermachen, wo sie heute gezwungenermaßen aufhört und die niederbayrische CSU wird schon nach der Wahl ihre Messer gegen Seehofer wetzen... Und doch: Ich bin mir aber sicher, dass die Bürger dann keinen solchen Blödsinn mehr zulassen und alle sehen, dass der Schiffsverkehr auch so zu recht kommt.

Nun gilt es bei den Planungen und Ausführungen wachsam zu bleiben und neue brutale Sünden zu verhindern und überall dort, wo es schadlos möglich ist, überflüssige Verbauungen zu beseitigen und die Donau in ihrem ökologischen und auch in ihrem Naherholungswert zu verbessern. Je mehr Menschen die Schönheit der Donau und ihren Freizeitwert erkennen, umso mehr werden sich einmal querstellen, denn nur was man kennt kann man lieben und nur für das, was man liebt ist man bereit einzutreten.

 

21.1.13 Lasst es gut sein!

Kommentar an PNP-Online zum heutigen Leserbrief von Herrn E.

Der Leserbrief von Herrn E. zeigt, wie schwer es ist Argumente für den Staustufenbau zu finden. Wenn man eine Flussschleife stilllegt, dann kann in ihr nicht gefahren werden, ergo wird hier Treibstoff eingespart. Es verwundert, dass Herr E. den eingesparten Treibstoff nur auf zehn Jahre hochrechnet und nicht auf hundert... Der Rohstoff und Energieverbrauch zum Bau und Unterhalt von Staustufen kommt in seiner Rechnung nicht vor, eben sowenig die Auswirkungen die Zerstörung einer ganzen Flusslandschaft, einer ganzen Region. Liebe Wirtschaftsvertreter: Lasst es endlich gut sein, bevor es peinlich wird.

 

 21.1.13 Absichtlich erschwert?

Kommentar an PNP-Online zum heutigen Bericht "Volksbegehren: Vor allem Ältere unterschreiben

Die Eintragungsmöglichkeiten sind auch alles andere als bürgerfreundlich. Die Studenten sind zu den Öffnungszeiten der Rathäuser beim Studieren, die Eltern in der Arbeit, also bleiben nur die Alten. In unserer Stadt haben schon viele Bürger wegen langer Wartezeiten das Handtuch geworfen, weil immer nur eine Person ins Einwohnermeldeamt treten darf und dort auch noch der normale Publikumsverkehr stattfindet. Man hat wirklich den Eindruck, dass von "oben" alles getan wird, die Eintragung zu erschweren. In ländlichen Gemeinden ist es noch krasser, etwa bei Verwaltungsgemeinschaften, wo man viele Kilometer fahren muss, um zum Rathaus zu kommen, oft gibt es auch keinerlei öffentliche Verkehrsmittel. Wenigstens ein ortsnaher Termin in den Dörfern am Wochenende sollte angeboten werden, wenn man das Volksbegehren nicht absichtlich boykottieren will.

 

21.1.13 Zum massiven Temelinausbau

Kommentar an PNP-Online zum heutigen Bericht über den Temelin Ausbau

Würde mich interessieren, wie weit dieser Wahnsinn auch von deutscher Seite gefördert wird. Wie dieser Tage zu lesen, werden mit Steuergeld die Hermesbürgschaften für den Bau von Atomanlagen (etwa in Brasilien) durch deutsche Firmen wieder aktiviert. Der führende Kopf dabei: Phillip Rösler und seine Wirtschaftspartei. Zur rücksichtslosen und kurzsichtigen Atompolitik der Tschechen: so verhält sich niemand, dem an guter Nachbarschaft gelegen ist und dem das eigene Land etwas bedeutet.

 

20.1.13 Taktieren mit dem Hochwasserschutz

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zu den Berichten der letzten Zeit über den Donauausbau

--wurde nicht gedruckt!!--

 

Die Anzeichen, dass auf die Staustufenvariante verzichtet wird, mehren sich und ich bin darüber sehr erleichtert. Doch schon einmal habe ich mich zu früh gefreut, als die Variante durch die rotgrüne Bundesregierung beerdigt wurde. Es scheint daher schon wichtig zu sein, die Befürworter dauerhaft an ihren unredlichen Argumenten festzunageln. Nehmen wir Herrn Sinners Kampfparole "Steinigung der Donau" bei Ausbauvariante A. Dabei würde der Fluss nach der Variante C 2.80 oberhalb des Staustrecke noch viel mehr "gesteinigt". Oder das Märchen von den vielen Lastwagen, die man durch ein paar Schiffe ersetzen möchte: Unter 1 Prozent, so sagt es die neue Studie, könnte die Straße entlastet werden, im besten Fall! Das übelste aller Argumente  habe ich aber in diesen Tagen von Erwin Huber gelesen. Eine Bekannte schrieb ihm, anlässlich seines Auftritts im BR bei der "Münchner Runde", man möge die Donau doch so lassen wie sie ist. In seinem Antwortschreiben schrieb Huber, dass nur beim Donauausbau der Hochwasserschutz sicher sei und ansonsten der „Rückbau donaunaher Siedlungen“ geprüft werden müsse“. Herr Huber vermischt also bewusst Dinge, die nichts miteinander zu tun haben und setzt weiter auf Angstmache und Erpressungstaktik. Man kann nur hoffen, dass die Donau noch viele Jahre nicht aus ihrem Bett steigt, denn sonst wird die niederbayerische CSU dafür einmal zur Verantwortung gezogen, weil sie mit dem Hochwasserschutz so lange taktiert hat um ihn als Druckmittel für ihre Lobbyinteressen einzusetzen.

 

16.1.13 Nicht steinigen und nicht ersäufen!

Leserbrief zum Bericht vom 12.1.13 "Erpressung beim Donauausbau?" und "Steinigung der Donau" vom 16.1.13

Die Propaganda der Lobbyisten, die auch das letzte Stück Donau stauen wollen, wird immer lauter, je näher die Entscheidung der
Staatsregierung rückt. Flussanwohner, Heimatschützer, Naturfreunde, Fischer, Wassersportler und Vertreter beider Kirchen können noch
so eindringliche und gewichtige Argumente vortragen, sie werden von der Wirtschaft und ihren politischen Sprachrohren einfach nicht zur Kenntnis genommen.
Weiter behaupten diese stereotyp, es ginge ihnen um die Verhinderung von Havarien. Doch werden die nicht von modernen Last- und Kreuzfahrtschiffen verursacht, sondern von überladenen, veralteten oder schlecht geführten Kähnen, nicht selten spielen auch Übermüdung, Sprachprobleme und Alkohol eine Rolle.
Auch die Behauptung, die Zahl der schiffbaren Tage durch eine Staustufe würde erhöht, ist Augenwischerei, denn nichts lässt den Verkehr so oft stillstehen, wie gerade die Vereisung der Schleusen und ihres Stauwassers, während der frei fließende  Fluss befahren werden könnte. Das größte Märchen ist aber, dass tausende Lastwägen durch ein paar Schiffe mehr eingespart werden könnten, so als ob diese die Lieferfahren des Lastverkehrs übernehmen könnten! Logistiker lachen, wenn sie darauf angesprochen werden. Zudem sinken die Frachtmengen auf dem Wasser und es gibt kaum Containerverkehr wegen zu niedriger Brücken.
Warum engagiert sich dann die Bau- und Metallindustrie so sehr für Staustufen? Vermutlich, weil sie Bauverhinderungen erst gar nicht einreißen lassen wollen und weil die Stauwerke und Schleusen dauerhaften Gewinn versprechen. Schon nach zwanzig Jahre müssen die Schleusentore in Straubing und dem Main-Donaukanal dringend saniert werden, auch für das Passauer Kachletwerk sind alleine 115 Millionen Euro veranschlagt. Bei den Reparaturen wird der Schiffsverkehr einmal für lange Zeit enorm behindert sein oder gänzlich stillliegen. Dreist wird das Ganze, wenn Lobbyisten dann auch noch von Demokratie sprechen, denn die Bevölkerung am Fluss wurde noch nie gefragt. Im Gegenteil wurde sie durch ein behauptetes Junktim von Staustufe und Hochwasserschutz über Jahre belogen und erpresst. Übrigens wird die Donau in beiden Varianten "gesteinigt". Darum taugen beide Varianten nichts, lasst die Donau wie sie ist!

 

 

16.1.13 Dé·jà-vu?

Kommentar zum Krieg in Mali 

 

Die Intervalle werden immer kürzer, in denen sich dieselben Dramen wie im Theater wiederholen: Islamische Extremisten oder andere "Ausgeburten des Bösen", bedrohen die moralisch so hochstehende westliche Geld - und Verschwendungsgesellschaft und müssen mit der ganzen Härte ihrer Vernichtungskraft niederkämpft werden. Das Ergebnis sieht etwa so aus, wie im 1.Golfkrieg: (der tatsächlich aber schon der zweite war, der erste war ein Stellvertreterkrieg mit Giftgas und einer Million Toten) 200 Tote auf Seiten der Guten und 200 000 Tote, noch mehr Verletzte, Witwen und Waisen und ein zerbombtes, oft auch verseuchtes Land, auf Seiten der "Bösen". Nach dem Irak kam Serbien, dann Afghanistan, dann wieder der Irak, dann Libyen, dann Syrien, jetzt Mali, morgen vielleicht der Iran und übermorgen am Ende wir, wenn wir uns aus dem freien Welthandel ausklinken würden. 

Nun sind mir die niedergekämpften Tyrannen und religiösen Fanatiker keinesfalls sympathisch, ihre oft archaischen Wertevorstellungen sind mir fremd, doch ich respektiere jeden, der für seine Familie, seine Sprache, sein Haus, seinen Broterwerb, seine Felder und Tiere kämpft und in diese Kategorie gehören doch die meisten, die ohne es zu prüfen von unseren Medien gebetsmühlenartig Extremisten oder Terroristen genannt werden. Wer nun mit übermächtiger Militärtechnologie, zumeist feige, weil ferngesteuert, seine Gegner vernichtet, der ist mir kein bisschen sympathischer, den kann ich auch nicht respektieren. Erst recht, wenn dieses Morden auch noch in unserem Namen geschieht, wofür ich mich zutiefst schäme, erst recht, wenn regelmäßig sich am Ende herausstellt, dass nichts Gutes dabei herauskommt, sondern die neuen Herrscher noch viel übler wüten. Vor allem stellt sich regelmäßig auch heraus, dass wir bei der Rechtfertigung der Kriege belogen wurden und es am Ende doch immer nur um Energie, Bodenschätze, alte Pfründe oder strategische Ziele ging.

Nun also Mali. Und vorne dran, wie in Libyen, wieder Frankreich, unsere Freunde, denen wir durch den Verteidigungspakt der NATO verbunden sind, und der schon lange seine ursprüngliche Funktion verloren hat und zu einem Instrument für Angriffskriege geworden ist, etwas, was unserem Grundgesetz völlig widerspricht. - (Aber davor haben Krämer und die politischen Mietmäuler auf ihren Gehaltslisten so wenig Respekt, wie vor fremden Kulturen).

Ich gestehe, über Mali wenig zu wissen. Auf Wikipedia erfuhr ich, dass es in dem Land, das fast viermal so groß ist wie Deutschland, Gold und reiche Uranvorkommen gibt. Und Frankreich - baut es nicht immer noch seine Energieversorgung auf Atomkraft auf? Ja - und ist Atomkraft in Frankreich nicht beinah so etwas wie ein Sakrileg, auf dem das ganze Land baut? Und hier soll es keinen Zusammenhang geben? Hollande sagt heute nein, ihm ginge es allein um humanitäre Hilfe. Wenn das stimmt, fresse ich den berühmten Besen mit Putzfrau...

Und - wurde die jetzige Regierung in Mali, die man jetzt gegen andere Rebellen unterstützt, nicht vor einem Jahr noch als Putschisten verteufelt? Hat nicht Außenminister Westerwelle dagegen ganz besonders deutliche Worte gefunden? Und heute würde sich sein Parteifreund und Minister Niebel am liebsten als Granate gegen die „Extremisten“ im Norden zur Verfügung stellen... Sind diese neuen Aufständischen nicht vor allem das Nomadenvolk der Tuareg, die um den Erhalt ihrer Lebensweise und ihres angestammten Landes kämpfen? Wie ich las, sollen bei den Rebellen auch viele schwarze Tuaregs sein, die Gaddafi gedient hatten, die man aus Libyen vertrieb und die nun nach Süden ausweichen. Doch hier expandieren dieselben Mächte wie in Libyen. Wen wundert es da, wenn sie sich von einem strengen Islam ihr Heil versprechen und unter die Gesetze der Scharia flüchten. So stelle ich mir es zumindest vor. Dann kommen noch Fundamentalisten und religiöse Fanatiker dazu und dann werden alte Kulturdenkmäler als unislamisch zerstört. Das ist Wasser auf die Mühlen westlicher Kriegsherren und der Medien. Wir sollten uns aber erinnern, dass auch in Bagdad und Babylon in großem Stil unschätzbare Kulturgüter vernichtet oder geplündert wurden, von Angehörigen von Bushs-Allianz der "Willigen".

Aber: "Mali ist Europas Vorgarten!", tönen die Politiker im Chor. Doch ist es nicht schlicht unanständig, den Rest der Welt als unseren Vorgarten zu bezeichnen? Das ist koloniales Denken und erinnert sehr an die Doktrin der USA, die ganz Mittel- und Südamerika zum Vorgarten erklärten und jede selbstbestimmte Entwicklung der Völker dort mit allen Mitteln bis heute bekämpfen und ihnen gemäße rechte Diktaturen unterstützen oder aus dem Hut zauberten.

Auch der grüne Trittin, der sich gerade noch in ziemlich peinlichem Zusammenhang als Kämpfer gegen Antiislamismus geoutet hat, als es um die Geschlechtsverstümmelung von kleinen Kindern ging, der redet so ähnlich wie Niebel und Hollande... Motto: Zwangsbeschneidung bei uns ist OK, Scharia in der südlichen Sahara Rechtfertigung für Krieg?

Ich sehe das so: Wer bei uns leben will, muss sich an unsere ethischen Werte anpassen. In Mali oder anderswo müssen die Menschen selber ihren Weg finden. Das sollte auch eine Lehre aus unserer Geschichte sein, dass an unserem Wesen nicht die Welt genesen muss. Im übrigen - sind es nicht immer unsere Waffen, mit denen überall auf der Welt die Völker gegeneinander-schlagen? Friedenspolitik sieht auf jeden Fall anders aus als unsere "koloniale Räuberpolitik".

Sicher bin ich mir auch, dass der Westen seine "Werte" niemandem mit Feuer und Schwert aufzwingen darf und kann. Erst recht, wenn damit fremde Zivilisationen und Kulturen zerstört werden, denn damit schafft man immer nur Verzweiflung, Angst und abgrundtiefen Hass. Durch das dabei vergossene Blut treibt man die Friedlichsten in den Widerstand und die Scharia oder Nationalismus sind dann eben die "Corporate Identity" hinter denen sich die Desperados mangels wirksamer anderer Alternativen versammeln. Hätten wir ein humanes, freies und soziales Kulturmodell im Angebot, dann würden sich die Völker ihrer fanatischen Religionen schnell entledigen. Doch wie sollten wir etwas exportieren können, was es bei uns selbst nicht gibt? Wir haben auch nur unser verkommenes materialistisches System, das auf Gier und Verschwendung baut, ein trauriger Exportartikel. 

 

 

15.1.13 Jacke wie Hose

Kommentar in ARD-Online zur deutsch-französischen Freundschaft

 

Die Fronten verliefen nie zwischen den Nationen, sondern immer schon quer durch die Völker: Hier - die Menschen, die mit dem eigenen Erhalt und den der ihren vollauf beschäftigt waren und sind und dort - die Nimmer-satten, die ihre Gier mit Nationalismus und Ideologien tarnen und das tun, was ihresgleichen schon immer taten: gieren, rauben, tricksen, Volk verdummen und auch töten, wenn sie ihre Interessen bedroht sehen oder Vorteile zu gewinnen hoffen.
Ich glaube, es ist neokoloniale Politik, was Sarkozy in Libyen tat und was Hollande in Syrien forderte und nun in Mali tut. Dass sich Sozialisten nicht wirklich von Rechten unterscheiden, erleben wir auch in diesem Fall. Die armen Franzosen, die können grad wählen wen sie wollen, sie bekommen immer, wen sie nicht verdienen. Es ist kein Trost, dass es uns östlich des Rheins nicht anders geht..., deutsch-französische Gemeinsamkeiten, die verbinden.

 

 

14.1.13 Grüne Krieger

Kommentar zum Spiegelbericht "Trittin begrüßt Kriegseinsatz"

 

1999, mit der Bombardierung Serbiens mit Beteiligung der Rot-Grünen Regierung, haben sich die Grünen aus der Antikriegsbewegung verabschiedet. Bis heute machen sie (in der Mehrzahl) beim Afghanistankrieg mit, obwohl es nie eine Verbindung dieses Landes zum 11. September gab. Und nun begrüßt Trittin das neokoloniale Bombardement gegen Aufständische in Mali durch den "sozialistischen" Franzosen Hollande. Nach dem Libyenkrieg, bei dem Sarkozy die Speerspitze spielte, nach den völlig undurchsichtigen Vorgängen in Syrien, bei dem sich Hollande auch schon verbal sehr kriegerisch gab, muss man sich schon fragen, was Sozialisten  anders machen, als die bekanntermaßen wirtschafts- und USA-hörigen Konservativen. Wodurch unterscheiden sich dann die Grünen noch von den bürgerlichen Parteien? Vor dreißig Jahren war grün einmal die Farbe der Hoffnung. Heute kann ich nur noch ein moralisch verblasstes Grün erkennen.

 

 

1.1.13 Manchmal einmischen!

Leserbrief zum Bericht in der BBV „Bilder über die Unzerstörbarkeit des Geistes“

"In Ruhe sitzen bleiben, wenn die Welt tobt." Dieser Bildtitel vom geschätzten Alfons Y. Bauernfeind fordert zumindest sanften Widerspruch heraus. Ist der verrückte Zustand der Welt nicht auch darauf zurückzuführen, dass gerade die Besonnenen sich aus allem heraushalten und sich nicht in die Niederungen der Politik begeben und die „Tobenden“ toben lassen? Wird man durch Passivität nicht für das „Toben“ mitverantwortlich? Weil man es nicht zu verhindern sucht, ihm wenigstens widerspricht oder Alternativen aufzeigt? Ich glaube, hochmütig kann es auch sein, wenn man sich nicht einmischt und vornehm beiseite hält. Gewiss wird man schlechten Geruch annehmen, wenn man in Jauchegruben herumstochert, aber es muss - zumindest im Wechsel mit Phasen der Besinnung - manchmal einfach sein. Noch zwei kluge Sprüche zum Thema: „Leben ist: Gürtel festschnallen und ausschauen nach Schwierigkeiten“ (Alexis Sorbas) oder Friedrich Nietzsches Hinweis, dass man allen Gedanken misstrauen soll, die im Sitzen entstehen...

 

31.12.12 Nicht erst schimpfen, wenn´s zu spät ist!

Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 29.12.12 "Forderung nach grenzüberschreitender Verkehrsachse München-Prag


Der Ausbau der Bahnverbindung München-Prag über Zwiesel wäre ein in die Zukunft weisendes Verkehrsprojekt.  Auch das „Optimieren“ bestehender Fernstraßen, wie etwa die dritte Fahrbahn auf den Marcher Berg, wird jeder als sinnvoll ansehen, der dort im Winter schon einmal hinter Lastwagen fest-gehangen hat. Wer aber neue Verkehrsachsen durch den Wald treiben will, der zerstört unsere Heimat! Unser Wohlstand hat sich gerade durch unsere geschützte Randlage entwickelt. Unsere Zukunft im Böhmer- und Bayerwald liegt im sanften Tourismus, noch mehr Transitverkehr wäre dafür tödlich. Den Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit einer autobahnähnlichen Verkehrsachse ausgerechnet dort queren zu wollen, wo er am höchsten und ursprünglichsten ist, das wäre kein Knieschuss mehr, sondern käme Selbstmord gleich! Alle scheinbar desinteressierten Zeitgenossen sollten sich klar sein, dass Schweigen als Zustimmung ausgelegt wird, auch wenn es hundertmal nur Überdruss an den Politikern ausdrückt. Man kann nur hoffen, dass MdB Hinsken oder die Stadträte Marx und Fischer endlich zur Besinnung kommen und sich nicht weiter für fremde Wirtschaftsinteressen hergeben. Das gilt auch für Landrat Adam, der auf ein „einheitliches Auftreten“ der Straßenbaubefürworter drängt und Anstalten macht, die schwarzen  Heimatzerstörer links zu überholen. Straßenbaugegner aus dem Schwarzachtal haben schon traurige Kostproben seines politischen Stils bekommen, aber das wäre ein eigenes Thema...

 

28.12.12 Ungerecht und kurzsichtig

Kommentar in ARD-Online zum Bericht "Aus Rundfunkbeitrag wird Rundfunkabgabe"

Nicht Wohnungen sehen fern und hören Rundfunk, sondern Menschen. Gerecht wäre deshalb alleine eine personenbezogene Abgabe, wobei es aber auch die Möglichkeit geben muss, dass man sich dem Medienkonsum ganz verweigert. Bleibt es bei der beschlossenen „Wohnungsabgabe“, dann wird es zu Mehrfachbelastungen kommen, die jeder Gerechtigkeit widersprechen, denn jeder Mensch kann zur gleichen Zeit nur einmal fern sehen oder Radio hören. Wochenpendler und viele Studenten müssen zukünftig zweimal zahlen. Bei den betroffenen Zweit- und Ferienwohnungen träfe es ja keine Armen, hört man. Wie? Ist die Rundfunkabgabe am Ende ideologisch motiviert? Sozialneid bei Zweitwohnungen aufzuhängen, wäre vielfach auch sehr ungerecht, denn nicht selten sind sie Teil der privaten Altersvorsorge oder die soziale Brücke zur ländlichen Heimat, zu Eltern und Verwandten.

 

21. 12.12. Amerika, mir graut vor dir!

Kommentar in ARD-Online zum Bericht "US-Waffenlobby will bewaffnetes Personal an allen Schulen"

 

 Prügelstrafe noch immer erlaubt, Todesstrafe in vielen Bundesstaaten, größte soziale und materielle Ungleichheit, noch immer Rassismus, national und international offenbar nur ein Konfliktlösungsmittel: Gewalt! Dazu religiöse Benebelung weiter Bevölkerungsschichten, systematische Verdummung durch die Massenmedien, nationaler Wahn... Erlaubter privater Besitz von Kriegswaffen und die Waffenlobby will das Land noch weiter militarisieren... Nochmal: Amerika, mir graut vor dir!

 

19.12.12  Horror-Picture-Show

Leserbrief an SZ und Straubinger Tagblatt zur neuen EU-Tabakverordnung

 

Etwa bei 70 Prozent aller Krankheiten wirken auch Scheinmedikamente lindernd oder heilend. Dies bedeutet im Umkehrschluss, das Krankheiten über die Vorstellungskraft auch erzeugt werden können. Diese Erkenntnis ist für jeden, der sich mit der Kraft von Suggestion beschäftigt hat, eine Selbstverständlichkeit. Die Pharmazeutische Industrie arbeitet bei ihrer Medikamentenwerbung schon lange mit diesem Prinzip. Nun kommen gut meinende aber einfältige EU-Politiker und wollen mit schrecklichen Bildern auf Tabakerzeugnissen vom Rauchen abschrecken und denken nicht daran, dass sie gerade so Krankheiten auch erzeugen können. Oder sind sie gar nicht weltfremd und stehen auf der Gehaltsliste der Medizinmafia? In jedem Fall ist diese EU-Richtlinie gemeingefährlich, nebenbei ein Stück Totalitarismus und ungerecht sowieso, denn welche Waren müssten dann nicht alles auch noch mit schrecklichen Bildern versehen werden: Autos, viele Lebensmittel, Waffen, eigentlich beinah alle Waren. Nicht zuletzt aber auch Politikerplakate: Wenn darauf nur ein Teil jener Grässlichkeiten abgebildet werden müsste, die sie mit ihrer Politik anrichten, dann würden Wahlplakate zu einer Horror-Picture-Show.

 

19.12.12 An 365 Tagen schiffbar

Leserbrief zum Bericht vom 18.12.12 "Studie betont "ökologische Einzigartigkeit" der Donau"

"Schiffbarkeit an mindestens 300 Tagen", will man durch einen Donauausbau erreichen. Doch die frei fließende Donau wäre sogar an 365 Tagen schiffbar, wenn nicht gerade die Stauwerke, Schleusen dies verhindern würden, denn stehendes Wasser und Schleusentore frieren ein. Wir sind beim diesjährigen Eisstoß die Donau ab Straubing abgefahren und haben den Eisgang dokumentiert: Überall wäre Schiffsverkehr möglich gewesen, nur eben nicht unterhalb Vilshofen und oberhalb Straubings. Dazu kommen die Wartungs- und Reparaturzeiten an den Schleusen, für Kachlett sind dafür gerade 115 Millionen Euro angesetzt worden, in Straubing braucht es nach zwanzig Jahren Betrieb schon wieder 5 Millionen und bei den zig-Schleusen zwischen Frankfurt und Straubing stehen gigantische Sanierungen an, die den Schiffsverkehr lange Zeit völlig stilllegen werden.  Dennoch giert die Wirtschaft nach neuen Schleusen, denn das bedeutet lukrative Geschäfte für sie auf Dauer. Abgesehen davon sind Schleusen nicht nur für Kreuzfahrten, die wirklich als einzige Branche auf dem Fluss boomen, eine nervige Angelegenheit, auch Lastkähne leiden unter wenig mehr, als unter den ständigen Fahrtunterbrechungen für Schleusenmanöver. Die Anwohner haben von Stauwerken sowieso nichts, außer Verlust an Lebensqualität durch Mücken, Schlamm, Verlust ihrer Strände und unabsehbare Gefahren für ihren Gebäudebestand durch Staunässe. Die Politik sollte also dringend einen Schlussstrich ziehen unter das Wahnsinnsprojekt und endlich anfangen die Donauufer dort wieder zu renaturieren, wo sie im Übereifer bereits zerstört worden sind.

 

16.12.12 Der beste Grund zum Feiern

Kommentar in freigeisst.de

Beinah alle Medien müssen derzeit auf den Weltuntergang am 21. Dezember hinweisen, an den offenbar das ausgestorbene Volk der Maya geglaubt hat. Die Mayas kümmert das aber nicht mehr, denn sie sind schon lange vor dem Zeitpunkt ihrer Prophezeiung ausgestorben. Warum soll das Datum dann uns kümmern? Aber in unserer Zeit wird jede Blödheit gedruckt oder gesendet, die uns von dem ablenkt, was für uns wichtig wäre. So sind unsere Medien vor allem erst einmal Nebelwerfer, die uns beständig mit Hirnriss, Perversität, Skandalen, Verängstigendem und Mystizismus die Köpfe füllen. Und wenn es gerade mal nichts Aktuelles dieser Kategorie gibt, dann meldet man eben den Schwachsinn von Gestern und Vorgestern. Aberglaube und Religion spuken auch 2500 Jahre nach Epikur noch immer durch die Köpfe und unsere Bildschirme sind voll von neuem Mystizismus, mit denen man die Kinder verrückt macht.

Wenn ich aber so die Menschenmassen beim Weihnachtseinkauf sehe, dann scheinen diese zumindest in unseren Breiten nicht recht an den Weltuntergang zu glauben, denn sie rüsten sich für die Tage nach dem Endzeittermin, was ein wenig Hoffnung macht.  

Übrigens, 1970 haben sich auf dem Hennenkobel, einem der reizvollen Hausberge meiner Heimatstadt Zwiesel, zum Zwecke des Weltuntergangs, Scharen von Gläubigen einer christlichen Sekte versammelt. Es hieß, auf dem Berg sei man sicher und würde in den Himmel durchstarten können. Die Einheimischen haben lange über die einfältigen Fremden gelächelt.

Auch an diesem 21. Dezember wird die Welt nicht untergehen. Im Gegenteil, der Termin bietet, wie jedes Jahr, Anlass zu feiern, denn die Tage werden ab jetzt wieder anwachsen und die längste Nacht des Jahres können wir wieder einmal abhaken. Im ganzen Jahr gibt es keinen besseren Grund zum Feiern, was alle nordischen Völker auch wohl schon immer reichlich getan haben. Auch die Christen haben ihr Weihnachtsfest deshalb in der unmittelbaren Nachbarschaft dieses bedeutsamen Datums angesiedelt, um an den keltischen und germanischen Festtermin anzuknüpfen. Auch wir "Kinder der relativen Vernunft" sollten uns wieder angewöhnen am 21. Dezember die Tassen zu heben und auf unsere lebenspendende Sonne und die nun wieder länger werdenden Tage anstoßen. Und weil das Feiern "d Leit zusammenbringt", in diesen noch so finsteren Zeiten, in denen aber die bunten LED-Lichter immer heftiger blinken, stoßen wir mit unseren christlich Zeitgenossen auch noch am 24. Dezember an! Denn wenn´s ums Feiern geht, sind wir ziemlich tolerant...

 

16.12.12 Anhang Weltuntergangtheater

Anders als das oben beschriebene Weltuntergangtheater, das die Menschen nur ablenken und verdummen will, gibt es auch ein sinnvolles Nachdenken über den real ablaufenden "menschengemachten Weltuntergang", also die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aus Gedankenlosigkeit und Gier. Man kann aber hoffen, dass dadurch "nur" unserer Zivilisation und nicht alles Leben dabei umkommt und die unser Ende überlebende Fauna einmal aufatmen kann, wenn sie einmal von uns verrückt gewordenen nackten Affen erlöst sein wird.  

Unsere Gattung ist der Natur aus den Geleisen gesprungen. Wir wirtschaften, als sei die Erde unendlich belastbar. Dabei haben wir mit unserem kopflosen Treiben schon so viele Arten ausgerottet, soviel fruchtbares Land zu Wüsten gemacht, die Meere verseucht und verdreckt, grad so wie unsere Atmosphäre und die Böden, die uns ernähren. Wie viel Land können wir nicht mehr betreten, weil es chemisch, atomar oder von Sprengkörpern verseucht ist? Und obwohl dies alles bekannt ist, machen wir weiter, als sei nichts geschehen, vermehren uns wie die Lemminge, fressen diesen Planeten kahl und behandeln unsere Mitgeschöpfe wie leblose Waren, derer wir uns ohne Respekt bedienen. Wir sind – so sehr diese Erkenntnis auch schmerzt – wie ein Krebsgeschwür, das diesen herrlichen Planeten und sein Leben darauf zerstört. Doch noch immer ist keine Umkehr in Sicht. Statt Frieden zu suchen: - immer neue Kriege, um die verbliebenen Ressourcen, und die Reichtümer sammeln sich in immer weniger Händen. Irrwitzige Schätze werden gehortet von geistig minderbemittelten menschlichen Parasiten, die es Freiheit nennen, wenn sie wie die Maden im Speck leben und in allem von anderen abhängig sind. Niemals haben unselbstständigere, hilflosere Wesen diese Erde bevölkert. Haben die frühen Sozialisten noch die Rettung durch die Klasse der Arbeitenden erhofft, so sind wir auch hier heute ernüchtert, denn die Arbeitenden und Armen haben dieselben parasitären Träume wie die Reichen und haben auch beinah alle Lebenstüchtigkeit und frühere Fähigkeit sich alleine zu erhalten verloren. Überfressen, verblödet und wie Säuglinge am (Konsum)- Schnuller hängend, gegängelt und ausgesaugt von einer mafiaartigen Bürokratie und politischen Führung, lässt sich unsere traurige Art die Köpfe mit gequirltem Mist füllen und unser Wertvollstes stehlen: unsere knappe Lebenszeit.

Ich beende meine unerfreuliche Predigt, denn der Weltuntergang ist längst Teil unseres kindischen, banalen Alltags geworden. Dabei könnten wir schadlos auf so vielen technischen Kinderkram verzichten, auf so viele unsere Welt sukzessiv zerstörende Dummheiten. 

Nebenbei-, ich freue mich über jeden Schritt in die richtige Richtung, also hin zu vernünftigerem Konsum, über regionalen und saisonalen Verbrauch, darüber, wenn einer die Verantwortung über ein Stück Land, hilfsbedürftige Menschen oder was auch immer übernimmt. Freue mich am Erhalt von allem, was sich bewährt hat, über jedes gute Wort zwischen den Menschen und über jedes Lachen über unsere Dummheiten. Vor dreißig Jahren habe ich mich aber einmal an einer bescheidenen, autarken Gesellschaft versucht ("Vom Leben der Echraner") und es als in der Praxis stückweise ausprobiert. Wer diesen Entwurf einmal lesen möchte: er ist nur einen Link weit entfernt: www.echra.de

Dass daraus nur Anregungen entnommen werden sollen und nicht das ganze Konzept, brauche ich hoffentlich nicht extra anführen. Doch ein wenig "echranisieren" würde unserer Welt auf keinen Fall schaden.

 

12.12.12 Unser moralisches Fundament ausgehebelt

Kommentar zur gesetzlichen Billigung der körperlichen Verstümmelung von Babys durch den deutschen Bundestag

Ich schäme mich von Politikern regiert zu werden, die die Unversehrtheit von Kindern niedriger werten, als unmenschliche, archaische Religionsvorschriften. Am 12.12.12 ist eine Zäsur in diesem Staat vollzogen worden, die Politik hat unser moralisches Fundament ausgehebelt: Würde des Menschen, Kindeswohl, Selbstbestimmungsrecht. Beschneidung ist immer Zwangsbeschneidung, Babys werden körperlich markiert und irreversibel verstümmelt. Konnte man bislang von Gedankenlosigkeit oder Fahrlässigkeit des Gesetzgebers sprechen, mit dem neuen Gesetz ist daraus Vorsätzlichkeit geworden.

Der Einwand, dass ohne diesen barbarischen Freischein kein jüdisches oder islamisches Leben in Deutschland möglich sei, ist absurd. Ich begreife nicht, dass es nicht möglich sein soll, die Entscheidung über die Beschneidung bis zur Volljährigkeit aufzuschieben und bei Kindern einen symbolischen, unblutigen Akt der Religionsaufnahme zu vollziehen.

PS: Zwei Tage nach dem Bundestag hat der Bundesrat den Freischein für die Tortur und Verstümmelung männlicher Babys ausgestellt, ohne Debatte und ohne weiteren Antrag. Wer heute (16.12.12) die Online-Ausgaben der großen Zeitungen durchsucht, findet ohne besondere Recherche keinen einzigen Artikel über den ganzen skandalösen Vorgang, ganz offensichtlich will man keine weitere Debatte mehr über das Thema, unter den Teppich damit! Hiermit hat sich auch die Illusion von Moral in der Politik selber beerdigt. Unser Grundgesetz ist nun vollends zur Farce geworden.

Fragen dazu:

Was gehen dich jüdische oder moslemische Kinder an?

Für mich gibt es nur Kinder, die Religion ihrer Eltern interessiert mich nicht. Und das Wohl von Kindern in unserem Gemeinwesen geht uns alle an. Das sollte nicht nur für einen Pädagogen, Vater und Großvater wie mich, selbstverständlich sein. Was hätte eine Gesellschaft für einen Wert, wenn sie sich gegenüber absichtlichen und widernatürlichen Verstümmelungen an hilflosen Kindern gleichgültig oder jetzt sogar billigend verhält?

 Juden wurde von Deutschen soviel Schlimmes angetan. Manche Juden empören sich darüber, dass sich ausgerechnet Deutsche für die körperliche Unversehrtheit von jüdischen Kindern einsetzen.

Das genau sollte die Lehre aus unserer Geschichte sein:  zu Menschenrechtsverletzungen nie mehr schweigen, egal, von wem sie begangen werden.

Auch wenn sie schon mehrere tausend Jahre praktiziert werden?

 Dann wird es höchste Zeit für Veränderung.

 Und das Recht auf Religionsfreiheit?

Religionsfreiheit darf keine Narrenfreiheit sein. Sie hat dort ihre Grenze, wo sie anderen schadet. Wir sind ein säkularer Staat, der auf Aufklärung und den Menschenrechten baut, also auf jenen Werten, die gegen den Widerstand der Religionen erkämpft wurden, für wenig wurde mehr Blutzoll gezahlt. Was unser Parlament nun beschlossen hat, ist ein Rückfall in dunkelste Zeiten, die Politik hat unsere ethischen Grundlagen geopfert.

 

11.12.12 Staustufen sind Fässer ohne Boden

Leserbrief zur Seehofervisite


Drei Schiffe haben wir bis Mittag auf der Donau gezählt, die "Kristallkönigin" mit dem Ministerpräsidenten eingeschlossen. Neben einem Lastkahn ein Kreuzfahrtschiff, wie die großen Lastkähne meist Holländer, die mit der Donau offenbar zurecht kommen. Und dann war da noch das Propagandaschiff der Staustufenlobby, denn diese Herrschaften "lassen demonstrieren"...  Für Binnenschiffer, besonders für Kreuzfahrtschiffe, gibt es übrigens nichts nervigeres gibt als die Passage der zig Schleusen zwischen Straubing und Frankfurt. Die letzten 70 Kilometer frei fließende Donau sind deshalb Attraktion und Entspannung für Passagiere und Personal. Warum dennoch der Sprecher vom Bundesverband der Binnenschiffer noch mehr Schleusen forderte, mag sich damit erklären, dass er die Reeder vertritt, die der Politik nach dem Mund reden, damit sie ihre Subventionen behalten. Die niederländische EU-Beauftragte Karla Peijs, stellte dagegen neulich in Regensburg fest, das mit beiden Ausbauvarianten die "Ziele erreicht" werden können. Wirtschafts-Lobbyist Brossardt dagegen will Staustufen. Klar, denn diese sind wie die Erlaubnis zum Gelddrucken. Die Schleuse Kachlett bei Passau wird gerade für geschätzt 115 Millionen erneuert, im Main-Donaukanal müssen die meisten Schleusen schon nach zwanzig Jahre saniert werden und auch für die Schleuse Straubing hat MdB Hinsken gerade 5 Millionen "erkämpft". Staustufen sind wie Fässer ohne Boden, aber deren Bau ist bekanntlich die Spezialität der Politik. Noch ein Wort zum starken Polizeieinsatz bei der Seehofer-Visite: Bei zukünftigen Demos kann die Polizei sich nützlicheren Aufgaben widmen, denn wir Donaufreunde sind friedliche Leute, es sei denn, man möchte uns vor Heimatzerstörern schützen, zu denen Ministerpräsident Seehofer hoffentlich nicht (mehr) gehört.

 

5.12.12. Von Flottenparaden, dreisten Propagandakampagnen und warum die Flussanwohner durch Staustufen nur Nachteile hätten

Betrachtungen zum Thema, die leider das Format eines Leserbriefes überschreiten

In den letzten Wochen gab es noch mal eine Propagandakampagne der Wirtschaft, ihrer Verbände und Lobbyisten zum Donauausbau, beinah täglich waren einschlägige Berichte in den Zeitungen der Region zu lesen. Auch ansonsten sehr geschätzte Redakteure gaben mitunter merkwürdige Kommentare ab. Man gewann den Eindruck, dass jeder, der den Befürwortern des Donauausbaus irgendwie geschäftlich oder politisch verbunden ist, zur öffentlichen Wortmeldung aufgefordert worden ist. Da wurde etwa von den Straubinger und Deggendorfer Hafenbetreibern eine schier unglaubliche Wachstumserwartung genannt, obwohl im Wirtschaftsteil Tage zuvor ein Frachteinbruch von über dreißig Prozent für Straubing gemeldet wurde. Besonders als Propagandist zur Zerstörung der Donau hat sich die Baywa hervorgetan. (Bis auf weiteres werde zumindest ich dort nichts mehr kaufen, und ich war bisher kein schlechter Kunde). Die holländische EU-Beauftragte Peijs vertrat in Regensburg auch die Interessen ihrer heimischen Reeder, denn aus Holland kommen die größten Schiffe, die aber erstaunlich unfallfrei die Donau befahren. Doch, wie ich lese, würde der ehemaligen niederländischen Verkehrsministerin, auch die A-Variante reichen.

Normale Bürger als Leserbriefschreiber fur die C2,80 Variante zu gewinnen, war aber offenbar gar nicht so leicht. Die wenigen, die sich dafür hergaben, argumentierten so unterirdisch schlecht, dass man fast Mitleid mit ihnen empfinden konnte.

Nun will der bayerische Ministerpräsident Seehofer am 10. Dezember die Donau ab Straubing flussabwärts befahren, um sich „vor Ort“ ein Bild zu machen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass er etwas entdecken wird, was er nicht schon lange weiß, er, der in Ingolstadt nur 150 Meter neben dem Fluss aufgewachsen ist und die heutigen Zerstörungen in seiner Heimatregion kennen sollte. Wenn ich richtig gezählt habe, gibt es alleine auf der bayerischen Donau 25 Stauwerke, mit all den bekannten schlimmen Folgen für ihre Umgebung. Nur 70 Kilometer fließen noch frei. Wenn ein so reiches und fortschrittliches Land wie Bayern auch noch diesen kargen Rest zerstört, dann zerstört es sich selber und nimmt seinen Bürgern die letzte Hoffnung auf Reste von Moral und Vernunft in der Politik.

Doch Horst Seehofer ist er herzlich eingeladen und hoffentlich spielt das Wetter mit, dass er eine Ahnung von der Schönheit der Landschaft an der "Sonnenseite des Nordwaldes" bekommt, die sich leicht zur "bayerischen Riviera" entwickeln könnte.

Da auch ich unmittelbar an der Donau lebe, kenne ich den tatsächlichen Schiffsverkehr. Ein Sommertag fiel heuer bezüglich der Schiffsfrequenz völlig aus dem Rahmen, denn es fuhren in Stunden so viele Schiffe, wie sonst in einer Woche nicht. Überwiegend leer, wie man aus den hoch aus dem Wasser ragenden Rümpfen sehen konnte. Ich mutmaßte gegenüber meiner Frau, dass diese "Flottenparade" gewiss kein Zufall sei und vermutete eine Verkehrszählung, deren Zahlen man so hochtreiben wollte. Doch Tage darauf berichtete die Presse von einer Lobbyistenversammlung am Fluss. Kann man daraus schließen, dass auch am Tage von Seehofers Donaureise möglicherweise ein Gedränge inszeniert wird? Falls ja, hoffe ich, dass es ohne Havarie abgehen wird.

 Konkret zu einigen Punkten der Ausbaupropaganda

Den Begriff „Donau-Ausbau“ sollte man besser gar nicht verwenden, den unter Ausbau versteht man gemeinhin etwas Erweiterndes, Positives, doch das ist im vorliegenden Fall völlig anders, denn es soll einer der schönsten, größten und artenreichsten europäischen Ströme in seinem Fließen gehindert werden, mit mindestens einer Staustufe, wobei ich bin aber sicher bin, dass nach erfolgter Fertigstellung noch mindestens zwei oder drei weitere Stauwehre nachgeschoben werden müssten, weil die gewünschte Verladetiefe oberhalb Deggendorf nicht erreicht und ein zu tiefes Ausbaggern die Flusssohle gefährden würde.

An den Staustufen würden dann, wie es heute von der EON abgestritten wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit Wasserkraftwerke errichtet. Heute verbietet sich der Stromriese solche "Unterstellungen" und gab eine notarielle Erklärung ab, dass er keine Kraftwerke bauen wolle. Wenn natürlich die bayerische Staatsregierung den Auftrag erteile, sei das etwas anderes. Bekanntlich ist das Prozedere immer in dieser Reihenfolge abgelaufen. Siehe die Kaskaden von Kraftwerken an Inn, Isar, Lech, Wertach und Iller.

 Als Scheinargumente für die Notwendigkeit der Durchschneidung der schönsten bayerischen Flussschleife und dem Bau einer Schleusenanlage bei Aicha werden Verbesserungen für die Binnenschifffahrt angeführt, was die schiffbaren Tage im Jahr erhöhen und die Verladetiefen erhöhen soll. Dass aber heute genau die schon vorhandenen Schleusenanlagen und Stauwerke die möglichen schiffbaren Tage reduzieren, weil sie im Winter regelmäßig einfrieren und so den Verkehr für viele Wochen lahmlegen, während die frei fließende Donau eisfrei ist, wird verschwiegen. Doch auch ohne Frost lassen die vielen Schleusen auf dem Main und dem Maindonaukanal durch häufige Reparaturen die Schifffahrt immer öfter stillstehen. Gerade war zu lesen, dass auf dem Main-Donaukanal etliche Schleusentore in nächster Zeit sogar gänzlich erneuert werden müssen, und das schon nach nur zwanzigjähriger Nutzung.

 Als Donauanwohner, der von seinem Frühstückstisch aus den Schiffsverkehr beobachten kann, wissen wir, dass die Schiffe ansonsten immer fahren, auch in extremen Trockenzeiten, die übrigens sogar künstlich verschärft werden, weil 150 Millionen Kubikmeter Wasser nach Franken gepumpt werden dürfen. Gewiss tauchen die vernünftigen Schiffer dann ihre Lastkähne nicht bis zur Bordkante ein und moderne Schub-leichter verteilen die Ladung auf größere Fläche, was den Tiefgang verringert. Havarien gehen beinah immer auf Fahrfehler von überforderten osteuropäischen Steuerleuten zurück, auch Alkohol spielte nicht selten eine Rolle.

Ein größeres Problem für die Binnenschifffahrt, als die Verladetiefe, sind übrigens die zu niedrigen Brücken auf dem Main-Donaukanal, die etwa das lukrative Stapeln von Containern nur sehr begrenzt ermöglichen. Deswegen sind heute Containerschiffe nur äußerst selten zu sehen.

Ich mag hier nicht alle bereits vorgetragenen Argumente aus meinen Leserbriefen wiederholen, (die sich auch in den Informationsbroschüren des BUND noch viel ausführlicher und fundierter finden), doch die häufige Aussage der Staustufenlobbyisten, man könne nach einem Donauausbau irgendeine extrem hochgerechnete Frachtmenge von Bahn und LKW einfach auf Binnenschiffe umlenken, ist die wohl dreisteste Lüge, weil dies durch praktische Gründe einfach nur in kleinem Umfang praktisch möglich ist. Ich habe darüber einmal mit einem Logistiker gesprochen und der hat mich laut ausgelacht.

 Die Binnenschiffer sollten sich auch einmal zu Wort melden und den Politikern sagen: “Versteckt euch nicht immer hinter uns! Wir leiden auch heute schon an nichts mehr, als an der dauernden nerven- und zeitfressenden Passage der Schleusenanlagen!“ Aber zum einen sind es, in aller Regel, nicht die Reeder, die Tag und Nacht und bei jedem Wetter die Schleusenmanöver durchführen müssen. Auch um die vielen Subventionen, die den Schiffseigner von der Politik gewährt werden nicht zu gefährden, (bis zu 90 Prozent der Fahrkosten!!) schweigen sie eben.

 Zu den Folgen der Staustufen für die Anwohner

Die Anwohner der Donau, zwischen Straubing und Vilshofen, hätten durch Staustufen keinen einzigen Vorteil, im Gegenteil, sie hätten nur Nachteile. Da die Politik das weiß, wurde den Menschen immer der Hochwasserschutz mit dem Ausbau „verkauft“, doch das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Wie hier über Jahrzehnte die CSU ihre Kommunalpolitiker vor Ort missbraucht hat und die Bürger verdummt hat, wäre eine eigene Betrachtung wert.

 Die Auswirkungen von Staustufen auf das Grundwasser sind kaum abzusehen. Ein dauerhaft höherer Wasserstand wird logischerweise die angrenzenden Flächen vernässen, was für den Naturschutz einerseits positiv wäre, andererseits aber die flußtypische Flora und Fauna das Steigen - und Trockenfallen des Wasserspiegels braucht, was unendlich gewichtiger ist. Darum wird vielfach gespundet, doch dadurch wird auch der Zufluss aus dem Hinterland gestaut und das "Atmen der Aue" verhindert. Auch die Grundwasserreinigung, die augenscheinlich besonders gut bei niedrigen Donauständen funktioniert, wird unterbunden. Sumpfflächen wären für die Menschen am Fluss auf jeden Fall nachteilig, denn Verschlammung der Strände würden die Donau nicht nur für Badegäste und Freizeitsportler unattraktiv machen. Es würden, wie immer in solchen Fällen, Mückenplagen entstehen, die ohne regelmäßige aufwändige chemische Bekämpfung den Menschen den Sommer zum Alptraum werden ließen. Auch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft wären kaum vorhersagbar.

Auch dass es keine Auswirkungen auf die Bausubstanz der Gebäude gäbe, kann niemand versprechen. Ein höherer dauernder Wasserstand würde die Gebäude vernässen und schädigen. Von der Rissbildung am Mauerwerk können die Anwohner nach den Erfahrungen mit dem Dammbau sowieso schon ein Lied singen.

 

3.12.12 Ungerecht und kurzsichtig

Leserbrief an PNP zum Bericht "Neuer Rundfunkbeitrag: Was gilt ab 2013 für wen?

 Nicht eigene Wohnungstüren und eigene Treppenhäuser sehen fern und hören Rundfunk, sondern Menschen. Gerecht wäre deshalb alleine eine personenbezogene Abgabe, wobei es aber auch die Möglichkeit geben muss, dass man sich dem Medienkonsum ganz verweigert. Bleibt es bei der beschlossenen „Wohnungsabgabe“, dann wird es zu Mehrfachbelastungen kommen, die jeder Gerechtigkeit widersprechen, denn jeder Mensch kann zur gleichen Zeit nur einmal fern sehen oder Radio hören. Wochenpendler und viele Studenten müssen zukünftig zweimal zahlen. Bei den betroffenen Zweit- und Ferienwohnungen träfe es ja keine Armen, hört man. Wie? Ist die Rundfunkabgabe am Ende ideologisch motiviert? Sozialneid bei Zweitwohnungen aufzuhängen, wäre vielfach auch sehr ungerecht, denn nicht selten sind sie Teil der privaten Altersvorsorge oder die soziale Brücke zur ländlichen Heimat, zu Eltern und Verwandten. Viele Zweitwohnungen sind zudem ein wichtiges ökonomisches Standbein vieler ländlicher Gemeinden, wo von nostalgischen Städtern alte Immobilien renoviert und unterhalten werden, wovon auch Handel und Gewerbe profitieren. Wer hat etwas davon, wenn sich ab Januar Tausende bei ihren Wahlgemeinden abmelden, weil sie sich nicht ungerecht abzocken lassen wollen? Will man mit der ungerechten GEZ-Gebühr die Entvölkerung ländlicher Räume beschleunigen?  Die Politiker und Experten, die einen solchen Krampf beschlossen haben, waren weder von Gerechtigkeitsempfinden noch von Weitsicht geleitet. 

 

23.11.12 Die Donau ist mehr als eine Wasserstraße

Leserbrief an PNP und Straubinger Tagblatt

Würde heute Moses vom Berg steigen, hätte er ein elftes Gebot dabei: Du sollst die Flüsse dieser Erde fließen lassen! Doch auch dann würden sich Experten  und Mietmäuler finden, die das Stauen des letzten frei fließenden Donauabschnittes mit künstlich geschaffenen Kinkerlitzchen ökologischen schönreden, auch wenn sie damit dem "bayrischen Amazonas“ sein Typisches nehmen, nämlich sein Fließen und das Steigen und Fallen der Wasserstände. Aber Experten fokussieren den Blick dorthin, wofür sie bezahlt werden und vergessen die Welt um sich herum. Es waren Experten, die einmal meinten, die großen  Flüsse aus dem Gebirge schadlos anstauen zu dürfen und nun beklagen sich andere Experten darüber, dass der Fluss sich jedes Jahr eintieft, weil er kein Geschiebe mehr mitführen kann. Andere Experten wollen die Donau über zig Kilometer bis zu einem Meter tief ausbaggern, um oberhalb des Staubereiches die gewünschte Verladetiefe von 2, 80 Metern zu erreichen. Und Experten räumten in Loham ein, dass bei Mariaposching dabei die nur einen Meter dicke Flusssohle abgegraben würde und ein Sohlenbruch nicht ausgeschlossen werden kann. Also werden sie rechtzeitig in Salamitaktik eine zweite und dritte Staustufe als Lösung anbieten. Wo sollten auch sonst bei Trockenzeiten die Wassermassen herkommen, um den vertieften Fluss zu füllen?

In den Donaustudien wurden mögliche Auswirkungen auf Flora und Fauna untersucht, doch eine Art hat man vergessen: Die Menschen am Fluss, denen man mit den künstlichen Donauinfarkten das grundwasserreinigende Fallen der Wasserstände nimmt und damit ihren Erholungsbereich, ihre Strände. Auch mögliche Mückenplagen in den Staubereichen waren kein Thema. Die Auswirkungen auf Lebensqualität und den Schaden für den Tourismus haben die Experten also nicht untersucht, dafür wurden sie nicht bezahlt von ihren Auftraggebern, für die selbst die große Donau nicht die Lebensader Bayerns ist, sondern nur eine Wasserstraße.

 

21.11.12 Blutige Vorarbeiten?

Leserbrief an PNP, wurde nicht gedruckt

 

Was Israel in Gaza macht, sind vermutlich nur die mörderischen Vorarbeiten für einen größeren Krieg. Man will sich den Rücken freihalten, bevor man den Iran angreift. "Mit tödlicher Präzision arbeitet man eine lange Zielliste ab: Waffenlager, Regierungsgebäude, Polizeistationen", kommentiert heute die SZ. Auch die deutschen Patriot-Abwehrraketen, die nun in der Türkei aufgestellt werden, deuten in diese Richtung. Ehe wir uns versehen, befinden wir uns in einem neuen Krieg auf der Seite derer, die im Nahen und mittleren Osten an allen Ecken zündeln.

Im Golf hat man schon vor Monaten die Vorbereitungen für einen Krieg gegen den Iran nahezu abgeschlossen, Flugzeugträger stehen bereit, die Golfstaaten hat man hochgerüstet und auch ihre Flugabwehr wurde aufgebaut. Mit Syrien, das man zuvor als Verbündeten Irans auch ausschalten wollte, hat der Plan nicht so funktioniert, mittlerweile dämmert es auch dem Westen, dass sich die dort unterstützen Kräfte wieder einmal wie der Teufel zum Beelzebub verhalten. Nicht anders in Ägypten, Tunesien, Libyen. Die alten Diktatoren wurden durch Chaostruppen und religiöse Fanatiker abgelöst. Aber vielleicht rührt man den Schlamm absichtlich auf, um im Trüben besser fischen zu können. Dabei hätte man mit den Problemen zu Hause genug zu tun: 17 Billionen Staatsschulden alleine in den USA, größte ökologische und ökonomische Probleme, eine marode Infrastruktur, soziale Not.


10.11.12 Gegen das "Outsourcen" kleiner Kinder

Zur Bundestagsdebatte über das Betreuungsgeld

 

Wo ist vorn, wo ist hinten? Diese Frage beantworten SPD, Linke, FDP, Grüne und viele Schwarze im Bundestag in der Weise, dass es „rückwärts gewandt“ sei, wenn Mütter ihre kleinen Kinder selber betreuen und vorne, wenn sie dies zu einem Geschäft machen und in fremde Hände “outsourcen“. Sollte das den helleren Köpfen nicht zu denken geben, wenn man sich unvermittelt in einer Einheitsfront befindet, mit Leuten, die bekanntermaßen Marionetten der Wirtschaft sind? Spätestens jetzt bin ich davon überzeugt, dass die Herr-und Frauschaften im Bundestag wohl das Ergebnis einer negativen Auslese sein müssen, denn bei der ganzen Debatte um das Betreuungsgeld ging es niemals um das Wohl der kleinen Kinder und das ist eine Schande für die ganze grüne und linke Emanzerei. Sie droht zu einem Synonym zu werden für Egoismus, Gefühlskälte und dem Fehlen auch nur der geringsten entwicklungspsychologischen Grundkenntnisse.

Wie sollen die Kleinkinder in wechselnden fremden Händen das oft zitierte „Urvertrauen“ und in der Folge Bindungsfähigkeit entwickeln? Wir haben doch die Ergebnisse aus dem Massenexperiment in der DDR und dem der westlichen Großstädte: Scheidungsquoten von 50 Prozent und bald flächendeckender psychische Gestörtheit und geistige „Unbehaustheit“.

Ich weiß, das Thema ist komplex und die Zeitung einer Woche wurde für eine Debatte darüber nicht reichen. Für meinen Teil will ich aber nur hoffen, dass sich irgendwann die extremen Formen weiblichen Daseins zwischen Heimchen und Karrierevamp in einer menschlichen Mitte einpendeln. Neue Frauen also, die sich nicht mehr missbrauchen lassen für die Chimären Geld und Karriere und die die Versorgung ihrer Kinder als das empfinden was es immer war, das Selbstverständlichste auf der Welt und beider ureigenstes Recht.

 

 

8.11.12 Nicht unseren Verstand beleidigen!

Leserbrief zum heutigen Bericht "Variante C.280 wirtschaftlich sinnvoller"

Der Präsident der Schifffahrtsdirektion, Herr Aster, hat, bei aller "Vernunftgesteuertheit" natürlich keine neutrale Aussage gemacht, was ihm auch niemand verdenken kann. Dass Regensburger Amt soll bald nur noch Außenstelle sein und ab 2020 ganz aufgelöst werden, er muss Schifffahrtswachstum prognostizieren. Ihm sitzt Verkehrsminister Ramsauer und diesem der Bundesrechnungshof im Nacken, nach dessen Auffassung die deutsche Wasser- und Schifffahrtsverwaltung "viel zu teuer, ineffizient und undurchsichtig" sei. Man kann also davon ausgehen, dass Herr Aster den wirtschaftlichen Nutzen eines Donauausbaus nicht kleinreden kann, schließlich würde er gefragt werden, ob man das nicht auch ohne die teuren Untersuchungen schon vor Jahren gewusst habe. So lässt man zusätzlich die finanzielle "Keule" Hochwasserschutz aus dem Sack schauen, der nur bei einem "Vollausbau" von Bund und EU getragen würde. Soll man wegen Zuständigkeitsgeschacher das letzte Stück frei fließende Donau opfern? Die langfristigen Auswirkungen auf die Lebensqualität und den Tourismus im Donauraum wären unabsehbar. Man sollte auch nie vergessen, dass die heutigen gewaltigen Deichanlagen nur durch die kopflosen Eingriffe der letzten 80 Jahre nötig wurden, bei denen man die Donau und ihre Nebenflüsse über weite Strecken kanalisiert hat, was den Abfluss der Wassermassen beschleunigt und gefährliche Scheitelspitzen erzeugt. Der Hochwasserschutz hat also mit der Schifffahrt eher wenig zu tun, ihn damit zu verknüpfen zeigt eher den Mangel an anderen Argumenten. Das Argument, man müsse mehr Erz aus Übersee über Rotterdam nach Österreich transportieren, löst sich in Luft, wenn man weiß, dass auch am Mittelrhein und der Wachau ähnliche Verladetiefen herrschen wie zwischen Straubing und Vilshofen. Als Beleidigung des Verstandes empfinde ich aber die Aussagen, die den ökologischen Wert von Umgehungsgerinnen und halbtoten Flussschleifen mit der eines fließenden Stroms vergleichen.

 

5.11.12 Katze aus dem Sack

Leserbrief an BBZ zum Bericht „Deutsch-tschechisches Verkehrsgespräch Anfang 2013“

Die internationale Wirtschaft lässt sich mit Steuermitteln ein immer dichteres Geflecht von Vertriebsstraßen bauen und Politiker reden den betroffenen Menschen vor Ort ein, es wäre zu ihrem Wohl. Wenn dadurch sensibelste Landschaften und ihre touristische Zukunft zerstört werden, hat das offenbar wenig Gewicht, im Gegenteil! Sie sind so frech auch noch zu behaupten, dass Transitverkehr Touristen bringen würde! CSU-Mann und Wirtschaftsvertreter Hinsken ließ nun im letzten Jahr seiner Bundestagspräsenz die Katze aus dem Sack: er will den Ausbau des länderübergreifenden Fernverkehrs durch den Zwieseler Winkel nach Tschechien. „Fernziel ist Prag“, hatten wir ja unlängst auch schon vom Deggendorfer Landrat Bernreiter gehört. Auch Baron von Poschinger – dem ich eine solche Kurzsichtigkeit nie zugetraut hätte - fordert für die IHK praktisch dasselbe wie Hinsken. Und jener beruft sich auf die Zwieseler Stadträte Toni Fischer (CSU) und Hans-Peter Marx (Freie Wähler). Was ein wenig Hoffnung macht – Franz Köppl hat dieses Ansinnen für die SPD und den Landrat in einem Leserbrief unlängst empört zurückgewiesen.

Nachdem ich viele Jahre genau vor diesem Transit-Szenario gewarnt habe, macht mich die Frechheit dieser Forderungen einfach sprachlos. Man braucht nun keinen Barden mehr, der "das Gras wachsen hört", wie manche spotteten. Hoffe, dass andere vom Kanapee aufstehen und endlich den Mund aufmachen. Jeder Waldler sollte begreifen, dass die beabsichtigten Entwicklungen nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten und den Charakter unserer Heimat nachhaltig verändern würden.

 

1.11.12 Kulturlandschaft bewahren

Lb an BBR zum Artikel vom 1.11.12 „Bei den Zahlen wurde nicht getrickst“

 

Die Zahl von 7000 Fahrzeugen pro Tag, zwischen Langdorf und Zwiesel, nannte Bürgermeister Probst in der Zeitung vom 1. Oktober. Aber nein, wir tricksen nicht, beteuern nun Bürgermeister und Landrat, 4000 Fahrzeuge sollen es nun sein.

Wer bei einer Neutrassierung die bestehende Straße einmal unterhalten muss, sei noch unklar, heißt es. Das Beispiel der Rabensteiner Straße in Zwiesel zeigt, wie so etwas läuft, man stuft sie herab und drückt sie der Gemeinde aufs Auge.

 „Bürgerbeteiligung ist unser absoluter Wunsch und Wille“, tönen Landrat und Bürgermeister. Doch wenn sich die Sache nicht im gewünschten Sinn entwickelt, wird mit „Planungen im regulären Verfahren“, also mit Enteignung gedroht. Dazu passt auch das Andeuten unbekannter  „Verkaufswilliger“. So zerstört man das letzte Vertrauen in den Dörfern.

Nun gibt man vor, die Straße auch wegen der Sicherheit von Schulkindern bauen zu wollen. Wären da Bürgersteige oder gesicherte Überwege nicht die naheliegendere Lösung? Außerdem: Durch Langdorf soll der Fernverkehr weiter fließen. Leiden dort keine Anwohner? Gibt es dort keine Kinder? Oder sorgt man sich um wirtschaftliche Einbußen und hat Angst, dass sich die dortigen Bauern mit ihren Berufskollegen im Schwarzachtal zusammentun? Gleiches gilt für Zwiesel. Wo will man den zu erwartenden Fernverkehr zur B11 leiten?

Es ist unverantwortlich neue Fernstraßen zu bauen, wenn etwa 60 Prozent der bestehenden Straßen dringenden Sanierungsbedarf haben. Unzählige Dörfer bräuchten Bürgersteige und Radwege. Da wäre Arbeit für die Bauwirtschaft auf Jahrzehnte, wenn die Gelder umgelenkt würden.

Die Kulturlandschaft zwischen den Orten ist unsere Lebensgrundlage und nicht nur eine lästige Strecke, die man ein wenig schneller und bequemer durchfahren will. Darum würde kein verantwortungsvoller Mensch anders handeln, als es die Aussenrieder und Schwarzacher Bauern tun, sie versuchen Heimat und Existenz vor der Zerstörung durch eine unnütze zweite Straße zu bewahren.

 

18.10.12 Sumpf

Dass Volksverdummung nicht strafbar ist, eben sowenig wie Etikettenschwindel und Lügen und Gaunern in Werbung und Verkauf, das ist bedauerlich. Aber dass in unserem Land Politikerbestechung noch immer kein Straftatbestand ist, dass Staatsanwälte dem Justizminister, also der Politik unterstellt sind und dass bis vor einigen Jahren Bestechungsgelder als „Zuwendungen im Geschäftsverkehr“ und als "nützliche Aufwendungen" steuerlich absetzbar waren und um deklariert vermutlich immer noch sind, das ist einfach übel. Wer  wundert sich da noch ernsthaft darüber, dass wir streckenweise von Banken und Konzernen regiert werden. Wenn man dann noch hört, wie etwa „Goldmann-Sachs“ in den USA und in Europa die wichtigsten finanzpolitischen Schaltstellen besetzt hält, dann bekommt man eine Ahnung von dem ungeheuren Sumpf auf dem wir leben. (Siehe ARTE Dokumentation "Eine Bank lenkt die Welt"

 

11.10.12 Endlich mal eine gute Nachricht!

Leserbrief an PNP, SZ und Straubinger Tagblatt zum Bericht „Huber warnt vor Donau-Ausbau: "Ökosystem von besonderem Wert"

 

Respekt, Herr Umweltminister! Mit ihrem Votum gegen die weitere Kanalisierung unserer Donau, geben sie uns ein Stück Glauben an die Vernunft in der Politik wieder! Hoffentlich ist es keine Nebelkerze, um das Thema aus dem Wahlkampf herauszuhalten und hoffentlich können sie auch Ihre Parteikollegen aus der vom alten Strauß installierten Endlosschleife zum Thema befreien. Die im Bericht genannte Zahl der schiffbaren Tage ist übrigens eine Schreibtischzahl, die einer vom anderen abschreibt und die durch die Wirklichkeit widerlegt wird. So gab es heuer an Tagen mit niedrigstem Wasserstand mit den dichtesten Schiffsverkehr, teilweise fahrlässig bis eine Handbreit unterm Bordrand im Wasser liegend. Andererseits gab es haufenweise Tage mit bestem Wasserstand, da konnte man die Schiffe an einer Hand abzählen. Zudem fallen ungezählte Leerfahrten ins Auge, nicht wegen Niedrigwasser, sondern wegen fehlender Rückfracht. Und so wenig Gigaliner auf unsere Straßen gehören, so wenig gehören "Gigaschiffe" mit 4000 Tonnen auf die Donau. Lassen sie uns nun gemeinsam die herrliche Landschaft "am Fuß der blauen Berge" von der Donau zum Vorwald hin zu dem entwickeln, was sie durch ihre einmalige Topografie und ihre Südwestlage sein könnte: Die bayerische Riviera mit der Donau als ihrer Lebensader!

 

10.10.12 Gruselkabinett

zu der Entscheidung des Bundeskabinetts zukünftig die Zwangsbeschneidung aus religiösen Gründen zu legalisieren

 

Ein Kabinett, das die Genitalverstümmelung von kleinen Kindern erlaubt, ist ein Gruselkabinett! Mit solchen inhumanen Entscheidungen und Unterwerfung unter totalitäre Religionen, wird wohl auch der letzte human und liberal fühlende Bürger seine Zugehörigkeit zu diesem Staat innerlich aufkündigen. Dass die Gesetzesvorlage von einer "liberalen" Justizministerin vorgelegt wurde, macht den Liberalismus in diesem Land vollends zur Farce.

 

 

8.10.12 Die Botschaft hör ich wohl...

Leserbrief an BB-Regen zur Stellungsnahme von SPD-Chef Franz Köppl "Kein Straßenbau in Richtung Prag"

1999 wurde aus der SPD noch eine Autobahn durch den Zwiesler Winkel gefordert, heute findet man es empörend, dass man mit der Aussage des Deggendorfer CSU-Landrats "Fernziel ist Prag" in Verbindung gebracht wird. Wenn das kein Fortschritt ist! Ich nehme Franz Köppls Distanzierung gerne zur Kenntnis, glaube sie aber erst, wenn sich die SPD nicht mehr für den Fernstraßenbau missbrauchen lässt. Man kann nicht die "Bestie Transitstraßenbau" in den Wald locken und ihr dann die weitere Nahrung verweigern.

 

3.10.2012 Dorfstraßen "zurückerobern"

Leserbrief zu den Meinungsäußerungen der letzten Tage bzgl. Straßenbaus Langdorf-Zwiesel

 

Wir sollten uns nicht gegeneinander ausspielen, uns für Zwecke instrumentalisieren lassen, die nicht die unseren sein können. Ich verstehe Herrn Lehmerts Engagement, aber er sollte bedenken, dass heute die meisten Menschen unter Verkehrslärm zu leiden haben. Auch uns hat man die frühere Idylle im Tal des Kleinen Regens zerstört und ein Gewerbegebiet und einen Highway vor die Nase gesetzt. Doch nie käme ich auf die Idee, anderen deswegen ähnliches antun zu wollen. Herr Lehmert möchte gern den Verkehr von seinem Haus wegbekommen. Doch können die Städter, bei denen der Verkehr Tag und Nacht vorbeirauscht, deswegen Wiesen, von denen die letzten verbliebenen Landwirte leben, zu teeren lassen? Es würde auch keinen Sinn machen. Wir sollten besser gemeinsam versuchen, wenigstens den Durchgangs-Schwerverkehr aus dem Schwarzachtal zu verbannen, was bei politischem Wollen auch möglich wäre, wenn er über die ausgebaute Strecke Langdorf zur Bundesstraße geleitet würde. Die Engstellen der Dorfdurchfahrten sind auch nicht nur ein Übel, anderswo baut man extra Hindernisse für viel Geld, um den Durchgangsverkehr abzuschrecken.

Und gerade die von Zwiesler Stadträten so oft gescholtene "Pass-Straße" nach Langdorf ist in Wirklichkeit etwas Besonderes, worüber sich auch viele Urlauber freuen. Genau solche Topografie erwarten sie, deshalb fahren sie ja in unser Waldgebirge. Wie wäre es mit einem alljährliches Radrennen auf der Strecke? Das Schwarzachtal mit seinen Kleinoden Brandten, Kohlnberg und Burgstall, darf nicht als etwas betrachtet werden, das man schnell hinter sich lässt, eine lästige Distanz zwischen Zwiesel und Bodenmais, es muss zum Ziel werden! Ich glaube auch, dass die Dörfer sich ihre Dorfstraßen wieder „zurückerobern“ müssen, es gäbe viele legale Methoden den Verkehr zu bremsen und den Autofahrern zu signalisieren: "Du fährst hier durch unser Dorf und hast gefälligst Rücksicht zu nehmen!" Das Schwarzachtal, mit seinen Wiesen und Auen ist ein wertvoller Teil unserer Heimat. Um es zu erhalten brauchen wir die Solidarität der ganzen Region, vor allem der Zwiesler, denn die würden unter verstärktem Transitverkehr einmal am meisten leiden. Ich appelliere auch an den Bürgermeister Probst-Otto, der seine Gemeinde immer als die Schönste auf der Welt bezeichnet: Lass dich nicht vor einen fremden Karren spannen!

 

26.9.12 An den Hut stecken

Leserbrief an PNP zur Meldung "Justizministerin legt Vorschlag für Beschneidungsgesetz vor"(3. Versuch zum Thema, wurde am 27.9.12 gedruckt)

 

Wenn nun per Gesetz die körperliche Verstümmelung und Markierung von Kindern erlaubt werden sollte, um damit die Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften zu erklären, dann können wir uns unsere Verfassung an den Hut stecken

Was wir heute als aufgeklärten Humanismus in unseren Verfassungen haben, wurde weitgehend gegen den jahrhundertelangen Widerstand der Religionen erkämpft. Der Skandal ist, dass die Thematik der Zwangsbeschneidung von Säuglingen und Kindern erst heute thematisiert wird. Da in angelsächsischen Ländern das Wegschneiden der männlichen Vorhaut auch als Instrument zur Masturbationsverhinderung praktiziert wurde und wird, geht es mitnichten um ein alleine jüdisches oder moslemisches Problem. Würde der Bundestag nun diese vorsätzliche Kinderquälerei aus mythischen und sexual-feindlichen Motiven absegnen, wäre das das Ende aller unserer Ideale von Menschenrechten und Kindeswohl.

 

26.09.2012 Waterloo für Straßenbauer

Leserbrief an BB-Regen zum Bericht "Mit Bürgerbeteiligung auf langen Wegen zur Umgehungsstraße"

Berichte von Veranstaltungen lässt Landrat Adam nun durch den eigenen PR-Mann schreiben. Da wird die eigene Position nochmal ausgebreitet und die kritischen Beiträge der Betroffenen kommen überhaupt nicht vor. Man meint im Fall der Brandtner Versammlung, auf einer anderen Veranstaltung gewesen zu sein, diesen Bericht hätte Adam auch schon vorher schreiben lassen können. Wer dabei war, weiß, dass der Abend völlig anders abgelaufen ist. Die Straßenbefürworter haben in Wirklichkeit ihr Waterloo erlebt, denn kein einziger Grundbesitzer zeigte auch nur das geringste Interesse an der Fernstraße. Herrn Wufkas Gesichtsausdruck am Ende sprach Bände. Die Wortmeldungen waren klar, die Straße würde die Existenz der Bauern gefährden, man wolle das heimatliche Tal auch nicht dem Fernverkehr opfern. Falls, wie versprochen wurde, niemand enteignet würde, dann ist die Straße gestorben, weil die beiden vorgeschlagenen Trassen nur mit Enteignung durchsetzbar wären.

Die "Trasse 3 optimiert", würde Schwarzacher und Aussenrieder Bauern die Wiesen so zerschneiden, dass ihr Überleben gefährdet ist, bei "Trasse 4 optimiert" würden "nur" Aussenrieder und Froschauer Bauern betroffen, aber der Eingriff in Natur und Landschaft wäre brutal. Die Trasse liefe entlang des Feuchtgebietes "Kinibachl" und würde über die Überschwemmungsflächen der Schwarzach mit seinen Bachschleifen verlaufen und eine Riesenbrücke erforderlich machen, mit der man auch die Donau überqueren könnte. Die Unausgereiftheit der Planung zeigte sich auch, als es darum ging, wohin der Fernverkehr, der in Zwiesel am Krankenhaus ankommt, geleitet werden soll. Da wurden vom Landrat spätere abenteuerliche "Spangen" von oberhalb Reisachmühle nach Zwieselberg angedacht. Der Deggendorfer Landrat Bernreiter sagte unlängst bei der Eröffnung des Autobahnzubringers bei Hengersberg: "Fernziel ist Prag". Landrat Adam und der Straßenbauchef bestreiten aber immer noch, dass es um den Transitverkehr geht und wiederholten in Brandten auf Nachfrage noch immer das Märchen von den Ortsumfahrungen, die man ja nur für die geplagten Anwohner baue.

 

24.9.12 Hinsken in den Liegestuhl am Donaustrand!

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht „Hinsken wirft Opposition Blockadehaltung beim Donauausbau vor

Ich habe schon oft bedauert, dass ein so fleißiger und engagierter Mensch wie der Abgeordnete Hinsken seine Kraft für die falsche Sache einsetzt. Von der fixen Idee getrieben, dass Ostbayern an das angepasst werden muss, was Industrie und CSU so für modern halten. Es gibt im ganzen Land keine zweite Region, wo Mammon und Zeitgeist so gewütet haben wie bei uns. Wurde irgendwo mehr asphaltiert, begradigt, abgerissen und planiert? Wurde irgendwo ähnlich viel alte Architektur und Natur einfach so unwiederbringlich vernichtet? Ich glaube nicht und meine, die Provinzialität, der man sich entledigen wollte, zeigt sich gerade in solchem Verhalten. Nicht nur Waldler haben die größte Angst davor als Hinterwäldler zu gelten und schrecken deshalb vor keiner Torheit zurück.

Und Ernst Hinsken? Man stelle sich vor, er wäre in den letzten dreißig Jahren weniger durch ostbayerische Feste getourt und hätte stattdessen seinen Liegestuhl an einem der verbliebenen idyllischen Donauufer aufgestellt. Niemals würde er mehr behaupten, dass die Kanalisierung des letzten Donauabschnittes dringend notwendig sei. Er wüsste, dass etwa jeder dritte Lastkahn leer fährt, aber nicht wegen Niedrigwasser, sondern wegen fehlender Rückfracht. Er wüsste, dass nie mehr überladene Schiffe fuhren, als heuer beim extremen Niedrigwasser, grad so, als wollte man Havarien provozieren. Oder dass es bei bestem Wasserstand haufenweise Tage gibt, wo man wirklich „Hoi a Schiff“ sagen muss und nicht „Schiff ahoi!“. Der Abgeordnete Hinsken wüßte um die Schönheit unserer letzten „Traumstrände“ und er hätte verstanden, dass diese bei einer Staustufe verschwinden würden und dann die Brennsesseln bis ans Wasser wachsen. Und im August, als einmal der Wasserstand in kürzester um vierzig Zentimeter fiel und die Muscheln sich nicht mehr ins Wasser retten konnten, hätte er wohl auch gemutmaßt, dass nun die Franken wieder Wasser für ihre Kraftwerke abzapfen (150 Millionen Kubikmeter im Jahr!) und würde nicht verstehen, dass man dafür bei uns anstauen will und so die Donau verschlammen und Mückenplagen provozieren. Herr Hinsken hätte vielleicht auch die kanalisierte Donau oberhalb Straubing und Geisling besucht und er wäre nachts aufgeschreckt, aus Sorge, dass derartiger Wahnsinn auch unterhalb Straubing Wirklichkeit werden könnte.

 

21.9.12 Pfarrhaus selber erwerben

Leserbrief an BBZ zum Thema "Kaff"

 Als ich 1976 gebeten wurde im Zwiesler Stadtrat über Sinn und Zweck eines Jugendzentrums zu referieren (der Initiativgruppe JZ waren alle auswärtigen Referenten abgesprungen), habe ich auch - wie schon zwei Jahre zuvor auf einer Bürgerversammlung - das leerstehende alte Pfarrhaus ins Gespräch gebracht. Dass man später nur das Rückgebäude zur Verfügung stellte, hat mich erst enttäuscht. Als ich aber in den Achtzigern im Jugendcafé ein Benefizkonzert spielte, war ich von der Atmosphäre dort und der geleisteten Arbeit schwer beeindruckt. Nun sollen die Jugendlichen wegen monetärer Erwägungen der Caritas, auch von dort ausziehen. Statt zu überlegen, wie man das Pfarrhaus selber erwerben und nutzen könnte und so endlich um die Keimzelle "Kaff" weitere, zu einem Jugendzentrum gehörende Aufgabenfelder anzusiedeln, etwa Hausaufgabenbetreuung oder einen Ganztagshort der Schulen, eine Musikschule, Künstlerwerkstätten oder ähnliches, überlegt man offenbar eher schwache Ersatzlösungen. Viele meinen noch immer, ein Jugendzentrum wäre nicht so wichtig, weil es früher auch keines gegeben hat. Die Zeiten haben sich aber verändert. Früher war die Berufstätigkeit beider Elternteile eher die Ausnahme und funktionierende Familienstrukturen die Regel. Heute hat sich das leider verändert, deswegen wurden Jugendzentren und Horte auch erst in den Städten eingerichtet, um Jugendverwahrlosung und Kriminalität vorbeugend zu verhindern. Zwiesel hat es derzeit vielleicht noch in der Hand, die Weichen mit zustellen, vielleicht kann man zur Finanzierung die Schulen mit ins Boot holen oder private Investoren gewinnen, die Anteile an einem so schönen und zentral gelegenen Gebäude erwerben wollen.

 

6.9.12 Verfassung an den Hut stecken (wurde nicht gedruckt)

Leserbrief an PNP zur heutigen Meldung "Knobloch: Beschneidungsdebatte brüskiert Juden"

 

Was wir heute als aufgeklärten Humanismus in unseren Verfassungen haben, wurde weitgehend gegen den jahrhundertelangen Widerstand der Religionen erkämpft. Unbegreiflich, dass die Thematik der Zwangsbeschneidung von Säuglingen und Kindern erst heute thematisiert wird. Da in angelsächsischen Ländern das Wegschneiden der männlichen Vorhaut auch lange Zeit als Instrument zur Masturbationsverhinderung praktiziert wurde, geht es mitnichten um ein alleine jüdisches oder moslemisches Problem. Würde der Bundestag nun diese vorsätzliche Körperverstümmelung und Kinderquälerei aus mythischen und sexual feindlichen Motiven absegnen, könnten wir uns unsere Verfassung endgültig an den Hut stecken.

 

 

27.8.12 Alte Bäume auf Standsicherheit prüfen

Leserbrief an Straubinger Tagblatt/ Bogener Zeitung zum Bericht "Der wildromantische Baumfall"

Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendjemand anlässlich der Baumfällaktion im Mariaposchinger Pfarrgartens kritisiert hat, dass man kranke Bäume fällt oder den Park ein wenig auslichtet. Alleine das brutale Ausmaß der Aktion war Anlass zur Kritik und ich bleibe dabei, dass unser Dorf dadurch ärmer geworden ist. 90 Prozent der gefällten Großbäume waren "pumperlgsund", wie ich anhand der gestapelten Holzberge gerne belegen kann. Die in diesen Tagen gestürzte Riesenkastanie im alten Biergarten dagegen ist ein besonderer "Fall", im wörtlichen Sinn, denn sie hatte nur noch eine intakte Wurzel, ich habe noch niemals einen ähnlich morschen Erdstamm gesehen. Ob man das auch vor seinem Sturz hätte erkennen können, wage ich nicht zu sagen, von der Straße aus jedenfalls nicht, denn der Baum hatte keine toten Äste und seine diesjährige Blütenpracht und der Fruchtansatz waren beeindruckend. Glücklicherweise ist beim Sturz des Baumes niemand zu Schaden gekommen, die Erleichterung der unmittelbaren Nachbarn kann wohl jeder nachvollziehen. Der hämische Tonfall im Zeitungsbericht ist deswegen völlig unangebracht, denn - was will er uns sagen? Dass man alle alten Bäume fällen muss? Vermutlich möchte aber auch der Verfasser nicht in einer solchen Welt leben, auch wenn uns heute Bäume nicht mehr heilig sind und unsere modernen Götter nicht mehr in Baumkronen sondern unter Motorhauben wohnen...
Die Wahrscheinlichkeit von einem Baum erschlagen zu werden, geht beinah gegen Null, was aber weder Baumbesitzer noch Kommunen davon entbindet die Standsicherheit uralter Bäume von Fachleuten gelegentlich prüfen zu lassen.

 

 

23.8.12 Vorsätzliche Körperverletzung aus sexual feindlicher Borniertheit

Leserbrief an PNP zum Bericht "Schröder will "angemessene Betäubung" bei Beschneidung"     --wurde nicht gedruckt—

 

In der Verurteilung der Beschneidung von Mädchen gibt es wohl einen Konsens aller in der zivilisierten Welt angekommenen Menschen. Kaum eine größere Teufelei ist denkbar, als wenn man einer Frau die Klitoris wegschneidet, sie also ihres Lustempfindungsorgans beraubt. Dass diese Barbarei von Frauen  durchgeführt wird und die Beschneidung von ihnen auch verteidigt wird, zeigt das Ausmaß menschlicher Prägsamkeit und Borniertheit. Da zudem die verbliebene Vulva zugenäht wird und diese erst vom späteren Ehemann freigeschnitten wird, ist klar, dass es um Eigentumsrechte geht, die aus der Sklaverei stammen.  Aber bei der Beschneidung von Männern, die praktisch immer auch eine Zwangsbeschneidung ist - hört man sogar von ansonsten intelligenten Zeitgenossen - geht es ja a nur um Tradition und ein Stückchen Haut! Aber um was für ein Stückchen Haut! Diese geniale Hauttasche schützt nicht nur die hochempfindliche Eichel vor Schmutz, Verletzung und Ungeziefer, sondern ist auch von großer Bedeutung beim Masturbieren. Und genau mit dessen Verhinderung durch Beschneidung begründeten auch christliche Sekten die Genitalverstümmelung ihrer Buben. Man kann gewiss davon ausgehen, dass auch die jüdische Kinderquälerei auf sexual feindliche Gründe zurückgeht. Noch zu meiner Kindheit wurde vor dem Onanieren mit den abstrusesten Schauermärchen gewarnt. Geschlechtliche Aktivität hatte alleine der Fortpflanzung zu dienen, da sind sich die drei monotheistischen Religionen bis heute einig. Heute wehren sich auch in Israel Eltern gegen die Penisverstümmelung ihrer Söhne. Und bei uns will man die Prozedere nun juristisch absegnen! Bis heute war es nur Duldung der Tortur aus Gedankenlosigkeit. Wenn nun das Parlament die Sache absegnet, ist es vorsätzliche Körperverletzung und wir können alle unsere schönen Artikel von Menschenwürde und Kindeswohl getrost vergessen.  Mein Fazit: Wenn Religionen gegen die Natur handeln, manifestieren sie ihre Unreife und Intoleranz. Wenn Gesellschaften dies billigen, begeben sie sich auf die gleiche Stufe und beerdigen ihre Moralität.

 

10.8.12 Lufterfrischer- Märchenstunde

Leserbrief an BBZ
 
Auf den Wert des Waldes für unsere Atmosphäre kann sicher nicht oft genug hingewiesen werden. Doch ausgerechnet von Lobbyisten der Agrarwirtschaft? Und ausgerechnet auf dem Arber, fern aller Güllefässer, Giftspritzen und fern jeder Massentierhaltung? Sollen wir dankbar sein, dass im Wald noch Bäume wachsen dürfen und kein Mais?
Wem vor der Nase alle paar Wochen die Landschaft mit Gülle getränkt wird, der empfindet die Werbeaktion auf dem Arber als Verhöhnung, ebenso wem über den Gartenzaun Pestizid-, Fungizid- und Herbizidnebel wabern und er Angst um die Gesundheit seiner Familie hat.

Gewiss, die Bauern müssen ihr Land bestellen, befinden sich in einem harten Verdrängungswettbewerb und leiden vielleicht selber am meisten unter ihren Anbaumethoden. Sie freuen sich auch nicht darüber, dass für 65 Milliarden Euro landwirtschaftliche Güter, vor allem Futtermittel, importiert werden und ihnen die Preise drücken. Die "Veredelung" diese Futtermittel, die oft auf der Fläche ehemaliger Regenwälder produziert werden, in Fleisch, Käse und Butter zunehmend in Agrarfabriken, macht zudem den Familienbetrieben den Garaus. Dann wird für 40 Milliarden exportiert und dieses Herumgeschiebe von Waren macht die Landwirtschaft zu einem der größten Luft- und Wasserverschmutzer. Ex-Landwirtschaftsminister Kiechle hatte schon eingeräumt, dass etwa ein Drittel des Waldsterbens durch das Ammoniak der Gülle verursacht wird. Und alleine die Erzeugung jener Agrarprodukte, die weggeworfen oder gar nicht geerntet werden, entsprächen in ihrer Klimaschädlichkeit dem gesamten Autoverkehr, behaupten Wissenschaftler, wofür die Bauern nichts können, denn die verrückten Qualitätsstandards machen Euro-Bürokraten und die Lebensmittel schmeißen Handel und Verbraucher weg. Doch statt Aufklärung: "Lufterfrischer-Märchenstunde" am Arber, eskortiert von den Chefs der Landwirtschaftsämter...

 

9.8.12 Demokratie weiterentwickeln

Zum Leserbrief von A. J.  vom 9.8.12 "Gesellschaft braucht aktive Menschen

an BBZ   --wurde nicht gedruckt---

 

Dass die "repräsentative Demokratie" ein Fortschritt gegenüber der Diktatur vor 1945 ist, Herr J., versteht sich von selbst. Doch die Mitwirkungsmöglichkeit der Bürger beschränkt sich auf gelegentliche "Kreuzchen" alle paar Jahre, dazwischen können sie nur hoffen, dass die gewählten Volksvertreter einigermaßen vernünftig handeln, soweit diese überhaupt Handlungsspielraum haben. Waren es erst nur der eigentlich verbotene Fraktionszwang und alliierte Vorgaben, die der Wirkungsmöglichkeit der Gewählten enge Grenzen setzten, so geht heute ihr Handlungsspielraum gegen Null, denn die Entscheidungen werden allesamt anderswo getroffen.  "Repräsentative Bürokratie" nannte der Philosoph Precht unser Staatsmodell jüngst in der SZ.

 

Nationale und immer mehr internationale Bürokratien, die überhaupt keine demokratische Legitimation besitzen, regeln unser Leben, oft bis ins kleinste hinein. Dazu der übermächtige Einfluss der Wirtschaft und der Interessenverbände, die manchmal sogar direkt die Gesetze schreiben. Mit ESM gibt die Politik sogar die letzten Mitwirkungsmöglichkeiten ab. Vom Bundestag bis in die Gemeinden herrscht im Grunde die totale Ohnmacht. Die kleine Episode aus dem Bischofsmaiser Gemeinderat aus diesen Tagen mag das Ganze bildlich untermalen: Man stimmt für die Verunstaltung eines Berggipfels, obwohl man eigentlich dagegen ist, aber da auch ein Nein nichts ändern würde, stimmt man dafür...

Meine Lösungsvorschläge? Die Demokratie muss ihren Kinderschuhen entwachsen und das kann nur durch "direkte Demokratie" geschehen, also durch Abstimmung über alle wesentlichen öffentlichen Entscheidungen durch die betroffenen Bürger. Technisch wäre das heute gewiss machbar: Erst in den Medien sachlich das Für und Wider diskutieren, anschließend die Abstimmung per Internet.

 

26.7.12 Auch betriebswirtschaftlich ein Wahnsinn

Leserbrief an PNP zum Bericht "Huber kritisiert SPD und Grüne als Tagesausflügler"

 

"Wir kennen jedes Detail dieses Themas", (zum Donauausbau), sagt Erwin Huber. Wenn das so ist, dann weiß er auch, dass der Rhein-Main-Donau-Kanal seines großen Vorsitzenden Strauß eine gigantische Geldverschwendung und Umweltzerstörung war und die erwarteten Transportzahlen nur zu einem Drittel eingetreten sind. Er weiß, dass die Binnenschifffahrt ein Zuschussgewerbe ist, das für seinen Diesel keine Steuer zahlt und jede Menge Subventionen kassiert. So erklärt sich auch, dass betriebswirtschaftliches Handeln beinahe zweitrangig ist, die vielen Leerfahrten talwärts kann jeder beobachten. Erwin Huber weiß dann auch, dass auf einen Binnenschiffer etwa drei Beschäftigte bei den einschlägigen Ämtern kommen und dieser von der CSU geschaffene Wasserkopf aus Selbsterhaltungsgründen immer neue Planungen zur Zerstörung des letzten Flussabschnittes machen muss. Hier könnte die Politik helfen, in dem sie die Zielrichtung ändert und den Apparat zur Renaturierung der geschundenen Donau einsetzt. Dass die Binnenschifffahrt alles andere als umweltfreundlich ist und von der Bahn um Längen geschlagen wird, - dass es unendlich billiger wäre die Schiffe dem Fluss anzupassen, als umgekehrt - auch das ist Herrn Huber also bekannt.  Die Pleite bei der Landesbank zeigte aber auch, dass ihn wirtschaftliche Dinge nicht wirklich interessieren. Ökologische Argumente oder Hinweise auf die Schönheit der Landschaft, mag ich gar nicht vorbringen, denn "Frösche" will er bei Großprojekten ja bekanntlich überhaupt nicht fragen....

 

 

20.8.12 Donau weder steinigen noch ersäufen


Leserbrief an Osterhofener Zeitung

Die Donau gräbt sich jedes Jahr ein paar Zentimeter ein, weil das Geschiebe von oben fehlt, weil die Staustufen nichts mehr durchlassen. Herr Handke sagt, dass dies durch Baggern an anderer Stelle, Verfrachten und Abkippen unterhalb der Staustufen ausgeglichen wird. Dass dabei auch abgerutschte Granitblöcke aus der Uferbebauung über den Fluss verteilt werden und zu wirklichen Gefahren für die Schifffahrt werden, ist wenig bekannt. An manchen Stellen hört man die Frachtschiffe daran reiben, was viel gefährlicher ist als die Berührung mit einer Sandbank. Die "Steinigung der Donau", da gebe ich Herrn Sinner recht, ist ein Irrweg, auf dem wir aber schon weit fortgeschritten sind. Das "Ersäufen der Donau" durch Staustufen ist aber ein noch viel schlimmerer Wahnsinn, weil er den Fluss als Fluss zerstört und das Grundwassergefüge im weiten Umland. In Loham hat Herr Aster vom Schifffahrtsamt eingeräumt, dass bei der Staustufenvariante oberhalb des Staus der Fluss tief ausgebaggert werden muss, um die Verladetiefe von 2,80 zu erreichen. In Mariaposching bliebe nur noch ein Meter Sandschicht am Grunde übrig, was nur ein Viertel des üblicherweise Vertretbaren ist. Wie man einen "Sohlenbruch" herbeiführt, haben die Fachleute an der Staustufe bei Plattling ja schon gezeigt, was sie aber nicht hindert, auch an der Donau mit dem Feuer zu spielen. Wenig bekannt ist auch, dass über den Main-Donaukanal jährlich 150 Millionen Kubikmeter Donauwasser nach Franken gepumpt werden, was nicht nur eine gigantische Energieverschwendung ist. Nicht, dass wir den Franken das Wasser nicht gönnen, wenn sie es zu Hochwasserzeiten nehmen. Doch wenn wie in diesen Trockentagen der Wasserspiegel derart rapide sinkt, dass sogar die Muscheln nicht mehr ins Wasser flüchten können, dann ist zu vermuten, dass Franken (auch mit seinem Atomkraftwerk am Main) erhöhten Wasserbedarf hat... Und dieser Irrsinn soll nun durch Anstauen auf unserem Flussabschnitt ausgeglichen werden?

 

 

7.8.12 Besser öffentlich debattieren


zum Leserbrief von A. J. "Verantwortung übernehmen" in der BBZ

Politiker übernehmen Verantwortung und Leserbriefschreiber verstecken sich hinter der Scheune, schreibt Herr J.. Ist es so? Zumindest mir ist es entgangen, dass ein Politiker je für etwas Verantwortung übernommen hätte, außer mit dem Mund. Oder kennt jemand einen Fall, wo einer seinen privaten Geldbeutel geöffnet hat, um etwa die Verschwendung öffentlicher Gelder auszugleichen? Und "hinter der Scheune" kann man sich vielleicht mit falschen Namen im Internet verstecken, doch in der Zeitung musst du mit deiner Person für jedes Wort einstehen und jeder kann dir ans Bein pinkeln. Ich erinnere mich auch nicht, dass ein "normaler" Leserbriefschreiber einen Politiker beschimpft und an den Pranger gestellt hätte. Zum einen würde es die Zeitung nicht drucken und unsereins hat auch keine Anwälte im Rücken. Umgekehrt, wenn ein Politiker oder ein "Ex" zur Feder greift, dann wird es oft ziemlich grob, wie im auslösenden Fall. Die Bürger bekommen dann eine Ahnung, wie es in den Ratssitzungen zugehen muss. Allgemein gesehen hat Herr J. recht, dass ein Gespräch oft besser wäre als ein offener Brief. Unsere Demokratie steckt aber noch in den Kinderschuhen und da sollte der Wert öffentlichen Debattierens schwerer wiegen. Gerade weil bei uns so viel still an den Bürgern vorbei gemauschelt wird, ist die heutige Politik entsprechend. Deshalb sollten auch die Lokalredaktionen mehr nachbohren und die Missstände ans Licht bringen. Doch ihr Arbeitsvertrag verlangt vermutlich, dass sie sich mit der Chronistenrolle begnügen, was sehr nachteilig für die Demokratie ist.

 

4.8.12 Immer mit Herzblut geschrieben

Leserbrief an BBZ zu Karl S. Brief: "Ich bevorzuge aktives Engagement"

 

Sich in einer Woche mit drei Leserbriefen den Ruf als besonnener Mann zu ruinieren, das ist schon beinah Stoff für eine griechische Tragödie! Was ist grad in den SK. gefahren? Kritiker nennt er einseitig, engstirnig, niveaulos und verworren, vergleicht sie mit totalitären Machthabern und lässt nicht nur mit seinem Begriff "Fußvolk" einen bei ihm nie vermuteten Hochmut erkennen.  Der Ausdruck "verworren" steht gewiss für meine "Sündenbock-Theorie", in der ich vermutete, dass das Wegmoppen der fundiertesten Kenner der Zwiesler Rathauspolitik, der Eheleute Bullik, die zerstrittenen Fraktionen zusammenführen sollen, da man ja ähnliche Töne ja auch neulich von der Zwieseler SPD lesen konnte. Das vielleicht etwas zu laut gesungene Lob für den Bürgermeister, scheint mir nicht der Grund zu sein, denn ähnliches war ja vor einiger Zeit auch noch aus S. Mund zu hören.

 

Dass Zwieseler Politiker mit dem Demokratieinstrument "Leserbrief" nicht umgehen können, ist nicht neu, denn kritische Bürger, die nicht in das Gespinst von Parteien und Interessenvertretern eingewoben sind und freie "Vorstopper" spielen, sind nicht steuerbar, weil sie alleine ihrem Gewissen folgen. Man ignoriert sie solange, bis einer konkrete Dinge benennen kann, wie es eben bei Dr. Bullik der Fall ist, der einen höheren Informationsstand besitzt als die meisten Räte, denn er und seine Frau besuchen alle Rats- und Ausschusssitzungen, jede zugängliche politische Veranstaltung und - das Gefährlichste - sie verfügen über den Verstand, alles einzuordnen und zu archivieren. Doch seit Dr. Bullik es wagt darüber öffentliche Schlüsse zu ziehen, scheint das Maß voll zu sein. Man will diese unbequemen Bürger vergraulen und scheut dafür vor keiner Bosheit zurück. Zumal in Zwiesel das "Fußvolk" seit jeher zu schweigen hat. Der Brunner-Karl drückte es einmal in etwa so aus: "Lasst sie schimpfen, sie gewöhnen sich schon dran...!" Deshalb sind Leserbriefe unabhängiger Köpfe für Zwiesel besonders wichtig. Sie sind der "plebiszitäre Stachel", der Bürger und Politiker zum Nachdenken bringt, auch wenn ihr Rat - wenn überhaupt - erst aufgegriffen wird, wenn die Verbindung zu ihrem Urheber vergessen ist.

Unvorstellbar bislang in Zwiesel, das der Stadtrat sich über Kritik und Anregungen von Briefschreibern freut oder gar auf ihre Bedenken eingeht und darüber debattiert. Aus eigener, gewiss völlig naiver Sicht, sehe ich meine Briefe als "Geschenk" an meine Heimat. Sie sind immer mit Herzblut geschrieben und kosten mich gewiss mehr Zeit und Nerven, als sie für gelegentliche Ratssitzungen erforderlich wären. Übrigens, lieber SK: Es gibt weder aktives Engagement noch passives. Es gibt nur Engagement. Und über dessen Wert müssen immer andere urteilen und das Urteil fällt oft nicht in unserem Sinne aus.

 

7.7.12  Besser eigenes Fußvolk backen

Zur Bürgerschelte von Stadtrat S, Lb an BBZ

Gewiss dürfen sich Stadträte gegen Beurteilungen von Bürgern öffentlich wehren, wenn sie ihnen als nicht gerechtfertigt erscheinen. Was aber Stadtrat Karl S. gegen den langjährigen Ratssitzungsbeobachter Dr. Bullik in seinem Leserbrief loslässt, das ist schon schwer unter der Gürtellinie. Wenn ein kritischer Bürger mit einem „totalitären Machthaber“ verglichen wird, dann ist die Zeit gekommen, wo sich Herr S. sein eigenes (Fuß)-Volk backen sollte… Ich nenne solche Sprüche Bürgermopping und schäme mich als Zwiesler dafür. Vielleicht ist es aber auch nur der Versuch Einigkeit im Rat durch Aufbau eines „äußeren Feindes“ zu erzeugen und wenn man dafür den letzten kritischen Bürger niedermachen muss. Vielleicht hat Karl S. aber auch nur seinen eigenen Rat, wie man eine Supervision überflüssig machen kann befolgt, nämlich durch einen ausgedehnten Festzeltbesuch mit Leidensgenossen. Nur Leserbriefe sollte man danach besser nicht mehr schreiben. 

 

 

25.7.12 Auf nach Prag!

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Bericht: "Na endlich: Die Umgehung ist offen!"


"Das Fernziel sei Prag", erklärte der Deggendorfer Landrat lt. Pressebericht beim Hengersberger Straßenbauerfest. In dieser Deutlichkeit habe ich das noch nicht gehört, da bisher immer nur Ortsumgehungen gebaut wurden, zur Schonung der Bürger, selbstverständlich. Nun ist es amtlich: Von Hengersberg aus wird eine Transitstrecke nach Tschechien gebaut. Das dies eine der schönsten Landschaften unserer Heimat zerstören wird, sollte jedem klar sein. Schluss mit der bisherigen Salamitaktik, bei der nach und nach die Kommunalpolitiker der betroffenen Gemeinden mit Ortsumgehungen geködert werden. Aber wer weiß, was es sonst noch für Köder gibt, neben den Pressebildern, wo man erst mit den berühmten Protagonisten mit einem Spaten in einem Sandhaufen spielen darf und irgendwann zeigen, wie souverän man ein Plastikband mit der Schere durchschneiden kann. Nicht ganz unwichtige Prüfungen für Politikerkarrieren... Sich gegen den Straßenbauwahn für den Erhalt der Heimat einzusetzen, in dem Land mit dem dichtesten Straßennetz der Welt,  bringt dagegen nur Ärger ein. Die Hoffnung, dass der Politik das Geld zuvor ausgeht, können wir getrost begraben, denn kein Geld gibt man leichter aus, als das man nicht hat...

 

22.7.12 Standespolitische Nebelwerfer

Zum Leserbrief des Veterinärs Dr. L. und des Vertreter des Bauernverbandes P. in BBZ

 

Es ist verständlich, wenn sich Tierärzte und Bauern nicht unter Generalverdacht stellen lassen. Doch der standespolitische Rechtfertigungsversuch von Veterinär Dr. L. und Bauernverbandsvertreter P. ist ein wenig dürftig, nicht nur der unsägliche Vergleich mit Lafontain… Wohlweislich werden aber keine anderen Zahlen genannt. Als Verbraucher nehmen wir zur Kenntnis, dass also keine 100 Prozent der Kälber  mit Antibiotika behandelt werden. Doch wie viel sind es dann? Sind es 90 oder 50 Prozent? Immerhin will man keine Geflügelmast mit tausenden Tieren, weil diese „nur mit Antibiotika möglich ist“. Genau das wird aber gemacht, nicht weit entfernt in den Gickerl-Höllen von „Wiesenhof“ (was für ein verlogener Name!), wo die Tiere ihr kurzes Leben lang zu Zehntausenden im eigenen Mist waten und nie einen Sonnenstrahl sehen. Oder in der Mastbullenhaltung! Neulich konnte ich einen Blick in so einen Stall werfen: Fünf ausgewachsene Bullen in einer Box von der Größe einer Pferdebox! Nur ein Tier konnte sich hinlegen und wurde von den dicht gedrängten Leidensgenossen bekotet. Oder die Schweinemast? Wer entfernt den Tieren vorsorglich Ringelschwänzchen und Ohren, damit sie sie sich nicht gegenseitig abbeißen und dann wegen Infektionen ihren Schlachttag nicht erleben? Wo sind die protestierenden Veterinäre? Etwa wenn Kälber nach der Geburt von ihren Müttern getrennt werden, wenn ihnen die Hornwurzeln ausgebrannt werden, wenn sie später in der Hauptsache Nahrung bekommen, die mit ihren eigenen Exkrementen gedüngt wurde, - wenn Kühe keine fünfzehn Jahre mehr alt werden, sondern nach 5 Jahren verbraucht sind, durch permanente Schwangerschaft und gleichzeitige Spitzenmilchleistung? Ein weites Betätigungsfeld für Veterinäre. Bis heute sind sie nicht die Lösung, sondern Teil des Problems.

 

19.7.12 Nicht die letzten kleinen Gewerbe aushungern!

Leserbrief an BB-Zwiesel

 

Da ist sie wieder, die alte fixe Idee, man könnte Zwiesel etwas Gutes tun, wenn man ihm den Verkehr nimmt, nun vorgetragen von Bürgermeister Steininger. Er möchte, dass die Autofahrer durch Parken mitten in der Straße den Anger blockieren, damit möglichst niemand mehr durchfährt. Es war also kein Versehen, dass er die betroffenen Geschäfte solange hingehalten hat und lange für sie nicht zu sprechen war. Ist ihm bewusst, dass er damit den wenigen verbliebenen Gewerbe die Kunden nimmt? Die meisten von ihnen haben sowieso den extremen Zwiesler "Supermarkt-Wahn" und die Parkverbote in der Innenstadt nicht überlebt. Doch die kleinen Handwerker und Händler sind das Herz einer Stadt. Nehmen wir nur die Bäcker. Was haben wir heute nicht alles an Backshops, mit ihren trockenen Zwiebacksemmeln, bei denen einem alles vergeht! Wie viele einheimische traditionelle Bäcker gibt es noch? Jeder kennt die Antwort.  

Und doch geistert in einigen Köpfen noch immer die "Flaniermeile" herum... Ja, wer will denn zwischen Ämtern und Banken flanieren? Doch weil die Hoffnung zuletzt stirbt, möchte ich an meinen Vorschlag zur Belebung der Innenstadt erinnern: Einbahnverkehr auf dem Stadtplatz von oben nach unten, damit das Anfahren wegfällt. Die zweite Spur in Kurzparkplätze und sozialen Raum umwandeln: Markttage für heimische Produzenten, Straßengastronomie, Bühne - und bezahlbare Gewerbemieten. Natürlich braucht es zuerst eine stadtplatznahe Umfahrung zur Frauenauerstraße. Wenn dafür der Blöcherplatz des Sägewerks nicht zu haben sein sollte, dann muss die Einbahnstraße von unten nach oben eben durch den Hof des Finanzamtes führen. Weiß jemand eine bessere Lösung?

 

18.7.12 Der Donauausbau ist tot!

Leserbrief an Vilshofener und Osterhofener Zeitung zum Bericht "Startschuss für Hochwasserschutz"

Vielleicht hat Staatssekretär Scheuer in Pleinting auch irgendwas Vernünftiges gesagt, der Satz "Keiner will die Donau zu teeren" gehört jedenfalls nicht dazu. Eben sowenig die Aussage, den Lastverkehr von der Straße auf das Wasser verlegen zu wollen. Er sollte eigentlich wissen, dass dies selbst nach Prognosen der Kanalplaner nur bei maximal 1 Prozent des Verkehrs möglich ist.  Aber schwarze Politiker müssen offenbar jede Dummheit solange nachplappern, wie Lobbyisten der Baubranche dies vorsagen. Selbiges gilt auch für IHK-Präsidenten, wie dieser Tage zu lesen. Der Donauausbau ist tot, weil es einfach kein Argument gibt, das für ihn spricht! Wir sollten deshalb anfangen die Donau nicht nur nicht weiter zerstören, sondern endlich überlegen, wo man mit überflüssigen Verbauungen und Steinschüttungen schon des "Guten" zu viel getan hat und dies rückgängig machen. In Plattling werden Isarufer wieder abgeflacht und renaturiert, das wäre auch streckenweise an der Donau möglich. Last uns unsere Heimat wieder lebenswerter machen! 

 

15.7.12 Narrenfreiheit?

Zur Ankündigung der Regierung religiöse Kinderquälerei zu legalisieren

 

Wenn das Wohl von Kindern und die Unverletzlichkeit der Person geringer bewertet wird als eine "Religionsfreiheit", die mit haarsträubenden Argumenten die körperliche Markierung und Verstümmelung von Kleinkindern fordert, dann können wir unsere moralischen Grundsätze und auch unser Grundgesetz vergessen. Religionsfreiheit hat ihre Grenze dort, wo Menschen, erst recht hilflose Kinder, absichtlich verletzt werden. Der einzige Skandal ist, dass erst im Jahre 2012 ein Gericht die Thematik aufgegriffen hat. Die Begründung aus der Bibel für die Beschneidung: Erst hat Gott das Leben von Abrahams Sohn Isaak gefordert, dann gab er sich mit den Vorhäuten von beiden zufrieden und mit den Vorhäuten, aller männlicher Mitglieder, die ihnen nachfolgten. Wenn eine Religion nicht fähig ist, derartige Überlieferungen an moderne humanistische Prinzipien anzupassen, dann hat sie das Urteil über sich schon gesprochen. Das gilt auch für das politische Berlin, das mit der angekündigten gesetzlichen Legitimierung der Kinderquälerei Religionsfreiheit zur Narrenfreiheit macht und sich selber zu Narren.

 

17.7.12 Verschärftes Nutella

Leserbrief an SZ zum Artikel "Immer mehr Rechte für immer weniger Kinder"

Im Feuilleton der SZ vom 17.7.12 doziert Johan Schloemann über Religionsfreiheit, Elternrecht und Kindeswohl. Seine streckenweise klugen Ausführungen münden aber letztlich in der Überspitzung, dass sich der Staat nicht darum kümmern darf, ob Eltern ihrem Kind kein Nutella füttern oder nur Nutella zum Essen geben. Doch schon dieser spöttische Schluss, mit dem er die ganze Debatte lächerlich machen möchte, stimmt schon nicht, denn im zweiten Fall wäre das Kindeswohl unmittelbar gefährdet, da eine ausschließliche Nutella-Ernährung einer Körperverletzung und absichtlichen Vergiftung gleichkäme. Schloemann vernachlässigt aber nicht nur diesen Umstand mit seinem verunglückten Spott, sondern schlägt eine gedankliche Brücke zur Beschneidung, die er als ähnliche Lappalie betrachtet. Und damit verlässt er jede Seriosität und macht sich zum Propagandisten der Penisbeschneider.

Gewiss soll sich der Staat nur dann in die Kindererziehung einmischen, wenn eine wie immer geartete Gefährdung vorliegt. Völlig unsinnige und nicht umkehrbare chirurgische Eingriffe an Kindern sind ein traumatisches Geschehen, absichtliche Körperverletzung und eindeutig ein Verstoß gegen das Kindeswohl. Dass dies auch noch mit einer Zwangsmitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft verbunden ist, macht die Sache gewiss nicht weniger schlimm. Schloemann hat Recht, wenn er schließt, dass auch die Säuglingstaufe in diese Kategorie gehört. Aber auch hier versucht er zu einer falschen Koalition aufzurufen, denn verglichen mit der Beschneidung fällt die Säuglingstaufe eher in die Kategorie "verschärftes Nutella".

 

16.7.12 Anpassung an die Moderne

Leserbrief an SZ zum Kommentar von Herbert Prantl "Was Aufklärung verlangt"

Mit keinem Kommentator stimme ich so oft überein, wie mit Herrn Prantl. Was er aber zum Thema "Beschneidung" schrieb, scheint mir weder logisch noch irgendwie human zu sein. Vielleicht sollte es Ihm zu denken geben, mit wem er sich da in einem Chor befindet, etwa dem Regensburger Ex-Bischof Müller, dem Inbegriff religiösen Dogmatismus. Dass auch windelweiche Politiker wie Westerwelle und Gabriel dabei sind, überrascht ebenso wenig wie das Votum vieler Grüner, die ja mittlerweile schon alle ihre einstigen Ideale verraten haben. Kindeswohl ist, wie die Debatte um die kollektive Kleinkindbetreuung zeigt, sowohl für SPD wie für Grüne ein Fremdwort. Oder man denke an das Thema "Schächten". Würde irgendein Regime Kleinkinder verstümmeln und Tiere systematisch ohne Betäubung töten, was gäbe es da für einen Aufschrei, man würde womöglich einem Natoeinsatz zustimmen… Wenn es aber um moslemische oder jüdische Tierquälerei geht, dann ist die Sache nicht mehr schlimm…

Herr Prantl schreibt: "Wenn die Würde des Menschen verletzt wird, wenn eine angeblich göttliche Leitkultur die Grundrechte negiert - dann sind die Grenzen überschritten"

Und die Grenzen werden überschritten, wenn man einem Kind - ohne irgendeine medizinische Notwendigkeit - sein intimstes, vielleicht sensibelstes Körperteil verstümmelt, dann ist das eine massive Verletzung der Menschenwürde und seiner Person! Hier von Sorgerecht der Eltern zu sprechen, ist ein Witz. Oder die Formulierung, dass es nur um ein Stück Haut ginge! Doch um was für eine Haut! Eine, die das empfindsamste Körperteil des Mannes, seine Eichel, umhüllt und im nicht erregten Zustand schützt.  Und es geht um Erniedrigung, um völlige Ausgeliefertheit, um fallweise panische Angst, vor allem bei älteren Kindern, -  um ein absichtlich beigefügtes Trauma. Wer derartiges mit sich oder seinen Kindern machen lässt, mit dem kann man alles machen, was ja wohl auch der tiefere Zweck dahinter ist. Dass es auch noch um eine körperliche Markierung geht, mit der man etwa Sklaven irgendeinem Herrn zugehörig zeichnet, ist eine weitere Ungeheuerlichkeit. Eine Religion, die Ihre Mitglieder körperlich zeichnet und sie sich so aneignet, ist Totalitarismus pur. Und ausgerechnet aufgeklärte Toleranz soll dies schützen? Das wäre eine Perversion der Aufklärung und des Toleranzbegriffes.
Wenn das Wohl von Kindern und die Unverletzlichkeit der Person geringer bewertet wird als eine "Religionsfreiheit", die mit haarsträubenden Argumenten die körperliche Markierung und Verstümmelung von Kleinkindern fordert, dann können wir unsere moralischen Grundsätze und auch unser Grundgesetz vergessen. 

Das gilt auch für das politische Berlin, das mit der angekündigten gesetzlichen Legitimierung der Kinderquälerei Religionsfreiheit zur Narrenfreiheit macht und sich selber zu Narren.

Religionsfreiheit hat ihre Grenze dort, wo Menschen, erst recht hilflose Kinder, absichtlich verletzt werden. Der einzige Skandal ist, dass erst im Jahre 2012 ein Gericht die Thematik aufgegriffen hat. Die Begründung aus der Bibel für die Beschneidung: Erst hat Gott gefordert, dass Abraham eigenhändig seinen Sohn Isaak erdolcht, als dieser sich zu diesem Mord anschickte, gab sich Gott mit den Vorhäuten der beiden zufrieden und mit den Vorhäuten, aller männlicher Mitglieder, die ihnen nachfolgten. Wenn eine Religion nicht fähig ist, derartige Überlieferungen an moderne humanistische Prinzipien anzupassen, dann hat sie das Urteil über sich schon gesprochen.

(Fußnote: Der fett kursiv markierte Teil des Leserbriefes wurde am 20.7.12 von der SZ abgedruckt)

 

28.6.12 Missbrauch der Religionsfreiheit

Kommentar in freigeisst.de

Endlich hat ein Gericht die religiös verbrämte Verstümmelung von Bubenpenissen als Körperverletzung eingestuft! Aufregen sollte man sich höchstens darüber, dass dies erst im Jahr 2012 geschieht, so als gälte das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit erst heute. Wenn wir die körperliche Markierung von Menschen billigen, um sie so als "Eigentum" einer Religion zu brandmarken, dann können wir eigentlich alles vergessen, was uns heute ethisch etwas gilt. Religionsfreiheit ist keine Narrenfreiheit und kein Freischein für Kinderquälerei.  

Erschreckend auch die empörten Reaktionen der christlichen Kirchen. Aber auch sie rekrutieren ihre Schäfchen durch die Säuglingstaufe, was unserem Verständnis von Willensfreiheit spottet, auch wenn es eine vergleichsweise sanfte Art der "Kundengewinnung" ist.

 

27.6.12 Körperliche Markierung von Kindern durch Religionen ist Körperverletzung

Endlich hat ein deutsches Gericht die Verstümmelung von Geschlechtsteilen aus religiösen Gründen als Körperverletzung eingestuft! Es ist ein Skandal, dass das erst im Jahr 2012 geschieht, so als gälte das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit erst heute. Die blutige körperliche Markierung von Kindern, um sie so unumkehrbar als "Eigentum" einer Religion zu brandmarken, ist ein Überbleibsel aus Zeiten der Sklaverei. Eigentlich sollte die Tortur als Gotteslästerung begriffen werden, denn sie bedeutet nichts anderes, als dass Gott die Menschen unvollkommen geschaffen hat und es erst religiöser Metzgereien bedarf, um die Sache zu berichtigen... Aber natürlich ging und geht es immer um Gehorsam und völlige Unterwerfung unter die Macht der Priesterschaft. Wer seinem Kind so etwas antun lässt, mit dem kann man alles machen. Und das Ganze wird noch immer mit Religionsfreiheit verteidigt. Doch diese bedeutet auch Freiheit vor dem Treiben sadistischer Priester, ist weder Narrenfreiheit noch Freischein für Kinderquälerei.

Erschreckt haben mich  die empörten Reaktionen der christlichen Kirchen auf das Urteil, aber auch sie rekrutieren ihre Schäfchen durch die Säuglingstaufe, was jeder Willensfreiheit widerspricht. Dass sich ausgerechnet auch ein paar Grüne bei der Empörung über das Urteil so hervortun, ist auch übel. Andererseits zeigt auch die Betreuungsgelddebatte, dass einigen von ihnen das Wohlergehen von kleinen Kindern hinter ideologischen Erwägungen zurückbleibt. Dass sie sich wieder für in ihren Augen wohl bei uns diskriminierte Religionen blind einzusetzen glauben müssen, auch wenn es um organisierte Kinderquälerei geht, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Religionsfreiheit bedeutet, dass jeder glauben kann was er möchte, solange er niemandem damit schadet. Wer aber im Namen der Religion Kinder missbraucht, sie verführt und indoktriniert oder gar mutwillig verletzt und verstümmelt, der muss sich vor den weltlichen Gerichten verantworten.

Ein Kommentator rechtfertigt die Beschneidungen mit dem „Selbstbestimmungsrecht der Eltern“. Doch dieser Begriff wird geradezu im Orwellschen Gegensinn verwendet, denn er meint nicht, dass Eltern sich selbst bestimmen, was sie gerne dürfen, sondern dass sie ihre Kinder bestimmen wollen, weil sie diese als ihr Eigentum auffassen und die völlige Verfügungsgewalt über sie haben wollen. Diese Auffassung hat seine Wurzeln in der Sklaverei und archaischen Gesellschaften. Der demokratische Staat der Neuzeit sieht Kinder dagegen als Geschenk, das Eltern und Gesellschaft möglichst optimal fördern, ausbilden und im Geiste der Vernunft, der Toleranz und der Völkerverständigung erziehen sollen und dürfen.

Noch ein Wort zur Beschneidung von Geschlechtsteilen. Bei der in Teilen Afrikas verbreiteten Beschneidung von Mädchen, dem Wegschneiden von Klitoris und Schamlippen und damit dem Unmöglich machen sexuellen Lustempfindens, gibt es zumindest in westlichen Gesellschaften keine Verfechter, denn diese Praxis ist ein Kapitalverbrechen gegen die Menschlichkeit.

Das Wegschneiden der Vorhaut am Penis der Jungen wird hingegen als vergleichsweise harmlos gewertet. Doch schützt die Vorhaut beim nicht erregiertem Penis die extrem empfindliche Eichel. Ihre Entfernung muss zwangsläufig zu einer Dauerreizung, etwa durch Reibung durch Kleidung führen und die Empfindung auf Dauer abstumpfen. In dem die jüdischen und islamischen Priester ausgerechnet diese intimste und empfindsamste Stelle verletzen und entstellen, wird an ihre Gläubigen ein zutiefst wirkendes Signal gesendet, eine blutige Demonstration ihrer totalen Macht und Gewalt selbst über die Intimität ihrer Anhänger, was nur als tief greifende Einschüchterung verstanden werden kann.

Wenn diese inhumane Prozedere von manchen Medizinern mit pseudomedizinischen Hygiene-Argumenten gerechtfertigt wird, zeigt nur wieder einmal, dass es weder mit ihrem Verstand noch mit ihrem dauernd beschworenen Berufsethos weit her ist. Denn dass manche Ärzte für Geld alles tun, das zeigen nicht nur die völlig überflüssigen kosmetischen Operationen. Verglichen mit diesem Wahnsinn erscheint ihnen die Beschneidung vielleicht tatsächlich als unbedeutender Eingriff. Die Erklärung, dass die Beschneidung unter den Wüstenbedingungen des Orients einmal sinnvoll war, glaube ich nicht, denn ohne den Schutz der Vorhaut können Sand und Ungeziefer viel leichter zu Verletzungen führen. Auch wenn bei Beschnittenen das Thema tabuisiert ist, habe ich doch schon Berichte von störender oder schmerzhafter Narbenbildung gehört, was ja auch naheliegend wäre. Wenn man die wichtige Rolle der Vorhaut bei der Masturbation bedenkt, dann drängt sich auch der Gedanke auf, dass hier vielleicht der eigentliche Ursprung dieser Barbarei liegen könnte, denn Masturbation war den Religionen schon immer ein Gräuel, denn wer sich selbst befriedigt zeugt keine Kinder, verfügt über selbstbestimmte Lustmöglichkeit und ist damit für das Wachstum des Volkes und der Religionsgemeinschaft ein unsicherer Kandidat. Nun kann ich als unbeschnittener Mann diese Behauptung nicht nachprüfen, aber wenn ich die Vorhaut als Gleithilfe und eine Art "Vaginaersatz" begreife, dann muss es ein gewaltiger Unterschied sein, ob ich mit der groben Hand unmittelbar auf die Eichel Reizung ausübe oder dies durch die Vorhaut geschützt geschieht. Aus diesem Grunde geht mir auch der Hut so hoch, wenn ich grüne Emanzen, wie etwa Claudia Roth, höre, wie sie dem Islam und dem Judentum diese Männerquälerei als Grundrecht festschreiben möchte. Man fühlt sich unwillkürlich an Sigmund Freuds Theorien vom Penisneid der Frauen erinnert. Der Gedanke mit der Onanie-Erschwerung wird auch durch Berichte von christlichen Sekten erhärtet, die erklärtermaßen aus dem genannten Grund die Vorhaut wegschneiden.

Belegt sind auch die gar nicht so seltenen Fälle, wo bei Neugeborenen die Vorhaut noch fest mit der Eichel verwachsen oder verklebt ist und diese gewaltsam abgerissen wird, was die hoch empfindliche und stark durchblutete Operationswunde vergrößert und zu großen Schmerzen und Heilungsproblemen führt. Und wieder geht mir der "Hut hoch", wenn ich das Geschwafel von Kommentatoren höre, für die es ja nur "ein Stück Haut" geht.

Die religiöse Mär dazu ist an Brutalität und Perversion kaum zu überbieten: Dem uralten Abraham wird von Gott befohlen, ihm seinen einzigen Sohn Isaal zu opfern, das heißt zu ermorden. Abraham erhebt auch schon seinen Dolch, wird aber dann gestoppt und muss dafür nur seine Vorhaut beschneiden, ebenso die seines Sohnes… Und, als Zeichen für ihr besonderes Bündnis mit Gott, sollen auch die Vorhäute aller männlichen Juden, aller geborenen und ungeborenen, beschnitten werden… Auch die Mohammedaner übernahmen diesen makaberen Brauch, da sie als semitische Völker ebenso auf  Abraham zurückgehen wie die Juden. Im Koran soll es aber kein Gebot zur Beschneidung geben, wie ich las. Doch auch die männlichen Mitglieder der königlichen Familie in England werden beschnitten, vielleicht um ihre besondere Legitimation ihrer Herrschaft von Gott zu  unterstreichen. (Sie werden dieses Theater schon einmal nötig gehabt haben).

Noch ein Gedanke, den ich im Internet zum Thema gelesen habe und den ich sinngemäß wiederzugeben versuche: Auch als Gottesgläubiger Mensch sollte ich mir die Frage stellen, ob es überhaupt vorstellbar sei, dass der "Herrscher des Universums", "des Herrn über Milliarden Galaxien und Sonnen" an der Vorhaut von ein paar Hirten gelegen sein könnte, die er zudem ja einmal bei der Erschaffung des Mannes für nötig erachtete....

Wie die Lage heute steht, werden die Juden und Mohammedaner nun zum Trotz gegen das Kölner Gerichtsurteil die Vorhäute ihrer Kinder noch fanatischer opfern und jeden, der die Thematik beleuchtet und kritisiert bekämpfen, am Ende nicht nur mit Worten… Die Hoffnung, dass die Gläubigen sich von der Barbarei ihres Tuns überzeugen lassen, geht wohl gegen Null. Und doch kann ein Ende der Quälerei nur von ihnen selber kommen. Doch zivilisierte Länder sollten den Wahnsinn auch heute schon unter Strafe stellen.

 

13.7.12 Absurder Vergleich

zum PNP-Bericht "Eine der schwersten Attacken seit dem Holocaust"

 

Das Kölner Beschneidungsurteil als "größten Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust" zu bezeichnen, muss eine Zeitungsente sein, denn einen derartigen Vergleich kann wohl niemand ziehen, der auch nur einen Funken Geschichtskenntnis hat, und das ausgerechnet auch noch von einer Rabbinerkonferenz! Man stelle sich vor ein Deutscher würde einen solchen Vergleich vornehmen!

Da- der Versuch, das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Menschenwürde gegen eine barbarische Religionsvorschrift durchzusetzen und Kleinstkinder vor einer unsinnigen Verstümmelung zu schützen - da, der Völkermord an Millionen Juden! Der Vergleich ist völlig absurd  und beweist wohl wieder einmal, dass Religionsfreiheit von manchen mit Narrenfreiheit gleichgesetzt wird. Und Politiker wie Westerwelle oder einige Grüne wollen eilfertig auch gleich die Verfassung ändern und das Recht auf religiös motivierte Herummetzgerei an Kleinkindern als Gesetz festschreiben... So was getraut man sich nicht auszudenken, dass so etwas ausgerechnet von Liberalen oder einer ökologischen Partei kommt!

 

12.7.12 Unterirdisches Niveau!

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht über die Beleidigung des Papstes durch die "Titanic"

 

Am Vatikan und auch am Papst gibt es ja wirklich viel zu kritisieren. Doch wie die "Titanic-Redaktion" einen alten Menschen entwürdigt, ist einfach schäbig, unreif und menschenverachtend. Derartige plumpe Beleidigung ist auch keine Satire, dann dafür braucht es ja wenigstens einen Funken Geist. Aber es gibt heute einen Wettlauf in Derbheit, auch bei bayerischer "Comedy". Wenn etwa eine Monika Gruber sich immer mehr als ordinärer Dorftrampel inszeniert und Sprüche von sich gibt wie "alte Männer stinken" oder "alle Babys sind schön, weil man sie nicht mehr zurückschieben kann" oder eine Ministerin als "Wurfmaschine" bezeichnet, dann ist das nur eine völlige Verrohung des Denkens. Alle die bei solchen Sprüchen lachen müssen, sollten vielleicht einmal zum Psychiater gehen.

 

 

8.7.12 Sind wir nicht alle ein wenig behindert?

 

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 7.7.12 "Katholische Kirche lehnt Bluttests strikt ab"

Das wertvollste auf Erden sind gesunde Kinder. Und doch - ist Behinderung nicht ein sehr relativer Begriff? Hat nicht jeder von uns irgendwo ein kleines Handicap, einen schlummernden Schaden, physisch oder psychisch? Unsere Sehnsucht nach Perfektion ist ein Traum, der sich manchmal zu krankhaften"Elitenwahn" steigert. Doch das Gute an unseren "Fehlern" ist, dass beinahe alle bedeutenden menschlichen Leistungen auf die Kompensation einer "Minderwertigkeit" in einem anderen Bereich zurückzuführen sind. Beinah alle großen Köpfe hatten ein Gebrechen. Wann hätte je ein "perfekter Mensch" Höchstleistungen erbracht? Bei seiner Schönheit, Kraft und Klugheit hat er das nicht nötig. Nein, es die Not, die wendig macht, das Defizit will überwunden werden. Bis hierher mag man mir noch recht geben, aber das Down-Syndrom sei doch nun wirklich für nichts gut...! Wer aber beruflich viele Menschen mit dieser genetischen Besonderheit kennengelernt hat, weiß, dass ausgerechnet diese zu den angenehmsten Zeitgenossen gehören, die diesen Planeten bevölkern. Irgendwer hat sie einmal "vom Himmel gefallene Engel" genannt. Und ausgerechnet diese will die moderne Medizin nun ausmerzen? Es gibt wirklich Behinderungen, die "ausgerottet" gehören, nämlich jene "sozialen Behinderungen", die beinahe explosionsartig anwachsen und die Folge unserer kaputten Lebensverhältnisse, also menschengemacht sind. Dass es diese Verhältnisse gibt, ist eine Schande für uns. Doch da hilft kein Bluttest und es gibt keine lukrative Therapie, sondern wir müssten sozial die Fahrtrichtung ändern.
Die Gefahr genetischer Auslese ist eine Riesengefahr, da hat die Kirche recht. Aber wenn ein Bluttest eine gefährliche Fruchtwasseruntersuchung überflüssig macht, dann darf man das nicht blockieren. Die Entscheidung müssen die Eltern treffen. Und wenn sie sich für ein behindertes Kind entscheiden, darf die Gesellschaft sie nicht allein lassen. Ich habe Eltern kennengelernt, die unter der Last der Sorge für ihr behindertes Kind zerbrochen sind. Andererseits kenne ich Eltern, die ihr behindertes Kind für nichts in der Welt hergäben. Daran, ob man ihnen hilft oder sie mit ihrem Problem alleinlässt, zeigt sich die wahre Größe eines Kultur.

 

6.7.12 Spaziergänge statt Supervision

Leserbrief an BBZ zur angekündigten Supervision der Stadtführung in Zwiesel

 

Eine Supervision kann nur etwas bringen, wenn es sich um Kommunikationsprobleme handelt. Im vorliegenden Fall geht es aber um einen handfesten Revierkonflikt und um politische Interessen. Die Gefahr, dass es in Gruppengesprächen zu neuen Verletzungen kommt, ist groß. Es ist wie im Fußball: Wer den Ball nicht trifft, tritt nach dem Mann, zumal wenn Publikum dabei ist. Mein Vorschlag: Der Bürgermeister sollte mit jedem Ratsmitglied einzeln einen langen Spaziergang machen und "ohne Dritte" im offenen Gespräch das persönliche Verhältnis zu verbessern suchen. Spaziergänge durch den Zwieseler Winkel könnten nebenbei auch manche weitergehende Erleuchtung bringen. Mein zweiter Vorschlag ist schon alt: Rückzug der alten Haudegen und Ideologen aus dem Stadtrat! Genießt euren verdienten Ruhestand und gebt den Jungen eine Chance!

 

4.7.12 Militärischer Asphaltierungswahn

Leserbrief an BB-Regen

 

33 000 Quadratmeter Fläche in der Kaserne neu asphaltiert und der Schadensbericht durch den Krampersbach - zwei Artikel, die vermutlich zusammengehören. Ich habe bislang immer geglaubt, es seien alleine die versiegelten Flächen des Gewerbegebietes Schönhöh und die drainierten Wiesen nach Bärndorf hin, die schuld seien an den Wassermassen, die bei Starkregen der Stadt so große Probleme bereiten. An die Kaserne habe ich gar nicht gedacht, auch nicht, dass dort so viele versiegelte Flächen bestehen. Rechnet man noch die Dachflächen dazu, ist die Kaserne ein gewaltiges Wassersammelsystem. Häuslebauer dürfen heute nicht einmal mehr ihre Garagenzufahrten versiegeln, was vernünftig ist. Für die Bundeswehr gelten keine Regeln. Und vor lauter Dankbarkeit für den Kasernenerhalt hört man von den Regenern nicht das geringste Murren über den Asphaltierungswahn.  

 

22.06.2012 Oh, du mein Waldwasser...

Leserbrief zum PNP Bericht "Markenprodukt aus der Leitung: Jetzt kommt "waldwasser" auf den Tisch" (nicht gedruckt, dafür Bericht gebracht)

Soll noch einer sagen Lieder und Leserbriefe würden nichts bewegen! Die Wasserversorgung "Bayerischer Wald" macht nun genau das, was ich in einem Leserbrief 2008 angeregt habe, nämlich Trinkbrunnen mit unserem "Waldwasser" anzubieten. Respekt, das ist gewiß das letzte Werk von Heinz Wölfl, der bekanntlich auch gleich das "Waldwasser" zum Firmennamen gemacht hat. Doch bei aller Freude über die Entwicklung: darf man ein Kunstwort ungefragt kommerziell verwenden? Seit 1971 gibt es von mir das Lied "Waldwasser", seit 1993 ein zweites Lied "Woidwossa". Zumindest das erste hat der frühere Landrat und Chef der Wasserversorgung Heinz Wölfl wohl gekannt, schließlich war er es, der mich zum Archivieren meiner Lieder angeregt hatte. Den Begriff "Waldwasser" habe ich dann auch in jenem Leserbrief bewusst als "Zauberwort" verwendet, in der Hoffnung, dass es ein Lichtlein in den Köpfen entzündet. Als ich aber dann 2010 von der kommerziellen Verwendung des Wortes las, habe ich Heinz Wölfl kontaktiert. Seine Antwort gefiel mir nicht, denn er verwies darauf, dass ich den Begriff ja wohl nicht habe schützen lassen. Dafür lud er mich ein, bei einer Brunneneröffnung mein Lied zu singen, was ich bei diesem Gesprächsverlauf aber dankend ablehnte.

 

21.6.12 Lass die Donau fließen!

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Bericht: "Donau: Bernreiter zweifelt an schnellem Ausbaubeschluss"

"Schiff ahoi!", sagt man anderswo und "Hoi, a Schiff!" bei uns. Dieser Spruch bringt die Wirklichkeit auf den Punkt. Dagegen sind die Wachstumsprognosen des Donauverkehrs eine reine Gespensterdebatte interessierter Kreise. Unlängst wurde vom Hafenforum eine Hochglanz-Propagandaschrift an alle Haushalte verteilt, in der kompakt die bekannte Litanei aus Lügen und Halbwahrheiten aufgelistet ist. Nun zieht das Schifffahrtsamt mit den Fachleuten der RMD durch die Anliegergemeinden. Doch nun hat auch Landrat Bernreiter offenbar erkannt, dass die Sache verloren ist. Nichts gegen die Akteure, sie geben sich alle Mühe, aber bei allem Sachverstand sind sie wie Kinder an einer komplizierten Maschine, wo sie einmal da an einer Schraube drehen und die negativen Folgen davon mit einer anderen Stellschraube ausgleichen wollen. Doch die Donau ist keine Maschine, sie ist Arterie und Vene unseres Landes, jeder künstlich erzeugte Infarkt (Stauwerk) führt zu unübersehbaren Folgeschäden. Selbst wir in Mariaposching wären vom Stauwerk in Mühlham noch betroffen, wir hätten dann immer mittleres Hochwasser und unsere "Traumstrände" bei Niedrigwasser, mit ihrem Grundwasserreinigungseffekt gehörten der Vergangenheit an. Wie sich aber der Dauerrückstau auf das Grundwasser letztlich noch auswirkt, das wissen nur die Götter. Mit Sicherheit würde sich Wasserqualität ober- und unterirdisch verschlechtern, wie immer in Staubereichen und - wir bekämen den Eisstoß, wie ihn Vilshofen seit dem Kachlettbau kennt. Da die Akteure den Ausbau geschickt mit dem Hochwasserschutz verbinden, werden die Anliegergemeinden von klarem Widerstand gegen den Wahnsinn abgehalten.

Doch wir sehen, was oberhalb Straubings angerichtet wurde. Wer diese wunderbare Flusslandschaft von früher noch kennt, weiß, was hier verbrochen wurde. Und nun soll dasselbe mit dem restlichen Stück passieren? Würde Moses heute noch einmal mit den Gesetzestafeln vom Berg steigen, wäre ein Elftes Gebot dabei: "Du sollst die Donau fließen lassen!"

 

18.6.12 Respekt!

Kommentar in freigeisst.de zum "Nein" der Münchner zur 3. Startbahn

 

Respekt, ihr Mingerer! Ihr habt echte Verantwortung bewiesen und euch für euere betroffenen Nachbarn im Umland eingesetzt! Und nochmal: Respekt! Wenn nun die vernagelten Heimatzerstörungsideologen aufheulen und - wie Minister Zeil - ankündigen, sich um euer Votum nicht kümmern zu wollen, oder wie von der Lufthansa die ersten Erpressungsversuche gestartet werden, dann ist das einfach nur die gewohnte Reaktion von bezahlten Lobbyisten.

Ein zweiter Schritt muss jetzt sein, dass die Kinderei des immer "weiter-Wegfliegen-müssens", womöglich ein paar Mal im Jahr, durch ein wenig Vernunft ersetzt wird, bevor der ökologische Gau das Fliegen völlig unmöglich macht. Ich wiederhole meinen schon hundertmal gesagten Satz, dass heute erst ein kleiner Teil der Menschheit über den Wolken herumirrt. Wie möchte man dies dem Rest der Menschheit verweigern? Doch würde das Realität, würde unsere Atmosphäre völlig zerstört. Also müssen wir umsteuern und mit gutem Vorbild vorangehen! Reicht es nicht, sich eine Fernreise alle paar Jahre mal zu gönnen? Ich verzichte übrigens seit nunmehr 27 Jahren völlig aufs Fliegen und habe dabei nicht das Gefühl irgendetwas zu entbehren. Die auf dem Boden erreichbaren Ziele sind so schön und vielfältig, dass unsere Lebenszeit nicht ausreicht auch nur mehr als einen Zipfel davon zu genießen. Doch was machen wir? Wir zerstören unsere Heimat immer mehr und brauchen dann eine dritte und vierte Startbahn um irgendwo auf der Welt eine noch intakte Nische zu finden. Vernünftiger ist es daher wohl, die Welt um uns lebenswerter zu machen, also die letzten Naturschönheiten zu erhalten und die Zerstörungen zurückzubauen.

Ich esse auch seit Jahrzehnten keine eingeflogenen Früchte zur "Unzeit" oder ähnliche Kindereien. „Regional und saisonal essen und genießen“, könnte das Sesam-öffne-dich für eine vernünftigere Welt sein. Gewiss soll es kein neues Dogma werden, aber ein Wegweiser zu ökologischer Vernunft und zu – Genuß. Denn wer die Früchte seiner Region zu den Zeiten ist, wenn sie reif sind, genießt sie zur einzigen richtigen Zeit. Das ist kein Verzicht, sondern einfach nur selbstverständliche Lebenskunst und die vielleicht einzige Form etwas wirklich zu genießen. Wer alles zu jeder Zeit haben will, kann gar nichts mehr genießen und ist im Grunde der ärmste aller Narren.

 

Mittlerweile sollte auch der Dümmste erkannt haben, dass unsere ganze moderne Verschwendungsgesellschaft wie eine böse Krankheit ist, die diesen Planeten befallen hat. Oder bemühen wir das Bild der Seifenblase: ob sie zerplatzen wird, ist nicht die Frage, es geht nur um das "Wann!" Die Finanzmärkte waren nur der Anfang, diese Riesenchimäre mit ihren Zaubertricks ohne jeden tragbaren Boden...

 

14.6.12 Rücksichtslosigkeit

Leserbrief an PNP zum Kommentar von Chefredakteur Ernst Fuchs

--wurde nicht gedruckt --

 

Ob sich Herr Fuchs auch so als Propagandist der Flughafenbetreiber und der regierenden Lobbyisten hergäbe, wenn er in der Einflugschneise wohnen würde? Eine Bürgerbefragung, bei der die Hauptbetroffenen nicht abstimmen dürfen, ist eine Perversion von Demokratie und - schlichtweg Rücksichtslosigkeit.

 

5.6.12 Nachtigall, ik hör dir trappsen...

Jürgen Trittin, der Obergrüne, Teilnehmer bei der "Bilderberg-Konferenz, von der man nicht genau weiß, ob es sich dabei um eine geheime Weltregierung oder nur um einen elitären Gesprächszirkel handelt - das bestätigt 13 Monate nach meinem Kommentar "die grüne Enttäuschung", was ich geschrieben habe. (mehr zu dem Geheimtreffen)

Trittin zusammen mit dem Ex- Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann und dem früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU, heute Bilfinger Berger), zusammen mit amerikanischen Magnaten - wenn das nicht die Phantasie anregt....

 

8.5.12 Grüne und Rote - Handlanger der Wirtschaft?

 Leserbrief an PNP zu den Berichten über das Betreuungsgeld

 

"Herdprämie", "Kinderkrippen- Verhinderungsprämie", "Rückfall ins Mittelalter" - was wird heute an Bosheit und Zynismus über Mütter ausgeschüttet werden, die das Selbstverständlichste der Welt machen, nämlich ihre Kleinkinder selber zu betreuen! Und das Erschütterndste: diese Sprüche kommen vor allem von jenen Kräften, die sich eigentlich Humanität auf die Fahnen geschrieben haben. Tatsächlich machen sie sich zu Handlangern der Wirtschaft, denen es nur um die Ausnützung der Arbeitskraft der Mütter geht und denen die seelische Gesundheit der kleinen Kinder egal ist.

Mittlerweile dämmert es auch grünen und roten Politikerinnen, dass ihr „Recht auf einen Krippenplatz“ allein personell nicht erfüllt werden kann, es gibt einfach nicht genug ausgebildete Kräfte. Und was fordern sie? Arbeitslose sollen vom Arbeitsamt in diesen Beruf gedrängt werden. Nun gibt es so schon genug Pädagogen, die diesen Titel nicht verdienen, obwohl sie sich den Beruf aus Neigung ausgesucht haben. Doch „Zwangspädagogen“ ("Kinderkrippe oder Harz 4") werden die Betreuungsqualität ganz sicher nicht erhöhen.

Zu frühe Gruppenerziehung führt zudem zu Herdenmenschen, nicht umsonst haben dies Diktaturen und Religionen immer zur Abrichtung der Kinder eingesetzt. Wer aber individuelle und vor allem bindungsfähige Menschen heranziehen möchte, der kann nicht bei Trost sein, wenn er zu frühe kollektive Sozialisierung fordert.

 

27.5.12 Es fehlt der letzte Akt!

Leserbrief zum Interview von Landrat Michael Adam über den Fall Heinz Wölfl in der PNP

 

Es ist verständlich, dass Landrat Adam unter den Fall seines Vorgängers Heinz Wölfl endlich einen Schlußstrich ziehen möchte. Doch diesen kann es nicht geben, bevor ermittelt ist, wer Heinz Wölfl in den Tod getrieben hat. Wer hat ihn "angefüttert"? Wer seine Spielsucht mit Krediten gefördert? Welche Gegenleistungen wurden von ihm erwartet? Hat er welche erbracht? Hat er welche verweigert und hat man ihm dann die Pistole auf die Brust gesetzt? Dass man ihm hunderttausende Euro nicht zum Spaß geborgt hat, davon ist auszugehen.
Als einer, der Heinz Wölfl viele Jahre verbunden war, weiß ich, dass er Verschwendung und Heimatzerstörung nicht weniger verachtet hat als ich. Wie sehr muss er unter manchen Entscheidungen gelitten haben! Als er mich 1991 darum bat, habe ich meine Lebensstellung im Allgäu aufgegeben und bin beruflich nach Regen gewechselt. Welcher CSU-ler holt sich einen bekannt kritischen Barden und Autor nach Hause, wenn nicht als Stachel und Gewissen, das ihn antreibt, die Dinge im gemeinsam gefühlten Sinn voranzutreiben? Das war der "echte" Heinz Wölfl und was haben bestimmte Kreise aus ihm gemacht! Nein, die Sache unter den Teppich zu kehren, wäre kein letzter Freundschaftsdienst, im Gegenteil. An der Tragödie fehlen noch der letzte Akt und der Epilog.

 

24.5.12 Demaskierung

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Grüne wollen mehr direkte Demokratie - und scheitern"

- wurde nicht gedruckt!!-

 

Wenn den Sonntagsreden zu mehr Demokratie Taten folgen sollen, dann kommt immer die große Demaskierung, im Bundestag grad so wie im Landtag. CSU und FDP sind dagegen, die SPD enthält sich und selbst Aiwangers Freie Wähler zeigen mit ihrer Ablehnung auch, was sie von Wähler halten: Zu blöd, um selber mitzubestimmen, klug genug, sie zu wählen... Die Parteien, denen das GG eigentlich nur das Recht einräumt, bei der Willensbildung "mitzuwirken", haben tatsächlich die Demokratie für sich okkupiert. Da sie zudem längst zu Klientelparteien geworden sind, die teilweise sogar die Gesetze von Interessengruppen schreiben lassen, zudem viele Entscheidungen in Brüssel oder Washington getroffen werden, wird unsere parlamentarische Demokratie faktisch immer mehr zu einem Theater. Wir sollten auf der Demokratieleiter längst eine Stufe höher steigen und die Bürger durch Abstimmungen in Sachfragen in das Spiel mit einbinden. Doch wer soll das durchsetzen? Die Parteien haben kein Interesse daran und wollen ihre Macht und ihre Pfründe behalten.

 

21.5.12 Kleine Kinder haben nur Rechte

Leserbrief zu den Berichten über das umstrittene Betreuungsgeld und die Forderung Arbeitslose in den Erzieherberuf zu zwingen.

 

Dass die dauernde Rotation von Bezugspersonen kleinen Kindern in ihrer Entwicklung schadet, gehört bei Pädagogen und Psychologen seit Jahrzehnten zu den am meisten abgesicherten Erkenntnissen. Die Fähigkeit selber einmal eine verlässliche Partnerschaft eingehen zu können, erfordert die Entwicklung von „Urvertrauen“, und das kann nur entwickeln, wer es als Kleinkind selber erfahren hat. Erst wenn kleine Kinder von sich aus andere Kontakte suchen, ist der Zeitpunkt gekommen, wo man über die Weggabe in fremde Hände nachdenken darf. Und doch getraut sich kaum mehr jemand öffentlich zu widersprechen, wenn heute Politiker den Ausbau einer kollektiven Kleinkinderbetreuung fordern. Rote, Grüne, Gelbe und nun auch immer mehr Schwarze fordern etwas, was einfach gegen die Natur ist. Mütter, die sich um ihre kleinen Kinder kümmern, werden vielfach sogar verspottet, wenn sie dafür vom Staat eine kleine Unterstützungsleistung erhalten. „Herdprämie“ ist eine der zynischsten Wortschöpfungen die ich kenne. 
Gewiss gibt es gestörte und unreife Eltern, die ein Unglück für ihre Kinder sind und für die eine Kinderkrippe vergleichsweise ein fast ein paradiesischer Ort wäre. Aber hier sollten die Jugendämter eingreifen und Maßnahmen zur Hilfe finden.

Mittlerweile dämmert es auch grünen und roten Politikerinnen, dass ihr „Recht auf einen Krippenplatz“ allein personell nicht erfüllt werden kann, es gibt einfach nicht genug ausgebildete Kräfte. Und was fordern sie? Arbeitslose sollen zu Erzieher/innen vom Arbeitsamt in diesen Beruf gedrängt werden. Nun gibt es so schon genug Pädagogen, die diesen Titel nicht verdienen, obwohl sie sich den Beruf aus Neigung ausgesucht haben. Doch „Zwangspädagogen“ ("Kinderkrippe oder Harz 4") werden die Betreuungsqualität ganz sicher nicht erhöhen, ich finde eine solche Forderung unverantwortlich.

Gerade Frauen, die sonst immer ihre Emanzipation wie eine Fahne vor sich hertragen, zeigen damit, dass es ihnen um manches geht, gewiss aber nicht um das Wohl der kleinen Kinder, denn diese haben erst einmal nur Rechte, Recht auf eine verlässliche und warmherzige Betreuung. Erst wenn dies erfüllt ist, kommen die Rechte der Eltern. 

Zu frühe Gruppenerziehung macht zudem leicht Herdenmenschen, nicht umsonst haben das Diktaturen und Sekten aller Art immer bewußt zur Dressur eingesetzt, in extremer Form etwa in den frühen Kibbuzim, wo die Kinder gar nicht mehr bei den Eltern leben durften. Wer aber mehr Individuen heranziehen möchte, der kann nicht bei Trost sein, wenn er zu frühe kollektive Sozialisierung fordert. Es genügt vollkommen, wenn Kinder mit vier, fünf Jahren in den Kindergarten kommen.

Noch eine provokative Überspitzung zum Schluß: Wer sein Kind in fremde Hände gibt, sollte sich bewusst sein, dass es manchmal Hände sind, die diese Lohnarbeit der Betreuung ihrer eigenen Kinder vorziehen, die haben sie nicht selten selber in fremde Hände gegeben.

 

20.5.12 Zwischenruf zum Katholikentag

Kommentar in freigeisst.de

 

Papst Ratzinger hat die Liturgie geändert. «Das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird», hieß der Text seit 50 Jahren. Nun müssen die Priester bei der Eucharistie künftig sagen, das Blut sei «für viele» vergossen worden. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Katholische Kirche zum exklusiven Club werden will. Jesus ist also nicht für alle Menschen gestorben, sondern nur für diejenigen, die dem richtigen Verein angehören. Auf alle anderen wartet die ewige Verdammnis, also auf alle ungetauften Kinder, alle "Heiden", auch wenn sie noch nie etwas von Jesus gehört haben. Wer noch den geringsten Zweifel an der Intoleranz und Inhumanität der Katholischen Kirche hatte, sollte diese spätestens jetzt verloren haben. Das geht deutlich in die Richtung der Juden, die sich auch für das von Gott auserwählte Volk halten. Alle anderen Völker sind Jehova im besten Fall egal. So machen die beiden Religionen ihren großen und einzigen Gott zum Vereinsmeier, freundlich ausgedrückt.

 

18.5.12 Es geht um viel mehr


Leserbrief an BBZ zum Schmähbrief von Herrn S.

Es tut mir leid, dass Herr S. aus der Au so sehr unter meinen Leserbriefen leidet. Er leidet nicht unter der von mir kritisierten Heimatzerstörung durch immer neue Straßen, Startbahnen, Stauwerken, der Korruption oder dem fortschreitenden Demokratieabbau und der uferlosen Geldverschwendung in Berlin, sondern daran, dass ich sie thematisiere. Ich versichere ihm, dass ich auch lieber über das "Zeisal auf der Tannaspitz" schreiben und singen würde. Doch ich möchte mir von meinen Enkeln einmal nicht vorhalten lassen, ich hätte aus Bequemlichkeit oder Feigheit geschwiegen. Und auch bei dem Aurer Fall gehts um mehr, es gehts nicht um Kirchturmpolitik, sonder darum, wie mit öffentlichen Geldern und Sparergeldern umgegangen wird und in welchen Taschen sie landen.

 

12.5.12 Nur Aufgeblasen

Leserbrief an die BBZ zum Neubau des Sparkassengebäudes in Frauenau

 

Für Lindberg haben die Banken nicht einmal einen Geldautomaten übrig, geschweige denn eine Zweigstelle. Gleichzeitig wird in Frauenau ein stattliches Sparkassengebäude abgerissen und durch einen kostspieligen Neubau ersetzt. Wie lässt sich derartige Ungleichbehandlung rechtfertigen? Dass daneben auch noch ein historisches Gebäude platt gemacht wird, zeigt die fehlende Wertschätzung für das Erhaltenswerte in den politischen Köpfen. Hier ein Pfarrhaus, dort ein paar Schulen, ein Internat usw., Gebäudeinstandsetzung bringt offenbar weniger Gewinn oder Prestige. Nicht anders läuft es im Straßenbau. Nicht zu Optimierung bestehender Straßen geht die Tendenz, nein, es muss immer gleich eine Neutrassierung sein, auch für den Preis der unwiederbringlichen Zerstörung ganzer Landschaften.

Noch ein Wort zur Architektur moderner Geldhäuser. Am Beispiel einer schwäbischen Genossenschaftsbank war in einem Fernsehbeitrag zu sehen, wie eine wirklich seriöse Bank aussieht, die es seit über hundert Jahren gibt und für die Bankenkrisen immer ein Fremdwort waren: funktionell, unscheinbar und bescheiden. Mit internationalen Gaunerpapieren wurde dort nie gehandelt, Casinobanking ist völlig unbekannt. Aber offenbar brauchen alle Gewerbe, die quasi mit Nichts handeln, besonders eindrucksvolle Repräsentationsbauten, die Seriösität suggerieren, selbst wenn die ganze Aufgeblasenheit mit den Einlagen der Sparer finanziert ist.

 

10.5.12 Erlebnisgastronomie am Natternberg?

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Artikel "Warum der Natternberg gesperrt wurde" und dem heutigen Beitrag von Herrn H. dazu.

--wurde nicht gedruckt--

 

Herr H. bringt mit seinen Zeilen ein wenig Licht ins Dunkel. Die Sperrung der Natternberger Burganlage und der Aussichtspunkte ist also vielleicht doch eine Strafaktion, weil das Landratsamt sich einer geplanten „Erlebnisgastronomie“ offenbar verweigert. Mit diesem Begriff verbinde ich – gewiß völlig zu unrecht - ein kleines Disneyland, mit Rutsch- und Seilbahnen und ein König Ludwig, der gegen Münzeinwurf aus seiner Grotte kommt.... Maßlose Übertreibung? Darf ich an den vor einigen Jahren durch die Medien geisternden Riesenchristus auf dem Berg erinnern? Offenbar spukt in manchen Köpfen noch immer ein Remmidemmiland aus dem Areal Elypsobad, Burgsee und Natternberg... Oder geht es „nur“ um einen Biergarten im Burghof oder gelegentliche Konzerte? Doch groß wäre die Gefahr, dass auch dies das Ende der Natternberger Idylle wäre und schnell eins zum anderen käme. Andererseits habe ich bedauert, dass der Natternberg mit seinen Trockenhängen, seinem wunderbaren Laubwald und seiner Weinbautradition nicht in die Landesgartenschau am Donauufer mit eingebunden wurde, hier hätte eine positive Entwicklung angestoßen werden können, vielleicht ist es dazu auch noch nicht zu spät. Herrn Graf Arco kann man nur bitten, dass er sein einmaliges Erbe bewahrt und den Natternberg von Kommerzialisierung verschont, denn wir haben nur einen davon!

 

7.5.12 Der Natternberg gehört uns allen

Leserbrief an die Deggendorfer Zeitung zum Artikel "Warum der Natternberg gesperrt wurde"

 

Der Natternberg ist ein Naturdenkmal erster Güte, ein geologisches und historisches noch dazu, der Natternberg ist ein Kleinod unserer niederbayerischen Heimat.  Doch Graf Arco sperrt mit fadenscheinigen Argumenten die Bevölkerung aus. Ist das die Rache an den Deggendorfern für den "Bierkrieg"? Zeitlich drängt sich dieser Zusammenhang auf. Man stelle sich vor die Hohenzollern würden den Arber sperren oder die Poschinger den Rachel, nur weil ein altes Dokument sie als Besitzer ausweist! Nach der bayerischen Verfassung ist derartige Willkür nicht erlaubt, der Zugang zu Naturschönheiten darf der Bevölkerung nicht verwehrt werden. Wir leben nicht mehr im Feudalismus und ich verstehe nicht, dass sich die Deggendorfer Bevölkerung und die Politik das seit einem Jahr gefallen lässt. Das heißt, ich verstehe es schon, denn bei allen meinen Spaziergängen auf den Natternberg bin ich selten jemandem begegnet. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass nicht wenige Einheimische noch nie auf dem Natternberg waren. Ist es die unbegründete Angst vor Nattern oder die Sorge, sie könnten König Ludwig treffen, der-  laut dem Dichter Peinkofer - einmal im Jahr seine Natternberger Höhle verlässt und den Wanderer fragt, ob Bayern noch immer zu Preußen gehöre...?
Herr Graf Arco sollte die Posse beenden, bevor die Sache zum Politikum wird. Ich für meinen Teil trinke sein Bier erst wieder, wenn der Natternberg wieder zugänglich ist.

 

25.4.12 Unglaubliche Sprüche

Zum Interview der PNP mit Frau Knobloch

 

Kein Wort von Frau Knobloch, dass Netanjahu präventiv Krieg führen will. Wo kämen wir hin, wenn jeder seinen Nachbarn vorsorglich umbringt, weil dieser ihm ja einmal etwas tun könnte? Und Grass, der vor einer solchen barbarischen Denkweise gewarnt hat, hat Hass gesät? Und Frau Knobloch: hören sie auch bitte damit auf, mit dem Begriff "Antisemitismus" zu operieren, denn der würde auch die arabischen Volksgruppen des Orients betreffen, die genauso Semiten sind. Warum gebrauchen noch immer Juden diesen alten Hitlerkrampf, der Juden als Rasse definiert? Juden sind keine Rasse, sie unterscheiden sich von anderen Menschen nur durch ihre Religion und ihre Bräuche.
Und dann die ständige Wiederholung der Horrormeldung, dass Ahmadinedschad Israel ausradieren will! Schon 2008 hat die SZ in einem sehr fundierten Artikel berichtet, dass der iranische Präsident zwar viel Blödsinn, aber niemals diesen Satz gesagt hat. Aber er passt halt so gut in die israelische Verschwörungstheorie und lässt bei allen die Alarmglocken läuten. Im Iran leben seit ewigen Zeiten Juden, auch heute noch. Von einer Diskriminierung durch sie durch die Mullas hat man aber noch nie etwas gehört. Dafür sind aber Netanjahus Angriffsdrohungen belegt, ebenso die Sprüche von Minister Liebermann, der Ägypten drohte, den Assuanstaudamm zu bombardieren und das Niltal zu fluten, palästinensische Gefangene im Toten Meer zu ertränken oder Gaza zu bekämpfen, wie Amerika seinerzeit Japan, also mit Atomwaffen. Doch dazu kein Wort von Frau Knobloch. Dafür verteidigt sie das Einreiseverbot von Grass und betont, sie sei "Bürgerin" und keine Mitbürgerin in Deutschland. Auch wenn ich den Unterschied nicht verstehe, sollte sie doch besser dafür eintreten, dass auch Israel seine arabischen Einwohner als "Bürger" behandelt und ihnen gleiche Rechte zugesteht und sie nicht terrorisiert und aus ihrer Heimat vertreibt.

 

19.4.12 Farce

Kommentar in freigeisst.de

 

Erst will man den Abgeordneten einen Maulkorb verpassen, dann beschließt der Bundestag den Krieg gegen Somalia, den was anderes ist es, wenn die Bundeswehr ein Land auch an der Küste angreifen darf? Und heute beschließt der Europarat, dass alle Daten von Flugreisenden aus der EU an die USA weitergegeben werden. Glaubt wirklich noch jemand, dass unsere Demokratie, unser GG, mit dem Verbot von Angriffskriegen, unsere Souveränität etwas anderes ist als eine Farce? Und wir, das Volk, wir haben keine Stimme, andere entscheiden über uns. Wie nennt man das gewöhnlich? Richtig, wir sprechen das Wort lieber nicht aus.

 

 

18.4.12 Zwangsmaut?

Leserbrief an BBZ „Orthopäde kontra Krankenhaus

Habe ich das richtig verstanden? Orthopäde Fischer will von den Patienten quasi Zwangsmaut kassieren? Nur er und seine Berufskollegen sollen Patienten zur Behandlung weiter überweisen können? Erst wenn auch er seinen "Brückenzoll" abrechnen darf, dürfen andere behandeln? Der Facharzt Thorsten Fischer scheint wirklich ein Problem zu haben, selbst in einer Zeit, wo die orthopädischen Wartezimmer überquellen. Aber wenn er alle seine Patienten so behandelt, wie ich es erlebt habe, dann wäre das kein Wunder. Er hat mich wegen eines Knieproblems zu einem Kollegen in die Röhre geschickt und dann eine Operation empfohlen. Als ich ihn bat mir auf der Kernspin-CD zu zeigen, wo mein Problem eigentlich liege, da verweigerte er mir das mit der Begründung, er habe nicht das Programm um die CD abzuspielen. (Dabei befindet sich das Programm auf der CD selber und jeder gewöhnliche Rechner kann es abspielen). Ich habe mich übrigens nicht operieren lassen und alles ist glücklicherweise auch von alleine wieder gut geworden.

Der Fall wirft wieder einmal einen Lichtstrahl in den Sumpf der Gesundheitsbranche mit seinen undurchschaubaren Strukturen, wobei das gegenseitige Zuschieben von Patienten noch das geringste Übel sein dürfte. Ein befreundeter Arzt sagte mir einmal augenzwinkernd: "Wenn du einen Arzt siehst, renne so schnell du kannst!" Leider kann man halt oft nicht mehr laufen.... 

 

17.4.12 Gedanken zum Fall Breivik

Kommentar in freigeisst.de

 

Schon wer bei einem Massenmörder nach den Motiven fragt, beleidigt die Opfer und ihre Angehörigen.

„Political correctness“, bei der Richter und Staatsanwälte dem Massenmörder die Hand geben, ist eine Karikatur von politischer Korrektheit.

Eine Justiz, die versucht bei der Verhandlung eines Massenmordes, bei klarer Sachlage und geständigem Täter, so zu tun, als habe sie nichts mit der Bewertung der Tat und des Verbrechers zu tun, sondern nur mit einem formaljuristisch sauberen Prozess, die wird zur Karikatur einer Justiz. 

Man wolle keine Rache am Massenmörder Breivik nehmen (der 77 wehrlose Kinder und Jugendliche ermordet hat und gerade zuvor noch die Meinung äußerte, dass es zu wenige Opfer waren) - sondern sich um einen fairen Prozess bemühen, sagte der norwegische Justizvertreter den Medien.

Eine solche Fairness kann nicht von dieser Welt sein. Ob Ethik und Humanität gerade in diesem Fall höchste Gipfel erstürmen soll, bei all dem Töten und Morden auf dieser Erde, um diese Frage werden wir uns nicht herumdrücken können.

 

16.4.12 Demokratieleiter höhersteigen!

Leserbrief an PNP zum Bericht  "Maulkorb" für Abweichler löst Empörung aus -- wurde nicht abgedruckt--!!

 

Die Abgeordneten sind nur ihrem Gewissen verpflichtet, so steht es im Grundgesetz, doch der Fraktionszwang ist die Regel. Nun soll den Abgeordneten sogar das Rederecht verweigert werden. Die Parteien, denen das GG eigentlich nur das Recht einräumt, bei der Willensbildung "mitzuwirken", haben tatsächlich die Demokratie für sich okkupiert. Da sie zudem längst zu Klientelparteien geworden sind, die teilweise sogar die Gesetze von Interessengruppen schreiben lassen, zudem viele Entscheidungen in Brüssel oder Washington getroffen werden, wird unsere parlamentarische Demokratie faktisch immer mehr zu einer demokratischen Fassade. Im GG steht auch, dass die Bürger bei offensichtlicher Abschaffung der Demokratie das Recht und die Pflicht zum Widerstand haben. Wer das nicht will, sollte zusehen, dass wir auf der Demokratieleiter eine Stufe höher steigen und die Bürger durch Abstimmungen in Sachfragen in das Spiel eingebunden werden. Doch wer soll das durchsetzen? Die Parteien haben kein Interesse daran und wollen ihre Macht und ihre Pfründe behalten.

 

8.3.12 Absurde Züge

Leserbrief an PNP und Straubinger Tagblatt

 

Die Kritik an Grass nimmt absurde Züge an. Da wird vom Zentralrat der Juden auf seine SS- Vergangenheit angespielt, obwohl Grass zum Kriegsende gerade einmal siebzehn Jahre alt war. Im ZDF verteidigt ein leitender Journalist die deutschen U-Boote an Israel, weil es damit mit seinen Atomraketen an den Iran herantauchen kann und ein im kalten Krieg bewährtes Gleichgewicht des Schreckens herstellen kann. Ja, gegen wen denn? Wer hat denn sonst in der Region Atomwaffen? Bei manchen erbosten Kommentaren gegen Grass meint man, es laufe ein in deutschen Köpfen fest eingespeichertes Programm ab. Wer führt den seit 40 Jahren einen Krieg nach dem anderen gegen seine Nachbarn und warum weist die Statistik für jeden getöteten Israeli 100 tote Palästinenser aus? Selbst wenn Netanjahus Säbelrasseln gegen den Iran vielleicht nur ein Manöver ist um die Weltgemeinschaft vom himmelschreienden Unrecht in Gaza und der Westbank abzulenken - darf der Schwanz mit dem Hund wedeln? Also darf Israel die Weltgemeinschaft in neue Kriege treiben? Was Grass gesagt hat, mag wichtige Fußnoten vertragen, aber die Reaktion der führenden deutschen Köpfe darauf ist ein Armutszeugnis und Wasser auf die Mühlen von Nazis, zu denen Grass ganz sicher nicht gehört.

 

5.4.12 Neue Straßen sind keine Lösung

Leserbrief an BBR

Ich will dem neuen Landrat nichts am Zeug flicken und verfolge seine Arbeit durchaus mit Sympathie. Was nicht in Sachen Straßenbau gilt, denn da klingen mir die Ohren, wenn ich Michael Adam reden höre! Seit vierzig Jahren höre ich diese Sprüche, die vermutlich erst verstummen, wenn die letzte niederbayerische Wiese einen Autobahnanschluss hat. Ich stamme aus einer Familie, die seit 400 Jahren im Bayerischen Wald lebt, wahrscheinlich noch viel länger. Als Glied in einer solchen Kette von Generationen muss man einfach den Mund aufmachen und für den Erhalt der verbliebenen Landschaft eintreten. Wo ist die alte Waldlerstur- und  Bescheidenheit geblieben? Eine beinah mediterrane Lebensauffassung haben uns frühe Reisende einmal nachgesagt und heute? Wir verkaufen uns und unsere Heimat und kochen quasi noch nach Rezepten, die anderswo längst im Mistkübel liegen. Wir sollten bedenken, dass sich unser Wohlstand gerade durch unsere Randlage und die Nischensituation entwickelt hat. Wer diese Kuh schlachtet, kriegt keine Milch mehr! Wer uns zur Transitregion macht, zerstört unser Kapital! Der Wald hat auch nie alle seine Kinder ernährt. An diesem Umstand können Straßen nichts ändern. Als einer, der zwanzig Jahre Pendler war, schreibe ich dies nicht leichtfertig, aber es ist vermutlich die Wahrheit. Im Gegenteil -  die heutigen Lebensstrukturen, mit ihrer beinah totalen Abhängigkeit von fremden Produkten werden bei einer wirklichen Krise viel weniger Menschen ein Auskommen sichern, als es früher der Fall war. Hier muss sich etwas verändern. Aber immer neue Straßen bauen in einer Welt, in der das Benzin zur Neige geht, das erinnert an das Verhalten von Süchtigen. Freuen wir uns, wenn wir die vorhandenen Straßen erhalten können.

 

31.3.12 Schwerverkehr umleiten!

Leserbrief zum Bericht vom 31.3.12 "Rinchnach: Landrat will keine andere Beschilderung"

Vor einem Jahr, als noch keine Rede von einem Landrat Michael Adam war, habe ich ihm wegen seiner populistischen Straßenbauer-Sprüche ironisch eine große politische Karriere vorausgesagt, was ja mittlerweile eingetroffen ist. Dass er jetzt den Rinchnachern die Umlenkung des Schwerverkehrs über die ausgebaute B11 verweigert, was naheliegend und sinnvoll wäre, kann also nicht wirklich überraschen. Adams Hinweis, dass man für die Rechtfertigung des geplanten (Transit)-Straßenprojektes hohe Verkehrszahlen brauche, klingt zynisch und ist eine Frechheit gegenüber den Anwohnern und auch den Brummifahrern, denen er ohne Not die Ochsentour durch den Ort und die enge, kurvenreiche Strecke nach Dreieck zumutet. Auch über Herr Huys Argument, dass die Navis die Laster ja auch weiter durch den Ort schicken würden, kann man nur den Kopf schütteln. Das genau sollte ja entsprechende Beschilderung verhindern. Es wäre ein Gebot der Rücksichtnahme und Vernunft die Strecken Rinchnach-Dreieck (aber auch Langdorf-Zwiesel) nur noch für den Ziel-Schwerverkehr freizugeben, den Durchgangsverkehr aber über die bereits vorhandenen ausgebauten Trassen zu lenken. Über die weitere Straßentrasse von Rinchnach nach Zwiesel, schweigen sich noch alle amtlichen Stellen aus. Soll es am Ende einmal über Oberasberg und Bärnzell gehen oder wie sonst? Jede Wette, dass die Pläne schon in einer Schublade liegen...

 

21.3.12 Ellenbogenmenschen

Leserbrief an PNP zum Bericht "Schauspieler Wolfgang Fierek wirbt für dritte Startbahn" vom 20. März:

 

"Damit es auch unsere Kinder und Enkelkinder richtig gut haben.‘ Eine zynischere Propaganda ist kaum vorstellbar für die betroffenen Anwohner im Erdinger Moos, denen man mit der 3. Startbahn Lebensqualität und Heimat raubt. Und warum? Weil man zu bestimmten Tageszeiten mehr ‚Slots‘ braucht, weil alle zur gleichen Zeit in den Urlaub fliegen wollen. Würden die Flüge über den Tag gleichmäßig verteilt, gäbe es auch keine Nachfrage nach einer weiteren Startbahn. Und dafür geben sie alle ihren Namen her: die Schwarzen, die Roten, die Gelben, die Bayern und Sechziger, viele Schauspieler und auch berühmte Bergsteiger, sie zeigen wessen rücksichtslosen Geistes Kinder sie sind. Und dass nun die Münchner über die weitere Startbahn abstimmen dürfen, also die potentiellen Nutznießer und nicht die betroffenen Menschen vor Ort − darin zeigt sich das Demokratieverständnis von Ellenbogenmenschen!"

 

18.3.12 "Ohrenbetäubendes Schweigen?"

Leserbrief an BBZ zur Kritik von Alfred Günther

Dr. Manfred Bullik hat in einem Leserbrief den Bürgermeister gelobt und die fehlende konstruktive Mitarbeit einiger Stadträte angemahnt. Von dieser Kritik fühlte sich auch Ex-Stadtrat Günther getroffen und kritisiert nun seinerseits Dr. Bullik, wobei seine gewohnt harsche Reaktion in dem von ihm schon wiederholt vorgetragen Satz gipfelt, man dürfe  nur kritisieren, wenn man für die Stadt etwas geleistet habe, wobei er hier offenbar nur Stadtratsarbeit anerkennt... Nun gehörte Dr. Bullik vor 14 Jahren zu den Bürgern, die mit der "Aktion bürgerfreundliche Stadt" das Bürgerbegehren gegen die diktatorische Stadtplatzsperrung erfolgreich betrieben haben. Alle, die damals dabei waren, wissen, wie aussichtslos und kräftezehrend dieser Widerstand war. Dr. Bullik und seine Frau haben auch nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid die Stadtratssitzungen weiter regelmäßig besucht, was von ihrer Liebe zur Stadt, beispielloser Geduld und Durchhaltevermögen zeugt. Über die Jahre haben sie drei Bürgermeister erlebt und sind so zu den profundesten Kennern der Zwieseler Politik geworden. Wenn Dr. Bullik dann alle Schaltjahre einmal das Gezänk nicht mehr aushält und Kritik äußert, dann spiegelt sich darin eher Leidensdruck als beleidigende Absicht. Man sollte sich die Kritik entweder zu Herzen nehmen oder ihr mit Argumenten widersprechen, denn Zwiesel leidet ganz sicher nicht an zu vielen kritischen Wortmeldungen seiner Bürger, sondern im Gegenteil am "ohrenbetäubendem Schweigen" der großen Mehrheit!

 

 

10.3.12 Solidarität mit unseren Nachbarn im Erdinger Moos!"

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Artikel vom 8.3.12 "FC Bayern und TSV 1860 für dritte Startbahn"

Dass Höneß und Co keine Rücksichtnahme auf Dörfler im Erdinger Moos kennen, mag nicht überraschen, auch nicht das Votum der Klientelparteien, die mit ihrem Fortschrittswahn in Bayern schlimmer gehaust haben als die Panduren. Auch über Charlotte Knobloch bin ich nicht überrascht, aber einen Reinhold Messner bei den Unterstützern zu finden, das tut weh, das hätte ich ihm nicht zugetraut. Nun sollen die Mingerer über die dritte Startbahn abstimmen dürfen, nicht aber die Betroffenen in der Region, die heute schon unter dem Fluglärm und den Emissionen genug leiden. So werden sogar Volksabstimmungen ad absurdum geführt, wenn über eine Sache nur die Nutznießer abstimmen dürfen. Aber auch uns Niederbayern betrifft es, denn unser Himmel blinkt nachts auch so schon wie ein Hurenhaus und tagsüber gibt es regional oft ständiges Gewittergrollen durch die Jets und was dabei sonst noch runterkommt, wäre ein eigenes Thema. Niemand hat etwas dagegen, wenn man gelegentlich einmal in den Urlaub fliegt. Doch es ist der pure Wahnsinn, was sich heute so über den Wolken tut, obwohl sich doch erst erst ein kleiner Teil der Weltbevölkerung dort herumtreibt. Unvorstellbar, wenn dies alle machen würden. Wir müssen heute sagen; "Es reicht! Wir dürfen nicht unsere Heimat immer mehr zerstören und dann im Urlaub die letzten intakten Nischen suchen. Wir müssen wieder mehr regional denken, kaufen und die Heimat so gestalten, dass man in ihr auch Urlaub machen will. Und nicht zuletzt gebietet der Anstand Solidarität mit unseren Nachbarn im Erdinger Moos!"

 

7.6.12 So gibt es nie Frieden

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Netanjahu rührt die Kriegstrommel" –wurde nicht gedruckt

 

Stellen wir uns einmal vor, der Iran würde seine israelfeindliche Rhetorik aufgeben und auf Atomkraft verzichten. Glaubt jemand ernsthaft, dass dann in Nahost friedliche Zeiten anbrechen würden? Jeder weiß, dass es nicht so ist, weil Israel weiter alles tun würde, um die Region militärisch zu dominieren. Dass es mit den Palästinensern dann friedlich und gleichberechtigt zusammenleben würde, überfordert wohl unser aller Phantasie. Die Atommacht Israel ist gerade dabei die Weltgemeinschaft in ein Abenteuer hinein zu ziehen, an dem es am Ende nur Verlierer geben kann. Auch Israel selber kann nichts dabei gewinnen, es wird danach auch bei seinen treuesten Freunden völlig unten durch sein. Das wissen auch viele Israelis, deshalb gibt es die schärfsten Kritiker der Nationalisten Netanjahu und Lieberman auch im eigenen Land.           

 

Interview zu Israel

Du äußerst dich seit Jahren immer wieder kritisch zu Israel. Was empört dich eigentlich an Israel so sehr?

 Die fehlende Bereitschaft der Zionisten mit Menschen anderen Glaubens als Gleiche unter Gleichen zusammen in einem Staat zu leben.

Doch wer das kritisiert, verweigere Israel sein Existenzrecht, so schallt es Kritikern von jüdischen Nationalisten dann immer entgegen. Doch soweit ich es verstehe gibt es wohl niemanden, der das Existenzrecht der Juden in Palästina in Frage stellt, die meisten von ihnen sind mittlerweile auch dort geboren und aufgewachsen, Palästina ist also ihre Heimat. Sehr wohl darf aber ein Staatsgebilde in Frage gestellt werden, das alle Züge eines Apartheidsregimes hat und das seit Jahrzehnten Krieg nach innen und außen führt und seine Nachbarn mit atomarer Vernichtung bedroht. 

 In der zivilisierten Welt ist es heute normal, dass Menschen verschiedener Herkunft, Sprache und Glauben ihr Land gemeinsam organisieren und – zumindest nach dem Gesetz – als Gleiche gelten. Wenn das irgendwo ein Volk, so wie in Deutschland unter Hitler, anders macht, dann stellt es sich außerhalb der zivilisierten Nationen. Die jüdische Führung in Israel fordert Toleranz und Achtung überall, wo Juden als Minderheit leben, doch im eigenen Land ist man dazu nicht bereit.

 Aus dem Iran hört man aber, man wolle den Staat Israel ausradieren…

 Ich verstehe das so, dass damit das rassistische jüdische Staatsgebilde gemeint ist, das seine Nachbarn bedroht und sich wie ein Flugzeugträger Amerikas aufführt. Selbstverständlich hat jeder Mensch auf diesem Planeten ein Recht dort zu leben, wo er geboren wurde oder wo er seit längerem lebt. Das gilt für die Israelis ebenso wie für die Palästinenser. Eine Vertreibung oder Ermordung der Juden könnte die Weltgemeinschaft niemals akzeptieren. 

 Und welche Idee schwebt dir vor, die endlich zu Frieden in Palästina führen könnte?

 Ich glaube nicht an eine Zweistaatenlösung, bzw. wenn, dann nur ohne Jerusalem, weil diese Stadt allen Religionen gehört. Meine Idee: übergangsweise ein Palästinenserstaat und ein Judenstaat und ein freies, multikulturelles Jerusalem, in dem die Volksgruppen das Zusammenleben üben, bis sie einmal zu einem einzigen Staatsgebilde zusammenwachsen. Das wird aber nur funktionieren, wenn jede Seite ihre religiösen Fanatiker kontrolliert, was aber vielleicht nie möglich sein wird. Wenn es möglich sein sollte, dann nur in einem säkularen Staat, in dem Religion nichts in der Politik zu suchen hat und nur das sein darf, was sie sein soll: Privatsache!

 

7.3.12 Dorf ärmer geworden

Leserbrief in der Bogener Zeitung zum Bericht über die Fällaktion im Mariaposchinger Pfarrgarten

Herrn Karl B. Rechtfertigungen zur Zerstörung des Poschinger Pfarrgartens beleidigen ein wenig den Verstand. Dass ausgerechnet er, der geschätzte Chronist und Autor, mit dieser unglücklichen Aktion in die örtliche Chronik eingehen wird, ist fast schon tragisch. Niemand hat etwas dagegen, wenn ein morscher Baum gefällt oder mit Verstand ausgelichtet wird. Doch ich habe unter den Baumstämmen nur einen hohlen Baum gefunden. Wenn es je eine Gefahr durch die Bäume gegeben hat, dann ist sie jetzt nicht kleiner geworden, denn bislang war der Garten ein kompakter Hain, dem der Wind nicht ankam. Die wenigen verbliebenen Bäume haben sich bislang auf diesen Schutz verlassen und Wurzelwerk und Stamm entsprechend ausgebildet. Aber hoffen wir, dass sie sich an ihre neue Rolle gewöhnen und zu kräftigen Einzelbäumen entwickeln.
Wer sich Mariaposching vom Satelliten aus näherte, etwa mit dem Bayernviewer, dem fiel schon aus großer Höhe das tiefe Grün des Pfarrgartens ins Auge, er hat etwas von einem Bannwald für das innere Dorf. Wer sich dem Garten vor Ort näherte, entdeckte eine Parkanlage, wie man sie einem kleinen Dorf nicht zutraut. Was würden manche Dörfer, die sich bemühen "schöner zu werden" für so ein Kleinod geben! Aus dieser Sicht ist unser Dorf jetzt ärmer geworden. Posching hat noch eine Reihe weiterer wunderbarer alter Baumriesen, hoffentlich wird wenigstens ihnen die nötige Wertschätzung entgegengebracht, damit sich auch noch zukünftige Generationen daran erfreuen können.

 

2.3.12 Abwrackprämie ohne Prämie?

Leserbrief an PNP zur neuen Organspenderegelung –wurde nicht gedruckt

 

Die Medizinbranche ist über weite Strecken ein Gewerbe, wie jedes andere auch. Es werden die Therapien favorisiert, die den größten Verdienst versprechen. Mit der neuen Organspenderegelung wird ein neuer Wirtschaftszweig angeschoben, der in vielfacher Hinsicht zu hinterfragen ist.  Nun soll der Mensch zum Ersatzteillager werden, verordnet von Regierungsvertretern der bekannten Klientelparteien. Natürlich werden immer nur humanitäre Beweggründe genannt und noch kann man widersprechen. Doch der Versicherte steht ab sofort unter ständigem moralischen Rechtfertigungsdruck. Die bisherige geringe Spendenbereitschaft war auch eine Art von Abstimmung über diese grausige Art der Medizin, an deren Ende der Mensch ethisch gewiss nicht mehr wert sein wird. Mich erinnert dieser neue Anlauf zur Förderung des Ersatzkanibalismus irgendwie an die Abwrackprämie, nur ohne Prämie. Das Ganze läuft wieder einmal in eine völlig verkehrte Richtung.

 

29.2.12 So ein Theater!

Kommentar in „freigeisst“

Nun bekommt Wulff also lebenslangen "Ehrensold" von 199 000 Euro für seine Kurzvorstellung als Bundespräsident. So zerstört man die letzen Illusionen auf Reste von Anstand in der Politik. Ich weiß nicht, welcher Kuhhandel zwischen den Parteien diesem Beschluß vorausging, aber er zeigt wieder einmal, auf welchem ungeheueren Sumpf wir leben. Ein Präsident, der das Amt derart beschädigt hat, verdient einfach keinen "Ehrensold", denn seine Ehre hat Wulff verloren, als er sich wie eine Hure von seinen reichen Gönnern aushalten und fördern ließ. Würdelos und zutiefst beschämend war sein Verhalten. Der Gipfel ist ja, dass er ja wegen juristischer Ermittlungen gegen ihn schließlich das Handtuch werfen mußte. Und nun- ohne deren Ergebnis abzuwarten, diese Ehrensoldentscheidung. Das ist faktisch eine Beleidigung von jedem Berufstätigen in diesem Land.

Und die Nachfolgedebatte hat auch schon wieder einiges von einem Kuhhandel. Ich habe den Eindruck, dass sich SPD, Grüne und FDP mit ihrem Kanditaten eigentlich selber verarscht haben. Sie dachten, dass sie nun der Union und Merkel eins auswischen würden, die Wahrheit ist gewiß das Gegenteil davon. Bei störrischen Kindern hilft es oft, das Gegenteil von dem zu verlangen, was man eigentlich möchte. Bei den deutschen Parteien funktioniert dieses Spiel auch, denn Gauck ist gewiss nicht das, was sie von ihm erwarten, die Zeit wird es zeigen. Richtig lächerlich war die Posse der FDP, wo ein Rössler die Kanzlerin in die Knie gezwungen haben soll. Was würden wohl die liberalen Urväter, die ihre Freisinnigkeit und Bürgerrechte gegen Feudalismus und Kirche durchsetzen mußten, dazu sagen, dass die modernen liberalen einen Pfarrer zum Bundespräsidenten haben wollen? Sie würden sich zu Tode lachen, was ihnen erspart bleibt, weil sie schon 150 Jahre tot sind. Gegen Gauck wird heute viel vorgebracht, vielleicht zu recht. Für mich ist er unwählbar geworden, als er den Geschwister Scholl-Preis annahm und sich als Widerstandskämpfer ehren ließ, der er einfach nicht war.

Und die Linken, mit ihrer Beate Klarsfeld? Ich habe sie heute auf der Pressekonferenz gesehen. Zu wichtigen politischen Vorgängen, hat sie offenbar keine Meinung. Aber sie hat einmal einen schwarzbraunen Bundeskanzler geohrfeigt, mag keine Nazis, lebt seit fünfzig Jahren nicht mehr in Deutschland und ist eine Frau. Das scheint als Qualifikation zu genügen.

 

25.2.12 Jeder Landkreis seinen "Energieberg"?

Leserbrief an BBR

Zentral oder dezentral? Das scheint bei großen Windkraftanlagen wohl die Frage zu sein. Bei der Photovoltaik sollte Dezentralität wohl das Normale sein, ebenso bei kleinen Windrädern. Der Bürger muss hier ohne behördliche Gängelung mitmischen dürfen, solange keinem Nachbarn geschadet wird. Ich bin sicher, dass zukünftig viele Haushalte ihren Strom selber erzeugen werden, wenn in der Speichertechnik endlich der Durchbruch gelingt. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass man mit ein paar Solarmodulen und Akkus den Strom, der etwa fürs Wohnzimmer benötigt wird, die meiste Zeit des Jahres selber erzeugen kann. (Noch mehr Strom kann einsparen, wer mit Holz nicht nur heizt, sondern auch noch kocht und backt.) Es gibt keinen größeren Stromsparer, als den guten alten Küchenherd. Bei großen Windrädern dagegen sollte man überlegen, ob nicht jeder Landkreis einen "Energieberg" opfert, der dann etwa in einem Genossenschaftsmodell betrieben wird. Der Anblick wäre sicher leichter zu ertragen als riesige Windräder an allen Ecken oder gar in Nähe der Wohnbebauung. Und unbedingt die Anlagen kommunal betreiben, denn dass auswärtige Investoren unser Land mit großen Windkraftanlagen überziehen, wäre nichts weniger als eine Art von Energiekolonialismus, hier gehört schleunigst ein Riegel vorgeschoben. Genauso schnell muss die Politik den absoluten Vorrang für regenerativ erzeugten Strom festschreiben, denn heute wird der oft quasi "abgefackelt", weil Konzerne den Strom ihrer Großkraftwerke verkaufen wollen und dies auch tun, weil sie noch immer an den Schalt- und Verteilungsstellen sitzen.

 

15.2.12 Demokratische Träume

Leserbrief an PNP zum Bericht "Seehofer fordert Volksentscheide"

–wurde nicht gedruckt-

Wenn wir uns, was sicher alle hoffen, zum Guten hin weiterentwickeln, dann werden die Schulkinder einmal belustigt von einer Zeit erfahren, in der noch eine Art "Steinzeit-Demokratie" herrschte und die Menschen ihr Geschick durch ein Wahlkreuzchen in die Hand von Parteien übertrugen, die dann ein paar Jahre regieren durften, wie es ihnen in den Sinn kam. Diese "repräsentative Demokratie" wird einmal als eine erste Sprosse auf der Leiter der Demokratie eingestuft werden. In den reichen Ländern funktionierte sie eine Weile so schlecht und recht, konnte aber weder Kriege, Wirtschaftspleiten noch Umweltkatastrophen verhindern. Dann forderten die Bürger die Demokratieleiter eine Sproße weiter hinauf zu steigen und erreichten so, wichtige Sachentscheidungen durch Volksabstimmungen treffen zu dürfen. Es zeigte sich, dass die Menschen vergleichsweise vernünftig entschieden, vernünftiger als die von Lobbyisten gesteuerten Parteien zuvor. Weitere Sprossen erklomm man, als man nur noch die jeweils Betroffenen von Entscheidungen abstimmen ließ und die Politiker zu ausführenden Mangern degradierte.. Aber genug geträumt: die Parteien, denen die Verfassung eigentlich nur ein "Mitwirkungsrecht" einräumt, werden ihre Macht nicht leicht abgeben. Die Rechten sowieso nicht, weil ihnen Demokratie nur Instrument für gute Zeiten ist, und die Linken nicht, weil sie als "Avangarde" am besten zu wissen glauben, wie der Hase laufen soll. Wir werden ja sehen, wie ernst es Seehofer mit Volksentscheiden ist und wer ihm hilft sie durchzusetzen.

 

14.2.12 Stadtplätze brauchen Verkehr

Leserbrief an BBZ zu einem alten Zwieseler Thema

Was Herr G.  heute fordert, war auch vor 15 Jahren schon bekannt. 1997 habe ich in einem eindringlichen Brief an die Presse formuliert, dass es eine erfolgreiche Fußgängerzone am Stadtplatz nur geben kann, wenn zuvor eine innerstädtische Umgehung zur Frauenenauerstraße eingerichtet wird. Doch der Redaktionsleiter hat darauf nicht reagiert und den Stadtrat bei seiner dilettantisch-diktatorischen Stadtplatzsperrung unterstützt. Heute ist die Lage noch schwieriger geworden, die Einkaufscenter liegen beinah gänzlich fernab vom Stadtplatz. Am Anger, bei Schott und am Arberzentrum haben sich neue "Stadtplätze" gebildet, wobei man nun den Anger durch Verkehrsentzug auch noch den Todesstoß versetzen will. Wer glaubt, den alten Stadtplatz alleine mit Gastronomie, Ämtern und Banken attraktiv machen zu können, der irrt, nun wird sogar noch das Waldmuseum verlegt.
Ich bin mir heute sicher, dass Fuzos in kleineren Städten nicht funktionieren können. Selbst in Deggendorf machen Läden dicht, erst das große Hertie, nun "Nordsee", weil es einfach nicht genug Kundschaft gibt. In Vilshofen dagegen, wo am Stadtplatz noch geparkt werden darf, scheint es anders zu sein. Mein Fazit: Man tötet die kleinen Städte, wenn man ihnen den Verkehr nimmt! Mein Vorschlag: Erst innerstädtische Umfahrung bauen und dann Einbahnstraße am Stadtplatz, Parkplätze und ein verkehrsberuhigter Platz auf der heutigen zweiten Spur. Wenn dann noch die Hauseigentümer wieder bezahlbare Mieten verlangen, könnten die Leerstände schnell verschwinden.



Anmerk zum Brief von Herrn Günther bzgl. Stadtplatz

Es mag schon sein, dass irgendwo unter besonderen Bedingungen, eine Fußgängerzone auch in einer kleineren Stadt funktioniert, in Zwiesel hat sie das auf jeden Fall nicht, wie wir beim Massenexperiment 1998 leidvoll erfahren haben.
Der Umstand, dass Herr Günther heute genau jene meiner Forderungen vertritt, wegen der er mich seinerzeit attackiert hat, nämlich den innerstädtischen Bypass zur Frauenauerstraße, spricht für seine Lernfähigkeit. Aber ich stimme ihm auch bei vielen seiner öffentlichen Wortmeldungen durchaus zu, er ist einer der Wenigen, die sich in Zwiesel überhaupt noch zu Wort melden, sonst scheint große Gleichgültigkeit zu herrschen.

Zum Stadtplatz. Es gibt dort heute keinen "guten Verkehr" mehr, also keinen Zielverkehr, mangels attraktiver Ziele und den fehlenden Parkmöglichkeiten davor. Es gibt also nur noch "schlechten Durchgangsverkehr". Durch eine Einbahnregelung würde dieser halbiert werden und seine Immissionen minimiert, wenn man ihn bergab leitet. Wenn dann die stillgelegte Fahrbahn auf halber Länge zu Kurzparkplätzen umgewidmet würde, dann würden sich auch wieder Verdienstmöglichkeiten für diverse Gewerbe entwickeln. Nützte man dann den Rest der stillgelegten Fahrbahn für Biergärten, eine Bühne und den Wochenmarkt, dann könnte der Stadtplatz vielleicht wieder so lebendig werden, wie wir es von früher her kennen. Doch am Anfang steht der erwähnte Bypass, der ja auch nur einbahnig sein muss und deshalb nicht nur über den Blöcherplatz von Weikl, sondern vielleicht auch am Finanzamt vorbei geführt werden könnte.



13.2.12 Die Donau fließt, wo man sie lässt

(Leserbrief an Vilshofener Zeitung)

Angeregt durch das beeindruckende Foto vom Eisstoß bei Sandbach, haben wir einen Ausflug gemacht, um den Eisgang auf der Donau im Bild zu dokumentieren.
Ob nun in Pfelling, Mariaposching, Deggendorf, Niederaltteich, Hofkirchen oder Vilshofen: solange die Donau fließen kann, treiben auf ihr nur dünne Eisplatten, die von den strömungsberuhigten Randbereichen abbrechen. Was dann ein Stauwerk, wie das Kachlett anrichtet, hat letzten Sonntag auch zu einer kleinen Völkerwanderung geführt. Wer das Packeis bei Sandbach mit eigenen Augen gesehen hat, wird nie mehr die Lügen glauben, dass Schleusenanlagen die Zahl der schiffbaren Tage erhöhen. Der Main-Donaukanal ist wegen seiner vielen Schleusen zuerst in Eisstarre verfallen. Die Folge Frachtkähne sind vom Eis gefangen und die Schleusentore haben Eispanzer. Man kann nur hoffen, dass die Staudammbefürworter von der CSU ihren Augen mehr trauen als den Märchen der Lobbyisten von der Bau- und Strombranche

6.2.12 Ist nun Syrien dran? Danach der Iran und wer dann?

Kommentar in „freigeisst“

Die Intervalle, in denen uns Länder im Orient als unerträgliche Unrechtsstaaten medial präsentiert werden, werden immer kürzer. Nach Libyen- nun also Syrien. Ob die kursierenden Handyclips von massiver staatlicher Gewalt das wahre Geschehen zeigen, weiß man nicht. Falls ja, scheint nun auch das letzte säkulare Land in der Region in Barbarei zu versinken und als Folge zeichnet sich ab, dass über kurz oder lang der ganze Orient von islamischen Fundamentalisten regiert werden wird, was vermutlich weder die Demokratie noch den Frieden voranbringen wird. Toleranz und Menschenrechte wohl auch eher nicht, zumal in Syrien 40 Protent der Bevölkerung nicht dem Islam angehören.

Und wieder läuft es nach dem immer gleichen Muster ab: oppositionelle Gruppen fordern zu Recht mehr Rechte für sich, ermuntert durch  den Regimesturz in den Nachbarländern. Eine hochgerüstete Diktatur reagiert, wie man es kennt, mit Gewalt. Vermutlich legen auch interessierte ausländische Geheimdienste Feuer und das folgende Blutvergießen wirkt wie ein Brandbeschleuniger, weil es wegen der unschuldigen Opfer immer größere Empörung und Hass entfacht und damit sich selber schürt. Dann kommen die westlichen Großmächte, die Syrien, weil es sich ihrer Kontrolle entzieht, schon lange im Visier haben und schon wird in den Medien über militärisches Eingreifen debattiert, und sogar die Grüne Claudia Roth rollt (in der Nachfolge der Befürworter "gerechter Kriege" Scharping und Fischer) schon wieder entsetzt aber entschlossen mit den Augen...

Mir ist auch dieses Mal wieder nicht wohl bei dem Szenario, denn es gibt zuviele Fragen dazu, auch wenn ich die Kritik am undemokratischen Assad-Regime für richtig halte. Doch wenn sich ausgerechnet die USA wieder an die Spitze der Empörten stellen, dann läuten bei mir alle Alarmglocken, denn nach den Kriegsverbrechen der letzten Jahre hat kein Land auf diesem Planeten weniger moralisches Recht auf andere Mordbrenner mit dem Finger zu zeigen. Oder wenn die ölreichen Golfstaaten, die keinen Deut demokratischer sind als Syrien, ins selbe Horn blasen, dann kann etwas nicht stimmen. Oder die Türkei, deren Rolle mir nicht ganz klar ist. Von ihren blutigen Feldzügen gegen die Kurden ließen sich wohl auch grausige Handyvideos ausstrahlen. Und auch das laute Schweigen Israels zu den Vorgängen in Syrien scheint mir ein untrügbares Zeichen dafür zu sein, dass wieder etwas überhaupt nicht koscher ist, denn Syrien ist seit jeher der erklärte Feind Israels. Wie wir an den Beispielen Irak, Afghanistan, Ägypten und Libyen sehen, gibt es nach den Kriegen und Aufständen erst einmal vor allem Chaos und neues Unrecht. Und wenn sich Hillary Clinton heute so sehr über das - auch von mir kritisierte - Veto Russlands und Chinas im Weltsicherheitsrat ereifert, dann kann ich ihr nur raten, dass die USA einfach selber mal mit gutem Beispiel vorangehen sollen und ihre ständige Blockadehaltung, etwa wenn es um Israels Verbrechen geht, einmal aufgeben. Vielleicht sollten sie den Sicherheitsrat einmal selbst in Frage stellen, der wegen wirtschaftlicher und strategischer Interessen, überhaupt nicht die Meinung der Völker dieser Welt widerspiegelt und mit seinen Entscheidungen nur sein eigenes Süppchen kocht. Wie wäre es mit Abstimmungen im UN-Plenum? Ach ja, da tummeln sich ja überwiegend die armen ausgebeuteten Länder, deren Meinung Washington ja nun gar nicht interessiert...

 

2.2.12 Wie 1983

Kommentar in „freigeisst“

Statt sich zu freuen, dass die USA endlich ihre Besatzungstruppen in Deutschland verringern wollen, wird wegen möglicher regionaler wirtschaftlicher Einbussen gejammert. "Bleibt doch da, liebe Besatzer, ihr dürft gerne weiter über unseren Köpfen mit eueren Höllenmaschinen herumtoben, mit Kanonen und Panzern herumballern und Land und Grundwasser weiter mit allen möglichen Giften belasten und von deutschem Boden aus weiter aus völkerrechtswidrige Kriege führen!" 

Gewiß brauchen die betroffenen Gewerbe und Beschäftigten vor Ort die Unterstützung von Land und Bund, damit die freiwerdenden Flächen zu neuen zivilen Chancen werden. Doch wer um weitere Besatzung bettelt, der kann wohl nicht bei Trost sein...

Die Amis brauchen weniger Standorte und Manövergebiete in Deutschland, einmal, weil sich ihnen genug Länder, des "neuen Europa" andienen, wie sie Kriegsminister Rumsfeld einmal genannt hat, und sie brauchen weniger Manöverplätze, weil sie genügend Kriege führen, wo sie ihre neuen Waffen gleich richtig ausprobieren können. Und sie sind völlig pleite, was aber für Eroberungskriege noch nie ein Hinderungsgrund war.

Doch was für ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen: am Tage der Verkündigung der konkreten Abzugspläne verkündet die NATO, dass sie in Ramstein das Zentrum für die "Raketenverteidigung" einrichten will, was nichts anderes bedeutet, als dass Amerikas "Krieg der Sterne" einmal von Deutschland aus gesteuert werden soll. Und auch der deutsche Verteidigungsminster erklärt, dass wir Deutschen uns mit unseren Patriot-Raketen beteiligen und der rheinlandpfälzische Obersozi Beck strahlt und erklärt, dass es ein Gewinn sei für sein Bundesland... Da haut es einem den Vogel raus! Wer solche Linken hat, braucht keine Rechten mehr.

Ist es eine Form von partieller politischer Senilität, dass die deutsche Politik nicht erkennt, was gerade wieder einmal mit uns geschieht, oder ist es eine schon krankhafte Form von Unterwürfigkeit? 

In beiden Fällen verstößt die Regierung gegen ihren Amtseid, in dem sie sich verpflichtet  Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Wer Demokratie auch nur ein wenig ernst nimmt, der muss über eine so folgenschwere Entscheidung die Bevölkerung entscheiden lassen. Ich glaube man braucht kein Prophet zu sein: das kann leicht so werden, wie seinerzeit 1983, als es um die Pershings ging. Das Prinzip ist dasselbe, die Raketenstandorte in Polen und Tschechien und ihr Zentrum in Ramstein sind schließlich eine Einheit und ein Ziel, auch moralisch gesehen. Und sie sind werfen die Rüstungsspirale aufs Neue an und sind der erste Schritt in einen neuen kalten Krieg.

 

30.1.12 Gegen Dobrinths üble Sprüche

Kommentar in „freigeisst“

CSU-Generalsäkritär Dobrinth, CSU-Innenminister Hermann, CSU-Bundesinnenminister Friedrich – alle zeigen zu Beginn des Jahres 2012 wieder, wess Geistes Kind sie sind. Die Republik wird seit Monaten von Nazimorden erschüttert, die wie es scheint unter den Augen von Verfassungsschutz und Polizeibehörden einiger Bundesländer stattfanden. Und was machen die genannten Herren in politischer Verantwortung von der CSU? Streuen sie sich Asche aufs Haupt oder stellen sie endlich die Weichen anders und sorgen dafür, dass derartiges nie mehr vorkommt und ziehen sie die Verantwortlichen in den Behörden zur Rechenschaft?Nein, sie machen eine andere Front auf und rechtfertigen die Ausspionierung von Abgeordneten der Linken durch den Verfassungsschutz und Dobrinth schwafelt sogar von möglichen Verbotsverfahren in dieser Richtung.

Was passiert nur in solchen Köpfen, allesamt geboren viele Jahre nach dem Krieg? Sind sie völlig geschichtslos? Oder sind sie nur PR-Leute ihrer Partei, die von ihrem politischen Versagen durch „Haltet den Dieb-Rufe“ in die andere Richtung ablenken wollen? Können sie sich nicht von den eingepleuten Reflexen des kalten Krieges lösen? Oder fangen sie wie Pawlows Hunde an zu speicheln und zu sabbern, wenn eine bestimmte Glocke läutet? Machen sie wie engagierte Advokaten einfach nur ihren Job und betreiben das Geschäft derer, die sie dafür bezahlen, ohne nach Wahrheit und Schukd zu fragen? Oder sind sie ideologisch am Ende selber Nazis? Vielleicht sind sie von allem etwas, gewiss aber ethisch und geschichtlich mit Blindheit geschlagen.

Auch wenn ich nicht glaube, dass sich diese Herren und ihre Partei von mir belehren lassen, so will ich doch die Debatte aus meiner Sicht ergänzen und hoffen, dass sich wenigstens ein paar von ihnen, deren Verhalten und Denken noch nicht völlig konditioniert und dressiert ist, ein paar neue Gedanken machen
.

 

20.1.12 Gedanken zum Faschismus

1

Brecht sagte, der Faschismus sei eine Erscheinungsform des Kapitalismus, wörtlich: „Der Faschismus ist eine historische Phase, in die der Kapitalismus eingetreten ist, insofern etwas Neues und zugleich Altes. Der Kapitalismus existiert in den faschistischen Ländern nur noch als Faschismus und der Faschismus kann nur bekämpft werden als Kapitalismus, als nacktester, frechster, erdrückendster und betrügerischster Kapitalismus.“ (aus: fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit“)

Ob Dampf, Flüssigkeit oder Eis – so unterschiedlich diese Aggregatzustände auch erscheinen, immer sind sie nichts anderes als Wasser. Beim Kapitalismus ist es ähnlich: In reichen Ländern gestattet er bürgerliche Freiheiten: Rede- und Pressefreiheit, eine einigermaßen funktionierende Gewaltenteilung mit freier Justiz und Parlamentarismus, freie Wahlen, die Freiheit der Kunst und Gewerbefreiheit, Religionsfreiheit usw. Auch wenn viele nur Scheinfreiheiten sind und sich bei kritischer Durchleuchtung als Mogelpackungen herausstellen… 

Kommt es aber zu massiven wirtschaftlichen Problemen und in der Folge zu Protesten der Bevölkerung, werden die Bürgerrechte zurückgefahren, bis der Kapitalismus schließlich bei Not und schreiender Ungerechtigkeit alle bürgerlichen Maskierungen fallen lässt und der braune Abgrund mit seiner totalitären Fratze sichtbar wird.

Die Geschichte lieferte unzählige Male den Beweis für die immergleiche Abfolge: Erst kommt die Bespitzelung der kritischen Köpfe, dann ihre Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung, schließlich Krieg gegen einen äußeren Feind, damit national wieder Notzusammenhalt entsteht und im Kanonendonner alle Schreie unhörbar werden und die Völker wieder ums nackte Überleben kämpfen und dabei die Verursacher der Leiden vergessen.

Man braucht dazu gar nicht die Geschichte zu studieren, sondern nur das tägliche Geschehen beobachten - alle Aggregatszustände des Kapitalismus sind weltweit ständig irgendwo vorhanden: da die parasitären Verschwendungsgesellschaften mit ihrer unanständigen Konzentration von Reichtum, dort die ausgeplünderten Länder, in denen nackter Terror und Willkür herrschen.

 
2

Als 1945 der deutsche Faschismus, also dieser brutalste Aggregatzustand des nationalistischen Kapitalismus, das Land in Scherben gelegt hatte und die alliierten Sieger und die durch die jüngste Geschichte weise gewordenen Verfassungsväter Regeln festschrieben, damit sich die Katastrophe nie mehr wiederholen sollte, entstand ein Grundgesetz, das die Bürgerrechte und das demokratische Prinzip festschrieb, nicht aber die Wirtschaftsform und auch nicht die Form der Demokratie.

Das war nicht im Interesse des Kapitals, deshalb begann schon bald wieder das altbekannte Spiel wie vor dem Krieg, der politische Kampf der Habenden gegen die Habenichtse, jahrzehntelang vor allem als politische Propaganda auf allen kulturellen Ebenen, eingebettet in reichlich Brot und Spiele und mediale Verdummung der Menschen. Eine Studie belegte kürzlich, was jeder, der nicht völlig blind war, sowieso sah: Aus den Reichen vor dem Krieg wurden die Reichen nach dem Krieg und der Staatsapparat wurde im hohen Maß von jenen geführt, die auch unter dem Faschismus die Ausführenden waren, wer sollte es auch sonst sein? In Schulen und Behörden, in Politik, Justiz, Militär und den Geheimdiensten wirkten also weiter viele alte Kräfte. Auf höchster politischer Ebene wurde von den Regierungen die Verfassung unzählige Male verwässert und verändert, und das alles geschützt vom Inlandsgeheimdienst, dem „Verfassungsschutz“. (Was für ein sprachliches Lügengebilde orwellscher Prägung!) Tatsächlich kümmerte sich die Geheimdienste, in dem sich besonders viele Experten aus brauner Zeit versammelten um jene, um die sie sich früher schon „gekümmert“ hatten, faktisch um jene, die auf die ursprüngliche Verfassung verwiesen und gegen ihren Mißbrauch das Wort ergriffen: um liberale Bürgerrechtler oder Kommunisten.

Heute, wo die Gier von Banken und Konzernen die Märkte weltweit ins Chaos gestürzt und sich mehr denn je der Reichtum in den Taschen weniger gesammelt hat, scheinen wir uns wieder der Grenze eines der beschriebenen „Aggregatszustände“ zu nähern, wobei ich sehr hoffe, dass ich mich mit diesem Verdacht irre.

3

Der obigen Sichtweise nach, wird der Leser mich nun als Linken einstufen und er hat recht damit, wenn es um die Ablehnung des parasitären Kapitalismus, des Kolonialismus und des Militarismus geht. Wenn das Links ist, dann bin ich es wohl auch in diesen Bereichen. Doch habe ich vor Gleichmacherei, linkem Bürokratismus und Bonzentum nicht weniger Abscheu und hätte deswegen vermutlich mein Leben – hätte ich in der DDR gelebt – wohl in Bautzen verbracht oder wäre vor der muffigen Spießigkeit und Unmenschlichkeit der Funktionäre in den Westen geflüchtet. Auch wenn ich an den Städtebau im früheren Ostblock denke oder an die Landwirtschaft, oder an den Fortschrittswahn und die damit einhergehende Naturzerstörung, dann bin ich, falls derartiger Wahnsinn „links“ sein sollte, alles andere. Gleiches gilt für gesellschaftszerstörende Übertreibungen durch den linken Emanzipationswahn, etwa den Rollentausch aus politischem Prinzip und die damit verbundene Zerstörung von Familien, auf Kosten der Kinder. Hier bin ich also auch nicht „links“, im Gegenteil. Und nicht zuletzt - als Individualist und Freidenker ist mir alles Massenhafte, Herdische ein Grauen. Meine größte Distanz zum „Linken“ ergibt sich aber aus demselben Grund, wie ich es zum „Rechten“ habe: Beide Richtungen unterscheiden sich nicht in ihrem Materialismus, beide erhoffen sich ihr Glück durch „Wachstum“ und ständige materielle Neuerung. Die einen wollen Reichtum für Wenige, auf  Kosten der Vielen und jene wollen möglichst dasselbe für sich, was alleine aus mathematischen Gründen nur auf einem Level möglich wäre, der irgendwo zwischen dem heutigen und dem der 3. Welt liegen würde, erst recht, wenn unser Wohlstand nicht mehr auf der ganzen Welt zusammengestohlen würde.

(Fußbote dazu: Die "Käfighaltung" von Menschen in Wohnsilos gab und gibt es gleichermaßen in Ost wie West, die Agrarsteppen und Massentierhaltung in der Landwirtschaft ebenso und kaum weniger die übrigen aufgeführten Fehlentwicklungen). 


4

Doch wenn – um den Kreis zu den CSU-Scharfmachern wieder zu schließen – Linke von CSU-Mandatsträgern rechten Mördern gleichgestellt werden, dann gebietet es der Anstand zu widersprechen, denn es waren Kommunisten, die immer an fordester Front gegen den Naziterror gekämpft haben, deswegen waren sie auch die ersten, die von den Nazis in die Konzentrationslager gesperrt und viele von ihnen dort umgebracht wurden.

Deshalb deuten Dobrinths Sprüche auch auf eine Verwahrlosung im Denken und politischem Urteilen.


16.1.12 Knieschuß

Leserbrief an PNP zum Artikel vom 16.1.12 "Ostbayern werben für bessere Anbindung nach Tschechien"


"Straßen ertüchtigen", "in Donauhafen einspeisen" - soviel Blumigkeit für etwas so Zerstörerisches wie weiteren Straßenbau durch eine so sensible Region wie den Bayerischen Wald!  Lokalpolitikern, die ihre Heimat zur internationalen Durchgangsregion machen wollen, geben sich als Werkzeug für fremde Wirtschaftsinteressen her. Klar will die tschechische Wirtschaft möglichst viele Transitwege nach Westen- doch dass wir auch noch darum betteln, dass sie uns ihren Transitverkehr schenken wollen, das ist kein Schildbürgerstreich mehr, das kommt einem absichtlichen Schuß ins eigene Knie gleich. Obwohl unsere bestehenden Straßen in einem teilweise erbärmlichen Zustand sind, selbst die Lebensader A3 streckenweise wegen Straßenschäden kaum mehr befahrbar ist, will man Geld, das uns hinten und vorne fehlt, in neue Straßen stecken, statt die alten zu erhalten. Im Bericht heißt es, dass die bayerische Delegation "frohgemut" aus Tschechien heimfuhr. Na ja, beim Leichentrunk wird es ja öfter ganz lustig...

 

16.1.12 Jagdszenen auf ostbayerischer Schrott- Autobahn

Leserbrief an PNP zum Bericht: Autofahrer nach Panne auf A3 totgefahren

Haben ähnliche Erfahrfungen gemacht: Panne auf A3 bei Dunkelheit: Trotz Warndreieck und Warnblinkanlage lieferten sich pausenlos Lastzüge an der Pannenstelle riskante Überholmanöver, einmal sogar Gefahrenguttransporter,  dazwischen geisteskranke Pkw-Raser, die mit annähernd 200 km/h die irre Jagdszene (bei Dauerregen) vervollständigten. Im Auto auf Hilfe zu warten, wäre einem Selbstmordversuch  gleichgekommen.
Ich bin mir sicher, dass unsere Panne - und die einiger anderer auf dem Autobahnabschnitt - eine Folge des katastrophalen Straßenzustands der rechten Spur war. Das ist kein Durchschütteln mehr, sondern es ist ein Stakkato schier achsbrechender Schläge.
Trotzdem gibt es auf den bekannten Schadensabschnitten weder Tempobeschränkung noch Überholverbot. Auf der rechten Spur ist eigentlich nur Schritttempo möglich, doch würde sich dazu jemand entschließen, könnte er sich gleich die Kugel geben. 

 

13.1.12 Erdrückende Enge

Leserbrief zum Bericht vom 11.1.12 "Jungbulle tötet Landwirt"

–wurde nicht gedruckt-

Der tragische Tod des Bauern sollte Anlaß sein, über die Mastbullenhaltung nachzudenken. Der Landwirt soll in einem Laufstall mit fünf Jungbullen durch ein angreifendes Tier tödlich verletzt worden sein. Ich war unlängst in so einem Stall und die Bilder haben sich unvergesslich in meinen Kopf eingebrannt: Koppeln von der Größe einer Pferdebox, darin in jeder dicht an dicht fünf schwere Mastbullen - eine Enge, in der sich nie mehr als ein Tier hinlegen kann - wo es dann Exkremente und Tritte der Stehenden abbekommt. In einem solchen "Laufstall" - was für ein beschönigender Name! -  braucht es kein aggressives Tier, da muss sich nur eines der armen Kolosse umdrehen und man wird als Mensch zwischen den Tieren oder an der Wand zerquetscht. Wie die Verhältnisse im Stall des verunglückten Bauern waren, geht aus dem Artikeln nicht hervor, aber die windigen Vorschriften verlangen für einem Bullen nur 1,5 bis 3 Quadratmeter Raum, da war die alte Anbindehaltung mit eigenem Liegeplatz ja noch vergleichsweise tierfreundlich.Artgerecht wäre aber die Weidehaltung oder zumindest die kombinierte Stall- und Hofhaltung mit tiergerechten Liegeplätzen. Aber Bewegung ist wohl dem schnellen Erreichen des Schlachtgewichts nicht förderlich.Und Veterinäre und Agrarpolitiker? Ich höre sie nur schweigen....

 

10.1.12 Vom stetigem Wachsen unserer Unfreiheit

Kommentar in „freigeisst“

Ich empfinde es als erniedrigend, wenn der Staat dir Kontrolleure ins Haus schickt, um dein Brennholz und deinen Ofen zu kontrollieren, so als wärst du ein Volltrottel, der nicht weiß, wie er seine Stube zu heizen und sein Brennholz zu lagern hat. (Für einen Waldler, der sein Leben mit Holz geheizt hat, ist das nichts weniger als ein Anschlag auf seine Würde...)

Dass man die Schornsteinfeger dafür mißbraucht, wird ihrem Berufsstand wenig Ehre einbringen. 

Unter dem Deckmantel von Vorsorge, Sicherheit und Umweltschutz rutschen wir so immer weiter in Bevormundung und Dikatur. Gleichzeitig wächst die Anarchie und vollkommene Regellosigkeit im internationalen Wirtschafts- und Finanzbereich und dessen zerstörerische Auswirkung auf unsere Lebensgrundlagen.

Doch gegenüber der Bevölkerung werden die Gängeleien verschärft und die Daumenschrauben angezogen, auch durch Sozialabbau und damit einhergehend der totalen Durchleuchtung der "Vermögensverhältnisse" der kleinen Leute. (Großunternehmen werden dagegen nur alle Jubeljahre geprüft, wenn überhaupt.) Die Sozialgesetzgebung und die Steuerbehörden haben das Bankgeheimnis gekippt und im Namen der Terrorvorsorge werden Telefongespräche, Konten und Emails ausgespäht. Immer findet sich ein Grund, die Menschen in ihren ureigensten Bereichen zu reglementieren. Unter dem Deckmäntelchen "Umweltschutz" werden laufend Geschenke an Wirtschaft und Kontrollbehörden verteilt, und der Betrieb von alten Autos oder Heizungen so verteuert, dass Neuanschaffungen getätigt werden müssen. Die damit einhergehende Verschwendung von Rohstoffen und Energie kommt in den Berechnungen nicht vor, Hauptsache Wachstum, nach Sinn und Zweck wird nicht gefragt.
Und so wird das Land von einem immer dichter werdenden Filz von Paragrafen und irrwitzigen Vorschriften überzogen, der alles selbstständige Denken und herkömmliches Leben und Wirtschaften zunehmend erstickt. Verbrochen wird das alles von weltfremden, gutmeinenden, schwarzen, roten und grünen Politikern ohne Augenmaß, die sich von überzeugungsgewaltigen  Lobbyisten und gekauften Experten vor sich hertreiben lassen. Umgesetzt wird dann alles von Bürokraten, die ihre Formulare und Datenspeicher für den Nabel der Welt halten.
Wer Nietzsches Satz vom Staat, als dem kältesten aller kalten Ungeheuer als Übertreibung empfand, wird mit jedem neuen Tag eines Besseren belehrt.

 

5.1.12 Heiße Luft und schöner Schein

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Wulff denkt nicht an Rücktritt"

"Für Rücktritt stehe ich nicht zur Verfügung!" Dieser freche Spruch vom Eisenbahndemontierer Mehdorn ging mir durch den Kopf, als ich Wulffs Erklärung im Fernsehen verfolgte. Nach wie vor findet er es nicht schlimm sich vom Industrie- und Geldadel Urlaubsreisen und Kredite spendieren zu lassen und begreift nicht, dass er damit seine Souveränität aufgab und die Demokratie schwer schädigte, die immer mehr nur noch aus heißer Luft und Komparsen wie aus amerikanischen Sitcoms besteht. Grausam, was aus diesem niedersächsichem Sumpf schon alles an die Spitze des Staates drängte! SPD-Chef Gabriel hat zum Jahreswechsel die Affäre Wulff eilfertig für beendet erklärt, wohl in Sorge, dass am Ende noch sein früherer Chef, der "Kanzler der Konzerne und Förderer des Casinokapitalismus", der im selben Nest ausgebrütet worden war wie Wulff, ins Visier genommen würde, oder die Maschmeyerein oder der juristische Ablasshandel um den VW-Konzern. So was gäb es bei uns in Bayern natürlich nicht, hier entdeckt man aktuell sogar die Basisdemokratie: Ude lässt die Münchner (und nicht die Betroffenen im Erdinger Moos) über die dritte Startbahn abstimmen und Seehofer möchte sogar ganz Bayern darüber abstimmen lassen, denn je mehr Nichtbetroffene eine Stmme haben, umso eher kommt das gewünschte Ergebnis heraus...

 

20.12.11 "Ordinärer, frustrierter Trampel mit Emanzengehabe"

Anmerkung zu Monika Gruber 2011 Bayrisches Fernsehen 30.12.11

Sie wurde zur lustigsten Bayerin gewählt und macht nun auch über Bayern hinaus Karriere. Auch ich kann darüber schmunzeln, wenn sie behauptet, dass Männer die Wohnung zumüllen und bei Frauen dasselbe Verhalten "Deko" heißt. Ansonsten wird die Gruberin aber immer ordinärer in ihren Scherzen und wenn sie behauptet, dass alte Männer wie nasse Hunde stinken, oder wenn sie eine Ministerin "Wurfmaschine" nennt oder alle Babys schön- "weil man sie ja nicht zurückschieben kann" - dann kommt sie mir nur noch vor, wie ein ordinärer, frustrierter Trampel mit Emanzengehabe, die, um Gejohle beim schenkelklopfenden Publikum zu ernten, vor keiner Derbheit zurückschreckt. Aber um als Bayer(in) in Deutschland Karriere zu machen, mußte man sich schon immer gschert und deppert geben, da freuen sich die Preissn!

Unter Kabarett, erst recht unter politischem Kabarett stelle ich mir etwas anderes vor. Dies gilt im gleichen Maße auch für Grünwald, wenn er - wie vor einiger Zeit - die bodenständige Mundart von Waldlern und Oberpfälzern verspottet.

Merke: Verspotten darf ein Kabarettist nur "die da oben", also die korrupte oder servile Politik- und Bürokratenkaste und ihre reichen Strippenzieher, er soll aufklären und die Lächerlichkeit des politischen und wirtschaftlichen Treibens aufzeigen und den Menschen die Angst vertreiben, durch seine eigenes couragiertes Beispiel und in dem er mithilft, sich die frostigen Mächtigen und ihre Götter "kleinzulachen". Doch auch über eigene Widersprüchlichkeiten darf ein Kabarettist spotten, ebenso über die allgemeine Blödheit. Was für Kabarettisten gilt, gilt im selben Maße auch für Barden, Literaten und Journalisten. Doch wer gegen Alte, Mütter oder Volksgruppen spottet, die sich sprachlich noch nicht haben gleichschalten lassen, ist einfach nur ein bezahlter Depp.

 

24.12.11 Sodom und Gomorrha

Kommentar in „freigeisst“

Aus Israel hört man nur Nachrichten, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. In diesen Tagen wurde berichtet, dass jüdische Siedler im Westjordanland die dort ansässigen Araber immer mehr terrorisieren und den Bauern 20 000 Olivenbäume gefällt haben, um ihnen die Existenzgrundlage zu nehmen und so zu vertreiben. Wer seinen Nachbarn uralte Olivenbäume fällt, der kann nur vollkommen ignorant und moralisch verkommen sein. Ich bin es heute leid Verbrechern, nur weil sie von Israelis begangen werden, mit religiöser Umnachtung von fanatischen Gruppen zu entschuldigen, denn diese Fanatiker haben heute die Regierungsmacht und sie schützen den Terror ihrer Siedler und begehen selber welchen auf internationaler Ebene. Was in Israel seit Jahren geschieht, empört mich, auch weil ich mich selber immer als sein Freund betrachtet habe und weil mein Land durch blinde Unterstützung eine Mitschuld an den Geschehnissen trägt.

Im letzten Frühjahr, kurz bevor unsere Aufmerksamkeit völlig von den Schwindeleien Guttenbergs, dem japanischen Supergau und den Aufständen in Tunis und Kairo in Beschlag genommen wurde, gab es die Meldung, dass die palästinensichen Führer gegenüber Israel bei Geheimverhandlungen zu unglaublichen Zugeständnissen bereit gewesen seien, was in ihrer Bevölkerung Empörung verursachte. Der eigentliche Skandal aber, dass Israel trotz der Zugeständnisse die Verhandlungen abgebrochen hat, wurde in unseren Medien gar nicht thematisiert. Und so darf die nationalistische Regierung in Israel bis heute Frieden und Zweistaatenlösung verhindern und bekommt aus Deutschland sogar noch ein drittes U-Boot fast geschenkt, damit es einmal seine Atomraketen unbemerkt an seine Widersacher herantauchen kann? Wer glaubt, dass dies in Zukunft immer nur den Iran treffen könnte, der ist möglicherweise blauäugig, denn einem Staat, der offensichtlich in seiner jetzigen Form nur durch Alimentierung von Außen und durch Feindschaft mit seinen Nachbarn bestehen kann, dem ist einiges an Unberechenbarkeit zuzutrauen.

Auch Gaza ist immer noch ein großes Gefängnis und nicht nur Araber in der Westbank, sondern auch arabische Israelis werden immer mehr diskriminiert. Von all diesen Verbrechen - und von massiven sozialen Unruhen - wird durch Kriegstreiberei gegen den Iran abgelenkt, weil dessen Führung Israels Politik entschieden kritisiert. Und Amerika, Israels Schutzmacht, protestiert zwar immer wieder, tut aber nichts um seinen "Flugzeugträger" in Nahost nicht zu verstimmen. Bei Cyberattacken gegen den Iran, wie den Stuxxnet-Angriffen gegen Atomanlagen, arbeitet man offenbar sogar zusammen. Und Fachleute behaupten auch, dass Luftbilder von jüngsten Explosionsorten im Iran alle Merkmale von Luftschlägen zeigen. (Doch der Iran nimmt die Schuld für die Explosionen auf sich, denn im anderen Fall müßte er ja Vergeltung üben und würde die Welt in einen Krieg stürzen. Dies zeigt wohl, dass auch Teherans Regime nicht von allen guten Geistern verlassen ist. Leider wird die besonnene Reaktion seine Angreifer zum Weitermachen ermunteren, weil es von den westlichen Komissköpfen als Schwäche ausgelegt wird.)

Aber Israel lässt einen nicht nur bei seinem militärischem Treiben ratlos zurück, auch beim Vordringen von religiös-orthotoxen Gesetzen, kann man nur den Kopf schütteln, etwa bei getrennten Abteilen für Männer und Frauen in Bussen oder Verbot von Frauenbildern in der Öffentlichkeit. In einigen Städten mit orthotoxer Dominanz, verlangen Schilder schon, dass Frauen und Männer verschiedene Gehsteige benützen und im Supermarkt an verschiedenen Kassen anstehen sollen. Da hat sogar Amerikas Aussenministerin angemerkt, dass derartiges mehr zu Taliban und Mullahs passen würde.

Gleichzeitig schlägt Israel auch ins andere Extrem, etwa in Forschung und Medizin, bei der es keinerlei ethische Schranken mehr zu geben scheint. Dass israelische Forscher Hühner ohne Federn züchtet, damit man sich das Rupfen spart, hat man schon vor Jahren gelesen. Doch eine Meldung von heute schockiert noch mehr: Da wurde ein achtzehn Jahre lang tiefgefrorener Embryo einer Frau eingepflanzt, die das Kind auch austrug und zur Welt brachte.

Da kann einem schon Sodom und Gomorrha in den Sinn kommen... Doch in der Geschichte hat Jaweh ja keinen einzigen Gerechten mehr gefunden, was heute dann doch ganz anders ist, denn viele Israelis sind genauso entsetzt, was in ihrem Namen geschieht und es scheint als würden es immer mehr.

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Nachtrag. Heute am 28.12.11 geben die deutschen Medien wieder ein Beispiel ihrer tendenziellen Berichterstattung, wie wir es seit Jahrzehnten kennen: Überschrift: "Palästinenser feuern Raketen auf Israel ab". Erst dem anschließenden Bericht kann man dann entnehmen, dass dies eine Reaktion auf einen israelischen Luftschlag mit Todesopfern war und die pälästinensichen zwei "Raketen" eher Feuerwerkskörper waren, von denen eine noch in Gaza, die andere auf freiem Feld einschlug.

 

18.12.11 Zurück bleibt Chaos und Gewalt

Kommentar in „freigeisst“

Neun Jahre nach dem Überfall auf den Irak haben die Amis den Irak wieder verlassen. Sie hinterlassen chaotische Verhältnisse, eine zerstörte Infrastruktur, zerstörte und geplünderte Kulturdenkmäler, zigtausende Waisen und Witwen, ein Heer von Verstümmelten und nicht zuletzt eine unbekannte Zahl von Toten, die Zahlen schwanken von Hundertausend bis zum Vielfachen davon. Die Schiiten werden nicht mehr von den Suniten diskriminiert, ermordet und verfolgt, sondern nun läuft es umgekehrt. Bush hat es mit diesem Krieg geschafft sein Land, ja den Westen insgesamt, zum Synonym für wirtschaftlich motivierte Mordbrennerei und Folter zu machen und die Weltwirtschaft ins Chaos zu stürzen. Doch weder Bush noch seine Neben- und Hinterleute mußten sich bis heute für ihre Verbrechen verantworten. Durch die schiitische Regierung ist Irans Einfluß im Irak enorm gestiegen, Bush hat den Mullahs in die Hände gearbeitet. Und die Ölförderung? Fließen nun wenigstens die Ölmilliarden? Bislang sind die Chinesen die größten wirtschaftlichen Profiteure der amerikanischen Invasion geworden...

 

11.12.11 Bock zum Gärtner gemacht

Leserbrief an PNP zum Bericht "Hinsken: Ausbaugegner sind verkehrspolitische Geisterfahrer"

Wer ausgerechnet jene Kanalbaufirma, die oberhalb Straubing die Donau schon zerstört hat, mit einer Untersuchung zum weiteren Donauausbau beauftragt, der macht den Bock zum Gärtner. Abgeordneter Hinsken, der Schutzheilige allen niederbayerischen Verkehrswegebaus, sollte sich besser fragen, ob er noch auf der richtigen Fahrbahn unterwegs ist. Würde er noch 50 Jahre politisch wirken, schauten am Ende wohl nur noch unsere Berggipfel aus dem Straßenteer, die Donau wäre durchgängig ein Kanal und die dritte Startbahn in den Bayerischen Wald verlegt... Ist es Herrn Hinsken entgangen, dass sich auch der Zukunftstrat der Staatsregierung gegen den Donauausbau und den weiteren Bau immer neuer Straßen ausgesprochen hat? Gewiß auch alle Geisterfahrer. Ich lade Herrn Hinsken zu einer Paddeltour von Irlbach nach Mühlham, damit ich ihm zeigen kann, was durch Staustufen alles zerstört würde: der verbliebene letzte Rest eines herrlichen Flußes mit seinen Sand- und Kiesstränden und seiner Flora und Fauna, die das Steigen und Fallen der Wasserstände zum Überleben brauchen. Niederbayern galt lange bei Münchner Salonbayern und Preussen als zurückgeblieben. Heute spotten sie über uns, weil keine andere Region so vom Fortschrittswahn befallen ist. Wo sind unser alter Stolz und unser Selbstbewußtsein geblieben, wo die Wertschätzung unserer Heimat?

 

26.11.11 Zur Landratswahl in Regen

Kommentar in „freigeisst“

Erstmals bin ich einer Wahl ferngeblieben und möchte dies als Votum gegen die angekündigte Straßenbaupolitik beider Kanditaten verstanden wissen. Ich befinde mich dabei überraschend in der Gesellschaft des Zukunftsrates der Staatsregierung, der auch nur den Erhalt und die Optimierung des Verkehrswegenetzes fordert, aber keinen Neubau. Zum Wahlkampf. Deutlich wie nie haben sich ansonsten im Verborgenen operierende Unterstützer zu erkennen gegeben, was Hinweise zum Lösen von Rätsel bei Vorgängen der jüngeren Vergangenheit geben kann. Andere haben Argumente von gerade unterirdischer Qualität vorgetragen. Besonders die frömmelnden Totschlagargumente sollten wir nicht einfach unter den Teppich kehren, denn die Zeiten katholischer Inquisition sind vorbei. Da haben offenbar einige Aufklärung und Neuzeit völlig verschlafen. Schlimm genug, wenn sich die Kirchen unwidersprochen zur pseudobayerischen Folklore-Kultur degradieren lassen. Als sehr positiv empfand ich dagegen die freundliche Gelassenheit durch Stadtpfarrer Eder in der "Quer"- Sendung.

 

29.11.11 Tiefe Einblicke

Zum Bericht "Eine moralische Verbeugung" vom 25. November:

"Es ehrt den bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer, dass er Völkerverständigung in Tschechien betreibt. Doch dass die Prager Regierung ihn alleine durchs Land zu den Gedenkstätten fahren lässt, gibt tiefe Einblicke in die herrschende Denkweise. Jeder dritte Einwohner Böhmens war einmal ein Deutschböhme. Seit Jahrhunderten war das Land ihre Heimat. Es waren Nazis - deutsche und tschechische -, die zum Ende der K.-und-K.-Monarchie gegeneinander Hass gesät haben. Gewiss ist bis 1945 das Gewicht der Verbrechen deutscher Nazis an Tschechen viel größer als umgekehrt. Doch es wurde nach dem Krieg nicht nach persönlicher Schuld oder Nazimitgliedschaft gefragt - nein, es wurde ein Drittel der Bevölkerung mit ihren Kindern, nur weil sie deutsch waren, aus ihrer Heimat vertrieben und ihre gesamte Habe beschlagnahmt. Und doch waren es nicht „die Tschechen“, die ein so unglaubliches Verbrechen gegen das Völkerrecht begangen haben, so wenig man „den Deutschen“ kollektiv die früheren Verbrechen anlasten kann. Es waren die nationalistischen Fanatiker auf beiden Seiten, die die Volksgruppen gegeneinandergehetzt haben. Damit die heutige Generation in einem freien Europa zusammenwachsen kann, muss man seine Geschichte kennen, um aus ihr lernen zu können. Dass etwa die Benes-Dekrete noch immer gelten, ist schwer zu verstehen, und die jetzigen Reaktionen Prager Politiker erinnern an überwunden geglaubte dunkle Zeiten. Mit der Deutsch-Tschechischen Erklärung vom Januar 1997 war man da schon einmal viel weiter."

 

6.11.11 Auftakt für noch viel größere Zerstörungen

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung

Auf "persönliche" Einladung vom Straßenbauamt konnte sich Herr Guddas ein "persönliches" Bild vom Straßenbau machen und widerruft alles früher Gesagte und lobt die Baumaßnahme nun über den Schellnkönig. Doch es geht nicht nur um die Brutalität, mit der die Straße bei Hengersberg in die Landschaft gebrochen wurde, es ist erst der Auftakt für noch viel größere Zerstörungen. Man braucht den weiteren Verlauf des geplanten Autobahnzubringers im Kopf nur einmal bis Zwiesel weiter denken: Erst über den Berg nach Hangenleiten, dann durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal. Bis dorthin wird die Maßnahme ja als Ortsumgehungen verkauft, doch weiter bis Zwiesel wird man dann halbe Berge abtragen müssen und am Ende hat man eine neue Fernstraße und - den Transitverkehr, was eine ganz andere Kategorie des Verkehrs ist. Da denkt man sich in Brüssel und München neue Fernverbindungen aus und findet vor Ort Provinzpolitiker, die sich dafür auch noch bedanken. Ich weiß, die Lautesten davon sitzen in Zwiesel, sie gieren geradezu nach Fernverkehr: Ausbau der B 11 und der B 85! Ausbau der Staatsstraße von Kötzting nach Grafenau über Zwiesel zu einer zweiten Ostmarkstraße! Und dann der Autobahnzubringer über Hangenleiten. Wie oft habe ich schon an sie appellliert: Denkt an die Menschen an der Strecke! Nur weil einige Zwieseler sich vom Straßenbauvirus haben anstecken lassen, darf man doch nicht die Umgebung unserer Nachbarn zerstören, die einmal von allem nur den Gestank und den Lärm haben werden! Leider erfolglos. Und so wird eine Ortsumfahrung nach der anderen gebaut und am Ende haben wir das verloren, was unsere altbaierische Heimat einmal ausmachte. Vor dreißig Jahren habe ich darüber noch Gstanzl geschrieben, heute ist mir das Reimen vergangen. Meine alten "Teer- und Blechgstanzln" gratis zum Downloaden als Ständchen, auch für Herrn Guddas. http://www.geiss-haejm.de/lieder/278.mp3

 

2.11.11 Es scheint wieder loszugehen

Kommentar in freigeisst.de

Friedensnobelpreisträger Obama will für 700 Milliarden Dollar neue Atomraketen bauen. Wir erinnern uns, dass er zu Beginn seiner Amtszeit verkündete, die Welt von genau diesen Vernichtungswaffen befreien zu wollen. Heute wissen wir, dass mit seiner Hilfe in den USA nur ein "Messias-Spektakel" aufgeführt wurde, um Druck aus dem Kessel zu nehmen, der sich nach dem Politchaos durch George Bush aufgestaut hatte. Nun wird in renommierten Medien gemunkelt, Obama wolle zusammen mit Israel und England den Iran angreifen. Braucht man einen neuerlichen Krieg, um die Occupy-Bewegung wieder in die Reihen zu zwingen?

Israel hat gerade eine für Atombomben geeignete Langstreckenrakete getestet und Netanjahu warb im Kabinett um Unterstützung für einen Angriff gegen den Iran. Außerdem hat er den Bau neuer Siedlungen im Westjordanland verkündet. Was soll man da noch sagen? Mittlerweile sollten auch gutmeinende deutsche Politiker begreifen, dass Israel keinen Frieden mit den Palästinenser will und die Zeit, in der Juden Opfer waren, zwei Generationen zurückliegt. Doch unsere Regierungen unterstützen noch immer mit Geld und Waffen einen Staat, der seit über 60 Jahren mit seinen Nachbarn Krieg führt. Unser deutsches moralisches Erbe sollte es sein, mutig neuen Rassismus und Staatsterrorismus zu benennen, von wem immer dies auch geschieht. Und Israel, als ein uns historisch so verbundenes Land, ist zu einem nationalistischen Räuberstaat geworden, unfähig und unwillig mit Nichtjuden zusammenzuleben. Was in Gaza und der Westbank täglich passiert, würde die ganze zivilisierte Welt empören, wenn es, ja wenn es nicht von den Israelis verbrochen würde.

Kaum haben Amis und Briten (und Franzosen) in Libyen ein unliebsames Regime niedergebombt, verborgen hinter der Helfermaske von UNO und NATO, soll das blutige Spiel nun also weitergehen. Wie im Irak und in Libyen wurden auch im Iran westliche Ölkonzerne enteignet, nun soll das auch dort rückgängig gemacht werden. Seit ich denken kann, läuft es immer auf die gleiche Weise ab. Obwohl zu Hause alles drunter und drüber geht und das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" zum "Land der grenzenlosen Ungerechtigkeit und Not" geworden ist (siehe oben "Mein armes Amerika"), hat seine Führung für Eroberungskriege immer Geld. Da kann es in Afghanistan und dem Irak noch so in die Hosen gegangen sein, für den nächsten Krieg ist wieder Geld da, auch bei über 14 Billionen Staatsschulden, oder gerade deswegen? Etwa um den militärischen Drachen zu Hause zu füttern? Oder um dem Volk wieder mit neuen Lügen und Bedrohungen die Köpfe zu füllen und es so zu disziplinieren? Wir werden sehen, wie es kommt. Wie es ablaufen wird, wissen wir ja zur Genüge: Die hanebüchenen Mordpläne gegen den saudischen Botschafter durch Teheran, waren schon der Auftakt, waren dann aber doch zu unglaubwürdig. Daher wird man, bevor es dann richtig losgeht, noch rechtzeitig einen neuen Kriegsgrund inszenieren.

Noch ein Wort zu den Briten. Sie sind natürlich auch dieses Mal wieder dabei, sie, die die Schuld haben an dem ganzen Schlamassel im Orient und dass "die Völker so aufeinanderschlagen". Sie haben die ganzen willkürlichen Ländergrenzen gezogen, nach dem Sieg über das osmanische Reich, ohne auf die Völker Rücksicht zu nehmen. Aber vielleicht war auch das geplant, damit man ein paar hundert Jahre lang Kriegswirren hat und die Völker weiter gegeneinander ausspielen und ausplündern kann. Vielleicht wird erst nach dem letzten Tropfen Erdöl Frieden in die Region einkehren, wenn Suniten und Schiiten, Kurden, Araber, Palästinenser und Juden einmal wieder in Armut nebeneinanderleben....

 

28.10.11 Verkehrsfluß lässt sich auf mehrerlei Arten verbessern

Zum Leserbrief von Herrn D. im BBR

Dass es nur um "behutsamen Ausbau" der Straßen geht, wird wohl ein frommer Wunsch bleiben, Herr D., denn die Stellungsnahmen der Landratskanditaten zum Straßenbau haben sich anders gelesen. Keiner hat auch nur erwähnt, dass es eigentlich um Transit- oder Fernverkehrsverbindungen geht, wenn Schwarzach-, Kirchberger und Rinchnachtal zerstört werden, ja einige haben nicht nur neue Autobahnzubringer, sondern autobahnähnlichen Ausbau gefordert. Die Landschaften auf der Strecke sind den Straßenplanern, deren Ziele vermutlich in Brüssel oder München ausgebrütet werden, egal. Schlimm ist nur, wenn sich lokale Politiker vor deren Karren spannen lassen. Sehen sie nicht, was sie etwa bei Hengersberg bereits angerichtet haben, wo der gewünschte Autobahnzubringer Richtung Hangenleiten schon in die Landschaft gebrochen wurde? Ein Albtraum, nicht nur für die Anwohner, die überhaupt nichts davon haben. Man kann sich ausmalen, wie es weitergeht über den Ranzinger Berg bis nach Rinchnach, wobei es dann erst richtig beginnt, denn der schwierigste Teil der Strecke bis Zwiesel steht dann noch bevor, aber darüber redet heute noch niemand. Ich habe für mich in den letzten Monaten einmal alle Störungen des Verkehrsflusses notiert, die ich selber im Auto erlebt habe. Lastwagen und bummelnde Urlauber waren es eher selten, mehr schon Straßenpflege- und Ausbesserungsarbeiten ohne Umleitungsplanung oder Verkehrsregelung. Die überwiegende Zahl der Stockungen werden aber durch landwirtschaftlichen Verkehr verursacht, vermutlich, weil immer mehr Bauern auf Überlandstraßen fahren, um immer weiter auseinanderliegende Flächen zu bewirtschaften. Doch die Agrarpolitik ist eine heilige Kuh, lieber zerstören wir weiter unsere Landschaft, doch diese ist endlich, unsere Bedürfnisse aber sind unendlich...

Anhang

Ich wurde nach Abdruck des Leserbriefes zu meiner "Verkehrsstockungszählung" angesprochen und ich will hier darauf antworten.

Natürlich ist meine Zählung nicht repräsentativ. Sie ist von der Jahreszeit und von den gefahrenen Strecken abhängig und natürlich auch von der Zählweise usw. Dennoch glaube ich, dass jeder andere zu ähnlichen Ergebnissen kommen wird. In jedem Fall spielt der landwirtschaftliche Verkehr eine überraschend große Rolle. Eine Erklärung habe ich dafür schon gegeben, das Bauernsterben und die Übernahme oft weit auseinanderliegenen Flächen durch immer größer werdende verbliebene Betriebe. Dann die Auswirkungen aus der heutigen Arbeitsteilung: Kraftfutter wird im großen Maße zugekauft und wird zu den Grünlandbetrieben transportiert. Das verfütterte Fremdfutter führt zu riesigen Güllemengen, die alle paar Wochen auf den Wiesen entsorgt werden müssen, was sich von sinnvoller Düngung völlig abgekoppelt hat. Im gleichen Maße erhöht hat sich auch die Schnitthäufigkeit des Grüngutes. Alles zusammen führt zu 20-30 igmaligem Befahren der Wiesen, was immer öfter auch über Überlandstraßen geschieht. Da zudem auch unsere regionalen Molkereien geschlossen wurden, muss heute die Milch nach Cham transportiert werden. Zu bestimmten Tageszeiten haben die Milchlaster auf den Bundesstraßen starke Auswirkungen auf den Verkehrsfluß. Auch die Zentralisierung der Kompostierung von Biomasse, war verkehrspolitisch eine unsinnige Entscheidung.

Ich mag mich hier nicht auf das dünne Eis der Beurteilung von sinnvollem Straßenverkehr begeben, vor allem will ich den Nutzen des Individualverkehrs völlig außen vor lassen, denn die freie Entscheidung darüber hat viel mit Lebensqualität und Wohlbefinden zu tun.

Nur generell will ich anmerken, dass viel Verkehr durch die Trennung von Arbeit, Freizeit und Wohnen entsteht, der uns in aller Regel nichts bringt. Doch die verschiedenen Lebensbereiche wieder mehr zusammenzubringen- auch die zersplitterten und über das Land verteilten Familien - wäre eine kulturelle und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nichts mit Straßenbau zu tun hat. Parallel dazu ist der gegenwärtige globale freie Warenhandel auch nichts weniger als ein Wahnsinn, dessen Folgeschäden die Erde zu zerstören drohen. Selbiges gilt für den Massentourismus. Würden alle 7 Milliarden Menschen soviel reisen, wie heute die Menschen der Industrieländer, dann würde das biologische und wirtschaftliche System in kurzer Zeit zusammenbrechen.

Um wieder auf den Verkehr im Bayerischen Wald zurückzukehren- es gibt auch außerhalb der Landwirtschaft viel völlig unsinnigen Verkehr. Als Beispiel möge der privatisierte Lieferverkehr herhalten. Hat früher eine Firma Pakete ausgeliefert, so sind es heute etliche Firmen, die mit nicht ausgelasteten Transportern den Verkehr behindern. Oder der Einsatz von Riesenbusen für den öffentlichen Nahverkehr, die etwa neben leeren Zügen verkehren, weil sie Subventionen erhalten. (Zunehmend mit verspiegelten Fenstern, damit man ihre leeren Sitze nicht sieht). Statt mit Kleinbussen und Ruftaxis den Bedarf der Menschen in den Dörfern wirklich zu decken, setzt die Politik weiter auf ein System aus Geisterzügen und Geisterbussen. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit Fahrräder im öffentlichen Nahverkehr mitzunehmen (was alleine einen breiten Verzicht auf das Auto herbeiführen könnte), verteuert oder ganz abgeschafft.

Bislang wurde aber immer nur über Zielverkehr gesprochen. Würde unser Waldgebirge aber zum Transitland werden, wie es von der Politik klammheilich salamimäßig betrieben wird, begäben wir uns verkehrsmäßig in eine völlig andere Dimension der Problematik. Alles bislang Erwogene würde mit einem Male nebensächlich, der Bayerische Wald wäre dann nichts weniger als verloren....

 

26.10.11 Das Kleingedruckte gehört verboten

Onlinekommentar zu PNP-Bericht

Es ist schon lange überfällig das "Kleingedruckte", dass vor allem die Telekommunikationsbranche systematisch in ihrer Werbung in betrügerischer Absicht anwendet, zu verbieten. Wer etwa Werbeprospekte der Telekom betrachtet, braucht für das Kleingedruckte sehr gute Augen oder eine optische Hilfe. 99 Prozent der Prospekte bestehen aus Bildern und markigen Sprüchen und das Wesentliche muss man dann mit der Lupe nachlesen. Das derartige Gaunerei noch immer erlaubt ist, kann ich nicht verstehen.

 

29.10.11 Gärten statt Gefechte

Leserbrief an PNP und Straubinger Tagblatt

Wer behauptet, dass der Erhalt der ostbayerischen Kasernen nur auf Grund des unermüdlichen Einsatzes von CSU-Mandatsträgern zustande gekommen sei, der unterstellt, dass der Verteidigungsminister nicht nach rationalen Argumenten entschieden hat, sondern nach Gefälligkeit. Doch warum sind die ostbayerischen Kasernen wirklich erhalten worden? Ins Auge fällt ihre Nähe zur früheren Grenze, die es zwar nicht mehr gibt, die beim Militär vielleicht aber noch tief verwurzelt ist. Ein weiterer Grund könnte sein, dass man in Berlin den Niederbayern politischen Gleichmut oder katholisches Krämerdenken unterstellt, denn hier fragt öffentlich kaum jemand nach dem Sinn der Armee, protestiert niemand gegen Auslandseinsätze, die anderswo als verfassungswidrig diskutiert werden. Bei uns dagegen versteigert sich etwa Regens Bürgermeisterin in Liebeserklärungen zum Militär, werden Soldaten mit Rosenkränzen nach Afghanistan geschickt und in Straubing-Bogen veranstalten Politiker Wallfahrten auf den Bogenberg, um dem lieben Gott für den Erhalt der Kasernen zu danken. Auch der Klerus sieht darin keinen Widerspruch zur christlichen Lehre oder gar Blasphemie, schließlich geht es um wirtschaftliche Bestandswahrung. Wenn dann aber auch noch Bogens Kommunalpolitiker ins Feld führen, dass sie nicht wüßten, was sie mit den hundert Hektar Kasernen- und Truppenübungsgelände hätten anstellen sollen, das große Teile des "heiligen Berges von Niederbayern" umfaßt, dann beginnen einem die Augen schon ein wenig zu tränen... Die herrlichen Donauufer und die hinreißend schöne Topografie des Bogenberges, mit seiner südlichen Vegetation, brauchen keinen Gefechtslärm, im Gegenteil! Dieser verhindert jede ins Auge springende Nutzung etwa als Landschaftspark, dauerhafte Gartenschau oder/ und als kulturelle und touristische Perle für die ganze Region.

 

22.10.11 Lügentheater

Kommentar in „freigeisst.de“

Die NATO hat über 26 000 Angriffe in Libyen geflogen, zuletzt auf einen Fahrzeugkonvoi mit Gaddafi, natürlich nur um die Zivilbevölkerung zu schützen... So wird seit Beginn des Krieges gelogen, dass sich die Balken biegen, was aber kein Votum für Gaddafi sein soll. Doch warum hat man den Krieg geführt? Ich habe es in meinem Kommentar am 16.9. schon geschrieben: Erdöl! Und warum hat man Gaddafi gelyncht? Da muss man sich nur fragen, wer davon einen Vorteil hat. Da wären die westlichen Staatsführer, die nicht wollen, dass Einzelheiten ihrer langjährigen Kumpanei mit dem Diktator etwa in Den Haag ausgebreitet worden wären. Und da sind die neuen Machthaber in Libyen, von denen die Allermeisten auch Gaddafi gedient haben. Wie ehrlich waren da die frühen Räuber: sie haben geraubt und gemordet, aber sie haben den Verstand der Menschen nicht mit beschönigenden Lügen beleidigt.

Anhang, 26.10.11

Mittlerweile lichtet sich langsam der Pulverdampf und die Aufständischen, die man in den letzten Monaten vor allem wie Geisteskranke in die Luft schießen sah, zeigen, weiter wess Geistes Kind sie sind: Massenerschießungen, Terrorakte, Folter und Leichenschändungen. Und die Dinge beginnen erst. Wer etwas anderes erwartet hatte, war ein Träumer. Sarkozy, Cameron und Obama haben aber bestimmt nicht geträumt, sie wußten genau, was sie taten. Statt die Hintergründe des Krieges auszuleuchten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, meinen in Deutschland noch immer Medienleute, SPDler und Grüne bedauern zu müssen, dass Deutschland sich nicht an dem Eroberungskrieg beteiligt hat. (Was aber nach neueren Meldungen gar nicht mehr so sicher ist, denn offenbar hat der deutsche Geheimdienst (wie schon beim Irakkrieg) im Hintergrund mitgemischt, in den NATO-Planungsstellen sowieso.)

 

21.10.11 Keine Wahl bei der Wahl

Leserbrief an BB-Regen zur Landratswahl

Wer die Reste unserer intakten Landschaft als unseren noch verbliebenen Reichtum begreift, hat bei der Wahl des neuen Landrats keine Wahl. Alle Bewerber sehen es als ihr Hauptanliegen an, weiter Straßen aus- und neu zu bauen, trotz dem vorhandenen dichten Straßennetz, das kaum erhalten werden kann. Da können alle fünf Bewerber noch so freundliche Zeitgenossen sein - sie hängen alle dem provinziellen Irrglauben an, dass unsere Zukunft von immer mehr und schnelleren Straßenverbindungen abhängt. Wäre ihr Glaube wahr, herrschte in allen Ortschaften entlang von Autobahnen wirtschaftliche Glückseligkeit, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Wenn einmal alle unter dem Deckmantel "Ortsumgehung" geplanten Transitverbindungen gebaut sind, dann ist der Bayerische Wald so sehr zerstört, dass er seinen Reiz verloren hat- für uns selber grad so, wie für erholungssuchende Urlauber. Es geht auch nicht um Naturschutz oder irgendeine nostalgische Ideologie - es geht um Heimat- und Menschenschutz! Wir müssen unsere Heimat als eine grüne Nische in einer immer gesichtsloseren Welt erhalten - für unsere Kinder und Enkel! In den Achtzigern habe ich zum Thema noch Gstanzl geschrieben, heute ist mir das Reimen vergangen. Wer aber Lust hat, kann ja wieder einmal reinhören, es ist auch als Gratisständchen für unsere Kanditaten gedacht. www.geiss-haejm.de/lieder/278.mp3

 

17.10.11 Demokratischer Witz

Leserbrief an die Sueddeutsche Zeitung zu den Berichten über den beabsichtigten Bürgerentscheid in München zur 3. Startbahn

Ein Bürgerentscheid ist normalerweise eine gute Sache. Doch nicht die betroffenen Anwohner des Flughafens dürfen über ihr zukünftiges Wohl und Wehe abstimmen, sondern die potentiellen Nutznießer. Nun traue ich den Münchnern durchaus eine rücksichtsvolle Entscheidung zu, aber es bleibt dennoch ein arger demokratischer Witz.

 

14.10.11 Temelin gefährdet gute Nachbarschaft

Leserbrief an PNP zum Bericht "Prag erleichtert Temelinausbau"

Die tschechische Atompolitik hat mit guter Nachbarschaft nichts zu tun hat. Prag, so scheint es, setzt umso mehr auf Atomenergie, je mehr Bayern und Österreicher davor Angst haben. Spielt hier Psychologie mit, etwa historisch bedingter Trotz, oder gibt es Informationsdefizite? Es ist aber gewiß kein nationales Problem, denn Atomköpfe gibt es auf beiden Seiten der alten Grenze, man denke nur an die Atomanlage in Wackersdorf, die Strauß und Co direkt in Grenznähe gesetzt hatten, die aber von der Bevölkerung verhindert wurde. Nun ist es an den Tschechen ihre Atompolitiker zu bremsen, die auch nach Tschernobyl und Fukushima nichts gelernt haben. Wir können nicht warten, bis es einmal kiloweise Strontium vom Himmel regnet und den Verantwortlichen ein Licht aufgeht. Die Konsequenzen nach einem GAU wären für Bayern, Österreicher und Tschechen dieselben: Wir würden auf Dauer aus unserer Heimat vertrieben.

 

11.10.11 Keine Demokratie ohne kritischen Journalismus!

Leserbrief an BBZ zu "Zwei Jahreszeiten im Wechsel"

Schöne Bilder, zweifellos! Und doch ist die Größe der Bilder, die sich in den letzten Jahren eingebürgert hat, kritisch zu hinterfragen. Ich habe das Gefühl, dass unsere Heimatzeitung immer weniger Information bringt. Neulich habe ich einen alten Bayerwaldboten durchgeblättert und war überrascht über den Umfang des gedruckten Textes. Ich schätze, dass dem Leser damals annähernd doppelt so viel Information geboten wurde, auch wegen des kleineren Schriftbildes. Dagegen könnte man heute den Eindruck gewinnen, die Zeitung würde für Kinder gemacht. Gleichzeitig scheint es mir auch, dass es einen Rückzug aus der kritischen Berichterstattung gibt. Doch wer soll den Menschen die Hintergründe der politischen Geschehnisse näher bringen, wenn nicht die Zeitung? Als Beispiel möge der gegenwärtige "Wahlkampf" um den Landratsposten genügen: In drei Wochen wird gewählt, doch statt den Bewerbern auf den Zahn zu fühlen, schwelgt man lieber in schönen Landschaftsaufnahmen. Wir wissen, dass nach dem Herbst der Winter kommt, doch wen wir wählen sollen, wem wir trauen können, wissen wir nicht. Warum hat die Zeitung nach dem Tode von Heinz Wölfl nicht eine Umfrage gestartet, wenn die Bevölkerung gerne als Landrat hätte? Auch dass Wölfls Probleme schon so viele Jahre bekannt waren, ist an der Presse völlig vorbeigegangen. Doch Demokratie gibt es nicht ohne kritischen und couragierten Journalismus. Nicht Hofberichterstattung - sondern selber nachprüfen, hinterfragen, vorausschauen und das Ohr an den Sorgen der Bürger haben.

 

4.10.11 Morden wie die alten Götter

Kommentar in „freigeisst.de“ zum jüngsten Mord der Amis

Wieder wurde von den USA ein Mensch ferngelenkt durch eine Drohne "getötet", das ist das verlogene Wort, das alle Medien offenbar gleichgeschaltet heute verwenden, wenn es für gezielten Mord ohne Gerichtsverhandlung durch die USA oder Israel geht. Natürlich werden nur Terroristen ermordet, beinah immer mit zivilen "Kollaterialschäden", die meistens gar nicht erwähnt werden. Man stelle sich vor, das würden andere zivilisierte Länder machen, ein Aufschrei ginge durch die Welt, alle Medien würden von "Terrorregimen" sprechen, zurecht. Doch wie die Fälle liegen, ist es anders. Über tausend Menschen sollen durch US-Drohnen schon ermordet worden sein, feige ferngelenkt aus den Staaten, wie die alten Götter mit Blitzen vom Himmel herab... Ich schäme mich für die schon zur Routine werdenden Verbrechen durch unsere amerikanischen und israelische "Freunde" und kann ihre Taten nicht von den Bösewichtern unterscheiden, die sie bekämpfen, wobei man Letzteren sogar noch in aller Regel zu Gute halten muss, dass sie es aus Verzweiflung tun.

 

26.9.11 Aussenstelle des Paradieses

Leserbrief an die Deggendorfer Zeitung zum Bericht "Sibler: Wenig Chancen für die Donau"

"Für einen politischen Zweck ist mir das Weltkulturerbe ehrlich gesagt zu schade."Mit diesen Worten wird CSU- Mann Berd Sibler zitiert. Die Donau ist ihm offenbar aber nicht zu schade, für die politischen Zwecke seiner Wirtschaftspartei, die auch die letzten Kilometer diesen herrlichen Stromes kanalisieren will, wie es Straubing aufwärts bis ins Schwäbische schon geschehen ist. Sibler reiht sich damit in den Chor der Agitatoren zur Zerstörung der Donau aus Hinsken, Huber, Eder oder Erl, der erst unlängst einen Kraftwerksbau an der wunderbaren Mühlhamer Schleife - seiner unmittelbaren Heimat! - forderte. Doch ein Fluss, der nicht mehr fließen kann, dessen Wasserstand sich nicht dauernd verändert, verliert sein ihm Typisches, mit ihm seine Flora und Fauna. Die wunderbaren kiesigen und sandigen Donaustrände würden mit Brennesseln und Springkraut zuwachsen, viele Fischarten würden ihre Laichgründe verlieren und der noch beinah vollständig ungehobene Schatz des Donautourismus könnte nie mehr gehoben werden. Wenn Herr Sibler etwa darauf hinweist, dass Neuschwanstein auch noch kein Weltkulturerbe sei, dann vergleicht er den niederbayerischen Donauraum, der zu den ältesten Siedlungsgebieten Europas zählt und der trotz aller Zerstörungen noch immer einmalig ist, mit einem kitschigen Schlößchen, das der entmachtete bayerische König von den Preussen als Spielzeug bekam, damit er still hielt, während sie Bayern einkassierten. Wer die Donau liebt, weiß, dass die Etikettierung als eine "Aussenstelle des Paradieses " streckenweise nicht übertrieben ist. Doch Gewöhnung macht blind, was man hat ist nichts wert, und so spielt für viele Anwohnern der große Strom heute keine besondere Rolle mehr. Sie besitzen gleichsam ein wunderbares Musikinstrument, ohne darauf spielen zu können oder zu wollen.

 

16.9.11 Schurkenstück

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 16.9.11 "Wettlauf nach Tripolis"

"Viele politisch ungebildete Menschen quält eine diffuse Angst vor einer militärischen oder politischen Einmischung westlicher Staaten in Libyen", schreibt Redakteurin Clasmann. Doch falls "gebildete" Menschen diese Sorge nicht haben, ist es mit ihrer Bildung nicht weit her, denn dieser Krieg war ein Schurkenstück von Anfang an und Gaddafi war nicht der einzige Schurke. Sarkosy und Cameron zeigten ja nun, um was es bei der Förderung der Revolte ging: um Erdöl, um was auch sonst. Wer die Ölindustrie verstaatlicht, wie es Gaddafi getan hat, muss weg, wir kennen das ja auch aus dem Irak. Die weitere Geschichte wird ja zeigen, wer davon profitiert, dass es das libysche Volk sein wird, glaube ich nicht. Auch Afrika ist als politische Macht nun geschwächt, denn es hat seine vielleicht wichtigste Führungsfigur verloren und die Ausbeutung seiner Bodenschätze durch den Westen wird nun wieder leichter gehen. Wie die Sache aber wirklich ausgeht, wird sich erst zeigen, denn über Gaddafis Entmachtung freut sich auch der Iran. Der Westen hat ihm nach Saddam Hussein nun den zweiten Gegenspieler beseitigt.

 

5.9.11 Nine Eleven:Verschwörungstheorie oder Wahrheit?

Kommentar in „freigeisst.de“

Zum zehnten Jahrestag von "Nine Eleven" kann sich der Interessierte derzeit in TV-Dokumentationen (meist spät nachts) über die Zerstörung des Worl Trade Centers in New York informieren. Ich habe in den letzten zehn Jahren so ziemlich alles zum Thema angesehen oder gelesen und ich bin mir heute vollkommen sicher, dass dieser Terroranschlag eine der größten und folgenschwersten Lügen der Weltgeschichte ist. Wir erinnern uns: Die Nazis zündeten den Reichstag an und schoben es den politischen Gegnern in die Schuhe und die Folge war das Ermächtigungsgesetz, mit dem die Demokratie vollends ausgehebelt wurde, der Anschlag auf die Twin-Towers folgt demselben perfiden Prinzip, nur dass man dabei auch noch den Tod von dreitausend Menschen und die Verseuchung New Yorks mit riesigen Mengen Asbeststaubs hinnahm. Die Flugzeuge, die in die Türme gelenkt wurden, gehen vermutlich wirklich auf das Konto von Al Kaida, die man aber gewähren ließ, wobei aber auch die Rolle ihres Führers Bin Laden, der einmal selber CIA Mitarbeiter war, sich bis heute völlig dubios darstellt. Zeugenaussagen von Beschäftigten in den Gebäuden belegen übereinstimmend, dass es bereits Sekunden vor den Einschlägen durch die Flugzeuge Explosionen in den Kellergeschossen gegeben hat. Die Hitze, die dort auch Stahl schmelzen ließ, kann nur von Explosionen verursacht worden sein. Die "Vorarbeiten" an den Gebäuden mit tagelangen Ausschalten der Überwachungsanlagen, dem tagelangem geheimnisvollen Kabelverlegen und dem abschließendem Abziehen von Sprengstoffhunden, belegen, dass die Gebäude kunstgerecht gesprengt wurden, übrigens sieben an der Zahl, wobei in einem auch die Unterlagen über gigantische Wallstreet-Betrügerein gelagert worden waren. Die Gebäude waren offenbar bautechnisch veraltet und schlecht vermietet und ein Abriß wäre nicht nur wegen der asbestummantelten Eisenträger praktisch unmöglich und unbezahlbar gewesen. Es scheint also, dass die unterschiedlichsten Verbrecher zusammengewirkt haben, um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Immobilienhaie entledigten sich der Gebäude (der Immobilienmakler Larry Silverstone hatte die Gebäude sechs Wochen vor dem Anschlag auf 99 Jahre gepachtet, die Versicherungssumme, die er bekam, war höher als die Gesamtpacht für die 99 Jahre), die Börsenhaie hatten sich der Beweise gegen sie entledigt und die US-Regierung konnte nun die Bürgerrechte einschränken, alle Kritiker ihrer Politik zum Schweigen bringen und schließlich im Sinne ihrer Öl, Militär- und Rüstungsmafia die Welt mit Krieg, Folter und Terror überziehen. , deren Vorbereitung zum Zeitpunkt der Abschläge schon abgeschlossen waren.Verantworten mußten sich nur ein paar GIs, die sich vor Ort beim Foltern fotografieren ließen und deren Bilder in die Medien gerieten... Die eigentlichen Verbrecher blieben bis heute unbehelligt. Und für viele Amerikaner liegen die Zentren des Bösen immer noch fernen Ländern und sie lassen sich die Köpfe mit religiösem Klamauk umnebeln. Und schon schicken sich die nächsten Volksverblöder zum Wahlkampf ums Weiße Haus an.

4.9.11 In den Tod getrieben?

Leserbrief an PNP zu den Berichten über den Tod von Heinz Wölfl

Das bisher Bekanntgegebene nimmt langsam Formen eines Schmierentheaters an. Wer Vorgänge erst an die Öffentlichkeit trägt, wenn sich der Beschuldigte nicht mehr wehren kann, dem kann man vieles zutrauen, ich finde das einfach niederträchtig. Auch das Herumgeeiere von Parteifreunden, man habe zwar Gerüchte über Wölfls Probleme gehört, ihn aber nie darauf angesprochen, scheint mir in dieselbe Ecke zu gehören. Wer solche Parteifreunde hat, braucht keine Feinde mehr. Vielleicht war alles so, wie es sich z. Z. darstellt, vielleicht war es aber auch ganz anders. Heinz Wölfl wurde in den Tod getrieben, ob aus Scham oder Verzweiflung über eigene Fehler oder auf Druck von außen - ich hoffe, dass die Wahrheit noch ans Licht kommt. Es ist auf jeden Fall eine Tragödie für jeden, der Heinz gekannt und geschätzt hat. Lieber Heinz, du hast dich durch dein Karrierestreben in gefährliche Gesellschaft begeben, wir haben schon vor dreissig Jahren darüber gesprochen. Doch du wolltest die Heimat voranbringen, die Synthese finden aus Visionen und Pragmatismus - und vor allem ohne ideologische Scheuklappen! Es ist überraschend lange gutgegangen.

 

13.8.11 Schluss mit dem Links-Rechts-Gezänk!

Leserbrief an PNP zur Debatte über den Mauerbau

Obwohl zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des Sozialismus auch der Kapitalismus wirtschaftlich am Ende ist- alleine die USA haben neben den 14 Billionen Staatsschulden noch weitere 100 Billionen private Schulden - gewinnt man den Eindruck, als wolle man davon mit den bekannten Argumenten des Kalten Krieges ablenken. Die Instrumentalisierung des Unrechts des Mauerbaus gegen die heutigen Linken ist lächerlich, so lächerlich wie Rechtfertigungsversuche einiger von ihnen, denn 1961 hatten weder in der Bundesrepublik noch in der DDR die Deutschen die Macht solche Entscheidungen zu treffen. Deutschland war die Nahtstelle für den globalen Konflikt der Supermächte und der heute bekannte Kommentar Kennedys zur Mauer: "Verdammt, besser als ein Krieg", sollte die letzten kalten Krieger kleinlaut machen. Auch die Entscheidung, dass die DDR sozialistisch sein sollte, traf nicht die Bevölkerung sondern Moskau. Dass von dort aber auch Jahre vor dem Mauerbau die Wiedervereinigung Deutschlands angeboten worden war, wenn wir neutral würden wie die Österreicher oder Finnen, passt bis heute so gar nicht in die westliche Propaganda, ebensowenig wie die Tatsache, dass die Westmächte sich bis zuletzt gegen die Wiedervereinigung sträubten. Es wäre an der Zeit uns endlich vom Links-Rechts-Gezänk zu befreien. Wenn der Kapitalismus in der Lage sein sollte die Ökologie unseres Planeten zu sichern und den Menschen ein menschenwürdiges Leben, dann ist er die erste Wahl, so einfach ist das. Wenn es aber stimmt, dass seine Gier und Anarchie uns in den Abgrund führen, dann werden wir einen dritten Weg suchen müssen, hoffentlich auch jenseits von sozialistischer Gleichmacherei.

 

4.8.11 Himmlische Füllhörner?

Leserbrief BBR zu aktuellen Meldungen

Die Staatsschulden seien die größten Sorgen der Deutschen, lese ich im Wirtschaftsteil. Ein paar Seiten weiter steht, dass der Regener Stadtrat über 380 000 Euro für eine Beschallungsanlage am Stadtplatz ausgibt. Warum? Weil es dafür Fördergelder gibt. Sonst würde es sicher eine mobile Verstärkeranlage für ein paar tausend Euro auch tun. Wieder ein paar Seiten weiter werden Kommunen ermuntert selber Fernsstraßen zu bauen, es gäbe da einen Fördertopf mit sehr hohen Zuschüssen von 80 Prozent, - gleichzeitig fehlt es überall an Geld das vorhandene Straßennetz zu erhalten. Im Zwieseler Teil ist zu lesen, dass für das Zuschütten des Freibades 80 000 Euro ausgegeben wurden und in Frauenau darf die Sparkasse ihr ansehnliches Gebäude am Rathausplatz abreißen und neu bauen, ob das im Sinne der Sparer ist? Wieviele öffentliche Gebäude wurden bei uns schon vernachlässigt, dann kaputtgeredet und durch Neubauten ersetzt? Wirtschaftsförderung als Argument lasse ich nicht gelten, denn Altbausanierung schafft mehr Arbeitsplätze. Gewiss- das sind alles Peanuts, im Vergleich dazu, was die große Politik an Volksvermögen verbrät. Und doch sollten auch Lokalpolitiker sich von der Illusion verabschieden, dass staatliche Fördertöpfe himmlische Füllhörner wären.

 

25.7.11 Alles ferngelenkte Morden ächten!

Leserbrief an PNP zum Bericht von heute "Massaker schockiert die Welt"

Der norwegische Massenmörder, der von sich sagt, dass er als "Krieger, für den Erhalt des europäischen Christentums kämpft", ist wie alle religiösen Fanatiker und Rassisten, vor allem ein großer Feigling. Von Bologna bis Oslo- wenn religiöse und rechte Fanatiker morden, dann immer mit ferngezündeten Bomben wahllos gegen Unschuldige. Gleichzeitig lese ich, dass der Wahnsinnige den Spartanerkönig Leonidas bewundert, der mit dreihundert Mann der Riesenarmee des Xerxes entgegentrat. Ist ihm entgangen, dass jene Spartaner nur mit Lanze und Schwert kämpften und schon Bogenschützen als feige verachteten? Und was gibt es feigeres als einen Sprengstoffanschlag oder das Erschießen von unbewaffneten Kindern und Jugendlichen? Um Nachahmertäter abzuhalten muss alles ferngelenkte Morden in allen seinen Formen weltweit geächtet werden und Religionen dürfen sich nie mehr für staatliche "Kreuzzüge gegen das Böse" und durch durchgeknallte "Tempelritter" mißbrauchen lassen. Der erste Schritt muss aber sein, diesen unreifen Knallköpfen jeglichen Heldenstatus zu nehmen und sie als das zu bezeichnen, was sie vor allem sind: Elende Feiglinge und eine Schande für die Menschheit!

 

24.7.11 Mehr Augenmaß!

Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 21.7.11 "Halten will gelernt sein"

Reicht es nicht, dass mit den vielen Supermärkten am Ortsrand dem Leben und Gewerbe in der Innenstadt schwerer Schaden zugefügt wurde? muss durch eine kleinliche Auslegung der Verkehrsordnung auch noch den letzten kleinen Geschäften und Handwerkern in der Stadt der Garaus gemacht werden? Es widerspricht dem gesunden Rücksichtsempfinden, durch Halten auf der Straße Verkehrsstaus auszulösen und aus dem Kaufen von Semmeln eine Mutprobe zu machen. Wenn jemand den Gehsteig unpassierbar macht, dann gehört er gemahnt, nicht aber, wenn er durch die Beengtheit der Straße mit den Rädern eine markierte Linie überschreitet. Ob eine Ordnung gut ist, entscheidet ihre Auslegung. Die Parkwächter können von der Stadt angewiesen werden, hier die nötige Großzügigkeit walten zu lassen, auch auf dem Stadtplatz!

 

14.7.11 Beim Ausbau regenerativer Energien nicht den Verstand ausschalten!

Leserbrief zum Bericht in der PNP "CSU denkt über neues Wasserkraftwerk an der Donau nach" ! (wurde nicht abgedruckt)

Hände weg von der Donau! Das letzte Stück freifließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen ist streckenweise geradezu eine "Aussenstelle vom Paradies"! Dass der CSU-Mann Peter Erl das nicht erkennt, wird ihn bei den Herren Hinsken und Huber zwar für höhere Weihen empfehlen, als Vertreter seiner Heimat hat er sich aber disqualifiziert. Es hat zunehmend den Anschein, als würde der anerkennswerte Atomausstieg der Regierung einige ihrer Wirtschaftslobbyisten nun ermuntern, umso heftiger ihre alten Schnapsideen zu propagieren. Doch auch beim Ausbau regenerativer Energien sollte der Verstand nicht ausgeschaltet werden. An Windräder werden wir uns wohl gewöhnen müssen, ich hoffe, konzentriert auf einzelne "Energieberge" und nicht quer über das Land gestreut, betrieben nicht von Stromkonzernen, sondern von den Bürgern/ und den Gemeinden.

Neben der weiteren Zerstörung der Donau sollte auch die Überbauung fruchtbarer Flächen ein Tabu sein, denn das "Abgrasen fremder Weiden" wird sich alleine durch die Erdölverknappung einmal aufhören und wir müssen unser Brot wieder regionaler erzeugen. Für die Photovoltaik bleiben trotzdem genug Flächen an Verkehrswegen, Dächern und Fassaden, in Gewerbegebieten usw. Ich glaube auch, dass mit besserer Speichertechnik dezentrale Inselanlagen für die ergänzende Stromversorgung normaler Haushalte an Bedeutung gewinnen werden und die heute als unabdingbar geforderten neuen Hochspannungstrassen so nie gebraucht werden. Auch die Kraftwärmekopplung muss endlich ausgebaut werden, seit dreißig Jahren ist die Technik ausgereift. Und doch wird an Energieeinsparung kein Weg vorbeiführen. Wieviel Energie wird heute für die Herstellung von Produkten verwendet, die nicht nur niemand braucht, sondern die uns allen schaden, damit meine ich nicht nur Panzer für arabische Feudalherren. Auch das heutige Ausmaß des Flugverkehrs ist der reine Irrsinn und nicht weniger das Rasen auf unseren Autobahnen. Und es muss endlich aufhören, dass durch neue Techniken immer alles Alte und Bewährte ersetzt werden muss, meist sogar durch die Peitsche neuer Gesetze und Vorschriften. Wer dies als Umweltschutz verkauft, hält die Menschen für blöd. Wir werden lernen müssen zu improvisieren, zu reparieren und ständiges Neukaufen nicht durch immer neue Modetrends zu rechtfertigen. Wir müssen lernen, dass "Gebrauchsspuren" an Dingen auch Ausdruck von Charakter und Schönheit sein können und Kaufen kein Wert an sich ist, im Gegenteil, kaufen kann jeder Simpel. Aber auch was an Räumen bei uns geheizt wird, die im Winter gar nicht alle benötigt werden! Wer alles heizt, muss dann wieder künstlich kühlen, etwa zur Lebensmittellagerung, was für eine Verrücktheit! Wir müssen nicht dem ganzen Haus einen "Pullover" anziehen, wenn wir uns nur in Küche, Bad und Wohnzimmer aufhalten. Wir werden wohl endlich aussortieren müssen, was an unseren Verbrauchsgewohnheiten sinnvoll ist, und was nicht.

 

4.7.11 Übers Häuserbauen und über Gesetze

 Es ging um eine „Quer-Sendung“des Bayerischen Fernsehens, in der ein reicher Mann am Starnberger See  (ich kenne ihn nicht, weiß also nichts über ihn) verschiedene Gebäude, u. a. einen mittelalterlich wirkenden Turm aus Natursteinen errichtet hat, in dem er eine seine Sammlung von Mörsern aus der ganzen Welt untergebracht hat, die er auch der Öffentlichkeit zugänglich macht. Er wurde als „Schwarzbauer“ angeprangert und gefordert, dass der Turm abgerissen würde. Nachdem ich die Kommentare dazu las und ein Teilnehmer names „skeptiker“ wiederholt ziemlich extrem für Recht und Ordnung plädierte, habe ich mich auch eingemischt… Der „skeptiker“ antwortete mir und anderen auf die immer gleiche Weise, die ganze Abfolge der Kommentare sind unter ( http://blog.br-online.de/quer/seltene-audienz-das-reich-des-schwarzbaukoenigs-von-berg-29062011.html#comments) nachzulesen. Hier habe ich nur meine Kommentare zusammengefasst, die in BR-Online veröffentlicht wurden.

 

4. Juli 2011

Quer ist eine meiner Lieblingssendungen, dass darin nun aber Privatleute an den Pranger gestellt werden, finde ich abstossend. Wenn ich sehe, was mit öffentlichen Genehmigungen in Bayern an Baumaßnahmen so verbrochen wurde und wird, dann könnten alle zukünftigen Quer-Sendungen damit gefüllt werden. Ich rede nicht nur von den öffentlichen und Gewerbebauten, sondern auch von der unsagbaren Uniformität und Hässlichkeit der Wohnbauten, die durch amtliche Vorschriften verbrochen werden. Der “Mörserturm” ist dagegen direkt eine Augenweide. Im Übrigen finde ich die Reglementierungen privaten Bauens bei uns völlig überzogen.

 6. Juli 2011

Nein, ich bin kein Denkmalschutzgeschädigter, da haben Sie meine Zeilen völlig mißverstanden. Ich habe gegen die Uniformiertheit des modernen Bauens, seine Kommerzialiserung, seine Gesichtslosigkeit seine Austauschbarkeit geschrieben. Alte Häuser sind das Gegenteil davon, nicht nur in Rothenburg- jedes ist einmalig, sie sind wie Individuen und es wäre mein Wunsch, wenn auch die neuen Bauten ein wenig davon hätten. Die Baubehörden und die teilweise haarsträubenden Vorgaben bis ins Detail haben die Bürger zwar gegängelt, den Einheitsbrei an Bebauung haben sie damit aber nicht verhindert, im Gegenteil, sie haben ihn noch befördert. Dass eine Freigabe des Bauens Geschmacksverirrungen nicht automatisch beenden würden, weiß auch ich, denn die Gewöhnung an den Kommerz ist eine schlechte Schule für eigenständigen Geschmack.
Aber hier könnten Vorgaben, wie die obligatorische Verwendung von Baumaterialien der jeweiligen Gegend schon die ärgsten Bausünden verhindern, ebenso die verpflichtende Teilnahme von Bauwilligen an einschlägigen Kursen.
Aber – um zum eigentlichen Thema zu kommen – der öffentlichen Anprangerung eines reichen „Schwarzbauers“: wer daraus eine Sache des Prinzipes und der Gerechtigkeit macht, der bedient zwar damit Spießer und Neider, er betätigt sich aber auf einem eher geschmäcklerischen Nebenkriegschauplatz, denn die Verteilung von Reichtum und der gängige Ablasshandel bei Wirtschaftsverbrechen hat in diesem Land extreme Dimensionen angenommen. Hier würde sich ein weites Betätigungsfeld für kritischen Journalismus bieten.

 10.7.11

Lieber Skeptiker,

deinem hohen Lied auf die Gesetze täte etwas Skepsis gut. Ich meine, die Gesetze sind gut, wenn sie einem Schutz gewähren oder zum Recht verhelfen, nicht aber, wenn sie aus Prinzip, Neid oder Gleichmacherei angewendet werden. Beim Bauen sollte es nur eine Regel geben, dass damit niemandem Schaden zugefügt wird, also, Baumaßnahmen müssen mit den betroffenen Nachbarn abgestimmt werden. Ansonsten gilt, dass die Menschen verschieden sind und man ihnen Unrecht tut, wenn man sie gleich behandelt. Ich glaube, dieser Satz ist von mir und ist übrigens eine Erkenntnis von jahrzehntelanger pädagogischer Arbeit, in der ich alle Stufen von Prinzipientreue und Pochen auf Regeln durchlaufen habe.  (---)

Am besten lässt sich leben, wo es Gesetze gibt, die aber nur im Notfall angewendet werden. Ansonsten: Leben und leben lassen!

 

11.7.11

Punkt! Punkt! Basta! Lieber Skeptiker, - mit Verlaub – ich hoffe, dass du nicht als mächtiger Bürokrat in einem Amt sitzt, denn dann hätten Bauwillige nichts zu lachen…

Ich begreife nicht, wie ein offensichtlich moralischer Mensch im Juli 2011, in der gerade der Bundespräsident die widerrechtliche Genehmigung von Panzern in ein Spannungsgebiet durch die Regierung verteidigt hat, - in der ein Häftling keine Hilfe vom Verfassungsgericht bekam, obwohl er eine Woche nackt in eine Einzelzelle gesperrt worden war und erst der Europäische Menschengerichtshof das Ganze als Folter einstufte - und – und -, wie einer ein so vergleichsweise unbedeutendes, geschmäcklerisches Gesetz, wie das Baugesetz - das 99,99 Prozent der Menschheitsgeschichte nicht existiert hat – so vehement durchsetzen will, noch dazu in einem Fall, wo niemand zu Schaden kam. Dazu fällt mir nur noch Nietzsches Satz aus dem Zarathustra ein - vom Staat, als dem kältesten aller kalten Ungeheuer… Schlimm, wenn sich von ihm auch noch Journalisten einspannen lassen, Journalisten, die bislang immer wie ein Lichtlein waren, in diesen verkommenen Zeiten…

 

10.7.11 Präsident Wulff widerspricht sich selbst

Kommentar in freigeisst.de

Vor einigen Wochen beklagte Bundespräsident Wulff, dass immer mehr Entscheidungen außerhalb des Bundestages getroffen werden, das Parlament die Vorlagen nur noch abnicken dürfe, was die Glaubwürdigkeit der parlamentarischen Demokratie gefährde. Respekt, dachte ich, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut, das war ja eine elementare Kritik an der Regierung Merkel. Doch nun, beim Panzergeschäft mit Saudi-Arabien, verteidigt das selbe Staatsoberhaupt genau diese Praxis, eine Praxis, in der sogar nicht einmal das Parlament informiert wurde, deutsche Grundsätze über den Haufen geworfen werden und dem Ansehen des Landes in der Welt schwerer Schaden zugefügt wird.

 

8.7.11 Zum Schämen

Leserbrief an PNP zum heutigen Artikel "Nackt in Gefängniszelle: 10 000 Euro Entschädigung" ! (wurde nicht abgedruckt)

Da weigert sich ein Häftling in eine Gemeinschaftszelle zu ziehen, weil dort die Toilette im Raum nicht einmal einen Sichtschutz hat und wird zur Strafe nackt ausgezogen und sieben Tage in eine Einzelzelle gesperrt. Dieser unglaubliche Vorgang geschah nicht in Guantanamo oder einem mittelalterlichen Foltergefängnis, sondern hier in unserem Land. Und wie man nun hört, sollen solche Haftbedingungen kein Einzelfall sein. Ebensogroß der Skandal, dass die Klage des Häftlings von unserem Verfassungsgericht nicht angenommen wurde. Erst der europäische Menschengerichtshof hat Recht gesprochen und den Vorgang als Folter eingestuftt. Nachrichten wie diese oder der Panzerdeal mit Saudiarabien zeigen, wie wenig Verfassungsgrundsätze mittlerweile bei uns gelten.

 

7.7.11 Fremde Anordnungen

Leserbrief an PNP zum heutigen Artikel "Regierung schweigt zu Rüstungsgeschäft"

Da wird einem klar, warum die Kanzlerin unlängst in Washington so geehrt worden ist. Man kann sich dort offenbar darauf verlassen, dass auch diese Regierung im gewünschten Sinn funktioniert und dabei weiter brav zu Hause alles aushebelt, was da stört: die Defensivbindung der Bundeswehr, das Verbot Waffen in Spannungsgebiete zu exportieren usw. Sind es einmal U-Boote, die einem kriegerischen Staat wie Israel fast geschenkt werden, so sind es jetzt Panzer an die saudiarabischen Feudalherrn. Wodurch diese sich von einem Gaddafi unterscheiden, ist mir nicht klar. Gegen den einen wird Krieg geführt, die anderen werden aufgerüstet. Erst letztes Jahr wurde von den Amis mit Riad der größte Waffendeal aller Zeiten getätigt. Auch diese Kanzlerin befolgt (wie ihre Vorgänger) fremde Anordnungen und wir sollen trotzdem weiter glauben, dass wir mit unseren Stimmkreuzchen der "Souverän" im Lande sind.

 

23.6.11 Nicht die Völker, die Täter sind schuldig! (wurde nicht abgedruckt)

Leserbrief an PNP zum Artikel vom 14.6.11 "Prag reagiert wütend auf Sudetendeutsche"

Jeder dritte Einwohner Böhmens war einmal ein Deutschböhme. Seit Jahrhunderten war das Land ihre Heimat. Es waren Nazis - deutsche und tschechische - die zum Ende der K und K-Monarchie gegeneinander Hass gesät haben. Gewiss ist bis 1945 das Gewicht der Verbrechen deutscher Nazis an Tschechen größer als umgekehrt. Doch es wurden nach dem Krieg nicht nach persönlicher Schuld oder Nazimitgliedschaft gefragt- nein, es wurden ein Drittel der Bevölkerung, nur weil sie deutsch waren, aus ihrer Heimat vertrieben und ihre gesamte Habe beschlagnahmt. Und doch waren es nicht "die Tschechen", die ein so unglaubliches Verbrechen gegen das Völkerrecht begangen haben, so wenig man "den Deutschen" kollektiv die früheren Verbrechen anlasten kann. Es waren die nationalistischen Fanatiker auf beiden Seiten, die die Volksgruppen gegeneinander gehetzt haben. Damit die heutige Generation in einem freien Europa zusammenwachsen kann, muss man seine Geschichte kennen um aus ihr lernen zu können. Dass etwa die Benes-Dekrete noch immer gelten, ist schwer zu verstehen und die jetzigen Reaktionen Prager Politiker erinnern an überwunden geglaubte dunkle Zeiten. Mit der Deutsch-Tschechischen Erklärung vom Januar 1997 war man da schon einmal viel weiter.

 

16.6.11 Berufsschüler wollen nicht nur essen und schlafen

Leserbrief an BBV zum heutigen Bericht "Internat der Berufschule ist marode"

Wo ist der Architekt, der ein altes Gebäude nicht für marode erklärt, wenn er mit einem Neubau zum Zug zu kommen hofft? Im Fall des Viechtacher Internates wird es wohl nicht anders sein. Landauf, landab werden stabile ältere Häuser mit den immer gleichen Argumenten für marode erklärt: Probleme mit aufsteigender Bodenfeuchtigeit oder Probleme mit "energetischer Sanierung". Beides ist bei Fachleuten umstritten, Mauerfeuchtigkeit hat meist andere Ursachen und das heute als Umweltschutz verkaufte Credo alle Aussenmauern mit Polystrol abzudichten führt zu einem Rattenschwanz an Folgeschäden und sperrt Wärme auch aus, so dass oft schon im Sommer geheizt werden muss. Aber als Laie will ich mich hier nicht zu weit vorwagen, sehr wohl aber, wenn es um die pädagogische Konzeption von Berufschulinternaten geht, denn das war mein Beruf. Und bei der Berichterstattung über den Neubau las ich keine Silbe über räumliche Verbesserungen, um pädagogische Freizeitarbeit mit Jugendlichen überhaupt möglich zu machen. Falls das pädagogische Personal bei den Planungen mit einbezogen wurde und räumliche Verbesserungen geplant sind, dann bitte ich diesen Brief als obsolet zu betrachten. Ist es aber anders, was ich stark vermute, dann sollte die Planung dringend überdacht werden. Die Kostenträger versuchen sich seit Beginn der Sprengelbildung im Berufsschulbereich durch mangelnde Raumausstattung von einer verantwortungsvollen pädagogischen Betreuung zu drücken, da diese mit Kosten verbunden ist. Doch wenn man minderjährige Jugendliche zwingt heimatfern eine Schule zu besuchen, dann stehen die Entscheidungsträger in der Pflicht, und die geht über Essen und ein Bett weit hinaus. Doch Berufsschülern meinte man das viele Jahre zumuten zu können: Man stelle sich die Empörung von Eltern im gymnasialen Bereich vor, würde man von ihren Kindern ähnliches verlangen.

--------- !! Wer sich mehr über das Thema interessiert, dem empfehle ich die "Sozialpädagogische Aspekte der Betreuung von Berufsschülern im Blockschulsystem", ein Referat das ich 1980 etwa an der Fachhochschule Weihenstephan oder der Akademie in Dillingen gehalten habe. !!----------

 

9.6.11 Dreiste Konzerne

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Atomkonzerne wollen sich teuer bezahlen lassen"

Geht es noch dreister? Da verdienten sich Atomkonzerne jahrzehntelang mit einer Technik dumm und dämlich, die voll mit Steuergeldern entwickelt und mit der Macht des Staates durchgepeitscht wurde-, bedrohen noch auf lange Zeit das Land mit Todeszonen a la Tschernobyl oder Fukushima-, dürfen ihre Anlagen ohne Versicherungsschutz betreiben, weil keine Assekuranz ganze Landstriche versichern kann-, überlassen die Entsorgung der Reaktoren und Brennstäbe wie selbstverständlich der Allgemeinheit und wollen nun von ihr auch noch ausbleibende Milliardengewinne vergütet bekommen...

 

30.5.11 Die grüne Enttäuschung

kommentar im freigeisst.de

Grün war einmal die Hoffnung. Heute sind die Grünen bestenfalls noch das kleinere Übel. Es ist gekommen, wie es wohl bei jeder Partei kommen muss, die erfolgreich ist. An den Schaltpositionen versammeln sich immer und überall dieselbe Sorte Menschen, mit Qualitäten, die zu beschreiben, eine eigenes Projekt wäre... Als einer, der sich seit Beginn der Ökologie-, Anti-Atomkraft- und vor allem der Friedensbewegung zugehörig fühlt und diese Ziele auch über Jahrzehnte mit Liedern und Kommentaren unterstützte, war jeder von Grünen abgesegnete Kriegseinsatz wie ein Keulenschlag. Dieser Kommentar ist also überfällig. wird aber konkret durch die Bundestagsdebatte ausgelöst, in der Verteidungsminster de Maizière sein neues Konzept für die zukünftige Bundeswehr vorstellte, wo es um zukünftige vermehrte Auslandseinsätze ging und der Obergrüne Trittin dem Ganzen mit der Begründung zustimmte, es dürfte nirgendwo auf der Welt "rechtsfreie Räume" geben... Da wird die Verteidigungsarmee Bundeswehr in eine Truppe umgewidmet, die überall dort mitmischen soll, wo es nötig ist und damit unsere Verfassung vollends ausgehebelt - und die Grünen machen dabei mit! Dass Union und FDP und auch die rückgratlose SPD bei diesem Spiel mitmachen, ist man gewohnt, dass aber die Grünen auch dabei sind, ist nicht nur eine Enttäuschung, es kommt einem Verrat an der grünen Idee gleich. Welt-verkehrt im Fall des Libyen-Krieges, da verweigerten sich ausgerechnet Merkel und Westerwelle und werden von den anderen deswegen beschimpft. Die Grünen scheinen von Leuten übernommen worden zu sein, die entweder bereit sind sich für Beteiligung an der Macht zu prostituieren oder sich immer wieder als reine Einfalt präsentieren. Die SPD wurde von Vertretern der Industrie, wie Schröder und Clemens kaputtgemacht, die Grünen wurden es von Joschka Fischer und werden es von ihrem heutigen Führungspersonal. Man weiß, dass es verbreitete Praxis ist, dass in Parteien V-Leute eingeschleust werden, bzw. erfolgreiche Führungsfiguren gekauft werden. Sollte dies auch bei den Grünen so sein? Wenn man den Wert eines Baumes an seinen Früchten erkennen kann, dann ist der grüne Baum schon seit 1999 nicht mehr das, was er vorgibt zu sein, er ist eine freche Mogelpackung, die aber immer erfolgreicher wird.

Noch ein Wort zu den "rechtsfreien Räumen". Die meisten beklagenswerten rechtsfreien Räume wurden in der jüngeren Vergangenheit durch die USA oder Israel geschaffen. Doch die Bundeswehr wird gewiß nicht in Washington intervenieren oder im Gazastreifen. Die "rechtsfreien Raume" werden weiter von denjenigen definiert werden, die mit ihrer Politik und ihren Kriegen tatsächlich Wirtschafts- und Machtinteressen dienen und Deutschland wird als ein braver Vasall seine Söldner schicken. Auch ich habe in den Siebzigern einmal geträumt "wir brauchen eine starke Weltpolizei, die im Ansatz bricht jede Tyrannei..." Doch was heute unter diesem Deckmantel geschieht, ist die alte koloniale Kanonenbootpolitik.

 

30.5.11 Auch die Kirche trennt Ehe von Sex

Leserbrief zum Artikel vom 25.5. im Bayerwald-Wochenblatt "Bischof Müller spricht klare Worte gegen Zeitgeist und Kirchenschelte: Ehe von Sex zu trennen ist eine neue Ideologie"

"Darum prüfe, was sich ewig bindet!", möchte ich Bischof Müller auf seine Verteufelung außerehelichen Sexes mit den Worten Schillers anworten, ihm aber auch soweit recht geben, dass die heutige sich ausbreitende Unverbindlichkeit der Beziehungen im Widerspruch zu einer verlässlichen Versorgung von Kindern steht, die aber genau darauf einen moralischen Anspruch haben. Da wäre vielleicht auch das Beispiel der Pfarrer gefragt, gute Partnerschaften vorzuleben und die Verantwortung für Kinder zu übernehmen und nicht nur schöne Sonntagsreden zu halten. Aber so wie es ist, bleibt Bischof Müllers Strafpredigt über "Ehe von Sex zu trennen" unglaubwürdig, denn ein Arbeitgeber, der seinen Beschäftigten die Ehe verbietet, tut nichts anderes als die Ehe vom Sex zu trennen, denn nichts anderes bleibt den geistlichen Herrn übrig...

 

27.5.11 Mischen und manschen

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Mysteriöses Kuhsterben: Ist Rattengift schuld?"

Was sind das nur für Technokraten, die Wiesenschnitt ungeprüft zerkleinern, mit Kraftfutter mischen und den Kühen vorsetzen! So können Weidetiere vorgelegtes Futter nicht mehr selber prüfen, wie es ihre Art ist: die Nasen tief in die Haufen stecken, schnuppern und dann das Gras hin und her schieben und verschmähen, was ihnen mißfällt. Damit die Tiere aber alles auffressen, wird das Mähgut mit begehrten Zuschlagsstoffen vermengt, die zum blinden Fressen verführen. Sogar Gras, das mit den eigenen Exkrementen verunreinigt ist, was kein Tier ohne Not anrühren würde. Wurde früher nur im Herbst abgelagerter Mist ausgebreitet, so wird heute alle paar Wochen Gülle verspritzt, wodurch das nachwachsende Gras zwangsläufig kontaminiert wird, kein Regen kann den angetrockneten Dreck abwaschen. So werden den Tieren zwangsläufig Reste ihrer Ausscheidungen vorgesetzt. Vollautomatische Ladewagen nehmen dazu von den Wiesen vieles auf, was früher durch Heurechen und Heugabel gefallen wäre: vom Erdklumpen bis gelegentlichen kleinen Tierkadavern oder getrocknetem Hundekot. Dann wird es siliert oder in automatischen Futtermischanlagen zerkleinert und mit Kraftfutter unwiderstehlich gemacht... Und wir, am Ende der Nahrungskette, kriegen auch unseren Teil davon ab und mischen und manschen die Lebensmittel weiter, bis sie uns schmecken.

 

15.5.11 Richtet nicht? (wurde nicht abgedruckt)

Leserbrief an PNP zu Herrn Fuchsens Kommentar "Das Urteil" vom 13.5. und den Berichten zum Demjanjuk-Prozeß

Wenn der politische Prozess gegen Demjanjuk überhaupt einen Sinn gehabt hat, außer einen Greis, der vor einem Menschenleben vermutlich selber mehr Opfer als Täter war, anderhalb Jahre öffentlich zu demütigen, dann vielleicht das Signal an alle "Fußsoldaten": Das Gesetz erwischt euch, irgendwann vielleicht einmal... Doch wie weit geht Schuld? Gilt sie auch für den Dreher, der ein Stück Metall für eine Atombombe fräst? Den Bürokraten, der auf menschenverachtenden Paragrafen herumreitet? Den Soldaten, der auf Befehl eine Waffe bedient? Den Reaktorbetreiber, der einen ganzen Landstrich unbewohnbar macht oder den Politiker, der ihn einmal unterstützte? Was ist mit dem Chefredakteur, der die Tötung von Familienangehörigen eines Diktators als "gerechtes Ziel" kommentiert,- oder die Kanzlerin, die sich über die völkerrechtswidrige Hinrichtung eines Bin Laden und eines seiner Söhne freut?

 

12.5.11 Ferngesteuerte Medien?

Kommemtar in freigeisst.de

Mitglieder der Verteidigungs- und Geheimdienstausschüsse im US-Kongress durften nun Fotos von Bin Laden ansehen. Im Fernsehen wurden die "grausigen" Bilder von einem republikanischen Senator beschrieben. Es handele sich um 15 Bilder. Wörtliches Zitat: "Drei der ersten Bilder wurden aufgenommen, als Bin Laden noch am Leben war. Der Zweck: Man wollte einen Blick auf Nase, Augen und deren Verhältnis zueinander werfen, um ihn positiv identifizieren zu können."

Das bedeutet nichts anderes, als dass Bin Laden erst fotografiert und dann kaltblütig hingerichtet wurde.

(Die Information entnahm ich einem Bericht von ARD Online. Der Bericht stand nur kurze Zeit im Netz, ich finde ihn zumindest nicht mehr. Auch Deutschlands große Zeitungen brachten nur Berichte über die "grausigen Fotos", keine Silbe zu den Bildern des noch lebendigen Bin Ladens, was ja die ganze Kommandoaktion in ein ganz anderes Licht rückt. Da fragt man sich, ob die ARD-Meldung falsch war oder absichtlich geschwiegen wird. Wenn man dann noch die einseitige Berichterstattung zu Libyen verfolgt, dann drängt sich schon der Eindruck auf, dass die Medien partiell gleichgeschaltet werden.

 

7.5.11 Amerikas Umgang mit der Wahrheit

Kommentar in freigeisst.de

Die Tötung Bin Ladens, seines Sohnes, einer Frau und zwei weiterer Männer ist geradezu ein Lehrstück dafür, was die Amerikaner der Welt an Verwirrspiel zumuten. An einem Tag gab man bekannt, Bin Laden habe sich gewehrt und feige eine Frau als lebendes Schutzschild genommen. Am anderen Tag wurde alles zurückgenommen. Das mit der Frau sei völlig aus der Luft gegriffen gewesen, ebenso waren weder Bin Laden noch sein Sohn bewaffnet und hätten sich auch nicht gewehrt. Auch eine Frau Bin Ladens sei angeschossen worden, obwohl diese ebenfalls unbewaffnet gewesen sei. An dem einen Tag hieß es, Begleiter von Bin Laden hätten das Haus verteidigt, dann wurde richtiggestellt, alleine ein Mann habe geschossen. Einen Tag hieß es, Präsident Obama und die Aussenministerin hätten den Einsatz und die Tötung Bin Ladens über eine Videoübertragung live verfolgt, dann hieß es, das stimme nur für den ersten Teil der Aktion. Dann hieß es, die Leiche sei mitgenommen worden und vor der Seebestattung habe man mit vergleichenden Gesichtsscans und DNA-Analyse zweifelsfrei die Identität von Bin Laden festgestellt. Gleichzeitiug wird behauptet, die Fotos des Gesichtes seien durch die Geschosse völlig entstellt (der Kopf sei quasi explodiert). Auch der DNA-Vergleich ist in der Kürze der Zeit auf dem Kriegsschiff kaum möglich gewesen. Zumal ist es (lt. Expertenmeinung) zweifelhaft, dass überhaupt Vergleichsmaterial von Verwandten (wie behauptet wurde) dazu brauchbar war, denn Bin Laden hat nur Halbgeschwister. Nun behauptet man (quasi als Rechtfertigung des Mordanschlages), man habe in mitgenommenem Material (Festplatten etc.) bereits weitere Planungen für Terroranschläge in den USA gefunden, es werden sogar vage Einzelheiten genannt. Heute werden merkwürdige Videos über einen Bin Laden gezeigt, die ihn in privater Umgebung zeigen wollen und die ihn ziemlich lächerlich wirken lassen. Warum sollte sich Bin Laden beim Zappen mit der Fernsteuerung filmen lassen, oder als Witzfigur mit gefärbtem Bart. Die Aufnahmen wirken wie die Darstellung von Bösewichten aus der Stummfilmzeit oder aus einem Comic. Wer soll nach der ganzen Lügnerei diesen Meldungen noch glauben, ja, wer soll den Amis überhaupt noch etwas glauben? Dass es wirklich Bin Laden war, der getötet wurde, scheint heute dagegen festzustehen, wenn die Meldungen aus Pakistan stimmen, bei denen man die jüngste Frau des Terroristenführers befragte, die bei der Aktion ebenfalls angeschossen worden war.

 

4.5.11 Außergerichtliche Hinrichtungen

Kommentar in freigeisst.de

Erst der Tötungsversuch gegen Gaddafi, bei dem sein Sohn und drei seiner Enkelkinder starben, dann die Hinrichtung von Bin Laden und eines seiner Söhne. Da die USA den Aufenthaltsort des Al Kaida-Führers schon längere Zeit kannten, (Spiegel Online), die Killertruppe monatelang für den Einsatz geübt hatte (Aussage Obama), ist der Zeitpunkt der Aktion sicher nicht zufällig. Wollte man die Titelseiten der Welt mit den Erfolgsmeldungen besetzen, bevor sie die kollektive Todesstrafe der NATO gegen die Kinder Gaddafis zum Thema machen? Oder waren es innenpolitische Gründe? Lange hatte es den Anschein, dass man Bin Laden gar nicht fassen wollte, weil man ihn als zur Begründung der Kriege gegen den Terror brauchte. Der jetzt bekannt gewordene Aufenthaltsort inmitten pakistanischem Militär und Geheimdienst, scheint diese Vermutung zu bestätigten. Es ist schwer vorstellbar, dass dies alles ohne Wissen der USA geschah. Mit Bin Laden wurde nun der Mann zum Schweigen gebracht, der den USA als Anlass diente zwei Länder zu überfallen. Eine Studie nennt alleine für den Irak 655 000 Opfer. Dazu scheinen mittlerweile außergerichtliche und völkerrechtswidrige Hinrichtungen für die USA mittlerweile Normalität zu sein. denn alleine in Pakistan wurden bisher fast tausend Menschen durch feige Drohnenangriffe der USA hingerichtet, darunter in der Mehrzahl unbeteiligte Zivilisten. Mit der Tötung Bin Ladens hat man auch eine Aufklärung über den 11. September vielleicht endgültig verhindert, dessen Umstände nach wie sehr zwielichtig sind. Nicht zuletzt auch aus dem Umstand, weil jeder, der die Politik verfolgte, schon vor dem Terroranschlag wußte, dass die Kriegvorbereitungen abgeschlossen waren und nur noch ein Anlass gebraucht wurde. Auch wenn die Verschwörungstheorien zum 11. 9. alle falsch sein sollten, sicher scheint, dass man die Attentäter in unglaublicher Weise gewähren ließ. Siehe etwa Michael Moors Dokumentation "Fahrenheit 9/11".

Der Freudentaumel in den Staaten über die Hinrichtung Bin Ladens sagt viel über die moralische Verfassung des Landes aus, von "christlich" ist da nichts zu spüren, eher von Freude über Lynchjustiz. Kann man das Verlangen nach Bestrafung der Schuldigen bei den Angehörigen von Opfern noch verstehen, dann gilt das nicht, wenn sich unsere Kanzlerin öffentlich über die völkerrechtswidrige Ermordung eines Menschen freut, das ist einfach nur ein Grund sich zu schämen.

Nachtrag.

"Geronimo", wählte der Geheimdienst als Vollzugsmeldung für die Tötung des Terroristen und geben damit Einblick in ihre Denkweise: Hier die Tötung des arabischen Islamistenführers - dort, der Indianerhäutling, der sich dem Landraub und der Vernichtung seiner Kultur durch die Weißen widersetzte. Wenn Bin Laden wirklich die feigen Terroranschläge gegen Unschuldige zu verantworten hat, dann hat man den tapferen Apachenhäuptling und die eigene indianische Bevölkerung mit der Gleichsetzung mit Bin Laden in beleidigender Weise verspottet.

 

2.5.11 Töten und Jubeln (wurde nicht gedruckt!!)

Leserbrief an PNP zum Kommentar von Herrn Fuchs "Gerechtes Ziel"

Spätestens seit den Jubelmeldungen aus Bengasi sollte jedem klar sein, dass auch in Libyen Gut und Böse nicht so getrennt sind, wie es uns seit Wochen eingeredet wird. Wer über die Tötung von Gaddafis Enkelkindern jubelt, der ist gewiß keinen Deut besser als der libysche Machthaber. Überhaupt- der Krieg gegen ihn wird natürlich nur aus humanitären Gründen geführt und hat überhaupt nichts damit zu tun, dass Gaddafi - wie ehedem Saddam Hussein - die Ölindustrie verstaatlicht und den Ölkonzernen die Geschäfte vermasselt hat. Aber gab es überhaupt jemals einen Krieg, dessen Gründe nicht geschönt wurden? Die deutsche Zurückhaltung beim Militäreinsatz war auf jeden Fall richtig.

 

15.4.11 Büchse der Pandora

Leserbrief an PNP zum Artikel "Eine Frage des Gewissens" über die Bundestagsdebatte über Präimplantationsdiagnostik

Die Frage sollte eigentlich sein, ob es ethisch zu vertreten ist, dass Menschen überhaupt in Retorten "zusammengemischt" werden. Diese dekadente Praxis würde langfristig zum Normalfall, wenn man sich dabei auch noch die makellosen "Wunschkinder" aussuchen könnte. Es käme zum Dammbruch und die einschlägige Ärzteschaft würde sich dumm und dämlich verdienen. Erzähle mir keiner was von "ärztlichem Ethos", der das verhindern würde. Was Geld bringt, wird gemacht! Warum wird heute schon jedes dritte Kind per Kaiserschnitt entbunden? Doch nur, weil es viel mehr einbringt, verglichen mit einer natürlichen Geburt. Und wer hat den Frauen in den sechziger Jahren das Stillen ihrer Babys ausgeredet? Es gibt keine Dummheit, die ärztlicherseits nicht irgendwann propagiert und praktiziert wurde. Natürlich werden immer die paar schlimmen Einzelfälle in die Medien gehoben, denen man nur helfen will. Aber um diese medizinisch gebotene Hilfe geht es auch nicht, es geht um das weitere Öffnen der Büchse der Pandora. 

 

19.4.11 Was du nicht willst, dass man dir tu...

Leserbrief an BBR zur Resolution der Schwarzacher und Aussenrieder


Das ist wohl bewährte Praxis von Straßenbauämtern - erst die Anwohner einer Region gegeneinander hetzen und dann die von überregionalen Interessen gewünschte Fernverkehrsstraße bauen! 
Die heutige Straße war einmal die Lebensader für die Dörfer, auch für das frühere Gasthaus in Schwarzach. Heute will man den Verkehr möglichst weit von sich weghaben. Nicht anders als die großen Schwarzacher Landwirte, deren Sorgen ich gut verstehe. Doch anders als Kohlnberger und Froschauer - und auch die großen Aussenrieder Landwirte! - die mit ihrer Unterschrift klar ihre Gegnerschaft gegen einen Neubau zum Ausdruck brachten und die Trasse auch nicht zu anderen abschieben wollen, kann das von den Schwarzachern nicht behauptet werden, am Floriansprinzip hat sich nichts geändert. Doch Demokratie, auch die von Anwohnerbefragungen, hat dort ein Einde, wo die einen über andere entscheiden. Enteignungen - die ja die Folge wären - sind nur zulässig, wenn es um wirklich existenzielle Dinge des Gemeinwohls geht, doch das trifft im vorliegenden Fall wohl kaum zu. Vielleicht sollte im Gemeinderat auch einmal darüber gesprochen werden, was im Falle einer Neutrassierung mit der alten Staatstraße passieren würde. Der Unterhalt würde dann der Gemeinde zufallen, was bei der Streckenlänge wohl einige hundertausend Euro regelmäßige Kosten nach sich zöge. Wer von den Straßenbaubefürwortern möchte das einmal bezahlen? Vielleicht jene Zwieseler Lokalpolitiker, die sich gerade wieder einmal um ihr Prädikat für den Luftkurort sorgen, gleichzeitig aber immer mehr Transitverkehr in die Stadt leiten wollen...

 

 

30.3.11 Das macht kein Schwein!

Leserbrief an BBR zum „Moment mal“(Lb selber zurückgezogen)

 

Der allgäuer Bauer, der das Gras seiner Wiese wegen eines Hundehaufens in der Deponie entsorgt hat, ist wohl eher ein Fall für den Psychiater. Ich habe lange im Allgäu gelebt und regelmäßig beobachtet, wie Bauern einen langen Streifen Kühfutter mähen und im Anschluß daran den gemähten Streifen güllen, wobei natürlich auch der angrenzende Grasstreifen vollgespritzt wird. Lebewesen ihr Futter mit ihren eigenen Exkrementen zu "würzen", ist wohl um einiges schädlicher als getrocknete Exkremente einer fremden Gattung und widerspricht völlig unserem Instinkt. Doch auch bei uns kann man oft beobachten, wie Wiesen gegüllt werden, auf denen das Gras schon wieder ein, zwei Handbreit hoch steht. Kein Regen kann den angetrockneten Dreck abwaschen, die Tiere müssen es als Silage oder Heu fressen. Oder wenn im Frühjahr noch unverrotteter Mist auf die Wiesen gestreut wird- schon ein paar Wochen später wird er mit dem Gras wieder „geerntet“: die Kühe müssen ihren eigenen Mist fressen!

Ich will mit diesen Hinweisen nicht rücksichtslose Hundebesitzer entschuldigen, aber die Thematik doch ein wenig zurechtrücken. Bei dieser Gelegenheit will ich noch etwas ansprechen, dass mich schon lange ärgert: die Form der Hinterlassenschaften von Wanderern und anderen Naturgenießern. Jedes Kind sollte lernen, dass man sein "Geschäftl" abseits des Weges verrichtet und danach alles mit Erde oder Moos abdeckt. Doch viele der modernen Stadtmenschen lassen ihre Haufen offen liegen, oft mitten im Wanderweg (denn im Gebüsch könnte sie ja ein wildes Ungeheuer in den Hintern beißen).  Und das Schlimmste: die Haufen (und die Umgebung) werden mit Unmengen von Hygienetüchern verziert. Man wendet sich ab und denkt: Das macht kein Schwein!

 

25.3.11 Fragen und Zweifel zum Libyenkrieg

Kommentar in freigeisst.de

Beim Libyen-Krieg beschäftigen mich die immer gleichen Fragen: Was bewegt Sarkozy, sich an die Spitze des Angriffs gegen Gaddafi zu stellen, mit dem er noch vor wenigen Wochen ein so vertrautes Verhältnis hatte und der ihm offenbar seinen eigenen Wahlkampf finanziert hat? Will er ihn ausschalten, dass dieser keine dunklen Geheimnisse mehr ausplaudern kann? (So wie es die USA mit Saddam Hussein gemacht haben?) Oder ist Sarkozys Angriff nur eine populistische Aktion, mit der er innenpolitisch punkten will, denn seine Beliebtheit ist in letzter Zeit in den Keller abgesackt… Und dann das zeitliche Zusammentreffen mit der nuklearen Katastrophe von Japan ---, ein Zufall? Hat Frankreich, dieser bornierteste Atomstaat der EU, in dem die Atomindustrie mit der Politik aufs Engste verbandelt ist und Nachdenken über die Unverantwortlichkeit, vielleicht gar Widerstand gegen die Atomkraft mehr fürchtet, als alles andere, weil es um ungeheuer viel Geld geht, nicht das größte Interesse mit einem Krieg vom Thema anzulenken? Oder tu ich Sarkozy Unrecht und er will die Welt wirklich von einem Tyrannen befreien und das libysche Volk schützen? Doch wer sind die Rebellen gegen Gaddafi? Bislang habe ich in den Medien nur immer verschwommene Kriegsbilder und die Luft schießende Halbstarke gesehen, die sogar eine abstürzende eigene Militärmaschine als Abwehrerfolg bejubelten... Sicher, da waren die irren Reden von Gaddafi, deren Inhalt ich nicht nachprüfen kann, dann die Berichte von den blutrünstigen schwarzafrikanischen Söldnern, deren Existenz aber in seriösen Medien auch in Frage gestellt wurde. Sicher scheint, dass der Aufstand von Stämmen unterstützt wurde oder wird, die am Ölreichtum des Landes nicht so sehr profitiert haben. Aber ist das wirkliche eine Demokratiebewegung wie in Tunesien oder Ägypten oder ein internes Gerangel um Verteilung der Ölprofite? Dass sich Gaddafi vom einstigen Revolutionär, der sein Land von der kolonialen Ausbeutung befreite, zu einem paranoid wirkenden Despoten entwickelt hat, zeigen uns die Medien täglich aufs Neue. Kein Wort aber darüber, dass Gaddafi 1974 die Öl-Industrie verstaatlicht hat und die Ölkonzerne dies gerne rückgängig machen wollen. Ist es am Ende heute soweit? Wird uns nur ein großes Theater vorgespielt und man ergreift die Chance als Trittbrettfahrer auf der Welle der Unzufriedenheit in der arabischen Welt alles wieder im Sinne der Ölkonzerne zu ordnen? Dass mit unsauberen Mitteln die Stimmung hochgepuscht wurde, zeigt das weltweit verbreitete Foto von den Opfern des Aufstandes. Tatsächlich zeigt es aber die Opfer eines Gefängnisaufstandes von 1996. Solche Propagandatricks nähren in mir das Gefühl, dass irgendetwas faul ist. Zudem ist diese Welt voller zwielichtiger und grausamer Despoten. Warum gibt es in der westlichen Welt kaum Kritik, wenn etwa in Bahrain ein König auf sein Volk schießen und sich von der saudischen Armee dabei helfen lässt? Weil die Amis dort einen wichtigen Militärstützpunkt habe? Oder warum dürfen Israelis ungehindert Luftschläge gegen Zivilisten in Gaza durchführen und das Land wie ein Gefängnis absperren? Wo ist da die Empörung der Franzosen, Engländer, Amerikaner? Oder der deutschen Grünen, bei denen etwa Joschka Fischer und Cohn-Bendit wieder einmal dasselbe Gut-Wutmenschen-Schauspiel zeigen, wie 1999, als es um den Kosowo ging, wo sich einige der Kriegsgründe später als Propagandatricks der heutigen Machthaber dort entpuppten. (Etwa die Berichte von jenem Fußballstadium, in denen die Serben ein KZ eingerichtet haben sollten, was sich später als völlig erfunden herausstellte. Aber alleine das Szenario erinnerte an das was, die chilenischen Faschisten mit amerikanischer Hilfe nach dem Putsch gegen Salvadore Allende verbrochen hatten und das löst bei vielen Angehörigen meiner Generation reflexartig Empörung aus, bei einigen sogar Kriegslust...) Aber auch ein Heiner Geissler lässt in seinen Reden wieder durchblicken, dass er seit dem Höhepunkt des kalten Krieges nichts dazugelernt hat, als er als CDU-General behauptete, die Pazifisten seien an Hitler schuld, weil sie keinen Krieg gegen ihn geführt hatten. Ich habe in den letzten Jahrzehnten einfach zuoft erlebt, wie uns gezielte Kriegspropaganda üble Tyrannen zu Dämonen aufgeblasen hat (etwa die erfundenen Babymord-Märchen von Irakern in kuweitischen Kliniken, die schlagartig die Welt empörten und den Golfkrieg rechtfertigten). Wer sich zu Libyen ein vollständigeres Bild verschaffen will, sollte sich, etwa bei Wikipedia, über das Land und seine Geschichte informieren. Was Gaddafi auch alles verbrochen haben mag, er hat das Land einmal den Klauen der internationalen Konzerne entrissen und in vierzig Jahren eine sozialpolitische Entwicklung eingeleitet (Schulpflicht, Kranken- und Rentensystem, Fruchtbarmachung der Wüste usw.), die im übrigen Afrika keine Entsprechung hat. Dennoch mag es genug Gründe geben, die eine Rebellion gegen ihn rechtfertigten. Wenn aber - was die weitere Geschichte zeigen wird - die Öl- und Profitgier der westlichen Konzerne die Aufständischen für eigene Zwecke mißbraucht, dann wird das einmal Libyens Bevölkerung wenig nützen.

 

 

14.3.11 Zum bayerischen „Zukunftsrat“

Leserbrief an die PNP zum heutigen Bericht "Brunner: Brauchen keine notorischen Nörgler"

Ein Zukunftsrat ist gut, wenn er die Bürger einbezieht und die heutige Diktatur von Politik und Wirtschaft überwindet. Ob das auch nur ansatzweise geplant ist, wage ich zu bezweifeln. Falls doch, sollten wir beim Leichten beginnen und formulieren, was wir in der Zukunft nicht werden wollen. Als erstes wohl kein durch einen nuklearen Unfall von Schrottreaktoren wie Isar 1 oder Temelin entvölkertes Gebiet. Dann kein Transitland, denn damit wird beinahe alles heute noch Gute dauerhaft zerstört. Doch vielen Politikern fällt noch immer nichts anderes ein, als ein so sensibles Gebiet wie den Bayerischen Wald durch immer neue Fernstraßen weiter zu zerstören, etwa durch den scheibchenweisen Ausbau der Strecke von Furth im Wald durch das Zeller- und Schwarzachtal bis Grafenau für den Fern- und Güterverkehr. Oder die Zerstörung des Rinchnach- und des Kirchberger Tals, weil ein paar politische Unbelehrbare einen Autobahnzubringer nach Zwiesel haben wollen. Natürlich wegen der Arbeitsplätze. Dabei könnte ein Blick in Donaustädchen mit Autobahnanschluss schnell zeigen, dass dieser kein Allheilmittel ist und man dort mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat, wie wir hinter den sieben Bergen. Gewiss brauchen wir viele Beine, die uns zukünftig tragen, denn einige werden uns noch wegbrechen. Doch wir können nicht auf alle Gäule setzen, denn einige Bereiche schließen sich einfach gegenseitig aus.

 

9.3.11 "Die Bio-Sprit-Lüge"

Kommentar in freigeisst.de

Das Lügentheater um Guttenberg ist kaum beendet, da wird er als Märchenonkel von Umweltminister Norbert Röttgen abgelöst. Der Sprit E 10 helfe mit von der Abhängigkeit vom Erdöl und den Gaddafis dieser Welt zu befreien, die Beimischung nachwachsender Rohstoffe sei umweltfreundlich und 90 Prozent der Pflanzenöle stammten aus Europa… Für solche Sprüche gibt es nur einen Ausdruck: "absichtliche Volksverblödung!" Es ist das alte, im Grunde kriminelle Spiel, diese Regierung aus CDU und FDP kennt, seit sie an der Macht ist, nur eines, nämlich die Bedienung ihrer Lobbys. Und die einzigen, die am E 10-Schwindel profitieren sind die Agrar- und Mineralölindustrie und am Ende noch die Autobranche, denn Autos die den Sprit nicht vertragen, werden durch neue ersetzt werden und zahlen werden die Verbraucher, denn niemand übernimmt eine Schadenshaftung, wenn Motore kaputtgehen. Aber eins nach dem anderen. Beginnen wir mit dem hohen "Inlandsanteil" der Pflanzenöle. Wenn bei uns Ölfrüchte und Weizen in Sprit umgewandelt werden, dann werden die Lebens- und Futtermittel einfach aus dem Ausland eingeführt, es ist einfach nur ein wahnwitziges Herumtransportieren von Agrarerzeugnissen. Bei den Lügenrechnungen der Regierung kommt der dafür nötige Transportaufwand überhaupt nicht vor. Ebensowenig der Umstand, dass die "Energiepflanzen" angebaut werden, wie alle anderen auch, mit einem irrsinnigen Energieaufwand aus Erdölprodukten, mit subventioniertem Agrardiesel, energiefressenden Kunstdüngern, Spritzmitteln und Maschinen, deren Betrieb und Herstellung ebenfalls Erdöl verbraucht. Dass die Energiepflanzen auch auf dem Lebensmittelmarkt fehlen, was die Ärmsten zu spüren bekommen und zu immer höheren Rodungsdruck im Regenwald oder auf anderen wertvollen Flächen führt, diese Erkenntnis sollte heute langsam Gemeingut sein. Ich habe übrigens schon vor Jahren davor gewarnt, als noch bekannte grüne Apostel blauäugig diese Entwicklung gefördert haben Wenn die Bundesregierung etwas für die Umwelt tun will, dann soll sie als erstes eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen einführen, die Herstellung von spritfressenden Angeberautos hoch besteuern, ebenso den Flugverkehr usw.

 

4.3.11 Pfeifen im dunklen Wald


Leserbrief an "Gäuboden aktuell" zum Thema "Keine Lust auf Leistung?" (abgedruckt am 13.4.11)

Als Chefredakteurin hatte Frau Mika sicher einen interessanten Beruf, in dem sie sich "selbst verwirklichen" konnte. Die weitaus meisten Beschäftigten - Männer wie Frauen - verkaufen ihre Lebenszeit gegen Geld, weil sie sich und die ihren erhalten müssen. Ihre Arbeitskraft ist eine Ware, von "Selbstverwirklichung" können sie nur träumen, das eigentliche Leben findet außerhalb der Berufsarbeit statt. Es grenzt an Verhöhnung, wenn Frau Mika diesen fremdbestimmten Berufsalltag den Frauen als allein seligmachend anpreist und die wirklich bedeutenden Aufgaben im Leben, nämlich Kinder und Familie, schlechtmacht. Die ganze Menschheitsgeschichte lang war das unsere Bestimmung, ja die Bestimmung aller Lebewesen. Vielleicht ist Frau Mikas laute Mission eine Art Pfeifen im dunklen Wald, um noch mehr Frauen dorthin zu locken und ihren eigenen Lebenswentwurf durch die zunehmende Zahl der Gefährtinnen zu rechtfertigen

 

1.3.11 Schmierentheater

Kommentar in freigeisst.de

Im Fernsehen waren heute, am Tag des überfälligen Rücktritts von Schwindelbaron Guttenberg, Kanzlerin Merkel und Ministerin Schavan einträchtig nebeneinander zu sehen. Also zwei Frauen, von denen die eine, Merkel, Guttenberg mit den haarsträubendsten Argumenten gestützt hatte und ihre Vertraute, Schavan, die Guttenberg gestern zusammen mit den Herren Lammert und Biedenkopf den letzten Stoß zum Fall verpasst haben, was nach meinem Verständnis richtig und überfällig war. Und doch war es das blanke Gegenteil des ehrlosen Herumgeeiere der Kanzlerin, im Grunde ein Frontalangriff gegen Merkel. Wie ist dann aber das augenscheinlich so gute Einvernehmen zwischen den beiden Frauen zu deuten?

Nicht nur Guttenberg müßte zurücktreten, sondern vor allem die Kanzlerin! Sie ist mit Wählertäuschung (Verschweigen der Kundusaffäre) ins Amt gekommen, hat seither nur ihre Lobbys bedient, wobei die Geschenke an die Energiekonzerne durch die schier kriminelle Laufzeitverlängerung alter Schrottreaktoren und die Zuwendung gigantischer Summen Steuergelder für die Gaunerbanken ein Riesenskandal sind, die immer weitere Verstrickung unseres Landes in Amerikas neokoloniale Kriege aber sogar die Fundamente unseres Landes beseitigen, hier geht es wirklich um das Sein oder Nichtsein dieser Republik. Diese Politposse durch Rücktritt zu beenden, hat nur einen Haken: Wo ist die Alternativ? Die SPD hat acht Jahre gezeigt, das sie einmal an der Macht, genauso schäbige Politik macht, die Grünen haben ebenfalls Hartz 4 und die Kriegseinsätze zu verantworten - und die Linken? Als Peitsche für das Raubtier Kapitalismus haben sie ihren Wert, aber regieren möchte ich mich von ihnen auch nicht lassen. Was also dann? Es kann wohl nur ein Mehr an direkter Demokratie sein, auch wenn die Bevölkerung vermutlich auch nicht immer weise Entscheidungen treffen wird, aber sie wären viel gefeiter gegen Korruption und weltanschaulichen Festlegungen. Die reine Parteiendemokratie hat sich auf jeden Fall selber disqualifiziert.

 

25.02.11 Söldnerarmee

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Die neue Bundeswehr" (wurde nicht gedruckt!)

Die Bundeswehr soll nun zu einer Söldnerarmee werden, also zu einer Armee, in der Profis das blutige Soldatenhandwerk übernehmen. Als Pazifist freue ich mich natürlich darüber, wenn die Militarisierung der männlichen Jugend damit beendet wird. Andererseits frage ich mich, warum der Staat heute glaubt, auf die militärische Dressur, deren Zweck ja in allen Armeen auch Disziplinierung und weltanschauliche Abrichtung ist, verzichten zu können. Ist sie nicht mehr nötig, weil es heute genug sanfte Mittel der Beeinflussung und Einlullung gibt? Reichen heute für den Zweck schon das Privatfernsehens und die selbstgewählte Hirnwäsche durch die übrigen elektronischen Medien aus? Oder sollen wir vor lauter Freude übersehen, dass die Bundeswehr nun - gegen die Verfassung – von einer Verteidigungsarmee in eine Fremdenlegion für Wirtschafts- und Bündnisinteressen umgewidmet werden soll? Söldner fragen nicht lange nach dem Sinn eines Krieges, solange die Kasse stimmt. Schon Machiavelli hat vor 500 Jahren den Fürsten von Söldnern abgeraten, denn sie seien feige und kämpften nur, wenn der Sieg durch vielfache Überlegenheit als sicher erscheint, denn sie wollen schließlich heil von ihrer „Arbeit“ nach Hause kommen und kämpfen beim nächsten Mal vielleicht für den Gegner, wenn dieser ein paar Dollar drauflegt.

 

16.2.11 Politikerprüfung bestanden

Leserbrief an BBR zum Artikel „SPD: Ausbau Marcher Berg nur „Tropfen auf dem heißem Stein“

 Ziemlich kindisch sich darüber zu empören, dass man in unserem Waldgebirge nicht genauso schnell Autofahren kann wie im flachen Gäuboden. Selbst wenn noch so viele Begradigungen und Umfahrungen gebaut würden - an den von Herrn Adam beklagten Fahrzeiten würde sich kaum etwas ändern, es sei denn, er möchte eine Autobahn nach Bodenmais bauen, aber selbst dann würde ein deutlicher Zeitunterschied bleiben. Bürgermeister und SPD-Hoffnung Adam hat bei dem Ortstermin am Marcher Berg so viele Schwachheiten von sich gegeben, dass er die Politikerprüfung gewiss bestanden hat und noch eine große Karriere machen wird.

 

7.2.11 Zwischen Zuckerguß und Vorschlaghammer

Leserbrief an die PNP zu den Unruhen im arabischen Raum

Übel kann einem werden, wenn man die scheinheiligen Kommentare aus Amerika und Europa zu den bösen Tyrannen aus der arabischen Welt hört. Selbstverständlich unterstütze man die Freiheitsbewegungen in Tunesien, Ägypten, dem Jemen usw. Diese Sprüche kommen von denselben Staatsmännern, die noch vor kurzer Zeit die arabischen Tyrannen hofiert und umschmeichelt haben. Und sie haben sie mit Waffen und Geld an die Macht gebracht und dort gehalten, damit sie ihnen ihre Geschäfte ermöglichen und ihren geopolitischen Einfluss sichern. Wer nicht mehr spurte, wie Saddam Hussein, bekam den Vorschlaghammer zu spüren. Doch heute gibt es verbalen Zuckerguß und Amerika beruft seine korrupten Statthalter ab und ersetzt sie durch neue Komissköpfe, denn am alten Spiel soll sich nichts ändern, nichts an den Eigentumsverhältnissen und nichts an der Fremdbestimmung der Völker.

 

28.1.11 Endlich Gerechtigkeit für unsere Großeltern

Leserbrief an PNP zum Bericht "Wulff: Ewig einstehen für den Holocaust"

Auschwitz muss zu Recht das Synonym für rassistische Verbrechen bleiben. Es muss alle Menschen daran erinnern, dass Rassismus die übelste Erscheinungsform menschlichen Wahnsinns ist. Doch Rassismus pauschal an einem Land festzumachen, wie es seit 65 Jahren mit Deutschland geschieht, ist zutiefstes Unrecht. Die Verbrechen einem Volk zuzuschreiben, das in seiner Mehrheit erstes Opfer von Hitlers Terrorregime war, verschleiert die wahren Ursachen von Rassismus und Gewaltherrschaft. Die couragiertesten Gegner des Nazis waren Deutsche, die als erste in den KZs ermordet wurden. Es macht mich zornig, wenn man für die Naziverbrechen noch nach Generationen ein ganzes Volk für die Taten verantwortlich macht, die von seinen eigenen Unterdrückern verübt wurden. Die Nazis haben ein beispielloses Terrorregime aufgebaut, in denen selbst die Mutigsten durch kollektive Bestrafung ihrer Familien klein beigeben mußten. Das erste Land, das die Nazis erobert haben, war Deutschland, sagte Bert Brecht. Hitler ist nicht in freien Wahlen an die Macht gekommen, sondern er wurde von Hindenburg an die Spitze gesetzt. Und wessen Interessen dieser Herr vertrat, der Deutschland zweimal ins Chaos geführt hat, kann jeder leicht "ergoogeln". Auch ich habe lange die Hetzpropaganda geglaubt, dass wir Deutschen die Ursache allen Übels wären. Heute weiß ich, dass die Grenzlinien des "Bösen" nicht nach Landesgrenzen verlaufen, sondern sich quer durch alle Nationen ziehen. Wenn ich von meiner Familie ausgehe, dann war da niemand in der Nazipartei, meine Groß- und Urgroßeltern hatten für Politik überhaupt keine Zeit, sie waren vollkommen damit beschäftigt als Waldbauern, Holzhauer und Glasmacher ihr Leben zu fristen und ihre Familien zu ernähren. Es ist an der Zeit den meisten unserer Großväter, die mal zweimal im Leben in die Hölle von Weltkriegen gepresst hat, die Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die sie verdienen. Und wie in meiner Familie war es bei der Mehrheit aller Familien. Wann begreifen wir endlich, dass nicht die Deutschen, Juden, Russen oder Amerikaner schlecht sind, sondern gute und üble Menschen weltweit ziemlich gerecht verteilt leben. Wir sind es den Ermordeten von Auschwitz schuldig, dass wir den wahren "Schoß", aus dem Rassismus und Gewaltherrschaft kriechen, benennen und endlich ächten.

 

6.1.11 Rückkehr zum bäuerlichen und regionalen Wirtschaften!

Leserbrief an PNP zum Thema "Bis zu 150 000 Tonnen Tierfutter mit Dioxin verseucht"

Wer Nahrung vergiftet, gehört hart bestraft, in jedem Fall mit lebenslangem Berufsverbot! Wer technische Öle in Tierfutter mischt, Klärschlamm oder Leichenmehl verfüttert (oder verfüttern lässt), der begeht nichts weniger als Körperverletzung. Möglich ist das alles, weil die Agrarpolitik sich mehr um die Profite von Konzernen und Agrartandlern kümmert, als um die bäuerliche Landwirtschaft und die Verbraucher. Die Lebensmittelskandale der letzten Jahre schreien zum Himmel und sind doch gewiß nur die Spitze des Eisberges, weil die Kontrollbehörden quasi "Suppe mit der Gabel löffeln". Sie haben keine Chance, sollen vermutlich auch keine haben, dafür sorgen schon die Lobbyisten. Wenn schon die Schweinereien im eigenen Land nicht kontrolliert werden können, wie soll dann das weltweite Herumgeschiebe von Futter- und Lebensmittel kontrolliert werden? Alleine Deutschland hat letztes Jahr für über 63 Milliarden Euro Agrargüter importiert und für über 54 Milliarden exportiert, was den Umfang des Wahnsinns ahnen lässt. Glaubt jemand ernsthaft, dass irgendein Erzeuger in einem fernen Land auch nur einen Gedanken an die Qualität seiner Erzeugnisse verschwendet oder ihm die Gesundheit fremder Menschen in den reichen Ländern am Herzen liegt? Das klappt bekanntlich nicht einmal auf nationaler Ebene. Optisch muss das Zeug was hergeben und handel- und lagerfähig sein. Es gibt wohl nur eine Lösung. Wir müssen zum bäuerlichen und regionalen Wirtschaften zurückkehren und das möglichst flächengebunden!

 

31.12.10 Besser Trommeln und Tröten

Leserbrief an PNP zum Bericht „Damit das Silvesterfeuerwerk ein Knaller wird“

„In einer Rangliste menschlichen Schwachsinns würde die Knallerei an Silvester weit oben stehen. Wenn man schon gerne Krach macht, warum nimmt man dafür keine Vuvuzelas, Trommeln oder Töpfe? Das wäre eine ungefährliche und billige Gaudi, würde die Menschen zusammenbringen und nicht völlig unnötig die Atemluft vergiften und das Land mit zerfetzten Raketenresten verdrecken, für die sich die Verursacher zuallerletzt verantwortlich fühlen. Vor einigen Jahren hat mir eine Rakete ein Dachfenster zerstört, so dass ich wie jeder Besitzer einer Solaranlage oder eines Wintergartens vor dem Feuerwerk bange. Wir sollten endlich aufhören uns von den Profiteuren dieser Dummheit jedes Jahr aufs Neue vorführen zu lassen. Geht vor die Häuser, drückt euch die Hände oder umarmt euch und blast dabei in Tröten!“

 

wieder ein lokales Thema....

25.12.10 Herrn Wufkas Märchenstunde

Leserbrief an BBV zum Artikel vom 24.12.10 "Weniger Menschen, mehr Straßenverkehr"

Was Herr Wufka (der Leiter der Straßenbaubehörde) zur Bürgerbeteiligung bei der geplanten Neutrassierung der Straße Langdorf-Zwiesel sagte, hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. "Ein Pilotprojekt, bei dem Bürger gleich in der Planungsphase mit eingebunden wurden" und "gemeinsam mit allen Beteiligten habe man fünf Varianten entwickelt". In Wahrheit wurden Bewohner des Schwarzachtals niemals gefragt, ob sie ihr Tal für eine Transitstrecke zerstören lassen wollen, so wenig wie die Zwiesler, die man mit dem Durchgangs- und Schwerverkehr aus dieser zweiten Ostmarkstraße beglücken will. Und überhaupt - fünf Varianten! Vier davon kamen vom Straßenbauamt und in der Fünften durften ein paar Landwirte die Trasse aus ihren Grundstücken möglichst weit von sich wegzuschieben. Der Langdorfer Gemeinderat stimmte dieser Lösung zu, weil man ihm sagte, das sei eine von allen mitgetragene Lösung. Erst als sich die nun betroffenen Kohlnberger und Froschauer wehrten und den Bürgermeister zur Rede stellten, wurde der Beschluß zurückgenommen. Auch von Herrn Wufkas großer Besorgnis um Verkehrssicherheit war während der halbjährigen Sperrung der B11 nichts zu spüren. Der gesamte Verkehr wurde über Aussenried-Schwarzach und Rinchnach umgeleitet, also über für den Schwerverkehr völlig ungeeignete Strecken. Die Verantwortlichen hatten riesiges Glück, dass es zu keinen Verkehrstoten kam. Und die gepriesene Neubaustrecke bei Schweinhütt ist für mich ein Beispiel für brutalstmöglichen Ausbau, der kein Problem löst. Kurzzeitiges Überholen in Richtung Zwiesel ist zwar nun möglich, in der Gegenrichtung kann man weiter hinter Bulldogs herzockeln. Ein geeigneter "Anwandweg" für Landwirte und Radfahrer hätte das Verkehrsproblem viel besser gelöst, oder die dauerhafte Umleitung dieses langsamen Verkehrs über die parallel laufende Straße bei Rinchnachgmündt. Denn wenn der "normale" Verkehr fließen kann, ist kein Überholen nötig. Politik und Straßenbauer sollten langsam umdenken, oft ließen sich bei wirklicher Bürgerbeteiligung Lösungen finden, die weniger Heimat zerstören würden.

 

10.12.10 Ritt auf dem Vulkan geht weiter

Leserbrief an PNP zum Bericht über die Absegnung der Atomlaufzeiten durch den Bundespräsidenten

 

Gibt es etwas Verkommeneres, als wenn einer den Kindern der nächsten hundert Generationen ein lebensgefährliches Erbe hinterlässt, nur weil er eben selber weiter Strom vergeuden will? Das ist Dekatenz pur, da ist jemand der Natur voll

aus der Spur gelaufen. Ich spreche von der Verlängerung der Laufzeiten, die gerade Union und FDP zum Wohle der Profite der Atomkonzerne durchgesetzt wurden.

Nun haben sie dieses Geschäft, das nichts anderes als ein Weiterreiten auf dem Vulkan ist, von Bundespräsidenten Wulff abnicken lassen, was er erwartungsgemäß auch brav gemacht hat. Schon der rotgrüne Atomkompromiss war unverantwortlich, sein Aussetzen wird aber im Katastrophenfall einmal als kriminell gewertet werden.

 Es geht schließlich nicht nur um eine mögliche Explosion und viele Todesopfer, es geht um verstrahlte Landstriche und die dauerhafte Vertreibung von Millionen von Menschen aus ihrer Heimat! Die Atomkraft ist für uns einfach ein paar Nummen zu groß. Irgendein Land muss anfangen, den Wahnsinn zu beenden und mit gutem Beispiel voranzugehen. Wer könnte das besser tun als jenes Volk, das mit der Kernspalterei einmal angefangen hat?

 

8.12.10 Brotzeit- und Einkehrinseln

"Leserbrief an BB Regen zum Bericht "Landrat segnet das Straußstüberl ab"

 

Respekt, Herr Landrat, eine humane Entscheidung! Aber es ist nur der erste Schritt in die richtige Richtung, denn solche Brotzeit- und Einkehrinseln, in denen selbstgemachte oder regionale Speisen den Wanderer erfrischen und kräftigen,

bräuchten wir noch über den ganzen Wald verteilt, als unschätzbarer Baustein eines sanften Tourismus! Aber es liegen wohl zuviele Bürokraten dagegen auf der Lauer, die wild mit Paragrafen herumfuchteln und mit den Augen rollen: die Lebensmittelhygienebehörden, die Gewerbeerfasser, die Steuereintreiber und wahrscheinlich sogar die Gastronomie,

die Angst hat, dass ihr ein Geschäft entgeht, vielleicht auch der ein oder andere überbesorgte Umweltschützer. Doch ich glaube nicht, dass die Sorgen berechtigt sind. Wenn sich ein Ausschank zu einem Gastronomiebetrieb entwickelt, dann wird er alle in dieser Branche üblichen Bedingungen erfüllen müssen. Darunter sollten die Ämter beide Augen zudrücken und Fünfe gerade sein lassen, in diesem Land, in dem bis auf die Hosenwinde schon alles erfasst und geregelt wird.

 

 

8.12.10 Regional handeln, regional trinken!

Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Streit über das dritte Bierzelt auf dem Volksfest

 

Die wenigen verbliebenen niederbayerischen Brauerein sind ein wichtiges Kulturgut- ein schmackhaftes noch dazu! Ich behaupte, dass nirgendwo ein so süffiges Bier gebraut wird, wie bei uns. Reicht es nicht, dass uns die Fernsehwerbung einbleut, wir sollten diese oder jene "hantige Glaudan" von preussischen Großbrauereien trinken und sich viele bedauernswerte altbayerische Kehlen auch tatsächlich verführen lassen? Nun soll uns auch noch eine Mingerer Großbrauerei mit einem eigenen Bierzelt in Niederbayern beglücken, was nicht nur ein Eulentragen nach Athen, sondern ein weiterer Schritt zur Geschmacksvereinheitlichung und in der Folge zum Niedergang unserer Brauereien wäre. Mein Vorschlag: Die kleinen Brauerein aus dem Bayrischen Wald sollen dieses Bierzelt abwechselnd betreiben, da könnten sich die Donaustädter am Zwiesler Dampfbier, den süffigen Bier der Regener Falterbrauerei, den Drachsrieder Bieren, dem Huttumer Bier, dem Osser- und Ettlbier usw. gütlich tun. Das wäre eine lukullische Bereicherung und würde das wirklich gute Arcobier ergänzen und den Bierimperialisten zeigen wo der Hammer hängt. Auf kaum einem anderen Gebiet macht regionales Handeln soviel Spaß! Die Posse zwischen Arco und dem Stadtrat ist auf jeden Fall etwas, was uns nicht weiterbringt.

 

19.11.10 Immer neue Wunden in die Landschaft

Leserbrief an BBR zu dem Bericht über die Straßeneröffnung

 

Bei aller Erleichterung darüber, nicht weiter die lebensgefährlichen Umleitungen über Rinchnach und Langdorf fahren zu müssen, schmerzt es mich bis ins Herz, wenn ich die neuerliche Wunde sehe, die unserer Heimat geschlagen wurde. Wie kann man nur die sensible Topografie um die Idylle des Stausees mit so einer Asphaltpiste zerstören! Von Regen kommend türmt sich unvermittelt eine Art Landebahn

vor einem auf! Doch die Zerstörung der Landschaft soll in den kommenden Jahren bis an die Landesgrenze weitergeführt und immer mehr Schwerverkehr in den Wald geleitet werden. Nicht anders soll es dem Schwarzach- und dem Rinchnachtal ergehen

und noch immer schweigt die Bevölkerung oder klatscht sogar Beifall, wie man es gerade in Frauenau erleben kann. Wenn einer für Wanderer in der Einöde eine Einkehrmöglichkeit anbieten will, dann wirft man ihm Knüppel zwíschen die Beine,

wenn aber ein ausländischer Konzern 800 Ferienhäusern bauen will, dann fangen die Politiker zu tanzen an, als ginge es ums Goldene Kalb... Statt sanften Tourismus zu fördern, Remmidemmi an allen Orten? Einst sagte man uns, wir müssten halt den Arber dem Massentourismus opfern, damit der übrige Wald verschont bleibt. Heute wissen wir, dass dies nur eine Beschwichtigung von gewieften Salamitaktikern

war. Die Liste der "Hans-Kaschperl-Eventstätten" nähert sich der Länge der Neuhauser Straße... Manchmal meine ich, dass uns Waldlern einfach nicht mehr zu helfen ist.

 

16.11.10 Notwendige Verschiebung der Gewichte

Leserbrief an PNP zum Artikel "Guttenberg: Sozialsysteme in der heutigen Form nicht haltbar" (wurde nicht gedruckt)

In einer Welt, in der immer mehr Güter durch Maschinen und Automaten erzeugt werden und jeder zweite Euro aus Kapitaleinnahmen stammt, können die Sozialsysteme nicht mehr allein durch Arbeiter und Angestellte finanziert werden. Es müssen die Einnahmen aller Bevölkerungschichten und Berufsgruppen dazu herangezogen werden, zumindest für eine Grundsicherung. Minister Guttenberg scheint ein derartiger Gedanke fremd, ihm fällt nichts anderes ein, als zu prophezeien, dass die Menschen einmal lebenslang Lohnarbeit verrichten müssen, also bis sie ins Grab fallen. Solche Aussichten werden gewiß niemanden motivieren Kinder in die Welt zu setzen, ebensowenig die Laufzeitverlängerung für marode Atommeiler, die Bereitschaft weltweit für Wirtschaftsinteressen Krieg führen zu wollen, die frechste Lobbypolitik der bundesdeutschen Geschichte und damit faktisch die Demontage der Demokratie durch die schwarzgelbe Regierung. Der bedrohlich angekündigte Bevölkerungsrückgang in einem der überbevölkertsten Länder dieser Erde, scheint mir dagegen von geringerer Bedeutung zu sein. Alleine die Verschiebung der Gewichte hin zu einer kinder- und familienfreundlichen Politik kann hier auf Dauer Besserung bringen.

 

11.11.10 Den Obama machen

Leserbrief an PNP zum Leitartikel vom 4.11. "Obama vor schweren Zeiten" (wurde nicht gedruckt)

„Den Obama machen“ wird noch einmal zum geflügelten Wort werden, denn kürzer und präziser kann man eine Tragödie nicht beschreiben, in dem ein von seinen Politikern, Konzernen und Banken finanziell und moralisch ruiniertes Land, einen freundlichen Aussenseiter namens Obama gleichsam als "Messias" aufbauten und zum Präsidenten machten, gleichsam als Ventil, um die gefährlich angewachsene Unzufriedenheit abzubauen. Natürlich konnte Obama das vorgefundene Finanz- und Kriegschaos nicht beseitigen, denn es herrschten weiter die üblen Machtstrukturen. Da der Erfolg ausblieb, wurde Obama von den Verursachern der Misere für ihr Fortbestehen verantwortlich gemacht und es ist zu befürchten, dass er am Ende wieder durch eine Art von Bush ersetzt wird, der dort weitermacht, wo der frühere aufgehört hat.

 

29.10.10 Bescheidener sein

Leserbrief an den BBZ zum Artikel "Grundsteuererhöhung sorgt für heftigen Unmut" und dem Leserbrief von Herrn Günter

Gerade werden wir Zwiesler durch eine erneute Grundsteuererhöhung um 30 Prozent geschröpft, weil die Stadt 14,5 Millionen Euro Schulden hat, - doch Ex-Stadtrat Günter klagt darüber, dass nicht noch mehr Geld in Großprojekte geflossen ist, für die es ja soviele Zuschüsse gegeben hätte... Auch wenn der Stadtrat für einen Teil der Schulden nichts kann, weil den Kommunen von Berlin immer mehr Aufgaben zugeschoben wurden und weil der größte Arbeitgeber seit Jahren keine Gewerbesteuer mehr zahlte, sind es nicht gerade die Folgekosten von geförderten Projekten, die uns heute belasten? Kommunalpolitiker, die irgendwelche Zuschüsse (über deren sinnlose Vergeudung der Rechnungshof gerade wieder klagt) nicht abrufen, unterschreiben damit ihr politisches Todesurteil, zumal wenn sich die Parteien gegenseitig belauern und streiten, wie es in Zwiesel lange üblich war. Gerne würde ich wissen, wie hoch der Anteil an Planungs- und Gutachterkosten an den Schulden ist, der anfiel, weil man sich immer gegen die Widersacher absichern mußte oder Großprojekte planen, weil eine Stadt nur dann gut zu sein scheint, wenn sie (sich) wieder etwas "Großes" leistet. Es kann einem nur grauen bei dem Gedanken, wenn seinerzeit die Stadthalle und die Sauna- und Bäderlandschaft von der Stadt gebaut und betrieben worden wären, wie es zu Herrn Günters Zeiten geplant war. Heute wurde das Freibad mit Sand zugeschüttet und den Vereinen die Beiträge gestrichen, weil man pleite ist. Vielleicht sollten wir etwas bescheidener sein und das Vorhandene mehr achten und nicht verkommen lassen, solange bis ein Gutachter alles für marode erklärt und ein Neubau nötig wird. Andere Städte erhalten ihre alten Gebäude und sanieren sie liebevoll, bei uns werden immer mehr alte Bürgerhäuser abgerissen, nach dem Motto: "Weg mit dem alten Glump!" Oder erst zerstört man die innerstädtischen Strukturen durch Verlagerung der Geschäfte an den Ortsrand, nun ist man dabei durch die Westtangente dauerhaft den Fern- und Schwerverkehr durch die Stadt zu leiten, weil man vehement den Ausbau den Ausbau der Staatsstraße von Kötzting zu einer zweiten Ostmarkstraße fordert. Man kann nur hoffen, dass ein neuer Bürgermeister einmal mehr Gefühl für den Zwiesler Winkel mitbringt. Vorher sollten sich aber die alten Haudegen, die gewiß immer das Beste wollten aber die heutige Verschuldung zu verantworten haben, aufs Altenteil zurückziehen, damit endlich der Eindruck verschwindet, das "Zwie" von Zwiesel komme von Zwietracht und nicht vom Zusammenfluß der beiden Regen.

 

21.10.10  Erst Völkerwanderungen der letzten Jahrzehnte verkraften

Leserbrief an PNP zum Artikel "Union erklärt Multikulti für beendet"

Fairerweise sollte man einmal klarstellen, dass es nicht "Multikulti-Gutmenschen" waren, die seit den 60iger Jahren die Völkerwanderung aus der Türkei und Osteuropa nach Deutschland betrieben haben. Es war die kapitalistische Wirtschaft, die bei guter Auftragslage ohne ein "Arbeitslosenheer" offenbar nicht funktioniert, weil man nur so die Löhne drücken und die Arbeitnehmer disziplinieren kann. Heute sind es wieder dieselben Interessengruppen, die nach neuen "Arbeitskräften" rufen, statt die vorhandenen ausreichend auszubilden und durch angemessene Bezahlung zu halten. Die sozialen und kulturellen Folgeprobleme dieses modernen Menschenhandels haben die Herrschaften noch nie gekümmert. Wie im Fall der Finanzpleite gilt, dass Gewinne privatisiert und Folgekosten sozialisiert werden. Dass dabei auch soziale Sicherungssysteme, die derzeit nur als geschlossene Systeme funktionieren können, vielleicht kaputtgehen, ist am Ende willkommener Nebenzweck, denn die globalisierte Wirtschaft würde sich hier sowieso gerne auf dem weltweit niedrigsten Niveau einpendeln und alle sozialen Errungenschaften rückgängig machen. Dass heute die Agitatoren der Konzerne, die Brüderle, Hundts und Co, aber auch durch grünes Gerede vom "Einwanderungsland" unterstützt werden, ist fast schon tragisch. Unser Land muss erst einmal die Völkerwanderungen der letzten Jahrzehnte verkraften und die Menschen integrieren und an unsere Ideale von Aufklärung und Humanismus heranführen, wobei es auch bei uns "Eingeborenen" hier noch ziemlich viel Entwicklungsraum gibt.

 

Ein Brief und was daraus wurde

25.9.10 Vom Evangelium weit entfernt

Leserbrief zu den heutigen Artikeln im Bayerwaldboten Regen "Von der Kerschlhöhe zum Hindukusch" und "Bibel-Zitat im Marschgepäck"

Wieder einmal werden junge Soldaten für machtstrategische und koloniale Interessen in den Krieg geschickt, dies trotz der Defensivbindung der Bundeswehr, was nach meinem Verständnis ein klarer Verfassungsbruch ist. Und - wie bei den Kriegen der Vergangenheit - schämen sich Priester nicht das Ganze abzusegnen. Dem Zeitungsbericht entnehme ich, dass einer der Geistlichen im Afghanistankrieg "nicht nur einen militärischen, sondern einen christlichen Auftrag" sieht. Ein anderer erinnert an Abraham, der von Gott beauftragt wurde ein fremdes Land zu erobern. Und genau wegen dieser religiös verbrähmten Räubermoral schlagen die Völker im Orient noch immer aufeinander. Indem die Religionen sich dafür einspannen lassen, zeigen sie, dass sie nichts dazugelernt haben, sie bleiben nicht die geringste Ursache für den weltweiten Unfrieden. Das Verteilen von Rosenkränzen an die Soldaten zeigt, wie weit man vom eigenen Evangelium entfernt sind, denn Christus hat mit Nachdruck das Gebetsmühlenplappern der Heiden gerügt und das individuelle Gebet mit Einschaltung des Verstandes zu lehren versucht, was mißglückt ist, denn sogar sein bekanntes Beispiel ("Vater unser") wird heute nachgeleiert. Rosenkränze sind ein Symbol für hirnloses Gebrabbel, eng verwandt mit sturem Soldatendrill, beide haben das Ziel, den Verstand auszuschalten. Mittelalterliche Geisteshaltungen gibt es offenbar nicht nur bei den Taliban am Hindukusch.

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Ein Leserbriefschreiber warf mir vor, ich würde die Soldaten und die Katholiken beleidigen und nannte mich einen Hassprediger.

30.9.10 Als Fremdenlegionäre mißbraucht

Antwort auf den heutigen Leserbrief von S. H.im BBR

Ich glaube nicht, dass sich irgendwo in meinen Arbeiten auch nur eine Spur von Hass findet, jeder kann das nachprüfen. Herr Haller kann aber offenbar nicht zwischen Hass und demokratischer Pflicht zum Widerspruch unterscheiden. Wer, wenn nicht wir Älteren, soll sich für die jungen Soldaten einsetzen, wenn sie als Fremdenlegionäre für Amerikas Weltmachtstreben missbraucht werden? Wenn die Bundeswehr statt zur Landesverteidigung zu kolonialer Kanonenbootpolitik umgewidmet und dabei unsere Verfassung ausgehebelt wird und wenn dies von Priestern abgesegnet wird, mit Argumenten, die mich an die Kreuzzüge erinnern? Wer ernsthaft glaubt, dass der Afghanistankrieg wegen Frauenrechten geführt wird, der sollte sich fragen, warum die USA mit Saudiarabien, wo Frauen genau so schlecht behandelt werden, gerade das größte Rüstungsgeschäft aller Zeiten tätigen. Und wer Rosenkränze an Soldaten verteilt, die man gegen die durch die USA aufgebauten Taliban ins Feld schickt, den frage ich, wer tatsächlich die Soldaten verhöhnt und beleidigt. Die Klage über das heidnische Gebeteratschens ist zweitausend Jahre alt, sie stammt nicht von mir, sondern aus der Bergpredigt. Aber da stehen auch andere revolutionäre Sachen, etwa dass man nicht Gott und dem Mammon dienen kann und es steht da etwas von Feindesliebe. Das sind die Grundgedanken des Christentums. Wer einen Hinweis darauf als Beleidigung empfindet, dem kann ich nun wirklich nicht helfen.

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Es erreichte mich darauf ein langer Brief eines mir bekannten und geschätzen und der Kirche nahstehenden Bürgers, den ich hier nicht wiedergebe, weil ich nicht weiß, ob es ihm recht wäre. Er schrieb, dass er viele meiner Lb schätze, rügte mich aber wegen meinen jüngsten Formulierungen, die er als bewußt verletzend empfand und erklärte, dass sich meine Aussagen zur Kirche aus den in der Zeitung widergegebenen Berichten über die Reden der beiden Geistlichen nicht ableiten ließen. Er erinnerte auch an den Satz in der Bürgpredigt über das Richten und versuchte mir eigene positive Erfahrungen über das Rosenkranzbeten zu vermitteln. Und er drückte sein Unverständnis darüber aus, dass ich schon wiederholt Israels Politik angeprangert hatte. Ich antwortete ihm:

Lieber Herr F.,

vielen Dank für Ihre Zeilen. Zum Thema Richten habe ich vor etwa 15 Jahren einen kleinen Text geschrieben, der sich auch in meinem Gedankenbuch findet.

18 Vom Richten

Sie hielten mir vor, ich wolle Richter sein und in dem sie mir das vorhielten, spielten sie sich selber zum Richter auf. Dies wohl erkennend, nahm ich ihren Vorwurf ernst und erinnerte mich der Bergpredigt, wo vor dem Richten gewarnt wird. Doch ist nicht jede Meinungsbildung, jedes Kombinieren, jedes Wert­schätzen, jedes Erkennen, jedes Wählen und Entschei­den ein Richten? Und ist es nicht ebenso jedes Gewähren- und Treibenlassen? Ist also nicht auch jedes Nichtrichten zwangsläufig ein Richten, weil es etwas schweigend duldet? Nicht das Richten an sich darf verurteilt werden, son­dern nur das Richten in Dingen, in denen niemand das Recht hat zu richten, also jenen, die keinen etwas angehen, weil sie niemandem schaden. Ist dies aber anders, hat ein Mensch Stellung zu beziehen und nach der Wahrheit zu suchen, der Lüge und dem Un­recht die Stirn zu bieten, denn wer solches erkennt und nichts dagegen unternimmt, wird selber zum Täter.

--- Dennoch, Herr F., werde ich mir Ihre Worte zu Herzen nehmen und zukünftig noch länger abwägen, bevor ich mich zu Wort melde, oder ganz schweigen, was ich mir immer wieder auch vornehme.

Zum Soldatendrill. Sie erinnern sich sicher an den Gerichtsbericht vor einigen Wochen (oder Monaten) über die Vorgänge in der Regener Kaserne, wo ein Vorgesetzter seine Untergebenen in hirnloser und menschenverachtender Weise drangsaliert hat, mit dem Ziel sinnlose Befehle stur zu befolgen. Auch wenn es sich dabei um ein besonders krasses Beispiel handelte, - das Ausschalten des Verstandes und die Erziehung zum willfährigen Untertan war und ist in allen Armeen gängige Praxis, weil Soldaten im Ernstfall nicht die unerhörten Dinge tun würden, die von ihnen verlangt werden. Ich will hier gar nicht auf Studien verweisen, die ich zum Thema einmal gelesen habe. Meines Vaters Urteil mag genügen, der als Betriebsmeister die langjährige Erfahrung gemacht hat, "sie sind zwar stinkfaul, wenn sie vom Barras kommen, aber sie spuren wenigstens.." Ich wollte schon nach dem Gerichtsbericht einen Lb schreiben. Ebenso nach den jüngsten Berichten über den Erhalt der Kaserne, wo es ja unglaubliche Wortmeldungen von Politikern gegeben hat. Etwa "Kaserne ist ein Stück von unserem Herzen", so als wenn es sich dabei um eine familiäre oder folkloristische Veranstaltung und nicht um eine kriegerische Einrichtung handeln würde. Wegen der wirtschaftlichen Bedeutung für Regen habe ich aber geschwiegen. Und keine kritische Stimme meldete sich zu Wort! Bei dem Theater mit den Rosenkränzen war das Maß dann voll. Wenn es hier nicht wenigstens eine kritische Stimme melden würde, dann wäre das eine Schande für unsere ganze Region, so dachte ich und denke es noch immer. (Die Stelle mit der "hirnlosen Brabbelei" wollte ich noch ändern, aber die Lokalzeitung war schneller, als ich es von Lokalredaktionen gewohnt, was man ihr selbstverständlich nicht vorwerfen kann. Dazu muss man wissen, dass ich die Redaktionen seit Jahren mit nachgereichten Korrekturen nerve.)

Zum Gebeteleiern. Ich kann es nicht nachvollziehen, Jesus spricht mir hier wirklich aus der Seele. Ähnliche Gebetspraktiken etwa von Moslems zeigen nur, dass die Religionen alle dieselben Ziele verfolgen, das Ausschalten des Kopfes. Sie schreiben "Wer als Christ im Einsatz ist, soll den Menschen helfen." Lieber Herr F, das ist doch -- eine schöne Phrase, sie lesen doch auch die Zeitungen und kennen die Geschichte, selbst wenn sie nur die Verbrechen der beiden Irakkriege durch die Amis nehmen. Es gibt kein Verbrechen, dass unsere "Verbündeten" seit dem 2. Weltkrieg nicht begangen haben! (Gerade heute hörte ich Obamas Entschuldigung dafür, dass sein Land in Südamerika vor 50 Jahren ungezählte Menschen zu Forschungszwecken mit Geschlechtskranken infizert hat!) Das christliche Abendland mit seinen Ablegern in Amerika zieht bis heute eine Blutspur hinter sich her, die alles andere in den Schatten stellt. Es ist eine Kultur der maßlosen Räuberei, für die ich mich zutiefst schäme. Und ich habe es mir auch mit der Religion nicht leicht gemacht, ich war ein frommer Bub, beigeisterter St. Georgs-Pfadfinder und der engagierteste Diskutant in den Religionsstunden. Und ich habe auch einige Jahre als Erzieher in einem Kloster gearbeitet, wo mir aber die letzten Illusionen über den Katholizismus ausgetrieben wurden.

Die Bibel habe ich mehrfach gelesen und lese sie auch heute noch gelegentlich. Doch bis auf die Bergpredigt und die Schriften des Predigers finde ich nichts Menschenfreundliches oder Weises in ihr. Das alte Testament, aus dem sie zitierten, ist voller Blut und Hass. Und der göttliche Auftrag, die Kanaaniter "auszurotten" zeigt alles andere als göttlichen Ursprung. (Mit Abraham hat der jüdische nationale Wahn begonnen, richtig blutig und abstossend wird es erst bei Moses und seinen Nachfolgern). Bis heute hat sich an diesem Konflikt nichts geändert und ich wage die Prognose, dass es auch nicht besser werden wird, solange die abrahamischen Religionen die Hirne der Menschen fanatisieren. Gewiss sind die Kirchen milder geworden, doch nur weil ihnen in der Folge von Aufklärung und Demokratie nichts anderes übrigblieb. Mit der Philosophie des Nazareners haben die Kirchen bis heute nichts zu tun, wenn man den Baum an seinen Früchten misst. Wenn man von mir Toleranz gegenüber den Religionen fordert, dann ist das ein Witz, denn es gibt nichts untoleranteres als die Religionen. Und ihre unheilige Allianz mit den weltlichen Mächten ist für diesen Planeten geradezu fatal. Die Religionen haben die Menschen auch nicht besser gemacht, nur verrückter. Die immer wieder geäußerte Behauptung, dass die Menschen ohne Religion Wölfe wären,ist falsch. Der Mensch ist durch seine lange Entwicklungszeit notwendigerweise ein soziales Wesen, wäre es anders, hätte er nicht 99% der menschlichen Geschichte überleben und sich entwickeln können. Soziales Verhalten über Familie und Umfeld hinaus ist auch unter dem Christentum nur ein frommer Wunsch geblieben. Das Thema ist komplex, wie kaum ein anderes, und jedes Wort dazu ist zuviel (oder zuwenig), für Leserbriefe völlig ungeeignet, wo Verkürzung und Überpointierung leider zu Anregung von Diskussionen nötig scheinen.

Noch ein Wort zu meinen kritischen Leserbriefen zu Israel. Ich war einmal sehr israel-freundlich eingestellt, habe mich lange mit Kibbuzim und der Philosophie darin beschäftigt und habe wegen der deutschen Verbrechen an den Juden gegenüber Israel nur Sympathie bzw. Scham für die Taten der Nazis gefühlt. Doch seit vielen Jahren sehe ich Israel eine aggressive Politik betreiben, die allem widerspricht, was ich für human und vertretbar halte. Selbst erfahrenes Leid rechtfertigt es nicht anderen Leid zuzufügen. Der heutige israelische Nationalismus ist mir so unsympathisch wie jeder andere aggressive Nationalismus auch. Dies sehen im übrigen auch viele Israelis so.

Mit freundlichen Grüßen

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Der Bischofsmaiser Pfarrer Fuchs schrieb in einem LB, ich würde mit meinen Beleidigungen gegen die Kirche Jesus nochmals foltern.

Meine Antwort darauf wurde von der Lokalredaktion mit dem Hinweis abgelehnt, dass man keine Lb zum Thema mehr veröffentliche.

 

4.10.10 Nachwort

Leserbrief an BBR zum Schreiben von Herrn Fuchs

Lieber Herr Fuchs, Sie gehen mit keinem Wort auf den Sinn meines Leserbriefes ein, nämlich der Kritik am Kriegseinsatz junger Soldaten und meiner Sorge, dass die christliche Religion wieder einmal für politische und kriegerische Zwecke instrumentalisiert wird. Wenn ich die Verteilung von Rosenkränzen an die Soldaten kritisiere, "dresche ich weder auf die Kirche ein" noch "geißle ich Jesus wieder aufs Neue..." Ihre Einlassungen auf den "Rosenkranzmonat" und den Engel Gabriel kann ich nicht nachvollziehen, was sie schreiben, ist für mich aus einer anderen Welt, - ich finde es aber gerade so beleidigend wie den "Hassprediger" von Stephan Haller, der mir aber per Email versichert hat, dass er mich nicht beleidigen wollte...(!?) Unterstreichen möchte ich, dass ich die jungen Panzergrenadiere nicht beleidigt habe, im Gegenteil, ich habe mich gegen die Politik gewandt, die sie mißbraucht und gegen das denkwürdige Wechselbad aus Rosenkranz und Schikane, von der unlängst in einem Gerichtsreport über Geschehnisse in der Kaserne zu lesen war. Dass Rosenkranzbeten christlich und heilsam sein kann, habe ich zur Kenntnis genommen, wenn auch nicht wirklich verstanden. Für die kritischen Schreiben, die ich privat erhalten habe, möchte ich mich bedanken, denn eine Debatte wollte ich schließlich anregen. Das große öffentliche Schweigen zum Spektakel in der Kaserne und zum Krieg aber, den doch mehr als Zweidrittel der Bevölkerung ablehnen, fand ich entmutigend, aber auch wieder verständlich, denn wer will schon öffentlich beschimpft werden.

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Fussnote

1.

Pfarrer Fuchsens Attacke gegen mich, gibt tiefe Einblicke in die Geisteswelt der Katholischen Kirche und zeigt wieder einmal, dass die Religion die Mutter des Totalitarismus und aller Engstirnigkeit ist. Die Kirche- also dieses durch und durch unzulängliche Gebilde: ihre Bürokratie, das bewiesenermaßen fehlbare Bodenpersonal, das noch immer den demokratischen Staat durchdringende Geflecht aus Vorrechten und Pfründen, schließlich das durch die Frechheit der Säuglingstaufe von klein auf indoktrinierte und nach Pawlowschen Prinzip abgerichtete Kirchenvolk, also die "Schäfchen", die sogar wirklich so genannt werden - alles dies ist nach der gültigen Doktrin Jesus Christus selber. Wer also irgendwo an der Kirche Kritik übt, der quält Christus aufs Neue. Was soll ein, zumindest ansatzweise der Vernunft verpflichteter Mensch darauf entgegnen, außer --- Wahnsinn!

2.

In meinen beiden Leserbriefen habe ich aus der Bergpredigt zitiert und damit meine Kritik mit den Worten von Jesus Christus zu untermauern versucht. Wenn nun aber selbst diese Worte von Pfarrer Fuchs als Angriff auf die Kirche interpretiert werden, dann zeigt sich darin die Distanz zur eigenen Lehre. Mein Schluß daraus: die katholische Kirche hat sich ihren eigenen Glauben geschaffen.

3.

"Gerade als Seelsorger konnte ich bei Sterbenden und deren Angehörigen durch das Vorbeten des Rosenkranzes erfahren, dass ,Friede‘ und ,Annahme‘ des Abschieds möglich wurde und dies schon nach wenigen Minuten! Wenn das keine Gnade ist!" schreibt Pfarrer Fuchs in seinem Leserbrief.

Ich habe einmal erfahren, wie das Auftreten des Pfarrers einem kranken Menschen den letzten Lebensmut nahm, denn wenn der Pfarrer mit seinem Öl und seinen Gebeten auftaucht, dann ist die Lage hoffnungslos, der Kranke ist dann auch wirklich gestorben.

Dass Angehörigen das Rosenkranzbeten die Trauer erleichtert, scheint mir eine Illusion zu sein. Ich habe das Herunterleiern religiöser Phrasen immer als Mißachtung des Toten und seiner Familie empfunden und habe immer geistig abgeschaltet, wenn ich solches erleben mußte. Ich hatte immer denn Eindruck, dass Pfarrer selbst die Zeit des größten Schmerzes für ihre Missionierung nutzen. Wirkliche Trauerarbeit ist etwas anderes.

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1.9.10 Herr, wirf Hirn vom Himmel!

1.9.10 Leserbrief an PNP zum Bericht: "Der Mann, der die Empörung sucht"

"Herr, wirf Hirn vom Himmel! Und bitte nicht zu knapp!" Thilo Sarrazin würde sich für einige seiner abstrusen rassistischen Thesen schämen und entschuldigen, Sarah Palin würde bewußt werden, dass ihre republikanische Partei die Welt ins finanzielle und militärische Chaos gestürzt hat und auf ihren Teapartys würden sie zukünftig nur noch Teetrinken, - beim einst grünen Otto Schily, der heute die Atomkonzerne unterstützt, würde die frühere Vernunft wiederkehren, - die CSU würde aufhören das letzte Stück freifließende bayerische Donau zu zerstören und auch noch die letzten reizvollen Täler mit Transitstraßen zuzuteeren, - die EU würde ihr Glühbirnenverbot aufheben, in Biogasanlagen würden nur noch organische Abfälle und kein Getreide mehr vergärt, - die Bürokratie würde sich selbst entbürokratisieren und und... - ich würde keine Leserbriefe mehr schreiben.

 

30.9.10 Lasst die Häuser noch atmen!

Nicht abgeschickter Leserbrief zur von der Regierung angekündigten zwangsweisen energetischen Sanierung

"Energetische Sanierung" heißt das Wort, das heute von Politikern fast wie ein Heilsversprechen verkündet wird und die von der Regierung dieser Tage beinah als Pflicht für alle Hausbesitzer verhängt worden wäre. Wieder einmal scheint eine Mode kollektiv den Verstand auszuschalten, obwohl es doch manches dabei zu bedenken gibt. Wer keine Wärme mehr aus dem Haus lässt, lässt auch keine hinein. Das mag an den wenigen Hochsommertagen ganz angenehm sein, doch wenn die vorbei sind, dann muss das voll isolierte Haus selbst an warmen Sonnentagen geheizt werden, weil die Wände die Sonnenwärme nicht mehr speichern. Das Zukleben reizvoller Fassaden alter, dickwandiger Häuser ist sowieso eine Sünde, wenn ihr Mauerwerk zudem nicht ganz trocken ist, dann ist mit Schimmelschäden zu rechnen. Dass schließlich alternde Styroporfassaden leicht schäbig aussehen und Vögel ihre Nester hineinhacken, habe ich in einem TV-Bericht gesehen. Schließlich wird das Isoliermaterial aus Erdöl gewonnen und die Herstellung und Verarbeitung ist recht energieintensiv. Man sollte also nicht blind darauf losisolieren, sondern sich erst einmal im Internet bei kritischen Seiten zum Thema schlau machen, etwa "club of home" oder bei "Konrad Fischer". Also, isolieren mit Verstand. Besser wäre es, nicht das ganze Haus zu heizen, sondern wie früher nur einzelne Räume, und im Winter einfach ein wenig dichter zusammenzurücken. Die nicht geheizten Räume würden zu "Zwischenklimazonen" und kalte Räume können die Kühlungskosten für Lebensmittel senken. Aber der Kühlschrank muss natürlich gleich neben der Heizung betrieben werden, weil es so bequem ist. Und durch keine andere Einzelmaßnahme lässt sich soviel Strom sparen, wie durch einen Küchenherd, auf dem man Kochen und Backen kann und der nebenbei die Stube wärmt.

 

 

30.7.10 Nichts dazugelernt

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht im Bayernteil "Huber: Kernkraftwerk Isar 1 unverzichtbar"

Erwin Hubers Vertrauen in das große Geld ist offenbar nicht zu erschüttern. Auch nach der Pleite mit der Landesbank betet er die Propaganda der Konzerne nach. Doch bei maroden Atommeilern geht es nicht "nur" um einige Milliarden, ein schwerer Unfall kann unsere Heimat auf Dauer unbewohnbar machen. In einer Kontraste-Sendung der ARD wurde jüngst berichtet, dass etwa der TÜV möglicherweise alles andere als neutral ist, wenn es um die Sicherheit von Atomkraftwerken geht. Zum einen ist die Begutachtung von Atommeilern ein sehr einträgliches Geschäft, es geht um hunderte von Millionen Euro. Die Kontrollfirma kann aus wirtschaftlicher Sicht also überhaupt kein Interesse haben, dass alte Reaktoren stillgelegt werden, man würde sich selber finanziell schwer schaden. So ist es zu erklären, dass etwa Schweißnähte nur alle vier Jahre geprüft werden, und auch nur von außen, was Fachleute für fahrlässig halten. Wenn man dann weiter hört, dass die Betreiber der Atomanlagen, die großen Energiekonzerne, gewichtige Anteile am TÜV besitzen, dann wird das Ganze zur Politposse, denn die Betreiber kontrollieren sich somit also selber. Und Erwin Huber redet ihnen nach dem Mund und betreibt so ihre Geschäfte.

 

26.5.10 Schmierentheater

Leserbrief an PNP zum Bericht "Seitenwechsel zur Wirtschaft"

Roland Koch, der Anwalt der Wirtschaft, hat offenbar beschlossen, sich nun sein Honorar abzuholen. Nicht anders wie Gerhard Schröder, Wolfgang Clement oder Tony Blair, Margret Thatcher und viele andere. Schröder wird Berater für Rothschild und Gazprom, Clement für einen großen US-Finanzdienstleister - wo schon ein früherer US-Finanzminister den Vorsitz führt. Blair bekommt seinen "Lohn" für seine wirtschaftsfreundliche Politik als Berater von Investmentbanken, die eiserne Lady Thatcher wurde Beraterin eines Tabakkonzerns, Sir John Major heuerte bei der US-Beteiligungsgesellschaft an. Auch in anderen Ländern haben sich die Investmentbanken zuletzt politische "Ratgeber" geholt. Man darf gespannt sein, welcher "Schoß" nun Roland Koch aufnimmt. Dass die Herrschaften dabei die Demokratie in Verruf bringen, scheint sie nicht zu stören.

PS: Bei meiner Aufzählung geldgieriger Politiker, die sich ihren politischen Einfluß vergolden lassen, habe ich Helmut Kohl vergessen, die CSUler Wiesheu und Schnappauf, den früheren grünen Aussenminster Fischer, den SPDler Sarrazin, Peter Hartz und und und.... Und die Liste derer, die während ihres aktiven Dienstes in Aufsichtsräten der Industrie sitzen, ist so lange wie die Neuhauser Straße... Unsere Politik ist entsprechend, es ist halt so, die Konzerne halten sich ein Parlament und wir Bürger werden unendlich verarscht.... Wer daran zweifelt, sollte sich die Vermögensverteilung in unserem Land anschauen, in der sich die Politik der letzten 65 Jahre niederschlug....

 

24.5.10 Unsere Zukunft liegt im sanften Tourismus!

Leserbrief an BBZ zum Artikel „Frauenau schließt sich Zwieseler Verkehrsresolution an“

Wenn ich den Pressebericht richtig verstehe, dann hat der Frauenauer Bürgermeister behauptet, das Werk in Riedlhütte sei wegen ungenügender Anbindung an die Autobahn ab Deggendorf geschlossen worden und ein Parteigenosse hat auch gleich die Schuldigen ausgemacht: die Naturschützer. Als Sozialdemokraten sollten sie es eigentlich besser wissen und sich schämen so einen Unsinn zu verbreiten. Es geht nicht nur um die Natur, es geht um den Schutz unserer Heimat! Mit der Unterstützung der Zwieseler Resolution unterstützt der Auerer Gemeinderat etwa auch, dass die Straße von Kötzting nach Grafenau zu einer zweiten Ostmarkstraße ausgebaut werden soll und auch durch Frauenau in der Folge einmal viel mehr Transit- und Schwerverkehr rollen wird. Ich glaube nicht, dass die Zwieseler und Auerer Räte selber ihren Urlaub an Transitstrecken verbringen. Sie werden - wie die meisten Urlauber - die letzten ruhigen, idyllischen Nischen suchen. Der neidige Hinweis, dass etwa die Chamer viel mehr Straßen bekommen haben, zeigt, in welchen überholten Kategorien noch gedacht wird. Das Straßengewirr bei Cham ist ein Albtraum! Wir sollten dankbar sein, dass unsere Heimat bislang noch nicht so zerstört wurde! Unsere Zukunft liegt im sanften Tourismus! Wir müssen wieder ruhige Nischen schaffen und dürfen auf keinen Fall noch mehr Durchgangsverkehr anlocken. Was für Welten an Einsicht liegen doch zwischen der geradezu weisen Resolution des Eisensteiner Gemeinderats und der von Zwieslern und Frauenauern!

 

 

6.5.10 Börsen ächten

Leserbrief an PNP zum Artikel "Wie lässt sich der Raubtierkapitalismus zähmen?"

Ganz sicher nicht durch die geplante Bankenabgabe, die von der Steuer abgesetzt werden kann! Das ist doch ein Witz! Überhaupt ist die ganze Griechenlandrettung ja zu allererst eine erneute Bankenhilfe. Die Politik, die Griechenland gegen die eigenen Richtlinien in den Euro aufgenommen hat, versucht jetzt jene Banken zu retten, die Griechenland die ungedeckten Kredite hinterhergeworfen haben. Doch wie könnte dann das Raubtier gezähmt werden? Nur in dem die Börsen dieser Welt als Räuberhöhlen geächtet werden, die Verantwortlichen für das Desaster vor Gericht kommen, plus den unfähigen oder korrupten Politikern in den Aufsichtsräten. Dann gehört das Eigenkapital der Banken erhöht- im 19. Jahrhundert lag dieses bei dreißig und vierzig Prozent, heute bei etwa fünf. Da würde sich die Spekulierei mit fremden Geld schnell aufhören, wenn man mit eigenem dafür gerade stehen muss!. Natürlich wird das alles nicht geschehen, auch am Zins- und Zinseszinssystem, dem Grundstock des ganzen Übels wird nicht gerüttelt werden. Und so wird das Kapital weiter exponentiell anwachsen, bei denen, die schon genug davon haben. Doch soll mir einer erklären, wie es auf Dauer funktionieren soll, wenn heute bereits jeder zweite erwirtschaftete Euro aus Zinseinnahmen besteht.

 

5.5.10 Was ist nur in Zwiesel los?

Leserbrief an BBZ

Erst wird die stadtbildprägende Baumgruppe oberhalb des Pfarrzentrums abgeholzt, obwohl im Herbst versprochen wurde, sie bliebe erhalten, nun können vor lauter Abrisseifer kaum mehr die Bücher der Bücherei gerettet werden. Erst wird das erst wenige Jahrzehnte alte Pfarrzentrum von interessierten Kreisen zur halben Ruine erklärt und abgerissen, dann passiert dasselbe mit der Bücherei. Drei Pfarrzentren in einer Menschengeneration sind wohl rekordverdächtig, doch über die Neuerungssucht der Kirche zu spekulieren, würde diesen Rahmen sprengen. Auch wenn der Anteil der Stadt an dieser Verschwendung nur klein ist, ist er dennoch zu groß. Nun schüttet man die Schwimmbecken zu, worüber man überall über uns lacht und will die Grundsteuer um 250 Prozent erhöhen, denn Hausbesitzer mit ihren Gebäuden können nicht weglaufen... Die Zwiesler Kristallwerke dagegen, denen ich zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg herzlich gratuliere, finden immer wieder Investitionen, um sich vor Gewerbesteuerzahlungen zu drücken. Und die Zwieseler? Sie schimpfen privat und schweigen in der Öffentlichkeit.

 

 

23.4.10 Verantwortungslos

Leserbrief an BBZ

 

Soll das Schwarzachtal mit einer Fernverkehrsstraße zerstört werden, weil der Zwiesler Stadtrat den weiteren Ausbau seiner Westtangente sichern will? In diesem Sinne wurde zumindest Bürgermeister Kreuzer dieser Tage im Regener Lokalteil zitiert. Als Entlastungsstraße wurde dieses Projekt einmal den Bürgern verkauft, nun soll es offenbar als zweite Umgehung den Transitverkehr aufnehmen. Doch die Zwiesler Bürger schweigen, vielleicht weil sie schon mit 54 Prozent Wahlenthaltung ihren Unwillen ausgedrückt haben? Nur der Schwarzacher Lehmert lobt den Stadtrat, weil er hofft, mit einer Neutrassierung den Verkehr von seiner Pension wegzubekommen. Aber wenn man sieht, was die Straßenbauer den Schwarzachern und Aussenriedern mit dem Umleitungsverkehr derzeit zumuten, der kann verstehen, dass die Nerven langsam blank liegen, es grenzt an ein Wunder, dass es noch zu keinen Unfällen gekommen ist. Doch die schlimmsten Monate liegen noch vor uns. Etwa an der Schwarzachbrücke, die zu eng ist für zwei größere Fahrzeuge. Selbes gilt für die enge Kurve oberhalb des Bahnübergangs in Reisachmühle, da kam es schon zu Rangierereien von Großfahrzeugen und Rückstaus bis in die Gleisanlage. Den Schwerverkehr über diese enge Strecke umzuleiten ist geradezu verantwortungslos. Aus diesem Grund hat auch die Arbeitsgruppe Schwarzacher und Aussenrieder Bauern sowie die Kohlnberger Dorfgemeinschaft in einer Resolution die Sperrung der Straße für den Schwerverkehr gefordert. Und ohne Transit-und Schwerverkehr braucht es auch keine neue Straße.

 

21.4.10 Peinliches Opernspektakel

Leserbrief an PNP zum Bericht im Feuilleton "Mit Nietzsche Missbrauch getrieben"

  

Peinlich, wenn der Komponist der Oper "Zarathustra" sein bearbeitetes Werk nicht kennt und behauptet, der bekannte Spruch von der Peitsche, die man mitnehmen soll, wenn man zum Weibe geht, stamme gar nicht von Nietzsche. Tatsächlich stammt der Satz sogar aus dem Zarathustra selber. Ein altes Weiblein schenkte ihm diese kleine "Wahrheit", doch gebot sie ihm, sie "einzuwickeln und ihr den Mund zu halten, damit sie nicht überlaut schreie..."

Dies gilt für viele Gleichnisse und Denkanstösse aus dem Zarathustra. Wer dies in einem Opernspektakel zu vermarkten sucht, hat das Werk überhaupt nicht begriffen. Der alte Nietzsche würde sich sowieso im Grabe umdrehen.   

 

13.4.10 Unserer touristischen Zukunft den Garaus machen

Leserbrief zum Artikel "Stadtrat fordert Ausbau von Straßen und Schienenetz"

Die Zwiesler Stadträte streiten zwar wie die Kesselflicker, wenn es um irgendwelche Lapalien geht, doch für haarstreubende Schildbürgereien finden sie sich immer wieder zusammen. Unvergessen, wie sie 1998 in einer Art kollektivem Wahn für ein Jahr den Stadtplatz gesperrt und Zwiesel geteilt haben- nun wollen sie von allen Seiten den Fern- und Güterverkehr nach Zwiesel lenken und unserer touristischen Zukunft den Garaus machen. Wie kann es sein, das sich CSU-Sprecher Toni Fischer so vehement dafür einsetzt, dass die Strecke vom Zellertal her zu einer zweiten Ostmarkstraße ausgebaut und und so weiterer Transitverkehr in die Stadt geführt wird? Alleine die beiden Grünen haben dagegen gestimmt, alle anderen Stadträte haben die Resolution abgenickt, demokratische Posse oder Trauerspiel? Was scheren den Zwieseler Stadtrat die Regionen an den Strecken, die er mit seinen Forderungen zerstört? Die Forderung nach Ausbau der Bahnlinie Plattling-Pilzen scheint mir dagegen richtig zu sein, auch einige Verbesserungen an den bestehenden Straßen, doch wer den Schwer- und Transitverkehr durch unseren Wald lenkt, begeht ein Verbrechen an unserer Heimat! Kein Mensch macht Urlaub an einer Durchgangsstrecke! Und wer erfahren will, wie es sich an einem solchen Highway leben lässt, den lade ich gerne einmal zum Kaffee in unseren Garten, wo man sich wegen des Lärms von der Umgehung zeitweise schon auf fünf Meter nur noch schreiend unterhalten kann.

 

9.4.10 Der Irrsinn geht weiter

Lb an PNP zum heutigen Bericht "Prager Frühling 2010"

Kann man Irrsinn wirklich reduzieren? Etwa wenn Amerikaner und Russen die Welt bald nur noch zehn- oder hundertmal vernichten können und nicht mehr tausendmal? Zudem weiter das barbarische Vergeltungsprinzip gilt, dass auf einen erfolgten atomaren Massenmord unschuldige Zivilisten beim Gegner dasselbe erleiden sollen. Mit dem Prager Vertrag werden nur gefährliche Altbestände verschrottet, doch an der atomaren Geiselnahme der Völker ändert sich dadurch nichts. Und schon wird mit Hochdruck daran gearbeitet wird, die Höllenmaschinen ins Weltall zu tragen und ein neues Kapitel des Wahnsinns einzuläuten.

 

15.03.2010 Unser Gold liegt in Manhattan

Leserbrief an PNP zum Bericht "EU-Fonds: Geht es an deutsche Goldreserven?"

Die Bundesbank lagert also 3407 Tonnen Gold mit einem aktuellen Marktwert von 90 Milliarden Euro. Doch ob sie darüber überhaupt die Verfügungsgewalt hat, darf bezweifelt werden, denn unter den führenden Zentralbanken bewahrt sie als einzige nur einen kleinen Teil ihrer Goldbarren auf eigenem Gelände auf. In den Tresorräumen in Frankfurt liegen nur etwa 80 Tonnen, d.h. knapp über 2% des Gesamtgoldes. Der Rest liegt in den Tresoren alliierter Zentralbanken, etwa der Federal Reserve Bank in New York, also unter dem Straßenpflaster von Manhattan, kleinere Mengen in der Bank of England und der Banque de France. Kein Wunder, wenn die Bundesbank Widerstand für den Fall angekündigt, ihre Goldreserven für europäische Zwecke einsetzen zu müssen, sie könnte es vermutlich gar nicht, auch nicht für deutsche Zwecke. Die Kanzlerin sollte mal nachschauen ob das Gold noch da ist und dann mal einen Versuch machen, es mit nach Hause zu nehmen...

 

10.3.10 Nur Straßen im Kopf?

Leserbrief an BB-Zwiesel zum Artikel "CSU-Senioren fordern Debatte über die Zukunft der Stadt"

Auf der Bürgerversammlung 1974 im Pfeffersaal, habe ich mich als junger Mensch auch ans Mikrophon getraut, das alte Pfarrhaus als Jugendzentrum vorgeschlagen und die ärztliche Unterversorgung angesprochen. Damit lag ich thematisch voll daneben, denn es gab nur ein Thema: Straßenbau! Wenn ich heute die Forderung der CSU-Senioren lese oder an die Fernsehsendung neulich denke - es hat sich thematisch nichts verändert seither. Dabei sind die bestehenden Straßen oft in einem katastrophalen Zustand, bevor wir etwas anderes fordern, sollten wir diese erst reparieren und erhalten. Da wird etwa der Ausbau der Strecke Kötzting- Grafenau zu einer zweiten Ostmarkstraße gefordert! Haben sich die Herrschaften schon einmal überlegt, wie Zwiesel dann den durchgehenden Fern- und Schwerverkehr vom Nadelöhr Langdorfer Straße zur B 11 leiten will? Da ist der Verkehrsinfarkt und die Gefährdung des Prädikates "Luftkurort" schon vorprogrammiert! Wenn in diesem Jahr der Verkehr wegen des Ausbaus der B 11 auf die engen Staatstraßen nach Langdorf und Rinchnach umgeleitet wird, werden wir Kostproben davon bekommen. Am Ende werden beide Straßen völlig ruiniert sein und die Anwohner nervlich zerrüttet. Dann ist der Boden bereitet für eine Neutrassierung. Und so ist dafür gesorgt, dass die Urlauber nach den Sperrungen von 2009 auch die nächsten Jahre bei uns nur Verkehrschaos erleben werden. Auch mit der Forderung nach Zulassung des Schwerverkehrs über die Grenze, zeigt die Seniorenunion, dass ihnen wenig am Erhalt unserer Heimat liegt.

 

5.3.10 Lachen vergangen

Leserbrief an PNP zum heutigen Artikel "Westerwelle boykottiert künftig den Nockherberg"

Anständige Kabarettisten haben nur eine Zielrichtung, nämlich die Starken und Mächtigen. Das kann ein Demagoge wie Westerwelle, der auf die Schwächsten der Gesellschaft verbal einprügelt, natürlich nicht verstehen. Kabarettist Lerchenberg hätte wohl krampfhaft etwas Komisches an Herrn Aussenminster suchen sollen, damit dieser sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen kann. Der Kabarettist als Hofnarr für die versammelte Politikerzunft, der ihre Taten und Untaten verharmlost, am besten durch einen bayrischen Hanswursten, so hätten sie es gern! Über dieses Rollenverständnis hat sich schon der alte Roider Jackl aufgeregt.

Dem Vorwurf von Frau Knobloch, vom Zentralrat der Juden, Lerchenberg hätte mit seiner Anspielung auf KZs den "Holocaust" verunglimpft, scheint ein Denkfehler zu Grunde zu liegen. Der Terror der Nazis begann nicht mit den Gaskammern, sondern mit der Einschüchterung der Bevölkerung, in dem man Randgruppen und Andersdenkende beschimpfte und bedrohte. Nichts anderes macht heute Westerwelle, er hetzt gegen die Schwächsten der Gesellschaft und lenkt von seinem Klientel ab, das für den heutigen wirtschaftlichen Schlamassel verantwortlich ist. Und gerade die Kenntnis unserer Geschichte verlangt von uns derartiger Hetzerei frühzeitig entgegen zu treten, um eben genau das zu verhindern, was Lerchenberg überzeichnet darstellte. 

 

28.2.10 Volk verkauft

Leserbrief an PNP zu Herrn Fuchs Kommentar "Verlottert Deutschland?" (--wurde nicht abgedruckt!! )

"Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger - und was verkaufen Volksvertreter?" Diese geflügelte Bosheit beschreibt ziemlich genau, was heute in der Politik passiert. Heute kann man sich Ministerpräsidenten auf Zeit kaufen (natürlich steuerlich absetzbar), Aussenminister ebenso, wie Westerwelles Nebeneinkünfte zeigen. Doch wer soll diesen Sumpf trockenlegen? Bestechung von Abgeordneten ist in Deutschland noch immer nicht strafbar und zu allem Überfluss werden noch immer Staatsanwälte von der Politik ernannt und befördert und sind ihr weisungsgebunden. Wer soll dann diese Herrschaften bremsen? Das Volk? Dessen Wille wurde gerade bei der Weiterführung des Kriegseinsatzes in Afghanistan mit Füssen getreten. Obwohl etwa 70 Prozent der Bevölkerung gegen diesen sinnlosen Krieg sind, stimmt das Parlament mit großer Mehrheit dafür. Und dann heißt es irgendwann wieder einmal, dass "die Deutschen" Schuld seien. Doch so wenig wir heute die deutsche Politik bestimmen können, so wenig konnten es unsere Großeltern in der Nazizeit, die konnten nicht einmal ihre Meinung sagen, weil jede Kritik mit KZ oder Sippenhaft bestraft wurde.

 

15.2.09 Gemeinsam für das Schwarzachtal!

Leserbrief an Bayerwaldbote Regen zum Bericht vom 06.02.2010 zum geplanten Neutrassierung der Straße Langdorf - Zwiesel

Verständlich, dass Schwarzacher und Aussenrieder die geplante Straße und den zu erwartenden Zuwachs an Fern- und Lastverkehr möglichst weit weg haben wollen, zumal für die Bauern die bekannten Trassenführungen ja wirklich existenzbedrohend sind. Doch es ist sehr wohl Floriansprinzip, wenn der Arbeitskreis um den Kraus Luis mit der Straße nun andere beglücken will, die Nachbarn aus Kohlnberg, Froschau oder gar Zwieselberg. Käme eine der neuen Trassen, müßten hier einzelne Landwirte ihren Betrieb aufgeben. Verständlich, dass es den Betroffenen gewaltig stinkt, zumal noch niemand mit ihnen gesprochen hat, im Gemeinderat aber bereits den neuen Trassen zugestimmt wurde. Beachtenswert ist aber die Feststellung des Arbeitskreises: „Unser Problem ist nicht der örtliche Verkehr, sondern der überörtliche Schwerverkehr.“ Weil dies stimmt, gehört dieser auch an Langdorf vorbei, auf die neu ausgebaute Straße nach Regen und dann auf die B 11 geleitet. Warum soll man ein paar Kilometer weiter noch eine Queranbindung schaffen? Der Ausbau Zwiesel-Langdorf wurde in der Vergangenheit hauptsächlich von einigen Zwiesler Stadträten gefordert, denen Langdorf und das Schwarzachtal egal sind. Sie träumen noch immer den auch anderswo gescheiterten Traum, dass breitere Straßen Konzerne anlocken. Dies obwohl unsere Stadt vom Kleingewerbe lebt und der größte Arbeitgeber keinen Cent an Gewerbesteuer bezahlt. Unser wertvollstes Kapital ist unsere Landschaft, wir müssen sie bewahren - ohne Kirchturmdenken! - und so gestalten, dass auch wir selber bei uns Urlaub machen wollen. Nur wenn wir uns selber wohlfühlen, dann kommen auch die Urlauber. Teer und Verkehr haben sie in den großen Städten genug. Wenn schon Geld für Straßenbau da sein sollte - wie wäre es mit einem Radweg zwischen Zwiesel und Bodenmais durchs reizvolle Schwarzachtal? Das wäre eine wirkliche Attraktion und eine Investition in die Zukunft unserer Heimat.

 

13.02.10 Beginnt jetzt neuerliche Kriegspropaganda?

Dass der Beginn der Großoffensive in Afghanistan durch die NATO mit dem Beginn der olympischen Winterspiele zusammenfällt, ist gewiss kein Zufall. Auch wenn unsere Ignoranz durch die systematische Verblödung durch das Privatfernsehen schon weit fortgeschritten ist, beginnt man mit Kriegen doch lieber dann, wenn man auch unsere verbliebene Wachheit mit stundenlangen Sportübertragungen einschläfern kann bzw. wenn die Hälfte der Nachrichtensendungen deswegen ausfallen.

Doch die größten Angriffe in Afghanistan seit 2001 sind vermutlich nur der Anfang. Alles deutet darauf hin, dass es danach mit dem Iran weitergehen wird. Zumindest die vorbereitende Kriegspropaganda in unseren Medien spricht dafür. Erst die einseitige und manipulierte Berichterstattung von der Münchner Sicherheitskonferenz, nun jeden Tag neue Dämonisierungen gegen den Iran. Unser PNP hat in der abgelaufenen Woche täglich neue "Prügerl" ins Feuer gelegt, alleine die Überschriften von teils ganzseitigen Artikeln sprechen eine klare Sprache: ""Ahmadinedschat droht dem Westen" "Wie gefährlich ist dieser Mann?" "Irans Diktator ruft Atomstaat aus". Dazwischen in allen Medien eine "zufällig" neu aufgetauche Bilderserie über den 11.September...

Und weiter ein untrügliches Indiz: meine Leserbriefe werden nicht mehr gedruckt. Schon 1991 beim zweiten Golfkrieg durfte ich erfahren, wie meine Zeitung (Augsburger Allgemeine, ich lebte im Allgäu) nur noch Kriegspropaganda brachte und meine und andere kriegskritische Leserbriefe nicht mehr abdruckte. Bei den Kriegen 1999 und 2003 dagegen wurden meine Appelle gegen den Krieg von der PNP abgedruckt, Respekt im Nachhinein! Leider scheint es mit dieser Courage nun aus zu sein.

Am 12.2. habe ich zum dritten Mal versucht mit einem abgewandelten Leserbrief in Niederbayern meine Stimme dagegen zu erheben, leider wieder ohne Erfolg.

Hier mein Schreiben an die PNP:

12.2.10 Sehr geehrte Redaktion,

zwei meiner Lb zum Thema Iran wurden leider nicht abgedruckt. Wenn ich die heutigen Berichte in der PNP zum Thema lese, dann wird mir auch klar warum. Die PNP lässt sich zur Kriegspropaganda missbrauchen. Ich probiere es nun zum dritten und letzten Mal mit einem Kommentar zum Thema. Sie können natürlich weiter lieber Leserbriefe über Dackel oder Kriegshetze wie gestern von Dr. S. abdrucken.

mfg H. Geiss

 

12.2.10 Nicht schon wieder! (3. abgewandelter und entschärfter Lb zum Thema) (--wurde wieder nicht abgedruckt!! )

Es läuft immer nach dem gleichen Muster ab: erst Dämonisierung, dann Krieg! Geht nun dasselbe Lügentheater wieder los, wie wir es vor dem Überfall auf den Irak erleben mußten? Nun ist der Iran sicher alles andere als ein Land, in dem man als Demokrat leben möchte und sein Präsident nicht gerade eine Lichtgestalt, doch nichts festigt seine Herrschaft so sehr wie die gegenwärtigen Kriegsdrohungen. Der Iran hat das Recht auf Selbstbestimmung, wie jedes andere Land auch, und von Bedrohung seiner Nachbarn dürfen wohl die am wenigsten sprechen, die seit Jahrzehnten gegen jeden Krieg führen, der ihren Einfluss in der Region bedroht. Wer ist atomar bis an die Zähne gerüstet? Amerika und Israel oder der Iran? Wer hat von 1980 bis 88 gegen den Iran einen Stellvertreterkrieg mit einer Million Toten führen lassen, in dem sogar Giftgas eingesetzt wurde? Und wer hat den Irak und Afghanistan überfallen? Aus heutiger Sicht scheinen diese Kriege nur Vorbereitungen auf den Krieg gegen den Iran gewesen zu sein. Am Ende geht es in Afghanistan gar nicht um die Taliban, so wenig wie im Irak um Massenvernichtungswaffen. Ging es nur darum den Iran einzukreisen?

 

 

8.2.10 Nicht schon wieder!

Lb an PNP zum heutigen Artikel "Ahmadinedschat droht dem Westen"

Ich habe zum Thema alle mir erreichbaren Medien durchstöbert, aber Drohungen fand ich nur auf westlicher Seite, wobei die Kriegsdrohung von US-Senator Lieberman stark an die permanenten Drohungen vom namensgleichen israelischen Aussenminister erinnern. Geht nun dasselbe Lügentheater wieder los, wie wir es vor dem Überfall auf den Irak erleben mußten? Nun ist der Iran sicher alles andere als ein Land, in dem man als Demokrat leben möchte, doch vielleicht ist daran die Dämonisierung und die ständige Bedrohung durch Amerika und Israel nicht ganz unschuldig. Der Iran hat das Recht auf Selbstbestimmung, wie jedes andere Land auch, und von Bedrohung seiner Nachbarn dürfen wohl die am wenigsten sprechen, die seit Jahrzehnten gegen jeden Krieg führen, der auch nur ansatzweise ihre Vormachtstellung bedroht. Wer hat 300 Atomben im Nahen Osten? Israel oder der Iran? Wer hat von 1980 bis 88 gegen den Iran einen Stellvertreterkrieg mit einer Million Toten führen lassen, in dem sogar Giftgas eingesetzt wurde? Und wer hat den Irak und Afghanistan überfallen? Aus heutiger Sicht scheinen diese Kriege nur Vorbereitungen auf den Krieg gegen den Iran gewesen zu sein. In Afghanistan ging es nicht um Taliban und im Irak nicht um Massenvernichtungswaffen, Ziel war von Anfang an den Iran einzukreisen, um dort wieder erwünschte Verhältnisse herzustellen. Über Westerwelle wurde vor dem Irakkrieg gesagt, dass er sich George Bush am liebsten als erste Granate zur Verfügung gestellt hätte. Dass er sich nun auch als Aussenminster als Scharfmacher hergibt, hat aber eine neue Qualität. Selbes gilt für Guttenberg, dessen Empörung mich stark an Scharpings "Schräcklich, schräcklich" erinnert, wie dieser 1999 auf die Greuelpropaganda der Kosowaren hereingefallen ist.

 

2.2.10 Gefährliches Theater (--wurde nicht abgedruckt!! )

Leserbrief an PNP zum Bericht "Obama: Noch keine Zeit zum Sparen"

George Bush hat mit seiner Kriegspolitik soviele Schulden gemacht, wie alle Präsidenten vor ihm zusammen. 11 Billionen Dollar waren es im März 2009, nun kommen unter Obama weitere 1,5 Billionen hinzu, die privaten Schulden von Wirtschaft und Bevölkerung noch nicht berücksichtigt. Amerika ist also völlig pleite und "Messias" Obama scheint nur eine geschickte Inszenierung gewesen zu sein, um das Volk zu beruhigen. Die Politik läuft weiter wie gehabt, Obamas Wahlversprechen sind zerlaufen wie Eis in der Sonne. Nun will er sogar massenhaft Atommeiler bauen, Guantanamo soll weiter bestehen, Personenminen werden nicht verboten, die alten Folterknechte nicht bestraft und die Truppen in Afghanistan sollen drastisch aufgestockt werden. Und noch immer macht man uns glauben, es ginge um Taliban. Dabei war das Ziel von Anfang an den Iran einzukreisen, dessen Bodenschätze man unter dem Schah so gut hatte ausbeuten können. So soll es wieder werden, dafür wurden die Kriege in Afghanistan und dem Irak geführt, weil sie für einen Krieg gegen den Iran strategisch so wichtig sind. Die gegenwärtige Aufstellung von US-Abwehrraketen in den Golfstaaten lässt nichts Gutes ahnen, vieles spricht dafür, dass es bald losgehen wird.

---------- Fragen dazu:

"Wie kommst du zu der Behauptung, den Amis ginge es bei den Kriegen in Afghanistan und Irak nur daraum, den Iran zu umzingeln und dort - wenn es sein muss auch durch Krieg - einen Machtwechsel herbeizuführen?"

Die USA haben den Rausschmiss aus Persien durch die Mullahs bis heute nicht akzeptiert. Erst haben sie Saddam Hussein einen Stellvertreterkrieg (1980-88) gegen den Iran führen lassen, in dem der Irak sogar Giftgas einsetzte, das ihm zuvor vom Westen verkauft wurde. Insgesamt starben in diesem 1. Golfkrieg auf beiden Seiten etwa 1 Million Menschen. Als Saddam später die Ölindustrie verstaatlichte, wurde auch er zum Feind der USA und wurde in zwei Kriegen bekämpft. Da das Mullah-Regime im Iran nicht nur die Ölindustrie verstaatlichte sondern sich durch eine fundamentale Religionsherrschaft auch der Globalisierung und dem westlichen Lebensstil verweigerte und diese Haltung in andere islamischen Länder trug, gefährdeten sie die wirtschaflichen Interessen des Westens und die amerikanische Vorherrschaft in der Region. Ein weiterer, vielleicht sogar der gewichtigste Grund für die mittlerweile drei Golfkriege und den Afghanistankrieg, geht auf Israel zurück, die ihre nationalistische Expansionspolitik in Palästina durch jeden starken Rivalen in der Region bedroht fühlen. Sie sind durch die Wirtschaftshilfe aus Amerika und Europa die stärkste Militärmacht im Nahen Osten und waren mit die treibende Kraft bei allen Kriegen in der Region seit Jahrzehnten. Selber Atommacht, haben sie mögliche atomare Konkurrenten in Syrien und dem Irak durch Bombardierung deren Atomanlagen bekämpft. Seit Jahren pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass nun auch der Iran ausgeschaltet werden soll, die israelische Luftwaffe trainiert schon lange die Luftschläge gegen iranische Atomanlagen.

 

 28.1.10 Trüber Tümpel

Kommentar zum Bericht in BBR vom 27.1.10 "An der Quelle der Demokratie"

Den Bundestag als "die Quelle der Demokratie" zu bezeichnen, klingt, angesichts der Wirklichkeit, wie Spott. Eine "Quelle" steht für Wasserreinheit und der Bundestag erinnert - um im Bild zu bleiben - eher an einen trüben Tümpel, in dem entsprechend gefischt wird... Eine "Quelle der Demokratie" - könnte nur aus der Bevölkerung entspringen oder gar nicht. Doch die Bevölkerung ist auf Bundesebene von der Demokratie praktisch ausgeschlossen, die Wahlkreuzchen für Parteien kann man nicht ernsthaft als demokratische Mitwirkungsmöglichkeit bezeichnen. Den Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme, kann jeder unschwer an den krassen Unterschieden in der Vermögensverteilung nach 60 Jahren Bundestag ablesen. So wie man den Wert eines Baumes an seinen Früchten erkennen kann, so zeigt die Vermögensverteilung, für wenn Politik gemacht wurde, bzw, wer sich zur Dekoration ein Parlament gehalten hat....).

Selbst an den meisten Abgeordneten laufen die meisten politischen Entscheidungen vorbei, sie dürfen Werbung für ihre Partei mit Besuchergruppen machen und eine Art permanenten Wahlkampf im Wahlkreis durch Omnipräsenz in den Lokalmedien und - natürlich Pflege ihres Wirtschaftsklientel (was etwa durch Aufsichtsposten oft auch mehr einbringt als die Abgeordnetentätigkeit). An Plenarsitzungen nehmen diese Volksvertreter meist nur teil, wenn ihre Führung wieder einmal Stimmvieh für Abstimmungen braucht oder der eigentlich verbotene Fraktionszwang zu Grabe getragen oder zum zigsten Mal die Verfassung ausgehebelt wird. Aber auch die großen Politstars in der Regierung sind streckenweise wie Kinder, die wild an Steuerrädern kurbeln, die aber keine Verbindung zum Fahrwerk haben. So ist unsere Demokratie heute tatsächlich nur ein Theater, in dem Schaufensterreden gehalten werden, die in aller Regel nicht einmal von den Rednern stammen.

 

20.1.2010 Totengräber der Demokratie

Leserbrief an PNP zum neuen Parteispendenskandal bei FDP und CSU

Wer zahlt schafft an! Wer sich von der Wirtschaft finanzieren lässt, der muss deren Interessen vertreten. Selbst wenn Zahlung und erkauftes Gesetz so offen auf der Hand liegen, wie es gerade bei den Parteispenden des Großhoteliers an FDP und Union der Fall ist, wird auch das noch dreist geleugnet. Wer die Spendenskandale der letzten Jahrzehnte verfolgt hat und immer wieder erleben mußte wie Aufklärung durch den modernen Ablasshandel des Freikaufens, etwa im Fall von VW, verhindert wurde, der muss schon ein Träumer sein, wenn er Demokratie noch immer mit Volksherrschaft übersetzt. Bei uns regieren alle möglichen Interessengruppen, das Volk aber wohl am allerwenigsten. Demokratie kann es erst geben, wenn der Parteiensumpf trockengelegt ist und die Menschen wichtige Entscheidungen durch Abstimmungen selber treffen können, so wie es auch im Grundgesetz steht. Doch die Parteien haben daran nicht das geringste Interesse, sie spielen weiter die Totengräber der Demokratie.

 

22.12.09 Verstoß gegen Verfassungsgrundsätze

Leserbrief an PNP zum Thema "Luftschlag bei Kundus"

In Kundus wurde gegen zwei elementare deutsche Verfassungsgrundsätze verstoßen, 1.gegen das Verbot eines Angriffskrieges und 2. das Verbot der Todesstrafe, die ohne Not über eine Gruppe von über hundertvierzig Menschen kollektiv verhängt wurde.Der Ablauf ist beschämend genug. Aus sicherem Unterstand heraus wird eine amerikanische 500 Kilobombe bestellt und gegen die Bedenken der Piloten abgeworfen. Dabei haben wir Deutschen eine besondere Verantwortung, die blutigen Lehren aus unserer Geschichte weiterzugeben. Doch stattdessen zündeln unsere Politiker und Militärs bewußt oder aus Inkompetenz an unserer verfassungsmäßigen Ordnung und lassen sich immer weiter in einen fremden Krieg verstricken. Wir haben nichts am Hindukusch verloren und die Taliban gehen uns nichts an, so unsympathisch uns ihre mittelalterliche Geisteshaltung auch sein mag. Zur Erinnerung- die Anschläge des 11. September 2001 wurden von anderen verbrochen, der NATO-Verteidigungsfall wurde zu unrecht ausgerufen. Kundus bedeutet eine Zäsur in unserer neueren Geschichte. Deutsche Soldaten werden für fremde Interessen mißbraucht, gegen den Willen der Mehrheit in unserer Bevölkerung.

 

 

17.12.09 Kleinkarierte Bestattungsregeln

Leserbrief an BBZ zum Bericht "Eine Frage der Würde"über die Weigerung der Kirche katholische Bestattungen im Naturfriedhof in Bay. Eisenstein durchzuführen


Die Katholische Kirche scheint ein Problem mit der Natur zu haben, von der widernatürlichen Ehelosigkeit, die sie ihren Priestern auferlegt bis zu den kleinkarierten Bestattungsregeln. Doch wer die freie Natur für "würdelos" erklärt, lästert der nicht "Gottes Schöpfung"?

Geliebte Verstorbene werden immer in unseren Herzen bestattet. Vielen Trauernden hilft dabei die Pflege eines Grabes in der Gemeinschaft und der Ordnung eines Friedhofs, andere brauchen dazu die freie Natur. Die Kirche hat sich lange gegen die Einäscherung gesträubt, heute ist das kein Thema mehr. Der Rauch aus der Feuerbestattung verteilt sich in feinen Teilen über die ganze Welt, nur die zurückbleibende Asche wird noch immer durch überholte staatliche und kirchliche Bestattungsvorschriften reglementiert. In England kann man seine Urne etwa am Tresen seines Lieblingspubs beisetzen lassen oder an einem anderen Lieblingsplatz vertreuen. Auch mir gefiele der Gedanke, dass meine Asche einmal an einem der geliebten Steinriegel in unseren Wäldern oder einem Gewässer vertreut würde. Dazu sollte es ein wenig Musik, eine zünftige Brotzeit und ein Fassl Bier geben. Falls dereinst ein Pfarrer mitfeiern möchte, wäre auch er herzlich eingeladen!

 


Zusatz zum obigen Leserbrief

 17.9.09 Die Kirche lebt von der Angst der Menschen vor Sterben und Tod

Anders als die Angst vorm Sterben, die in allen Lebewesen verwurzelt ist, (wobei nicht klar ist, ob diese einfach nur Ausdruck von Lebenwollen ist, denn auch Tiere reagieren panisch, wenn es ihnen an den Kragen geht, obwohl sie von Sterben und Tod nichts wissen) ist die Angst vorm Tod eine religiöse Schimäre, die es nur gibt, wenn sie den Gläubigen von Kleinauf eingetrichtert wird. Erst wird diese Angst eingeimpft und dann kommt die Kirche mit ihrer Lösung: Glaubt an Gott, dann werdet ihr ewig leben! Diese "frohe Botschaft" der Christen ist das Fundament ihrer Lehre.

 
Fussnote: Natürlich empfindet diese „Frohe Botschaft“, wer auch nur eine Minute überlegt, als Schreckensbotschaft, hinter den süßen Worten steckt die schlimmste aller vorstellbaren Drohungen: Nicht sterben dürfen, sondern ewig leben müssen! Entweder in Himmel oder Hölle, wobei nicht klar ist, was für einen denkenden Menschen die schlimmere Strafe wäre. Da lob ich mir die Philosophie des Epikur (geb. 341 vor Chr), der den Menschen die Angst vor dem Tod nahm mit den Worten: "Der Tod geht uns nichts an. Wenn er da ist, sind wir nicht mehr da.)

Um diese göttliche Belohnung zu erhalten, wird Unterwerfung unter die kirchlichen Dogmen verlangt und Wohlverhalten gegenüber den weltlichen Herrschern, nebenbei die Finanzierung beider…
Alles was mit Sterben und Tod zusammenhängt ist also von elementarer Bedeutung für die Kirche, sie hat deshalb dafür Rituale entwickelt, über deren Einhaltung sie schon aus Existenzgründen für sich selber mit Argusaugen wacht. Die Bestattung auf Friedhöfen durch den Priester hat dabei oberste Priorität. Bis vor nicht allzulanger Zeit wurde Aussenseitern, Selbstmördern und Nichtmitgliedern die Bestattung innerhalb der Friedhöfe verwehrt. Sie wurden "wie Hunde vor der Friedhofsmauer verscharrt", was zum schlimmsten gehörte, was an weltlicher Strafe verhängt werden konnte, denn es wurden damit auch die Verwandten bestraft.

Nur die Getauften gelten bis heute als Kinder Gottes, alleine durch die Taufe bekommen sie - wie die Kirchenvertreter sich auch noch im aktuellen Fall argumentieren getrauten - Wert und Würde und einen Platz, wo sie auf das "ewige Leben" warten können. Alle anderen gehören sowieso dem Höllenfeuer... (Letzereres wurde so nicht ausgesprochen, aber jeder Eingeweihte in die Religion weiss was gemeint ist).

Doch nun kommen Bürger daher, die wollen von sich aus ihre Asche aus den verschiedensten Gründen lieber in der freien Natur bestatten lassen. Sie wählen freiwillig das, was eigentlich als schlimme Strafe gedacht war und machen so das Henkerbeil stumpf. Und es sind nicht nur Atheisten, Freidenker und Pantheisten, sondern auch ganz normale Gläubige. Nun ist Feuer auf dem Dach der Kirche! Wenn sie das zulässt, kommt ihr gesamter Totenkult und damit ihre ganze Religion ins Wanken. Also wird eine katholische Begleitung der Beisetzung verweigert (mit gerade abstrusen Argumenten, die durchzugehen sich eher für ein Narrenspiel eignen würde, denn für eine Diskussion..)

Doch die Rechnung der Kirche wird nicht mehr aufgehen. Mit ihrer Verweigerung werden sie zwar viele brave Gläubige abschrecken, zumal in ländlichen Gebieten, wo auch die Verwandtschaft sich in keine Dissitentenrolle drängen lassen will, weil man Auswirkungen bis in alle Lebensbereiche befürchtet. Doch werden es die etwas aufgeklärteren Großstädter sein, die schon die Einäscherung beinahe zum Normalfall gemacht haben, weil sie nicht mehr in dem alles umfassenden Netz der Kirche gefangen sind, die die Bestattungsweisen nachhaltig verändern werden. Für viele wird es nicht nur die Sehnsucht nach freier Natur sein, von der sie zeitlebens nur träumen konnten, es werden sich praktische Erwägungen durchsetzen, weil die Familie über das Land vertreut lebt und gar keine traditionelle Grabpflege mehr möglich ist.


siehe auch: Geiss Haejm "Leben der Echraner" über Religion


16.12.09 Verstoß gegen Verfassungsgrundsätze

Leserbrief an PNP zum Thema "Luftschlag bei Kundus"

In Kundus wurde gegen zwei unserer elementaren Verfassungsgrundsätze verstoßen- gegen das Verbot eines Angriffskrieges und das Verbot der Todesstrafe, die über eine Gruppe von über hundertvierzig Menschen kollektiv verhängt wurde. Zündeln die verantwortlichen Politiker und Militärs bewußt an unserer verfassungsmäßigen Ordnung oder zeigt sich hier nur dieselbe Inkompetenz, wie sie derzeit in allen Politikfeldern sichtbar wird (Ausspionierung der Bürger, Verzockung des Volksvermögens usw.) Der feige Bombenschlag von Kundus aus der sicheren Deckung heraus ist etwas, für das ich mich als Deutscher zutiefst schäme. Wir sollten endlich Courage zeigen und uns nicht weiter in Amerikas Kriege verstricken lassen. Wir haben nichts am Hindukusch verloren und die Taliban - so sehr ich ihre mittelalterliche Weltsicht auch ablehne - kämpfen für ihre Heimat und ihre Kultur. Gegen die Russen galten Ihresgleichen bei uns als Freiheitskämpfer und nun sind sie Terroristen. Wie lange sollen wir diesen Propagandamist noch anhören? Nebenbei zur Erinnerung- die Anschläge des 11. September 2001 haben andere verbrochen.

 

 

11.12.09 Daneben glangt

Leserbrief an PNP zum Titelbericht "Der Friedensnobelpreisträger verteidigt den Krieg" -- (wurde nicht gedruckt!)


Mit dem Lob des "gerechten Krieges" reiht sich Obama in die lange Reihe seiner Vorgänger ein, die der Welt immer einen "Dämon" präsentierten, gegen den "aus Menschlichkeit" Krieg geführt werden musste. Dies passierte seit 1945 schon zig Male und in aller Regel wurden dabei wirtschaftlich oder strategisch genehme Regime gestärkt, nicht selten üble Tyrannen. Die USA, die selber einmal viel Blutzoll für die Befreiung von ihren britischen Kolonialherrn gezahlt haben, spielen heute deren Rolle, wenn von einem Land irgendwo auf der Welt ähnliches versucht wird. Der Unterschied - die alten Kolonialmächte haben ihre Kriege nicht humanitär verbrämt. Wie die Faust aufs Auge passt zur Preisverleihung auch die Meldung, dass  Obama in seiner kurzer Amtszeit schon mehr Killerdrohnen abfeuern hat lassen, als sein Vorgänger in acht Jahren.Auch die Weigerung Antipersonenminen zu verbieten, die ja reine Terrorwaffen sind, machen es schwer an Obama als Friedensengel zu glauben.

 

  

1.12.09 Armes Europa

Leserbrief an PNP

 

Europas Regierungen haben wieder einmal gezeigt, was sie vom EU-Parlament halten.  Einen Tag vor Inkrafttreten der EU-Charta der Grundrechte, also ab dem Zeitpunkt, an dem das Parlament mitbestimmen darf, beschlossen sie noch schnell, dass der amerikanische Geheimdienst weiter die europäischen Kontobewegungen auskundschaften darf. Das ist eine Brüskierung des EU-Parlamentes und aller Europäer! Doch schon heute werden die Regierungschefs wieder salbungsvolle Lobreden auf den Lissabonvertrag und Europa halten. Und der frustrierte Bürger darf darüber sinnieren, ob wir nun amerikanische Kolonie oder souveränes Europa sind. 

 

25.11.09 Moralischer Offenbarungseid

Leserbrief an PNP zum Bericht "Kehrtwende: Auch Obama will Landminen nicht ächten"

 

Antipersonenminen sind der Inbegriff einer Terrorwaffe. Etwa alle zwanzig Minuten wird durch sie weltweit ein Mensch zerfetzt oder verstümmelt. Vier von fünf Opfern sind Zivilisten, viele davon Kinder. Ganze Landstriche sind heute unbetretbar geworden, oft schlummern diese menschenverachtenden Höllenmaschinen noch nach Jahrzehnten in der Erde, unsichtbar für Mensch und Tier. Ähnlich ist es mit den Streubomben, wie sie etwas von den Israelis im Libanon eingesetzt wurden. Dass sich Länder wie Russland, China oder Israel der Ächtung der Minen widersetzen, mag vielleicht niemanden verwundern, aber dass die USA auch unter ihrem Friedensnobelpreisträger Obama weiter auf diese Höllenmaschinen setzen, kommt einem moralischen Offenbarungseid gleich.

 

17.11.09 Weichen anders stellen

Leserbrief an PNP zum Bericht "Hungerkrise immer dramatischer"

Solange das Wachstum der Weltbevölkerung nicht gestoppt wird, bleiben alle Bemühungen gegen den Hunger nur gutgemeinter Aktionismus. Und noch immer sind es die Religionen, die sich gegen Aufklärung, Empfängnisverhütung und Geburtenkontrolle stellen, weil sie ihre eigene Bedeutung an der Zahl ihrer Anhänger messen. "Wachset und mehret euch!" ist heute zum menschheitsbedrohenden Dogma geworden. Eine Art, die sich in hundert Jahren versechsfacht hat, wird sich - wenn sie so weiterwächst - selbst ausrotten. Maßnahmen gegen den Hunger, die die Armut abschaffen wollen, ohne den Reichtum anzutasten, sind reine Träumerei. Wie sollen die Menschen sich selbst ernähren, wenn auf den fruchtbaren Flächen Großgrundbesitzer und fremde Konzerne Zucker, Tabak, Kaffee, Futtermittel, Öl, Schnittblumen usw. für die Industrieländer anbauen? Wenn wir wirklich den Hunger beseitigen wollen oder verhindern, dass die 3. Welt in fundamentalistischen oder nationalistischen Diktaturen versinkt, dann müssen wir bei uns die Weichen anders stellen. Wir müssen einen Weg suchen, jenseits von Raubtierkapitalismus und der Unfreiheit kommunistischer Systeme. Frei nach Nietzsche muss es in einer solchen Welt zwei verbotene Menschengruppen geben: Reiche und Habenichtse!

 

15.11.09 Trauerspiel

Leserbrief an BBZ zum Bericht "Baumschutzverordnung fällt"

 

Dass die Zwieseler Kirchenverwaltung im Zuge ihrer Baumaßnahmen eine der schönsten Baumgruppen in unserer Stadt fällen wollte, erfahren wir nur so nebenbei. Und weil die Baumschutzverordnung den Frevel bislang verhindert hat, wird sie von der CSU nun abgeschafft, damit die Bäume doch noch gefällt werden können und nur vier Räte stimmen dagegen! Kein kritisches Wort dagegen vom Stadtrat zu der Verschwendung öffentlichen Gelder für den Bau des neuen Pfarrzentrums oder dem in Salamitaktik nachgeschobenen Abriss der Bücherei. Drei Pfarrzentren in einer Generation - das dürfte für den Eintrag im Guinessbuch ausreichen.... Dem alten Pfarrheim mit seinem Theatersaal und seinen Gruppenräumen habe ich lange nachgetrauert. Doch der Zwiesler Neuerungswahn hat damals furchtbar durch unsere Stadt gewütet. Und mit jedem Abriss, jeder Begradigung, jedem Baumfrevel hat unsere Stadt ein Stück ihrer Seele verloren! Und wann wäre das Alte je durch etwas Besseres ersetzt worden? Der in den Siebziger Jahren hingeklotzte hässliche Ersatzbau für das alte Pfarrheim wurde von interessierten Architekten schon nach zwei Jahrzehnten zur halben Bauruine erklärt und wird nun, nach etwas über dreißigjähriger Nutzung, durch ein neues Gebäude ersetzt. Und immer sind es die bekannten Zauberworte, mit denen man heute alles durchbringt: Schimmelgefahr, Ausnützen von Zuschüssen und neuerdings "energetische Sanierung", wodurch den Bauorgien ein ökologisches Mäntelchen verpasst wird. Man darf gespannt sein, wie lange das neue Haus stehen wird, bei der immer kürzeren Halbwertszeit kirchlicher Gebäude. Mit der Kirche ist es wie mit unserer Stadt: manches schreit wirklich nach Neuerung, ihre Gebäude und ihr Baumbestand sind es aber gewiss am wenigsten! 

 

28.10.09 Fruchtbare Böden nicht überbauen!

Leserbrief zum Bericht vom 28.10.2009 "Fürstin Gloria will riesigen Solarpark im Gäuboden bauen"

 

Bei aller Sympathie für den Ausbau der Photovoltaik- mit der blinden Unterstützung von Freiflächenanlagen verliert man schnell seine moralische Basis. Weltweit schwinden die nutzbaren Agrarflächen, gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung noch immer rapide. Die Ökologiebewegung sollte bei der Photovoltaik nicht den Fehler wiederholen, den sie mit der Förderung der Energiepflanzen gemacht hat. Die Armen hungern und beste Nahrung wird für die Reichen vergärt, verheizt und in Autotanks geschüttet.  Nicht anders wird es beim Überbauen wertvollen Ackerlandes mit Solarmodulen kommen. Es grenzt an Träumerei zu glauben, dass unter allen Solarmodulen Biotope entstehen werden. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Betreiber den Bewuchs wegspritzen und Böden und Grundwasser verseuchen! Photovoltaik ja- auf Dächern, Fassaden, auf bereits zerstörtem Land in Industriegebieten oder entlang von Straßen und Bahngleisen.  Aber nicht die besten Ackerflächen überbauen und dann die Nahrungsmittel auf den Böden der Armen wachsen lassen!

 

23.10.09 Gier in Weiß?

Leserbrief an BBZ zum Bericht "Geboren im Auto auf der Rusel"

Wenn von 366 Geburten im Jahr 2008 zwei Notfälle waren, dann wird diese Zahl zukünftig steigen. Bei unseren langen Wintern und unserer schwierigen Topographie ist die lange Anreise nach Deggendorf unzumutbar! Die Zwieseler Frauenärzte werden die moralische Verantwortung für jeden Schaden tragen müssen, der durch ihre Politik passiert! Ihr Verweis auf die Leitlinien ihrer Standesvertretung ist nicht überzeugend, denn deren Aufgabe ist es die Verdienste ihrer Mitglieder zu steigern. Und das scheint mir der springende Punkt zu sein: Normale Geburten bringen zu wenig! Für einen Kaiserschnitt kann man das Doppelte abrechnen und in Deggendorf wird deswegen schon jedes dritte Baby durch Operation entbunden, nirgendwo sind es mehr. Wenn man die möglicherweise negativen Folgen dieses Eingriffes für die Frauen bedenkt, geht das Ganze in Richtung Körperverletzung. Abzocken der Versicherten, die alles finanzieren müssen, ist es sowieso. In den sechziger Jahren haben sich Gynäkologen als Mietmäuler für die Babynahrungsindustrie verdingt und den Frauen das Stillen ausgeredet und nun will man den Frauen das Gebären abgewöhnen.

 

Die Medizin entwickelt sich langsam zum normalen Gewerbe. Manchen Ärzten geht es nicht mehr um das Nötige und Förderliche, sondern sie favorisieren die rentablen Methoden. Sie sollten einmal bedenken, dass ihr Studium einmal viel Geld des Steuerzahlers gekostet hat. Es wäre nur billig, wenn sich dafür jeder Arzt ein paar Jahre in den unterversorgten Regionen des Landes nützlich machen müsste.

 

19.10.09 Männerblödheit

LB an PNP zum Bericht von heute "Sorge um KO-Opfer Taylor"

 

Da zerschlagen sich zwei Menschen mit Absicht und unter dem Grölen der Menge den Schädel, und danach machen sich die selben Leute Sorgen um die Gesundheit der Akteure! Soviel Scheinheiligkeit! Dass Boxkämpfe noch immer erlaubt sind, sogar von ARD und ZDF samstagabends zur besten Sendezeit zur Aufgeilung dumpfer Spießbürger gesendet werden, zeigt den schier unterirdischen Stand unserer kulturellen Entwicklung. Dass heute auch Frauen bei diesem brutalen Schwachsinn mitmachen, ist ein Tiefschlag unter die Gürtellinie von jedem, der auf eine aufsteigende Entwicklung von uns Menschen hofft. Aber es scheint halt nur ein Wunschtraum von uns Männern zu sein, dass Frauen die vernünftigeren und edleren Wesen sind. Die Wirklichkeit zeigt es schon lange, auch beim Militär: Es gibt keine Männerblödheit die Frauen nicht imitieren!

 

1.10.09 Zweite Ostmarkstraße?

Leserbrief an BBR zum Bericht "Wie gehts künftig von Langdorf nach Zwiesel?"

 

Die Straße wird nicht, wie behauptet, zur Schonung der vom Verkehr belasteten Außenrieder und Schwarzacher Bürger gebaut, sondern es geht um den von überregionalen Interessen gewünschten Ausbau der Straße von Kötzting über Zwiesel und Grafenau, weiter nach Passau zu einer zweiten Ostmarkstraße, die in Salamitaktik scheibchenweise umgesetzt wird, um den Widerstand in Grenzen zu halten. Dass eine derartige Verbindung noch viel mehr Verkehr - besonders Lastverkehr - anziehen wird und Zellertal und Schwarzachtal danach den Fernverkehr aushalten müssen und ihren Charakter verlieren werden, sollte jedem klar sein. 

 

Da ich das Schwarzachtal als meine zweite Heimat empfinde, möchte ich an alle Entscheidungsträger eindringlich appellieren, den jetzt geplanten Ausbau zu bremsen und zu prüfen, ob man die Anwohner nicht durch andere Maßnahmen entlasten kann, etwa in dem man die Straße für übergroße Lastzüge sperrt, die seit dem Ausbau von Thalersdorf und Klingenbrunn immer mehr werden.

 

Die Straßenanwohner, die heute auf eine Neutrassierung hoffen, sollten bedenken, dass ihr Vorteil der Nachteil von anderen Nachbarn sein wird, das Problem würde nur verschoben. Einigen abgeschieden liegenden Anwesen würde der Verkehr direkt durch den Hof geleitet, wertvoller landwirtschaftlicher Grund würde zerstört oder Flächen zerschnitten, der eine oder andere Landwirt vielleicht existentiell gefährdet. Wenn einem Einödbauern eine Straße vor die Nase geklotzt wird, dann ist das eine Form von Gewalt, die tiefere Löcher reißen kann als Gewehrkugeln! Mir wurde in Zwiesel mit dem Umgehungs-Highway vor 25 Jahren meine engere Heimat zerstört, Täler wurden zugeschüttet und irrwitzige Dämme aufgeschüttet, obwohl es sanftere Lösungen gegeben hätte. Ich werde zeitlebens dem früheren Zustand nachtrauern. Unsere Region ist straßenmäßig heute sehr viel besser erschlossen als noch vor zwanzig Jahren. Doch hat das nicht verhindert, dass etwas die Beschäftigungszahlen in der Glasindustrie um etwa Dreiviertel geschrumpft sind. Wenn wir uns weiter zum Transitland prostituieren, dann sägen wir auch noch den Ast ab, auf dem wir heute sitzen!

 

27.9.09 Votum für die alten Bankrotteure

Leserbrief an PNP und SZ


Eigentlich ist die Welt der Neoliberalen mit der Finanz- und Wirtschaftskrise wie ein Kartenhaus zusammengebrochen und doch haben ihre Vertreter die Bundestagswahl gewonnen. Warum die Italiener immer wieder Berlusconi wählen, ist bekannt: die Menschen wählen keine Heiligen, sondern Politiker, die die Gesetze so hoch hängen, dass man bequem darunter durchgehen kann. Man erhofft sich von solchen Politikern Verständnis für eigene kleine Gaunereien und dass man sich wieder ein paar Jahre durchwursteln kann. Auch bei uns wird es wohl so ähnlich sein, Union und FDP stehen für das System, das uns trickreich in der globalen Räuberei Wohlstand beschert hat, auf wessen Kosten auch immer. Die früher bewährten Protagonisten - so hofft man - werden es schon wieder richten.... Doch die Gefahr, dass dieses Spiel überreizt wird, ist groß. Etwa, dass unser Land dadurch in neue Klassenkämpfe getrieben wird, oder dass dringend nötige finanzwirtschaftliche und ökologische Reformen verzögert werden. Alleine die nun zu erwartende Atom- und Kriegspolitik kann einem den Nachtschlaf rauben...

 

22.9.09 Nicht mehr bei Sinnen

LB an PNP zum Bericht "EU-Hilfsangebot kann Bauern nicht beruhigen"

 

Es waren schier apokalyptische Fernsehbilder, wie eine Armada aus Großtraktoren riesige Mengen Milch aus ihren Güllefässern auf Agrarland schütteten. Die Sache eskalierte weiter, es wurden seither Milchseen aufgeschüttet oder Brände gelegen, um sie mit dann mit Milch zu löschen. Das ist nicht mehr nur geschmacklos, so gewinnt man auch keine Verständnis beim Verbraucher! Wer in einer Welt, in der eine Milliarde Menschen hungern, Lebensmittel absichtlich vernichtet, muss sich fragen lassen, ob er noch bei Sinnen ist. Dabei könnte die Milchmenge durch flächengebundene Landwirtschaft schlagartig reduziert werden, denn unser Überfluss wird durch importiertes Kraftfutter erzeugt, das oft direkt oder indirekt aus Hungerländern kommt. Müssten wir von unseren eigenen Flächen leben, würden Milch und Fleisch im Wert schnell steigen. Auch wenn man die erlaubten zugekauften Futtermengen beschränken würde, wäre dies das Ende der Agrarfabriken, die oft überhaupt kein Land mehr bewirtschaften. Doch dies ist politisch nicht gewollt, denn die Weichen sind alle Richtung Freihandel und Industriepolitik gestellt. Die bäuerliche Landwirtschaft bleibt dabei auf der Strecke. Doch auch die Bauern selber sollten sich an der Nase nehmen. Eine große ostbayerische Molkereigenossenschaft - die ja letztlich den Bauern gehört - hat 2008 etwa ein Drittel der verarbeiteten Milchmenge aus Tschechien zugekauft, wen kann es da verwundern, dass die eigene Milch im Wert sinkt?

 

 

12.9.09 Über den Wolken?

Leserbrief an BBZ

 

In der Endphase des Wahlkampfes zieht Ernst Hinsken noch ein Geschenk für die Zwieseler Wähler aus dem Hut: ein Düsenjet soll „Zwiesel“ getauft werden, wenn wieder einmal neue Maschinen in Dienst gestellt werden sollten, was beim Rückgang des Flugverkehrs in der Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise aber nicht absehbar ist. Vielleicht wird der Jet einmal nach Mallorca fliegen und dabei für einen Urlaub im Bayerischen Wald werben... Wie sehr haben wir uns das schon immer gewünscht! Unsere irdischen Probleme - Krieg, Bankencrash, Klimawandel usw.- kommen dagegen im Wahlkampf nicht vor.

Herr Hinsken will ja nun zum letzten Mal für den Bundestag antreten. Schade, vielleicht hätte er bei der nächsten Wahl einen Stern nach uns benannt!

Ernst Hinsken ist sicher einer der fleißigsten Politiker. Doch würde er noch 50 Jahre wirken, würden vielleicht nur noch unsere Bergspitzen aus dem Straßenteer herausschauen, Zwiesel hätte einen Großflughafen, das letzte Stück Donau wäre längst kanalisiert und die Arbeitslosigkeit abgebaut, weil sich die Arbeitslosen täglich beim Arbeitsamt melden müssten. Das hat der Kämpfer für unsere Region tatsächlich einmal gefordert. Vielleicht weil der dabei entstehende Verkehr den Bau neuer Straßen dringend erforderlich machen würde?

Fast tragisch, das Hinskens junger Konkurrent von der SPD ihm bei der Forderung nach immer neuen Straßen nacheifert. Aber Waldler haben schon immer eine panische Angst davor als Hinterwäldler zu gelten und so übernehmen sie eilfertig fremde Torheiten und unsere Heimat verliert immer mehr Charakter und Gesicht.  

 

10.9.09 Kämpfer für die falsche Sache

Leserbrief an BBZ zum Artikel über MdB Ernst Hinzgen "Kämpfer für die Region" (LB zurückgezogen)

 

 „Am liebsten ist mir ein Gegner, der mir sein Gesicht zeigt“, wird Ernst Hinsken in dem Pressebericht zitiert. Nun, dann gehöre ich sicher zu seinen Lieblingen, denn ich habe ihn schon zweimal öffentlich kritisiert, einmal, als er 1997 forderte, dass sich Arbeitslose täglich im Arbeitsamt melden sollen, und in diesem Sommer, als er für die weitere Kanalisierung der Donau und die Zerstörung der Mühlhamer Schleife agitierte. Ansonsten kann ich mich nicht erinnern, dass Herr Hinzgen je öffentlich kritisiert worden ist. Ob das in einer Demokratie eine Auszeichnung ist, glaube ich eher nicht, vermutlich will es sich niemand mit ihm verderben. Dass man Hinzgens Rekordwahlergebnisse in Berlin als schmeichelhaft für unsere Region ansehen wird, kann wohl niemand ernsthaft annehmen. Politiker allen Couleurs werden wieder über "das niederbayerische Stimmvieh“ frotzeln, das man gewinnen kann, wenn man „auf jedem Fest herumgurkt“, in jede Kamera lächelt und genügend Kaffeefahrten veranstaltet...

Manchmal denke ich, dass Ernst Hinzgen – würde er ökologische und soziale Werte vertreten – ein Mann wäre, der mit seinem Arbeitseifer und seiner kommunikativen Kompetenz, die Welt wirklich ein wenig besser hätte machen können.

Doch er scheint mir vor allem ein Vertreter der Wirtschaft zu sein, der nicht wenig dazu beigetragen hat, dass unsere Region ihren angestammten Charakter immer mehr verloren hat. Doch sicher – Straßenbau- und Modernisierungswahn und die panische Angst bei Großstädtern als Hinterwäldler zu gelten, findet man hierzulande bei allen Parteien, auch SPD-Kandidaten Michael Adam ist da keine Ausnahme, leider. Wie unsere Heimat aber dabei immer mehr zerstört wird, kann jeder sehen, der sich ein wenig Gespür dafür bewahrt hat. Viele Waldler suchen zwar selber in fernen Urlaubsorten Ursprünglichkeit, Ruhe, alte Mauern, menschliches Maß und intakte Natur - doch wieder Zuhause tun sie alles unsere Heimat der Gesichtslosigkeit uniformer Großstädte anzupassen.

Der derzeitige Wahlkampf, bei dem alle so tun, als könne man einfach weiterwursteln wie bisher, ist sowieso ein Anachronismus, denn den bürgerlichen Parteien ist mit dem Zusammenbruch des Finanzsystems der Boden unter den Füssen weggebrochen, alle ihre Politik ist quasi wie ein ungedeckter Scheck. 

 

 

11.9.09 An das Leserforum der PNP

 

Sehr geehrte Redaktion,

 

der heutige Leserbrief "Feinde der Soldaten", in dem die rechte Dolchstoßlegende nach dem ersten Weltkrieg aufgewärmt und auf heute bezogen wird, ist voller gefährlicher Naziphrasen! Wenn in Afghanistan die Bundeswehr (die lt. GG dort nichts zu suchen hat) einen Massentötungsauftrag an die Amis gibt, dann geht uns das zu Hause in Deutschland sehr wohl etwas an, es geht um unser aller Ansehen und niemand wird sich einmal rausreden können, er habe von diesem Wahnsinn nichts gewußt. Ich bin enttäuscht, dass dieser militaristische Bockmist gedruckt wurde. Es ist nun schon der zweite Brief mit dieser Tendenz zum Thema. Da scheint es fast folgerichtig zu sein, dass mein kriegskritischer Brief nicht gedruckt wurde. Aber vielleicht sollte ich froh darüber sein, denn wenn in der kritisierten hirnlosen Weise dumpfe Stimmungen geschürt werden, dann ist man als Demokrat und Pazifist sowieso bald wieder einmal seines Lebens nicht mehr sicher.

 

 

8.9.09 Tiefer Abgrund

Leserbrief an PNP zum Feuerbefehl gegen Tanklaster ("Mit Sicherheit alles richtig gemacht")

- wurde nicht abgedruckt-

 

Todesstrafe für Benzinräuber? Unser Grundgesetz verbietet die geradeso wie den Einsatz der Bundeswehr zu etwas anderem als zur Landesverteidigung. Doch alle Parteien, mit Ausnahme der Linken, haben sich darüber hinweggesetzt und unser Land in einen ungerechten und deshalb nie zu gewinnenden Krieg geführt, in dessen Gräuel wir ganz automatisch immer weiter hineingezogen werden. Nun sind wir Deutschen - zur Freude von nicht wenigen - wieder zu Tätern geworden. Der Ablauf selber ist beschämend: Statt die im Fluss festsitzenden Täter zu stellen oder stellen zu lassen, bestellt man von den Amis eine feige, ferngelenkte 500-Kilobombe, die unterschiedslos Täter und Zivilisten tötet und nebenbei einen Fluss verseucht.  Wenn das die Zivilisation und die humanen Werte sind, die man den Afghanen bringen will, dann gute Nacht! Doch wer einen Krieg mit ziviler Vernunft und Moral betrachtet, wird immer in einen tiefen Abgrund schauen.

 

 

26.8.09 Ehre verloren

Leserbrief an PNP zum Bericht von heute "So brutal verhörte der US-Geheimdienst Terrorverdächtige"

 

Die wie Tiere in Käfigen gehaltenen Gefangenen im Konzentrationslager Guantanamo, - die über Europa verstreuten Foltergefängnisse, die ekelhaften Bilder aus Abu Greibh, das fortgesetzte Morden durch ferngesteuerte Drohnen, nun  die Enthüllungen über die Folterverbrechen der CIA - man kann sich nur angewidert abwenden! Die westliche Welt, also wir alle, haben mit diesen Gräueltaten unsere Ehre verloren. Solange George Bush, Cheney, Rumsfeld und alle Verantwortlichen für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit sich nicht  in Den Haag verantworten müssen, kann es in den USA und der NATO keinen Neuanfang geben.

 

16.8.09 Verspäteter Aprilscherz?

Leserbrief  an BBZ

 

Man glaubt erst an einen Aprilscherz - da soll die einzige Straße zwischen den Tourismuszentren Zwiesel und Bodenmais in der Hochsaison für sechs Wochen total gesperrt werden und die Bevölkerung wird darüber nicht einmal informiert! Alleine eine Randbemerkung in der Wochenkolumne der Samstagszeitung weist darauf hin, dass es ab Montag schon losgehen soll. Und es wird keinerlei Umfahrungsmöglichkeit angeboten! Ein Umweg über Regen ist etwa für Außenrieder, Brandtner, Kohlnberger oder Schwarzacher, die in Zwiesel arbeiten, einkaufen oder anderweitige Verpflichtungen haben, der reine Zynismus! Für Landwirte, die die Strecke zur Versorgung ihrer Tiere täglich fahren müssen, ist die Sperrung eine Katastrophe, der Umweg lässt sich in ungünstigen Fällen über die Zeit der Sperrung beiläufig auf 1800 Kilometer hochrechnen, und das über die Bergstrecke nach Langdorf und über die Kerschlhöhe! Und alles nur dafür, weil die Bahn wohl subventionierte Abwrackprämie für Signalanlagen bekommt und mal eben eine funktionierende Lichtanlage durch neue Halbschranken ersetzten will. (Bei benachbarten lebensgefährlichen Überwegen wird dagegen weiter nichts gemacht.)

 

Einerseits drängen straßenbauwütige Politiker auf eine völlige Neutrassierung der ganzen Strecke (offenbar unter Beibehaltung des Nadelöhrs Reisachmühle, was die ganze Planung zum Witz macht) und begründen das mit dem hohen Verkehrsaufkommen und der Bedeutung der Straße, und dann lassen sie zu, dass in der Hauptreisezeit durch die Vollsperrung eine ganze Region ausgebremst wird! Oder weiß wieder einmal die eine Hand nicht, was die andere macht?

 

1.8.09 Parkplätze öffnen!

Leserbrief an BBZ

 

Gibt es etwas Unsympathischeres in unserer Stadt, als die mit mächtigen Eisentoren abgeriegelten Parkplätze der Supermärkte? Bislang dachte ich, da zeige sich halt die Einstellung ihrer Betreiber, die nur verkaufen wollen und sonst keine Verpflichtung fürs Gemeinwohl sehen. Und nun kommt die Forderung nach weiteren Abriegelungen, ausgerechnet aus den Reihen des Stadtrates, der die Betreiber eigentlich schon mit der Baugenehmigung verpflichten sollte, dass sie ihre Parkplätze außerhalb der Geschäftszeiten für Anwohner und Urlauber zur Nutzung öffnen. Das Argument "Anwohnerschutz", wenn es überhaupt berechtigt ist, müsste dann ja erst recht bei den innerstädtischen Märkten gelten. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn diese auch alles absperren würden. Überhaupt hat nichts unserer Stadt so geschadet, wie die Ansiedlung der Supermärkte am Ortsrand, noch dazu weit ab der Hauptwohngebiete, oben am Berg, zu Fuß nicht nur für alte Leute unerreichbar. Wer macht eigentlich die Stadtplanung? Bürgermeister und Stadtrat oder Aldi, Rewe und Lidl?

 

26.7.09 Wer heilt hat recht!

Leserbrief an BBR zum Leserbrief vom 25.7.09: "Arzt und Heilpraktiker: Nicht zu vergleichen"

 

Ziemlich peinlich, wie der  Standesvertreter der Ärzte die Heilpraktiker klein zu machen versucht. Die Erwähnung des Jahres 1939 und das Ausrufezeichen dahinter soll wohl suggerieren, als habe der Beruf etwas mit den Nazis zu tun. Richtig ist, dass man damals - vermutlich auf Druck der Ärzte - mit einer Prüfung beim Amtsarzt sich der Naturheilkonkurrenten entledigen wollte, denn bis dahin konnte jeder seine Heilungsdienste anbieten, der sich berufen fühlte. Nun musste man nachweisen, dass man "keine Gefahr für die Volksgesundheit" darstellt, was aber bedeutet, dass man das ganze medizinische Grundwissen parat haben muss, was jahrelanges Studieren voraussetzt und schon wegen der unzähligen Fremdwörter viele volkstümliche Heiler abschreckt. Doch dass langes Studium keinen Therapieerfolg garantiert, weder für Ärzte noch für Heilpraktiker, hat wohl jeder schon erfahren. Überhaupt scheint es Berufe zu geben, da kann einer hundert Jahre studieren und er wird z. B. doch kein Pädagoge, kein Philosoph - und kein Heiler. Doch die Medizin hat durch die gewaltige Summe der Zwangsbeiträge im Kassentopf auch für wenig Berufene eine starke Anziehungskraft...

 

Noch ein Wort zur Naturheilkunde. Der Umstand, dass bei etwa drei von vier Krankheiten mit Worten, Zuwendung und Placebos positive Wirkungen erzielt werden können, gibt eine Ahnung von den Heilungskräften, die in uns vorhanden sind. Wer als Arzt oder Heilpraktiker dazu den Schlüssel findet und die Klaviatur der Erfahrungsmedizin spielen lernt, kann oft erstaunliche Besserungen bewirken, auch ohne teuere Apparate und pharmazeutische Hämmer.

Da die Schulmedizin seit Virchow den Tunnelblick bekommen hat und vor allem auf die Zelle oder die Gene starrt, den Menschen in immer kleiner werdende Abschnitte aufteilt, die Spezialisten als Pfründe verbissen verteidigen, erreichen Naturheiler manchmal mit ganzheitlicher Sicht erstaunliche Wirkungen. Sebastian Kneipp ist dafür wohl das beste Beispiel, er ist einer der "Heilerstars" aus der Vorheilpraktikerzeit.



24.7.09 Schlagseite

Leserbrief an PNP zum Artikel: " Zypries fordert Adoptionsrecht für Homosexuelle"

 

Kinder, die nur bei einem Geschlecht aufwachsen, bekommen Schlagseite. Da kann sich Frau Zypries noch so viele Studien zur Bestätigung ihrer Ideologie anfertigen lassen. Es ist immer tragisch, wenn ein Kind allein bei der Mutter oder beim Vater aufwachsen muss. Wenn ein Kind aber bei zwei Müttern oder zwei Vätern aufwachsen muss, dann kann das leicht zu irreparablen Entwicklungsschäden bis zur psychischen Katastrophe führen. Buben haben es dabei besonders schwer, da sie in Kindergärten und Grundschulen auch nur von Frauen betreut werden. Männliche Vorbilder finden sie dann nur im Fernsehen, und was da an Brutalität und Perversität angeboten wird, ist allgemein bekannt. Und doch will ich einräumen, dass im Einzelfall besondere Umstände eine Adoption notwendig machen können, generelle Regelungen sind aber falsch. 

 

 

14.7.09 Bock zum Gärtner?

Leserbrief an PNP zum Bericht "Donau Ausbau- Söder geht unter" Zum Thema hatte ich schon im April einen LB geschickt, der aber leider nicht gedruckt wurde. Nun habe ich ihn überarbeitet und dem neuen Anlass angepasst. Wurde am 17.7. abgedruckt.


Die Schlögener Schlinge im Mühlviertel, die Saarschleife im Saarland - alles Tourismusattraktionen erster Ordnung. Doch die Mühlhamer Schleife in Niederbayern, ein Kleinod unserer Heimat, muss weg, sagen Vertreter jener Partei, die seit Jahrzehnten Bayern "modernisieren" und dabei dem Land schlimmer zusetzten, als die Panduren es einst taten. Und nun soll es dem letzten Stück freifließender Donau an den Kragen gehen. Dass sich dabei Ernst Hinsken, der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, so hervortut, ist geradezu ein Witz, da hat man wohl den Bock zum Gärtner gemacht. Und auch in vorderster Front wieder mit dabei und kein bisschen kleinlaut: Bankpleitenexminister Erwin Huber, dem angesichts seines milliardenschweres Versagens ein wenig Nachdenklichkeit gut anstehen würde. Ich erinnere an sein entlarvendes Demokratieverständnis mit den Fröschen, die er beim Trockenlegen von Sümpfen nicht fragen will. Nein, die Führung der CSU war niemals wertkonservativ, doch auch liberal sind sie nur gegenüber dem großen Geld und den Großunternehmen. Leben und Leben lassen? Erhalt bayerischer Lebensart und Sprache? Schutz von Natur und Heimat? Alles nur Phrasen in ihren Sonntagsreden.

 

8.6.09 Gier in Weiß

Lb zum Artikel in der PNP „Kaiserschnitt: Niederbayerinnen an der Spitze“

-wurde nicht gedruckt-

Die Medizin ist heute vielfach ein Geschäft wie jedes andere, es geht um Umsatz und Rendite. In der Folge beschränken sich manche Ärzte nicht auf das Nötige und Förderliche, sondern favorisieren die Methoden, die rentabler sind. Wenn es dazu noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, dann wird er durch die niederbayerische Statistik bezüglich der Kaiserschnittgeburten erbracht: jede dritte Kind wird durch Operation auf die Welt gebracht! Und warum? Weil sich damit doppelt soviel abrechnen lässt! Wenn man die möglicherweise negativen Folgen dieses Eingriffes für die Frauen bedenkt, geht das Ganze in Richtung Körperverletzung. Abzocken der Versicherten, die alles finanzieren müssen, ist es sowieso. In den sechziger Jahren haben sich Gynäkologen als Mietmäuler für die Babynahrungsindustrie verdingt und den Frauen das Stillen ausgeredet und nun will man den Frauen das Gebären abgewöhnen...

 

30.6.09 Alles nur aufgeblasen

Leserbrief an die PNP zum heutigen Bericht "Die Tricks des größten Finanzbetrügers"

  

Dass Madoffs Riesenbetrügereien möglich waren, sollte auch dem blindesten Anbeter unseres Finanzsystems die Augen öffnen. Wir sollten nicht glauben, dass mit seiner Verurteilung das Problem gelöst sei. Arbeiten nicht eigentlich alle Banken mit dem Schneeballsystem? Die Eigenkapitalquote der Banken ist ja geradezu ein Witz, die EU fordert mindestens acht Prozent, was wohl heißt, dass die Banken heute darunter liegen. Madoff hatte offenbar überhaupt kein Eigenkapital, er bezahlte die Zinsen seiner Opfer mit den Einlagen neuer Opfer. Bei den „ordentlichen“ Banken ist das System also nur graduell anders, ein zweifelhaftes Gewerbe bleibt es dennoch. Alles begann wohl mit der Einführung des Papiergeldes, der genialen Gaunerei, mit dem Staaten Werte aus Nichts zauberten. Mit der Einführung des elektronischen Geldverkehrs ist Geld heute zu einer vollends virtuellen Sache geworden. Fachleute orakeln, die Finanzwirtschaft habe sich im Faktor Eins zu Zehn, möglicherweise Eins zu Fünfzig gegenüber der Realwirtschaft aufgebläht. Aber man braucht ja nur die dreisten Sprüche der Ackermänner anhören, die es normal finden in einer Welt ohne Wachstum Renditen von 25 Prozent zu erwirtschaften.  Wucherei und Spekulation sich von einer Todsünde zur „Tugend“ geworden, die man in Börsenspielen sogar in den Schulen vermittelt.


25.6.09 Verdrehte Welt

Kommentar zu den Zwangsmaßnahmen der Landratsämter gegen Bauern, die die Zwangsimpfung verweigern

Ist das nicht eine verdrehte Welt? Nicht diejenigen werden bestraft, die Bauern dazu zwingen ihre Tiere mit einem nicht zugelassenen Impfstoff zu impfen und die die Wiederkäuer eines ganzen Landes zu Versuchskaninchen missbrauchen. Nein, bestraft werden die paar couragierten Tierhalter, die ihre Rinder vor möglichen Folgeschäden bewahren wollen. 

Und was soll der Ablasshandel mit den Strafgeldern? Entweder ist die Impfung unbedingt erforderlich oder sie ist es nicht. Die Möglichkeit sich freikaufen zu können, ist der Beweis für die Unnötigkeit der Impfung. Und was soll man davon halten, dass aufgestallte Mastrinder und das Rehwild nicht geimpft werden müssen, und freilebende Bisons und Hochlandrandrinder schon, wobei für Letztere das Impfprozedere mit dem für Tier und Mensch verbundenen Einfangen und Fixieren eine einzige Quälerei ist. Für mich ist das Ganze staatlich verordnete Tierquälerei! (Dies gilt auch für die Ohrmarkenpflicht freilebender Wiederkäuer).

 

Das Gesagte zeigt, dass es Widersprüche und Unhaltbarkeiten zu Hauff gibt. Statt gemeinsam gegen den Wahnsinn der Globalisierung im Agrarbereich einzutreten, die - neben allen anderen ökonomischen und ökologischen Verrücktheiten Pflanzen- und Tierkrankheiten über alle Kontinente verteilt, hilft die Politik denjenigen, die aus den Schäden Profit schlagen. Ist alles am Ende eine Art "Abwrackprämie" zur Förderung der Impfstoffproduzenten und der Veterinäre?

Die für diese Politik missbrauchten Landratsämter haben am Ende den schwarzen Peter. Warum sich aber unser Landratsamt dabei besonders hervortut, verstehe wer will. Andere Ämter geben sich mit einer Impfquote von 80 Prozent zufrieden, doch Regen will 100 Prozent durchsetzen!

 

Dabei sind nicht geimpfte Tiere schließlich keine Gefahr für geimpfte. Sollte es am Ende umgekehrt anders sein? Regiert man deshalb so überzogen?

 

Oder geht es um die Durchsetzung der Politik des Zentralisierens und Erfassens, denn mit immer neuen Impf- und Markierungspflichten wird der letzte kleine sich selbst versorgende Bauer erfasst und - wie die Wirklichkeit zeigt - zum Aufgeben gezwungen. Am Ende steht die offenbar von der Politik gewünschte völlige Kommerzialisierung der Nahrungserzeugung und die Abhängigkeit von Supermärkten und Konzernen. (Bekanntlich werden die Gesetzesentwürfe von der Wirtschaft durch die Parlamente "nur durchgereicht", wie Heribert Prantl von der SZ im Bezug auf die gigantischen Bankenrettungsprogramme dieser Tage formulierte.) Oder ist alles nur die Schuld einer aus dem Ruder laufenden Bürokratie, wo sich eine Dummheit mit der anderen summiert und am Ende zum Wahnsinn wird?

 

Ein eklatantes Beispiel dazu sind neue Vorschriften zur Bienenhaltung, die ja durch den Irrwitz der modernen Landwirtschaft mit ihren Agrarwüsten und immer neuen Giften und Genmanipulationen aufs Äußerste bedroht ist. Dazu kommen aus Dummheit oder Absicht eingeschleppte Bienenkrankheiten, an denen sich die pharmazeutische Industrie eine goldene Nase verdient und das Aussterben der alten Imker und der fehlende Nachwuchs. Statt also die kleinen Imker zu fördern und zu schützen – es geht ja nicht nur um Honig sondern um die Bestäubungsarbeit an den meisten Kulturpflanzen – wird dem Gutwilligsten die Bienenhaltung verleidet. Jedes Bienenvolk muss beim Veterinäramt angemeldet werden und Kleinimker müssen sich der „Verpackungsordnung“ unterziehen, die für große Gewerbetreibende gedacht wurde.

Beim Trinkwasser läuft es übrigens ähnlich. Erst wenn man dem letzten Weiler seinen eigenen Brunnen mit Kontrollen und teueren Vorgaben "vergällt" hat, dann wird es wohl gut sein. Das Wasser auf Keime zu untersuchen mag vernünftig sein, doch wen, außer die Besitzer eines Brunnens, geht etwa der PH-Wert etwas an? Und schon wegen geringen Abweichungen vom festgelegten Wert werden sündteuere Entsäuerungsanlagen vorgeschrieben...  Könnte man die Thermik in den Hosen der Bürger erfassen und messen - es gäbe schon längst eine Behörde und Abgaben dafür! 

 

10.6.09 Business as usual?

Kommentar zur Europawahl

Obwohl uns die Neoliberalen, die frechsten Propagandisten unseres räuberischen Wirtschaftssystems, in die Krise geführt haben, werden sie von den Wählern bislang nicht abgestraft, im Gegenteil, die FDP macht prozentuale Höhenflüge und die Union hält sich auf hohem Niveau. Sind ihre Wähler Simpel oder eine Art Spießgesellen? Warum vertrauen sie sonst wieder den Agenten des großen Geldes? Warum blenden sie Ursachen und Fakten in der Wahlkabine einfach aus? Hofft man vielleicht, dass die alten Rezepte, die für einen kleinen Teil der Menschheit in der Vergangenheit den Wohlstand ergaunert haben, wieder funktionieren und der Zusammenbruch verschoben wird oder erst einmal anderswo stattfinden? Man möchte wieder dabei sein und tut so, als gehöre man zu denjenigen, die man wählt.

 

8.6.09 Enteignung?

Leserbrief an PNP zum  Bericht "Wer schweigt kann Leben retten"

 

Ausgerechnet von FDP und Union kommt die Forderung nach klammheimlicher "Enteignung" unserer Körper und ihre Einstufung als Ersatzteillager. Selbstredend soll jeder widersprechen dürfen, was aber - wie erhofft - in der Realität oft unterbleiben wird.

Von Organhandel der grausigsten Art hören wir seit Jahren aus der Dritten Welt, wo arme Kinder verkauft, entführt und ausgeschlachtet werden. Auch aus amerikanischen Kliniken wird berichtet, wie Kleinkindern wertvolle Organe entnommen werden, noch bevor ihr Tod richtig verbürgt ist. Dass mit menschlichen Körpern riesige Geschäfte gemacht werden, auch von Schönheitschirurgen, ist allgemein unbekannt. Für Knochen, Haut, Sehnen, Knorpel hat sich bereits ein regelrechter Markt etabliert, aus einer Leiche lassen sich Erlöse von 250000 Dollar erzielen.

Diese grausige Art der Medizin ist ein Irrweg, ihre Begleitumstände sind inhuman und nie in den Griff zu bekommen. Zudem werden immer nur die Reichen davon profitieren können, wobei auch die sich nach geglückter Operation in lebenslänglicher Abhängigkeit von Medizin und Pharmazie wiederfinden. Wieder einmal geht es nur um Profit. Und Politiker versuchen ihr Klientel zu bedienen und reden dabei von Menschlichkeit...

 

15.5.09 So ist kein Neuanfang möglich!

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Obama will Folterfotos nicht zeigen"

 (wurde nicht gedruckt!)

 

Solange die Verantwortlichen für Völkermord und Folter nicht bestraft werden, kann es niemals einen glaubwürdigen Neuanfang geben. Die Argumentation, man wolle durch die Aufdeckung der Verbrechen keine Soldaten gefährden, klingt wenig überzeugend in einem Land, das regelmäßig für die unersättliche Öl- und Fabrikantengier seine jungen Soldaten in ungezählten Kriegen missbraucht. (Vor allem Arme und Farbige). Die USA würden eine solche Ausrede auch bei keinen anderen zulassen. An diesem Punkt wird sich zeigen, ob die "Obamania" nur ein von Hollywood inszeniertes Politspektakel war, oder ob die Welt wirklich auf eine moralische Erneuerung hoffen kann.

 

29.4.09 Schwarze "Panduren"?

Leserbrief zum Artikel in der PNP "Resolution: Donauausbau nicht länger verzögern"

 

Die Schlögener Schlinge im Mühlviertel, die Saarschleife im Saarland - alles Tourismusattraktionen erster Ordnung. Doch die Mühlhamer Schleife in Niederbayern, ein Kleinod unserer Heimat, muss weg, sagen Vertreter jener Partei, die seit Jahrzehnten Bayern "modernisieren" und dabei das Land schlimmer verwüsteten, als die Panduren es einst taten. Mit ihrem "Trenck", dem Lobbyisten Strauß, werden die Zerstörungen im Altmühltal, um Wackersdorf und dem Erdinger Moos ewig verbunden bleiben. Der wie ein Geschwür ins Land wachsende Großflughafen trägt zurecht den Namen des großen Vorsitzenden. Und nun soll es dem letzten Stück freifließender Donau an den Kragen gehen. Wieder mit dabei und kein bisschen kleinlaut - Bankpleitenexminister Erwin Huber, dem angesichts seines milliardenschweres Versagens ein wenig Nachdenklichkeit gut anstehen würde. Ich erinnere an sein entlarvendes Demokratieverständnis mit den Fröschen, die er beim Trockenlegen von Sümpfen nicht fragen will. Nein, die Führung der CSU war niemals wertkonservativ, großzügig und liberal sind sie nur gegenüber dem großen Geld und den Großunternehmen. Nach unten dagegen regieren sie unser Land wie ein preußischer Obrigkeitsstaat, siehe etwa das sture Durchpeitschen der Zwangsimpfung der Wiederkäuer. Leben und Leben lassen? Erhalt bayerischer Lebensart und Sprache? Schutz von Natur und Heimat? Alles nur Phrasen in ihren Sonntagsreden.

 

17.4.09 Schleichender Totalitarismus

Vollständiger Leserbrief an PNP zum heutigen Artikel "Eiertanz um die Blauzungen-Impfung"

 Der Staat mischt sich immer mehr in Bereiche ein, die ihn überhaupt nichts angehen, die Zwangsimpfung der Wiederkäuer ist ein krasses Beispiel dafür.  Ob der Grund in Aktionismus der Politik, in der Angst vor den Folgen möglicher Versäumnisse, im Bedienen von Lobbys oder in mangelndem Augenmaß liegt, sei dahingestellt. Dazu kommt, dass sich die Bürokratie und halbstaatliche Hilfskonstrukte wie z. B. die Tierseuchenkasse verselbständigt haben und ihre Existenz durch Aufblasen immer neuer "Gefahren" rechtfertigen müssen. (Von den amtlichen Fachstellen gar nicht zu reden!)

Bei der GEMA – einst gegründet den Urheberschutz von Komponisten zu bewerkstelligen, ist es - wie hier letzte Woche berichtet - ähnlich. In einem Art „Kastensystem“ nach ihrer kommerziellen Bedeutung sind die Mitglieder sortiert. Musikverlage und Musikindustrie als Lizenzinhaber von Werken kassieren und die meisten Kunstschaffenden gehen meist leer aus. Selbst für leere Tonträger werden Abgaben kassiert, die dann nach einem geheimen Verteilungsschlüssel verteilt werden. Natürlich zuerst auch an die Verwertungsgesellschaft selber.

 Und so haben sich in beinah allen Lebensbereichen vom Gesetzgeber abgesegnete „mafiöse Strukturen“ entwickelt und der Zwang zur Pflichtmitgliedschaft sorgt dafür, dass die Einnahmen für die „Schutzorganisationen“ nie versiegen. Die Palette dieser Abzocker reicht von sinnvollen bis unsinnigen Organisation, von den Kirchen über die NATO bis zu diversen Versicherungen und Berufsgenossenschaften, Verwertungs- Schutz- und Kontrollgesellschaften. Alle haben eines gemeinsam: die Mitgliederbasis und damit die Einnahmen zu erhöhen. Und wer einmal quasi die Lizenz zum Gelddrucken vom Staat bekommen hat, der lässt nicht mehr davon.

Auch wenn in Sonntagsreden ständig unsere Freiheit beschworen wird- die Menschen wurden vermutlich niemals mehr gegängelt und abkassiert als heute. 

Doch haben wir Bürger daran auch unseren Anteil, denn wegen allem und jedem wird nach „Papa Staat“ gerufen, der alles zu richten hat, von der Wiege bis zur Bahre…

 

9.4.09 Ilsebill

Leserbrief an PNP zur Meldung vom 8.4. "Alice Schwarzer: Männer sind für die Finanzkrise verantwortlich"

So einfach ist die Welt von Alice Schwarzer: Nicht der Raubtierkapitalismus mit seinem irrwitzigen Zinssystem ist für die Finanzkrise verantwortlich, sondern die Männer… Doch werden diesen ihre Wertvorstellungen nicht von Frauen eingeprägt? Versuchen Männer nicht lebenslang ihren Müttern, Großmüttern und Gattinnen mit ihren materiellen Erfolgen zu gefallen? Ohne Evas Kommando (oder Ansporn) würde der alte Adam noch immer zufrieden unter Bäumen hocken und dem armen Fischer wäre einiges erspart geblieben, ohne seine nimmersatte Ilsebill... Schmunzeln musste ich über die Forschermeldung auf derselben Zeitungsseite, dass auch Schimpansinnen nur jene Affenmänner mit Zuwendung beglücken, von denen sie am meisten geschenkt bekommen...

 

27.3.09 NATO - Fremdenlegion der USA

Leserbrief an PNP

"Das Lob der Kanzlerin für die NATO kann ich nicht nachvollziehen. Seit ich denken kann habe ich mich immer in atomarer Geiselhaft durch die NATO gefühlt, die eine Wirtschaftsordnung über das Leben der Völker, ja über die Schöpfung gestellt hat. Sie war und ist bis heute bereit für ihr Verständnis von Wirtschaftsfreiheit das Leben auf dieser Erde zu verbrennen. Mittlerweile ist die Nato vom Abwehrbündnis zur „Fremdenlegion der USA“ geworden, wie ein amerikanischer Journalist einmal formulierte. Sie hat zu ihrem 50. Geburtstag völkerrechtswidrig Serbien bombardiert, wobei sich viele Rechtfertigungen für den Krieg später in Luft aufgelöst haben.

Aber hat die NATO nicht wenigstens die Sowjetunion todgerüstet und Deutschland wieder vereint? Das erste trifft zu, das zweite nicht. Die Westalliierten sträubten sich bis zum Schluss gegen eine deutsche Vereinigung! Und 40 Jahre deutsche Trennung wären gar nicht nötig gewesen, denn die Russen haben die Vereinigung schon in den 50iger Jahren angeboten, wenn Deutschland, wie Österreich, ein neutraler Staat geworden wäre. Doch Adenauer und seine kalten Krieger haben lieber den kalten Krieg gewählt."

 

19.3.09 Wagenburgen verlassen!

Leserbrief an BBR zur Debatte über Straßenbau, Nationalpark, Schulneubau und Rodenstockgelände...

 

Ochsenkarren und Esel – wir wollen hoffen, dass die Polemiken der Befürworter immer neuer Straßen nicht noch Wirklichkeit werden. Auch wenn es viele Mitbürger noch nicht glauben wollen, aber unser verschwenderisches Wirtschaftssystem liegt auf der Intensivstation und wird nur noch künstlich am Leben gehalten. 40 Billionen Euro hat die Krise bis jetzt weltweit vernichtet und wie es weitergeht, weiß kein Mensch. Und doch liest man täglich die alten gescheiterten Parolen: Neue Straßen, neue Konsumtempel, Abriss und Neubau von öffentlichen Gebäuden, die erst 30 Jahre alt sind - denn es gibt ja hohe Zuschüsse und ein Architekt findet sich immer, der Gebäude zu Ruinen schlechtredet! Dass dies aber alles die Staatsverschuldung weiter erhöht und den Niedergang weiter beschleunigt, daran haben immer die anderen schuld...

Sollte die Krise wirklich voll durchschlagen, dann sind wir heute unendlich hilfloser, als es frühere Generationen waren, denn wir haben die alten Überlebensstrukturen in Landwirtschaft und Handwerk weitgehend zerschlagen und hängen am Tropf der Supermärkte und Konzerne. Niemals haben unselbstständigere (und damit unfreiere) Menschen in diesen Wäldern gelebt!

Beim Absterben der Bergwälder ähnliche Reaktionsschemata: Um nicht bei der eigenen Lebensweise als Ursache von Luftverschmutzung und Klimaveränderung zu landen, wird ein kleinen Käfer zum Sündenbock. Obwohl schon Landwirtschaftsminister Kiechle Ende der achtziger Jahre eingeräumt hat, dass etwa ein Drittel des Waldsterbens auf das Ammoniak aus der exzessiven Güllerei zurückgeht, deuten ausgerechnet einige Bauern am erregtesten auf den Borkenkäfer und den Nationalpark, als dem regionalen „Zentrum des Bösen“.

Nun kenne ich einige der Protagonisten privat als vernünftige Leute, die unsere Heimat genauso lieben wie ich. Deshalb will ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Kontrahenten ihre Wagenburgen verlassen und wieder zum Gespräch zusammenfinden.

 

15.3.09 Goldenes Kalb auf dem Natternberg?

Leserbrief an zur beabsichtigten Verschandelung des Natternberges

 

Frömmler und Gschäftlmacher wollen ausgerechnet denjenigen, der ihresgleichen aus dem Tempel gejagt hat, nun selbst als eine Art "goldenes Kalb" vermarkten!

 Um das defizitäre "Elypsobad" in Natternberg attraktiver zu machen, glauben ein paar Schlaumeier, man könne dies mit einem "sensationellen" Bauwerk in der Nähe erreichen. Es muss nur genügend kitschig und gigantomanisch sein, damit Leute kommen. Damit man es bauen darf, muss man es religiös verbrämen...

 Erst will man den beliebten Badestrand am Burgsee zerstören und bis zum Elypso ausbaggern, damit dort die Badenden einmal Eintritt bezahlen, nun soll unser Natternberg dranglauben! Genügt es nicht, was die Nato mit unserem Arber verbrochen hat?

 

9.3.09 Fatale Folgen der Zwangsmedikamentierung

Leserbrief an PNP zum Bericht "Bauern wehren sich gegen Zwangsimpfung"

 

Unter Seehofer als Landwirtschaftsminister, beschloss die Bundesregierung 2008 eine Zwangsmedikamentierung für alle Wiederkäuer im ganzen Land. Zwei Impfungen im Jahr, jährlich aufzufrischen, ein Milliardengeschäft! Ein eingeschleppter Virus aus Afrika, für Menschen ungefährlich, nicht einmal von Kuh zu Kuh übertragbar, sondern nur über eine Mücke. Erkrankte Kühe sind danach lebenslang immun, doch geben sie erst mal weniger Milch und es gibt Probleme beim Export. Um den nicht zu gefährden, hat man in der "BSE-Krise" sogar Massenkeulungen von gesunden Rindern durchgeführt. Soviel zu den amtlichen Beteuerungen, alles geschehe im Namen des Tierschutzes. Es ist wie mit den Ohrmarken: Eingeführt wegen der großen Fleischskandale, leiden heute gerade jene Tiere am meisten darunter, die artgerecht gehalten werden, weil sie sich die Ohren im Gebüsch aufreißen oder die Mütter ihren Jungen die Fremdkörper wegbeißen. Und immer mehr kleine Bauern und Hobbytierhalter geben wegen der amtlichen Zwänge entnervt die Tierhaltung auf. Und so sterben die alten Haustierrassen aus, die uns über Jahrtausende in diesen rauen Breiten überleben haben lassen und mit ihnen die ursprünglichste aller Lebensweisen. Am Ende gibt es nur noch Agrarindustrie mit überzüchteten Hochleistungstieren, lebensfähig nur durch Dauermedikamentierung.

 

6.3.09 Verbohrt und unmenschlich

Leserbrief an PNP zum Bericht "Neunjährige trieb ab - Kirchenbann verhängt"

Ein vergewaltigtes Kind soll Zwillinge zur Welt bringen - das ist einfach nur verbohrt und unmenschlich! Der zunehmende Fundamentalismus in den großen Religionen ist wohl das Letzte, was diese Welt heute braucht. Eine Auflistung der unsittlichen "Merkwürdigkeiten" der letzten Jahre, alleine von katholischer Seite, passen aber in keinen Leserbrief. Mir drängt sich hier der Vergleich mit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs auf. Oben die Menschen und unten einige fanatische Bischöfe als U-Bahnbauer...

 

2.3.09 Israel setzt seine Räuberpolitik fort

Kommentar in „Freigeisst.de“

Mit 4 Milliarden Euro will die Weltgemeinschaft dem von Israel zerbombten Gazastreifen helfen. Doch warum muss nicht Israel die Schäden, die es angerichtet hat, bezahlen? Mit Eu-Hilfe wurden in der Vergangenheit viele Einrichtungen in Gaza geschaffen, Israel hat sie wieder einmal zerstört. Soll das immer so weitergehen? Solange Israel nicht gezwungen wird, seine Politik zu ändern, etwa durch Sperrung der Hilfen, die es selber bekommt und die es ihm überhaupt ermöglichen seine Kriege zu führen, solange wird sich nichts verbessern. Heute wurde bekannt, dass Israels Wohnungsbauministerium an Plänen für den Bau von 73 000 Wohnungen im besetzten Westjordanland arbeitet. Wie der Chef der israelischen Friedensorganisation Peace now, Jariv Oppenheimer, sagte, würde sich die Zahl jüdischer Siedler in dem Palästinensergebiet auf 600 000 verdoppeln. Die Okkupation palästinensischen Landes soll also weitergehen, was bei der nationalistischen Regierung, die sich gerade bildet, auch nicht anders zu erwarten war. Eine friedliche Lösung mit einem Palästinenserstaat scheint ferner denn je.

Nationalistische Eroberungspolitik ist natürlich nicht im Frieden möglich, deshalb braucht man immer einen schlimmen Feind, den es zu bekämpfen gilt. Aus dieser Sicht wird die Bedeutung der Hamas erst richtig klar, sie werden gezielt dämonisiert. Kaum bekannt ist, dass in dem Jahr vor dem Überfall auf Gaza durch Hamasbeschuß nur ein einziger Israeli getötet wurde, was natürlich auch einer zu viel ist. Der Waffenstillstand wurde aber wiederholt von Israel gebrochen, etwa als man im Schatten der Obamawahl wieder palästinensische Führer ermordete. Israel tut seit Jahren alles, damit die palästinensischen Extremisten, die man durch die menschenverachtende Behandlung der Palästinenser erst geschaffen hat, der Bevölkerung als eine permanente Bedrohung und als Kriegsgrund serviert werden können.

Und noch immer wird der zerbombte Gazastreifen wie ein Gefängnis geführt. Statt 500 Lastwagen Hilfsgüter, wie sie die UN fordert, dürfen täglich gerade einmal 120 Wagen täglich passieren. Weder Kleidung, noch Baumaterialien, auch kein Glas um die zerstörten Fenster zu reparieren, werden von Israel nach Gaza gelassen. Selbst Nudellieferungen waren bis vor Kurzem verboten, erst nach westlichen Protesten wurde das Verbot gekippt.

 

27.2.09 Zweierlei Maß

Leserbrief an PNP zur Verurteilung einer Kassiererin, der man vorwirft 1,30 € unterschlagen zu haben

 

Der Aufwand des Verfahrens steht in keinem Verhältnis zu der Summe von 1,30 Euro. Ich begreife nicht, dass die Justiz solche Bagatellfälle überhaupt annimmt, aber solang das Verbraten von Steuergeldern nicht als Diebstahl gilt... Es geht auch nicht ums Prinzip, denn es gibt wohl Niemanden, der sich nicht schon einmal für einen Euro einen Vorteil verschafft hat, wer da ohne Schuld ist, solle den ersten Stein werfen. Richtig unerträglich ist aber, dass die deutsche Justiz gleichzeitig mit reichen Verbrechern regen Ablasshandel betreibt. Diese können sich freikaufen und sogar damit verhindern, dass weiter im Sumpf gegraben wird. Das Ganze hat das Geschmäckle von Klassenjustiz und ist wohl das Letzte, was unser Land in der heutigen Zeit brauchen kann. Es reicht schon, wenn sich arme Leute von jungen Schnöseln wie Herrn Missfelder verhöhnen lassen müssen.

 

23.02.09 Aussterben der alten Haustierrassen

Leserbrief an BBR

 

Die  Zwangsmedikamentierung, die Ohrmarkenpflicht und die Pflicht zur regelmäßigen Blutabnahme macht den letzten kleinen Bauern und Hobbytierhaltern den Garaus und beschleunigt das Aussterben der alten Haustierrassen. In der Praxis führen die Anordnungen aus Brüssel oft zu Tierquälerei und zu Horror für die Tierhalter. Wildrinder müssen mindestens dreimal im Jahr in Fangstände gelockt und dann ihre Hälse mit einer Art Schandgeige fixiert werden, damit für den Tierarzt keine Gefahr für Leib und Leben entsteht. Wer schon einmal gesehen hat, wie Bisons oder zottelige Hochlandrinder in Todesangst in den Käfigen toben und sich verletzen, den wundert es nicht, dass die Tiere sich immer schwerer fangen lassen.

Kleine Landwirte können sich die teueren Fangeinrichtungen auch nicht leisten und sind gezwungen die Tierhaltung aufzugeben, wenn sie nicht selber eingesperrt werden wollen. Gleiches gilt für Tierfreunde, die ihre Tiere aus Liebhaberei oder zur Landschaftspflege halten und so mithelfen alte Haustierrassen vorm Aussterben zu bewahren. Tierfreunde sind nicht bereit ihre Lieblinge mit Ohrmarken zu quälen, die sie sich bei artgerechter Haltung im Gebüsch ständig abreißen oder die bei Herdenhaltung von den Muttertieren als Fremdkörper weggebissen werden. (Im Internet finden sich genug Bilder von zerrissenen und eitrigen Wiederkäuerohren.)

 

Vorschriften, eigentlich verfasst um die Auswüchse der Massentierhaltung und der Tiertransporte einzudämmen, treffen heute tatsächlich diejenigen Tierhalter am Schwersten, die es eigentlich zu Fördern und zu Schützen gälte. Ziegen etwa, die bis in die Fünfziger Jahre noch unsere halbe Bevölkerung ernährt haben, sind schon zu Raritäten geworden.

Falls alles nur ein gutgemeintes Versehen war, dann sollte die Politik die Weichen umstellen und zumindest Hobbytierhalter und kleine Bauern von den Verordnungen befreien. Sollte alles aber doch kein Versehen sein und die politisch verordnete Tierquälerei System haben, weil am Ende nur noch Riesenbetriebe übrigbleiben sollen, beherrscht von internationalen Großkonzernen, dann ist guter Rat teuer.

Da wir kleinen Tierhalter zahlenmäßig schon so sehr dezimiert wurden, haben wir keine politische Lobby, ich habe immer wieder vergeblich an Landwirtschaftsminister geschrieben. Darum können wir nur den Wahlbürger um Hilfe bitten. Die Wirtschaftskrise sollte verdeutlicht haben, dass man Aktien und Geld nicht essen kann. Unsere Zukunft sind auch nicht die überzüchteten Hochleistungstiere, die ohne Dauermedikamentierung kaum noch lebensfähig sind. Die genetische Vielfalt der alten Haustierrassen sind für unsere Zukunft von größter Bedeutung!

 

18.02.09 Wenn Götter in Weiß demonstrieren

Kommentar zum Artikel in der PNP vom 18.2.09 "Fachärzte halten gelbe Karte hoch"

 

 

An Selbstbewusstsein zumindest scheint es den Fachärzten bislang noch nicht zu mangeln. "Ohne Ärzte könne man nicht überleben", lese ich auf einem Transparent. Auch wenn ärztliche Hilfe bei schweren Unfällen oft Leben rettet, ist eine solche Aussage pauschal doch mehr als anmaßend. Heilen tut immer die Natur, Ärzte unterstützen sie dabei, so sie etwas taugen. Doch noch immer gilt, dass etwa eine Erkältung mit ärztlicher Hilfe zwei Wochen und ohne vierzehn Tage dauert. Beim Volksleiden Nummer Eins, dem Rückenleiden (mit den teuersten Folgekosten), ist es ähnlich, wie eine neue Studie gezeigt hat. Die Orthopäden fangen an zu röntgen und schieben die Menschen in die Röhre und diagnostizieren oft krankhafte Prozesse und raten zur Operation und anderen teueren Therapien. Übrigens auch bei gesunden Scheinpatienten, die man ihnen in der Studie unterschob.

 

Die Ärzte sollten deswegen ein wenig sachlicher argumentieren und auch nicht vergessen, dass ihr Studium einmal mit gewaltigen öffentlichen Mitteln finanziert wurde.

 

10.02.09 „Kündigung wirkt wie Erpressung “

Leserbrief an BBZ zu den Berichten über die ungewisse Zukunft der Geburtenstation am Krankenhaus bzw. die Unterschriftensammlungen dazu:

Dass es eine Unterschriftenaktion zur Rettung der Geburtenstation am Zwieseler Kreiskrankenhaus braucht, ist eine traurige Sache! Eine Station, die wirklich einen guten Ruf genießt. Ich spreche aus Erfahrung, denn drei unserer Enkel sind im Zwieseler Krankenhaus zur Welt gekommen, bestens betreut von den Hebammen.

Die Kündigung der Belegärzte wirkt wie Erpressung, um berufsständische Forderungen durchzusetzen, auf Kosten werdender Mütter einer ganzen Region. Vielleicht sollten sich das unsere Frauen nicht gefallen lassen und ihrerseits durch ihre Arztwahl ein Zeichen setzen. Lieber mal eine Weile zu einem Gynäkologen nach außerhalb fahren, als dass zukünftig ganze Generationen von Waldlerinnen ihre Kinder in Deggendorf bekommen müssen.

Besser wäre es, die Zwiesler Frauenärzte würden von sich aus zur bewährten Praxis zurückkehren und sich nicht nachsagen lassen, dass sie dem Altlandkreis Regen seine Geburtsstation genommen haben und Schuld haben, dass es im Herzen des Bayerischen Waldes bald nur noch Deggendorfer gibt.

 

2.2.09 Unbezahlbar

Leserbrief zum Bericht vom 31.1.09 über die Debatte in der Lindberger Gemeinderatssitzung über die Fällung der uralten Esche am Ortseingang

 

Lindberg sei ohne den gefällten Baumriesen nicht weniger wert, behauptet Johann Müller von der Bürgerliste trotzig. Doch der mächtige Baum am Ortseingang war ein Symbol von Lindberg, der Gemeinde, die einen Baum im Namen führt. Er begrüßte Besucher und Einheimische gleichermaßen und durch sein Fehlen ist nicht nur die Gemeinde ärmer geworden, sondern der ganze Zwiesler Winkel. Auch materiell, heute, wo Lindbergs einziges Kapital der Fremdenverkehr ist.

 Gewiss - noch immer stehen in der Gemeinde die schönsten Exemplare von uralten Laubbäumen in unserer gesamten Waldheimat, etwa in Oberzwieselau oder am Beihof, nach der Fällung in Lindberg sind sie noch kostbarer geworden. Man darf die Besitzer alter, das Ortsbild prägender Bäume bei Pflege und Haftung nicht allein lassen. Der Sorge, unbezahlbare Bezugsfälle zu schaffen, kann begegnet werden, in dem der Gemeinderat Prioritäten formuliert.

 

Von Horst Rösing, der für seine Kritik an der Baumfällung ja einiges an Grobheiten geerntet hat, sollten wir eingeborenen Waldler uns eine dicke Scheibe Zivilcourage abschneiden, denn er setzt sich seit Jahrzehnten unermüdlich für unsere Heimat ein. 

 

 

18.1.09 Totalitarismus in der Tierhaltung oder wie Politiker und Bürokraten in ihrem Reglementierungswahn alte Haustierrassen zum Aussterben verurteilen

Brief an den Bayerischen Landwirtschaftsminister Brunner

 

Gerade ein Lehrbeispiel dafür, wie ursprünglich gut gemeinte Gesetze über das Ziel hinausschießen und in der Hand von Bürokraten das Gegenteil bewirken, ist die Verpflichtung Wiederkäuern Plastiknummernschilder in die Ohren zu zwicken. Ursprünglich wollte man damit, nach den Tierseuchen und Fleischskandalen der jüngeren Vergangenheit, Schlachttiere zurückverfolgen können. Doch wenn Tiere zu Lebensmittel geworden sind, haben sie schon lange keine Ohren mehr und spätestens, wenn dann das Fleisch ein paar Mal über Landesgrenzen verschoben wurde, kann es von überall herkommen. So wird Verbraucherschutz in Zeiten der Globalisierung und der offenen Grenzen zur reinen Augenwischerei.

Gerade aber bei artgemäß gehaltenen Weidetieren, wenn die Kitze und Kälber bei ihren Müttern aufwachsen, werden die Ohrmarken zur Tierquälerei. Kühe, Ziegen und Schafe versuchen ihrem Nachwuchs die Fremdkörper mit den Zähnen zu entfernen, das Internet ist voll von Bildern entzündeter und eitriger Ohren. Oder die Tiere bleiben mit den Marken im Gebüsch hängen und reißen sich die Ohren ein usw.

Nun ist das Markieren der Tiere bei Schafen und Ziegen relativ leicht (wenn man sie im Freien erwischt). Bei Wildrindern wird das Prozedere in der Regel oft zum Horrorerlebnis. Die Rinder müssen in tonnenschwere Fangstände gelockt werden und dann ihre Hälse mit einer Art Schandgeige fixiert werden, damit für Halter und Tierarzt keine Gefahr für Leib und Leben entsteht. Wer schon einmal gesehen hat, wie Bisons, Highlandcattles oder Wisente in Todesangst in den Folterkäfigen toben und sich auch verletzen, der weiß um die traumatische Erfahrung der Tiere. Doch das alles bleibt keine einmalige Sache, denn die Tiere müssen laufend gefangen und "behandelt werden". Nicht nur abgerissene Ohrmarken müssen immer wieder erneuert werden, jährlich werden durch die Veterinärämter Blutentnahmen vorgeschrieben oder, wie seit einem Jahr zweimalige Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit. Ich mag gar nicht darüber richten, ob diese ganzen Untersuchungen und Impfungen bei artgerecht gehaltenen Tieren, die nicht zu degenerierten Hochleistungstieren, die oft mit Dauermedikamentierung und Kraftfutter zweifelhafter Herkunft gemästet und zu immer neuen Rekorden getrieben werden, überhaupt sinnvoll sind. Doch Zweifel sind angebracht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, da dieses massenhafte Untersuchen, Impfen und Markieren den einschlägigen Gewerben Dauereinnahmen in Milliardenhöhe bringt.

Landwirte und erst recht Massentierhalter beschweren sich darüber auch nicht, sie machen halt einfach mit, denn die Drohung auf  Subventionskürzung, beschworener Leistungsabfall bei erkrankten Tieren oder gar Unverkäuflichkeit nicht geimpfter Tiere für den Export, will niemand riskieren.

Für kleine Landwirte ist das Ganze eine Katastrophe, sie können sich die teueren Fangeinrichtungen nicht leisten und haben auch keine so großen Traktoren, um sie zu bewegen. So sind sie gezwungen die Tierhaltung aufzugeben, weil die Veterinärämter durch die Gesetzgeber gezwungen sind, bei Nichteinhalten der Gesetze Geldstrafen zu verhängen, die sogar bis zur Freiheitsstrafe gehen. Tierfreunde gar, die ihre Tiere aus Liebhaberei halten und nicht selten seltene Haustierrassen vom Aussterben bewahren, sind nicht bereit ihre Tiere mit Ohrmarken zu quälen. Doch sie werden genauso so vom Gesetz erfasst wie die Massentierhalter. Ziegen- und Schafhalter etwa tun sich  zunehmend schwer Böcke zum Decken zu finden, weil die Tierhaltung in den letzten Jahren rapide zurückgegangen ist. Doch auch dafür haben Brüssels Bürokraten Vorsorge getroffen: Wer heute seine Ziege zum Bock bringt, muss eine Qualifikation nachweisen, muss einen Kurs für Tiertransporte absolvieren. Eine Regelung, die getroffen wurde, um kommerzielle Tiertransporte tiergerechter zu machen, wird auch für private Tierfreunde verpflichtend. Diese können nur die Faust in der Tasche ballen und über den menschen- und tierverachtenden Totalitarismus der Bürokratie schimpfen, der immer mehr alle Lebensbereiche umfasst. Und so wird unser Leben immer reglementierter und unfreier und, was das Schlimmste ist: die alten Haustierrassen und damit die genetische Vielfalt, sterben immer mehr aus..

 

19.1.09 David und Goliath heute

(Leserbrief an PNP zum Gazakrieg (wurde nicht abgedruckt) !!

Juden sehen sich gerne als kleiner David, der den Riesen Goliath besiegt. Doch heute ist Israel Goliath und die Palästinenser sind David. Goliath kann alles aufzubieten, was an Mordwerkzeug und Höllenfeuer auf dem Markt ist. Über 1300 tote und Tausende verletzte Palästinenser und 13 getötete Israelis sprechen eine klare Sprache. Israel hat 15 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen zerstört, 100 000 Familien sollen ohne Wohnung sein und die Infrastruktur des Landes ist vernichtet. "Die Einseitigkeit der Wahrnehmung müsse ein Ende haben!", forderte Frau Knobloch neulich in München. Richtig, doch sie selber scheint an Realitätsverlust zu leiden.

Die UNO hat Israel in 63 Jahren schon 280 Mal verurteilt, so oft wie kein anderes Land. Als Antwort wurden nun in Gaza UN-Einrichtungen, Hilfskonvois, Krankenhäuser und Schulen bombardiert. Und wie im Chor tönen EU und USA, Israel habe das Recht sich zu verteidigen, die Palästinensern haben dieses Recht natürlich nicht. Und von Merkel und Steinmeier gibt es für die Aggressoren Livni und Olmert Umarmungen und Luftbussis. Selten habe ich mich für meine Regierung so geschämt.

 

17.1.09 David und Goliath heute

Kommentar in freigeisst.de

 

 „Die Palästinenser hassen die Juden mehr als sie ihre Kinder lieben!“ Und: „Nicht Israel, sondern die Hamas sei die Wurzel allen Übels. Die Einseitigkeit der Wahrnehmung müsse ein Ende haben!“ Diese Sätze der Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, gesprochen bei einer Kundgebung in München am 11. Januar 2009, während Israel zur gleichen Zeit mit unglaublicher Brutalität den Gazastreifen aus der Luft, vom Wasser aus und durch Panzer und Bodentruppen bombardierte und niederwalzte, ist entweder Ausdruck eines Realitätsverlustes von Frau Knobloch oder zynische Demagogie.

Über 1300 tote und 3000 verletzte Palästinenser und 13 getötete Israelis, davon viele durch eigenen Beschuss, sagen alles aus über die Wirklichkeit in Palästina. Und Israel hat 15 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen zerstört und die Infrastruktur des Landes vernichtet.

Juden sehen sich seit biblischen Zeiten gerne als kleiner David, der den mächtigen Riesen Goliath besiegt, doch heute ist es anders: Israel ist Goliath und die Palästinenser sind David. Goliath hat an Bewaffnung alles aufzubieten, was an Mordwerkzeug und Höllenfeuer gegenwärtig auf dem Markt ist. David dagegen hat selbstgebaute Sprengkörper, die es aus seinem Gefängnis heraus gegen Israel abschießt. Das provoziert den Riesen, richtet aber kaum Schaden an. Nun will ich die Palästinenser nicht verharmlosen, je verzweifelter ihre Lage sich entwickelte um so stärker setzten sie politisch auf die Hamas, eine fundamentalistische Truppe, die in gut versorgten Friedenszeiten vermutlich nie gewählt worden wäre. Aber Israel hat die Menschen dazu getrieben, dass sie in ihrer Verzweiflung jene wählten, die sich nicht von Israel und den USA hatten kaufen lassen. Aber dies ist ein eigenes Thema und man kann nur hoffen, dass die Bewohner des Gazastreifens nach dem israelischen Terror der letzten drei Wochen, nicht lebenslang auf Rache sinnen und der Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt nicht neue Generationen infiziert hat. Wie aber die Geschichte der Juden zeigt, die im deutschen Faschismus soviel Leid erfahren mussten, meinen die Überlebenden und Nachkommen durch die Erduldung des Unrechts ein Recht auf eigene Rücksichtslosigkeit zu haben. Ob ähnliches derzeit in den Köpfen der Palästinenser passiert muss befürchtet werden.

Doch das ist gegenwärtig nicht die Frage. „David“, um noch einmal bei meinem gewählten Bild zu bleiben, dessen Volk vertrieben, dessen Land von Goliath annektiert wurde, das seit vielen Jahren eingesperrt lebt, wie in einer mittelalterlichen Stadt, dessen Führer ständig aus der Luft ermordet werden, dessen Würde mit Füßen getreten wird, - ist derzeit in der Opferrolle. So sah und sehen es auch die Vereinten Nationen, die Israel in 63 Jahren schon 280 Mal verurteilt haben, so oft wie kein anderes Land. Als Antwort bombardierte Israel in diesen Tagen UN-Einrichtungen, Hilfskonvois und Krankenhäuser und Schulen. Und die Mordbrenner in der israelischen Regierung antworten der Welt stereotyp, Israel habe das Recht sich zu verteidigen und die westlichen Politiker ratschen dies hinterher. Doch warum nur Israel dieses Recht hat und nicht auch die Palästinenser, diese Frage wird einfach nicht gestellt. Und das sollte uns alle beschämen.

 

15.1.09 Zur aktuellen Diskussion über neue und alte Nazis

Kommentar in „Freigeisst.de“

Noch immer nisten in deutschen Köpfen falsche Legenden über die Nazidiktatur, mit dem Tenor, es sei alles nicht so schlimm gewesen. Doch das erste Land, das Hitler mit List und Brutalität erobert hat, war Deutschland, wie Brecht es einmal formulierte, es war ein "innerer Krieg, der mit furchtbarsten Mitteln geführt wurde". Bevor die Nazis andere Völker überfielen und Minderheiten massenhaft ermordeten, waren es zuerst eigene Landsleute die terrorisiert, eingesperrt und zu Tode geschunden wurden: Gewerkschaftler, kritische Literaten, Sozialdemokraten, Kommunisten, auch mutige Christen. Vor allem die Angst vor der Bestrafung der ganzen Familie durch das Terrorinstrument Sippenhaft, ließ irgendwann auch die Mutigsten schweigen. Hitler war auch kein Mann der kleinen Leute, im Gegenteil: Mit seiner Politik der Einschüchterung und Räuberei besorgte er das Geschäft des großen Geldes, der Großindustrie, der Großgrundbesitzer und der Generalität, die ihn auch an die Macht gebracht hatten. Hartnäckig hält sich auch die Meinung, Hitler wäre von einer Mehrheit der Deutschen gewählt worden, aber mehr als 37,3 Prozent der Stimmen hat er in freien Wahlen nie bekommen, trotzdem die Bevölkerung seit Jahren von den Nazis eingeschüchtert und verhetzt worden waren. Erst nachdem Hitler von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt und nach dem Reichstagsbrand (vermutlich auch von Nazis gelegt) den Ausnahmezustand und damit die Diktatur verhängt hatte, erhielt die NSDAP 43,9 Prozent der Stimmen. Dazu kam eine perfide Propaganda, die sämtliche Lebensbereiche durchdrang, die an Gehirnwäsche erinnernde amerikanische Werbetricks gerade so anwandte wie die Erfahrungen stalinistischer Massenhypnose. Leider erfahren junge Leute darüber nur wenig. Ob man befürchtet, dass ihnen dadurch auch über heutige Geschehnisse die Augen geöffnet würden? Oder dass die von den Siegern verordneten Legenden vom "Tätervolk" Risse bekommen könnten? Doch die Mehrheit der deutschen Bevölkerung waren keine Nazis, die meisten waren unpolitische Menschen und hatten rechte und linke Parolen satt, sie wollten, wie es auch heute überall auf der Welt in allen Völkern so ist, einfach nur überleben und für sich und die Angehörigen sorgen. Wer ihnen heute vorwirft, dass sie sich nicht offen gewehrt haben, ist angesichts der Umstände während des deutschen Faschismus ein Zyniker oder ein Demagoge. (1)

Im Übrigen haben sich auch Zehntausende deutscher Soldaten den verbrecherischen Befehlen ihrer Führung verweigert, 30 000 Todesurteile wurden gegen sie verhängt, zwei Drittel davon wurden vollstreckt.

Die neuen Nazis beklagen heute oftmals Zustände, die Ergebnis der braunen Mordbrennerei sind, dreister geht es wohl kaum. Natürlich war der Bombenkrieg der Alliierten gegen die deutsche Zivilbevölkerung oder die Vertreibung mit ihren Gräueln für die betroffenen Menschen, die ihre Heimat jenseits von Oder und Neiße verloren haben, eine Katastrophe und nach meinem Verständnis auch Völkermord. Dies darf sehr wohl kritisiert werden, aber nicht von Nazis!

Auch Transparente, wie sie bei Passauer Demonstranten zu sehen waren, mit Sprüchen wie "Spült den braunen Dreck weg" helfen dagegen ganz sicher nicht. Zudem bewegt sich, wer irregeleitete Menschen als "Dreck" bezeichnet, selber in der Terminologie der Nazis. Dies ist geradezu ein Lehrbeispiel dafür, wie schnell "Gut" zu "Böse" wird, wenn die Köpfe mit Fanatismus benebelt sind.

Doch Aufklärung alleine genügt sowieso nicht, um rechten Extremismus zu verhindern, denn nur wer von seinem Land wirkliche Lebens- und Entwicklungschancen bekommt, braucht keinen Rattenfängern und Fahnen hinterherzulaufen, denn in Radikalismus flüchten sich vor allem die Chancenlosen, Enttäuschten und Verzweifelten.

Und wir müssen mit der Verteufelung der Irregeleiteten aufhören! Auch neue Nazis haben nicht in allem Unrecht. Wo sie berechtigte Anliegen vertreten, müssen diese Gehör finden und nicht wie Gräze behandelt werden. Nichts treibt junge Menschen mehr in braune Hände, wie die Erfahrung von Ungerechtigkeit und selber pauschal verteufelt zu werden. Vor allem wohlsituierte "Gutmenschen", tun sich hier gerne hervor. Wer selber im gemachten Bett sitzt oder von Zinsen lebt, die andere verdienen müssen - die Hälfte von allem Einkommen sind heute Zinsen und Dividenden - kann leicht seine große Toleranz wie eine Fahne vor sich hertragen und gleichzeitig damit sein Wohlleben mit der preisdrückenden Konkurrenz auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt durch billige fremde Arbeitskräfte absichern. Aber auch die verbreitete Methode allein den deutschen Nationalismus zu verdammen und gegenüber dem amerikanischen oder israelischen zu schweigen oder gar zu verteidigen, macht diese Herrschaften unglaubwürdig. Nationalismus richtet sich immer gegen andere Völker und führt immer wieder zu Krieg, was diese geschundene Erde einfach nicht aushält.

Das gegenwärtige Tempo der Globalisierung und die einhergehende Entwurzelung, Vermischung und Verdrängung von Kulturen und Völkern, überfordern die Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit der Menschen, bei uns gerade so wie anderswo. Auch hier liegt eine der Hauptursachen für den Nationalismus überall. Doch toleranter Weltbürger kann nur werden, wer sich aus gesicherten Verhältnissen heraus entwickeln kann.

Und ein Letztes: Als Jugendlicher bekam ich einmal "Mein Kampf" in die Hände, dessen rassistische Phrasen ich haarsträubend schwachsinnig fand. In dem man dieses Machwerk noch immer unter Verschluss hält, macht man es künstlich interessant.

Man muss den Schwachsinn von Hitlers Geschreibsel ans Licht zerren um ihm das Geheimnisvolle zu nehmen. Vielleicht scheut man sich davor, weil es zu peinlich ist, dass das "Volk der Dichter und Denker" sich von so abgrundtiefen Dummheiten hat verführen lassen. Seinen ganzen Rassismus gründet Hitler auf folgendem Satz: "Jedes Tier paart sich nur mit einem Genossen der gleichen Art. Meise geht zu Meise, Fink zu Fink, der Storch zur Störchin, Feldmaus zu Feldmaus, Hausmaus zu Hausmaus, der Wolf zur Wölfin usw." (Originaltext "Mein Kampf",11. Kapitel ,"Volk und Rasse")

Richtig, Herr Hitler! Und der Mensch paart sich auch mit seinen Artgenossen und nicht mit der Hausmaus! Wo ist das Problem? Doch hier hat Hitlers Verstand versagt und er brachte alles durcheinander, verschiedene Völker waren für ihn wie verschiedene Arten. Und niemand hat sich getraut über den Blödsinn zu lachen oder ihm zu sagen, dass er nicht alle Tassen im Schrank habe und alle Menschen auf der Erde zur selben Art gehören. Also: die Meise geht zur Meise, weil sie zur selben Art gehört, gerade so wie der Kater zur Katze. Zum Wiederholen: alle Menschen auf diesem Planeten sind Menschen und gehören zur selben Art, alles andere ist Schwachsinn!

(1) Ich weiß hier sehr genau, wovon ich rede, denn - Anfang der Fünfziger Jahre geboren - gehöre ich zu der Generation, der man das Schweigen unserer Großelterngeneration ständig vorhielt, so als hätten sie mit Widerspruch den braunen Terror verhindern können . Wer meine Biographie kennt, weiß, dass ich Zeit meines Lebens genau diese Forderung zu erfüllen suchte, als demokratischer Mahner und Prediger, der damit zwar nicht sein Leben riskierte, sehr wohl aber seine Karriere. Und- obwohl ich also viele der politischen Verbrechen meiner Zeit mit öffentlichem Widerspruch bekämpfte, sind alle diese Verbrechen trotzdem begangen worden und ich habe zunehmend das Gefühl, nur als demokratisches Feigenblatt gedient zu haben. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was etwa meinem Großvater passiert wäre, wenn er während des Naziterrors in meiner Art opponiert hätte…

 

 

14.1.2009 Ans Licht zerren!

Leserbrief zum Kommentar von Herrn Fuchs „Die beste Immunisierung“

 

Um die Menschen gegen Rechtsradikalismus zu immunisieren, kann ein obligatorischer Besuch von einem KZ nur ein Baustein sein. Die Aufklärung muss auf breiter Front erfolgen. Als Jugendlicher bekam ich einmal „Mein Kampf“ in die Hände. Was ich da an rassistischen Dummheiten gesponnen fand, empfand ich als so bodenlos lächerlich, dass ich gar nicht glauben konnte, das sich damit einmal ein Volk verführen ließ, das einen Goethe, Heine, Kant, Schopenhauer oder Nietzsche hervorgebracht hatte. Deswegen gehört so ein Mist ans Licht gezerrt und nicht verboten, denn damit hält man es künstlich interessant. Die neuen Nazis beklagen heute oftmals Zustände, die gerade als Folge von Hitlers Terrorstaat entstanden sind, etwa der Verlust des Landes jenseits von Oder und Neiße, die Teilung Restdeutschlands. Da gehören ihnen mit Aufklärung und Geduld durch Schule und Medien die Augen geöffnet. Transparente, wie sie bei der Passauer Demonstranten zu sehen waren mit Sprüchen wie „Spült den braunen Dreck weg“ helfen da ganz sicher nicht, denn irregeleitete Menschen sind kein „Dreck“. Gott bewahre uns vor solchen Saubermännern!

 

Doch Aufklärung alleine wäre zu wenig. Es müssen vor allem die Lebensbedingungen in unserem Land so gestaltet werden, das sich niemand in Radikalismus flüchten muss. Wer von seinem Land  wirkliche Chancen bekommt, wird sie auch nützen und keinen Fahnen hinterherlaufen.

Und wir müssen mit Schwarzweißmalerei aufhören: Nazis haben nicht in allem Unrecht, wenn es berechtigte Anliegen gibt, müssen sie Gehör finden. Wer nur den deutschen Nationalismus verdammt und den amerikanischen, israelischen, tschechischen oder sonst einen verteidigt, der sollte sich was schämen. Und ein Letztes: Das gegenwärtige Tempo der Globalisierung und die einhergehende Entwurzelung und Vermischung von Kulturen und Menschen

überfordert einfach unsere Entwicklungsfähigkeit. Vielleicht liegt hier die Hauptursache für den  Nationalismus überall. Weltbürger können wir nur werden, wenn wir eine Heimat haben und uns in ihr geborgen fühlen können.

 

 

1.1.09 Gedanken zum gegenwärtigen Zusammenbruch des Finanzsystems

 

Jeder Mensch mit einem Funken Verstand ahnte, dass unser Finanzsystem viel Ähnlichkeit mit einem Wolkenkuckucksheim hat, im Grunde eine virtuelle Welt ist und dass irgendwann das Ganze zusammenbrechen würde. Alleine der Zeitpunkt, wann die riesige Blase platzen würde, war unklar, denn unser betrügerisches Wirtschaftssystem ist sehr trickreich und Meister im Verkaufen von Nichts. Die ganze Geldwirtschaft funktioniert nach dem bekannten Schnellballsystem, und Schneebälle lösen sich irgendwann in Nichts auf. Nun ist das Geschrei groß und der Staat versucht durch gigantische Summen den Zusammenbruch des Systems zu verhindern. Die größten Gaunerbanken werden mit Steuergelder gestützt, auch die Autoindustrie, die noch immer in der Hauptsache spritfressene Luxus- und Raserautos baut. Schon gehört es auch zur Normalität, dass jede Branche Forderungen stellt, um auch Staatsgelder zu bekommen, egal ob sie gebraucht werden oder nicht. Dies ist natürlich überhaupt keine Lösung, denn selbst wenn sich die Konjunktur und die Börsen wieder fangen und dann wieder ein paar Jahre weiterwursteln können, ist der nächste Zusammenbruch vorprogrammiert und um so zerstörerischer.

Wer keine linke oder rechte Diktaturen will, muss jetzt handeln. Doch die Politik scheint viel zu sehr mit den wirtschaftlichen Hasardeuren und Bankrotteuren verwoben zu sein, als dass von dieser Seite wirkliche Reformen zu erwarten wären.  Doch was wäre eigentlich nötig an Veränderung, dass die Welt nicht im Chaos oder in der Diktatur landet?

Immer mehr Menschen erhoffen sich die Lösung in sozialistischer Planwirtschaft, doch die Erinnerung an die Modelle, die es davon bislang gab, lassen einen eher erschaudern. Und doch wird auch ein freiheitliches System Elemente daraus anwenden müssen.

 

Die Forderung nach Abschaffung des verhängnisvollen Zinssystems ist derzeit in den USA beinah schon Realität, der Leitzins geht gegen Null und die Wirtschaft kauft Staatsanleihen, obwohl es dafür keine Zinsen gibt. Natürlich ist das nur eine Feuerwehrmaßnahme und die Zinsen werden irgendwann wieder steigen, denn dass die USA als Hort des Kapitalismus ihm seine Grundlage entziehen werden, kann wohl nicht vermutet werden. Doch genau dieses Zinssystem ist die wichtigste Wurzel des Übels, denn es geht um Vermehrung von Kapital ohne Arbeit, um die  Voraussetzung für jenes menschliche Parasitentum, dass die Erde sukzessive zerstört- menschlich und ökologisch.

Spekulationsgeschäfte, und somit ein Teil des Börsengeschehens, werden verboten werden müssen und – als dritte Maßnahme - die Fluchtburgen des Kapitals, mit ihrer Steuerfreiheit und ihren geheimen Konten müssen durch geeignete Maßnahmen ausgetrocknet werden.

Kein Wort werde ich aber gegen Eigentum an sich äußern, auch wenn die gegenwärtige Verteilung davon zutiefst ungerecht ist. Es muss genügen, dass sich der Reichtum nicht mehr künstlich durch Zinsen und Spekulation vermehren kann, sondern nur noch durch die Herstellung von Gütern, die nachgefragt werden. Und genau dies könnte ein sozialistisches Bürokratenmonstrum nicht leisten, denn dieses ist wie ein großer Frost, der alles erstarren lässt- auch in den Herzen der Menschen.

 

 

29.12.08 Heillos, oder wie man immer neue Extremisten züchtet

Leserbrief an die PNP zum Bericht vom 29.12.08 „Das Inferno begann am Sabbat“

 

Juden ist am Sabbat so ziemlich alles verboten, offenbar aber nicht das Kriegführen, das Töten und Zerstören. Nie werde ich begreifen, wie ein Volk, dem in der Vergangenheit so viel Leid widerfahren ist, eine so rücksichtslose nationalistische Politik machen kann, wie es Israel seit Jahrzehnten tut.

Man stelle sich nur einmal vor, es wäre andersherum, in Gaza wären 1,5 Millionen Israelis eingesperrt, mit Mauern und Stacheldraht. Nichts ließen die Belagerer hinein, weder Nahrung noch Medikamente, weder Benzin noch Strom. Und das geringste Aufbegehren würde von außen von einer übermächtigen Militärmaschinerie erstickt, ihre gewählten Führer und mit ihnen unbeteiligte Zivilisten aus der Luft gezielt mit Raketen ermordet. Was für einen Aufschrei gäbe es in der Welt! Würde dann Außenminister Steinmeier auch die Eingeschlossenen mahnen, sie dürften sich nicht wehren, nicht einmal symbolisch, wie es die Palästinenser seit der Ermordung einiger ihrer Führer Anfang November tun? (Das Attentat passierte übrigens in der Nacht der US-Wahl, wo alles nach Washington schaute).

Auch ich mag keine Extremisten, aber so wie die Dinge stehen, werden diese durch Israels Machtpolitik geradezu gezüchtet. So wird es nie Frieden geben. 

 

02.01.09 Verhöhnung der Opfer

Nachdem frühere Leserbriefe zum Thema nicht gedruckt wurden, habe ich den Text geändert. Folgende Fassung wurde dann in der PNP am 2.1.09 abgedruckt:

Nie werde ich begreifen, wie ein Volk, dem in der Vergangenheit so viel Leid widerfahren ist, eine so rücksichtslose nationalistische Politik machen kann, wie es Israel seit Jahrzehnten tut.

Man stelle sich nur einmal vor, es wäre andersherum, in Gaza wären 1,5 Millionen Israelis eingesperrt, mit Mauern und Stacheldraht. Nichts ließen die Belagerer hinein, weder Nahrung noch Medikamente, weder Benzin noch Strom. Und das geringste Aufbegehren würde von außen von einer übermächtigen Militärmaschinerie erstickt und ihre gewählten Führer gezielt mit Raketen ermordet. Was für einen Aufschrei gäbe es in der Welt! Mit Sicherheit würden Merkel und Steinmeier den Opfern, nur weil sie sich mit primitiven Mitteln zu wehren versuchen, niemals eine Schuld zuweisen, so wie sie es heute bei den Palästinensern tun. Und die USA? Geschieht der seit langem vorbereitete Krieg in Gaza ohne ihre Billigung? Oder wird hier mit Absicht eine neue Lunte angezündet?

 

30.11.08 Augenwischerei

Leserbrief an die PNP zu der Meldung vom 29.11.08 „Deutschland hat Klimaziele von Kioto bereits übertroffen“

 

Um 22 Prozent sind Deutschlands Emissionswerte seit 1990 zurückgegangen. Doch ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses Ergebnis vor allem auf dem Umstand beruht, dass viele schmutzige Produktionszweige in ärmere Länder verlagert worden sind. Auch die Umstellung von Kohle und Heizöl auf Erdgas, drückt unsere schlechten Werte, die Kohle wird dafür anderswo verbrannt. Aber wir haben nur eine Atmosphäre und der Dreck landet, egal wo er entsteht, in allen Lungen. Eine globalisierte Welt und nationale Erfolgsmeldungen sind einfach nur Augenwischerei. Ebenso der Handel mit Emissionszertifikaten. Mir kommt dies so vor, als würde einer Grundstücke auf dem Mond verkaufen, denn die Waldgebiete, die da mit Dreckschleudern verrechnet werden, gehören der gesamten Menschheit, gerade so wie Luft und Wasser. Wie werden eigentlich die Verbrennungsrückstände des wahnwitzigen Menschen- und Warenverkehrs erfasst, der in der Luft und auf den Weltmeeren stattfindet? Vermutlich gar nicht. Wer der Luft wirklich etwas Gutes tun will, muss die Globalisierung auf ein vernünftiges Maß zurückdrehen. Sonst folgt auf den Finanzcrash ein ökologischer.

 

 

24.11.08 Unbelehrbar

Leserbrief zum Artikel „Was macht die Bundeswehr in Afghanistan?“ an BBR zum Bericht vom 24.11.08

 

Die USA haben nach dem Terroranschlag vom 11. September den Verteidigungsfall ausgerufen, seitdem befinden sich die Länder der NATO im „Krieg gegen den Terror“.

Auch wenn bis heute über die Urheberschaft der New Yorker Anschläge wenig Klarheit besteht, so hat die NATO bereits ein Monat später Afghanistan bombardiert und versucht dort bis heute erfolglos das geschundene Land zu kontrollieren. Nun war aber an den auslösenden Anschlägen kein einziger Afghane beteiligt, Al Kaida ist vor allem eine saudische Terrorgruppe. Doch nicht Saudi-Arabien wurde besetzt, sondern das arme Gebirgsland am Hindukusch. Hauptmann Stadler sagte in seinem Vortrag, die NATO habe durch die Besetzung Afghanistans den Terroristen einen wichtigen Operations- und Rückzugsraum genommen. Doch ginge es darum, müsste die NATO Krieg in Pakistan führen, denn dieses Land ist unendlich gefährlicher. Doch vermutlich ging es von Anfang an um anderes, denn Afghanistan wurde als Durchleitungsgebiet für eine Pipeline von Turkmenistan zu Häfen am indischen Ozean gebraucht. Außerdem wollten die USA den Iran einkreisen, um irgendwann  wieder dessen gewaltige Ölvorkommen kontrollieren zu können, wie man es seinerzeit schon unter dem Terrorregime des Schahs konnte. Sollten diese Behauptungen stimmen, dann werden die NATO-Soldaten heute getäuscht und missbraucht. In jedem Fall zeigt sich in der heutigen Lage wieder einmal die Gefährlichkeit von militärischen Bündnissen. Wie oft haben sich Deutsche schon für andere Bündnispartner in den Tod hetzen lassen, am Ende hat unser Land immer gebrannt. Umsonst, wir sind offenbar unbelehrbar.

 

05.11.08 Messias Obama

Kommentar in „Freigeisst.de“

     

Wie die meisten Menschen auf diesem Planeten freue ich mich über den Wahlsieg von Barak Obama. Auch ich hoffe, dass sich mit ihm einiges zum Guten wenden wird. Dass dieses Wahlergebnis in den USA möglich war und ein Schwarzer Präsident geworden ist, das ist schon ein beeindruckendes Faktum, in diesem ansonsten so rassistischen Land. Das ist so schön, dass man gleich wieder die alten multikulturellen Träume träumen möchte...

Das ist das eine und muss gesagt werden. Aber dann ist doch vieles anzumerken, wobei durch die nachfolgenden Ausführungen dieses märchenhafte Geschehen nicht kleingeredet werden soll.

Dass die größte Demokratie der Erde einen Supermann und Heilsbringer braucht, ist natürlich nicht ohne Tragik und ein Fall für Seelenforscher. Aber kann überhaupt ein menschliches Wesen die in Obama gesetzten Erwartungen erfüllen? Vermutlich würde selbst ein Gott an der Größe der Probleme verzweifeln. Herakles soll es zwar geschafft haben den Augiasstall auszumisten, in dem er Flüsse hindurchleitete und so den Mist von Jahren fortschwemmte, doch für den Mist, der sich in den USA aufgetürmt hat, würde selbst der Amazonas nicht ausreichen...

Wo soll man bei der Aufzählung von Amerikas Problemen anfangen? Bei seinem merkwürdigem Wahlsystem mit seinen Wahlmännern und dem „Alles-oder-nichts-Prinzip“, das im Normalfall demokratieverhindernd wirkt?

Bei den zwei Kriegen, die es gegenwärtig offiziell führt oder bei den versteckten oder denen, die seine Militärs gerade vorbereiten? Bei den Foltergefängnissen? Bei der Wirtschaftskrise und der gigantischen Verschuldung? Beim übermächtigen Militärkomplex mit seinen irrsinnigen Overkill-Kapazitäten? Beim Einfluss der Waffenlobby? Der Ölindustrie, die für ihre Profite seit jeher über Leichen geht? Bei der Verschwendungssucht, der Verschuldung der Bevölkerung, bei den ökologischen Problemen? Bei der abgrundtiefen Armut des Volkes und dem maßlosen Reichtum seiner Eliten? Beim katastrophalen Gesundheitszustand seiner Massen, ihrer Fehlernährung, ihrer Unwissenheit? Und nicht zu vergessen: ein Drittel der US-Bürger lebt in noch völliger religiöser Umnachtung. Wie sagte neulich eine ältere Dame in einem Interview? Sie müsse Mc Cain wählen, weil Gott das so wolle und sie nur mit ihrer Stimme für ihn einmal in den Himmel kommen könne. Das sich in diesen Kreisen ein unerbittlicher Widerstand gegen Obama ansammelt, dem alles zuzutrauen ist, davon ist auszugehen.

Obama ist vorläufig nur ein Symbol des Wandels und der Hoffnung. Ich hoffe inständig, dass er keinem Attentat zum Opfer fällt oder einer anderen Intrige. Wer die perfiden Werbespots gegen ihn vor der Wahl gesehen hat, der weiß wovon ich rede. Von den "Bösen" auf dieser Welt, hat er die meisten gegen sich und da habe ich an ausländischen Feinde noch gar nicht gedacht.

 

Obama ist vorläufig nur ein Symbol des Wandels und der Hoffnung. Ich hoffe inständig, dass er keinem Attentat zum Opfer fällt oder einer anderen Intrige. Wer die perfiden Werbespots gegen ihn vor der Wahl gesehen hat, der weiß wovon ich rede. Von den "Bösen" auf dieser Welt, hat er die meisten gegen sich und da habe ich an ausländischen Feinde noch gar nicht gedacht. Und ich hoffe, dass Obama - ohne dass er es weiß - nicht nur der Star in einem Schauspiel ist, das von seinen mächtigen Gegnern nur inszeniert wurde, um die Massen ruhig zu halten, nachdem Bush und die Republikaner das Land materiell und moralisch ruiniert haben. Obama, als Beruhigungs- und Kraftdroge, den man als Reparateur gut brauchen kann, der alle Übertreibungen der letzten 8 Jahre wieder ins Lot bringt und der das Ansehen der USA in der Welt wieder herstellt. Wenn er dann seine Schuldigkeit getan hat und das Ärgste wieder gerade gerückt ist, wird man den Laden wieder selber übernehmen... Zumindest vor etwa einem Jahr hat ein Kenner des Landes diesen Ablauf genauso prophezeit. Bis jetzt zumindest ist alles - gegen alle Erwartungen - so eingetreten.

 

 

4.11.08 Totengräber der Demokratie

Leserbrief an die PNP, gedruckt am 5.11.08

 

Wir sind von der Politik - auch der bayerischen - einiges an Intrige und Niedertracht gewöhnt, doch die jüngste hessische Posse hat schon perfide Züge. Duckmäuser und Wendehälse, die sich dann rächen, wenn man sie am meisten braucht, gibt es überall, doch in der Politik ist gleich die Allgemeinheit betroffen, wenn es den Akteuren an Ehrlichkeit und Rückgrat mangelt. Aber seit das Ansehen der Parteien nicht mehr weiter sinken kann, sind offenbar die letzten Hemmungen gefallen und sie üben sich als Totengräber der Demokratie. Als Lösung gibt es nur die Einführung der direkten Demokratie, bei der die Wähler über Sachthemen abstimmen, die Parteien dürften an der Willensbildung nur noch mitwirken, so wie es im Grundgesetz auch zu lesen ist. Aber da die Parteien ihre Macht nicht abgeben werden, werden sie es wohl solange weitertreiben, bis wir wieder in eine Diktatur abgleiten.

 

 

8.10.08 Paradies für Krokodile

Leserbrief an die PNP zum Artikel von heute: "IWF: Verlust von 1,4 Billionen Dollar"

 

Wer einen Wurstzipfel klaut, der ist ein Dieb und die Justiz wird ihn entsprechend bestrafen. Doch für die Herrschaften mit den weißen Kragen, die unvorstellbare Geldwerte vernichten, gibt es offenbar keinen Strafrechtsparagraphen. Noch schlimmer ist aber, dass diese international operierende Geldmafia auch die Demokratie zerstört, denn nie wurde deutlicher, wer die Welt wirklich regiert. Wir wählen ein Parlament, damit es unsere Geschicke lenkt, doch in einer global verflochtenen Wirtschaft hat es nichts zu melden. Die Welt des Freihandels ist wie ein ungeheuerer Sumpf, nur Krokodile fühlen sich darin wohl.

 

 

24.09.08 Keine Wahlhilfe

Leserbrief an den BB

 

Die ganzseitigen Politikerportraits zur Bezirks- und Landtagswahl empfand ich als wenig hilfreich. Mich interessiert weder die Automarke noch die Schuhgröße der Politiker, noch weniger ihr Sternzeichen oder der Name ihrer Kinder, ja wo samma denn? Auch viele der gestellten Fragen ergaben nur phrasenhafte, nichtssagende  Selbstdarstellungen. Warum wurden die Kandidaten nicht zu konkreten Themen befragt, die für unser Land von Bedeutung sind? Etwa zur Bildungs-, Agrar- und Umweltpolitik? Ich will wissen, ob ein Kandidat das letzte Stück freifließender Donau zerstören will und die geplante dritte Startbahn in Erding gutheißt oder ablehnt. Ich will wissen, ob er Bayern mit immer mehr Straßen beglücken will und wie er zur Gentechnik oder zur zunehmenden Gigantomanie in der Landwirtschaft steht. Wie er zur Atomkraft, zum Sozialabbau, zur zunehmenden Bürgerbespitzelung, zur Pendlerpauschale, zum Mindestlohn und zum weiteren Umgang mit der Bankenkrise steht usw. Für Briefwähler kam der Artikel auch zu spät, so mancher hätte wohl, wenn er die Sprüche einiger Kandidaten vorher gekannt hätte, sein Kreuzlein an anderer Stelle gemacht. 

 

18.09.08 Brunnen-Attrappen 

Leserbrief an BBZ

 

Ein Brunnen soll zum Trinken einladen. Doch heute sind Brunnen meist nur noch Objekte, aus denen irgendein untrinkbares Wasser plätschert. Ich begreife nicht, dass sich gerade meine Heimatstadt bei diesen Brunnen-Attrappen so hervortut. Dabei hätten wir, was Wasserqualität angeht, so viel zu bieten! Gerade Urlaubern könnten wir zeigen, wie gutes Waldwasser schmeckt! Wir lassen diese Chance ungenutzt, obwohl wir in einer wasserreichen Region leben. Was ist der Grund? Ist es Gedankenlosigkeit oder falsche Sparsamkeit? Gibt es in Zwiesel überhaupt noch Brunnen mit Trinkwasser? Selbst in den Dörfern, etwa in Innenried, wird der Wanderer, der sich an dem neuen Wassergrand erfrischen möchte, mit einem Schild "Kein Trinkwasser" abgeschreckt. Erfreulich, dass in Buchenau wieder ein Brunnen zum Trinken einlädt! Früher war fließendes Brunnenwasser bei uns selbstverständlich, wohl jeder hatte seinen Lieblingsbrunnen, an dem er nicht vorüberging ohne einen Schluck zu nehmen. Ich habe mit meiner Familie viele Jahre in der Fremde gelebt, doch sind wir nie aus Zwiesel weggefahren, ohne einen Kanister unseres guten Wassers mitzunehmen, weil einfach Tee und Kaffee damit besser schmeckten. Es wird heute so viel von Tourismusförderung geredet, doch die Pfunde, mit denen wir wuchern sollten, sind so einfach: Gute Luft, klares Wasser, einladende Wanderwege.

 

 

15.9.08 Unsere vielen Krankheiten

Leserbrief an PNP (nicht abgedruckt)

 

Raucher seien Kranke, sagt die Ärztekammer. Sollte der Krankheitsbegriff dann nicht konsequenterweise auf alle unsere Süchte und Zwangshandlungen ausgedehnt werden? Etwa die Geldgier über jedes vernünftige Maß hinaus, die Shoppingsucht, den Kaufrausch, die Fress-Sucht, die Abhängigkeit von Opiaten wie Fernsehen, Religion, Sport und Politik, - die Wissenschafts- und Neuerungssucht, oder den Reisewahnsinn, der ja alle Anzeichen einer Epidemie hat? Überhaupt was ist an Wesen gesund, die ihren Lebensraum wissentlich zerstören?

 

Wollten wir all unser Irresein auflisten, würde diese Zeitung nicht ausreichen und am Ende stünde die Feststellung, dass wir uns vom Allermeisten nicht trennen wollen, auch nicht auf Krankenschein! Alleine Aufklärung und Vernunft könnten helfen, aber nur in angemessener Dosierung, damit uns davon nicht zu übel wird...

 

1.9.08 Rote Karte zeigen

Leserbrief an die PNP zum Artikel vom 29.8. "Russland international isoliert", abgedruckt am 3.9.08

Glaubt jemand wirklich ernsthaft, dass der georgische Überfall auf Südossetien ohne Wissen oder Billigung durch die USA erfolgt ist, nachdem diese Georgien (zusammen mit Israel) aufgerüstet und deren Armee ausgebildet haben? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Georgien nur benutzt wurde um einen Gegenschlag Russlands zu provozieren und dann in der allgemeinen Empörung die Raketenbasen in Polen durchzudrücken, ohne die EU und die NATO dabei einzubeziehen? Wenn zwei Mitglieder im Alleingang die Rüstungsspirale neu drehen und den kalten Krieg wieder entfachen und ihre Nachbarn gefährden, dann gehört ihnen eigentlich die rote Karte gezeigt. Doch die Vertreter Europas senken wieder einmal unterwürfig ihre Köpfe. Besser wäre es sich zu erinnern, dass Russland auf Grund seiner Geschichte ein besonderes Sicherheitsbedürfnis hat, alleine bei Hitlers Vernichtungskrieg sind 20 Millionen Russen umgekommen. Wir sollten uns besser gegen die wirklichen Bedrohungen dieser Zeit rüsten: die Armut, den Klimawandel, die Überbevölkerung und den Nationalismus überall auf der Welt, der sich wieder wie eine böse Krankheit ausbreitet.

 

22.08.08 Von Frömmlern und anderen Gutmenschen

Kommentar in freigeisst.de

"Über der ganzen Menschheit waltet bisher noch der Unsinn, der Ohne-Sinn", ließ Nietzsche seinen Zarathustra sagen. Und wer möchte das bestreiten, wenn er in diesen Tagen so die Nachrichten verfolgt. Im mächtigsten Land der Erde, im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausend, mussten sich die Bewerber ums Präsidentenamt öffentlich einer religiösen Inquisition stellen, denn wer nicht den rechten Gottesglauben hat oder heuchelt, kann nicht amerikanischer Präsident werden. So überboten sich beide Bewerber in Frömmelei und Phrasen und man fragt sich, wo wohl der Unterschied liegt zur geistigen Unfreiheit bei Taliban oder Mullahs, die ihre Völker in geistigem Tiefschlaf halten.

Im bayerischen Wahlkampf wurde von den Grünen nun das Konkordat kritisiert, durch das sich die christlichen Kirchen seit der Weimarer Republik vom Staat alimentieren lassen, allein in Bayern jährlich mit 60 Millionen Euro. Zusätzlich zieht der Staat für die Kirchen auch noch Steuern ein, was auf der ganzen Welt meines Wissens nach einmalig ist. Doch nicht diesen Praxis wird kritisiert, nur der Umstand, dass dies nicht auch für islamische und jüdische Religionsgruppen gilt...

 

21.08.08 Polen verloren?

Kommentar in freigeisst.de

 

Polen hat dieser Tage den USA erlaubt, Raketenbasen bei sich zu errichten.  Die polnische Führung bezeichnet dies als Ausdruck von Selbstbestimmung und als rein polnische Angelegenheit. Doch ist es Selbstbestimmung, wenn sich ein Land zum amerikanischen Vasallen macht? Und geht es Europa nichts an, wenn in seiner Mitte die Rüstungsspirale neu gedreht und Russland damit ganz offensichtlich bedroht wird und ein Ziel für atomare Schläge entsteht, das im Kriegsfall ganz Europa in Mitleidenschaft ziehen könnte? Polen ist EU-Mitglied und NATO-Mitglied, beide Kremien wurden bei dem Raketenbeschluss nicht gefragt. Vielleicht sollte Polen überlegen, ob es nicht besser ein US-Bundesstaat werden sollte, denn seine Nachbarn sind ihm offenbar gleichgültig. Wo bleibt übrigens der Aufschrei der NATO über den amerikanisch-polnischen  Alleingang? Es gibt ihn nicht, denn die NATO war und ist faktisch ein Kampfverband der USA.

Das zeitliche Zusammentreffen der polnischen Entscheidung mit dem Krieg in Georgien, ist ganz sicher auch kein Zufall. Georgien, das von der amerikanischen Marionette Sakaschwili geführt wird, hat Südossetien überfallen und nur ein Narr kann glauben, das dies ohne Wissen und Billigung der USA geschah, nachdem diese Georgien zehn Jahre lang aufrüsteten und dessen Armee durch US-Militärberater ausbildeten. Auch Israel hat Georgien aufgerüstet, der georgische Verteidigungsminister ist sogar ein Israeli, der die georgische Staatsbürgerschaft angenommen hat.

Russland, das seit vielen Jahren von den USA durch eine Politik der dauernden Nadelstiche gedemütigt wurde und die NATO an allen Grenzen immer näher auf sich zukommen sieht, musste – nach der herrschenden Logik - wohl mit Krieg reagieren um nicht völlig sein Gesicht zu verlieren. So scheint es nicht abwegig zu vermuten, dass der Krieg im Kaukasus provoziert wurde, um in dessen Schatten die Raketenstationierung durchzusetzen.

Dass dieser Schritt Polen nicht mehr Sicherheit bringen wird, scheint gewiss zu sein. Aber den katholisch-bauernschlauen Kacinszkis und Co geht es auch um wirtschaftliche Vorteile. Die EU-Milliarden hat man bereits kassiert, nun hofft man auf weitere Vorteile, wenn man sich als amerikanischer Außenposten zur Verfügung stellt, schließlich hat man das bundesdeutsche Vorbild in Erinnerung, für dessen Wirtschaft sich die jahrzehntelange Unterwürfigkeit ja so gelohnt hat...

Doch gibt es da einen gewichtigen Unterschied: Deutschland stand unter Besatzung und die Bevölkerung ist nie gefragt worden, ab es ihr recht war, das ihr Land mit Massenvernichtungswaffen vollgestopft wurde. Wir befanden- und befinden uns wohl auch noch heute - in atomarer Geiselhaft. Noch immer gilt die US- Doktrin, dass man aus ideologischen (also wirtschaftlichen) Interessen bereit ist, nukleare Waffen einzusetzen, was nichts anders heißt, als ganze Landstriche mit unschuldigen Menschen nuklear zu verbrennen und zu verseuchen. Selbst heute führt Amerika manche seiner Kriege noch von deutschem Boden aus, was zeigt, dass es mit unserer Souveränität noch nicht weit her ist. Das polnische Volk wurde beim jetzigen Raketenbeschluss aber auch nicht gefragt, denn dessen Zustimmung wäre - trotz aller Antirussen-Propaganda - alles andere als sicher.

Mit den neuen  Raketen in Polen beginnt eine neue Phase im Rüstungswettlauf, denn damit wird erstmals der Weltraum zum Schlachtfeld, "Krieg der Sterne", hat US-Präsident Ronald Reagan dies einmal in den achtziger Jahren genannt. Wie kann die polnische Regierung so einfältig sein zu glauben, dass die USA damit Polen schützen will? Ausgerechnet die USA, die sich nicht einmal um ihre eigene Bevölkerung kümmern. Und die Polen, katholisch und bauernschlau, fühlen sich als Partner...

Und was wollen die USA? Sie wollen das, was sie seit hundert Jahren tun: Ihren Machtbereich ausdehnen, damit dort ihre Konzerne Geschäfte  und Gewinne machen können. Wenn ein Land sich dem verweigert, etwa weil es seine Bodenschätze selber vermarkten will, der wird dämonisiert als "das Böse". So war es in im Irak, so ist es im Iran (wo Amis und Briten unterm Schah-Regime die Ölindustrie beherrschten), so möchte man es auch gerne in Russland haben und kreist es ein und versucht ein Land nach dem anderen an dessen Grenzen zu gewinnen und schiebt sich immer näher an die begehrte Beute heran, nach der schon so viele Räuber geschnappt  haben.

 

20.8.08 Gute und böse Separatisten

Kommentar in freigeisst.de

 

Es gibt gute und böse Separatisten auf dieser Welt. Wenn sie amerikanischen Wirtschafts- und Machtinteressen genehm sind, etwa weil sie ihren russischen, chinesischen oder anderen Konkurrenten schaden, dann sind es gute Separatisten. Wenn sich etwa Kosovaren von den Serben abspalten, weil diese sich an Russland halten, dann werden sie unterstützt, führen Krieg für sie und dann bekommen sie ihren eigenen Schlagbaum und ihre eigene Fahne. Bei Georgien liegt die Sache ähnlich. Die abtrünnigen Südossetier oder Achasier werden nicht unterstützt, da sie zu Russland tendieren. Georgien dagegen wird militärisch aufgerüstet- von den USA und übrigens auch von Israel und auch deutsche Waffen wurden beim Überfall von Saakaschwili auf Südossetien eingesetzt. Auch Tibeter werden unterstützt, weil man China schwächen will, natürlich auch Taiwan usw. Anders sieht es aus mit den Palästinensern. Auch wenn sie in Gaza von den Israelis wie im Gefängnis gehalten werden, das scheint  alles nicht schlimm zu sein, aber schließlich ist Israel Amerikas Speerspitze im Nahen Osten.

Auch die Kurden, die Jahrzehnte lang nicht einmal ihre eigene Sprache sprechen durften, - sie bekommen keine Hilfe, denn die Türkei ist Nato-Mitglied und geopolitisch zu wertvoll.

 

26.6.08 Atomarer Kalauer

Leserbrief an die PNP zum Artikel vom 24.6. "CDU will Umwelt mit Kernkraft schützen"

"Kernkraft ist für die CDU Ökoenergie". Dieser Satz kommt von keinem Gegner, der die Union verspotten will, sondern von CDU-General Ronald Pofalla. Was würden die vom Unfall von Tschernobyl vertriebenen Menschen zu solchem Zynismus sagen, die durch die radioaktive Verseuchung ganzer Landstriche auf Dauer aus ihrer alten Heimat vertrieben wurden? Deutsche haben mit der Atomspalterei angefangen und es stünde uns gut an, als erste diesen Irrweg zu verlassen. Als die atomaren Wolken aus der Ukraine 1986 über uns abregneten, hatte ich gehofft, dass auch die die politischen Vertreter der Atomlobby die Unverantwortlichkeit ihres Tuns endlich begreifen würden. Doch ein Ronald Pofalla wird dies vermutlich erst erkennen, wenn auch unser Land unbewohnbar geworden ist.

 

17.6.08 Bushs Finale?

Kommentar in freigeisst.de

 

George Bush hat seine „Abschiedstournee“ durch Europa beendet. Doch vieles deutet darauf hin, dass es eine Instruktionsreise war, bei der er die europäischen Regierungen auf einen amerikanisch-israelischen Überfall gegen den Iran vorbereitet hat. Er, der behauptete die Kriege gegen Afghanistan und Irak auf göttliche Eingebung hin verbrochen zu haben, hat offenbar eine dritte himmlische Order erhalten... Hat er darüber mit dem Papst geplaudert, der  ihn, den furchtbarsten Menschen unserer Zeit, wie einen Freund in den vatikanischen Gärten empfangen hat? Bush hat die Weltwirtschaft in die Krise geführt und ist maßgeblich an der Inflation verantwortlich. Allein was er damit den Menschen an Kaufswert und Eigentum gestohlen hat, macht ihn zu einem der größten Diebe der Menschheitsgeschichte. An seinen Händen klebt das Blut hunderttausender Opfer, er hat ganze Landstriche und unersetzliche Kulturgüter zerstört, er hat seit Beginn seiner Amtszeit die Menschen fortgesetzt belogen, er hat Foltergefängnisse zum normalen Instrument amerikanischer Politik gemacht und hat den Ruf seines Landes zerstört und : er hat die UN bekämpft und geschwächt und zeichnet für eine desaströse Umweltpolitik verantwortlich. Und nun, wenige Monate vor seinem Ausscheiden aus dem Amt, scheint alles auf einen weiteren Angriffskrieg hinzudeuten, zu dem alles andere bislang nur die Vorbereitung war.

Nun habe ich das seit Jahren schon immer wieder behauptet (mehr..), und ich habe mich bislang getäuscht. Ich kann nur hoffen, dass ich mich auch dieses Mal irre.

 

9.6.08 Stinkt zum Himmel

Leserbrief an PNP zum Interview „Milchbauern sichern Unabhängigkeit“ vom 4. Juni:

 

„Man dürfe bei der Milch nicht von Importen abhängig werden, schwadronierte Minister Seehofer, als würden die Bauern ihre Milch mit dem Ertrag ihrer eigenen Flächen erzeugen. Nach einer Recherche des ,Bayerwald-Boten‘ fallen etwa 400 Euro pro Kuh und Jahr Kraftfutterkosten an (was etwa 40 Zentnern Getreide entspricht). Vieles davon wird importiert, teilweise sogar aus Ländern der Dritten Welt. Würden Bauern europaweit nur die Kühe halten, die sie von ihren eigenen Flächen ernähren können, wäre die Milch ein rares und kostbares Gut. Auch der dabei anfallende Mist wäre es und weite Teile unseres Landes wären nicht zur stinkenden Gülledeponie verkommen, an der Natur und Menschen leiden. Aber Politik und Agrarlobby zwangen die Landwirte in diese Richtung, was zu dem gewaltigen Bauernsterben der letzten Jahrzehnte führte und zu einer Abhängigkeit von Industrie und Banken, wie sie noch niemals größer war. Die Agrarpolitik der EU stinkt buchstäblich zum Himmel. Und wenn ich Seehofer höre, wie er sich für Agrarfabriken und die Riesenbetriebe im Osten einsetzt, die zu kommunistischen Zeiten als Ausgeburt der ökologischen und wirtschaftlichen Unvernunft galten, nun aber in kapitalistischer Hand, von ihm quasi selig gesprochen werden, dann kann man nur den Kopf schütteln.“    

 

30.5. 08 Rücksichtslose Bauern

Kommentar in freigeisst.de  zum Artikel in der PNP vom 28.5.08 "Milchboykott angelaufen"

 

Aus Protest gegen die niedrigen Preise verfüttern Bauer ihre Milch an Kälber. Wie? Sollte das nicht selbstverständlich sein? Bekanntlich ist es dies nicht, denn normalerweise bekommen die Jungtiere billigen Milchaustauscher. Doch das ist eher eine Kuriosität am Rande bei dem gegenwärtigen Milchstreik, die Bauern schütten die Milch überwiegend in die Güllegrube, direkt auf die Wiesen oder sie schütten sie in alte Gräben, von wo sie dann in Bäche und Flüsse rinnt. (Die Schwarzach war heute - am 30.Mai - gegen Abend grauweiß verfärbt.) Andere lassen demonstrativ ihre Kinder in Milch baden, wie in der PNP mit Bild berichtet wurde.

Ob diese ignoranten Bauern auch die öffentlichen Subventionen zurückzahlen, die sie für die Erzeugung der Milch bekommen haben? Wohl kaum. Streiken darf man doch wohl nur, wenn man den Schaden selber trägt. Wer derart alimentiert streikt, ist schon ziemlich frech und man kann fast darauf wetten, dass die Bauernvereinigungen für die Einkommensausfälle bald Hilfen beantragen werden. Doch wer Lebensmittel mutwillig vernichtet, die noch dazu zum nicht geringen Teil direkt oder indirekt mit Kraftfutter aus Übersee und aus Hungerländern erzeugt wurden, mit enormem Energieeinsatz, hat seine moralische Glaubwürdigkeit verspielt und darf nicht auf Sympathie hoffen.

Es ist schon mehr als ärgerlich, das Gejammer der Bauernlobbyisten gehört seit langem zum Geschäft und steht in krassem Missverhältnis zu den vielen Privilegien, die der Landwirtschaft gewährt werden. Die meisten Agrarier zahlen keine Steuern, denn sie können sich arm rechnen, ihre Kinder bekommen Förderungen, die unendlich ärmeren Arbeitnehmern, von denen jeder Cent Einkommen von den Behörden erfasst wird, nicht selten versagt werden.

Vielleicht sollten die Milchbauern auch einmal überlegen, warum ihre Betriebskosten immer mehr steigen und die Abhängigkeit ihrer spezialisierten Betriebe immer größer wird. So ein Grünlandbauer ist ja alles andere als ein freier Mann, er muss hundert Dinge von außen zukaufen. Manche Betriebe bauen heute überhaupt nichts mehr an, sie sind völlig von zugekauften Kraftfutter abhängig, dessen Preis durch die Ackerbauern hochgetrieben wird, die Getreide und Raps neuerdings lieber verdieseln und verstromen oder Getreide wie Holzpellets verheizen. Die Preise für moderne landwirtschaftliche Maschinen sind zudem praktisch überhaupt nicht mehr zu erwirtschaften, doch trotzdem müssen es immer rießigere Traktoren sein, auch weil man immer weiter entfernte Flächen pachtet oder kauft und Heu- und Silage über öffentliche Straßen kutschieren muss. Dazu wird - statt wie früher zweimal - heute vier und fünfmal gemäht, weswegen etwa dreißig Mal über jede Wiese gedieselt werden muss. Dies alles geht nur, weil der Diesel und vieles andere subventioniert wird. Auch wenn die kleinen Bauern  von den größeren schon fast alle aufgefressen worden sind, geht dieser Prozess aber munter weiter. Dabei wird die Konkurrenz durch EU-Erweiterung und Globalisierung immer größer, weil die heutige Politik vor allem Industriepolitik ist, der Wert der Nahrungsmittel und die kleinen Bauern bleiben dabei auf der Strecke, nicht anders als der Wert der Arbeitskraft bei Arbeiter und Angestellten. 

Wegen der Komplexität des Themas getraue ich mir seit vielen Jahren nicht, die Thematik in einem Leserbrief zu behandeln, denn selbst eine längere Abhandlung könnte nicht alles umreißen und viele ordentlich wirtschaftende und um ihr Überleben kämpfende Familienbetriebe würde durch Pauschalisierung Unrecht getan.

Die Landwirtschaftspolitik ist heute völlig verfahren, sie stinkt buchstäblich zum Himmel. Die gebirgigen Teile unseres Landes verkommen immer mehr zum Gülleland, das Mensch und Tier den Atem nimmt und einen gewichtigen Anteil am Sterben der Wälder hat. Gesunde Landluft? Das war einmal, als es noch Misthaufen und Odelgruben gab, damals war man froh, wenn der kostbare Dünger im Herbst für ein Drittel des Landes reichte. Heute gibt es Dank importierten Kraftfutter praktisch keine Obergrenzen mehr für den Tierbestand, und so werden unsere Wiesen immer mehr zur Deponie für die tierischen Endprodukte von importiertem Kraftfutter, nicht selten fünfmal im Jahr.

Würde uns jemand Dreck in die Suppe kippen, was gäbe es da für einen Aufstand! Wenn man uns aber das wichtigste Lebensmittel, unsere Atemluft, ständig mit bestialischem Güllegestank vergiftet, dann ist das keine mutwillige Körperverletzung, sondern gilt als "ordnungsgemäße Landwirtschaft". Gerade jetzt, während des Milchstreikes wird, trotz subtropischer Temperaturen und ohne Aussicht auf Regen, von einigen Bauern seit Tagen gegüllt, sie bringen einen ganzen Berufsstand in Verruf. Aber- das will ich fairerweise auch festhalten, die Mehrzahl der Landwirte güllte in diesen Hundstagen nicht, ob aus Rücksichtnahme oder weil man sich die Wiesen nicht verbrennen will, sei dahingestellt. Doch die Problematik ist systembedingt. Die ländliche nicht bäuerliche Bevölkerung zittert heute praktisch bei jeder Schönwetterperiode. Die Silierung des Grases braucht nur noch maximal zwei Tage, dann wird schon wieder Gülle geschüttet, auch wenn noch lange kein Regen in Sicht ist. Auch viele Bauern leiden darunter, nicht nur die, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten. Wenn sie mit ihren Gästen einen Grillabend machen wollen, dann gibt es hundertprozentig einen Kollegen, der gerade dann seine Güllegrube leert. Und das Ganze ist nicht nur eine stinkende Lappalie, das Ammoniak aus der Gülle ist alles andere als gesund. Auch für die Kühe nicht, denn auch ihnen mutet man etwas völlig naturwidriges zu: Nahrung zu fressen, die mit den eigenen Exkrementen getrieben wurde, das würde kein Tier von sich aus tun. Doch in der modernen Landwirtschaft geht es nicht darum, was Tiere wollen, da muss man gar nicht auf die Massentierhaltungen eingehen, deren Zustände eine Schande für unsere ganze Zivilisation sind. Sicher, die Bauern sind bei dem ganzen Wahnsinn der Landwirtschaftspolitik mehr Opfer als Täter, doch diese Rolle verloren sie mit dem gegenwärtigen Streik. Sie reihen sich damit in die Reihe derjenigen Standesvertretungen wie Ärzte oder Lokführer, die ihre Macht ausnutzen um Vorteile zu erpressen. 

Wenn ich an die Festreden anlässlich der Einweihung einer landwirtschaftlichen Berufsschule denke, die ich vor Jahren im Allgäu miterleben durfte, in denen es inhaltlich ausschließlich um betriebswirtschaftliche Effizienz und um Maschinisierung ging, und in denen kein einziger Redner auch nur erwähnte, dass Landwirtschaft vor allem mit Natur zu tun hat, mit Pflanzen und Tieren, mit Atemluft, Muttererde und Grundwasser, dann scheint das typisch zu sein, für das was heute im Agrarbereich so geschieht.

 

20.5.08 Durchsichtige Industriepolitik

Leserbrief an PNP zum Artikel „Kfz-Steuer sorgt für dicke Luft"

 

Industriepolitik kommt heute gerne in einem grünen Mäntelchen daher. Die Bürger werden zu Neuanschaffungen genötigt und das Ganze nennt sich dann Umweltschutz. Wer ein neues Autos kauft, soll wieder einmal vom Staat steuerlich belohnt werden, wer sein altes weiterfährt, wird bestraft. Der Energie- und Rohstoffverbrauch bei der Herstellung kommt in dieser Rechnung nicht vor, obwohl etwa durchschnittlich 25 Tonnen Abfall pro Auto errechnet wurden, was dem Hausmüll eines ganzen Lebens entspricht.

Aber Vermeidung und Bescheidung bringen kein Wachstum, Produzieren und Verkaufen heißt die Devise! Würden alle Menschen auf der Erde so leben wie wir, wären fünf Erdkugeln nötig um den Bedarf decken zu können. Es kann so also nicht weitergehen. Nicht immer mehr, weiter, schneller und protziger kann uns retten, sondern das Gegenteil davon: weniger, näher, langsamer und bescheidener. Und regionaler wirtschaften, die Familien und Arbeiten und Wohnen wieder mehr zusammenbringen und unsere Heimat lebenswerter machen.

 

 

10.05.08 Gefährliche Krankheitseinflüsterungen

 Leserbrief an die PNP zum Artikel vom 10.5.08 "Suchtrat will Zigaretten spürbar verteuern"

 

Der Mensch ist kein Schornstein und Rauchen ist sicher nicht gesund. Werbeverbote sind überfällig und auch die Abschaffung von Zigarettenautomaten ist sicher sinnvoll. Abschreckende Krebs-Fotos auf den Packungen haben aber, ebenso wie die bereits bestehenden warnenden Texte, suggestiven Charakter und können Krankheiten möglicherweise sogar auslösen. Unsere Köpfe funktionieren halt anders als dies die Milchmädchenrechnungen der Gesundheitspolitiker glauben machen. Die gewaltige Kraft von Vorstellung und Suggestion zeigt der Umstand, dass Scheinmedikamente in bis zu 70 Prozent aller Leiden Wirksamkeit zeigen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass durch angstmachende Einflüsterungen auch Krankheiten erzeugt oder gefördert werden können. Auch viel der heutigen Medikamentenwerbung funktioniert genau nach diesem Prinzip.

Wer nun den Menschen noch mehr gruselige Krankheitsbotschaften in die Köpfe blasen will, mag dies zwar gut meinen, aber gut gemeint ist nicht immer auch gut.  

 

 

28.4.08 Leere Busse und Bahnen sind kein Umweltschutz

Leserbrief an BBR zu Herrn Dr. Kestls Brief vom 21.4.08 "Mit Stundentakt Fahrgäste gewonnen"

 

Beim Leserbrief meines Namensvetter Andreas Geiß aus Kirchdorf, dessen Meinungen ich übrigens nur selten teile, ging es nicht um die Fernverbindung von Eisenstein nach Plattling, deren Bedeutung für unsere Region unbestritten ist. Es ging um die schwache Frequentierung von den Bahnnebenstrecken und den Nationalparkbussen. Letztere sehe ich seit Jahren immer nur leer durch Zwiesel fahren. Und die Bahnlinien nach Bodenmais und Grafenau sind vor allem für den Gütertransport gebaut worden, der schon lange eingestellt wurde. Da die Bahnhöfe an den Strecken vielfach fern der Ortschaften liegen, sind sie für die potentiellen Fahrgäste (Senioren und Hausfrauen mit Kindern) zumal im Winter kaum erreichbar. Würde dagegen ein Kleinbus die Dörfer abklappern und dann auch in Zwiesel die wichtigen Ziele wie Ärzte, Krankenkasse, Krankenhaus und die vor dem Ort liegenden Supermärkte anfahren, dann würde damit eher auf den Bedarf der Menschen eingegangen. Heute fahren täglich 34 Züge auf der Strecke nach Bodenmais und die geringe Zahl der Fahrgäste sollte schon zum Nachdenken Anlass gaben. Dabei pfeift der Zug auf der 14 Kilometer langen Strecke über zwanzig Mal an unbeschrankten Bahnübergängen, das sind etwa 700 nervtötende Pfiffe jeden Tag, mit denen man die Anwohner martert und Urlauber vertreibt. Diese absurde Pfeiferei beweist unüberhörbar, dass die Strecke für eine solche Zugfrequenz überhaupt nicht gebaut ist. Manche der Bahnübergänge sind zudem lebensgefährlich. Eigentlich verlangen die Vorschriften, dass man sechs Meter vor den Gleisen zweihundert Meter in die Strecke sehen können muss. Doch es gibt Fälle, da muss man dafür mit den Vorderrädern auf den Schienen stehen... Aber Unfälle und ungezählte Beinahunfälle beeindruckten bislang weder die Bahn noch die Behörden.  Ich verstehe zwar, dass man vorhandene Infrastruktur bewahren möchte, aber vernünftiger wäre es ein bedarfsgerechtes Verkehrsnetz aufzubauen und vor allem dörfliche Fahrgemeinschaften anzustoßen. Nebenbei könnte zwischen den Touristenzentren Bodenmais - Zwiesel - Grafenau ein Rad- und Walkingweg auf der Bahntrasse angelegt werden, der eine touristische Attraktion wäre.

 

 

23.4.08 Hodan wia Fleck

Leserbrief an die PNP zum heutigen Artikel "Hillary Clinton spricht von "Auslöschung des Irans"

Ob Bush oder Clinton, Republikaner oder Demokraten, wo ist der Unterschied? "Grod Hodan wia Fleck", nennt man so was bei uns. Wenn Hillary Clinton die Ausrottung eines ganzen Volkes als Vergeltung für eventuelle Angriffe von Fanatikern und Kommissköpfen auch nur in Erwägung zieht, dann ist sie grad so wie Bush noch immer in den irrsinnigen Denkweisen des Kalten Krieges gefangen. Und dass die Amis nicht nur Phrasen dreschen, haben sie von Hiroshima bis Bagdad immer wieder bewiesen. Dass wir uns in einem Militärbündnis mit solchen "Waffenbrüdern" befinden, spricht weder für unseren Verstand noch für unsere Moral. Aber neben der Kanone lebt man bekanntlich am sichersten.... Doch das ist ein Irrtum. Schon ein begrenzter Atomkrieg würde die Ozonschicht der Atmosphäre völlig zerstören und zum Ende allen Lebens führen.

 

14.03.08 Keine neue Dolchstoßlegende!

Kommentar zu Kauders Warnungen in der PNP vom 14.3.08  vor einem neuen Weimar („Beck belastet die Koalition“)

 

Unionschef Kauder tut so, als sei die Weimarer Republik am Zusammenwirken von SPD und KPD gescheitert. Doch gerade die Unfähigkeit der linken Parteien zusammenzuarbeiten, hat die Nazis an die Macht gebracht. Auch heute wissen die konservativen Parteien, dass nichts leichter ist, als Linke gegeneinander auszuspielen, denn die Uneinigkeit gehört einfach zu ihrer kritischen Natur. Wenn fünf von ihnen beisammen sind, gibt es fünf verschiedene Meinungen. Die Konservativen und Rechten kennen dieses Problem weniger. Wenn es darauf ankommt folgen sie brav der Obrigkeit, bzw. ihrer Führung. Hauptsache ihr Besitzstand wird gewahrt und die Machtstrukturen erhalten. Und darum geht es heute und darum ging es in der Weimarer Zeit. Da war das russische Revolutionsmodell, von dem sich alle Vermögenden bedroht fühlten, und da war ein rechter Populist, der als grober Keil gegen den bedrohlichen roten Klotz zu taugen schien. (Dass dieser Hitler auch noch Rassist war, störte kaum jemanden, denn Rassismus war Bestandteil des Kolonialismus.)

Und nicht Wahlen haben Hitler an die Macht gehievt, sondern er wurde von Reichspräsident Hindenburg zum Kanzler ernannt, gedrängt von der Großindustrie,  

dem Militär und Teilen des Landadels, die vor einer Landreform durch die Linken bangten. Hindenburg trieb damit Deutschland zum zweiten Mal ins Verderben, nachdem er schon zusammen mit General Ludendorff 1916-18 als oberste Heeresleitung einen möglichen ehrenvollen Waffenstillstand ablehnte und den Amoklauf des deutschen Reiches bis zum Untergang fortsetzte. Später schob er mit der Dolchstoßlegende den Linken die Schuld zu und durfte eine neue Karriere als Reichspräsident machen. Auch Hitlers Ermächtigungsgesetz wurde von Hindenburg unterstützt. Und Herr Kauder bastelt gerade an einer neuen Dolchstoßlegende, statt endlich dieses Links-Rechtsspiel zu beenden, das keine Demokratie auf die Dauer aushält. Die Lösung kann nur in mehr direkter Demokratie liegen. Doch diese scheuen Parteien und Lobbyisten wie der Teufel das Weihwasser.

 

 

13.2.08 "Biberblind?"

Leserbrief an BBR zu Herrn Schlüters Leserbrief in Sachen Biberschäden

 

Herrn Schlüters Rat, die gefährdeten Bäume an unseren Wasserläufen mit „Drahthosen“ vor den Bibern schützen, ist wenig hilfreich denn an vielen unserer Gewässer gibt es manche Baumarten gar nicht mehr, weil eine zu hohe Biberpopulation in den letzten zehn Jahren alles niedergemacht hat. Und welcher Anblick, wenn an unseren Flussläufen nur noch Bäume in Drahthosen stünden, von der damit verbundenen Arbeit gar nicht zu reden. Herrn Schlüters Schluss, von fehlenden Schadensmeldungen auf wenig Schäden zu schließen, ist Wunschdenken, ich möchte an meinen Leserbrief vom letzten Jahr erinnern. (Nachzulesen unter 1 ). Welcher betroffene Landwirt wird wegen ein paar Laubbäumen (deren Wert er eher gering achtet) sich Ortstermine mit Behörden, Medienvertretern und Öko-Funktionären antun und seinem landwirtschaftlichen Papierkrieg noch einen weiteren hinzuzufügen? Wer nicht biberblind ist, der sollte den Schutz der Ufervegetation als ureigenste Aufgabe des Naturschutzes sehen.

 

 

 

05.02.08 Abstimmung mit Füssen?

Leserbrief zur geringen Wahlbeteiligung in Zwiesel

 

46 Prozent Wahlbeteiligung, das sind amerikanische Verhältnisse! Wenn die Parteien wissen wollen, wie viel Bürger wirklich hinter ihnen stehen, müssen sie ihr Ergebnis also mehr als halbieren. Hinter der regierenden CSU stehen dann nur etwa 16 Prozent, hinter der SPD etwa 14 Prozent der gesamten Wahlberechtigten. Dass die Wahlenthaltung auf Zufriedenheit schließen lässt, ist in der Mehrzahl wohl eher nicht anzunehmen, es ist wohl eher eine Abstimmung mit den Füssen und ein überdeutliches Signal an die Politiker, die Bürger endlich mehr einzubeziehen, etwa durch Anhörung von Betroffenen vor Ratsentscheidungen. Noch immer wird nach der altbekannten Zwieseler Devise regiert: „Wir entscheiden und die Bürger werden sich an die Entscheidungen dann schon gewöhnen.“ Das „Wir-Gefühl“ und die Identifikation mit unserer Heimatstadt ging dadurch in den Keller. Und wenn dann einer mal was von sich aus für die Stadt macht, wie etwa Anton Bernreiter, dann wird er ausgebremst. Es ist dieses krankhafte Konkurrenzdenken und offenbar auch Neid, das so vieles zerstört.

Und – das muss wieder einmal festgestellt werden, unsere Lokalpresse spielt dabei auch keine sehr glückliche Rolle, die Berichterstattung über wichtige kommunalpolitische Vorgänge nimmt einen viel zu geringen Raum ein. Dies beweist auch die Landratswahl. 6320 ungültige Wahlzettel sind wohl ein deutlicher Beweis dafür. Vielen Menschen war gar nicht bewusst, dass auch eine Landratswahl stattfindet. Da wir bekanntlich nur eine einzige Zeitung haben, ist deren Verantwortung für das Gemeinwesen gar nicht hoch genug einzuschätzen.

 

25.02.08 Angriffskrieg von NATO-Mitglied Türkei

Kommentar in freigeisst.de

 

Wieder führt ein NATO-Mitglied Krieg. Die Türkei ist in den Nordirak eingefallen. Sollten da nicht die Alarmglocken läuten bei den anderen NATO-Mitgliedern? Sollte da nicht jedem langsam klar werden, wie gefährlich die Mitgliedschaft in militärischen Bündnissen ist? Durch den Terroranschlag des 11. September in New York ist die NATO in den Afghanistankonflikt gezogen worden. Was, wenn die nun von der Türkei überfallenen Kurden Terroranschläge Ankara angreifen? Wird dann ein erneuter Bündnisfall ausgelöst? muss dann die NATO an der Seite der Türkei gegen die Kurden mitkämpfen?

Militärische Bündnisse sind eine heillose Sache, wie viele große Kriege sind durch sie schon ausgelöst worden!

Der Einmarsch der Türken in die kurdische Provinz des Irak steht auch in krassem Widerspruch zu dem, was gerade im Kosovo passierte. Dort wurde mit Hilfe der NATO ein Teil Serbiens abgespalten um den Albanern ihre eigene Republik zu geben. Was ist mit den Kurden? Haben die nicht dasselbe Recht, einen eigenen Staat zu gründen? Wie kommt ein NATO-Mitglied dazu, nach dem es die Kurden im eigenen Land seit bald hundert Jahren unterdrückt und ihnen bis vor nicht allzu langer Zeit sogar nicht gestatte ihre eigene Sprache zu sprechen, den kurdischen Kampf um Autonomie mit Krieg zu bekämpfen?

Wenn man daran denkt, wie der türkische Premier Erdorgan vor wenigen Wochen in Deutschland die hier lebenden Türken als Verbrecher beschimpfte, falls sie sich in die deutsche Kultur „assimilieren“ sollten, gegen die Kurden, die sich nicht in die Türkei  assimilieren wollen, aber Krieg führt, dann spricht eine solche Politik wohl für sich. Die NATO muss entweder Mitglieder die Angriffskriege führen, wie USA und Türkei entweder ausschließen, oder die Mitglieder sollten das Bündnis aufkündigen.

 

 

23.2.08 Niedersächsischer Sumpf?

Kommentar in freigeisst.de

Nein, der frühere Chef des VW-Betriebsrates, Klaus Volkert, der nun über zwei Jahre ins Gefängnis muss, hat sicher kein Mitleid verdient. Er hat sich vom Vorstand bestechen lassen und sich so der Firmenpolitik gefügig machen lassen, die Beschäftigten des Konzerns verraten und den Arbeitnehmervertretungen allgemein großen moralischen Schaden zugefügt. Dass aber die "Bestecher", der Personalvorstand Peter Hartz und der VW-Chef Pierch sich entweder mit einem skandalösen Ablasshandel freikaufen konnten oder durch juristische Tricks einfach so davonkamen, ist ein Skandal und erweckt den Anschein von Klassenjustiz, wie Volkerts Verteidiger feststellte. Geradezu unerträglich ist auch die dubiose Rolle von Peter Hartz. Bei VW war er der Ausführende, der die Konzernpolitik mit Korruption durchsetzte und dann durfte er auch noch in Berlin - man kann wohl annehmen ebenfalls im Auftrag der Großindustrie - mit den nach ihm benannten "Hartz-Gesetzen" den Sozialstaat demontieren. Und welche Rolle hat dabei Gerhard Schröder gespielt? Als niedersächsischer Ministerpräsident und auch später als Kanzler trieb er sich verdächtig oft bei VW herum. War er auch Teil dieser Connection? In jedem Fall hat er als Bundeskanzler Politik für die Industrie gemacht und den Ruf der SPD auf lange Sicht geschädigt. Seine Geschäftstüchtigkeit stellt er bekanntlich noch heute als Berater für Gasprom und Rothschild unter Beweis.

Dies mag alles anders sein, doch wenn man den Wert eines Baumes an seinen Früchten erkennen soll, dann sprechen Schröders unsoziale Früchte und die Milliardengeschenke an die Industrie eine klare Sprache.

Solange die Justiz die Kleinen hängt und die Großen laufen lässt, solange bleibt da eine furchtbarer Verdacht, der noch lange schwelen wird, wenn er nicht ausgeräumt wird. Die advokatischen Begründungen kann ein normal denkender Mensch sowieso nicht verstehen, mit Recht und Gerechtigkeit scheint das alles nichts zu tun zu haben. Da bleibt nicht nur bitterer Nachgeschmack, so wird der Glauben an unsere Demokratie zerstört.

 

20.2.09 Gelassenheit und Augenmaß

Leserbrief an BBZ zum Bericht über die letzte Stadtratssitzung

 

Die Umwandlung des überständigen Christbaums vor dem Rathaus in einen Maibaum, durch den Tröpplkeller-Stammtisch zum Faschingszug, war ein wirklich origineller Faschingsscherz. Doch was machte die Stadt? Sie ließ den Baum schnell fällen, damit niemand darüber lachen konnte. Die Aktion, wer immer sie angeordnet hat, spiegelt die schlimme Humorlosigkeit in Zwiesel. Und da sind wir bei unserem großen Problem, es wird nicht mehr "dreigschwanzt", jeder hat Angst, dass ihm die anderen aus einer Schwäche einen Strick drehen. Es betrifft auch nicht nur die Schwarzen, die zur Zeit am Ruder sitzen, ich darf nur an die Geschehnisse um die "Fuzo" vor zehn Jahren erinnern. Aber die heutige schwarze Stadtregierung macht schon so merkwürdig unsouveräne Sachen, die wohl nicht nur ich mir für meine Heimatstadt nicht wünsche. Da wurde der kritische Preuschel-Sepp abgesägt, dem fleißigen Bernreiter-Toni wurden - wie neulich zu lesen - die unmöglichsten Prügel zwischen die Beine geworfen und auch das unangemessen große CSU-Banner, das den unteren Stadtplatz überspannt und Machtanspruch ausdrückt, empfinde ich als anmaßend und peinlich, wir sind doch nicht auf der Schiloh-Ranch...

Dass in der Kommunalpolitik Parteien eigentlich nichts verloren haben, haben schon viele festgestellt, für Zwiesel wäre es ein Segen. Leider bleibt das wohl nur ein Traum, und so ist zu befürchten, dass wir Zwiesler wohl auch in Zukunft nicht allzu viel zu lachen haben werden. Mein Wunsch: mehr Gelassenheit und Augenmaß!

 

15.2.08 Goldene Rattenlöcher

Leserbrief an PNP

Ganz und gar nicht ehrenwert ist es, wie Lichtenstein, Luxemburg oder die Schweiz einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Wohlstandes erwerben, in dem sie sich zur finanziellen Fluchtburg für die Gauner und Verbrecher dieser Welt hergeben. Sie sind Hehlerstaaten, nicht die einzigen, aber die bedeutsamsten. In ihren Tresoren verstecken Biedermänner ihr Vermögen vor dem Fiskus, Tyrannen und Mordbrenner bunkern ihr Blutgeld, und Gauner und Räuber waschen ihre Diebesbeute sauber. Selbst die Nazis haben den Status der Schweiz respektiert, da sie und ihre großindustriellen Hintermänner ebenfalls ihre ergaunerten Schätze dort versteckt haben.

Gäbe es diese goldenen Rattenlöcher nicht, hätten die Gauner dieser Welt ein großes Problem, am Ende würde sich die Gaunerei gar nicht mehr lohnen....

 

1.2.08 Subventionierte Nahrungsvernichtung

Kommentar in freigeisst.de

 

In den letzten vierzig Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt, von drei auf über sechs Milliarden. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist aber nur um 9 Prozent gewachsen. Gleichzeitig haben sich die Verzehrgewohnheiten stark verändert, es werden heute um ein Vielfaches mehr Fleisch und andere tierische Produkte verzehrt, was eine viel größere Anbaufläche erfordert. (Für ein Kilo Fleisch werden bis zu zehn Kilo Kraftfutter benötigt!)

Die größte Veränderung ergibt sich aber aus dem noch immer propagierten Anbau von Energiepflanzen. Der Ethanolanbau etwa wurde in Brasilien und den USA in gigantischem Maße ausgeweitet, bester Mais wird vergärt und verschwindet als Sprit in Fahrzeugtanks. Ebenso geschieht es mit Rapsöl, als Dieselersatz. Wurde einst von Umweltschützern die Verwertung von Gülle und pflanzlichen Abfällen in Biogasanlagen gefordert, so wird dafür heute vor allem Getreide verwendet, wegen der höheren Ausbeute. Andere verbrennen Getreide direkt in Öfen anstelle von Holzpellets. Unglaublicherweise wird diese Nahrungsvernichtung sogar noch mit Prämien gefördert.

Das Ganze ist eine Art kollektiver Wahnsinn, eine Art Krieg, einmal gegen die Natur, weil rücksichtslos die letzten Urwälder abgebrannt und in Agrarsteppen umgewandelt und immer mehr Tier- und Pflanzenarten ausgerottet werden, kostbares Wasser verschwendet und die Böden verseucht werden und ein Krieg gegen die Armen, die oft von Agrarkonzernen von ihrem Land vertrieben werden und deren Grundnahrungsmittel immer unbezahlbarer werden.

 

Gewiss wurden neben Futter- und Lebensmittel schon immer auch andere Nutzpflanzen angebaut, etwa für Bekleidung, Seile, Tabak, Zucker, Kaffee, oder Schnittblumen. Mit dem Umstand, dass auch für Zugtiere Futter angebaut wurde, wird heute von Lobbyisten der Anbau von Energiepflanzen gerechtfertigt, so als wenn die Dimensionen irgendwie vergleichbar wären.

 

 

30.1.08 Nie wieder Krieg!

Leserbrief an die PNP zum Bericht vom 30.1.08 "NATO ruft deutsche Kampftruppe"

 

Wie oft sind Regierungen schon durch militärische Bündnisse in Kriege geschlittert, die sie gar nicht wollten (die Völker sowieso nicht). Gerade Europa wurde deswegen immer wieder in Blut gebadet. Daraus erwächst uns Europäern heute die Pflicht, die Welt vor immer neuer Wiederholung ähnlicher Dummheiten zu warnen. „Nie wieder Krieg!“ hallte es 1918 durch unseren Kontinent und 1945 soll sogar der spätere Verteidigungsminister Strauß den Satz gesagt haben, dass dem die Hand abfallen möge, der noch mal eine Gewehr anrührt...

Was daraus geworden ist, ist bekannt. Die Verteidigungsbindung der NATO wurde mit der ältesten Demagogie ausgehebelt, nämlich dass Angriff die beste Verteidigung sei. Die USA tun heute so, als ob überall dort, wo die amerikanische Wirtschaft Kapital investiert hat, auch Amerika sei und die Nato eingesetzt werden muss.

 

Wir haben am Hindukusch nichts verloren. Es ist auch nicht möglich, ein Land aus dem Mittelalter mit Waffengewalt in die Neuzeit zu holen. Das einzige, was die USA in sechsjährigem Krieg erreicht haben ist, den Afghanen neben ihrer Religion auch noch richtiges Opium verschafft zu haben... Und wer neulich im ZDF den Dokumentarfilm "Taxi zur Hölle" gesehen hat, der kann nicht begreifen, das Bush und Co zum Grillen eingeladen werden, statt sich für ihre Kriegsverbrechen in Den Haag verantworten zu müssen. 

 

 

31.1.08 Recht auf Barmherzigkeit?

Leserbrief an BBR zum Artikel "Hilfe zum Sterben- oder Hilfe zum Leben?" vom 30.1.08

 

In Holland, so Moraltheologe Prof. Brantl, sollen sich Menschen mit Kärtchen davor zu schützen versuchen, dass Ärzte sie bei Erkrankung sterben lassen. Solche Grusel-Polemik stammt vermutlich von interessierten Kreisen, denn auch holländische Ärzte leben von den lebenden Patienten und nicht von den toten.

Wird nicht gerade umgekehrt ein Schuh daraus? Werden nicht gerade wegen wirtschaftlicher Interessen Qualen oft mit allen Mitteln verlängert? Es geht dabei nicht um Peanuts, ganze Branchen machen bis zur Hälfte ihres Umsatzes mit den letzten Leidensjahren der Menschen.

 

Aus dem Herzen spricht mir Brantls Aussage, dass er die indirekte Sterbehilfe durch großzügige palliative Medikamentengabe für rechtlich und ethisch vertretbar hält, auch wenn dadurch das Leben (bzw. das Leiden) verkürzt wird. Doch auch das ist heute alles andere als die Regel. Ich habe einen Fall erlebt, da wurde eine fast hundertjährige Patientin, die in einem Heim lebte und nur noch sterben wollte und auch eine Patientenverfügung hatte, wiederholt durch Notfalleinsätze zum Leben erweckt. Verzweifelt bat sie mich mit den Ärzten zu reden. Da wurde mir erklärt, dass Heimpersonal sei verpflichtet, den Sanka zu rufen und dann werde eben das normale Rettungsprogramm abgespult. Die Patientin könne nur hoffen, dass ihr Sterben einmal zu spät entdeckt würde...

 

Noch immer gibt man nur Pferden den Gnadenschuss. Menschen müssen leiden bis es nicht mehr geht. Und dann spricht man dabei noch von Würde. Wurde nicht selbst Jesus am Kreuz möglicherweise mit dem Lanzenstich erlöst?

 

11.1.08 Schamlos und demaskierend

Kommentar in freigeisst.de

 

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, in wessen Auftrag unsere Regierungen Politik machen, dann hätten ihn die "Sozis" Tony Blair und Gerhard Schröder nun geliefert.
Der frühere britische Premierminister bekommt nun seinen "Lohn" für seine wirtschaftsfreundliche und blutige Politik: für 700 000 Euro im Jahr wird er "Berater" der Investmentbank JP Morgan. In einem Interview sagte er, er werde auch noch für eine britische Großbank und einen US-Finanzkonzern "tätig" werden. Daneben soll Blair für seine Memoiren 6,7 Millionen Euro herausgeschlagen haben, in denen er - wie zuvor viele andere Kollegen - seine eigene Geschichtsschreibung verbreiten wird. Blair macht es wie seine konservativen Vorgänger: Die eiserne Lady Margaret Thatcher wurde Beraterin des Tabakkonzerns Philip Morris, Sir John Major heuerte bei der US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle an. Auch in anderen Ländern haben sich die Investmentbanken zuletzt politische "Ratgeber" geholt: Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder engagiert sich für Rothschild und Gasprom, der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement für Citigroup - deren Verwaltungsratsvorsitzender der frühere US-Finanzminister Robert Rubin ist.
Der französische Staatschef Sarkosy wartet nicht einmal bis nach seiner Dienstzeit, er lässt sich schon heute von der Wirtschaft luxuriöse Urlaubsreisen schenken, seine Politik ist bekanntlich entsprechend. Da war Berlusconi ja vergleichsweise ehrlich, er war schwerreicher Unternehmer und hat eine Politik für Unternehmer gemacht. Sein Wahlvolk hatte er zuvor mit seinen Fernsehsendern verblödet, aber sonst wäre er kaum gewählt worden....
 

 

 

10.1.08 System versagt

Leserbrief  an die PNP zum Bericht "Marx: Mindestlohn löst Armutsproblem nicht"

  

Bischof Marx hat sicher recht, dass die Armut nicht alleine durch Mindestlöhne beseitigt werden kann. Doch seine Hoffnung auf die Tarifparteien, wird durch die Wirklichkeit widerlegt. Wenn sich nach sechzig Jahren Marktwirtschaft zwei Drittel des Volksvermögens bei zehn Prozent der Bürger angehäuft haben und die ärmste Bevölkerungshälfte praktisch nichts besitzt, wenn mehr als die Hälfte der Einkommen durch Kapitalerträge erwirtschaftet wird, dann hat dieses System einfach versagt. Wenn dann selbst die Gewerkschaften noch immer nur egoistische Standespolitik betreiben und keine Festbeträge, sondern prozentuelle Lohnerhöhungen fordern und die Einkommensschere weiter auseinander treiben, dann ist das eine Schande. Wer an Schlüsselpositionen sitzt, wie etwa Lokführer und Ärzte, kann seine Forderungen durchpressen, alle anderen schauen in die Röhre. Wie in der Wirtschaft gibt es keine Solidarität, jeder ist sich selbst der Nächste. Und hier ist dann der Staat gefordert. Er ist nicht da, die Starken und Reichen zu schützen, sondern die Schwachen und Armen, auch wenn Leute wie Westerwelle dreist das Gegenteil fordern. Hat man in der Antike solche Verhältnisse nicht Oligarchie und Plutokratie genannt?  

 

 

23.12.07 Keine neuen Klassenkämpfe!

Leserbrief zum Kommentar vom 21.12. "Populismus pur"

(nicht abgedruckt worden!!)

 

Darf man die SPD verspotten, wenn sie von ihren neoliberalen Totengräbern Clement und Schröder ein wenig abrückt? Noch dazu an einem Tag, an dem Peter Hartz vor Gericht stand. Da hat einer Arbeitnehmervertreter bestochen, zweifellos um Unternehmerinteressen durchzusetzen. Dass der Sozialabbau durch die Hartz-Gesetze von denselben Leuten gestrickt wurde, belegt sogar die Namensgebung.

 

Gleichzeitig besitzen heute zehn Prozent der Bevölkerung fast zwei Drittel des Volksvermögens, die ärmste Hälfte dagegen fast nichts. Mehr als die Hälfte der Einkommens in Deutschland wird nicht aus Arbeit erwirtschaftet, sondern aus Kapital. Vier Fünftel der deutschen Spitzenmanager rekrutieren sich aus den oberen drei Prozent der Gesellschaft und für Wirtschaftskriminelle gibt es praktischerweise heute Ablasshandel mit der Justiz... Es scheint so, als wolle man wieder einmal ausreizen, wie viel man einer Bevölkerung an Ungerechtigkeit zumuten kann. Will man die Völker wieder in neue Klassenkämpfe treiben? Hat man aus den Tragödien des letzten Jahrhunderts nichts gelernt?  Wenn man dann hört, dass die 30 größten Konzerne Deutschlands und fast 50 Prozent aller Dax- Aktien mehrheitlich ausländischen Investoren gehören, dann scheint die Politik ihren Gestaltungsspielraum mehr und mehr zu verlieren. Wir müssen alles tun, damit sich unsere Demokratie nicht endgültig in eine Oligarchie und Plutokratie verabschiedet.

 

18.12.07 Bevölkerung in neue Klassenkämpfe treiben?

Leserbrief an die PNP zur Meldung, dass die Linke in Bayern vom Verfassungsschutz beobachtet wird (nicht abgeschickt!)

 

Linke Parteien bekämpft man nicht durch Bespitzelung, sondern in dem man sie überflüssig macht und dem "Raubtier Kapitalismus" die Fangzähne zieht und die Krallen feilt. Wenn bei uns die reichsten zehn Prozent fast zwei Drittel des gesamten Volksvermögens besitzen, die ärmste Hälfte dagegen fast nichts, - wenn mehr als die Hälfte des Einkommens in Deutschland nicht aus Arbeit erwirtschaftet wird, sondern aus Kapital, - wenn über vier Fünftel der deutschen Spitzenmanager aus den oberen drei Prozent der Gesellschaft stammen und ein aus dem Feudalismus stammendes Schulsystem nach wie vor schon die kleinen Kinder aussortiert, - wenn für Wirtschaftskriminelle ein Ablasshandel eingeführt wird usw., dann werden die Völker wieder in neue Klassenkämpfe getrieben. Müssen sich die Tragödien des letzten Jahrhunderts wiederholen, nur weil geschichtslose Gier den Verstand benebelt?  Wenn man liest, dass die 30 größten Konzerne Deutschlands mehrheitlich ausländischen Investoren gehören und fast 50 Prozent aller Dax- Aktien in fremder Hand sind, dann scheint die Politik ihren Gestaltungsspielraum schon weitgehend verloren zu haben. Man sollte dann nur so ehrlich sein und zugeben, dass die Demokratie über weite Strecken von Oligarchie und Plutokratie abgelöst worden ist.

 

14.12.07 Chronische Sichtverengung

Leserbrief an BBR zum Artikel "Von Demographie, Rentenlöchern und Schokolade"

 

 Die Raschelhüschens dieser Welt leiden offenbar unter chronischer Sichtverengung und tun so, als würde die Wirtschaftsleistung heute, wie in grauer Vorzeit, nur von Menschen erbracht, die das Sozialsystem alleine zu finanzieren haben. Tatsächlich wird jede Leistung heute auch durch Erkenntnisse und Erfindungen der früheren Generationen geschaffen. Mit deren Hilfe wird rationalisiert und automatisiert und menschliche Arbeitskraft immer weniger benötigt. Gleichzeitig wird aber immer mehr erwirtschaftet. Wie eine Studie jüngst ergab, haben sich davon aber 60 Prozent des Vermögens in den Taschen von nur 10 Prozent der Bürger gesammelt, deutlicher kann sich das Versagen eines Systems wohl nicht zeigen. Sozialleistungen, wie Renten, gehören auf jeden Fall an die wirkliche Wertschöpfung eines Gemeinwesens gebunden, nur so können die Gewinne aus der Automatisierung mit herangezogen werden.

 

Hier soll auch einmal an das Fazit beim "Global Braintrust" erinnert werden, zu dem sich 1995 in den USA die großen Führer aus Politik und Wirtschaft getroffen haben. Zwanzig Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung, so hieß es dort, würden zukünftig ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten, um alle Waren zu produzieren und die nötigen Dienstleistungen zu erbringen, der Rest der Menschen sei zumindest aus wirtschaftlicher Sicht unnötig..."

 

Nun, da kann einem ja Angst werden, beim heutigen eiskalten Effizienzwahn, der ja noch immer von der alten tierischen Gier gespeist wird... Es zeigt aber auch, dass es zu hinterfragen ist, wenn in einem der überbevölkertsten Länder dieser Erde die Wirtschaft immer wieder einer verstärkten Zuwanderung das Wort redet.

 

 

29.11.07 "Schuss in den Ofen?"

Anmerkungen zu den Berichten über den beabsichtigten Filterzwang für Herde und  die Forderung des TÜVs nach jährlichen Hauptuntersuchungen für ältere Autos.

 

Umweltschutz ist heute immer mit Kaufen verbunden. Um den Autoabsatz anzukurbeln werden ältere Autos mit immer neuen Steuern belastet, nun will sie auch der TÜV noch zusätzlich abkassieren, natürlich immer nur aus Gründen des "Umweltschutzes" und der "Sicherheit".  Söder wollte vor einiger Zeit ab 2020 sogar alle Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten, das heißt, zig Millionen von Autos durch neue ersetzen. Der Energie- und Ressourcenverbrauch kommt bei dieser offensichtlichen Lobbyarbeit nicht vor, ebenso wenig der entstehende Abfall. Fachleute haben für die Herstellung eines Auto etwa 25 Tonnen Abfall errechnet, das entspricht etwa dem Hausmüll eines ganzen Lebens.

Nun sollen auch die Ofenheizer abkassiert werden, denn den Schornsteinfegern stinkt es schon lange, dass sie zwar saubere Gasheizungen jedes Jahr messen dürfen, der neue Trend zum Kaminfeuer sich aber noch nicht angemessen in ihrem Geldbeutel bemerkbar macht. Und wie bei Dieselautos werden auch bei Öfen tolle Filter versprochen. Das gibt neue Umsätze, so wie seinerzeit durch die Einführung der Katalysatoren. Die kleinen sparsamen Autos wurden damit ausgerottet und der Trend zu stärkeren Motoren beschleunigt. Dass Kats ihre Reinigungswirkung aber erst nach etwa dreißig Kilometern erbringen und die meisten Fahrten im Kurzstreckenbereich liegen, hat die Politik nicht interessiert.    

 

Aber haben nicht technische Neuerungen die Luft- und Gewässerverschmutzung in Deutschland seit der Vereinigung so beachtlich gesenkt? Nun, viel von diesem Erfolg geht wohl auf das Konto der Umstellung von Kohle und Öl auf Erdgas, den Löwenanteil bringt aber die Verlagerung von "schmutziger Produktion" in Billiglohnländer. 

 

Dieses ernüchternde Resümee heißt aber keinesfalls nicht nach umweltfreundlichen Techniken zu streben. Bei den meisten Gerätschaften ist es aber ökologisch sinnvoll, sie solange es geht zu nutzen, bei Neuanschaffungen aber dann sparsamere und saubere Geräte zu kaufen.

 

 

20.11.07 Recht auf würdevollen Tod

Leserbrief an die PNP zum Artikel "Wie viel Sterbehilfe ist erlaubt"

 

Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde, aber auch das Recht auf einen würdevollen Tod. Wer schwer erkrankt das erste wählt, dem gehört geholfen, auch durch großzügige Gabe von allem, was ihm die Schmerzen und die Angst nimmt, er gehört menschlich begleitet, am besten durch Angehörige oder ersatzweise durch Hospizvereine. Wer es aber nicht erträgt, ein hilfloses Medizin- oder Pflegeobjekt zu sein und sich den Tod herbeisehnt, dem wird Hilfe bis heute vorenthalten, im Gegenteil wird oft das Martyrium noch künstlich verlängert. Die beschworene Gefahr von Sterbehilfe ist sicher ein heikles Thema, doch wenn die Einwände von denen kommen, die sich an der Fortführung der Leiden goldene Nasen verdienen, dann ist Skepsis geboten. Es leben heute ganze Wirtschaftszweige von unseren letzten Lebensjahren und wohl jeder kennt Fälle, wo aussichtslos Kranke mit immer neuen "Therapien" gequält wurden und werden, damit  sich, wie es scheint, medizinische Gerätschaften amortisieren usw. Auch die Kirche, die sich nicht zuletzt auf der Verzweiflung der Menschen vor dem Tod gründet, lehnt Hilfestellungen als "nicht vereinbar mit der Übergabe seiner selbst in die liebende Hand Gottes" ab. In meinen Ohren klingt das nur unbarmherzig.

 

18.11.07 Egoistisch und unsolidarisch

Kommentar in „Freigeisst.de“zum Lokführerstreik und zur Politik der Gewerkschaften

 

Die Lokführergewerkschaft streikt, um für ihre Berufsgruppe höhere Löhne durchzusetzen. Sie nutzt ihre Macht für ihre Zwecke und macht damit nichts anderes, als im letzten Jahr etwa die Krankenhausärzte, die auch nicht um gerechtere Verteilung der Einkünfte gestreikt haben, sondern um ein größeres Stück vom Kuchen, das die Allgemeinheit bezahlen muss. Ist das in Ordnung, wenn Standesvertretungen, die sich frech Gewerkschaften nennen, die Öffentlichkeit erpressen? Was ist mit all jenen Berufen, die nicht an Schlüsselpositionen sitzen und unter den steigenden Preisen genau so leiden? Was ist mit den Rentnern, den Arbeitslosen, den Sozialhilfeempfängern? Aus dieser Sicht betrachtet, ist derart egoistischer Streik nicht zu billigen. Aber ist nicht die ganze moderne Welt ungerecht? Die großen Konzerne  belohnen ihre Manager mit Phantasiegehältern, wenn sie  Arbeitsplätze wegrationalisieren, die Politiker erhöhen ihre Diäten selber, die Energiekonzerne erhöhen die Preise, trotz Milliardengewinnen, und die  Landwirtschaft, lässt Getreide verheizen, verdieseln und verstromen, um Engpässe auf dem Lebensmittelmarkt zu erzeugen um ihren Ertrag zu erhöhen... Man kann hinsehen, wohin mal will, überall herrscht die alte Gier und das Ellbogenprinzip gilt überall, wo freier Markt herrscht, von den Spekulanten an der Börse gar nicht zu reden. Gerecht ist das sicher alles nicht, deswegen sind den Lokführern ihre Erpressungsversuche, unter denen die Bevölkerung leidet, vielleicht auch nicht vorzuwerfen. Warum sollen ausgerechnet sie vernünftig sein und solidarisch mit ihren nicht Lokführerkollegen und den übrigen Arbeitnehmern? Solange wir in einem System leben, in dem sich jeder selbst als der Nächste sieht, kann man ihnen wohl auch nichts vorwerfen. Nur müssen sie wissen, dass sie sich als Gewerkschaftler durch ihre Vorgehensweise zum Teil dieses ungerechten Systems machen und dem ursprünglichen Gewerkschaftsgedanken damit spotten. Aber haben die Gewerkschaften nicht schon lange ihre alten Ideale begraben? Haben sie schon irgendwann gestreikt, etwa um keine Vernichtungswaffen herzustellen, mit denen anderswo Kollegen totgeschossen werden? Haben sie schon einmal den Bau von Atomanlagen bestreikt, obwohl bis heute keiner weiß, was mit dem radioaktiven Müll passieren soll? Oder wann haben sie dafür gestreikt funktionale, energiesparende Autos zu bauen und keine Rennmaschinen für Angeber? Oder warum erstreiten sie nach wie vor prozentuale Lohnerhöhungen und treiben damit aktiv das Auseinandertriften der Einkünfte voran?

Wenn sich heute 60 Prozent des Vermögens in unserem Land in der Hand von zehn Prozent der Bevölkerung befinden, dann ist das auch das Ergebnis von 60 Jahren Gewerkschaftsarbeit und "christlicher" und sozialdemokratischer Politik.

 

3.11.07 Abgekocht

Leserbrief an die PNP zum Artikel "Bild dir meine Meinung"

 

Die vom Chefredakteur der Bild-Zeitung so verteufelte "Generation 68" waren der vermutlich bedeutsamste humanistische Pendelschlag des 20.Jahrhunderts. Das Pendel schlug vielleicht in einigen Bereichen zu weit aus, doch es war die Gegenreaktion auf das, was an Unmenschlichkeit vorher passiert war und damals aktuell passierte. muss ich an den Völkermord in Vietnam erinnern? Oder an die atomare Geiselnahme der Völker durch die Atommächte? Oder die Notstandsgesetze, die ja nur ein Vorspiel für die heutige Bespitzelung der Bürger waren? Die in den letzten Kriegs- und Nachkriegsjahren Geborenen, tatsächlich nur ein kleiner Teil dieser Generation, nahmen die neue Demokratie und die Menschenrechte beim Wort und hielten den alten Nazis, Pharisäern und Geschäftemachern den Spiegel vor die Nase und versuchten den alten Mief mit frischer Luft zu vertreiben. Sie waren der gärende Most, ohne den es keinen Wein gibt! Kai Diekmann hat sicher nie gegärt, er scheint - um im Bild zu bleiben - schon frühzeitig abgekocht worden zu sein...

 

 

8.10.07 Straßen trennen und zerstören

Leserbrief an den BB-Viechtach

 

„Straßen verbinden und sind ein Symbol für den Weg zu Gott“ sagte ein Geistlicher bei der Einweihung der Thalersdorfer Umgehungsstraße. Dies mag in alten Zeiten so gewesen sein, doch heute verbinden Straßen schon lange nicht mehr, sie zerschneiden die Welt von Mensch und Tier und sind ein Symbol für die fortschreitende Zerstörung der Heimat und der alten Sozialstrukturen. Zumal in Bayern, das eines der dichtesten Straßennetze der Welt hat, auf denen nichts weniger als eine Art Krieg herrscht.

 

Was sich z. B.  am letzten Sonntag auf der B 11 auf der Zwieseler Umgehungsstraße abspielte, sollte als Beispiel dafür genügen, wie ein ehemals beschauliches Tal vom Durchgangsverkehr zerstört wird. Eine Blechlawine, fast ohne Unterbrechung, wälzt sich um Zwiesel herum. Wer zu Fuß mit Kindern oder einem Tier die Straße überqueren will, spielt mit seinem Leben und erkennt, dass Straßen zu unüberwindlichen Gräben werden können. Motorradfahrer, meist hordenweise auftretend, donnern durch wie die Tiefflieger. Wenn einer überholt, überholen alle, wie durchgeknallte Herdentiere. Mit Geschwindigkeiten, die weit jenseits der erlaubten 100 km/h liegen, machen sie den Asphalt zur potentiellen Todeszone. Und diese verantwortungslosen Raser sollen alle auf dem Weg zu Gott sein? Von München auf den Arber zum Kaffeetrinken? Von Straubing nach Celesna Ruda mal schnell zum Tanken oder ins Bordell? Und die Einheimischen flüchten in ihren Blechkisten woanders hin, dort suchend, was sie zu Hause verloren haben. Wir sollten endlich begreifen: Neue Straßen locken neuen Verkehr und wenn unsere kleingegliederten Täler zu Transitbahnen verkommen, dann ist das unser Ende als Urlaubsregion. Möge das schöne Zellertal vor diesem Schicksal bewahrt bleiben!    

 

28.9.07 Der Schuldenpräsident

Leserbrief an die PNP zum Bericht "40 Milliarden mehr für Kriege"

 

George W. Bush hat so viele Schulden gemacht wie 42 Präsidenten zusammen vor ihm. 8 Billionen sollen es laut einem ARTE-Bericht sein und jedes Jahr kommen 800 Milliarden neu dazu. Die größte Wirtschafts- und Militärmacht ist erstmals auch der weltgrößte Schuldner. 162 000 Soldaten schlagen sich mit dem von Bush angerichteten Chaos im Irak herum, dazu weitere 180 000 Männer und Frauen privater "Dienstleister", deren Operationen im Dunklen bleiben und die tatsächlichen Kosten des Kriegs verschleiern - nicht nur, was Dollars angeht, sondern vor allem, was Menschenleben betrifft. 

Bis auf die Hinrichtung von Saddam Hussein wurde kein Kriegsziel erreicht, wenigstens dieser Hauptzeuge amerikanischer Verstrickung in seine Verbrechen wurde beseitigt... Ansonsten regieren heute im Irak die Mullahs, Bushs Unrechtspolitik hat das Feuer des islamischen Fundamentalismus erst richtig entfacht. Will Bush in seinem letzten Amtsjahr mit seinen weiteren beantragten Milliarden dieses Feuer noch zu einem Weltbrand schüren, etwa in dem er den Iran doch noch angreift? Insgeheim vielleicht hoffend, dass in diesem Feuer auch die Schulden verbrennen? 

 

 

26.9.07 Nur strukturkonservativ

Leserbrief zum Kommentar von Alexander Kain in der PNP  "Abreibung für Pauli?" (nicht abgeschickt)

 

Alexander Kain nennt die CSU in seinem Kommentar "wertkonservativ". Da könnte man grad so eine Katze als Vegetarier bezeichnen, nur weil sie manchmal ein wenig an Gras herumkaut. Die CSU ist eine strukturkonservative Wirtschaftspartei, deren Führungskräfte - wenn man etwa ihre diversen Einkommen zu Grunde legt - faktisch als Angestellte großer Unternehmen Politik machen, die wirklichen Werte, also gesunde Umwelt, Erhalt der Heimat usw. gibt es nur in ihren Sonntagsreden. Im echten Leben wurden und werden diese Werte laufend merkantilen Zwecken geopfert, ich erwähne nur RMD-Kanal, Wackersdorf, Donauausbau, dritte Startbahn, vom zerstörerischen Straßenbau und der Landwirtschaftspolitik gar nicht zu reden. Der  Flughafen, das Symbol des materialistischen Zeitgeistes, trägt zurecht den Namen des großen Vorsitzenden, denn der hat durch Bayern schrecklicher gewütet, als etwa Trenck, der Pandur...

 

Auch die Reaktionen auf Frau Paulis Kasperltheater sind typisch für Strukturkonservative. Wäre die CSU wertkonservativ, würde sie etwa auf die Bayerische Verfassung hinweisen, die Kinder als das köstlichste Gut eines Volkes bezeichnet. Und Kinder sind der wertkonservative Zweck der Ehe, denn Kinder (aber auch Alte und Kranke) brauchen für ihr Gedeihen verlässliche Partnerschaften und Familienstrukturen, nicht nur sieben Jahre, sondern ein Leben lang. 

 

 

3.9.07 Gegen die Natur

Leserbrief an die PNP zu den Berichten über den neuerlichen sexuellen Missbrauch von Kindern durch einen katholischen Geistlichen.

 

Wenn einer einen Computer mit einer falschen Software betreibt, wird er damit keine Freude haben. Nicht anders ist es, wenn Religionen von ihren Mitgliedern Dinge verlangen, die ihrer Natur widersprechen. Der Vatikan maßt sich genau solches an und verweigert seinen Dienern ihre Geschlechtlichkeit und damit das Natürlichste auf der Welt. So wird es immer wieder vorkommen, dass Priester geistig krank und letztlich straffällig gegen ihnen anvertraute Kinder werden. Mit dem Zölibat lästert die Katholische Kirche Gott und die Natur mehr, als dies ein Heide jemals könnte.

 

 

11.8.07 Nur Luft im Fundament?

Leserbrief an die PNP zum Artikel "Alarm an den Börsen: Weltweit Einbrüche" (Titel wurde von Redaktion geändert in „Nur Spielhöllen“)

Es ist wieder einmal Zeit an Brechts Spruch zu erinnern, dass ein Bankraub nichts ist, im Vergleich mit der Gründung einer Bank... Wieder einmal zeigt sich, dass die Börsen dieser Welt nur Spielhöllen sind und Teile unseres Wirtschaftens alleine auf Finanzblasen basiert. Manche Konzerne sind an der Börse so hoch eingeschätzt, dass sie ihre jetzigen Gewinne über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte auf dem gleichen Niveau halten müssten, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Und es zeigt sich die Hohlheit der Sprüche vom freien Markt und vom Unternehmerrisiko: Bankrotte Banken werden mit öffentlichen Geldern gerettet, ihre gierigen Manager werden sich vielleicht eine Weile auf einen Golfplatz zurückziehen müssen.... Aber so ist es normal bei uns: Gewinne werden privatisiert, Verluste "sozialisiert". Man denke nur einmal an die Praxis der "Hermes-Kredite", bei denen der Staat das Risiko für Auslandsgeschäfte übernimmt. Das zum Dank etwas von den Gewinnen abgegeben wurde, hat man noch nie gehört.

 

 

30.7.07 Atome spalten in Gottes Namen?

Kommentar in freigeisst.de

 

Der Papst macht Werbung für Atomkraft. Das ist so grotesk, dass man es fast nicht glauben kann. Aber dann erinnert man sich, was aus dem Vatikan in den letzten Jahren alles so an Unglaublichem kam: Die Unterstützung von George Bush bei der letzten Wahl. Wer Carry wählte, dem sollte die Kommunion verweigert werden. Oder die Seligsprechung von Kaiser Karl, der im 1. Weltkrieg Giftgas einsetzen ließ. Oder die Abstrafung des Geistlichen Jon Sobrino aus El Salvador, weil dieser sich für ein menschenwürdigeres Leben im Diesseits einsetzte. Dann die beständige Predigt gegen Geburtenkontrolle, bei einer weiter explodierenden Weltbevölkerung. Kürzlich die Rückholung des lateinischen Abrakadabra in die Kirchen und die Diskriminierung anderer Kirchen, dass diese keine solchen seien...

Doch mit dem Einsatz für die Kernspalterei schlägt der Papst dem Fass den Boden aus. Erwartet er demnächst den Weltuntergang? So dass es keine Rolle spielt, wenn die gegenwärtigen Generationen – um noch eine Weile so hirnlos und verschwenderisch weiterwursteln zu können – ihren Kindern eine nuklear verseuchte Erde hinterlassen?

 

 

12.7.07 Militarisierung

Leserbrief an PNP zum Standpunkt "Überdreht" von 10.7.

 

"Bundeswehreinsatz im Innern, warum nicht?" schreibt Herr Fuchs. Nun, wir haben ja schon Kostproben davon bekommen. Das Parlament wurde im Vorfeld von Heiligendamm dazu belogen. Tatsächlich wurden Spähpanzer, Tornados und Phantom zur Ausspähung von Bürgern eingesetzt, die ihren Unmut über einige der versammelten Staatsoberhäupter zum Ausdruck bringen wollten, an dessen Händen das Blut von ungezahlten Menschen klebt. Verteidigungsminister Jung hatte nur zwei Tornadoeinsätze erlaubt, tatsächlich brachten es 14 Kampfflugzeuge auf 23 Stunden Einsatz. Wenn es wirklich so war, ist die Regierung nicht mehr Herr im eigenen Haus. Und nun fordert Innenminister Schäuble die Lizenz zum vorbeugenden Töten, gekaperte Flugzeuge wollte er ja früher schon abschießen lassen...

Ist das noch unsere alte freiheitliche Republik oder will man uns sukzessive an Leben unter Kriegsrecht gewöhnen? Die Bespitzelung der Bürger wird immer totaler, am Ende wird von unserer Freiheit nichts mehr übrigbleiben außer der Freiheit Geschäfte zu machen. Jeder Mensch mit demokratischer Gesinnung und etwas Geschichtsbewusstsein sollte sich erinnern, wohin eine schleichende Militarisierung der Gesellschaft führt.

 

 

06.06.07 Notwendiger Mystizismus?

Anmerkungen zu Frau Holls Leserbrief im Bayerwaldboten Regen (nicht abgeschickt)

 

Frau Holl kritisierte die albern-populistischen Bemerkungen eines Geistlichen bei der Erstkommunion und sagte sinngemäß, das Christentum brauche zum Überleben Mystizismus.

Nun, das glauben vermutlich die Zeremonienmeister aller Religionen, denn alle ihre mystischen Rituale, Verkleidungen, geheimnisvoll klingenden Formeln und ihrem suggestivem Einhämmern in die Köpfe haben nur den Zweck den Verstand auszuschalten. Wenn dies auch das Christentum braucht, dann ist es mit ihm nicht weit her. Hat nicht Jesus gegen das Geplapper der Heiden gewettert und mit dem Vaterunser ein Beispiel für ein individuelles Gespräch mit Gott gegeben? Das ausgerechnet dieses Beispiel in den Kirchen üblicherweise runtergeleiert wird, zeigt, wie die Religionen sich über die Vorgaben ihres Gründers hinwegsetzen, von Jesus Forderung nach Feindesliebe und Geringschätzung des Mammons gar nicht zu reden. Über die Kommunion selber darf man erst recht nicht nachdenken, denn das symbolische „Aufessen seines Gottes oder das Trinken seines Blutes“, scheint mir kannibalischer, also heidnischer Natur zu sein. Es steht zudem im Widerspruch zu der Kernaussage von Jesus, dass man Gott nur dienen kann, in dem man sich um seine Mitmenschen kümmert. „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder tut, das tut ihr mir.“ Klarer kann man es nicht sagen. Wer in diesem Sinn Christ sein will, braucht keinen Mystizismus. Einig bin ich mit Frau Holl in der Ablehnung des Kalauers über Hostien und Spaghetti des kritisierten Geistlichen bei der Erstkommunion. Das hatte schon etwas von Comedy.

 

 

23.5.07 Aussichtloser und moralisch verwerflicher Krieg

Leserbrief an die PNP

 

Afghanistan sei nicht besetzt, behauptet Außenminister Steinmeier und wenn die deutschen Tornados Luftschläge durch die USA vorbereiten helfen, bei denen Zivilisten umkommen, dann ergibt sich daraus keine Mitschuld für unser Land. Aufwachen! Die deutsche Regierung ist mit der Entsendung der Tornados in den Krieg eingetreten, vasallentreu auf der Seite der USA, die erst viele Jahre die Taliban einen blutigen Stellvertreterkrieg gegen die Russen führen ließen und nun seit über sechs Jahren einen eben solchen gegen die Taliban führen und dabei vor allem die afghanische Bevölkerung treffen!

Alle Fachleute sagen, dass die Taliban mit militärischen Mitteln nicht zu bekämpfen sind. Die Wirtschaft liegt noch immer am Boden, boomen tut alleine der Opiumanbau, von dem 90 Prozent des Weltanbaus heute in Afghanistan stattfinden, er hat sich seit 2001 verzehnfacht! Die neu eingesetzte Elite sahnt den Großteil der ausländischen Hilfe ab und hat ein kriminelles Netzwerk aus Schiebung und Begünstigung errichtet. Die Frauen verschleiern sich auch heute noch und wer die Religion wechseln will, wird zum Tode verurteilt.

Am Hindukusch wird ein aussichtloser und moralisch verwerflicher Krieg geführt, der uns nichts angeht. Ich schäme mich dafür, dass mein Land sich daran beteiligt. Niemand wird einmal sagen können, er habe das alles ja nicht gewusst.

 

 

6.5.07 Globaler Amoklauf

Leserbrief an die PNP zu den Artikeln vom 5.5.07 "Klima: Nur noch acht Jahre Zeit zur Umkehr"

 

"Wir sollten uns nichts vormachen, eine rechtzeitige Abwendung von unserem kopflosen, die Erde zerstörenden Lebensstils ist wenig realistisch. Selbst gewaltige Einsparungen und Verbesserungen werden durch die noch immer wachsende Weltbevölkerung wieder ausgeglichen, dies ist die seit Jahrzehnten bekannte Hauptproblematik. Die zweite ist, dass bei den "Kräften des Marktes auf Grund seiner Gesetzmäßigkeiten Zukunftsüberlegungen niemals eine Rolle spielen können". Dieser Satz stammt von Herbert Gruhl, der in seinem offenbar in Vergessenheit geratenen Buch "Ein Planet wird geplündert", die heutige Entwicklung schon in den siebziger Jahren beschrieben hat. Die Menschheit befindet sich nach wie vor auf einem Amoklauf, dessen Ziel die Ausrottung der eigenen Art zu sein scheint." 

 

19.4.07 Wie Blinde von Farbe

Leserbrief an die PNP zu den Artikeln „Katholische Bischöfe für Kinderkrippen“  und dem Bericht über die Maischberger-Runde

 

Frau Maischberger hat einen erst wenige Wochen alten Säugling und demonstriert aller Welt, dass sie wegen dessen Versorgung ihren TV-Job nicht auszusetzen gedenkt. Ob absichtlich oder nicht, sie gibt damit ein unverantwortliches politisches Signal. Und in ihren Fernsehdebatten dürfen sich dann Experten zustimmend zur kollektiven Kleinkindererziehung äußern, wobei letztes Mal einige davon wie Blinde von der Farbe redeten... Auch die geschätzte Marianne Koch führte aus, wie toll sich Erzieherinnen in den Krippen um die Kleinsten kümmerten. Offensichtlich ist ihr nicht bekannt, dass in Krippen überwiegend pädagogische Hilfskräfte und Praktikanten tätig sind, selbst erfahrene Kinderpflegerinnen sind die Ausnahme, weil die Träger vorwiegend mit billigen Berufsanfängern oder Zeitarbeitskräften arbeiten, die zudem so sehr mit Wickeln, Füttern und Hygienearbeiten beschäftigt sind, dass für Zuwendung und Förderung kaum Zeit bleibt. Wobei wir bei den Bischöfen wären, die ja die überwiegende Zahl von Kindergärten betreiben und sich das Geschäft mit der Krippenerziehung nicht von ihrem wackeren Kollegen Mixa verderben lassen wollen. Zum Schluss noch ein Argument aus der Maischberger Runde: Das "Massenexperiment DDR" habe ja wohl die Unschädlichkeit der Kinderkrippen bewiesen. Nun, als die vielleicht schlimmste Nebenwirkung bei Menschen, die kein oder nur mangelhaftes Urvertrauen aufbauen konnten, wird in Fachkreisen die Bindungsunfähigkeit genannt. Die hohen Scheidungszahlen in den neuen Bundesländern könnten damit durchaus in Zusammenhang stehen. Doch wer seinen Egoismus für Emanzipation hält, wird wohl kaum zu viel über die Folgen für die Kinder nachdenken.

 

 

15.3.07 Aussichtsloser Krieg

Leserbrief an die PNP zum heutigen Kommentar "Entscheidung am Hindukusch"

 

Im sechsten Jahr der Besetzung Afghanistans zieht nun auch Deutschland mit der Entsendung der Tornados nibelungentreu in den Krieg. Doch die Taliban sind mit militärischen Mitteln nicht zu bekämpfen, für jeden Getöteten stehen zehn neue auf. Die Wirtschaft liegt noch immer am Boden, was alleine boomt ist der Opiumanbau, 90 Prozent des Weltanbaus findet heute in Afghanistan statt, er hat sich seit 2001 verzehnfacht. Nach UN-Schätzungen macht Heroin 52 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Die neu eingesetzte Elite sahnt den Großteil der ausländischen Hilfe ab und hat ein kriminelles Netzwerk aus Schiebung und Begünstigung errichtet. Und das Volk? Es leidet wie eh und je.

Die Frauen verschleiern sich wie immer und wer die Religion wechseln will, wird zum Tode verurteilt.

Während sich die Wirtschaftslage nicht verbessert hat, richten sich zugleich die Militärschläge der Nato oft gegen unschuldige Zivilisten, was auch die wohlgesonnensten Afghanen zu Gegnern macht. Das Resümee: Am Hindukusch wird ein aussichtloser und moralisch verwerflicher Krieg geführt. Ich schäme mich dafür, dass mein Land sich nun auch noch daran beteiligt. Kein Deutscher wird hinterher sagen können, er habe das alles ja nicht gewusst.

 

 

15.3.07 Lateinische Zauberformeln kehren zurück

Kommentar in freigeisst.de

So kennen wir unseren Kardinal Ratzinger: erzkonservativ und weltfremd. Als Papst hat er nun wieder Kostproben seiner Anschauung gegeben, erst strafte er den Geistlichen Jon Sobrino aus El Salvador ab, weil dieser sich für ein menschenwürdigeres Leben im Diesseits einsetzte, nun holt er die lateinische Messe zurück, die das 2. vatikanische Konzil vor fast fünfzig Jahren abgeschafft hat. Was daran christlich sein soll, wenn die Pfarrer wieder ihr geheimnisvoll klingendes lateinisches Abrakadabra zelebrieren dürfen, bleibt sein Geheimnis. Beide Entscheidungen offenbaren die Katholische Kirche als eine im Grunde inhumane und undemokratische Institution.

 

 

4.3.07 Umweltschutz a la CSU

Kommentar in freigeisst.de


Wenn die CSU von Umweltschutz redet, geht es immer nur um technische Neuerungen, klar, sie vertreten ja die Wirtschaft und die will verkaufen. So will Söder ab 2020 alle Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten, danach sollen nur noch Wasserstoffautos oder Hybridfahrzeuge fahren dürfen. Das heißt, er will zig Millionen von Autos durch neue ersetzen. Der Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Herstellung kommt in Söders Rechnung nicht vor. Nehmen wir nur den Müllberg, der bei der Produktion der Fahrzeuge entsteht. Während das Neufahrzeug selbst etwa 1 Tonne wiegt, bleibt allein am Ort der Eisenerzgewinnung für die erforderlichen Bauteile aus Eisen und Stahl ein 9 Tonnen schwerer Abraumberg zurück. Die Abfälle aus der Aluminiumproduktion sind 7 mal größer als die Endprodukte. Rechnet man alle Abfälle bis hin zu den Verpackungen der Kleinteile zusammen, so ergeben sich durchschnittlich 25 Tonnen Abfall pro Auto. Verglichen damit wirkt unsere jährliche Pro-Kopf-Menge an häuslichen Abfällen - etwa 300 Kilogramm - fast nebensächlich, denn der Kauf eines Autos wiegt 83 Jahre "Hausmüllproduktion" auf, also den Hausmüll eines ganzen Lebens. Bayerns designierter Ministerpräsident Beckstein äußerte sich ähnlich wie Söder. Er erklärte, Spar- und Verzichtsappelle     brächten die Klima-Debatte nicht weiter. Aufgabe Deutschlands sei es vielmehr, durch Forschung einen niedrigeren Energieverbrauch zu erreichen.
Etwa so wie beim Katalysator? Bei dieser Neuerung hat die Industrie gerne mitgemacht, doch Katalysatoren erfüllen ca. erst nach dreißig gefahrenen Kilometern ihre Reinigungswirkung,. Leider werden die meisten Autos auf Kurzstrecken betrieben, so dass der Kat seine versprochene Wirkung überhaupt nicht erfüllen kann. Doch mit der Einführung des Kats wurde die kleinen, spritsparenden Autos, wie etwa Citroen 2CV und der Renault R4, quasi ausgerottet, denn durch die mit dem Kat verursachte geringere Motorleistung und die Verteuerung wurde ihr Bau eingestellt. Rentiert hat sich diese Art von "Umweltschutz" nur für die Hersteller. Aber so ist es überall, die Politiker vertrauen darauf, dass neue Technologien die Rettung bringen. Übrigens verbrauchen Autos die ersten 4 Kilometer umgerechnet bis zu 40 Liter Sprit pro Kilometer. Durch einen Verzicht auf das Auto bei Kurzstrecken könnten große Einsparungen und viel Entlastung der Umwelt erzielt werden.
Doch retten kann uns nur eine bescheidene Lebensweise und unendlich mehr, als alle technischen Neuerungen - die ich für nötige Neuanschaffungen auch berücksichtigt haben will - könnten durch soziokulturelle Reformen in ihrer Wirkung durch ein Vielfaches übertroffen werden. Zudem sollte einmal klar gesagt werden, dass die beachtliche Senkung der Luft- und Gewässerverschmutzung in Deutschland seit der Vereinigung vor allem durch Verlagerung von "schmutziger Produktion" in Billiglohnländer erreicht wurde.

 

1.3.07 Den Kapitalismus menschenwürdig zu gestalten

Kommentar in freigeisst.de

"Die Einstimmigkeit, mit der sich Vertreter der bürgerlichen Parteien über Christian Klars Grußwort vor Grauen schüttelten, hatte etwas ritushaftes. Dabei ist seine Metapher, dass jedes Land "vom Himmel herab gezüchtet wird", wenn es sich dem freien Markt widersetzt, leider eine zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit. Besser als "Haltet den Beelzebub" zu rufen, sollte die empörten Parteienvertreter endlich anfangen, den Kapitalismus menschenwürdig zu gestalten: Er muss den Menschen Arbeit geben, von denen sie leben und sicher ihre Familien versorgen können, vor dem Gesetz müssen alle gleich sein und keiner darf sich mit Geld freikaufen können, alle Kinder sollen sich nach ihren Möglichkeiten entwickeln können und nicht nach dem Geldbeutel ausgesiebt werden. Der Kapitalismus muss beweisen, dass er die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren kann, andere Kulturen toleriert und in Frieden sich entwickeln lässt. Wer gegen den Sozialismus ist, muss endlich von seinen Zinserträgen und dem von Maschinen erwirtschafteten Gewinn einen angemessenen Anteil in die Sozialkassen zahlen. Wer aber die Menschen wieder in neue Klassenkämpfe treiben will, der kann so weiterraffen, wie es gegenwärtig geschieht, doch sollte er sich nicht wundern, wenn er die Völker in ihrer Not wieder in den Sozialismus zwingt und irgendwann auch wieder neue Klars schafft."

 

27.2.07 Schande für uns

Leserbrief an die PNP

 „Nichts Schlimmeres gibt es für Menschen- und Tierkinder als die Trennung von der Mutter. Erst wenn die Kinder von sich aus die Distanz suchen und zeitweise andere Menschen, meist andere Kinder, der Mutter vorziehen, ist der früheste Zeitpunkt gekommen, wo die Mutter längere Zeit weg darf und auch andere Erwachsene ihre versorgende Rolle übernehmen können. Frauen, die gegen diese Regel verstoßen wollen, sollten sich besser keine Kinder zulegen. Es ist ein kopfloses Geschwätz, ,man soll den Familien die Entscheidungsfreiheit geben‘, denn zuerst haben erst einmal nur die kleinen Kinder Rechte. Erst wenn die erfüllt sind - und diese Zeit fliegt geradezu vorbei -, dann kommen die Eltern wieder dran. Und in der Rückschau werden sie die paar Jahre, die sie sich ihren Kindern gewidmet haben, als die schönste und wertvollste Zeit ihres Lebens betrachten. Dass heute viele Frauen aber keine Wahl haben und aus wirtschaftlicher Not ihre Kinder in fremde Hände abgeben müssen, ist eine Schande für unsere Zivilisation.“

 

21.2.07 Schluss mit negativer Auslese

Leserbrief an die PNP zur Situation an den bayerischen Schulen/ wurde nicht abgedruckt!

Zur bayerischen Schulmisere ein paar Vorschläge. 1. Spätere Selektion. Zehn, mindestens acht Jahre sollten alle Schüler gemeinsam einen Schultyp besuchen, wobei aber schon früher erkennbare Interessen und Talente in Schwerpunktgruppen gefördert werden müssen. 2. Durchfallen nicht mehr wegen Schwächen in einem Fach. Es ist dumm und kontraproduktiv, wenn heute deswegen jungen Menschen alle Chancen auf Studium und Karriere zerstört werden. Manchmal scheitern Schüler auch an bestimmten Lehrern. Niemals darf ein Lehrer alleine über Durchfallen entscheiden. 3. Große schöpferische Leistungen wurden selten von angepassten Musterschülern vollbracht. Es ist ein verhängnisvoller Irrtum, dass man mit Zensurendruck und Stoffpauken eine "Elite" heranziehen kann. Tatsächlich wird so negative Auslese betrieben. Oft waren es Außenseiter und einseitige Begabungen, die die Entwicklung der Menschheit voranbrachten. Manchmal erwuchs gerade aus einem Handicap eine überragende Kompensation in anderen Bereichen. Auch aus diesem Grund ist frühzeitige Auslese verhängnisvoll. 4. Eine humane und erfolgreiche Schule braucht eine gleichberechtigte Förderung von Kopf und Hand und sozialen Kompetenzen. Improvisationsfähigkeit, Problemlöseverhalten und Teamfähigkeit müssen Priorität haben vor allem Detailwissen und Stoffpauken.

 

14.2.07 Moderner Ablasshandel

Kommentar in freigeisst.de

     

Es gab einmal eine Zeit, da konnte man sich für Bares von seinen Sünden freikaufen, man nannte das Ablasshandel. Die Katholische Kirche hatte sich diese raffinierte Art des Geldverdienens ausgedacht. Wie wir wissen, hat das den Augustinermönch Martin Luther sehr aufgebracht, es kam zur Kirchenspaltung, die bis heute andauert. Heute gibt es wieder Ablasshandel, nicht weniger frech und vermutlich nicht weniger folgenreich. Die deutsche Justiz gestattet es, dass sich reiche Gauner mit einer Geldstrafe freikaufen können, was auch noch den Vorteil hat, dass die Hintergründe der Verbrechen, in die andere reiche Leute und Politiker verwickelt sind, gar nicht lange aufgerollt werden. Wie soll ein demokratischer Staat, der sich ja nicht zuletzt auf die tragende Säule der unabhängigen Justiz gründet, da auf Dauer bestehen können?

Dann gibt es den internationalen Ablasshandel in Sachen Vergiftung unserer Atemluft. An Staaten werden "Verschmutzungskontingente" vergeben, mit denen reger Handel betrieben werden kann. Da können zum Beispiel Wälder und Savannen gegen Industriedreck aufgerechnet werden. Mich erinnert das an den Gaunerdeal, wo irgend jemand Mondgrundstücke verkauft, die ihm gar nicht gehören...

Den neusten Ablasshandel hat sich der deutsche Umweltminister Gabriel ausgedacht, wer fliegt soll an eine Umweltadresse Geld überweisen, als Entschädigung für seine Umweltsünde.

 

13.2.07 Das dreigliedrige Schulsystem, ein vordemokratisches Relikt aus der Kaiserzeit

Leserbrief an die PNP zu den heutigen Artikeln "CSU will klares konservatives Profil" und das Stoiberzitat von Seite 2 "Das Wertkonservative ist der substantielle Kern unserer Partei" / wurde nicht abgedruckt

Wäre die CSU wertkonservativ, wie Edmund Stoiber dies behauptet, dann sähe es an bayerischen Schulen anders aus. Ich habe viele Jahre Schüler sozialpädagogisch betreut und reichlich Erfahrung mit Kindern und Enkelkindern und weiß, was für Dramen sich an den Gymnasien abspielen, wie die schöpferischsten und kritischsten Schüler an diesem vordemokratischen Relikt aus der Kaiserzeit leiden und oft zerbrechen. Wer Kinder schon nach der 4. Klasse aussortiert und nicht erst nach der 10. wie in anderen Ländern, der ist nicht wert-, sondern so strukturkonservativ, dass es grad kracht! Sonst wären die Klassen viel kleiner und nicht Fachidioten würden sich um die Kinder kümmern, sondern ausgebildete Pädagogen, wie man sie an Grund- und Hauptschule findet. Und wie bei den Kindern ist es in allen Lebensbereichen. Nicht um die wirklichen Werte geht es der CSU, sondern nur um die Konservierung von Strukturen und Pfründen. PS: Selbstverständlich gibt es auch an den Gymnasien gute und humane Lehrer, ihre Möglichkeiten sind aber durch die Schulstrukturen sehr beschränkt.

 

9.2.07 Pfui, Herr Schily, pfui, Herr Steinmeier, pfui, Herr Schröder....

Kommentar zum Fall Kurnaz in freigeisst.de

Wie sich die rotgrüne Regierung im Fall des von den Amerikanern in ihre Folterhölle Guantanamo verschleppten Deutschtürken Kurnaz verhalten hat, gehört zum Widerlichsten, was von der deutschen Politik in letzter Zeit so bekannt wurde, und "das will was heißen, denn die Übelkeit will kaum mehr weichen..."

Erst wurde Kurnaz von deutschen Beamten in Afghanistan misshandelt, dann half man ihm nicht, als er nach Guantanamo gebracht wurde, wie es aussieht, hat man ihn sogar vier Jahre dort gelassen, obwohl er, da er als unschuldig galt, freigekommen wäre. Dass man ihn dann nicht wieder nach Deutschland einreisen lassen wollte, weil er länger als ein halbes Jahr außerhalb Deutschlands war, ist geradezu eine bürokratische Teufelei!

Und dass der verantwortliche Außenminister der SPD, Frank Walter Steinmeier, heute sagt, dass er heute genau wieder so handeln würde, und ihn SPD- Kollegen dabei auch noch unterstützen, wird der Sozialdemokratie noch lange anhängen, vermutlich werden sie das nie mehr los. Und dass Otto Schily, der Exgrüne und Ex-SPD Innenminister bei diesem Spiel auch mitmacht, macht mich am allermeisten betroffen, denn ich einfältiger Mensch habe den feinen Herrn vor 22 Jahren beim Politischen Aschermittwoch in Vilshofen mit meinen Liedern umrahmt und unterstützt. Es gab eine Zeit, da war ich stolz darauf, dass ich mit Joschka Fischer und Otto Schily so große Auftritte hatte bestreiten dürfen, damals in den friedensbewegten Zeiten, Mitte der Achtziger. Heute zähle ich diese Auftritte mit zu den Tiefpunkten meines Lebens.

 

3.2.07 Vertreter? Ja, aber keine Volksvertreter!

Kommentar in freigeisst.de

 

In einem Leserbrief las ich neulich die überaus zutreffende Formulierung, dass unsere Volksvertreter wohl eher als „Versicherungsvertreter“ seien, denn bei der eben beschlossenen Gesundheitsreform vertraten sie vor allem die privaten Krankenversicherungen und deren Profite. Wie wahr! Doch sie sind auch Apotheker- und Pharmazievertreter, deren total überhöhte Profite sie werden weiterhin garantieren. Und sind Autovertreter, denn gerade hat die Bundeskanzlerin den von der EU geforderten niedrigeren Abgasgrenzwerten den Kampf angesagt, da in Deutschland vor allem protzige Raserschlitten produziert werden. (Sie will sich auch weiterhin für das unbeschränkte Rasen auf den Autobahnen einsetzen). Und sie sind Tabaksvertreter, denn sie verhindern seit Jahren ein Rauchverbot im öffentlichen Raum. Sie sind die Vertreter der Großagrarier und der zum Himmel schreienden Massentierhaltung und bald haben sie mit ihrer Politik die letzten kleinen Landwirte ausgerottet. Sie machen Politik für die Energiekonzerne, die Rüstungsindustrie, die Atomindustrie, die Banken und Börsenhaie. Sie subventionieren die Reichen und schaffen ihnen immer neue Steuerschlupflöcher. Sie verteilen an alle ihre Auftragsgeber das Geld der kleinen Leute. Sie sind eine Schande für unser Land!  

 

2.2.07 Nicht zu gewinnen

Leserbrief an die PNP zu dem Bericht vom 31.1.07 über das schiitische Aschura-Fest und die geplante Entsendung von Tornados nach Afghanistan, wurde von der PNP nicht gedruckt!!

     

In einer Satire habe ich vor Jahren einmal das Bild eines Volkes gezeichnet, in dem sich die Bürger mit einem Hammer gegen den Kopf schlagen, weil ihnen die Werbung einredete, das tue gut und mache frei. Wenn ich jetzt die blutigen Bilder vom schiitischen Aschurafest sehe, wo eine Religion ihre Kinder anleitet, sich mit Schwertern selber die Kopfschwarte zu zerschneiden, dann ist wieder einmal klar, dass keine Übertreibung der Wirklichkeit gerecht werden kann. Diese perverse Religiosität, die schon Kinder quält und sukzessive zum Blutvergießen abstumpft, geschieht heute unter amerikanischem Schutz im Irak. Und in Afghanistan werden von der NATO faktisch die dort noch immer geltende Todesstrafe für religiöse Konvertiten und der Opiumanbau geschützt. Wie es aussieht wird die Bundesregierung diesen Wahnsinn, der in hundert Jahren nicht verändert werden kann, bald auch noch mit Kampfflugzeugen unterstützen. Wir Deutschen werden auch das einmal zu verantworten haben, auch wenn wir nie mitentscheiden durften.

 

 

26.1.07  Justiz verhindert Aufklärung

Leserbrief an PNP zu den heutigen Artikeln zum Hartz-Urteil, wurde von der PNP nicht gedruckt!!

 

Was die Hinrichtung Saddam Husseins und der Freikauf von Peter Hartz miteinander zu tun haben? Der eine wurde hingerichtet, damit die Hintergründe seiner wirklich großen Verbrechen nicht noch offengelegt werden müssen, die er als Vasall der USA begangen hat, und der andere konnte das Gericht mit einer großen Geldsumme bewegen, den VW-Sumpf nicht zu erhellen. In beiden Fällen, so grundverschieden sie sind, verhinderte die Justiz weitere Aufklärung. So braucht sich niemand zu wundern, wenn auch über weitergehende Motive spekuliert wird, denn dass Hartz, bzw. die von ihm vertretene Industrie, ohne Gegenleistung 2,6 Millionen dem Betriebsratschef und Genossen zuwendete, wird wohl niemand glauben. Gibt es vielleicht eine Verbindung zu den Hartz-Gesetzen? Wer hat Hartz in den später nach ihm benannten Ausschuss gehievt, um dort den Sozialabbau durchzudrücken? 

Vielleicht hätte gerichtliche Aufklärung viele dieser Fragen in Luft aufgelöst, nun bleiben sie unbeantwortet. 

 

17.1.07 Angemessene Biberdichte anstreben

 Leserbrief an den BBR zum heutigen Artikel "Biber: Dem Nager geht es noch richtig gut"

 

"An einem Stamm kann ein Biber wochenlang knabbern", heißt es in dem Artikel. Nun, das "kann" er wohl, aber wie immer wieder zu beobachten, legt ein Biber oft noch mehrere weitere Bäume um. Ob aus Freude am Baumfällen oder um sich mehrfach abzusichern, weiß ich nicht. Aber wie wir Menschen scheint auch der Biber oft nicht genug zu kriegen und zerstört so langfristig seine eigene Lebensgrundlage. Vor einigen Jahren zählten wir über 30 frisch gefällte Espen im Bereich des Regener Kammerls. Zwischen Zwieseler Kläranlage und Stausee finden sich praktisch keine Pappeln mehr, keine Weiden und auch keine wilden Apfelbäume. Auch die Schwarzach aufwärts nähern wir uns diesem traurigen Zustand. Alleine die gerbstoffreichen Erlen und harzigen Nadelbäume scheint der Biber lange zu verschmähen. Wer in einer Welt leben will, in der es die freundlichen Ufergehölze nicht mehr gibt, sonder nur noch die vergleichsweise finsteren Erlen und Fichten, der kann der uneingeschränkten Ausbreitung des Bibers das Wort reden. Ich glaube aber, wir sollten die Sache nicht wieder einmal übertreiben und besser eine uns angemessene Biberdichte anstreben. 

 

30.12.06 Rache an einem Abtrünnigen

Leserbrief an die PNP zur Hinrichtung von Saddam Hussein, wurde von der PNP nicht gedruckt!!

Dass Saddam Hussein ein furchtbarer Mensch war, wird niemand bestreiten. Aber viele seiner Verbrechen hat er in US-amerikanischem Auftrag begangen, etwa den Krieg gegen den Iran. Saddam war Washingtons Speerspitze gegen das Mullah-Regime in Teheran. Und das Giftgas, dass er einsetzte, wurde ihm vom Westen geliefert. Auch dass er als Angehöriger der Sunniten die Bevölkerungsmehrheit der Schiiten oder die Kurden unterdrückte, hat in Washington niemanden gekümmert. Erst als Saddam selbständig Politik zu machen begann, vor allem als er die Ölindustrie verstaatlichte, drehte sich der Wind. Von da an ließ man ihn ins offene Messer laufen. Das Ergebnis: Hunderttausende Tote nach zwei Kriegen, ein blutiger Bürgerkrieg, am Ende ein dreigeteilter Irak? Insgesamt ein Sieg für die Mullahs, erkämpft durch George W. Bush.

Nun wurde Saddam hingerichtet. Zweifellos in amerikanischem Auftrag, doch auch Teheran jubelt. Doch was passiert mit denen, in deren Auftrag er gemordet hat?

 

21.12.06 Rote und schwarze Pharisäer

Leserbrief an die PNP

 

Da wird ein Arbeitsloser, der den Schneid besaß den Landesfürsten und Obersozi Kurt Beck, auf seine Mitverantwortung für die Lage auf dem Arbeitsmarkt anzusprechen, in Stammtischmanier öffentlich angeraunzt, er solle sich erst waschen und rasieren, so als wenn die Massenarbeitslosigkeit eine Folge von Unrasiertheit und mangelnder Hygiene sei und nicht von einer verklüngelten und anarchistischen Wirtschaftspolitik. 

Wie würde Beck sich fühlen, wenn er öffentlich als schmutzig und verkommen beschimpft würde? Gilt der Artikel 1 des Grundgesetzes, wo es um die Menschenwürde geht, nur für Arbeitsplatzbesitzer oder gar nur für Reiche? Die SPD hat wenig Glück gehabt mit ihren Vorsitzenden. Gerhard Schröder, war faktisch ein Kanzler der Industrie, nun Kurt Beck, der Biedermann aus der Pfalz, der auch schon vergessen hat wo er herkommt. Ist das ein Beispiel dafür, wie er die neuen Wählerschichten gewinnen will, in dem er Spieß- und Kleinbürgern nach dem Mund redet?

 

Übel kann einem werden, wenn man von der schenkelklopfenden Zustimmung von Politikerkollegen, wie etwa dem CSU- Abgeordneten Straubinger liest, der in dem Arbeitslosen sofort einen "eklatanter Sozialschmarotzer" ausmachte, weil dieser sich für die Beleidigung nicht auch noch bedankte. Oder bezahlte Moralisten, wie Fernsehpfarrer Fliege, die sich auch begeistert zeigten von Becks verächtlichem Spruch.

 

24.11.06 Systematisches Killertraining

Leserbrief an die PNP zu den Berichten über Killerspiele und den jüngsten Amoklauf eines Schülers      

Da die meisten Gewehre im Krieg nicht (gezielt) abgeschossen werden, weil bei den meisten Menschen die Tötungshemmung auch auf Distanz in Kraft bleibt, bemühen sich Militärs seit langem, das Töten spielerisch einzuüben und so Verstand und Gewissen auszuschalten. Von der US-Army ist bekannt, dass diese Konditionierung systematisch durch Killerspiele geschieht. Da der moderne Krieg, der ja immer ein feiger Krieg ist, vom sturen Knöpfedrücken lebt, wird das eben eintrainiert. Junge Leute absolvieren dieses hirnlose Training heute freiwillig. Wenn dann noch weitere ungünstige Bedingungen dazu kommen, laufen sie Amok. Zudem zeigen auch die meisten Vorbilder in Film und Fernsehen keine anderen Möglichkeiten der Konfliktlösung. Ebenso wenig tut dies die Kanonenbootpolitik unserer Staaten.

 

23.11.06 Grausames Schlachten richterlich erlaubt

Kommentar in freigeisst.de

Das Recht auf grausame religiöse Rituale stellt die deutsche Justiz über den Tierschutz und das ethische Empfinden der meisten Menschen. Normalerweise wird jeder bestraft, der Tiere absichtlich quält. Doch wenn barbarische religiöse Vorschriften sagen, dass Tieren ohne Betäubung die Gurgel durchzuschneiden ist, dann ist das etwas anderes. Die Religionen haben heute noch immer Narrenfreiheit, weil Politik und Justiz auf diesem Auge blind sind. Man nehme nur etwa das Beispiel der Beschneidung von Kleinkindern. Wenn einer in diesem Land absichtlich Kinder verletzt, dann kommt er zurecht ins Gefängnis. Wenn aber Religionen die Geschlechtsteile von Babys verstümmeln um sie als Mitglieder zu markieren, dann ist das erlaubt. Nichts anderes ist es, wenn der Papst Geburtenkontrolle verteufelt, obwohl sich die Menschen in hundert Jahren versechsfacht haben und die Überbevölkerung diese Erde zerstört. Doch die Religionen dürfen das. Ich habe es in anderem Zusammenhang schon einmal gesagt: Die Religionen sind heute der vielleicht größte Hemmschuh für eine friedlichere Welt und ein gutes globales Miteinander. Sie fordern zwar allesamt ständig Toleranz für sich, etwas was ihnen selber von ihrem Wesen her - sie sind alle totalitär - völlig fremd ist.

 

21.11.06 Missbrauchter Volkstrauertag

Kommentar in freigeisst.de

 

Schon als Jugendlicher habe ich es nicht begreifen können, warum  am Volkstrauertag Soldaten an den Kriegerdenkmälern strammstehen dürfen, denn der Gedenktag soll ja an die Opfer erinnern und vor der Kriegerei mahnen. Bürgermeister und Pfarrer beschwören in ihren Reden auch immer wieder aufs Neue das Grauen der Kriege und betonen, dass wir die Lehre daraus nie vergessen dürfen - und daneben stehen junge, martialisch bewaffnete Soldaten stramm. Vor vierzig Jahren habe ich mir das so zusammengereimt, dass der Volkstrauertag von politisch interessierter Seite und ewig Gestrigen eben missbraucht wird, wie so vieles andere auch. Aber heute gehören die Redner meiner Generation oder der meiner Kinder an und junge Soldaten werden schon wieder als Kanonenfutter für Machtpolitik und Wirtschaftsinteressen in vielen Ländern der Erde missbraucht.

 

30.10.06 Der wahre Skandal

Leserbrief an die PNP zum Bericht: "Deutsche Auslandseinsätze auf dem Prüfstand"

Die breite Erregung über die hirnlosen Spielereien einiger dumpfer Bundeswehrsoldaten mit menschlichen Gebeinen scheint mir wenig ehrlich zu sein, denn wird ähnliches nicht jedes Jahr bei Halloween spielerisch eingeübt? Spielt nicht auch die Kirche mit den Gebeinen ihrer Heiligen? Und wo blieb die Aufregung über die Leichenfledderein eines von Hagens? Und wer empört sich über den ganzen menschenverachtenden Gewalt- und Gruseldreck aus dem Fernsehen, der unsere Kinder immer mehr verblödet? Wir leben in einer immer dekadenter werdenden Zivilisation und dass wir fernen Völkern irgendetwas Positives bringen könnten - mit Waffengewalt noch dazu - ist ein Witz. Der wahre Skandal ist, dass wir deutsche Soldaten - gegen unser Grundgesetz! - überhaupt in fremde Ländern schicken. "Die Nato ist eine sich selbst finanzierende Fremdenlegion im Dienste Amerikas!" zitierte neulich Peter Scholl-Latour, einen amerikanischen Journalisten. Da scheint mir der Hund begraben zu sein und es wäre schön, wenn auch zu diesem Skandal der Blätterwald einmal rauschen würde.

 

26.10.06 Posse von EU-Bürokraten

Leserbrief an Bayerwaldboten zu einem Bericht über Ohrmarken

Keiner der zahllosen Gammelfleischskandale wurde durch Ohrmarken verhindert. Spätestens, wenn man Fleisch ein paar Mal verarbeitet oder über Grenzen verschiebt, werden die Ohrmarken zur hilflosen Posse von EU-Bürokraten.

Man zwickt Kälbern und Kitzen Nummernschilder in die Ohren, die fast größer sind als die Ohren selber, und macht sie so zur computer- und bürokratentauglichen Ware. Wenn ein Tierhalter dann seine Weidetiere artgerecht hält und sie Buschland abweiden lässt, dann bleiben sie immer wieder mit den Ohrmarken im Gestrüpp hängen und zerreißen sich die Ohren, wie beigefügtes Foto belegt. Ich habe mich deshalb schon einmal an die frühere Landwirtschaftsministerin Künast gewandt, aber keine Antwort erhalten. Bei Herrn Seehofer wird es vermutlich auch keinen Zweck haben, denn die Bürokratie hat sich längst verselbständigt und hat immer mehr alles Leben im Griff.

 

6.10.06 Die Donau darf nicht weiter zerstört werden!

Leserbrief an die PNP zum Thema Donauausbau

Schon in vielen Leserbriefen wurden überzeugende ökologische und wirtschaftliche Gründe gegen die weitere Kanalisierung der Donau genannt, die Lobbyisten der Schifffahrt und der Staustufenbauer- und betreiber beharren aber stur auf ihren Ausbauplänen. Für mich ist die freifließende Donau einer der wertvollsten Schätze unserer bayerischen Heimat. Als einer, der die Donau seit Jahrzehnten immer wieder mit dem Kajak befahren hat, weiß ich aus eigener Anschauung, was etwa zwischen Regensburg und Straubing, Vilshofen und Passau unwiederbringlich zerstört worden ist. Die Verwirtschaftung Bayerns hat ein unerträgliches Maß erreicht, und doch scheint es der Wirtschaft niemals genug zu sein! Unser Land ist im Fortschrittsrausch und der Geldgier der letzten Jahrzehnte zubetoniert und zerschnitten worden, man sehe sich nur einmal an, was seit Jahren mit den fruchtbarsten Flächen in Donau- und Isartal passiert! Die Oberbayern ließen das mit ihrer Heimat niemals machen, ihre Gewässer sind ihnen zu Goldeseln geworden! Aber auch anderswo sind Flussschleifen geschätzte touristische Sehenswürdigkeit, etwa die Schlögener Schlinge in Österreich oder die Saarschleife bei Saarlouis. Und was macht man bei uns in Niederbayern? Was hat man den wunderbaren Donauschleifen in Straubing gemacht? Was will man mit der Mühlhamer Schleife machen? Durchstechen - und so unwiederbringlich unsere Naturschönheiten zerstören...

Wer sehen will, wie schön es heute noch an der Donau zwischen Deggendorf und Vilshofen ist, der kann sich die Fotoserie von malerischen Ansichten an der noch freifließenden Donau auf meiner Website (µwww.hgeiss.de§) ansehen. Vielleicht können Bilder besser als Worte verdeutlichen, was wir bei einem Ausbau verlieren würden.

 

16.9.06 Besser vor der eigenen Tür kehren

Leserbrief an die PNP zur umstrittenen Papstrede in Regensburg

Da die katholische Geschichte gespickt ist mit den furchtbarsten Beispielen für die unheilige Allianz von Religion und Gewalt, begreife ich nicht, dass der Papst hier auf den Islam zurückgreift, er hätte besser erst vor der eigenen Tür gekehrt. Ebenso wenig verstehe ich die Behauptung, dass der Gott des alten Testamentes und Vernunft irgendetwas miteinander zu tun haben sollen. Der Gott von Juden, Christen und Moslems hat die Menschen, die ja nach göttlichem Bilde geschaffen sein sollen, dafür kollektiv bestraft, dass sie sich artgemäß verhielten und "vom Baum der Erkenntnis" aßen. Erst hat er sie aus dem Paradies vertrieben und - als sie sich dort wieder nicht in seinem Sinne verhielten - mit der Sintflut ertränkt. Dann hat er von Abraham verlangt, dass er ihm seinen einzigen Sohn töte usw. Später einen Pakt mit einem "auserwählten Volk" geschlossen, ihm ein bewohntes Land verheißen und die "Ausrottung" der Kanaaniter befohlen... Die Grundsteine der drei großen Religionen sind Willkür und Einschüchterung. Jesus hat sich mit seiner Forderung nach Feindesliebe davon zu lösen versucht, doch seine Nachfolger haben sich darum wenig geschert und sich mit den Mächtigen verbündet und diese unterdrücken und beschwichtigen bis heute damit viele Völker der Erde. Die Religionen sind heute der vielleicht größte Hemmschuh für eine friedlichere Welt und ein gutes globales Miteinander. Sie fordern zwar allesamt ständig Toleranz für sich, etwas was ihnen vom ihrem Wesen her völlig fremd ist. Und trotzdem begeistern und fanatisieren sie nach wie vor die Massen, das macht wenig Hoffnung auf ein kollektives Vernünftigwerden.

 

1.9.06 Zynisch und makaber

 Leserbrief zum Artikel in der PNP vom 31.8.06 "Darf Getreide verheizt werden?

 

In einer Welt, in der täglich etwa 100 000 Menschen verhungern, ist es zynisch und makaber, wenn bei uns Getreide, also quasi Brot, verheizt oder in Strom verwandelt wird.

Doch auch von der Energieeffizienz ist das Ganze, zumindest beim Getreideanbau, eine Augenwischerei. Wenn meine recherchierten Zahlen stimmen, wurden 1940 pro verbrauchter Kalorie bei der manuellen Feldarbeit etwa  zweieinhalb Kalorien an Nahrungsmitteln erzeugt, 1974 betrug das Verhältnis  bereits 1:1. Vermutlich sind hier die  Energieverschwendung für die globalen Transporte und die Herstellung der immer größeren Landmaschinen noch gar nicht berücksichtig. Die moderne Landwirtschaft verbraucht also mehr Energie als sie erzeugt und ein immer größer werdender Teil unserer Lebensmittel wächst in den Böden der Armen.

Allein die 12 EG-Staaten haben 1990 fast 30 Mio. Tonnen Futtermittel aus Entwicklungsländern importiert. Schon heute ist unser Land der größte Importeur von Nahrungsmittel und wie es aussieht, wird unsere Abhängigkeit von fremden Erzeugern weiter zunehmen. "Das muss so sein!", sagt die Industrie. "Wie sollen diese Länder unsere Maschinen kaufen können, wenn wir nicht ihre Agrarprodukte kaufen?" Auch Weltbank und UNO fordern den Abbau von Handelshemmnissen und verschließen die Augen vor dem Raubbau in den Tropen und Subtropen und den sozialen und ökologischen Verwerfungen, die mit den globalen Nahrungsverschieberein verbunden sind. Ein Großteil der Nahrungs- und Futtermittelexporte ist alleine durch den Zwang zum Schuldendienst bedingt, ein Instrument, das die Peitsche der Kolonialherrn abgelöst hat.

 

29.8.06 Waffenschein für Worte?

Leserbrief zur heutigen Meldung in der BBZ "Betrunkener nicht mehr ansprechbar "

 

Manchmal wünscht man sich "einen Waffenschein für Worte, von der gemeinen Sorte..."

Da wird ein betrunkener Mann, den die Polizei ins Krankenhaus bringt, in der Lokalzeitung als "Trunkenbold" tituliert. Ja, wo samma denn! Wenn der Verfasser dieser Beleidigung selber noch nie einen Rausch gehabt haben sollte, freue ich mich für ihn und wenn seine Lebensumstände ihn bislang vor Alkoholismus bewahrt haben, dann sollte er sich freuen. Aber er sollte einen Unglücklichen nicht auch noch öffentlich beleidigen.

 

5.8.06 An ihren Früchten erkennen

Kommentar in freigeisst.de

 

„Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon!" So knapp und klar hat es Jesus ausgedrückt, die unsoziale Politik der Union steht in krassem Widerspruch dazu. Wenn man die "C-Parteien" an ihren Früchten zu erkennen versucht, dann kann es nicht anders sein, als dass das "hohe C" vor allem für Capital steht und weniger für christlich. Obwohl bereits die Hälfte aller Güter des Landes nur einem Prozent der Bürger gehören, darf BDI-Chef Thumann auf einem CSU-Forum so tun, als ginge die "Insolvenzreife Deutschlands" auf zuviel Sozialstaat zurück und nicht auf die Raffgier der Unternehmen, die im Lande abkassieren wo es geht und die Gewinne dann trickreich dem Fiskus und den Sozialkassen entziehen. Und wenn die Merkel-Regierung die Forderung nach einer EU-Resolution zu einem sofortigen Waffenstillstand im Libanon mit verhinderte, dann ist das letztlich ebenfalls eine Politik des großen Geldes, die Israel diesen mörderischen Krieg überhaupt erst ermöglicht. Tote Kinder, Ölpest, zerstörte Schulen, Brücken und Krankenhäuser? Bedauerliche Kolateralschäden. Ich schäme mich für unsere Regierung.

 

1.8.06 Bundesregierung verhindert EU-Resolution gegen den weiteren Massenmord im Libanon

Kommentar in freigeisst.de

Die Bundesregierung verhinderte zusammen mit England, Tschechien und Polen eine Resolution der EU, die im Libanon einen sofortigen Waffenstillstand fordert! "Insbesondere Deutschland und Großbritannien haben dabei Insidern zufolge verhindert, dass eine "sofortige Waffenruhe“ gefordert wurde, was möglicherweise die USA brüskiert hätte", schreibt die PNP. Und da die USA schon zweimal die Verurteilung Israels im Weltsicherheitsrat verhindert haben, bleiben auch Merkel und Blair auf dieser Linie, dies obwohl heute klar ist, dass Israel im Auftrage oder mit Billigung der USA diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt. Als Bürger schäme ich mich von einer solchen vasallentreuen Regierung vertreten zu werden. Das Veto zieht unser Land mit in den Konflikt, denn wer ein Unrecht nicht einmal zu verhindern sucht, wird der nicht selber zum Mittäter?     

 

22.07.06 Juden sind immer Opfer und nie Täter...

Leserbrief zu dem Artikel in der PNP vom 22.7.06 "Die Schuldfrage darf nicht an Israel übergeben werden"

           

Was es derzeit von Seiten der Bundeskanzlerin, des amerikanischen Präsidenten und des Zentralrates der Juden in Deutschland an Aussagen zum Krieg Israels gegen den Libanon gibt, ist geradezu eine Beleidigung des Verstandes und des ethischen Empfindens. Nun bin ich alles andere als ein Nazi und Juden sind mir grad so lieb wie alle anderen Menschen, aber mit dem gegenwärtigen Krieg stellen sich ihre Führer und diejenigen, die sie unterstützen, außerhalb der zivilisierten Weltgemeinschaft.

Seit vierzig Jahren führt Israel Krieg gegen die meisten seiner Nachbarn. Es besetzte und besiedelte fremdes Land, vertrieb Millionen von Menschen und behandelt die im Gazastreifen und Westjordanland verbliebenen Palästinenser faktisch wie Gefangene. Wenn die so unterdrückten und bestohlenen Völker sich gegen die Besatzung wehren, dann sind sie Terroristen. Doch wer die israelischen Untaten, die gegen alle Regeln der Völkergemeinschaft verstoßen, als solche benennt, bricht ein Tabu, das in der westlichen Welt als ungeschriebenes Gesetz gilt und ungefähr sagt, dass Juden immer Opfer sind und nie Täter.

Natürlich haben Juden unter den deutschen Nazis unbeschreibliches Leid erfahren, doch das berechtigt ihre Nachfahren nicht andere Völker zu bestehlen, zu misshandeln und zu töten.

Über das "Existenzrecht Israels" werde in Deutschland nicht debattiert, das sei Staatsräson, soll Kanzlerin Merkel in diesen Tagen gesagt haben. Nach meinem Verständnis steht aber über dem Existenzrecht von Staaten, das Existenzrecht der Menschen. Und das gilt für Israelis und Palästinenser. Wenn ich dann ebenfalls in diesen Tagen von einem intelligenten Nahostexperten den Begriff hörte, dass Israel das Recht habe, "das Land seiner Väter zu verteidigen", dann ist das wieder so eine verlogene Phrase. Nach dieser Logik könnte beinah jeder Fleck dieser Erde sich von Nachfahren früher dort lebender Völker angeeignet werden. Die israelische Bevölkerung hat alleine ein Recht, dort zu leben, wo sie leben, weil es dies seit Jahrzehnten macht und die Kinder, die dort geboren und aufgewachsen sind, nicht mehr vertrieben werden dürfen und sie für das Unrecht, die das ermöglichte, nichts können.

Es war aber ursprünglich alleine koloniale Willkür, die, vielleicht durchaus mit edlen Beweggründen, den über die Welt verstreuten Juden eine Heimat geben wollte, an dem Ort, den sich ihre antiken Vorfahren einmal erobert hatten. Vermutlich wollten die Engländer mit dem Staat Israel quasi einen Schuh in die Tür der islamischen und so ölreichen Welt setzen". Und nach dem 2. Weltkrieg und den Nazigräueln an den Juden, wurde das Projekt "Israel" ein Selbstläufer und die dem Holocaust entronnenen, nahmen sich vor nie mehr wehrlose Beute zu sein und sich nichts mehr gefallen zu lassen. Diesen Zorn bekamen aber die unschuldigen arabischen Bewohner Palästinas ab. Nicht Mitgefühl für andere, vor allem für Schwächere hatte der Holocaust bei den jüdischen Zionisten, den jüdischen Nationalisten, erzeugt, sondern Unbarmherzigkeit und Egoismus. Und so wurden aus Opfern und deren Nachfahren sukzessive Täter, die sich gleichsam in eine Art Amoklauf hinein steigerten.

Mit den gegenwärtigen Bombardierungen Beiruts und anderer Städte und Dörfer (und nach wie vor auch des Gazastreifens), wird in den betroffenen Menschen ein Hass und eine Verbitterung erzeugt, die dazu führen wird, dass jeder ermordete Milizionär durch zehn neue ersetzt werden wird. Was Israel heute macht, wird es auf Dauer zu einem verhassten Fremdkörper im Nahen Osten machen. Aus der Geschichte ist nicht bekannt, dass sich mit Gewalt und Unrecht auf Dauer ein Staat halten lässt, und sei er noch so überlegen gerüstet.

Wie zu lesen, verlassen auch zunehmend Juden den Staat Israel und siedeln nach Amerika oder Europa um. Es ist gut vorstellbar, dass sich die Geschichte nach 2000 Jahren doch wiederholt. Die Juden sind möglicherweise gegenwärtig durch ihre nationalistisch verblendeten Führer dabei ihre Chance auf einen eigenen Staat schon auf mittlere Sicht zu verspielen.

 

20.7.06 "Befahren der Gewässer hat Verfassungsrang

Leserbrief an BBR

 

Erfreulich die Klarstellung von Herrn Blümel, dass die Fischer mit den meisten Kanuten keine Probleme haben, das las sich beim ersten Brief noch etwas anders. Wassersportler und Fischer sollten wirklich versuchen gütlich miteinander auskommen, schließlich sind beide Gruppen Naturfreunde und suchen an den Gewässern Erholung und das Gefühl von Freiheit und Ursprünglichkeit. Missbrauch und Rowdytum muss man gemeinsam verfolgen.

Noch eine Anmerkung zu den fischereirechtlichen Ausführungen: höher als diese Regelungen sind der Artikel 141,3 in der Bayerischen Verfassung angesiedelt, wo es in vorbildhafter Weise heißt: "Der Genuss der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte sind (...) jedermann gestattet."

Tatsächlich behindern Fliegenfischer das Befahren der Gewässer. Anders als Angler am Ufer, wandern sie im Flussbett umher und brauchen für ihr Hobby manchmal die ganze Flussbreite, von der Gefährdung durch die schwirrenden scharfhakigen Leinen ganz abgesehen. Doch haben sich darüber schon einmal Kanuten empört? Die Fliegenfischer sollten sich deshalb lieber ein wenig ruhiger verhalten, denn sie sind es, die toleriert werden wollen. Vermutlich weil ihr Tun auf wackeligem Boden steht, versuchen sie durch Klageschriften und Übertreibungen in der Presse ein Verbot des Bootsverkehrs zu erreichen. Natürlich werden dann brütende Vögel vorgeschoben, so als wenn diese durch das stundenlange Herumwaten im Flussbett nicht gestört würden."

 

18.07.06 "Anglerlatein?

Leserbrief an Bayerwaldbote Regen zum Leserbrief von Heinrich Blüml zum Thema Fliegenfischer und Kanuten

 

Würde im Leserbrief von Herrn Blüml nicht soviel Rufmord an Kanuten stecken, könnte man ihn als Anglerlatein abtun. Natürlich möchten die Fischer die Gewässer am liebsten für sich allein haben, jeder Schwimmer und Wasserwanderer kennt "ihr Gschau", wenn man sich ihrem Haken nähert und kein Fisch ist. Und dass unter den Bootsfahrern auch manchmal dumme und betrunkene Buben sind, ist vermutlich wahr. Aber man sollte diese seltenen Stammtischmatrosen, die sich im Suff zum "Raften" entschlossen haben, nicht mit Kanuten in einen Topf werfen, die einer der stillsten und sanftesten Sportarten frönen, die es gibt. Rowdies dagegen muss man ins Gewissen reden und wenn sie Flaschen zerschlagen auch einmal anzeigen, wohl jeder Fischer hat sein Handy dabei und die Sünder können ja nirgends abbiegen... Meine Beobachtung als passionierter Flusswanderer ist übrigens eine völlig andere, nämlich dass man an den allermeisten Tagen überhaupt keinen Kanuten zu sehen bekommt, die Fliegenfischer dagegen wachsen wie die Pilze aus dem Wasser. Die Zeit, wo es mehr von ihnen gibt als Forellen im Regen, scheint nicht mehr fern... Und würde man die Fische zwischen Kanuten und Fischern wählen lassen, dann wäre ihr Votum wohl klar. Und die aufgeschreckten Wildenten? Wer Enten kennt, weiß, wie wenig sie Menschen ernst nehmen, Fischer sollten das am besten wissen."

 

 14.7.06 Beschämend 

Leserbrief an die PNP  zu den Berichten "So nah sind sich Deutschland und die USA" und "Charmeoffensive", Wurde nicht abgedruckt!!!

 

Ist Kanzlerin Merkel nicht die Repräsentantin eines Landes, dessen Bürger in der Mehrzahl Bushs völkerrechtswidrige Kriege und dessen Gefangenbehandlung und Folterexzesse ablehnen? Ich finde es als empörend in deutschem Namen eine "Wertegemeinschaft" mit diesem unberechenbaren Machtmenschen zu beschreiben und ihn derart untertänig zu hofieren.

Statt ihn nach Den Haag zu schicken, um zu klären ob er nun ein Kriegsverbrecher ist oder nicht, bekommt er gegrilltes Wildschwein und geradezu vasallenhafte Unterstützungserklärungen für seine weitere Politik. Und dies, während Israel seine Nachbarn wieder einmal niederbombt, zweifellos mit Billigung der USA. Es ist zu befürchten, dass dies die vorbereitenden Schläge für den Krieg gegen Syrien und den Iran sind.

 

05.07.06 Ohne jede Warnung

Leserbrief an PNP
Zum Bericht „Zu nah am Gleis: 18-Jähriger wird vom Sog eines Zuges erfasst und getötet“ vom 4. Juli:


„Es ist erstaunlich, dass auf Bahnhöfen nicht öfter Menschen unter die Räder kommen. Wurden früher die Fahrgäste per Lautsprecher vor durchbrausenden Fernzügen gewarnt, so wurde dies, wie so vieles andere, eingespart. Neulich wartete ich bei München auf einem vor Menschen überquellenden Bahnsteig auf die S-Bahn, da donnerte ohne jede Warnung ein Schnellzug auf dem S-Bahngleis durch den Bahnhof, dicht vorbei an Schulkindern und alten Menschen, eine fast apokalyptische Szenerie. Aber auch anderswo agiert die Bahn unverantwortlich. Auf der ursprünglich vor allem für den Gütertransport gebauten Nebenstrecke von Zwiesel nach Bodenmais wurde die Zugfrequenz vervielfacht, trotz etlicher abenteuerlicher Bahnübergänge. Bei einem muss man mit den Vorderrädern auf den Gleisen stehen, um die Bahnstrecke einsehen zu können. Obwohl es bereits zu einem Unfall und ungezählten Beinaheunfällen kam und Anwohner seit Jahren an die Bahn und Behörden appellieren, passierte bis heute nichts.“

 

5.5.06 Nur Quatsch

Kommentar in freigeisst.de

 

So, nun wissen wir es: "Popetown" ist einfach nur Quatsch. Der beliebte "Münchner im Himmel" ist dagegen vergleichsweise radikale  Kirchenkritik...

Und ich habe den "Papst mit dem Maschinengewehr" für eine Anspielung auf die massive Unterstützung des Vatikans für Präsident Bush im Wahlkampf gehalten! Und dies nach zwei Angriffskriegen mit zig Tausenden  von Toten! Rom steht damit in der Mitverantwortung, auch für alle zukünftigen Brände, die Präsident Bush - wie bereits angekündigt - wieder mit Benzin zu löschen beabsichtigt.
Ich empfinde es als haarsträubend, dass Staat und Kirchen im 3. Jahrtausend  noch immer so unheilige Allianzen bilden. Und die CSU will "Blasphemie" sogar  wieder wie im Mittelalter unter Strafe stellen. Doch das ist weder christlich noch freiheitlich. Zudem verdienen Religionen keine schützende Käseglocke, denn sie sind allesamt totalitär, intolerant und antidemokratisch und eines der größten Hindernisse für eine  friedlichere Welt.

 

28.4.06 Käseglocke für Intoleranz?

zum Artikel in der PNP vom 27.4.06 "MTV will Popetown zeigen"

 

Ist ein Comicpapst mit einem Maschinengewehr Satire oder Beleidigung? Ich weiß nicht auf was der Sender MTV abzielt, doch mir fiel dabei der PNP- Artikel ein: "Wie Joseph Ratzinger zum Königsmacher in den USA wurde“. Obwohl US- Präsident Bush zwei Angriffskriege mit Tausenden Toten verbrochen hatte, unterstützte ihn der Vatikan im Wahlkampf massiv. Die amerikanische Kirche wurde angewiesen, jeden von der Kommunion auszuschließen, der den Gegenkandidaten Carry wählt. Der alte und der neue Papst stehen damit auch in der Mitverantwortung für alle zukünftigen Brände, die Präsident Bush - wie bereits angekündigt - wieder mit Benzin zu löschen beabsichtigt.

Ich empfinde es als haarsträubend, dass Staat und Kirchen im 3. Jahrtausend noch immer so unheilige Allianzen bilden. Und die CSU will "Blasphemie" sogar wieder wie im Mittelalter unter Strafe stellen, sollte dies der erste Schritt zur Wiedereinführung des Scheiterhaufen für "Ketzer" sein? Doch das ist weder christlich noch freiheitlich. Zudem verdienen Religionen keine Käseglocke, denn sie sind allesamt totalitär, intolerant und antidemokratisch und eines der größten Hindernisse für eine friedlichere Welt.

 

  

24.4.06 Geschäft mit dem Grauen

Leserbrief zum heutigen Bericht im BB-Viechtach "Monster, Mumien und Mutationen"

 

Man reibt sich die Augen darüber, dass es solche Veranstaltungen überhaupt gibt, geben darf! Eine Stadt, die ein solches reißerisches Treiben in ihrer Stadthalle zulässt, macht sich damit selbst schlagartig zu tiefster Provinz. Dass die PNP- Oberen es offenbar lieben, genüsslich Leichenfledderein zu präsentieren, wissen wir seit der breiten Berichterstattung über von Hagens grausigem Treiben. Unsere ansonsten geschätzte Heimatzeitung begibt sich damit auf das Niveau der Blödzeitung. Wer mit dem Leiden von behinderten Menschen und Tieren sein Geschäft macht, verletzt die Menschenwürde und die Würde der Kreatur.

 

20.4.06 Gesslerhut Lichtpflicht

Leserbrief an die PNP zur Forderung nach genereller Lichtpflicht durch Automobilclubs

Die Lichtpflicht bei unsichtigem Wetter gibt es sowieso, Verstöße dagegen werden aber praktisch nicht verfolgt. muss man deswegen ins andere Extrem verfallen und Licht auch bei Sonnenschein vorschreiben? Dies wäre nichts weniger als ein moderner "Gesslerhut", also unsinnige Willkür, die nur den Zweck hat zu disziplinieren und der Autoindustrie, den Batterieherstellern und den Ölkonzernen weitere Gewinne zu bescheren.

Richtig gefährlich wird das Ganze aber für alle "unbeleuchteten" Verkehrsteilnehmer, denn die generelle Erwartung von Licht führt zu falscher Sicherheit, Gedankenlosigkeit und Raserei. Was eine Lichtpflicht im Stadtverkehr bringen soll, wissen sowie so nur die Götter, bzw. diejenigen, die daran verdienen wollen.

Wir müssen nicht jede Dummheit unserer Nachbarn nachmachen, zumal die Lichtpflicht dort vermutlich durch fadenscheinige Sicherheitsstudien unserer Industrie mit angestiftet wurde, um so sukzessiv auch das "Mutterland" sturmreif zu schießen....

 

19.4.06  Parteien wollen keine eigenständig denkenden Mitglieder

Leserbrief an den BB zum Artikel "CSU-Fraktion schließt langjährigen Stadtrat Josef Preuschl aus"

Wer in eine Partei eintritt, muss seinen kritischen Verstand und sein Gewissen am Eingang abgeben. Dies beweist gerade wieder einmal die CSU beim Ausschluss ihres verdienten Mitgliedes Josef Preuschl. Die Parteien wollen halt nur Mitläufer und keine eigenständig denkenden Menschen, auch wenn das Grundgesetz dies anders möchte. In der Kommunalpolitik haben Parteien deshalb eigentlich wirklich nichts verloren, denn Korpsgeist und Parteidisziplin verhindern oft eine bürgernahe Politik.

 

7.4.06 Kindermangel mit mangelnder Aufklärung abhelfen?

Leserbrief zu Frau von Schnurbeins Ausführungen "Kinderlosigkeit als Unterrichtserfolg?"

Soll dem Kindermangel mit mangelnder Aufklärung abgeholfen werden? Dieses Eindrucks kann man sich bei Frau von Schnurbeins ideologischen Ausführungen aus der Mottenkiste nicht erwehren. Nicht Aufklärung "zerstört ein Volk" (um bei ihrem Ausdruck zu bleiben), sondern die wirtschaftlichen Realitäten und die Lebenswirklichkeit, die Familiengründungen erschweren. Wer hat die alten Familien und Sozialstrukturen zerschlagen, wer zwingt die jungen Menschen immer weiter weg zum Geldverdienen? Auf welchen Konten liegen die 2,5 Billionen Euro Staatsverschuldung und wofür wurden sie verwendet? Für Familien mit Kindern und die schulische Förderung wohl zum geringsten Teil. (Ich habe Jahrzehnte pädagogische Einrichtungen geleitet und habe auch in den "reichen Jahren" nur personellen und räumlichen Notstand erfahren). Wer redet ständig von Elitenbildung und wer will Studiengebühren einführen? Wer verschiebt seine explodierenden Gewinne um den Erdball und entlässt jedes Jahr Hunderttausende und denkt gar nicht daran junge Menschen auszubilden? Wer zwingt mit dauernden Preissteigerungen beide Elternteile zur Berufstätigkeit, in aller Regel zu Lasten der Kinder? Wer hat Millionen von billigen Arbeitskräften ins Land geholt, um das von der Wirtschaft gewünschte Heer von Arbeitslosen zu haben und wer sorgt mit Harz 4 und Ein-Eurojobs, dass immer genug "sozialer Druck im Kessel" herrscht? Wer bläst den Menschen mit allgegenwärtiger Werbung immer schwachsinnigere Wünsche in die Ohren? Und wer ist für den Schund und Dreck verantwortlich, der sich täglich aus den Massenmedien in unsere Köpfe ergießt? Wir brauchen heute nicht weniger sondern viel mehr Aufklärung, doch nicht nur im sexuellen Bereich.

 

18.3.06 Schützengräben verlassen!

Leserbrief an BBZ

 

Seit fast zehn Jahren habe ich mich nicht mehr zum Nationalpark geäußert, einfach weil es mir angesichts des Ausmaßes des Bergwaldsterbens die Sprache verschlagen hat. Die scheinbare Vorsätzlichkeit der unterlassenen Hilfeleistung für den Wald hat mich sehr getroffen und mir manche Illusion zerstört. Und dennoch meine ich noch immer, dass die Entscheidung für die Parkerweiterung richtig war. Der Nationalpark wird bald auch wirtschaftlich nicht mehr wegzudenken sein. Es wird höchste Zeit, dass Gegner und Befürworter ihre Schützengräben verlassen und die weitere Entwicklung kritisch, aber konstruktiv begleiten. Diejenigen, die den Park in den Himmel loben und nicht die geringste Kritik daran vertragen und die Menschen am Liebsten aussperren möchten, müssen ihre Haltung grad so überprüfen wie jene, die den Park am liebsten für alle Waldschäden außerhalb verantwortlich machen würden.

 

Gerade letzteres wird durch die ständige Wiederholung nicht wahrer. Ausgedehnte tote und schwerkranke Waldstücke, etwa am Arber und Rachel, an der Donau oder im Allgäu habe ich schon vor 25 Jahren beobachtet und in Liedern besungen. Dass man heute in den Bergwäldern außerhalb des Parks kaum Baumgerippe sieht, bedeutet nur, dass man die kranken Bäume eben fleißig herausholt. Manche unserer Höhenzüge sind schon beängstigend kahl und auch in Tallagen lassen viele Fichten ihre Zweige wie Lametta hängen.

 

Dass auf den meisten Totholzflächen im Park ein junger Wald nachwächst, kann heute wohl niemand mehr ernsthaft bestreiten. Daran habe ich aber auch niemals gezweifelt, denn wie viel Aufwand ist für die Offenhaltung der Schachten nötig und wie viel zehntausende von Schösslingen müssen da immer beseitigt werden! Und gerade wir Zwiesler wissen, dass die Natur ihre Bäume sogar auf einem Kirchturm wachsen lässt. Gräuelgeschichten, dass auf den Hochflächen keine Vögel mehr leben, kann jeder selber überprüfen, natürlich muss er sich die richtige Zeit dafür aussuchen. Auf dem Weg zum Lusen habe ich an einem frühsommerlichen Regentag soviel Vogelgesang erlebt, wie man es sonst nur in einem Auwald hört.

 

15.3.06 Vernünftig für wen?

Leserbriefes zum Artikel vom 15.3.06 im Wochenblatt "Unternehmerische Vernunft gegen Anwohnerbedenken"

 

Ist es vernünftig, wenn eine Baufirma ohne das nötige biologische Know-how eine Biogasanlage von gewaltigen Ausmaßen betreiben will, und die zu vergärende Biomasse von weit her kaufen und die zigtausend Tonnen an Rückständen auch wieder fremd entsorgen muss?  Ist es vernünftig oder unverantwortlich, ein derartiges Monstrum per Internet aus der Oberpfalz steuern zu wollen? Ist es vernünftig ein Gefahrenanlage, pseudogesichert durch hässliche Schutzzäune, im Kur- und Tourismuszentrum Zwiesel in unmittelbarer Nähe zu einem Sport- und Erholungsgebiet zu bauen und damit weitere touristische Entwicklungen unmöglich zu machen? Ist es vernünftig, unmittelbar am Kleinen Regen mit so gewaltigen Mengen an Gärbrühe zu hantieren? (Man erinnere sich nur an die Überschwemmung eines ganzen Dorfes, weil ein kleiner Güllebehälter platzte). Nein, mit Vernunft hat das alles nichts zu tun. Die Baufirma hat alleine die mögliche Rendite durch den Stromverkauf im Auge, der Tourismus und die Minderung der Lebensqualität für die Anwohner und der Wertverlust ihrer Anwesen interessiert sie überhaupt nicht. Doch privater Vorteil darf nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Die abgedruckte Luftaufnahme zeigt bildhaft, wie mit Zahlen getrickst wird, denn nicht der weiteste Abstand zur Wohnbebauung ist relevant, sondern der kürzeste. Und schon werden aus 200 Metern nur noch etwa 130 Meter. (Wie ich hörte, soll der Mindestabstand selbst kleinerer Anlagen zu Wohngebieten demnächst sogar auf dreihundert Meter erhöht werden.)  Und die Beteuerungen, dass die Anlage immer nur mit Getreide gefahren wird, sind spätestens im Krisenfall nichts mehr wert, denn dann wird die Verstromung aller Abfallstoffe erlaubt, auch von Gülle, Altfetten, Biomüll, Schlachtabfällen und was es noch an duftenden Grausamkeiten gibt. Fazit: Die hässliche Anlage an der geplanten Stelle ist alles andere als vernünftig und käme einem Knieschuss für Zwiesel gleich.

 

 

10.3.06 Energie vom Acker

Kommentar in freigeisst.de

Ein neuer Wahnsinn hat dieses Land befallen! Renommierte TV- und Printmedien schwärmen von der "Energie, die nie versiegt!“ und loben die damit zu gewinnende "Unabhängigkeit“ von fremden Öl- und Gaslieferanten. Sie meinen damit Energie vom Acker, wo immer öfter Getreide, also quasi Brot, in Heizwärme, Strom oder Kraftstoff verwandelt wird. Selbst bekannte Moralisten, wie Franz Alt, werben auf ihrer Webseite dafür und auch viele ökologisch sich gebende Politiker rühren die Werbetrommel. Von den Bauern und ihren Lobbyisten gar nicht zu reden, kein Wunder, weil sich für sie das Ganze rechnet. Doch schon heute ist unser Land der größte Importeur von Nahrungsmitteln und wie es aussieht, wird unsere Abhängigkeit von fremden Erzeugern weiter zunehmen. "Das muss so sein!“, sagt unsere exportabhängige Industrie im Einklang mit den Produzenten. "Wie sollen diese Länder unsere Waren kaufen können, wenn wir nicht ihre Agrarprodukte kaufen?“

Dass dies auch von der Weltbank gefordert wird, ist klar, denn die vertritt die reichen Industrieländer. Doch sogar die UNO fordert den Abbau von Handelshemmnissen und verschwendet offenbar keinen Gedanken über den Raubbau in den Tropen und Subtropen, nicht über die Energieverschwendung und die sozialen und ökologischen Verwerfungen, die mit den globalen Nahrungsverschieberein verbunden sind, und nicht über den Umstand, dass in Hungerländern die Großgrundbesitzer und ihre korrupten Regierungen der eigenen Bevölkerung die Nahrung entziehen, um für den Erlös Luxusgüter; Maschinen und Waffen zu kaufen. Ein Großteil dieser Exporte ist aber durch den Zwang zum Schuldendienst bedingt, ein Instrument, das die Peitsche der Kolonialherrn abgelöst hat.

Allein die 12 EG-Staaten haben 1990 fast 30 Mio. t Futtermittel aus Entwicklungsländern importiert, die als Grundnahrungsmitteln der dortigen Bevölkerung abgehen. Dazu produzieren die Landbesitzer auf wertvollen Flächen eine Vielzahl von anderen Produkten für den Weltmarkt, etwa Kaffee, Tee, Kakao, Tabak, Baumwolle u.v.m.

Vor diesem Hintergrund ist der Getreideanbau zur Energieversorgung bei uns schon sehr makaber. 1940 wurden pro verbrauchter Kalorie bei der manuellen Feldarbeit noch etwa zweieinhalb Kalorien an Nahrungsmitteln erzeugt, 1974 betrug das Verhältnis bereits 1:1. Ich weiß nicht ob bei dieser Berechnung bereits die Energieverschwendung für die globalen Transporte der ersatzweise eingeführten Lebensmittel berücksichtig wurden. Falls nicht, dann wird die Energiebilanz noch haarsträubender. In jedem Fall verbraucht diese Katastrophen-Ökonomie mehr Energie, als sie erzeugt.

Unsere Landwirtschaft produziert derzeit jährlich Güter für 65 Mrd. DM und verursacht Umweltschäden mit entsprechenden externen Kosten in Höhe von 80 bis 100 Mrd. DM – je nach Quelle. Das ist die "Leistung“ der Ökonomen. Sie haben nur die kurzfristige Gewinnmaximierung des Einzelbetriebes im Auge gehabt, nicht aber die langfristige Nutzenmaximierung für die Gesellschaft.

Es scheint eine Forderung gleichermaßen der Vernunft und der Menschlichkeit zu sein, erst Energiepflanzen anzubauen, wenn der Hunger besiegt ist und durch regionales Wirtschaften überhaupt so etwas wie Energie-Effizienz herausspringen kann. Bis dahin sollten wir uns mit der Nutzung von Holz, organischen Abfällen aller Art, Mist und Gülle begnügen, was aber sowieso zu einer beachtlichen Energiemenge führt. Ferner ist es sinnvoll Grasschnitt, der bei der Landschaftspflege anfällt, zu vergären und in Methangas umzuwandeln, wenn es nicht als Nahrungsgrundlage für Wild- und Weidetiere dient, was in jedem Fall vorzuziehen ist.

 

8.3.06 ...und Israel tötet wieder!

Leserbrief an die PNP zum Artikel "Hamas und Fatah streiten"

  

"...und Israel tötet wieder. Der Rückzug aus Gaza hält sie nicht davon ab, dort weiter unliebsame Personen durch Raketenangriffe umzubringen. Man sollte aufhören das Existenzrecht der Staaten zu beschwören, denn höher steht das Lebensrecht der Menschen, von Juden und Palästinensern. Doch die nationalistischen und religiösen Eiferer auf beiden Seiten heizen das Morden immer wieder an. Man fühlt sich ins dunkelste Mittelalter versetzt. Aber auch wir machen uns zu Mittätern, in dem wir beide Seiten finanziell unterstützen. Dass Deutschland nun auch U-Boote für eine Milliarde Euro an Israel liefert, mit 300 Millionen Zuschuss aus dem Steuersäckel, das begreife wer kann. Natürlich werden die Schiffe als Abschussbasen dienen, am Ende für atomare Sprengköpfe. Sind wir von allen guten Geistern verlassen?  

 

1.3.06 "Tittytainment" oder wie sich die Mächtigen dieser Welt unsere Zukunft vorstellen

Kommentar in freigeisst.de

Zwanzig Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden zukünftig ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten, um alle Waren zu produzieren und die nötigen Dienstleistungen zu erbringen, der Rest der Menschen sei zumindest aus wirtschaftlicher Sicht unnötig... Dies war die wichtigste Aussage beim "Global Braintrust", zu dem sich 1995 in den USA die großen Führer aus Politik und Wirtschaft getroffen haben. Mit "Tittytainment", was etwa "Brot und Spiele" heißt, sollen die überflüssigen achtzig Prozent der Menschen bei Laune gehalten werden, damit sie nicht zuviel anstellen.

Zum Unterhalt der "überflüssigen" Menschen können die Großkonzerne natürlich nichts beitragen, denn sie müssen ja mit aller Kraft rationalisieren und automatisieren und die Arbeitsplätze dorthin verschieben, wo sie möglichst gar keine Steuern bezahlen müssen und wo es keine soziale oder Umweltgesetzgebung gibt, damit sie sich global behaupten können...

Wenn man ihre Propagandisten im Fernsehen reden hört, heißt es immer nur stereotyp und nebulös, die Arbeitsplätze müssten "im Dienstleistungsbereich" geschaffen werden. Was sie nicht daran hindert im nächsten Satz zu fordern, dass die Dienstleistungen zukünftig wieder wie früher durch die Familien oder möglichst ehrenamtlich erbracht werden müssen... Die Menschen sollen sich also selber an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen, während die Konzerne mit immer höheren Gewinnen ihre Manager und Aktionäre beglücken.

 

25.2.06 Touristische Filetstücke nicht weiter zerstören!

Kommentar in freigeisst.de

So ähnlich muss es auch bei einer Kaffeefahrt zugehen! Der Werbevortrag zur Biogasanlage erinnerte an die Gasbläschen, die in der Computerpräsentation wie bunte Luftballons im brodelnden Gärreaktor aufstiegen. Kein Hinweis, dass es sich um eine Gefahrenanlage handelt, kein Wort zur zweifelhaften Energiebilanz, wenn ein gewerblicher Betreiber alle Biomasse kaufen und von weitem an- und abtransportieren muss, kein Funken Einsicht, dass man die Fremdenverkehrsstadt und den Luftkurort Zwiesel nicht mit den Baulichkeiten in der Agrarsteppe des Gäubodens vergleichen kann.

Die Beteuerungen, es würden "nur“ Getreide und Gras vergoren, sind spätestens in einem Krisenfall nichts mehr wert, denn dann werden die bereits genannten Unappetitlichkeiten in die Gärtanks wandern und wir werden die Anlage wegen ihres Gestankes verfluchen!

Die Angst der Anwohner vor einer weiteren Verschlechterung der Wohnqualität und vor einem Wertverlust ihrer Anwesen ist mehr als begründet. Und keinem Zwieseler darf es gleichgültig sein, wenn unsere Stadt an den Rändern immer hässlicher wird. Wir müssen aber attraktiver werden, hier allein liegt unsere wirtschaftliche Zukunft! Und gerade die Auwiesen der reizvollen "Kleinen Regenbögen“, in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Gaswerk, sind ein Schatz mitten in der Stadt. Mit ein wenig Bepflanzung könnte man ihnen den Charakter eines kleinen englischen Gartens geben, einen Kräutergarten anlegen, vielleicht einen Badeweiher, ein Streichelgehege und einen Abenteuerspielplatz als Attraktion für Familien, oder man kann alles lassen wie es ist. Aber auf keinen Fall sollten wir unsere touristischen Filetstücke weiter zerstören und die Sünden der Vergangenheit immer weiter fortführen.

 

16.2.06 Ein eigenes Dorf gründen?

Leserbrief an BBZ

"Heute, am 9. Tag nach dem "Großen Schnee“, wurde der hintere Teil der Klotzersiedlung erstmals wieder von der Stadt geräumt, zumindest die Fahrbahn. Dabei ist die schmale Sackgasse eigentlich schon seit dem Schneefall zu Weihnachten wegen der hohen Schneewände kaum mehr befahrbar. Nun sind wir eine innerstädtische Siedlung, in der etwa 90 Menschen leben, darunter viele Alte und Kranke, doch die Stadt scheint uns für ein sibirisches Bergdorf zu halten. Weil unser Nachbar, der Grossmann Fons die Not der städtischen Räumkräfte kennt, bot er dem Bauhof an, mit einem Radlader die Siedlung nach Feierabend kostenlos zu räumen, so wie er es als professioneller Kraftfahrer für die Stadt jahrzehntelang gemacht hatte. Doch was sagte ihm der Bauhofleiter? Er könne diesen Einsatz nicht verantworten. Soviel zu unbürokratischer Katastrophenhilfe in Zwiesel. Nun sind wir gespannt, ob nächsten Dienstag das Müllauto in die Siedlung kommt oder ob wir warten müssen, bis der Frühling den Schnee wegschmilzt. Vielleicht sollten wir uns "ausgemeinden“ lassen und ein eigenes Dorf gründen....“

 

2.2.06 Mit Blindheit geschlagen

Leserbrief an PNP

Ein Lehrbeispiel für die Sturheit und Lupensichtigkeit, mit der Behörden arbeiten: Ein Metzger, der seinen Fleischsalat "zu gut" macht, wird vor den Kadi geschleppt, Großfirmen, die Gammelfleisch in großen Dimensionen verschieben, fallen jahrelang den Ämtern nicht auf. Nicht anders beim Bafög oder bei Harz 4 - da werden Bagatellfälle kriminalisiert, während große Subventions- und Steuerbetrüger meist unbehelligt bleiben. Oder beim Bauen. Dem Kleinen wird jeder Furz vorgeschrieben und die Firmenbauten zerstören mit hässlichsten Bauwerken die wertvollsten Flächen. Es ist halt einfacher die Kleinen zu schikanieren und "Wurstsorten zu zählen".

 

1.2.06 Amoklauf nach Mohammed-Karikaturen

Kommentar in freigeisst.de

Man fühlt sich an Umberto Ecos "Name der Rose" erinnert, wo wegen eines Buches über die Komödie, von Geistlichen gemordet wird, denn wer lacht, fürchtet sich nicht. Und da Religionen Furcht und Ehrfurcht zum Überleben brauchen, ist Lachen ihr größter Feind. Vor allem die auf Abraham zurückgehenden Religionen sind völlig humorlos. Die Gräuelgeschichten, in der Gott von Abraham die Opferung seines Sohnes verlangte (was dieser tatsächlich befolgen wollte), und die Ausrottung störender Völker, etwa der Kanaaniter befahl, sind quasi das Fundament, auf dem diese Religionen fußen. Jesus hat zwar die Religion viel freundlicher gemacht, doch auch er drohte dauernd mit Heulen und Zähneklappern". Seine Nachfolger hielten sich sowieso lieber an das Alte Testament, dessen Gebote den Interessen der weltlichen Herrschern viel mehr entsprachen. So wurden die Sklaverei gerechtfertigt, unzählige Räuberkriege geführt und jeder, der was dagegen sagte, wurde gefoltert und hingerichtet. Heute sind die Kirchen viel christlicher geworden, während in anderen Religionen offenbar noch immer tiefstes Mittelalter herrscht. Die Religion muss dafür herhalten nationale Interessen und Besitzstände zu verteidigen und die überkommenen hierarchischen Familien- und Lebensstrukturen zu stützen. Wobei die Angst vor der Zerstörung ihrer archaischen Kulturen nachvollziehbar ist, denn was die westliche Zivilisation an Gier, kommerziellen Dreck und sozialer Zerstörung verbreitet, ist etwas, für das man sich als Abendländler nur schämen kann. Und je heftiger das Ganze wird umso mehr scharren sich etwa Muslime um ihre Religion und reagieren allergisch auf die geringste Kritik dagegen. Ich bin deswegen dafür, dass man die Völker so leben und sich entwickeln lässt, wie sie es eben können und wollen und alte Kulturen nicht einfach überfordert oder gar mit militärischer Gewalt plattwalzt. Doch wer im demokratischen und aufgeklärten Abendland leben will, der muss auch die Meinungs- und Pressefreiheit akzeptieren, was Toleranz voraussetzt. Und man sollte zu lachen lernen, auch über sich selber, was aber ein gemeinsames Ziel ist, denn auch bei uns ist diese Fähigkeit manchem fremd und man lacht am liebsten hämisch - über andere...

 

31.1.u. 1. 2.06 Religiöser Fanatismus macht Menschen zu Bestien

Kommentar in freigeisst.de

 

Fall 1. Ein zwanzigjähriger, in Deutschland lebender Mazedonier lauert seiner hochschwangeren deutschen Freundin auf und tritt ihr mehrere Male mit den Füssen in den Bauch, damit das Kind stirbt, auch die Frau überlebt nur knapp. Die Begründung für diese bestialische Tat: Er stamme aus einem strengen islamischen Elternhaus und würde von seiner Familie verstoßen werden, wenn er eine Christin heiratete. Bei der Gerichtsverhandlung bestätigt sein Vater dies.

Fall 2. Ein palästinensischer Junge wird von einem israelischen Polizisten erschossen. Die inneren Organe des Ermordeten werden von seiner Familie gespendet und mehreren jüdischen Kindern eingepflanzt. Die orthodoxen jüdischen Eltern eines der Kinder bedanken sich nicht nur nicht bei den palästinensischen Eltern, sondern reden geringschätzig über das gespendete Organ, weil es von einem Mohammedaner stammt.

Zwei unfassbare Meldungen, die zeigen, dass religiöse Blödheit die Menschen zu Bestien macht.

 

28.1.06 Unverträgliche Anlage

Kommentar in freigeisst.de

 

Das Industriegebiet Fürhaupten liegt noch immer weitgehend brach und gleichzeitig wird seit Jahren das völlig deplazierte Gewerbegebiet hinter der Lohmannmühle in Salamitaktik immer weiter ausgedehnt. Wie weit soll die Zerstörung der ufernahen Feuchtflächen noch vorangetrieben werden? Bis Lichtenthal?

Gewerbliche Biogasanlagen gehören nicht an den Eingang zum Skilift und den anderen Sportanlagen, oder will man mit den hässlichen Gärtanks die letzten Urlauber vertreiben? Nun soll die Anlage zwar geruchsarm sein, solange sie mit Getreide betrieben wird, doch wenn dieser Wahnsinn einmal nicht mehr subventioniert wird, dann wird jeder Anlagenbetreiber alles in seine Gärtanks kippen, was er billig kriegt. Erfahrungsgemäß ist das verseuchter Grasschnitt von Straßenrändern, Schweine- oder Hühnergülle von Massentierhaltungen oder gar Schlachtabfälle oder Tierkadaver, was Fliegen und Gestank bedeutet. Und welcher Bauer wird diese Rückstände auf seine Wiesen kippen?

Wobei die Vergasung oder Verbrennung von Getreide sowieso eine Frechheit ist! Mit subventionierter fossiler Energie werden Mais und Weizen erzeugt, dann weit transportiert, vergärt, um mit dem Gas dann Strom zu erzeugen. Dies in einer Welt, in der eine Milliarde Menschen hungern!

Ich möchte an Hans K., als ehemaligen Nachbarn, in aller Freundschaft appellieren, dass er auch der Wohnsiedlung am Klotzer, die nur hundertfünfzig Meter entfernt liegt, nicht immer noch mehr zumuten kann. Wir machen seit drei Jahrzehnten auch so schon genug mit, nicht erst seit Hackschnitzelberge rauchen oder wochenlang im Freien gehäckselt wird und man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.

Biogasanlagen gehören dorthin, wo Gülle und Biomasse anfällt, also auf Bauernhöfe, wo auch die Flächen für das Ausbringen der Rückstände vorhanden sind und mit der Abwärme die Wohngebäude geheizt werden können.

 

24.1.06 Sprache ist Heimat

Kommentar in freigeisst.de, wurde von PNP nicht gedruckt

In Bayern wird immer weniger bayerisch gesprochen. Von der Landeshauptstadt München heißt es gar, dass nur noch zwei von hundert Kindern Mundart sprechen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Hauptgrund liegt sicher in der Sprachveränderung durch die starke Zuwanderung. Wenn ich die gefundenen Zahlen richtig interpretiere, dann ist - von 1945 aus gerechnet - etwa jeder zweite Einwohner ein Neubayer, also ohne sprachliche bayerische Wurzeln. Da zudem - das behaupte ich mal - überdurchschnittlich viele der Zugezogenen Karriere in Politik, Wirtschaft, Ämtern, Medizin, Bildungseinrichtungen und den Medien gemacht haben, haben sie ihre eigene Art der Kultur ganz selbstverständlich multipliziert. Da nicht wenigen von ihnen auch negative Kindheitserfahrungen nachhängen, wo sie von den Landeskindern vielleicht arg getratzt worden waren, eigneten sie sich naturgemäß kaum als Förderer des Bayerntums. Umgekehrt hatten die Alteingesessenen auch nicht wenig zu ertragen, von den "preissischen Gscheithaferl", die alles besser wussten und - was die Wortfülle die Sprechgeschwindigkeit anging - die Nase vorn hatten.

Historiker rätseln ja immer noch, was mit der keltischen bayerischen  Urbevölkerung passiert ist. Nun, vermutlich wurden sie von den zugezogenen Römern und Bajuwaren "einfach zammgheirat". Wie man gegenwärtig sieht, wiederholt sich Geschichte doch, denn den heute lebenden "echten Bayern" geht es wieder einmal genauso...

Darum, liebe Landsleute, lasst uns wenigstens sprachlich selbstbewusst dagegen halten und uns ein Beispiel an Österreichern und Schweizern nehmen. Und nie vergessen: Sprache ist Heimat!

Doch nicht nur jodelnd in Lederhosen als "bayrische Hanswursten", wie uns die Preissn so gern sehen, denn damit schreckt man die Gutwilligsten ab. Gefragt sind die wirklichen bayerische Qualitäten, wie unsere wunderbare Sprache und unsere urbayerische Ethik des "Lem und Lem lossn". Ohne Letztere wäre die Integration dieser gewaltigen Zahl an Zuagroastn nie so friedlich und erfolgreich gelaufen. Ich würde mal sagen, dass man sich in diesem Punkt an vielen Orten dieser Welt eine Scheibe von uns abschneiden könnte.

 

13.1.06 Bündnispflichten?

Kommentar in freigeisst.de zum Satz von Außenminister Steinmeier vom 12.1.06: "Deutschland hat vor, während und nach dem Krieg in vollem Umfang zu seinen Bündnisverpflichtungen gestanden. So wurden den Alliierten zum Beispiel Überflugrechte gewährt und die Nutzung ihrer in Deutschland gelegenen Basen ermöglicht."

Gehört es zu deutschen Bündnispflichten, dass die deutsche Regierung einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ermöglichte, in dem es durch Überflugsrechte die Nutzung der militärischen Basen für den Aggressor gestattete? Wenn ja, dann verstoßen diese Verpflichtungen gegen das Grundgesetz, das jeden Angriffskrieg verbietet. Dass nun auch noch BND-Mitarbeiter bei der Auswahl von Bombenzielen den USA gedient haben sollen, weil diese selbst keine Botschaftsspione in Bagdad gehabt hatten, dann würde das die Glaubwürdigkeit der Politik in unserem Land schwerst schädigen, denn die Rot-Grüne Regierung ist nach außen bekanntlich als Kriegsgegner aufgetreten. Man kann nur hoffen, dass dies ein Untersuchungsausschuss aufklären wird. Dieser sollte auch die kürzlich genehmigte Lieferung von zwei U-Booten nach Israel durchleuchten, in ein Land, das nie den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat, Atombomben hat und keinerlei internationale Kontrollen erlaubt und die U-Boote vermutlich als Abschussbasen braucht. Und unsere Regierung bezahlt Israel sogar ein Drittel des Kaufpreises, über 300 Millionen Euro. Wie vereinbart sich das mit dem Verbot von Waffenlieferungen in Krisengebiete?  

 

2.1.06 Immer neue Mogelpackungen

Leserbrief an PNP

Kombilöhne und Ein-Eurojobs sind im Grunde nur verdeckte Subventionen an die Wirtschaft. Welcher Unternehmer, der mit billigen Menschen arbeiten kann, wird noch andere einstellen? Das wäre doch geradezu "gegen die Natur" des freien Marktes. Politiker, die das fordern, sind sie entweder unbeschreiblich naiv oder sie handeln bewusst mit Mogelpackungen. Andere wollen die Altersrenten "kapitalgestützer" absichern und verkaufen dies als das Gelbe vom Ei. Obwohl sich erst vor ein paar Jahren in den USA - quasi über Nacht - Aktien für 8 Billionen Dollar in Nichts verwandelten, darunter ein hoher Anteil Rentengelder. Renten gehören nicht an die Chimäre Geld gebunden, das ja bekanntlich nur Papier ist, sondern an die wirkliche Wertschöpfung eines Gemeinwesens. Und wenn die Einstellung von Arbeitskräften für die Unternehmen steuerlich ähnlich lukrativ wäre wie die Anschaffung neuer Maschinen und man für Letztere in die Sozialkassen einzahlen müsste, würde sich die Arbeitslosigkeit schnell verringern.

 

14.12.05 Bushs halbes Geständnis

Kommentar in freigeisst.de

Präsident Bush hat nun öffentlich gestanden, dass er den Irak auf Grund falscher Geheimdienstmeldungen überfallen ließ. Doch andersrum wird ein Schuh daraus, denn bekanntlich lieferte ihm der CIA die falschen Meldungen auf Bestellung, denn der Sturz Saddam Husseins war schon lange beschlossene Sache. Der Diktator, lange eine Marionette Washingtons, dem man einen Stellvertreterkrieg gegen das Mullah-Regime führen ließ, wurde erst dämonisiert und bekämpft, als er die irakische Ölindustrie verstaatlichte, also amerikanisches Vermögen enteignete.

Diese extrem unmoralische Politik ist sicher nicht die geringste Ursache dafür, dass im Morgenland immer neue Hassprediger wie die Pilze aus dem Boden wachsen und die Menschen religiösen Fanatikern auf den Leim gehen.

 

8.12.05 Bauernpräsidenten Sonnleitners ewiges Gejammer

Kommentar in freigeisst.de

Die Bauern kaufen ihren Kindern schon die Schuhe zu klein, damit sie sich frühzeitig ans Jammern gewöhnen und ihre liebste Fruchtfolge sei Zuckerruam, Kiesgruam, Baugruam. Diese boshaften Sprüche aus dem Gäuboden treffen sicher auf kleine Waldbauern nicht zu. Doch am meisten jammern ja die großen und ihre Lobbyisten. Sie jammern immer, sogar nach einer Rekordernte wie heuer und einem Einkommensanstieg von fast einem Drittel. Sie jammern schon vorsorglich, für die Zukunft. Doch nachdem sie die kleinen Bauern fast alle aufgefressen haben, will sich Mitleid nicht recht einstellen."

 

7.12.05 Deutsche U-Boote für Israel

Kommentar in freigeisst.de

Die Bundesregierung hat die Lieferung von zwei deutschen U-Booten an Israel genehmigt, im Wert von 1 Milliarde Euro. Und ein Drittel dieser Summe, also 333 Millionen Euro zahlt die deutsche Regierung als Unterstützung.  Es gibt Vorgänge, die kann man einfach nicht glauben! Verschuldet bis über beide Ohren verweigert die Regierung den Bürgern immer mehr soziale Leistungen, doch das Geld um einen so kriegerischen Staat wie Israel zu unterstützen, das bringt man auf!

Und: Ist Palästina kein Spannungsgebiet? In solche Regionen ist doch die Lieferung von Kriegswaffen verboten? Was meint man, was Israel mit den U-Booten tun wird? Zur Verteidigung sind sie wohl kaum nötig. Vermutlich werden sie als Abschussrampen für unterseeische Atomraketen dienen, sie werden also die bösen arabischen Nachbarn, die allesamt keine Atomwaffen besitzen, weiter bedrohen und Zorn, Verzweiflung und immer neue Gewalt erzeugen.

Was da passiert, ist nach meinem Verständnis die Veruntreuung von Steuergeldern für völkerrechtswidrige Zwecke.

 

3.12.05 Erfolglose Unbarmherzigkeit

Leserbrief an PNP

Nun wurde in den USA der tausendste Straftäter hingerichtet. Außer in China werden in keinem Land so viele Todesstrafen vollstreckt. 154 der tausend Tötungen fallen in die direkte Verantwortung von Präsident  George Bush, als er noch Gouverneur in Texas war. In der grausigen Statistik verstecken sich auch behinderte Hingerichtete und - bis vor kurzer Zeit auch Kinder. Nur mit knapper Mehrheit fiel im vergangenen Jahr die Entscheidung, dass Kinder unter Fünfzehn nicht mehr hingerichtet werden dürfen. Über zwei Millionen US-Bürger - überwiegend arme und farbige - sind heute in Lagern und Zuchthäusern eingesperrt. Und auf dem Nährboden dieser Justiz, die jedes Maß verloren hat, wachsen dann auch internationale Strafaktionen, wie die jüngsten Kriege mit ihren Bombardements und den Folterlagern. Doch in der amerikanischen Verbrechensrate zeigt sich die Erfolglosigkeit ihrer umbarmherzigen Justiz.

 Und dass ihr kriegerisches Vorgehen irgendwo auf der Welt Frieden schaffen könnte, kann ich auch nicht erkennen."

 

18.11.05 Albtraum

Kommentar in freigeisst.de

Die Globalisierung könne man so wenig aufhalten wie den Fluss der Donau, sagte Siemenschef von Pierer. Sollte dies stimmen, dann wird unser Planet wohl schon auf mittlere Sicht unbewohnbar, denn man stelle sich vor, dass bei erfolgreicher Globalisierung einmal über sechs Milliarden Menschen so verschwenderisch und zerstörerisch leben würden, wie es heute ein paar hundert Millionen tun. Und selbst wenn die Erde auch dies verkraften und nicht schon an den Verteilungs-, Religions- und Nationalitätskonflikten zu Grunde gehen würde- was wäre das dann für eine Welt! Die alten Kulturen und regionalen Märkte wären zerstört und mc-donaldisiert, die Menschen aus allen schwierigen Landstrichen geflüchtet und lebten zusammengeballt in riesigen Megastädten, bunt durcheinandergemischt, was heute schon nirgendwo funktioniert. Und die ganze Welt würde moralisch bestimmt und geregelt von den "freien Kräften des Marktes“, also von Gier und Habsucht... Ein Albtraum!

 

17.11.05 Globalisierung - eine gefährliche Krankheit

Kommentar in freigeisst.de

"Wir müssen die Menschen erschrecken!" sagte VW-Chef Pischetsrieder, und: "Für den Lohn eines deutschen Ingenieurs bekomme ich sechs chinesische Ingenieure". Damit räumte er faktisch ein, dass das Gerede der deutschen Wirtschaft über die Senkung der Lohnzusatzkosten und ähnliches eigentlich nur ein Witz ist, denn es geht nicht um ein paar Kostensenkungen, sondern um die Angleichung des Lebens- und Sozialstandards der Bevölkerung an den der armen Länder.

Pischetsrieders Sprüche zeigen auch die Skrupellosigkeit, die heute in den Chefetagen der großen Konzerne regiert. Man fühlt sich alleine dem Gewinn der Aktionäre und dem eigenen verpflichtet, soziale Verantwortung, wie sie unsere Verfassung fordert, scheint überhaupt keine Rolle zu spielen.

Noch liegen Welten zwischen den Arbeits- und Lohnbedingungen in den Industrie- und den Entwicklungsländern und eine zu schnelle Angleichung würde die Welt ins Chaos stürzten. Aber ich bezweifle auch, dass die Wirtschaft diese Angleichung überhaupt will, denn dann könnte sie die Menschen nicht mehr gegeneinander ausspielen und ihre Profite würden sinken. Ein Handwerker erzählte mir kürzlich, dass er die Produkte in seinem Laden zum zehnten Teil dessen in China kaufe, was ihn dasselbe Produkt aus eigener Werkstatt kosten würde. Dieses Beispiel belegt, dass die Globalisierung alle gewachsenen Produktions- und Sozialstrukturen, ja alle damit verbundene Kultur, zerstören muss. In der Medizin nennt man das, was Menschen schwächt, leiden und sterben lässt, eine Krankheit. Die Globalisierung ist nur mit einer gefährlichen Pandemie gleichzusetzen. Und eine Krankheit muss man bekämpfen, wenn man ihr nicht erliegen will.

 

10.11.05 Den inneren Wolf auslassen?

Leserbrief an BBR

„Der Mensch ist ein Wesen das Krach macht und seinen Hund bellen lässt“, frotzelte schon Altmeister Tucholsky. Doch mit Lärm machen sich Menschen seit jeher Mut: sie pfeifen im finsteren Wald oder versuchen mit Kriegsgeschrei den Feind einzuschüchtern. Mit Lärm stecken sie ihre Reviere an- die Kirche mit ihren Turmglocken, der Staat mit seinen donnernden Tieffliegern, die Wirtschaft mit ihrem Gesäusel aus den allgegenwärtigen Lautsprechern und die armen Gewerkschaften mit ihren mickrigen Trillerpfeifen. Ja, und die frühen Bauern schickten ihr Gesinde mit Kuhglocken im Frühjahr und Herbst durch die Wälder, um dem wilden Viehzeug klarzumachen, wer hier der Chef ist...

Doch Hirten und Knechte haben dann nachts mit geschwärzten Gesichtern auch den Bauern die Meinung gescheppert und ihren Frust, ihren "Wolf“ herausgelassen, das überlieferte Hirtasprüchal unterstreicht diese Vermutung. Der Geistliche Stirner hat dies vor hundert Jahren auch als Ausdruck von Rebellion und Verstoß gegen das Glockenmonopol richtig erkannt und den Einsatz der Staatsmacht dagegen gefordert, denn im Ort darf nur einer "schäwan“...

 

10.11.05 Den inneren Wolf auslassen? Nachtrag.

Kommentar in freigeisst.de

Die übliche Erklärung für den Hintergrund des "Wolfauslassns" ist, dass die Hirten sich durch den lauten Bettelzug durch die Häuser von den Bauern ihren Lohn holten. Dabei sollte man aber bedenken, dass Bauern den Lohn wohl kaum an eine unbekannte Gruppe von fremden Burschen ausgezahlt hätten, denn in einem Dorf gab es ja nur einen Dorfhirten und die Wolfauslassertruppe bestand ja aus einer mehr oder weniger großen Gruppe. Vermutlich ging es nur um Zubrot zum eigentlichen Lohn, der ja vor allem aus Kost und Quartier bestand. Einen Zuschlag darauf konnte man sich mit einer eindrucksvollen Gruppe, die die Stuben erzittern ließ, aber sehr wohl ertrotzen.

Andererseits- musste der Brauch nicht von den Bauern ausgehen, da denen gehörten ja die wertvollen Kuhglocken gehörten und die Bauern (von denen viele genauso ärmlich lebten wie ihr Gesinde), würden die Glocken wohl kaum zum eigenen finanziellen Nachteil zur Verfügung gestellt haben.

Einen Aspekt sollte man aber auch nicht übersehen: die Schepperei musste von den Hirten ausgegangen sein, denn es wäre schon eine arge Erniedrigung, wenn die Bauern von ihren Hirten verlangten sich durch die umgehängten Glocken praktisch als Kühe und Ziegen zu verkleiden und ihnen erst dann, wenn sie sich durch das Schauspiel zum Narren machen, ein Entgelt zu bezahlen. Etwas anders ist es, wenn das Ganze von den Hirten ausgeht. Man sieht also, dass der Brauch von vielen Seiten betrachtet werden kann.

Ich glaube zwar nicht an die Version mit der Erniedrigung, doch ganz ausschließen kann man sie nicht. In Tirol habe ich von einem Brauch gehört, wo sich arme Leute an Weihnachten verkleideten und zum Betteln durch die Häuser zogen und die Bauern von ihnen allen möglichen Hanswurstereien verlangten und sich - für die Gabe eines Almosen - auf Kosten der Armen amüsierten.

 

31.10.05 Andere Reform nötig

Leserbrief an PNP

Sollte die Rente nicht von denen finanziert werden, die das Sozialprodukt erwirtschaften? Als das heutige Rentensystem eingerichtet wurde, waren das vor allem die Menschen. Doch heute sind das in hohem Maße Maschinen und Automaten. Wenn heute ein Unternehmer mit einer Maschine Hunderte Arbeiter ersetzt, dann wird er dafür steuerlich belohnt und darf sich aus der Rentenversicherung verabschieden. Das ist weder gerecht noch vernünftig und ein Sozialsystem kann so nicht überleben. Daher gehört das Rentensystem sehr wohl reformiert, doch anders als heute geplant.“

 

18.10.05 "Liberale" Hexenjagd gegen von Harz IV- Geprellte

Leserbrief an PNP

Da zeigte FDP-General Niebel wieder einmal das wahre "liberale" Gesicht seiner Partei: "Kontrollmaßnahmen verstärken um Leistungsmissbrauch zu unterbinden!" Natürlich meinte er damit nicht sein Wirtschaftsklientel, das auf professionelle Weise den Staat schröpft und für die jede diesbezügliche Auslassung als Kunstfehler gilt. Oder vom wem stammen die weit über 150 Milliarden Euro, die heuer schon ins Ausland gebracht wurden um sie den Augen der deutschen Behörden zu entziehen? Wohl kaum von Harz-IV-Empfängern. Die haben über Jahrzehnte oft zig Tausende von Euro in die Sozialkassen einbezahlt und nun, in Not geraten, weil man ihre Arbeitsplätze "weggefördert" hat, werden die Geprellten gedemütigt und bespitzelt. Und Minister Clement? Er sollte besser in die FDP eintreten.

 

28.8.05 Kein Stacheldraht am "Kleinen Regenbogen"!

Leserbrief an die BBZ

Wo leben wir nur! Ein Großgrundbesitzer sperrt von heute auf morgen der Bevölkerung ein Naherholungsgebiet mitten in der Stadt und altvertraute Wanderwege! Etwa ein Kilometer Flussufer des "Kleinen Regenbogens" um den Klotzer, ja sogar die Verbindung über den Lohmannmühlsteg, die ja seit altersher eine wichtige Verbindung zwischen den Ortsteilen ist, auch wenn der Besitzer durch die Geländeaufschüttungen schon vor Jahrzehnten die frühere geradlinige Verbindung zerstört hat. Nach der bayerischen Verfassung müssen die Naturschönheiten der Bevölkerung zugänglich sein, und die betroffenen Flussabschnitte waren es auch seit jeher. Für uns Anwohner ist das einfach ein wesentlicher Teil unserer näheren Heimat, weswegen auch beinah jeder Meter Flussufer seinen vertrauten Namen hat. Wir haben am "Dimpfe" oder der "Schwelln" das Schwimmen gelernt, haben an den "kloana Wassal" gespielt usw. Dass dann dieses Kleinod vor etwa zwanzig Jahren durch einen Flusswanderweg für Einheimische und Urlauber ausdrücklich geöffnet wurde, habe ich Herrn Oesterle immer hoch angerechnet. Wie oft habe ich Besucher am Kleinen Regen entlang geführt und ihnen die schönsten Zwieseler Ansichten gezeigt! Nun versperrt Stacheldraht einen ganzen Ortsteil und ich kenne niemanden, der sich darüber nicht empört. Mit wem man auch spricht, jeder ist der Meinung, dass der Hundedreck nur vorgeschoben ist, denn dann würde es ja genügen die Hunde auszusperren. Allgemein meint man, dass da einer den Sack haut und in Wirklichkeit den Esel meint, also die Gründe für die Wegesperrung in einer Unzufriedenheit mit der Stadt liegen. Doch wie es auch ist, es kann so nicht bleiben und die Anwohner werden sich auf die Dauer auch nie aus ihrer näheren Heimat aussperren lassen! Es ist an der Zeit, dass auch die Bürgermeisterkandidaten ihre Meinung dazu äußern, noch schöner wäre es aber, wenn sich Herr Oesterle eines besseren besinnen und den Stacheldraht ganz schnell abbauen würde.

 

17.9.05 Willkürlicher Akt / Zweiter Leserbrief zum Thema vom 15.9.05

Leserbrief an die BBZ

1. Die Sperrung des Lohmannmühlsteges, der einzigen Brücke zwischen Hafnerstadt und Lichtenthal, durch Herrn Oesterle, ist ein willkürlicher Akt, der an mittelalterliche Praktiken von kleinen Feudalherrn erinnert. Wird als nächstes Wegezoll erhoben? Merkt Herr Oesterle nicht, dass er mit solchen Praktiken alle Zwieseler brüskiert? Eigentum verpflichtet! Da kann ich nur sagen: "Schön wärs....!

2. Zur Sperrung des Flusswanderweges. Warum hat Herr Oesterle ihn überhaupt anlegen lassen? Wollte er mit dieser idyllischen Attraktion den Verkauf seiner teueren Grundstücke am Scheibenfeld fördern? In jedem Fall war er damals mehr an der touristischen Entwicklung in Zwiesel interessiert, als dies heute der Fall zu sein scheint.

3. Zur "Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Nutzung" der gesperrten Regenwiesen durch Hundekot folgendes, (ich habe übrigens keinen Hund): Das meiste der Regenwiesen ist Überschwemmungsgebiet, in denen stellenweise noch im Sommer das Wasser steht, sie wurden deshalb nie intensiv bewirtschaftet, sie waren Tierweiden, mit höchstens einem Schnitt jährlich. Seit Jahrzehnten werden die nutzbaren Flächen von einem teilweise sehr breiten verwilderten Uferstreifen begrenzt, in dem vermutlich ein großer Teil der "tierischen Geschäfte" erledigt wurde. Da ich auf dem Spazierweg selber nie Hundedreck gesehen hab, ist zudem zu vermuten, dass das "Hauptgeschäft" bereits zuvor an den Straßenrändern und Vorgärten erledigt wurde. Die Behauptung, dass täglich dreißig Hunde in die landwirtschaftliche Fläche gekotet haben, ist ein Märchen, zumal die meisten Spaziergänger ihre Hunde angeleint hatten. Verunreinigungen im Heu sind heute ein allgemeines landwirtschaftliches Problem, denn durch automatische Ladewagen wandert viel Dreck ins Futter: Erdklumpen, Steine, ja sogar grausige Hygieneartikel, wenn Abortgruben ausgebracht werden und manchmal sogar giftiger Klärschlamm. Nicht selten bleibt von einem Bündel Heu ein Eimer Dreck übrig! Glücklicherweise klauben sich Rinder und Pferde das Fressbare heraus und lassen das andere liegen. Nicht herausklauben können sie dagegen ihre eigenen Exkremente, die man ihnen in flüssiger Form bis zu fünfmal im Jahr über das junge Gras breitet. Und bekanntlich graust Tieren vor nichts soviel wie vor ihren eigenen Ausscheidungen.

 

10.8.05 Brief an den zuständigen Leiter der ARD Politik-Redaktion

Meldungen über die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki

Sehr geehrter Herr .....,

im Abstand von wenigen Tagen wurden den Gedenktagen gemäß in der Tagesschau auf die Abwürfe der Atombomben im August 1945 hingewiesen. Doch in keinem der Beiträge wurden die USA überhaupt nur erwähnt. Was helfen Informationen, in denen wissentlich die Täter verschwiegen werden? Die Bombenabwürfe wurden von Ihnen gemeldet, als handele es sich um eine Art Naturkatastrophen. Eine solche Unterwürfigkeit gegenüber den USA ist beschämend und auch eine Schande für die ARD. Noch ein paar Stunden vor der gestrigen Meldung sah ich einen Beitrag über die erschreckende Uninformiertheit deutscher Schulabgänger, die nicht einmal den Namen des Bundespräsidenten kennen. Meinen Sie, dass die Kenntnis der Geschichte und ihrer größten Verbrechen - die Atombombenabwürfe gehören dazu - größer ist?

Es würde mich schon interessieren, ob das Schweigen von oben angeordnet war oder von einem Redakteur in vorauseilendem Gehorsam "verbrochen" wurde.

 

20.7.05 "Getreideverbrennung bringt Bauern mehr Geld"

Leserbrief an die PNP

Da Getreide zur Lebensmittelerzeugung zu wenig bringe, fordern Bauernpräsident Sonnleitner und Agrarminister Miller, es als Regelbrennstoff zuzulassen. Das hieße also wertvollste Nahrung zu verbrennen, und das in einer Welt, in der noch immer zig Millionen Menschen verhungern! Die Perversion wird komplett, weil bekanntlich dafür oft sogar aus den Hungerländern Getreide und Leguminosen für unsere Schweine, Geflügel und Kühe eingeführt werden. Nicht wenig der großen Produktivität, mit der die modernen Bauern heute oft prahlen, wächst tatsächlich in der Erde der Armen. Diese Art von Warenverschieberei ist in meinen Augen nicht nur unmoralisch, sondern schlicht kriminell. Energie vom Acker ist erst dann akzeptabel, wenn der Hunger besiegt ist!

 

15.6.05 Entmündigung

Leserbrief an die PNP

Überregulierungswut und Aktionismus von Politikern und Bürokraten feiern immer neue Urstände! Nun sollen auch in Österreich die Autofahrer gezwungen werden gegen den Sonnenschein anzufunzeln, eine Verrücktheit, die etwa Slowenen und Tschechen schön länger praktizieren müssen. Was in der Dämmerung und unsichtigem Wetter sinnvoll ist, wird bei Sonnenlicht oder in den Staus des Stadtverkehrs gleichsam zum Gesslerhut, den alle grüßen müssen, zur Freude der Batteriehersteller... Nichts schadet dem Respekt vor Gesetzen mehr als ihre Unsinnigkeit. Und mit jeder Verordnung werden die Menschen immer mehr gegängelt und entmündigt. Der Wiener Philosoph Günther Anders schrieb einmal sinngemäß, dass Totalitarismus nicht vom Himmel fällt, sondern sich wie Dreck aus tausend Teilchen zusammensetzt, die für sich gesehen sauber erscheinen. Und wenn ich Bürger dazu verurteile wie dressierte Affen schwachsinnige Regeln zu befolgen und sie nicht mehr selber denken und verantwortlich entscheiden lasse, dann sollte sich niemand wundern, wenn sie irgendwann auch wieder einem Rattenfänger folgen.

 

18.5.05 Wahnsinn mit System

Leserbrief an die PNP

Die Gesundheitsreform wurde als so ungerecht empfunden, weil sie alleine zu Lasten der Beitragszahler und Kranken ging und etwa die pharmazeutische Industrie ungeschoren blieb. Dass SPD und Union den Apotheken aber sogar eine Umsatzgarantie zusicherten, da schlägt die Wirklichkeit wieder einmal jede Satire. Dies ist grad so skandalös wie der Umstand, dass auch weiterhin Betriebe in Milliardenhöhe steuerlich belohnt werden, wenn sie Arbeitsplätze ins Ausland verlagern oder durch Maschinen ersetzen. Lobbykratie ist kein Schlagwort sondern eine treffende Kurzbeschreibung unserer Politik.

 

5.5.05 Radieschen?

Leserbrief an die PNP

Münteferings Metapher mit den Heuschrecken ist ziemlich treffend und wer sie in einen Topf mit Straußens "Ratten und Schmeißfliegen" oder gar mit Naziparolen wirft, versucht zu verunglimpfen und den Raubtierkapitalismus quasi unter "Naturschutz" zu stellen...

Wir sollten uns nichts vormachen: diese Welt wird von den Börsen regiert und die fragen nicht nach dem Nutzen des Wirtschaftens für die Menschen, sondern nur nach dem maximalen Profit für die Kapitaleigner. Und alle werden getrieben von einem irrwitzigen Zinssystem, das wie ein blöder Krebs am Ende seinen Wirt auffrisst.

Ob die SPD mit ihrer Kritik glaubhaft ist, ist eine andere Sache. Wenn ich lese, dass die Steuerzahlungen der dreißig größten daxnotierten Betriebe etwa dem Hundesteueraufkommen entsprechen, dann braucht man sich nicht wundern, dass der Kanzler von der Großindustrie so gelobt wird. Tucholsky verglich die Urgroßväter der heutigen Sozis einmal scherzhaft mit Radieschen: Außen rot und innen weiß.

 

23.04.05 Päpstliche Kumpanei mit George Bush

Kommentar in freigeisst.de zum Bericht µBericht in der PNP§ "Wie Joseph Ratzinger zum "Königsmacher" in den USA wurde"

In den Tagen vor dem Überfall der USA auf den Irak war ich so vermessen (und so einfältig!) Kardinal Ratzinger eine E-Mail zu schicken, der Papst Johannes Paul II., der sich ja so vehement gegen den Krieg ausgesprochen hatte, könnte doch nach Bagdad reisen und so den Krieg verhindern, keine andere Person könnte durch seine Anwesenheit eine Bombardierung der Stadt verhindern. Natürlich geschah nichts dergleichen und ich bekam auch keinerlei Reaktion.

Nun, zwei Jahre später,  erscheinen die Friedenspredigten des damaligen Papstes in einem neuen Licht und auf den neuen Papst fällt ebenfalls arges Zwielicht. Die PNP berichtet "Wie Joseph Ratzinger zum "Königsmacher" in den USA wurde".

Darin wird berichtet, wie der heutige Papst und sein Vorgänger den Kriegsverbrecher George Bush zu seiner zweiten Amtszeit verhalfen, also im Jahr nach dem Überfall auf den Irak, als er um Wahlkampfhilfe bat. Mit einem Rundschreiben an die amerikanischen Bischöfe, die den Gegenkandidaten John Kerry wegen seiner liberaleren Haltung bezüglich Abtreibungen diskreditierten und allen Katholiken androhten die Kommunion zu verweigern, wenn sie ihn wählen sollten ("jeder Katholik mache sich der formellen Kooperation mit dem Bösen schuldig").

Nun, mit ähnlichen Formulierungen hat George Bush bekanntlich seine Kreuzzüge begründet. Damit wird überdeutlich, wie der Vatikan tatsächlich zu Bushs "Kreuzzügen" stand und die päpstlichen Friedensappelle nur Augenwischerei waren. Auch wenn der Papst keine Waffen gesegnet hatte, gegen einen Präsidenten, der sich nicht ums Völkerrecht schert und hunderttausend Tote und Verletzte zu verantworten hat , hatte er nichts und dass er ihm wegen seiner Taten die Kommunion verweigert hätte, ist nicht bekannt....

 

19.4.05 Noch immer die alten Dogmen!

Leserbrief zu den heutigen Artikeln über Kardinal Ratzingers Rede zum Beginn der Papstwahl "Gegen eine Diktatur des Relativismus" und dem PNP Kommentar "Glasklar und unverbindlich", in dem die Rede überschwänglich gelobt wurde. Abgedruckt mit veränderter Überschrift im Bayernteil am 20.4.

 

Wenn es einen Gott gibt und dieser die Menschen erschaffen hat, dann sind auch die Neugier und das kritische Denken von ihm - sie sind neben dem Mitgefühl sicher unsere edelsten Züge. "Kleinkinder im Glauben" sind also nicht wie behauptet die Nachdenklichen, die Relativierenden, sondern die unkritisch Gläubigen, die man an Dogmen festkettet, seien es weltanschauliche oder religiöse. Sie sind die Quelle von Intoleranz und Fanatismus und das größte Hindernis für eine global friedlichere Welt.

Damit wir nicht ins Unverbindliche abtreiben, genügt das alte Gesetz, dass man niemandem Schaden zufügen darf und man alle Mitmenschen so behandelt, wie man selber behandelt werden möchte.

 

 

1.4.05 Makaberer Aprilscherz?

Leserbrief an die PNP

 

Die Nominierung von Wolfowitz zum Präsidenten der Weltbank sei Bushs ausgestreckter Mittelfinger gegen die Europäer, kommentierte unlängst die Süddeutsche Zeitung. Man glaubt an einen Aprilscherz, aber nun wurde dieser Kriegstreiber tatsächlich auf diesen Posten gesetzt, mit Unterstützung der Europäer. Schon vergessen? Bush, Blair, Rumsfeld, Wolfowitz usw. führen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Irak und haben zehntausende Tode und Verwundete auf dem Gewissen! Doch statt sich in Den Haag verantworten zu müssen, werden sie von rückgratlosen Regierungen hofiert und - wie Wolfowitz - nach ganz oben befördert.

 

22.3.05 Krieg-Klischees (zum 2. Jahrestag des Irakkrieges)

Leserbrief an die PNP

Das Schlagwort „kein Blut für Öl“ sei durch die hohen Ölpreise widerlegt, behauptet Herr Friedrich in einem Kommentar in der PNP. Doch die Bush-Administration hat den Irak nicht überfallen, um den Verbrauchern billiges Benzin zu verschaffen, sondern weil Saddam die Ölindustrie verstaatlicht hatte und es der USA oberstes Prinzip zu sein scheint, derartige privaten Profit verhindernde Strukturen weltweit zu bekämpfen, damit es keine Nachahmer findet. Wenn ich die zeitlichen Abfolgen richtig sehe, haben die USA sich vor der Verstaatlichung durch Saddams Verbrechen nicht bedroht gefühlt, ja sie haben Saddam sogar einen Stellvertreterkrieg gegen den Iran führen lassen, auch das Giftgas, das eingesetzt wurde, kam vom Westen. Natürlich geht es im Irak nicht nur um Öl, sondern auch um geopolitische Interessen. Nachdem der amerikafreundliche Schah aus dem Iran vertrieben wurde und das Land an die Mullahs verloren ging, die Saudis ebenfalls unsichere Kantonisten sind und der willfährige Saddam, den man selber aufgebaut hatte, plötzlich selbstbewusst eigene Interessen verfolgte, musste er beseitigt werden. Zudem wurde der Krieg von Israel mit angeschoben, dass sich gerne einen gefährlichen Nachbarn entwaffnen ließ.

 

11.3.05 Mehr vermitteln als nur Sprache

Zum Bericht „Spielerisch Englisch lernen mit Mausi“ vom 9. März. Bayerwald-Bote Regen


Englischunterricht im Kindergarten - sollen schon die Kleinkinder das Werbe-Denglish der Wirtschaft verstehen, oder will man die Kinder schon früh auf die Globalisierung vorbereiten?  Im Vorschulalter sollten andere Dinge vermittelt werden: die Muttersprache, ein allgemeines Verständnis von der Welt und wie sie in den Grundzügen funktioniert, soziales Verhalten, Rücksichtnahme, auch schon Konflikt- und Teamfähigkeit, die Fähigkeit zu spielen, die Fein- und Grobmotorik ausbilden, zu sehen, zu erkennen und darüber zu sprechen usw.
Wer die kleinen Kinder wirklich fördern will, der sollte erst einmal die Gruppenstärken in den Kindergärten verkleinern. Noch immer liegen diese bei 25 bis 30 Kinder in Bayern. In Berlin hatte man schon vor über 30 Jahren 15er Gruppen und eine Vorschulgruppe, die gezielt die Welt erkundete (tägliche Spaziergänge durch Natur und Stadt). Zu Hause sprach man dann über das Gesehene, las themenbezogene Geschichten und entsprechende Lieder, malte und verarbeitete Konflikte in Rollenspielen. Die Kinder konnten zwar kein Englisch, entwickelten dafür ein vernetztes Verständnis von der Welt, auf das die Schulen aufbauen konnten.

 

 

9.3.05 Von einem Extrem ins andere

Zum Bericht „Spielerisch Englisch lernen mit Mausi“ vom 9. März. Bayerwald-Bote Regen

(Leserbrief zurückgezogen und mit dem modifizierten vom 11.3. ersetzt, was ich aber nicht hätte tun sollen)

 

Englischunterricht im Kindergarten, was für ein Fortschritt! Als gelernter Kindergärtner, Vater und Großvater mit reichlich Kindergartenerfahrung möchte ich da ein paar Anregungen loswerden.

Natürlich lernt man im Vorschulalter leicht, auch Sprachen, doch sollten in dieser Zeit andere Dinge vermittelt werden: ein allgemeines Verständnis von der Welt und wie sie in den Grundzügen funktioniert, soziales Verhalten, Rücksichtnahme, auch schon Konflikt- und Teamfähigkeit, die Fähigkeit zu spielen, Geschicklichkeit auszubilden, zu sehen, zu erkennen und darüber zu sprechen und von mir aus auch ein paar vorbereitende schulische Dinge, aber Englisch? Vermutlich halten die Initiatoren es für Intelligenzförderung und meinen es zweifellos gut damit und wie man in letzter Zeit so hört, bereitet das Kultusministerium da noch ganz andere Dinge vor, etwa die frühere Einschulung.

Warum müssen wir immer von einem Extrem ins andere fallen? Den Kindergarten, wie ich ihn eingangs skizziert habe und wie ich ihn vor über drei Jahrzehnten in Westberlin während Praktikaas auch ausprobieren konnte, gibt es natürlich auch heute noch nicht und wenn, dann nur ansatzweise, dank besonderem Engagement von einzelnen Erzieherinnen. Als Mann hatte ich in Bayern übrigens keine Chance angestellt zu werden (es gibt auch diese Art von Geschlechterdiskriminierung). Und was ich dann selber über meine Kinder und Enkel von bayerischer Kindergartenarbeit erleben durfte, war entmutigend. Da gab es die „Tanten“ die mit den Kindern nur Kitsch und Papierkram bastelten und Gebete ratschten. Dann wurde es modern, die Kinder nur noch spielen zu lassen und zu hoffen, dass die größeren die kleineren fördern. (Ich kenne verbürgte Fälle wo angehende Erzieherinnen, die mit den Kindern etwas machen wollten, aus den Teams geekelt wurden!) Und nun soll Englisch gelernt werden, da raufe ich mir meine letzten Haare!

Doch die Rahmenbedingungen haben nicht die Erzieherinnen zu verantworten, sondern die meist kirchlichen Träger und die schwarze Politik. Gruppenstärken von 25 -30 Kinder, altersmäßig bunt zusammengewürfelt, das ist einfach nur Wahnsinn! Oder die fünfjährige Ausbildung! Da ging es nur um billige Praktikanten für die Träger und frühzeitige Abrichtung der Auszubildenden, an die Akademie darf man erst, wenn man sich erst zwei Jahre rechtlos durchgebuckelt hat. Immerhin werden heute die Vorpraktikanten wenigstens schulisch begleitet, wie oft hatte ich das in Briefen ans Kultusministerium in den achtziger Jahren gefordert! Doch bis in die neunziger Jahre hat man die Schulabgänger ohne einen Funken pädagogisches Wissen zwei Jahre lang in die Gruppen gesteckt. In Berlin hatten wir damals altersgestaffelte 15er Gruppen. Mit denen konnte man durch die Stadt spazieren und die Welt erkunden, Wirtschaftsbetriebe aller Art besuchen (vom Bauernhof bis zum E-Werk) und später dann das Gesehene durchsprechen, davon malen und singen und Rollenspiele darüber machen. Unsere Kinder konnten zwar kein Englisch, hatten dafür aber ein vernetztes Verständnis von der Welt, auf das die Schulen aufbauen konnten. Dass Englischkenntnisse nicht mit Intelligenz gleichzusetzen sind, beweist wohl die Realität. Die verbreiteten Englischkenntnisse heute haben uns bei PISA nicht geholfen. 

 

9.2.05 Jobloses Wachstum

Kommentar in freigeisst.de

Was ist ein Bankraub gegen die Gründung einer Bank! An diesen Satz von Brecht fühlt man sich erinnert, wenn man die Betriebspolitik bei der Deutschen Bank verfolgt, Milliardengewinne und doch Massenentlassungen! Aber auch das 2,3 prozentige Wachstum der bayerischen Wirtschaft im letzten Jahr hat keine Arbeitsplätze geschaffen, im Gegenteil. In Amerika prägte man schon vor Jahren den Begriff vom „joblosen Wachstum“ und doch beten Manager und Politiker noch immer die alte Litanei nach, das Wachstum Arbeitsplätze schafft. Doch dies könnte es nur, wenn nicht gleichzeitig Automatisierung und Rationalisierung vorangetrieben würden, dies selbst in den überbevölkertsten Entwicklungsländern, wo sogar die billigsten Arbeitskräfte von Maschinen verdrängt werden. Man muss es deutlich aussprechen: die Wirtschaft regiert die Welt und ihre alleinige Maxime sind nicht die Bedürfnisse der Menschen, sondern alleine der Gewinn der Aktionäre! Der Beweis: 50 Prozent des Vermögens sind bei uns in der Hand von 1 Prozent der Bürger! Das kann nicht gut gehen.

Nicht um immer höheres Wachstum geht es, sondern um die gerechtere Verteilung des Erwirtschafteten!

 

23.02.05 Nährboden für Untoleranz

Leserbrief an die PNP, nicht abgedruckt

 

Der Papst geht noch immer davon aus, dass die Menschen ohne Christentum Raubtiere wären, grad so als wenn die letzten eineinhalb Jahrtausende christlich bestimmter Herrschaft im Abendland nicht das Gegenteil bewiesen hätten. Ich sehe keine Beispiele, dass Religionen Menschen besser gemacht haben, vielmehr waren und sind sie der Nährboden für Untoleranz und Fanatismus aller Art. Und wie oft treten sie in engster Verflechtung mit Nationalismus auf, unmöglich zu sagen, wer da wen für sich einspannt.

Oder glaubt jemand ernsthaft, dass es im Nahen Osten, auf dem Balkan oder im Kaukasus je Frieden geben kann, solange die Religionen dort die gegenwärtige Bedeutung haben? Die Religionen fordern immer Toleranz für sich, was ihnen selber aber völlig fremd ist. Sie wollen nur missionieren und mit der Zahl ihrer Mitglieder ihren Einfluss erhöhen. Dass sich die Menschheit in hundert Jahren versechsfacht hat und sich anschickt diesen Planeten kahl zu fressen und Milliarden dennoch in größtem Elend leben, hält den Papst nicht ab noch immer Geburtenkontrolle zu verteufeln. Gut möglich, dass die Geschichte dies einmal in der Rangordnung der Menschheitsverbrechen weit oben einordnen wird.    

 

2.2.05 Verbieten nützt nichts

Leserbrief an die PNP

Mit dem Radikalismus und der Arbeitslosigkeit ist es wie mit dem Flüssigkeitspegel in verbundenen Röhren - er ist gleich hoch. Wenn die Menschen ihr Auskommen und das Gefühl von Gerechtigkeit haben, dann brauchen sie sich nicht an braune oder rote Illusionen klammern. Dass, lt. Frau Schwan, 40 Prozent der Deutschen keine Demokraten sind, heißt nur, dass sie sich von den regierenden Parteien nicht vertreten fühlen. Doch die meisten Menschen hätten gerne mehr Demokratie und nicht weniger, sie würden in Sachthemen gerne selber mitentscheiden. Mehr direkte Demokratie ist gefragt und weniger Lobbykratie, die Parteien müssen sich zurücknehmen und der Staat muss für die Menschen da sein, er muss die Familien fördern und die Schwachen schützen. Und die Menschen müssen ihr Auskommen haben und ihren Platz in der Gesellschaft finden können. Nur dann getrauen sie sich wieder Familien zu gründen und Kinder in die Welt zu setzen. Und das Zusammenwachsen der Völker muss sich den Entwicklungsmöglichkeiten der Menschen anpassen! Das heutige Tempo der Globalisierung züchtet geradezu überall den Nationalismus.

 

21.1.05 Schwindel-Freiheit!

Leserbrief an die PNP

Präsident Bush hat bei seiner zweiten Amtseinführung viel von „Freiheit“ gesprochen, mit der er die Welt beglücken möchte. Doch diese hat in den letzten Jahren davon schon genug blutige Kostproben bekommen. Bush hat die Welt belogen, einen völkerrechtswidrigen Krieg geführt, zigtausend Tote und Verwundete und Folterexzesse auf dem Gewissen und das überfallene Land ist verwüstet und versinkt immer mehr im Chaos. Die Welt wäre schon mit etwas Ehrlichkeit, also „Schwindel-Freiheit“ zufrieden.

Und statt um weitere Truppenstationierung in Deutschland zu betteln, sollten unsere Politiker Herrn Bush einmal fragen, ob heuer, 60 Jahre nach Kriegsende nicht langsam das Ende der amerikanischen Besatzungszeit gekommen sein sollte, so dass Angriffskriege nicht mehr von unserem Boden aus geführt werden können, wie es unser Grundgesetz vorschreibt.

 

13.1.05 "Kuckuckskinder "und Bürgerbespitzelung

Leserbrief an die PNP –nicht gedruckt worden

 

Jeder Mensch hat das Recht zu wissen, wer seine Eltern sind und umgekehrt haben diese das Recht zu wissen, ob sie dies auch wirklich sind. Bei den Müttern war dies ja nie ein Problem, bei den Vätern sehr wohl. In den USA spricht man von etwa 30 % "Kuckuckskindern“, bei uns werden es vermutlich nicht viel weniger sein. Diesen Trend kann man wohl nur stoppen, wenn schon nach der Geburt obligatorische Gentest gemacht werden, die tatsächlichen Väter werden dann in die Verantwortung genommen und die Mütter werden sich mehr vor Seitensprüngen hüten. Doch Justizministerin Cypries will zukünftig Männer, die heimliche Gentests machen, ein Jahr einsperren. Sie gibt zwar vor, das "Persönlichkeitsrecht der Kinder“ schützen zu wollen, tatsächlich schützt sie aber die untreuen Frauen.

Im übrigen, wo bleibt das Persönlichkeitsrecht der Bürger? Mit Harz 4 sind wir vollends in den Überwachungsstaat geschlittert, Arbeitslose, Studenten und ihre Angehörigen werden heute in einem Maß bespitzelt, wie es dies noch niemals gegeben hat. Und ab 1. April 2005 löst sich das Bankgeheimnis vollends in Luft auf. Fiskus, Sozialbehörden und Arbeitsämter dürfen dann die finanziellen Verhältnisse jedes Bürgers ausschnüffeln - ohne Anfangsverdacht, ohne richterliche Erlaubnis und ohne dass die Betroffenen je davon erfahren. Vielleicht sollte die Ministerin sich auch hier einmal engagieren.“

 

 

13.1.05 Nachschlag/ Ab 1. April 2005 das Bankgeheimnis endgültig beseitigt

Kommentar in freigeisst.de

 

Das Gesetz, mit dem ab 1. April 2005 das Bankgeheimnis endgültig beseitigt wird, heißt übrigens `Gesetz zur Förderung der Steuergerechtigkeit`... Solche Schönrednerei erinnert wieder einmal an George Orwell.

Nun könnte man sagen, das Gesetz diene ja wirklich der Gerechtigkeit, da es alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen betreffen könne. Doch wie sieht es in der Wirklichkeit aus? Die besserverdienenden Unternehmer bringen ihre Gewinne entweder ins Ausland oder investieren es wieder und haben ihre Finanz- und Steuerberater, die sie schon so arm rechnen, dass sie sich vor zu viel Steuern drücken können. Andere Gewinne fließen in Immobilien und vermehren den Grundbesitz, da können die Spitzel lange danach suchen. Nur die "kleinen Leute" können nichts abschreiben und jeder verdiente Euro ist auf Konten nachzuprüfen, es sei denn, sie vergraben ihre sauer erworbenen Ersparnisse und verzichten auf Zinsen. Diese Gefahr spüren auch die Banken, weswegen sie auch schon Verfassungsbeschwerden eingereicht haben.

Aber selbst wenn Arme und Reiche gleichermaßen von dem Spitzelgesetz betroffen wären und das Finanzministerium zukünftig wirklich alle Steuern abkassieren und Sozialleistungen verweigern könnte, wäre dann Gerechtigkeit erreicht, so wie es das Gesetz suggeriert? Dann wäre zu klären, für was die Gelder ausgegeben werden und das bestimmt die breite Bevölkerung am allerwenigsten. Wer die jüngsten Korruptionsskandale der Politiker betrachtet, die neben ihrem Abgeordnetenjob noch von Großunternehmen bezahlt werden, was die industriefreundliche Politik der letzten Jahrzehnte wieder einmal erklärt, kann wohl kaum darauf hoffen, dass die Einnahmen der Bevölkerung zu gute kommen....

 

12.1.05 Absurde Hasspredigt

Leserbrief an die PNP

 

Kardinal Meissner verglich den Kindermörder Herodes und die Massenmörder Hitler und Stalin mit Frauen, die sich – in der Regel aus einer Notlage - für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Auch wenn ich selber Abtreibungen kritisch gegenüber stehe, den Vergleich des Kardinals empfinde ich als absurde Hasspredigt, natürlich auch weil er – absichtlich oder auch nicht - die zig Millionen Toten vom Weltkrieg, Holocaust und Gulag verspottet.

Nebenbei - mit König Herodes setzt der Kardinal die Liste der "Kindermorde“ ein wenig spät an, was ist mit der Sintflut und mit Sodom und Gomorrha? Die Priester vermarkteten diese Katastrophen als "göttliche Strafaktionen“ und leben bis heute davon, dass sie die Menschen mit Gott einschüchtern und diesem das Etikett eines rasenden Menschenvernichters anheften. Der Tsunami wird ja von Fanatikern auch schon wieder in dieser Weise instrumentalisiert.

 

26.11.04 Kardinal Lehmann will neue Länder missionieren

Leserbrief an die PNP - nicht gedruckt worden

 

Die katholische Kirche will wieder einmal die Heiden bekehren! Es reicht ihr nicht, dass sie ihre Mitglieder durch die Säuglingstaufe zwangsrekrutiert, was in einer aufgeklärten Welt ja schon Anachronismus genug ist. Die Religionen fordern zwar für sich Toleranz, waren und sind selber alles andere. Wir empören uns zurecht über den türkischen Hassprediger in der Berliner Mevlana Moschee, der den ungläubigen Deutschen das ewige Höllenfeuer versprach, aber nichts anderes steht im Evangelium (z.B. MT 13,42), die halbe "Frohe Botschaft“ ist Einschüchterung. Wer empört sich bei uns gegen den Pfarrer, der einem Verstorbenen das ewige Leben verheißt, weil er durch die Taufe ein Kind Gottes geworden ist? Was ist mit den Milliarden Ungetauften? Wartet auf sie das Höllenfeuer? Was für schreckliche Religionen, die noch immer bestens als Tarnung für Fanatiker aller Art taugen. Wie soll mit ihnen die Welt jemals zusammenwachsen und friedlich werden können?

 

20.11. 2004 Von Hasspredigern und anderen Fanatikern

Kommentar in freigeisst.de

   

Ein islamischer "Hassprediger“ soll in einer Berliner Moschee gesagt haben, dass den ungläubigen Deutschen, anders als den rechtgläubigen Muslimen,   nach ihrem Tod die Verdammnis drohe. Es entstand darüber Empörung   in allen politischen Lagern. Doch wo ist der Unterschied, wenn ein katholischer   Pfarrer bei einer Beerdigung sagt, der Verstorbene sei durch die Taufe ein Kind Gottes geworden und Gott werde ihn deswegen zu sich nehmen? Was ist   mit den Milliarden Ungetauften? Wartet auf sie das ewige Höllenfeuer?  Das Christentum wird gerne mit einigen menschenfreundlichen Stellen aus der Bergpredigt gleichgesetzt und verklärt, etwa der Forderung nach Feindesliebe. Das sind gewiss wichtige Eckpfeiler für unseren heutigen Humanismus, doch es ist nur die eine Seite der Medaille. Denn das Christentum ist auch eine Religion der Angst, "des Heulen und Zähneklapperns“, denn wer es an der geforderten Ehrfurcht gegenüber Gott und der Religion fehlen lässt, ("Ehrfurcht kommt von ehren und fürchten“) der wird   als schwarzes Schaf dem ewigen Höllenfeuer übergeben… Islamismus und Christentum treffen sich in ihrer Menschenverachtung in diesem Punkt, und nicht nur in diesem. Sie sind Religionen der Verängstigung und   Disziplinierung und man reibt sich die Augen, wenn ausgerechnet sie heute für sich Toleranz fordern, etwas, das ihnen vom Wesen her völlig fremd ist. Bei ihrer Mitgliedergewinnung werden nach wie vor Säuglinge zwangrekrutiert und der nachfolgenden Gehirnwäsche durch den Religionsunterweisung unterzogen. Die Kindertaufe ist nichts weniger als eine Vergewaltigung und widerspricht aller moderner humanistischer Ethik. Die Steigerung dieses Treibens ist die Verstümmelung der männlichen Geschlechtsteile durch Moslems und Juden, mit dem sie ihren Totalitätsanspruch und Zugehörigkeit zu einem "von Gott   ausgewählten Volk" auch als körperliches Mal festschreiben und sich so von den "Ungläubigen“ absondern. Das dieses sinnlose Quälen von Kindern heute in demokratischen Ländern geduldet wird, ja sogar geschützt wird, ist ein himmelschreiender Anachronismus und nichts weniger als Barbarei. (Dass die Beschneidung von gewissen ärztlichen Kreisen noch pseudomedizinisch verbrämt wird, zeigt wieder einmal, dass manche Leute, wenns um Geld geht ,zu allem bereit sind).

Ich stelle fest, dass auch ein paar hundert Jahre nach der Aufklärung die Religionen noch immer die Köpfe der Menschen vergiften und mit ihren Dogmen einschüchtern dürfen, geschützt vom demokratischen Staat. Zumindest erlaubt uns die Religionsfreiheit heute ab einem gewissen Alter sich der religiösen Abrichtung in den Schulen zu entziehen und aus der Kirche auszutreten, was aber durch sozialen Druck in ländlichen Gebieten aber praktisch immer noch kaum möglich ist. Der Islam ist hier sogar noch voll dem dunkelsten Mittelalter verhaftet und abtrünnige Gläubige dürfen in machen Ländern sogar getötet werden.

Und in diesen Tagen hat der CSU-Generalsekretär Söder gefordert,   das Schulgebet an bayerischen Schulen zur Pflicht zu machen! (Vielleicht   will er als nächsten Schritt – wie wir es kürzlich beim einem Fußballspiel von im Mullah beherrschten Iran erleben konnten –   , auch bei uns vor Sportveranstaltungen allgemein zum Gebet aufrufen…?)

Doch in einem Land, in dem Staat und Religion von der Verfassung getrennt sind, dürfen Religionen nur Privatsache sein und jede Art von Indoktrination und Missionierung gehören strikt sanktioniert. Söder und Co zeigen mit ihrem Geschwätz das Ausmaß ihrer Geschichtslosigkeit und das sie geistig noch einer finsteren Zeit angehören. Oder frömmelnde   Populisten oder gekaufte Provokateure sind). 

Globales friedliches und tolerantes Zusammenleben wird vermutlich solange ein frommer Wunsch bleiben, solange fanatische Religionen die Menschen trennen.  

        

Fußnote, religiöse Begründung für die Beschneidung der Männer

Im Koran findet sich kein Gebot, das eine Beschneidung fordert. Im Alten   Testament - auf das sich Moslems und Juden stützen - wird der   neunundneunzigjährige Abraham (Ismael) von Gott zur Beschneidung   aufgeordert, um ein unveränderliches Zeichen für seinen Bund mit   ihm zu setzen. (wörtlich: "... und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten   an seiner Vorhaut, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk..."   (1.Mose 17, 11-14)

 Ferner las ich in einer Islamischen Quelle, dass die wichtigen Protagonisten   des AT von Adam bis Noah usw. bereits beschnitten auf die Welt gekommen   seinen....    

 

8.11.04 „Zurück in die soziale Steinzeit“

Leserbrief an PNP

 

Dass Industriepräsident Rogowski in die soziale Steinzeit zurückwill, ist aus allen seinen Äußerungen abzulesen. Dass ihm aber Renate Schmidt dabei die rosaroten Steigbügel hält, ist nur aus ideologischer Verblendung zu erklären. Kinder brauchen die ersten Jahre eine feste Bezugsperson, um ein „Urvertrauen“ und damit eine Bindungsfähigkeit aufzubauen. Wenn nun aber schon einjährige Kinder in fremde Hände gegeben werden sollen, dann werden damit auf keinen Fall die Interessen der Kinder vertreten und auch nicht die der Gesellschaft, die heute schon durch die wachsende Bindungsunfähigkeit und den Egoismus ihrer Mitglieder immer mehr zerbricht. Auch Frau Schmids Absicht, das Erziehungsgeld dem letzten Lohn anzupassen, ist Lobbyarbeit und absolut ungerecht, denn die Lebenshaltungskosten sind für Arme und Reiche gleich. Aber da macht sie es wie die Gewerkschaften, die auch immer noch prozentuale Lohnerhöhungen aushandeln und so dafür sorgen, dass die Verdienste immer weiter auseinandergehen.

 

10.3.04 Gedanken zur Globalisierung

Kommentar in freigeisst.de

 

Die Idee einer Welt, einer friedlich zusammenlebenden Menschheit, von Völkern, die ihr buntes Andersein bewahren und sich doch allesamt den gleichen Grundwerten und Menschenrechten verbunden fühlen, - von einer sich gleichzeitig vermischenden, multikulturellen Gesellschaft, in der einer den anderen toleriert und sich an der Verschiedenheit erfreut, in der es keine Fremdenfeindlichkeit  mehr gibt – das ist die Welt, von der viele von uns träumen und der wir uns annähern sollten.

Doch die Welt ist anders. Die Menschen sind bequem und sie leben gerne möglichst angenehm. Wenn sie die Wahl haben, wählen sie die bequemere Arbeit, den milderen Landstrich, den größeren Konsum, das gesichertere Leben. Und weil die Welt warme und kalte Zonen hat, steinige und fruchtbare, weil in den Städten die größere Fülle möglich ist, das  interessantere Leben- suchen die Menschen das Unerfreuliche zu vermeiden und streben nach dem Erfreulicheren. Sie denken dabei nicht an Übermorgen und nicht an ihre Enkel, ja oft nicht einmal an Morgen, sie sind froh, wenn sie die Gegenwart bewältigen.

Der imperialistische Freihandel, man spricht heute von Globalisierung, braucht offene Grenzen, offenen Waren und Menschenfluss. In der Praxis ergeben sich dadurch massive Probleme. Das Geld geht dorthin, wo es sich am günstigsten produzieren lässt, mit niedrigen Löhnen, wenig sozialer Absicherung, wenig Umweltschutzauflagen. Die Menschen dagegen haben den Drang sich dort ansiedeln, wo es sich augenscheinlich am leichtesten leben lässt – wo man  am meisten verdient, sie wandern also in die gemäßigteren Breiten  und dort wiederum in die Städte der reichen Industrieländer. Geld und Menschen haben also genau gegensätzliche Interessen, was sich auf Dauer nicht vereinbaren lässt.               

Die beschriebene Wanderungsbewegung wäre allein aus ökologischen Gründen eine Katastrophe. Auch aus sozialer Sicht sind Zusammenballungen von Menschen Brutstätten von Konflikten. Völkerverständigung entsteht so auf jeden Fall nicht. Doch auch schon die Angleichung des Konsumverhaltens des volksreichen Südens an die Verschwendungswirtschaft des Nordens, könnte die Biosphäre nicht lange verkraften. Man stelle sich nur vor die 6 Milliarden Menschen würden den gleichen Lebensstil praktizieren wie – nehmen wir das extremste Beispiel – die US-Amerikaner, sie würden soviel Energie vergeuden, sie wollten alle fliegen usw. Das würde die Ressourcen in kürzester Zeit aufbrauchen und die Atmosphäre zerstören. Da man diesen Lebensstil, der alles andere als vernünftig und erstrebenswert ist, aber nicht einfach der Mehrheit   der Menschen verweigern kann, müssen wir uns alle einem Lebensstil annähern, den die Erde verkraften kann. Vermutlich würden wir uns da nicht einmal in der Mitte treffen können, sondern viel näher am Verbrauch der heute Armen.

Doch der heute dominierende Freihandel zerstört die alten Kulturen und sozialen Systeme und ersetzt sie durch Kommerz und Orientierungslosigkeit. Sein  größter Pferdefuß ist aber sein Grundprinzip der Gewinnmaximierung. Nicht die Versorgung und die Wohlfahrt der Menschen hat er zum Ziel, also nicht Essen, Wohnung und Arbeitsplätze, sondern nur das Erzielen von Profit für diejenigen, denen die Produktionsmittel gehören. So wird der Freihandel zu einer schweren Krankheit, an der die Völker zu Grunde gehen müssen. Anders ausgedrückt: Nicht die Menschen sind das Ziel des Wirtschaftens, sondern sie sind nur ein Mittel zu fremdem Zweck.

 

22.10.04 Konzertierte Aktion gegen Wohnmobile durch Bürgermeister und Campingplatzbetreiber in Zwiesel

Leserbrief an BBZ

 

Wohnmobile, die sie nicht abkassieren können, sind den Campingplätzen ein Dorn im Auge. Am liebsten hätten sie es, die Polizei müsste ihnen Zwangskunden zutreiben. Der Zwieseler Bürgermeister will – wie es scheint – diesen Weg nun beschreiten. Motto: „Zur Zwangsabgabe oder schleichts euch!“ Der Bürgermeister und der Vorsitzende des Tourismusvereins (der den Campingplatz betreibt) in konzertierter Aktion gegen einen Zweig des Tourismus, der wirklich funktioniert und bei dem sich Zwiesel, Dank seiner bisherigen liberalen Praxis, einen guten Ruf erworben hat? Es scheint da Zielkonflikte zu geben, die Zwiesel nicht nützen können. Dennoch sehe ich die neuen Stellplätze am Azur-Platz als Angebotsbereicherung, für den, der den Service will. Wer dazu aber gezwungen wird, wird Zwiesel zukünftig meiden und Camper haben ein feines Gespür dafür, wo man sie reglementieren und abzocken will. Und ihr Haus hat Räder und die Welt viele schöne Plätze... Nebenbei- nicht Beschilderungen über längere Wege (zum Arber über Zwiesel) bringen Gäste, die öfter als einmal kommen, sondern nur die Erfahrung, dass man irgendwo willkommen ist und sich wohl fühlen kann.

 

3.10.04 Verhöhnung

Leserbrief an PNP zur Seligsprechung des letzten Habsburgischen Kaisers Karl I.

 

Erst erschien mir die Meldung wie ein geschmackloser Scherz gegen den Vatikan – doch der Papst, der immer den Frieden beschwört, hat nun tatsächlich den obersten Kriegsherrn der K u. K-Monarchie während der 1. Weltkrieges auf die Vorstufe der Heiligen gehoben. Dass die Kirchen seinerzeit die Vernichtungswaffen und die Armeen segneten und den „Hurra-Patriotismus“ mitschürten, ist oft kritisiert worden. Doch mit der Seligsprechung von Kaiser Karl I. werden die 30 Millionen Toten, Vermissten und Verwundeten noch einmal verhöhnt. Da hat ja auch der frömmelnde US-Präsident beste Chancen auf Seligsprechung, zumal er erst für 11 000 Tote verantwortlich ist! Die Wirklichkeit schlägt wieder einmal jede Satire...

 

 

6.9.04 Energie sparen

Leserbrief an die PNP

 

Der Kommentator der PNP behauptet, dass unser Land sich einzig mit Atomenergie selbst mit Energie versorgen kann, der Ausstieg daraus sei grob fahrlässig. Ist dem Leitartikler der PNP nicht bekannt, dass wir bei Uran auch vom Ausland abhängig sind und die Vorräte nicht länger reichen als das Erdöl? Dass bei Berücksichtigung des Wärmeenergieverbrauchs die Atomkraft nur etwa fünf Prozent des Gesamtenergieverbrauchs beträgt und hier der Verkehr noch gar nicht eingerechnet ist? Dazu kommt, dass Großkraftwerke - also auch alle AKWs - etwa 70 Prozent der Primärenergie als "Wärmeabfall" verschleudern. (Der große Kühlturm in Ohu ist kein überdimensionaler Maßkrug sondern ein Symbol für Verschwendung!) Von Tschernobyl und der Belastung zukünftiger Generationen durch die strahlenden Abfälle will ich gar nicht reden. Nach wie vor ist Sparen unsere beste Energiequelle, eindrucksvolle Beispiele wurden unlängst im Bayernteil der PNP genannt. (Etwa dass alleine die StandBy-Schaltungen den Strom von zwei Atommeilern verbrauchen). Würde zudem mehr regionaler gewirtschaftet, entfiele viel sinnloses Herumkarren von Gütern. Würde gar auf die Herstellung schädlicher oder überflüssiger Dinge verzichtet, würde sich unser Energiebedarf vermutlich sogar halbieren. Aber solche Überlegungen nach sinnvoller Produktion gelten heute noch als völlig illusorisch. So bleiben halt nur : sparsamere Autos (doch die deutschen Hersteller bauen fast ausschließlich protzige Nobelkarossen mit manchmal abartigen PS-Zahlen unter der Haube), Geschwindigkeitsbeschränkung, Fahrgemeinschaften, Wärmedämmung, bedarfsgerechtes Heizen, Kraftwärmekopplung, Nutzung von Prozesswärme, Gas aus Gülle - und irgendwann darf es kein Haus mehr ohne Solarmodule, Warmwasser- und Luftkollektoren (Wintergärten) geben.                                                                                        

8.3.04 Nichts dazugelernt

Kommentar in freigeisst.de

 

Wer zu Unrecht schweigt, macht sich mitschuldig. Und Unrecht ist es, wenn Starke über einen Schwachen herfallen. Wenn gar Volksvertreter einen Bürger mundtot zu machen versuchen, in dem sie ihn als Sittenstrolch verleumden, weil er die „Amigo-Bad-Affäre“ aufdeckte, dann ist das einfach unerträglich und eine Schande, nicht nur für die betroffene Gemeinde. 

 

Wochenlang habe ich vergebens auf eine einheimische Stimme gewartet, die zur Besonnenheit aufruft. Und dieses Schweigen ermunterte dazu, im Faschingszug noch eine Gemeinheit draufzulegen. 

Dass Auerer gerne eine „odauan“, ist bekannt und deshalb lieben wir sie auch. Doch beim Verspotten im Fasching oder bei der Satire, darf man sich nur mit den „Starken“ anlegen, nicht mit machtlosen Mitbürgern. Es ist höchste Zeit, die peinliche Sache aus der Welt zu schaffen und sich bei dem Betroffenen zu entschuldigen. Unsachliche Leserbriefe, wie der von Herrn Sitzberger, nützen niemandem. Dem Herrn sei auch gesagt, dass er sich irrt, wenn er meint, dass man etwa für meinen letzten Leserbrief keinen „Mumm“ bräuchte und nur in den Ratsversammlungen und Parteien die „Mutigen“ versammelt sind. Das Auerer Beispiel beweist ja wohl das Gegenteil.

 

 

4.3.04 Mobbing in der Au?

Leserbrief an die BBZ

 

Was ist da nur los in der sonst so weltoffenen Au? (...) Im Gemeinderat wird offen darüber schwadroniert, wie man einen nervenden Neubürger auflaufen lassen kann und streut Gerüchte aus, die ihn in die Nähe der Pädophilie rücken. Dann trägt man dem zugezogenen "Querulanten“ im Faschingszug auch noch eine Fahrkarte ohne Rückfahrt von Frauenau nach Hamburg an, was kein Faschingsscherz ist sondern übelstes Mobbing. Und die Heimatzeitung findet keine mahnenden Worte zu diesen Vorfällen sondern gießt noch Öl ins Feuer und verbreitet die Bosheiten einseitig. Findet vielleicht als nächstes ein Haberfeldtreiben statt? Mit unserer vielbeschworenen bayerischen Lebensart und Toleranz hat das wenig zu tun. Statt unzufriedene Bürger einzuschüchtern und zu verspotten sollte man sie zur Meinungsäußerung ermuntern, weil sich ja eh selten genug einer zu Wort meldet. Und dass Zugezogene nicht automatisch recht haben und sich auch anpassen müssen, versteht sich wohl von selbst."

 

 

11.2.04 „Stoiber setzt sich bei Rumsfeld für den Erhalt der US-Stützpunkte ein“

Kommentar in freigeisst.de

 

Nächstes Jahr ist das 60. Befreiungs- und Besatzungs- Jubiläum. Das wäre doch ein guter Termin, den Deutschen durch Truppenabzug das Vertrauen auszusprechen und das ganze nukleare Horrorarsenal endlich über den Atlantik zu schaffen. Doch Stoiber will die US-Armee auf Dauer hier behalten. Ist das nun Unterwürfigkeit und vorauseilender Gehorsam oder soll Deutschland doch noch zum amerikanischen Bundesstaat werden?

Und stört es Stoiber gar nicht, dass die USA vom „Flugzeugträger Deutschland“ aus, mittlerweile doch einem souveränen Land,  noch immer einen völkerrechtswidrigen Krieg führen?

Vielleicht sollte man – bei aller Dankbarkeit – auch nicht immer totschweigen, dass die USA mit Hilfe ihrer Vasallen Adenauer und Strauß die Vereinigung der deutschen Besatzungszonen zu einem neutralen Staat verhindert haben und die europäischen Länder im Kalten Krieg jahrzehntelang gegeneinander hetzten und sogar bereit waren Mitteleuropa aus ideologischen Gründen atomar zu verbrennen, und diese Doktrin noch immer gilt.

Es wird langsam Zeit für normale Beziehungen mit den USA. Doch dazu müssen wir endlich den Schneid haben zu sagen, dass uns Amerikaner als Gäste herzlich willkommen sind, sie ihre Massenvernichtungswaffen aber doch zu Hause lassen sollten.

 

9.2.04 Neuer Autobahnzubringer?

Leserbrief an die PNP

 

Obwohl wir bereits eines der dichtesten Straßennetze auf der Welt haben, fand sich im Zwiesler Stadtrat nur eine Gegenstimme gegen die Forderung eine weitere Autobahnanbindung durch das wunderbare Tal der Rinchnach und durch das Kirchberger Bauernland zu bauen. Eine neue Straße durch eine solche verletzliche Landschaft zu brechen – mit allen zerstörerischen Folgewirkungen – ist in meinen Augen ein Verbrechen, wenn auch nicht aus Bosheit, so doch aus Verblendung! Trotzdem schon soviel Heimat zerstört wurde und man die großen Betriebe mit Fördergelder und Abschreibungsmöglichkeiten zuschüttete - sie sahnen ab, solange es geht, und dann verschwinden sie. Zuerst nach Tschechien oder Ungarn und wenn die Löhne dort einmal steigen und die EU-Millionen ausbleiben, werden sie noch weiter weggehen. Vielleicht bauen sie zu diesem Zweck bald rollende Fabriken, einen fahrbaren Glasöfen hat Schott für Ungarn ja schon bauen lassen, nach den Erfahrungen in Tschechien... 

Dieser Wettlauf ist nicht zu gewinnen, liebe Politiker begreift das doch endlich! Was uns am Ende bleibt sind betonierte Strukturen, in denen auch niemand mehr seinen Urlaub verbringen mag, denn Uniformität und Unwirtlichkeit haben die Urlauber ja auch zu Hause. Wer sich die Hässlichkeit unserer Gewerbegebiete und die Gesichtslosigkeit vieler Orte in Niederbayern ansieht, der kann doch mit Händen greifen, was wir verloren haben. Und was haben wir gewonnen?

Neue Straßen ziehen den Verkehr weiter an und wer den Transitverkehr derart fördert, fördert auch die Abwanderung der Betriebe nach dem Osten, denn jede gewonnene Minute macht die Produktionsverlagerung lukrativer. Und am Ende werden wir auch den Schwerverkehr in unseren Tälern haben. Wir hätten ihn längst, wenn sich bisher die Tschechen nicht verweigert hätten.

 

 

14.1. 04 „Wer zahlt schafft an!“

Leserbrief an die PNP

Zum Artikel "Politiker sollen Auskunft über Kirch-Honorare geben" vom 2. Januar:


"Zu Recht wurden in jüngster Zeit in der PNP die Selbstbedienungsmentalität instinktloser Politiker angeprangert. Und doch sind das alles nur Peanuts gegen die 600 000 DM die Kanzler Kohl und viele seiner Minister jährlich vom Medienzar Kirch erhielten - neben ihrem Gehalt und den Abgeordnetendiäten. Genauso unerträglich sind auch die hohen Einkommen aus Aufsichtsratsposten in Großunternehmen für Politiker, die nur dem Volk verpflichtet sein sollten. Wenn man dann noch an die illegalen Parteispenden denkt, wirkt es schon lachhaft, wenn die gierigen Volksvertreter eine Einflussnahme der Geldgeber auf die Politik ableugnen.
Die sichtbarsten Beweise dafür sind die gigantische Staatsverschuldung, die nicht unwesentlich durch die hemmungslose Subventionierung der Wirtschaft entstanden ist und der Umstand, dass auch bei uns die Reichen immer reicher werden. Dafür beginnt die Armut und die Demütigung zukünftig schon nach einem Jahr Arbeitslosigkeit, egal wie lange einer zuvor in die - von der Kohlregierung geplünderten - Sozialkassen eingezahlt hat.
Nachdem die sozialistische Konkurrenz weg ist, braucht man offenbar auch in Deutschland keine soziale Larve mehr. Die zunehmenden Wahlenthaltungen, weil man nicht mehr nur zwischen zwei Übeln entscheiden mag, sind ein schlimmes Alarmzeichen für unsere Demokratie."

Nov. 03, Adenauer der "größte Deutsche?"

Kommentar in freigeisst.de

 

Es gibt bei uns ja wirklich eine große Auswahl von bedeutenden Persönlichkeiten, dass aber ausgerechnet Adenauer den Spitzenplatz erreichte, ist entweder auf Abstimmungstricks zurückzuführen oder es spiegelt in beschämender Weise das geschichtliche Wissen der Bevölkerung. Adenauer - dieser fanatische Antikommunist und diese Marionette der USA, der unser Land in den kalten Krieg führte und der die deutsche Teilung auf Jahrzehnte zementierte, denn einen von den Sowjets angebotenen gemeinsamen deutschen Staat lehnte er ab, weil er die verlangte Neutralität nicht akzeptierte. Lieber ließ er Westdeutschland als Speerspitze für einen Konflikt missbrauchen, in dem die kapitalistische Ideologie bereit war, die ganze Welt atomar zu verbrennen. Er war ein strukturkonservativer Machtpolitiker, der ehemalige Nazis in seine Regierung aufnahm, der unliebsame linke Parteien verbot und kritische Journalisten einsperren ließ (Spiegelaffäre) und mit der Hallsteindoktrin den alleinigen Vertretungsanspruch für Gesamtdeutschland beanspruchte und mit allen Ländern, die die DDR anerkannten die diplomatischen Beziehungen abbrach und ihnen die Wirtschaftshilfe strich. Mit dem Schulterschluss mit den Amerikanern und die Unterstützung der NATO und die die deutsche Wiederbewaffnung, erreichte er wirtschaftliche Vorteile (Marshallplan) und erreichte, dass die Bundesrepublik als Schaufenster gegen den Osten und als ökonomisch starker Frontstaat aufgepäppelt wurde. Doch der wirtschaftliche Überfluss und die hochgelobten sozialen Leistungen wurden - nach dem sie das Volk der DDR erfolgreich geblendet hatten und diese ihren sozialistischen Versuch aufgaben - laufend abgebaut, weil diese Mogelpackung und das Blendwerk nicht mehr benötigt werden.

Auch dazu passt Adenauers berühmter Satz "Was gehen mich meine Dummheiten von gestern an". Und dieser Mann soll der "größte" Deutsche sein?

 

 

 

12.9.03 Notwendige Fragen zum Heizwerk in Zwiesel

Leserbrief an die BBZ

 

Der Standort eines Heizwerkes an einem der schönsten Plätze der Stadt, am Eifelturm, ist sicher alles andere als optimal. Dass aber nun das Sammellager für das Heizmaterial in etwa sieben Kilometer Entfernung davon liegen soll, am verkehrsmäßig schwer zugänglichsten Platz der ganzen Stadt, das kann man kaum glauben, wie kann so was betriebswirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sein? Als Bürger haben wir über das ganze Projekt bislang nicht allzu viel erfahren, ein paar wichtige Fragen sollten schon auch öffentlich beantwortet werden, etwa ob das Holz einmal verbindlich von unseren Waldbauern kommen wird, oder ob letztlich die günstigsten Lieferanten zum Zug kommen werden und zum Schluss Holz aus Tschechien, Polen oder gar China verbrannt werden wird (siehe Pflastersteindebatte in Deggendorf). Und wer kann – bei unterschiedlichen und am Gewinn orientierten Lieferanten schon gewährleisten, dass wir uns nicht zuletzt eine Müllverbrennungsanlage für belastete Hölzer ins Nest setzen. Die Bürger sollten auch wissen, wie und von wem die Holztransporte durch den überlasteten engen Anger in die Lohmannmühle geschafft werden sollen, ob das Holz bereits gehäckselt angeliefert oder ob es zentral zerkleinert wird und ob und wie viel Lärm dabei wo entsteht.

Nur dass etwa 300 Lastwagen voll Holzschnitzel jährlich in den Hof des alten Augustinerklosters gefahren werden und an der wunderbaren Stelle von Bruder Georgs Gewächshaus ein Kraftwerk gebaut werden soll, das war zu lesen. Auch dass die Route durch die Lohmannmühlstraße, den  Anger und dann über die Umgehungsstraße und an der Realschule vorbei führt. Interessant wäre auch noch zu wissen, zu welchen Bedingungen die Energie von der Stadt gekauft werden muss, ob neben der Heizwärme auch Strom erzeugt wird, welche Straßen für die Leitungen aufgerissen werden müssen und durch wie viel felsigen Grund man sich wird kämpfen müssen und wer die Kosten für das aufwändige Leitungsnetz trägt, welcher Aufwand für die Isolierung der Heizwasserleitungen getrieben werden muss und mit welchen Leitungsverlusten über die langen Strecken (etwa bis zum Rathaus) zu rechnen sind, wie die Energie- und Umweltbilanz aussieht, wenn man das Holz mit dieselgetriebenen Maschinen erntet und zerkleinert, was mit den alten Erdgas-Heizungen passiert und ob kleine dezentrale Heizkraftwerke nicht sinnvoller wären. Ich werde das Gefühl nicht los, da will man wieder einmal eine Sache gut machen und macht nebenbei fünf weitere Sachen schlecht.

 

 

15.11. 03 Amerikanische Verhältnisse

Kommentar in freigeisst.de

 

Bei der letzten Europawahl hat nicht einmal jeder zweite Wähler gewählt, nun passierte dasselbe bei der bayerischen Landtagswahl: etwa die Hälfte der Bürger stimmte mit den Füssen ab und blieb den Wahlurnen fern.

Das heißt auch die Zweidrittelmehrheit der CSU im Parlament bedeutet tatsächlich, dass sie auf dem Votum von nur etwa 30% der Bürger fußt.

Nun wird zwar von der CSU gerne behauptet, die Leute seien so sehr mit der schwarzen Herrschaft zufrieden, dass sie deswegen die Stimmabgabe unterließen. Wahrscheinlicher ist aber ein unausgesprochener Wahlboykott. Man fühlt sich durch die Parteien nicht vertreten und empfindet die ganze Politik als Veranstaltung von einflussreichen Interessengruppen – zu denen ganz offensichtlich das einfache Volk nicht gehört. Mit der Stimmabgabe würde man sich also selber verarschen und bleibt den Wahlurnen fern.

Wer kann das Parteingezänk noch hören? Wer kann die armen Politiker die auf jedem Fest sich anbiedernd herumgurken ernst nehmen, wo doch jeder weiß, dass die wichtigen Entscheidungen in den Vorstandsetagen der großen Konzerne getroffen werden, die sich immer öfter nicht einmal im Lande befinden. Nein, die reine Parteiendemokratie kann nicht die Zukunft sein, wir brauchen eine direkte Demokratie, in der die Bürger über wichtige Sachthemen selber abstimmen. Nun wird man einwenden, das sei ja gerade bei der letzten Landtagswahl ja schon ein wenig möglich gewesen. Doch auch die vier Punkte, über die abgestimmt werden durfte, wurden von der CSU in unzulässiger Weise gebündelt, so dass kein differenziertes Votum möglich war.

 

15.10. 03 Sozialabbau mit Hilfe der Sozis

Kommentar in freigeisst.de

 

Der Kapitalismus zeigt - weil er keine sozialistische Konkurrenz mehr hat heute wieder offen seine menschenverachtende Fratze. Sozialabbau und Freibeuterei in allen Teile der Welt gelten manchen Leuten heute wieder als  akzeptabel und zeitgemäß.

Ich will vorausschicken, dass ich nicht zu denen gehöre, die nicht wüssten, dass ein guter Teil unseres Wohlstandes auf der ganzen Welt zusammengeramscht ist - auch wenn die zu Grunde liegende Kaufmannslogik und das Wuchersystem allgemein nicht als unanständig empfinden wird und wir auf Kosten der Armen leben und die vielen Waren durch Ausbeutung anderswo so günstig in unsere Märkte kommen. Ich weiß auch, dass wir, würden wir nur von unserer Hände Arbeit leben müssen,  nicht den fünften Teil unseres Einkommens hätten. Ich habe diese Dinge immer angeprangert und bin nicht zuletzt bei Gewerkschaftlern auf taube Ohren gestoßen.

Und doch will ich den gegenwärtig betriebenen Abbau sozialer Leistungen in unserem Lande anprangern, weil er uns nicht nur wieder auf mittlere Sicht in Klassenkämpfe führen wird, vielleicht sogar in eine Diktatur,  und das vermutlich in keine Linke. Die arbeitende Bevölkerung fühlt sich heute als betrogen, denn die Sozialkassen wurden und werden für  versicherungsfremde Leistungen in schamloser Weise von der Politik geplündert, Millionen von Leistungsempfängern, die nie eine Mark in die Kassen einbezahlt haben, erhalten heute oft höhere Leistungen, als die langjährigen Einzahler. Diese empfinden dies zurecht als Ungerechtigkeit, ja als Diebstahl. Dazu kommt, dass die Einführung des Euro als Geldentwertung empfunden wird, denn trotz aller Dementis von Statistikern und einzelnen Verbilligungen, jeder kann in seinem Geldbeutel das teurere Leben ablesen. Dann wird die EU schon lange als Monster begriffen, dass sich als bürokratischer Wasserkopf in alle Lebensbereiche reglementierend einmischt und nicht nur durch die anstehende Erweiterung durch Billiglohnländer Arbeitsplätze abwandern und so neben dem  selben Prozess durch die Globalisierung  alle mühsam erkämpften Rechte und Privilegien beschnitten werden, ja oft nicht mehr existent sind.

Wenn wir auf die deutsche Problematik eingehen, hat man den Eindruck die  etablierten Parteien spielen nur das aus Krimis bekannte Spiel "Guter Bulle, böser Bulle", wo man durch Zuckerbrot und Peitsche Menschen gefügig machen oder austricksen will. Es scheint, die CDU zeigt nur noch grässlichere Folterinstrumente, damit die etwas weniger grässlichen der SPD von der Bevölkerung akzeptiert werden.

Obwohl die wirtschaftlichen Zahlen besser werden, war in diesen Tagen zu  lesen, dass viele große Firmen in der nächsten Zeit weiter tausende von Arbeitsplätzen abbauen wollen. Wir sind also wieder beim Thema meiner  letzten Zwischenrufe: Jobloses Wachstum - nicht nur in den USA sondern auch bei uns. Es müsste doch langsam dem blindesten Politiker klar werden, dass heute durch Wachstum nicht automatisch Arbeitsplätze entstehen und damit auch die soziale Versorgung der Bevölkerung nicht mehr voll von den Beschäftigten getragen werden kann, sondern die Sozialabgaben in steigendem Maß auch an die Produktion, also an die Wertschöpfung, gekoppelt werden müssen. Und diese ist nicht gesunken, im Gegenteil steigt sie noch immer leicht. Wenn heute eben immer mehr ohne Menschen, dafür mit Maschinen produziert wird, dann muss dieser technische Fortschritt und der Ertrag daraus den Menschen zugute kommen. Nicht nur den Besitzern der Maschinen, sondern der Allgemeinheit. Denn wenn Wirtschaften nicht den Völkern dient, welchen Zweck hätte es dann? Nur die Anhäufung von Reichtum in immer weniger Taschen? In unserem GG heißt  es bekanntlich in Artikel 14, 2: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

 

15.3.03 Kanzler Schröder: Verkleideter Wolf

Kommentar in freigeisst.de

 

Schröder ist kein Kanzler der kleinen Leute, das zumindest steht heute wohl fest. Gegenwärtig peitscht er Sozialreformen durch, die von den Unionsparteien nicht weniger sozial durchgeführt werden würden. Schröder wird vielleicht einmal als der Sozialdemokrat in die Geschichte  eingehen, der der SPD geschadet hat wie kein zweiter vor ihm. Das ist ein Unglück, denn nachdem die real existierenden sozialistischen Führer  im Ostblock die sozialistische Idee für hundert Jahre diskreditiert haben, passiert ähnliches auch der "Partei des demokratischen Sozialismus". Die kleinen Leute wenden sich schaudernd ab und gehen nicht mehr zur Wahl. Wen sollten sie auch wählen, es gibt für sie keine Alternative.

Mich erinnert das an die alte sozialdemokratische Schwäche, um ja nicht  als vaterlandslose Gesellen dazustehen, stimmten sie bekanntlich 1914 den Kriegskrediten zu und jetzt erledigen sie wieder einmal das Geschäft der Reichen, wie es eine Regierung aus Union und FDP bei einer starken sozialistischen Opposition vermutlich niemals könnten. Wieder einmal zeigt sich die SPD als Meister des vorauseilenden Gehorsams gegenüber der Industrie und den Kapitalbesitzern. Mit dem Vorwand Arbeitsplätze zu schaffen, in dem man die Personalkosten senkt und damit die Einstellung von neuen Beschäftigten zu erleichtern - also dass Menschen einer teureren Maschine vielleicht vorgezogen werden - wird Sozialabbau betrieben, der immer mehr Menschen in die Armut treibt. Gleichzeitig wird aber die Automatisierung und Rationalisierung weiter steuerlich und oft sogar mit Subventionen gefördert, so dass die Unternehmer blöd wären, Menschen einzustellen, das tun sie vielleicht noch in Billiglohnländern, aber  auch dort werden immer mehr Arbeitsplätze wegrationalisiert. Und Schröder beschenkte die Kapitalgesellschaften, so dass sie heute oft gar keine Steuern mehr bezahlen, er lässt die großen Konzerne Verluste aus dem Ausland mit aufrechnen und so die Steuern drücken. Und die Regierung lässt immer noch zu, dass großen Betriebe Briefkastenfirmen in Steueroasen gründen und den deutschen Fiskus um Milliarden betrügen, ganz legal. Nehmen wir einmal ein konkretes Beispiel: Eine Technologietochter eines großen deutschen Konzerns ließ sich erst mit Hunderten von Millionen Subventionen vom deutschen Steuerzahler aufbauen- und als es dann etwas zu verdienen gab, verlegte sie ihren Firmensitz in die Schweiz...

Die "Globalplayer", also die großen Firmen, haben heute unglaubliche Möglichkeiten sich ihrer sozialen Verantwortung zu entziehen und die kleinen Leute? Sie sind wieder einmal die Betrogenen. Doch Schröder findet es anscheinend immer noch als "modern", wenn er sich wie ein Agent der Konzerne aufführt und wie eine Westerwelle-Imitation immer neue Säue durch das Land treibt. Auch unter dem SPD-Kanzler gilt: Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert....

Dass Schröder gegenüber dem Freibeuter und Imperialsten Bush Stärke gezeigt hat, als er diesem den Segen für den Überfall  auf den Irak verweigerte, will ich durchaus anerkennen. Doch ohne seinen klaren Antikriegskurs wäre Schröder nicht mehr gewählt worden. Sogar Skeptiker wie ich haben ihm seine Stimme gegeben, einfach um nicht schwarze US-Vasallen und Kriegshetzer an die Macht zu bringen. Doch ob sich Wähler auf Dauer so leimen lassen und noch einmal "das kleinere Übel"  wählen, ist zweifelhaft. Die Bayernwahl zumindest hat eine Wahlverweigerung erlebt, wie es sie bislang bei einer Landtagswahl noch nie gab. In unserem Wahlkreis blieben ca. 54 % der Wähler zu Hause, das heißt also, dass selbst die Sensationsergebnisse bei der CSU eigentlich nur bedeuten, dass sie nur auf etwa einem Drittel der Wähler basieren, auch wenn sie im Landtag faktisch eine Zweidrittelmehrheit bedeuten.

 

20.8.03 Die PNP als reisserisches Kasbladl

Kommentar in waldzeitung.de

 

Es ist langsam nicht mehr zu ertragen! Da wird auf der Titelseite der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust durch ein ihn völlig entstellendes Foto mit panisch aufgerissenen Augen ins Zwielicht gerückt, obwohl er gerade in cooler Großtat den Schurken Schill entlassen hat. Im Bayernteil finden die Kids eine detaillierte Anleitung zum Schnüffeln und auf der letzten Seite haben sich seit längerem schlüpfrige Kleinanzeigen breit gemacht, dass man gar nicht mehr weiß, wo der Tiermarkt aufhört, überall werden Stuten angeboten. Hier zeigt sich das neue Niveau der PNP am augenfälligsten. Das auch Kinder die Zeitung lesen, scheint die Herren Backhaus und Dieckmann nicht zu stören.

Gestern wurden zum x-ten Mal wieder Bilder von Leichen präsentiert, denen der perverse von Hagens die Haut abgezogen hat und unlängst wurde ein ostbayerischer Bürgermeister auf der Titelseite in der Öffentlichkeit quasi hingerichtet, wegen ein paar geklauter Socken! Und auch der Hamburger Bürgermeister soll ganz offensichtlich durch das Bild diskriminiert werden, da schaut hin, da ist ein irrer Schwuler, der Todesangst hat! Er gehört in den gleichen Topf wie Schill. Pfui!

Die Medien sind die dritte Gewalt im Land. Wenn sie gar nicht mehr versuchen eine moralische Instanz zu sein, dann ist das ein großes Unglück, zumal in einer Gegend, wo sie eine Monopolstellung haben.

 

 

15.8. 03 Sozialabbau im Schatten des Krieges

Kommentar in waldzeitung.de

Es ist so gekommen, wie man es voraussehen konnte: Bush und Blair stehen heute als Lügner da, alle ihre vorgeschobenen Kriegsgründe haben sich in Luft aufgelöst, außer ihre wirklichen: Vorherrschaft in der Region für USA und Israel und: Öl!

Täglich kann man neue Unglaublichkeiten und Hintergründe zum Krieg lesen und täglich versinkt der Irak weiter im Chaos. Auch 4 Monate nach Kriegsende gibt es noch immer kaum Strom und Wasser in Bagdad und Augenzeugen berichten schreckliche Abläufe aus den geplünderten Krankenhäusern. Viele Menschen hungern und haben keine Verdienstmöglichkeiten, weil noch immer die Infrastruktur und die Wirtschaft zerstört sind. Die Amerikaner hatten, wie nach und nach bestätigt wurde, neben den Streubomben, auch Napalm und erneut Munition aus angereichertem Uran eingesetzt, abgeworfen von unter Zwangsdrogen stehenden Bomberpiloten. Doch werden die Kriegshetzer und die verantwortlichen Mordbrenner - ich bleibe bei diesem harten Begriff - heute wieder hofiert und statt nach Den Haag auf die Anklagebank zu wandern, buhlen die ehemaligen Kriegsgegner wieder  um ihre Gunst.

Auch was Israel betrifft, bin ich in meinen Artikeln nicht so falsch gelegen. Zwischendrin hatte es zwar kurz mal den Eindruck, Sharon würde einlenken und die Siedlungen aufgeben - aber das war reine Augenwischerei. Jeder Friedensansatz wird durch israelischen Staatterror zerstört und dem folgen nun, wie gewohnt wieder Racheanschläge der Palästinenser..., es scheint hoffnungslos zu sein.

Es gäbe viele weitere Themen, die aber nicht neu sind: Bush will die Welt auch mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln beherrschen und in der deutschen Innenpolitik wird weiter an der sozialen Sicherung herumgestrichen, um das Land an die barbarischen globalen Standards heranzuführen...usw.

Aus den USA kommt der Begriff des "jobless growth", also des joblosen Wachstums. Die US-Wirtschaft wächst, doch es gibt keine neuen Arbeitsplätze. Das heißt, es ist eine Lügenmär, das Wachstum automatisch zu Arbeitsplätzen führt. Es wird automatisiert und rationalisiert und in vielen Branchen werden weiter Arbeitsplätze abgebaut. Eigentlich sollten auch die blindesten Politiker nun erkennen, dass bei rückläufigen Beschäftigungszahlen und doch immer weiter wachsende Produktion, die sozialen Sicherungssysteme nicht mehr nur an den Beschäftigten, sondern am Umsatz der Wirtschaft festgemacht werden muss. Doch noch immer wird diese hofiert, subventioniert und mit Steuergeldern gefördert. Doch die Gewinne der Betriebe, vor allem der großen, werden ins Ausland transferiert und die Menschen, die erst die Subventionen aufgebracht haben, bekommen nichts zurück, im Gegenteil werden sie immer weiter geschröpft und müssen sich bei Arbeitslosigkeit und Krankheit immer entwürdigerendem Prozedere unterwerfen. Die  rotgrüne Regierung stellt sich in unglaublichem Maße in den Dienst der Arbeitgeberverbände und der Großindustrie, geschröpft werden fast nur die Arbeitnehmer, Arbeitslosen und Rentner. Das hoffnungslose für die Bürger ist aber, dass die Merkls und Westerwelles dieser Republik den Sozialabbau noch weiter treiben wollen. Der Wähler hat heute tatsächlich keine Wahl mehr, die Wahlmüdigkeit wird deshalb zweifellos weiter zunehmen.

 

31.5.03 Bayerische Musik

Leserbrief an die SZ zum Artikel vom 30.5. im Bayernteil, der darüber informierte, dass nächste Woche im Parlament bayerischer Musik mehr Platz eingeräumt werden soll.  (nicht abgedruckt worden)

 

„Würde ein Besucher aus einer fernen Galaxis nach Bayern kommen um ethnische Studien zu treiben, dann fiele ihm wohl bald auf, dass nur noch zwei von hundert Kindern in der bayerischen Landeshauptstadt die Landessprache sprechen, dass es in vielen populären Rundfunkprogrammen nur englisches Kommerzgesäusel gibt und so faktisch die Lieder der Sprache beraubt sind. (Der Besucher würde aber durchaus in manchen Kanälen volksdümmlichen Kommerz finden, mit dem sich Bayern selber verarschen. Schon Roider Jackl stellte fest, dass man als Bayer nur erfolgreich sein kann, wenn man sich als bayerischer Depp verkauft...)

Einfache bayerische Musik aber, in der sich zeitgenössisches Leben und Wirklichkeit spiegeln, die sich in der Form zwischen Tradition und Moderne bewegt- die findet in unseren Medien einfach nicht statt.

 

In den sechziger Jahren – in den Anfängen meiner Liedermacherzeit – habe ich Bänder an den bayerischen und den österreichischen Rundfunk gesandt. Vom BR habe ich nie Antwort erhalten und Frau Kaiser vom Ö3 schrieb mir freundlich zurück, in Österreich würden nur heimische Künstler gefördert... Aber immerhin eben das, nicht umsonst sind im Nachbarland so viele Liedermacher und Kabarettisten herangewachsen. Österreicher und Schweitzer haben aber zu ihrer Sprache sowieso ein selbstbewusstes und natürliches Verhältnis, anders hierzulande, wo man den Eindruck gewinnt, dass sich manche der eigenen Sprache zu schämen scheinen.

 

Gelegentlich wird heute darauf hingewiesen, dass die Kommerzkultur des Westens alle gewachsenen Kulturen zerstört und die Welt am Ende aussieht wie die gleichförmige Agrarsteppe überall. Doch man übersieht, dass Deutschland und Bayern zu den ersten Opfern dieser Globalisierung und Imperialisierung gehören, nie wurde in den Köpfen gründlicher aufgeräumt, nie hat sich ein Volk serviler verhalten und sich sogar seiner Sprache berauben lassen.

 

Dass man nun für bayerische Lieder per politischem Erlass Nischen einräumen will, kann sicher als erster Schritt zur Selbstbesinnung nicht schaden. Wir bayerischen Liedermacher und Poeten sind Nischen ja gewöhnt, wir bewegen uns seit Jahrzehnten darin.“

 

 

1.5.03 Amis finden ihre selbst gelieferten Massenvernichtungswaffen nicht

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Warum die Amis so genau wissen wollen, dass Saddam Massenvernichtungswaffen hat? Weil sie die Rechnungen davon aufgehoben haben...

Diesen makaberen Witz haben amerikanische Kriegsgegnern ins www gestellt und er ist wohl deshalb so gut, weil er eine verzwickte Wahrheit in wesentlichen pointiert mit wenigen Worten auf den Punkt bringt. Der so lange beschworene Kriegsgrund war eine Farce und dass ausgerechnet diejenige Nation, die Saddam solange protegierte und von ihm einen schmutzigen Stellvertreterkrieg gegen den Iran führen ließ, aus macht- und wirtschaftspolitischen Gründen nun ihren Schützling dämonisierte und sein Land zerbombte und besetzte, mutet fast wie der letzte Akt einer üblen Gaunerposse an. Der Kriegsgrund, die noch existierenden Massenvernichtungswaffen ließen sich bisher nicht finden, noch wurden sie von Saddam eingesetzt, was man ihm ja immer als letzte Teufelei unterstellt hatte. Heißt das also, dass Saddam gar kein solcher Teufel ist oder das er mit den Amis irgendeinen Handel gemacht hat, wieder einmal? Man stelle sich nur einmal vor: Saddam würde gefangen und müsste sich vor einem internationalem Gericht verantworten! Was der Mann alles an Verbrechen aufdecken könnte, er, der einerseits grausamer Diktator, aber auch solange Handlager der Amerikaner war.

 

12.4.03 Nun ist das befürchtete Chaos eingetreten

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Vor einigen Tagen konnte man hoffen, dass mit der fast kampflosen Einnahme Bagdads durch die Amerikaner, für die irakische Bevölkerung das schlimmste überstanden sein könnte. Doch der so lange beschworene Häuserkampf ist nun eingetreten - doch anders als erwartet. Bagdad und viele andere von den Amerikanern und Briten eroberte Städte versinken in Chaos und Anarchie! Mit dem Abzug oder Ausfall der alten Ordnungsmacht ist eine gesetzlose Phase entstanden, wie man sie als Kriegsplaner eigentlich hätte erwarten können. Auf jeden Fall tragen die Eroberer für die gegenwärtigen Vorgänge auch die Verantwortung. Es genügt eben nicht mit Hightech-Waffen und einer kleinen Armee ein 27 Millionen-Volk zu erobern, man muss es dann auch kontrollieren können, damit dort nicht die Barbarei ausbricht, und das ist geschehen. Es werden nicht nur Saddams Paläste geplündert, in den Städten herrscht das Faustrecht, in dem Banken, Geschäfte und Privathäuser geplündert werden. Ja, selbst aus Krankenhäusern wird gestohlen, was nicht niet - und nagelfest ist, ohne Rücksicht auf die Verwundeten, es sollen sich unvorstellbare Szenen abspielen. Alte Rechnungen werden beglichen und Bluttaten verübt, schutzlose Frauen werden geschändet, die Stadt soll voller Toten sein, die niemals weggeräumt und deren Verwesungsgerüche immer unerträglicher werden. Heute wurde auch gemeldet, dass auch Museen mit unersetzbaren Kunstschätzen geplündert werden- und in vielen Städten fehlt es an Trinkwasser, Medikamenten und Lebensmitteln.

Und die Eroberer - bislang gibt es nur Lippenbekenntnisse, dass man dem Chaos Einhalt gebieten möchte. Doch mit wem auch. Die Soldaten sind noch in Kämpfe verstrickt und sie sind auch weder zahlenmäßig noch augbildungsmäßig in der Lage für Ordnung zu sorgen. Und ihre politische Führung? Sie scheint sich langsam verbal auf Syrien einzuschießen. Vom Iran hört man seit ein paar Tagen nichts mehr,  doch das will wenig heißen. Die Drohungen gegenüber Syrien beweisen erneut, die Unverantwortlichkeit und völlige Maßlosigkeit der  amerikanischen Führung. Und - wie wir gerade erleben durften - die reden nicht nur, die schrecken auch vor keinem Krieg zurück. Ob sie auch an ihre Versprechungen denken, nach der Besiegung Saddam Husseins sich um die Palästinenser zu kümmern und ihnen den versprochenen eigenen Staat zu gewähren? Doch die Wahrscheinlichkeit, dass eher noch Krieg gegen Syrien und den Iran geführt wird, dürfte um einiges höher sein...

 

3.4.03 Servilität gegenüber Mördern

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Die Amis und Briten werfen Streubomben! Gestern haben sie es noch abgestritten, heute - nachdem im TV beschriftete Bombenreste zu sehen waren, gaben sie es zu. Eine Nebenbombe dieser Bündelbomben traf ein Haus. Die drei toten Mädchen, der mit Granatsplittern übersäte Vater und der überlebende kleine Bruder, der mit großen Augen dastand und gar nicht begriff, was passiert war - solche Bilder vergisst man nicht! Hundert oder tausend andere vergleichbare Bilder erreichen niemanden, das Grauen des Krieges lässt sich nur erahnen. Immer wieder drängt sich die Frage auf: Was haben Amis und Briten nur im Irak verloren? Suchen sie ihre Unschuld, die sie dort schon im letzten Jahrhundert zigfach verloren haben! Die Briten etwa, wie sie nach dem 1. Weltkrieg Bagdad eroberten und Arabien ohne Verstand zerstückelten! Die Amis, die - in den achtziger Jahren unter Reagan - ausgerechnet Rumsfeld zu Saddam schickten, er sollte diesem alle Hilfe gegen den vordringenden Iran geben. Wer hätte je gehört, dass die USA Saddams Giftgas gestört hätte, als er es gegen die Iraner einsetzte ? Wer sich auch nur  wenig über die koloniale Geschichte Arabiens sachkundig macht, sieht die gegenwärtigen Gräuel mit noch andern Augen und muss mit Übelkeit kämpfen, wenn er die heutigen Phrasen der Führer  der "Allianz der Willigen" hört.

Ein anderes Bild von heute. GIs zwingen irakische Soldaten, die sich ergeben, sich nackt auszuziehen, in der Wüste, vor laufenden Kameras, die diese entwürdigenden Bilder in die Wohnzimmer der Welt bringt. Das erinnert an die Demütigungen der Palästinenser durch die Israelis an den Checkpoints. Diese verführten, unwissenden Söldner zerstören ein Land, töten unschuldige Menschen, nehmen ihnen ihre Kultur, ihre Selbstachtung und pflanzen ihnen einen nie versiegenden Zorn ins Herz!

Oder die Szene, wie Amis mit Maschinenpistolen, hungrigen irakischen Kindern Hamburger reichen. Das ist die Vollendung, kulturell und moralisch! Erst  zerstört man ihnen ihre Lebensgrundlage und dann gibt man ihnen als Almosen die Symbole des amerikanischen "way of life". Oder wie GIs  Süßigkeiten an Kinder verteilen, doch erst dann, wenn sie kapiert haben, dass sie in die Kamera lachen müssen.... Es ist entwürdigend, es ist ein Verbrechen, und doch - es sind nur winzige Ausschnitte dessen, was da passiert und was noch passieren wird.

Und zur gleichen Zeit ist der US-Außenminister Powell bei der NATO in Brüssel und statt, dass ihm die Außenministerkollegen empört ihre Verachtung spüren ließen oder ihm wenigstens in klaren Worten das verbrecherische Szenario vorhalten würden- Smalltalk, Scherze, Lachen, diplomatische Professionalität, nennt man das wohl. Es fehlt nicht viel, dass sich die Herrschaften vor Begeisterung, dass das große Amerika ihnen wieder gnädig einen Vertreter vorbeischickt, auf die Schenkel klopfen, die Stimmung ist peinlich. Gut, sie sagen Powell, dass nach dem Krieg die UNO wieder die Führung übernehmen soll, beim Aufräumen und beim Helfen und das Öl den Irakern gehört, was Amerika aber nicht hören will. (Teilweise waren Aufträge schon vor Monaten  an amerikanische Firmen vergeben, als Bush, Blair und Powell mit der UNO noch ihr schamloses Theater spielten).

Szenenwechsel, Bundestagsdebatte. Auch heute wiederholt Unionschefin Merkel wieder ihre niederträchtigen Reden, die darin gipfeln, dass sie dem Bundeskanzler Schröder vorwirft, dass er mit seinem Nein gegen den Krieg den Krieg wahrscheinlicher gemacht hat... So als wenn der Krieg nicht schon lange vor den UN-Debatten von Bush beschlossen gewesen wäre. Da das heute Allgemeinwissen ist, beweist Merkls Rede, dass sie das offenbar allein noch nicht weiß oder einfach nur ihre üble Parteien- Rhetorik hält, grad so wie eine aufgezogene Puppe -- doch aufgezogen von wem? Doch in der DDR ist sie im blauen Hemd der FDJ brav marschiert, dann war sie sie ein untertäniger Parteisoldat von Skandalkanzler Kohl und nun schleimt sie den Amis hinterher, wie es dieser Tage jemand treffend formulierte.

Und die Regierung- auf die wir so stolz waren, weil sie sich Nein zu Bush sagen getraute - sie lässt zu, dass gegen geltendes Recht von deutschen  Firmen an die Aggressoren Angriffswaffen verkauft werden! (Die Schweizer haben das seit Kriegsbeginn eingestellt). Damit unterstützt die Regierung den Angriffskrieg, auch dadurch, dass sie deutsche Soldaten weiter in den Awacs-Flugzeugen und in den Spürpanzern Dienst tun lässt, dass die Amerikaner den deutschen Luftraum benutzen und den Krieg so auch von ihren deutschen Kasernen aus führen... So wird erneut geltendes deutsches Recht gebrochen, sowie es vor vier Jahren bereits beim Angriffskrieg gegen Serbien gebrochen wurde. Und doch haben wir diese Regierung wieder gewählt - weil sie uns vor Merkel, Stoiber und Westerwelle das kleinere Übel zu sein schienen. Armes Deutschland, arme Welt, was könnte uns helfen? Desillusioniert, wie wir heute sind, bliebe alleine noch die direkte Demokratie, die man uns bis heute vorenthält. Denn eines ist sicher: erst wenn einmal die Völker die Sachpolitik bestimmen können, dann werden zwar die Irrtümer nicht enden, aber für Krieg werden die Europäer nicht mehr stimmen.

 

2.4.03 Krieg auch gegen das eigene Volk

Kommentar in waldzeitung.de

George W. Bush führt nicht nur einen Krieg gegen den Irak und gegen das Völkerrecht, er führt auch einen Krieg gegen das eigene Volk, mit Gesetzespaketen wie dem "Patriot Act" setzte er einen großen Teil der Bürgerrechte außer Kraft. Die Bespitzelung der Bürger soll total werden, am Ende kann nur ein totalitärer Staat stehen und keine Demokratie. (Und dieses Land will anderen Demokratie bringen? Es wäre zum Lachen, wenn man nicht weinen müsste...)

Ein Kommentator in der SZ schreibt, die patriotische Grundstimmung während des Krieges soll nun davon ablenken, dass ein zweites Gesetzespaket mit noch tiefgreiferenden Konsequenzen verabschiedet wird. Der Einfluss der Gewerkschaften wird drastisch eingeschränkt. Tom Delay schrieb in einem Rundbrief. "Die Gewerkschaften sind eine eindeutige Gefahr für die Sicherheit zu Hause und unsere Truppen." Und schließlich sollen Sozialleistungen und Gesundheitssystem in bisher einzigartigem Maße reduziert werden.

Von Bushs Steuerreform, die zwei Billionen Dollar kosten wird, sollen zwei  Drittel dem oberen einen Prozent der Reichen zu Gute kommen. Der Wirtschaftselite also, die ihren Anteil am Gesamteinkommen in den letzten Jahren schon von 14 auf 21 % erhöht hat. Dazu hat Bush das Budget für die Streitkräfte auf 400 Milliarden erhöht, die Kosten für den Krieg nicht eingerechnet.

Es ist also nicht übertrieben, dass Bush auch einen Krieg gegen das eigene Volk führt. Vielleicht braucht er seine Eroberungskriege auch um davon abzulenken. Vielleicht öffnen die gegenwärtigen Grausamkeiten und Lügen dem amerikanischen Volk doch noch die Augen und sie erkennen, dass sie und die Völker, die man heute bombardiert, eigentlich die gleichen Feinde haben.

 

29.3.03 Mordbrenner

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Wir alle haben uns darüber empört, dass am 11.September 2001 Flugzeuge in die Tower des World Trade Centers gelenkt wurden, absichtlich und nur mit dem Ziel zu töten und zu zerstören. Wir wissen bis heute nicht genau, wer sich diese teuflischen Anschläge ausgedacht hat. Waren es fanatische Araber im Auftrag von Bin Laden? Was gäbe ich dafür, die Wahrheit zu kennen! Heute werden irakische Städte absichtlich zerstört, fast gefahrlos von unerreichbaren Flugzeugen aus. Doch die  Auftraggeber sind bekannt, sie brüsten sich mit ihrer Tötungsmaschinerie und reden dabei von Humanität und Befreiung... Ein erbärmliches Geschäft und eine Schande für unsere Zivilisation! Schon vor einem Jahr haben diejenigen, die das heute verbrechen, bereits weitere Ziele genannt: etwa Syrien, den Iran und ... Schon werden diese verbal attackiert, es erscheint fast sicher, dass den Worten Sprengbomben folgen werden, wenn erst einmal der Irak niedergeworfen ist. Dies klingt alles wie aus einem schlechten Wildwest-Roman, doch die Täter kommen aus dem Wilden Westen und vermutlich handeln sie auch nach derartigen Vorlagen. Frau Merkel redete in diesen Tagen von der "Gemeinsamkeit der Werte", die sie mit den Mordbrennern verbindet. Aufgeklärte Europäer, die sich demokratischen und humanen Werten verpflichtet fühlen, spüren da Gänsehaut und wie ihnen der Hals anschwillt und heiliger Zorn den Blutdruck hochtreibt... 

 

25.3.03 Wo Täter Richter sind

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Die arabische Liga hat sich an die UNO gewandt und das sofortige Ende des völkerrechtswidrigen Überfalls auf den Irak verlangt. Eine Debatte des Weltsicherheitsrates soll auch in diesen Tagen stattfinden. Man stelle sich das nur vor: die amerikanischen und englischen Mordbrenner, (ein zugegeben harter Ausdruck, der aber für Staaten, die ein Land überfallen und mit Tausenden von Bomben und Raketen zerstören und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen, wohl nichts weniger als zutreffend ist!) die als ständige Mitglieder im Sicherheitsrat sitzen, sollen über  sich selber richten! Die Täter, die einen Krieg gegen die geltende Weltordnung führen, sind ihre eigenen Richter! Das ist die Perversion des Rechts und versetzt der UNO einen weiteren Schlag. Doch die Hoffnung, dass Amerikaner und Briten vorübergehend auf ihre Stimme im Sicherheitsrat verzichten, dürfte eine Wunschvorstellung bleiben.

 

24.3.03 Von Mordbrennern und Volksverhetzern

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Jeder einigermaßen informierte Mensch weiß, dass die Amerikaner den Irakkrieg schon kurz nach dem 11.9.01 beschlossen haben , und das ganze  Geeiere im Weltsicherheitsrat nur ein verlogenes Theater war. Vermutlich fiel die Kriegsentscheidung sogar schon eher, denn bereits im Februar 2001 gab es amerikanische und britische Bombenangriffe auf den Irak.  Die Welt empörte sich darüber und Frau Merkel, Herr Stoiber und Herr Westerwelle verteidigten damals bereits die Gewalt in gewohnter untertäniger Vasallenmanier. Auch heute verteidigen Unionspolitiker, allen voran Frau Merkel , die Herren Pflüger, Hinze usw. den amerikanischen Angriffskrieg, der ja nicht nur ein Krieg gegen ein Volk ist, sondern auch ein Krieg gegen die Weltgemeinschaft und das Völkerrecht. In dem sie sich auf die Seite der Mordbrenner stellen, werden sie auch für die Folgen verantwortlich. Ihre Reden müssen folglich auch als Volksverhetzung und Aufwiegelung zu einem Angriffskrieg gewertet werden, den das Grundgesetz und die UN-Gesetze unter Strafe stellen. Kriegshetzer haben im Bundestag nichts verloren. Deshalb: Frau Merkel, Herr Pflüger, Herr Hinze und Co- treten sie zurück! Sie haben sich verrannt!

 

23.3.03 Zwei denkwürdige Umfrageergebnisse aus den USA:

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Nur noch 30% der Bevölkerung sind gegen den Irakkrieg und nur 30 % der Bevölkerung kennen den amerikanischen Kriegsminister Rumsfeld. Natürlich haben die beiden Ergebnisse nichts miteinander zu tun..., oder doch? Zumindest das zweite Ergebnis macht das Ausmaß der politischen Uninformiertheit in den USA deutlich. Man kann nach dieser Umfrage wohl davon ausgehen, dass die meisten Amerikaner überhaupt nicht wissen, dass ihre Regierung einen Krieg gegen das Völkerrecht führt, ja dass sie vermutlich nicht einmal von dessen Existenz wissen. In einer anderen Umfrage glaubten 70 % der Befragten, dass der Irak hinter dem Anschlag vom 11. September 2001 steckt. Wie heißt es bei Friedrich Schiller- ohne ein informiertes Volk kann es keine Demokratie geben. Doch wie sagte Bush- er wolle die amerikanische Freiheit und Demokratie in den Nahen und Mittleren Osten bringen..., na das kann ja heiter werden...

 

 

20.3.03 Der amerikanische Überfall auf den Irak hat begonnen

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Mit ihren gigantischen Zerstörungspotentialen erwecken die Amerikaner und ihre "Allianz der Willigen"- deren überwiegend gekaufte Führer  sich gegen den Willen ihrer Bevölkerung an dem Angriffskrieg beteiligen, Blair will ich hier ausnehmen, den treiben andere Motive - den Anschein, als würde ein Titan gegen eine Maus kämpfen. In einem derart ungleichen Kampf sind für den Titanen keine Lorbeeren zu gewinnen, im Gegenteil, er wird weltweit Zorn und Verachtung ernten und dieser Schaden wird den militärischen Erfolg vergessen machen. Dieser Krieg und das Drumherum lehrt einer neuen Generation auf der Welt das Fürchten vor der Weltmacht USA, denn jedes Land kann - wenn es amerikanische Interessen behindert - das nächste Kriegsziel sein. "Pax Americana"- der amerikanische Frieden  - ist der Frieden eines Friedhofs, auf dem die Eigenständigkeit und Verschiedenheit der Völker begraben wird. Doch das Erleben amerikanischer Hochmut, Machtgier und Skrupellosigkeit wird den Menschen weltweit die Augen öffnen und einen Lernprozess einleiten, der das politische Pendel der  Welt in eine humane Richtung ausschlagen lassen wird, so hoffe ich es wenigstens.  Ich bedauere heute schon die politischen Führer dieser Welt, die nach dem Krieg mit Bush, der nach dem Krieg eigentlich vor dem neuen Gericht in Den Haag angeklagt gehört, wieder zusammenarbeiten müssen , wenn das elende Theaterspiel der Diplomatie wieder beginnt und wie immer diejenigen, die gegen den Krieg waren, die Schäden zusammenfegen und den Hass der Besiegten und Gedemütigten aushalten werden müssen. Zitat Blair, 21.3.: "Die Internationale Gemeinschaft muss den Irak wieder aufbauen." Warum eigentlich? Sollten nicht diejenigen, die zerstören und morden für ihre Taten gerade stehen und die Schäden beseitigen und die Kriegsversehrten und Waisen lebenslang versorgen?

 

 19.3. 03 Halbherziges Nein

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Die Außenminister des Weltsicherheitsrat trafen sich heute - die amerikanischen und britischen Minister blieben demonstrativ fern – und hörten Hans Blix Bericht an, in dem er ausführte, mit den Waffeninspektionen den Irak innerhalb von drei Monaten hätte entwaffnen zu können. Doch dies sei ja nun nicht mehr möglich.

An dieser Stelle sollte einmal die Hochachtung für diejenigen Staaten ausgesprochen werden, die sich - trotz massiven Drucks der Amerikaner - nicht zu einem Votum für den ungerechtfertigten Angriffskrieg hatten drängen lassen, obwohl sie es mit wirtschaftlichen Sanktionen bezahlen werden. Hand aufs Herz - wer hat nicht geglaubt, dass Russland, China und Frankreich zuletzt noch umfallen würden? Aber auch Schröder und Fischer will ich einmal loben für ihren Einsatz (auch wenn ich ihre Unterstützung für den Balkankrieg nicht vergessen kann) und dafür, dass sie nicht umgefallen sind, was wohl nicht nur ich insgeheim befürchtet habe.  Leider geht ihre Courage nicht so weit, dass sie sich auch noch die Konsequenzen aus dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zögen und den Amerikanern die Überflugsrechte über Deutschland verweigerten, was das Grundgesetz bei Strafandrohung gebietet.

 

18.3.03 Kriegstreiber Bush

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Nun ist es ausgesprochen: Georg Bush will den Krieg gegen den Irak. Es ging ihm nie um Abrüstung, sondern um den Regimewechsel in Bagdad, denn er will die Macht in der Region, das Öl und den lukrativen Waffengang. Dass es selbst im besten Fall nicht ohne Tausende von Toten abgehen wird, nimmt er in Kauf, ebenso das Leid der Betroffenen. Dies zeigt, dass er kein Christ ist, sondern höchstens ein Frömmler, vermutlich ist aber  auch das alles nur Show, falsch und verlogen wie die ganze Rede, die er heute  Nacht hielt. Heute sollte auch der Blindeste erkennen, dass Bush sich wie ein Diktator gebärdet, der für seine Ziele über Leichen geht, der das Völkerrecht mit Füssen tritt und sich mit seiner Politik anschickt, sich aus der zivilisierten Weltgemeinschaft auszuklinken. Schon kursiert das Wort "Bushismus", eine texanisch- amerikanische Sonderform der Barbarei.

Und die deutschen Vasallen von Bush, die bis heute ja immer beteuerten, sie seien auch gegen Krieg und unterstützen den amerikanischen Aufmarsch  im Golf nur als notwendige Drohkulisse und die jetzt eigentlich sehr kleinlaut sein müssten und sich für ihre Unterstützung von Bush entschuldigen sollten Merkel gab heute bekannt, dass sie und ihre Union den Krieg als letzte Konsequenz billigen, Stoiber eierte noch ein wenig herum, deutete aber zumindest an, dass ihm Amerikas Vorgehen nicht behage, doch schuld sei nicht Bush sondern Saddam. Und Westerwelle? Der hatte gestern schon den Schuldigen für den Krieg gefunden- nicht  Bush , nicht Blair und nicht Saddam, nein die Kriegsgegner seien schuld am Krieg, weil sie Bush nicht uneingeschränkt unterstützt hätten. Heute, am 19.3. (ich trage dies nach) im Bundestag, plapperte Merkel diese Schäbigkeit nach. Das erinnert mich an die Nachrüstungsdebatte vor zwanzig Jahren, als CDU-Generalsekretär Heiner Geissler den im KZ ermordeten Pazifisten die Schuld an Hitler und dem Krieg gab, da sie nicht mit Waffen gegen ihn gekämpft hatten. Westerwelle es soll nicht verschwiegen werden, lehnte heute den Angriffskrieg ohne Mandat des Weltsicherheitsrats ab, erstaunlich immerhin.

 

14.3.03 Kanzler der Konzerne

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Kanzler Schröder hat heute seine "Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede" gehalten. Er will den Langzeitarbeitslosen die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes halbieren, das Krankengeld abschaffen, die Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe zusammenlegen. Die Krankenkassenleistungen sollen durchdacht werden, also gekürzt, und es wird fast wie ein Geschenk verkauft, dass Privatunfälle und zahnärztliche Hilfe Kassenleistungen bleiben sollen. Doch Merkel, Stoiber, Westerwelle und Hundt gehen die sozialen Kürzungen noch nicht weit genug, ihre Forderungen wirken wie aus Maggie Thatchers Giftschrank, deren unsoziale Reformen bekanntlich zu einem exorbitanten Anstieg der Arbeitslosenquote und zu einer Verschärfung der  Kluft zwischen Arm und Reich geführt haben. Von Westerwelle und Co kennt man dieses unsoziale Geschwätz ja, doch nun wollen auch die Herrschaften mit dem ominösen "C" im Namen offenbar wieder einmal beweisen, dass dieser Buchstabe nicht für "christlich" sondern für "Capital" steht... Selbst CSU-Mann Seehofer kritisierte tags darauf seinen Chef, was ja beachtlich genug ist. Es hat den Anschein, als würden die schwer erkämpften sozialen  Errungenschaften der letzten 150 Jahre nach und nach verschwinden und der Kapitalismus seine soziale Maske nach und nach ganz ablegen. Eine Maske, die man während des kalten Krieges anlegte und mit gigantischer  Staatsverschuldung finanzierte, um den sozialistischen Ländern vorzugaukeln, der Kapitalismus habe ein soziales Füllhorn. Mit diesem Speck hat man erfolgreich die Mäuse gefangen und - vor allem unter Kohl - die Sozialkassen für die nationale Sache geplündert und die Bürger an rosarote Brillen gewöhnt. Doch nun zeigt der Kapitalismus wieder nach und nach seine alte Raubtierfratze - die rosa Brillen werden nicht mehr ersetzt - und bald werden auch die verlogenen Phrasen, von der friedlichen Globalisierung der Welt (zu Gunsten der Menschen und ihrer Entwicklung) wie Seifenblasen zerplatzen, Amerika ist bereits dabei alle Maskierung abzulegen und treibt bereits seine alte imperialistische Wildsau durch die wenigen noch umzäunten Gärten dieser Welt. Natürlich im Namen Gottes - da kann der Papst noch so widersprechen - und für "amerikanische Freiheit und Demokratie", da können die Betroffenen noch so um ihre alten Kulturen jammern und andere demokratische Vorstellungen haben. Zur Einschüchterung der Welt zündeten die USA in diesen Tagen eine neue konventionelle Bombe "Moab-Bombe) mit der  Sprengkraft einer Atombombe. Doch wird nach wie vor auch der Einsatz atomarer Sprengsätze nicht ausgeschlossen.

 

12.3.03 Pferdeäpfel auf Wanderwegen

Leserbrief an BBR (zurückgezogen)

 

In so bewegten Zeiten getraut man sich kaum über etwas so unbedeutsames zu schreiben, wie über Volksvertreter, die sich über Pferdeäpfel auf Wanderwegen erregen. Pferdeäpfel im Wald, das ist normalerweise eine Seltenheit, man kann tagelang wandern ohne auch nur einen Haufen zu finden. Und meistens haben ihn zuvor bereits die Vögel gefunden, die ihn begeistert auf der Suche nach Körnern zerkratzen. Pferdeäpfel gehören zu unserem Wald- ja, wie die Bäume, es gab sie schon zu Zeiten, in denen es vermutlich noch nicht einmal Waldler gab..

Ich empfehle dringend sich über andere Hinterlassenschaften auf Wanderwegen zu erregen, etwa den nicht oder schwer verrottbaren Müll, den man noch immer reichlich findet oder die mit reichlich Hygienetüchern markierten menschlichen Hinterlassenschaften auf oder gleich neben den Wegen (ein paar Meter abseits im Wald könnte einen ja ein wilder Bär in den Po beißen...)

Noch schlimmer sind aber oft manche Wanderwege selber, es gibt regelrechte „Bäderstraßen“, in denen sich die Kachelscherben der Badezimmermoden der letzten dreißig Jahre wiederfinden. Vom nicht abgedeckten scharfkantigen Bauschutt, durchsetzt mit unverrottbaren Installationsresten, nicht zu reden. Von einer Wanderwegkultur, etwa mit gesandeten Wegen, die zum Barfußlaufen einladen, wie man sie in anderen Gegenden findet, sind wir Lichtjahre entfernt. Auch alte gewachsene weiche Wanderpfade werden – von gutmeinenden Funktionären – oft mit grobem Schotter zerstört oder müssen als Deponie für den Wintersplitt herhalten. Es wird einmal die Zeit kommen, da werden die Archäologen in den Waldwegen kratzen und eine Kulturgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts aufstellen. Vielleicht können sie per Gentest an seltenen besonders grünen Stellen erkennen, dass auch in diesen künstlichen Zeiten noch gelegentlich ein paar Pferdeäpfel den Wald erfreut haben...

 

12.3.03 Ungeliebte Marionetten

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Der serbische Präsident Djindjic wurde heute Opfer eines Attentates,  die Täter werden bei politischen Gegenspielern oder der serbischen Mafia vermutet. Djindjic wollte Serbien-Montenegro weiter an den Westen heranführen und hat auch die von den USA für Kredite und Wirtschaftshilfen geforderten Maßnahmen, etwa Auslieferung von Milosevic ans Kriegsverbrechertribunal nach Den Haag erfüllt. Eine niederländische Zeitung wies darauf hin, dass es leichter sei ein Land niederzubomben als es dann aufzubauen. Gleiches gilt für Afghanistan. Ob Chasei oder Djincjic - beide werden von Teilen der Bevölkerung als Repräsentanten von Amerikas Gnaden angesehen. Und wenn dann auch noch die versprochenen Aufbauhilfen nur zögerlich geleistet werden und man sieht, dass aber genug Geld da ist, immer neue Kriege zu führen, dann entsteht zwangsläufig Unmut und der Nährboden für immer neuen Terrorismus. Es ist zu befürchten, dass es einmal im Irak nicht anders werden wird.

 

11.3.03 Aber bitte nicht wir!

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Heute wurde der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag gestartet, ein Weltgericht, das die Welt gerechter und sicherer machen soll. Es soll ein permanent tagender Gerichtshof sein, der Kriegsverbrechen, Verbrechen  gegen die Menschlichkeit und Völkermord verfolgen soll. Diese von der  UN unabhängige Instanz ist für Verbrechen ab dem 1.7.2002 zuständig. 89 Staaten sind dem Gerichtshof beigetreten, die USA, Israel und China sind nicht darunter. Präsident Bush hat sogar eine Ermächtigung im Parlament durchgebracht, mit der er Amerikaner, die in Den Haag angeklagt werden sollten, mit Militärgewalt befreien darf....

 

10.03.03 Lauschangriff auf Sicherheitsrat

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Der britische "Observer" veröffentlichte ein internes Papier des amerikanischen Geheimdienstes mit detaillierten Planungen zu Lauschangriffen auf UN-Botschafter, speziell jene Mitglieder des Sicherheitsrates, die für das Zustandekommen einer zweiten Irakresolution bedeutsam sind: Chile, Angola, Kamerun, Guinea, Pakistan u. Bulgarien. Doch es gab keine Proteste der Regierungen, die USA mussten sich nicht einmal rechtfertigen. Der bulgarische Botschafter bemerkte, es wäre beinahe eine Beleidigung nicht von den USA abgehört zu werden...

 

19.3.03 Die Opferzahl sagt alles

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Die Kriegstoten des ersten Golfkriegs: 145 (!!!) Amerikaner, 150-300 Tausend Iraker, weitere ca. 1,5 Millionen Iraker starben an den Folgen der Krieges und des Embargos. Diese Zahlen belegen wer Opfer und wer Täter ist. Eine übermächtige Militärmacht führte einen feigen Bombenkrieg gegen ein vergleichsweise wehrloses Land. Die völlige Unvergleichbarkeit der Waffen zeigt sich auch in dem Umstand, dass in 12 Jahren Überwachungs- und Angriffsflügen über den Flugverbotszonen ist noch kein einziges US-Flugzeug abgeschossen wurde.

 

4.3.03 Union redet Deutschland schlecht

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Deutschland hat die niedrigste Steuerquote in Europa und zwar bei 21,7 % im Jahre 2001. Die Steuer - u. Abgabenquote liegt bei 36,4 %, nur 3 europäische Länder liegen darunter. Trotzdem wird der Standort Deutschland von der Union und den Unternehmerverbänden permanent schlecht geredet. Und weiterer sozialer Kahlschlag bei Arbeitslosen und Krankenkassenmitgliedern wird vorbereitet. Und der Union, die unter Kohl Deutschland in die Verschuldung getrieben hat und die sozialen Sicherungssysteme plünderte, geht es offenbar noch immer nicht weit genug.

 

7.3.03 Verkommenes Unternehmertum

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Arbeitgeberpräsident Hundt hat dieser Tage 120 000 fehlende Lehrstellen in diesem Jahr prophezeit, bzw. damit gedroht. Nirgends zeigt sich mehr, dass die Sozialpflichtigkeit des Eigentums nur eine Phrase ist. Die Industrie denkt nur an Profit und nicht an ihre Verantwortung für die jungen Menschen in diesem Land. Wenn dann irgendwann ausgebildete Arbeitskräfte fehlen, dann werden lautstark weitere ausländische Fachkräfte gefordert oder man verlagert die Produktion gleich in Billiglohnländer. Ich glaube, niemals gab es unverantwortlichere und verkommene Unternehmer.

 

6.3.03 Der Papst nach Bagdad?

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die Welt erlebt gegenwärtig was Ohnmacht ist, denn eine sich auf gigantische Tötungspotentiale stützende Weltmacht verweigert sich allen Argumenten und schickt sich an Krieg zu führen, wann und gegen wen immer sie will. Und es soll sich ja keiner mit dem Gedanken beruhigen, es ginge nur um den Irak und seinen schlimmen Diktator! Die Welt ist voller Bedrohungen amerikanischer Interessen und bei Erfolg des völkerrechtswidrigen Präventivkrieges gegen den Irak, werden Militärschläge gegen weitere unliebsame Regime im Nahen, Mittleren- und Fernen Osten folgen. Obwohl dies allgemein bekannt ist, gibt es noch immer Politiker von Union und FDP, die die fadenscheinigen Bedrohungsszenarien und Dämonisierungen der Bush- Administration inbrünstig nachbeten. Nun soll also die feige Bombardierung Bagdads vielleicht noch diese Woche beginnen - die 147 toten Amerikaner und die etwa 200 000 toten Irakis von 1991 zeigen, wie es um die Bedrohungen und Kräfteverhältnisse bestellt ist.

Wie diese Welt gestrickt ist gibt es wohl nur noch eine Möglichkeit das große neue Töten zu verhindern, eine große ungewöhnliche Tat: wenn der Papst nach Bagdad fahren würde! Bush würde dann keinen Angriff wagen und selbst die gleichgeschalteten amerikanischen Medien müssten dann ihrem Volk, das sowieso mehrheitlich den Frieden will, die Hintergründe erläutern. Würde Bush dennoch bombardieren, würde er das politisch nicht überleben. Dem Papst würde ich eine solche mutige und christliche Tat zutrauen! Ich habe meinen Vorschlag übrigens bereits an Kardinal Ratzinger geschickt, damit er ihn dem Papst überbringt. Zumindest ein wenig träumen, von einer Realisierung sollte doch erlaubt sein... Denken Sie an Sodom, wo ja der Legende nach bereits ein Gerechter die Zerstörung der Stadt verhindert hätte. Warum sollte so was nicht in Bagdad klappen?

 

3.3.03 Meldungen aus Israel

Kommentar in waldzeitung.de

 

Wieder schickte Sharon die Armee mit Panzern und Bulldozern in den Gazastreifen, es starben mindestens 8 Palästinenser, davon eine schwangere Frau. Über vierzig Palästinenser wurden schwer verletzt. Es wurden wieder Wohnhäuser zerstört. Während die Welt nach Irak schaut, setzt Israels neue Regierung seinen Staatsterrorismus fort. In den letzten zwei Wochen sollen ca. 40 Palästinenser "zu Tode gekommen sein", wie die deutschen Medien immer beschönigend formulieren...

 

5.3.03

Heute sprengte sich ein palästinensischer Attentäter mit 15 israelischen Opfern in die Luft. Nach der israelischen Gewalt der letzten Wochen, war ein solcher Amoklauf zu befürchten. Die gegenseitige Blutrache geht also wieder weiter. Im Falle eines Irak-Krieges ist das Schlimmste zu befürchten.

 

6.3.03

Israel fiel in der Nacht wieder mit Panzern, Hubschraubern und Bulldozern in ein Flüchtlingslager im Gaza-Streifen ein, in dem 100 000 Palästinenser leben. 11 wurden getötet, 140 schwer verletzt, Wohnhäuser wurden zerstört.

 

 

27.2.03 Bushs Märchen

Kommentar in waldzeitung.de

US-Präsident Bush hat heute eine nette Rede gehalten, hat sich als sozialer Visionär präsentiert, der nur Krieg führen will, damit der Nahe Osten einmal demokratisch werden kann, wenn Saddam, der Dämon, weggebombt ist... Dass die Palästinenser dann einen eigenen Staat kriegen, dass die Iraker dann demokratisch werden (schließlich habe das nach 1945 sogar bei den Deutschen und den Japanern geklappt) usw.

Ich gestehe, dass meine Friedenssehnsucht mich auch geneigt macht, mich von sanften Worten einlullen zu lassen, denn wer hätte würde sich über Bushs Visionen nicht freuen... Doch dann beginnt der Verstand wieder zu arbeiten und der sagt, dass Amerika keine demokratischen Staaten will, sondern solche, die Amerika unterstützen. Zumindest war das in den letzten Jahrzehnten niemals anders. Bushs Rede ist reine Augenwischerei, denn auch im Nahen Osten kann Amerika am besten mit Diktatoren, mit korrupten Regimen, in denen der Mensch keinen Pfifferling wert ist. Bushs Anspielung auf Deutschland ist entweder Bosheit oder ein Zeichen für völlige Geschichtstunkenntnis. Aber es hat den Anschein, als bestünde die gesamte US-Administration aus Hochmut und Unkenntnis gegenüber den Völkern und ihrer Kulturen, die Amerika beherrschen will. Etwa, dass nach einem Krieg der ganze Nahe Osten erst einmal völlig in Unordnung gerät, der Irak zerstört ist, die Ölquellen brennen, die Menschen ihr Trinkwasser wieder aus dem verseuchten Euphrat schöpfen werden und Millionen daran sterben oder als Flüchtlinge in der Region herumirren. In Bagdad sitzt dann ein US-General, der alleine die US-Interessen durchsetzt und sich um die Befindlichkeiten der fremden Kultur nicht kümmert, sie nicht versteht und sowenig verstehen will, wie dies heute der Fall ist. Dass weitere Hunderttausende Menschen gestorben sein werden und die Blutschuld der Amerikaner weiter anwächst,  dass der Irak noch mehr von radioaktiven Geschossen verseucht sein wird, als er das seit dem ersten Golfkrieg schon ist, dass durch den Zorn und die Verbitterung für weitere hundert Jahre Terror geschaffen worden sind, dass die Kurden statt von Saddam nun von den Türken unterdrückt werden, dass Amerika als nächstes Syrien, den Iran, Pakistan, Nordkorea und und ... als nächste Kriegsziele aussucht, dass Israel niemals einen Palästinenserstaat zulässt, dass Amerika nun weitere Jahrzehnte keinen Grund mehr hat seine zerstörerische Lebensweise zu ökologisieren, bis auch die Ölquellen des Iran und Arabiens ausgesoffen sind--- und--- und....

Amerika hat heute 13 Billionen Dollar Schulden, der Krieg soll weitere 1,5 Billionen kosten, das Land erlebt eine schlimme wirtschaftliche Rezession, 8 Billionen Dollar hat die Wallstreet Skandale vernichtet, alleine was sich dahinter für Leid verbirgt - nicht nur bei den Millionen von Rentnern, die nun leer dastehen -- es lässt sich nicht in Worten fassen. Nein Herr Bush! Ihre Visionen sind so falsch, wie es ihre Politik ist! Doch wer soll helfen, wenn nicht das amerikanische Volk? Doch die Medien in den Staaten sind gleichgeschaltet, wie in einer Diktatur. Humane Führer werden ermordet, wie Martin Luther King oder Kennedy oder sie werden mit der Macht der Medien zerstört, wie im Fall von Clinton. Man stelle sich nur einmal vor: 70 % der Amerikaner glauben, dass Irak schuld ist am 11. September! Dies zeigt die totale Gehirnwäsche, die in den USA abläuft. Wie sagte der große Gor Vidal: "Die USA sorgen dafür, dass die Waffen des Iraks eingesetzt werden". Dem ist nichts hinzuzufügen.

 

26.3.03 Armer Biermann

Kommentar in waldzeitung.de

Jeder Mensch, der auch nur einen Funken Verstand hat und Skrupel, warnt vor dem Angriffskrieg auf den Irak- in Europa sprechen sich um die 80 % der Menschen, wie Umfragen, etwa in Spanien oder England ergaben Länder, deren Führer stramm hinter Bush stehen - gegen einen Krieg aus. Doch eine Stimme gibt es in Deutschland - neben den Führern der Union und der FDP (Dieter Hildebrand meinte neulich sehr treffend, Westerwelle würde sich am liebsten als erste Granate, die gegen Saddam abgeschossen wird zur Verfügung stellen) - die hetzt für den Krieg: Wolf Biermann, der grimmige Pseudolinke aus Hamburg, der zur Schande für die ganze Bardenzunft mutiert... Ausgerechnet Wolf Biermann! Wie haben wir ihn für seine Courage damals im Ostberlin verehrt! Er, der die Spießer von der SED in den Hintern getreten hat, mit seinen Liedern... Nun zeigt sich, dass er wohl nur ein vom Westen protegierter Provokateur war, der nun den Amis seine Dankbarkeit zeigen muss... Wie sang er seinerzeit? "So oder so die Erde wird rot, entweder lebendrot oder totrot..." oder "Soldat, Soldat ...". Heute nur noch Lachnummern. Aber es fiel schon lange auf, dass Biermann die ehedem so große Klappe nicht mehr aufbekam, seit er im Westen sitzt. Es kann wohl nicht anders sein- der Dunst der fetten Fleischtöpfe hat ihm die Brille beschlagen.... Biermann und der ebenso verehrte Havel, zwei entmutigende Dichter, die mit ihrer Servilität gegenüber den USA ihr Lebenswerk zerstören.

 

25.2.03 Meldungen der letzen Woche, die den Wahnsinn belegen

Suizidversuche von 19 Gefangenen auf Guantanamo. Noch immer werden 620 Kriegsgefangene aus dem Afghanistankrieg von den USA auf ihrem Stützpunkt auf Cuba festgehalten, sie leben vollkommen rechtlos unter menschenunwürdigen Bedingungen in Käfigen und man verwehrt ihnen nach wie vor den Status als Kriegsgefangene.

 

24.2.03

Die CDU Vorsitzende Angela Merkel ist in Washington und versucht eigene Außenpolitik zu machen. Sie macht die deutsche Regierung schlecht und biedert sich in geradezu peinlicher Art und Weise den amerikanischen Kriegstreibern an und gibt zu verstehen, dass eine Unionsregierung alles richtig finden würde, was die Amerikaner richtig finden.

 

 

19.2.03

- Israel ist wieder einmal in den Gazastreifen eingefallen und hat dort 14 Palästinenser ermordet, u.a. einen behinderten Mann, der mit einem Stein einen Panzer „angegriffen“ hat. Es wurden auch etliche Gebäude zerstört. Und wieder einmal wurden in den Nachrichten der deutschen Fernsehanstalten die Propagandalügen der Täter nachgebetet und der staatsterroristischen Akt aus israelischer Sicht dargestellt.

 

- ein marokkanischer Student wurde in Deutschland wegen Terrorismus zur Höchststrafe von 15 Jahren verurteilt, obwohl keine wirklichen Beweise für seine Schuld vorliegen. Offenbar ein politisches Gefälligkeitsurteil um die amerikanischen Freunde milde zu stimmen. Für mich persönlich eine große Enttäuschung: Innenminister Otto Schily (den ich 1985 beim politischen Aschermittwoch in Vilshofen mit meinen Liedern umrahmt hatte und dessen Courage ich immer schätzte) lobte die Richter für das Urteil... 

 

 

18.2.03 

Ein geistig verwirrter Mann zündete in einer südkoreanischen U-Bahn eine entzündliche Flüssigkeit, es kam zu einem Flammeninferno und es kamen etwa 120 Menschen ums Leben.

In einer Chicagoer Diskothek wurden Menschen todgetrampelt, weil Ordnungskräfte mit Pfefferspray einen Konflikt lösen wollten und das Kampfgas eine Panik auslöste.

Beide Vorfälle zeigen, wie verletzlich unsere Zivilisation ist. Mit gewöhnlichen und allen zugänglichen Mitteln oder durch Übereifer bei einer Konfliktbekämpfung können Katastrophen ausgelöst werden. Dies sind geradezu Lehrstücke und sollten von den USA auch einmal bedacht werden, etwa im Fall Irak. Zum Massenvernichtungsmittel kann in den Händen eines Fanatikers, Verzweifelten, Zornigen oder eines geistig Gestörten alles mögliche werden, es gibt keinen Schutz davor. Das einzige, was man machen vorbeugend tun kann, ist Verhältnisse zu schaffen, in denen jeder Mensch seinen Platz und sein Auskommen hat.

 

 

8.2.01 Betrachtung über die Politik der USA

Kommentar in waldzeitung.de

 

Sagen wir, es ginge den USA wirklich nur darum, den Irak zu entwaffnen und überall auf der Welt für Frieden zu sorgen. Sagen wir, sie bräuchten nicht immer neue „Schurkenstaaten“ und dämonisierte Tyrannen zur Rechtfertigung ihres gigantischen Militärapparates und ihrer Waffenindustrie. Sagen wir ferner, es ginge ihnen nicht um Weltherrschaft, billiges Öl und billige Rohstoffe. Und sagen wir, ihr „Star-war-Programm“ diente nur der Verteidigung und nicht dem Angriff usw.  Doch auch dann wären sie eine Gefahr für diese Erde, denn ihre gegenwärtig herrschende Ideologie, ihr „Amerika first“, aus dessen Nationalismus sie ihre Art zu leben über die anderen Kulturen stellen und diese mit allen Mitteln – mit Werbung, Propaganda (also Lügen), mit Krediten und Schuldzinsen, mit Nahrungsmittelhilfe und Gewalt – zum amerikanischen „way of life“ bringen wollen. Wann hätten sie je einen Tyrannen bekämpft, der die amerikanische Wirtschaft gewähren ließ und ihnen Militärstützpunkte ermöglichte? Niemals! Und wo sie Krieg geführt haben wurden die besiegten Regierungen – in der Regel nationalistische oder sozialistische, die sich der amerikanischen Kolonialisation verweigerten – durch gefällige Marionetten ersetzt oder durch gefällige Tyrannen. Wenn man dabei das ganze Geschwätz von Menschenrechten bedenkt, dass sie ständig im Mund führten, dann könnte einem schlecht werden, bei der Heuchelei. Mit der Bush-Doktrin gar, seit dem 11.September 01 – einer Mischung aus religiösen Phrasen und repressiven Maßnahmen im eigenen Land und der offenen Drohung „Präventivkriege“ überall dort führen zu wollen, wo sich einmal eine Bedrohung für Amerika ergeben könnte, haben die USA die letzten Bemühungen um edlen Schein aufgegeben, eigentlich ist das ganze sogar ehrlicher, als die Politik Clintons, der dem Überfall auf Serbien ein „humanitäres Mäntelchen“ verpasste. Von Bismarck soll der Satz stammen, dass „Präventivkrieg wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod sei“, doch mit derartigen tiefschürfenden Überlegungen braucht man Bush vermutlich nicht zu kommen. Auch nicht mit der Wahrheit, dass durch keine Maßnahme mehr Terror erzeugt wird, als durch den amerikanischen „Kampf gegen den Terror“.

 

 

16.2.03 Abbau militärischer US- Präsenz in Deutschland?

Kommentar in waldzeitung.de

 

Nachdem die Bundesregierung den USA ihre Unterstützung bei einem Irakkrieg verweigert hat, geht das Gerücht um, die Amerikaner wollten ihre Truppenpräsenz in Deutschland verringern, da sie sich auf einen so unsicheren Kantonisten nicht mehr verlassen können. In den Staaten soll auch zunehmend Propaganda gegen Deutschland gemacht werden, einige Senatoren sollen die US-Bürger zum Boykott deutscher Autos aufgerufen haben. Rumsfelds verbale Ausfälle, in denen er Deutschland in einem Atemzug mit Libyen und Kuba nannte, obwohl Deutschland am Balkan und in Afghanistan Truppen einsetzt, um das was die Amerikaner in diesen Ländern angerichtet haben zu beruhigen...

Bush nahestehende Kreise und Medien sprechen auch von deutschem Undank, denn die Bundesrepublik müsste der US-Army für ihre jahrzehntelange Besatzung doch ewig dankbar sein. Ähnliches hört man auch stereotyp von deutschen Unionspolitikern und der FDP. Sie wollen weiterhin den USA bei allem folgen, denn sie sehen deren Interessen mit den eigenen als identisch an. Heute las ich den Satz, dass Amerikas Soldaten ihr Leben für Deutschland eingesetzt haben, damals gegen Hitler, und Deutschland auf Dauer dankbar sein müsse... Abgesehen davon, dass die Alliierten Hitler nicht bekämpft haben, um das deutsche Volk zu befreien sondern um Hitler zu stoppen, dürfte der Sieg fast sechs Jahrzehnte später nicht mehr eine Besetzung rechtfertigen, denn Deutschland hat seine Lektion gelernt und hat sich auf Grund seiner leidvollen Geschichte zu einem der friedliebendsten Länder auf diesem Planeten entwickelt.

Dass Deutschland einiges an demokratischer Befruchtung nach dem 2. Weltkrieg aus den Staaten erfahren hat ist eine Tatsache und es versteht sich von selbst, dass wir mit dem  amerikanischen Volk, wie mit allen Völkern dieser Erde, gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit pflegen wollen und müssen. Doch eine solche Freundschaft verträgt sich nicht mit Vasallentum und Unterwürfigkeit. Wenn das ein Freund vom anderen verlangt, dann ist es mit der Freundschaft nicht weit her.

Ich will hoffen, dass die USA wirklich ernst machen und ihre Truppen in Deutschland verringern oder ganz abziehen, denn ihre Anwesenheit ist heute nicht mehr erforderlich. Wir wollen ihnen danken für ihre Hilfe – die ja niemals uneigennützig war – und sollten sehen, endlich auf eigenen Füssen stehen, eingebettet in die EU.

Gute Eltern geben ihren Kindern irgendwann die Freiheit ihr Leben selber zu bestimmen, ähnliches sollten die amerikanischen Besatzer auch tun. Solange sich Europa in allem an Amerika anlehnt (oder anlehnen muss), wird es nicht selbständig gehen lernen. Unter dem Dach der Völkergemeinschaft der UN und wirtschaftlich und kulturell wird man ja sowieso weiter zusammenarbeiten, doch wenns recht ist - nicht mehr wie Herr und Hund, sondern wie gleichberechtigte Partner.  

 

 

7.3.03 Revolferbladl?

Leserbrief an die PNP, nicht gedruckt

 

"Der Leser hat’s gut, er kann sich seine Schriftsteller aussuchen", sagte einmal Tucholsky. Natürlich gilt gleiches auch für den Zeitungsleser. Aber kann und will man wirklich auf seine Heimatzeitung verzichten, zumal es keine Alternative dazu gibt? Aus diesem Monopol wächst leicht Arroganz, schließlich kann man den Lesern beinahe alles zumuten. Trotz vieler Proteste serviert die PNP nun erneut den Lesern zum x-ten Mal eine menschliche Leiche, der ein Wahnsinniger die Haut abgezogen, den Bauch aufgebrochen und den Schädel geöffnet hat. Was wollte er da finden? Das was den Menschen ausmacht und in seiner Entwicklung weiterbringt, ganz sicher nicht. Es ist ein elendes Geschäft mit dem Entsetzen. Ob nun gewollt oder nicht, so treibt man den Menschen die letzten Hemmungen aus, verroht, stumpft ab, macht den Menschen zu einem Fleischbündel, einem Ding, einer Ware. In einer Zeit, in der der Wert des Menschen wegen amoklaufender Machtpolitiker wieder einmal gegen Null geht - passt das grausige Spiel mit Leichen zum Szenario. Nicht einmal die Kirche protestiert, aber sie bietet ja auch mancherorts Mumien zur Besichtigung feil. Die PNP war lange Zeit eine frömmelnde, strukturkonservative Zeitung. Ich freue mich, dass dies heute anders ist. Doch der gegenwärtige Ausschlag ins andere Extrem ist manchmal schwer erträglich.

 

 

31.1.03 Verkommene Sitten

Leserbrief an die PNP

 

Die Grenze des Kabaretts ist dort erreicht, wo es menschenverachtend wird, sagte Ottfried Fischer. Dies gilt auch für die Medien und die Politik. Wer mit menschlichen Leichen sein Spiel treibt, spielt mit dem Grauen und der Menschenwürde. Und eine Zeitung, die das genüsslich bildhaft ihren Lesern innerhalb weniger Tage dreimal zum Frühstück serviert, ist keinen Deut besser. Und menschenverachtend ist es auch, wenn Bush die Bemühungen der UNO um Frieden hintertreibt und die Waffenkontrolleure boykottiert und nach deren Abschlußbericht „Beweise“ aus dem Hut zaubert , um seinen Krieg um Öl und Vorherrschaft führen zu können.

 

 

30.1.03 So ein Theater!

Kommentar in waldzeitung.de

Dass ein Saddam Hussein nicht mehr als nötig mit den Waffeninspektoren der UN zusammenarbeitet, kann wohl ernsthaft niemanden überraschen, dass die USA aber dasselbe tun und erst nach dem Abschlußbericht ihre „eindeutigen Beweise“ gegen Saddam auf den Tisch legen will, ist schon ein gewaltiger Affront. Wenn sie etwas wissen und es bisher absichtlich nicht verraten haben, dann haben sie die UNO an der Nase herumgeführt und die so viel beschworene letzte Resolution des Weltsicherheitsrates gegen den Irak war reines Theater. Dem Blindesten müsste es wie Schuppen von den Augen fallen, dass Bush von Anfang an Krieg führen will, einen Angriffskrieg, einen „Präventionskrieg“, mit dem die USA – wie schon im Krieg gegen Serbien – sich einen Deut ums Völkerrecht kümmern. Aber dass dies die amerikanischen Politiker, die Bush wie besessen Beifall klatschten, nicht durchblicken, ist wohl kaum anzunehmen. Auch von den acht europäischen Regierungschefs von England, Spanien, Italien, Dänemark, Polen, Ungarns und Tschechiens ist wohl nichts anderes anzunehmen. Zu ihrem Akt der Unterwürfigkeit, mit dem sie den Nachbarn aus der EU und ihrer eigenen, zwei Tage zuvor gemeinsam verfassten Irakerklärung in den Rücken fielen, fällt mir nur der Begriff „erbärmlich“ ein. Doch auch die deutsche Union – man höre nur diesem Schäuble zu – hätte sich wohl in die Vasallenschar eingereiht, wenn sie an der Regierung wären. Und diese blinden Gefolgsleute der USA stehen wohl für das „neue Europa“. Wenn das so sein sollte, dann gute Nacht!

 

 29.1.03 Ein Wort zu Israel

Kommentar in waldzeitung.de

 

Sharon darf seine Politik der Blutrache und des Terrors gegen die Palästinenser weitermachen, der Wähler hat so entschieden! (Was kann aus dem Wahlergebnis noch abgelesen werden? Dass mehr als ein Drittel der Israelis gar nicht zur Wahl gingen, offenbar von den Parteien enttäuscht, dass von denen, die wählten, keine zwanzig Prozent Sharon wählten, also dieser mit allen kleinen rechten Kriegsparteien eigentlich nur eine Minderheit darstellt. Doch diese Rechnerei zeigt nur, dass man die israelische Bevölkerung über keinen Kamm scheren darf, was den Palästinensern und einem Frieden im Nahen Osten aber wenig hilft. So ist das Wahlergebnis eine wirklich schlechte Nachricht, nicht nur für die Palästinenser und den Nahen Osten, auch für Israel selbst, ja für die ganze Welt. Alleine der Gedanke, dass ein Mann wie  Sharon, der sogar schon einmal in Den Haag wegen eines Massakers vor Gericht stand, weiter die Befehlsgewalt über das größte atomare Massenvernichtungspotential der ganzen Region behält, kann einem schon mulmig werden. Wer etwa vor einem halben Jahr das Interview von Friedmann mit Sharon im deutschen Fernsehen verfolgt hat, weiß, dass Sharon nicht im Traum daran denkt den Palästinensern entgegen zu kommen, geschweige denn einen eigenen Staat zu geben. Er hat klar gesagt, dass er weitere Millionen Juden aus der ganzen Welt nach Israel holen will und dazu die (widerrechtlich) besetzten Siedlungsgebiete braucht. Er sagte das ganz offen und man konnte ihm ansehen, dass er dies für das Selbstverständlichste auf der Welt hält. Es hat sich also seit dreitausend Jahren nichts geändert: der liebe Gott hat Kanaan den Israeliten versprochen und Anweisungen gegeben, wie mit den Kanaanitern zu verfahren ist. Wenn man die israelische Politik der letzten Jahre betrachtet, scheint klar, dass nach der alten "himmlischen Order" gehandelt wird, aus diesem Grunde haben die Täter auch nicht die geringsten Gewissensbisse. Die modernen "Kanaaniter" haben keine  Chance. Die Palästinenser werden weiter verdrängt werden, im besten Fall hinter eine Mauer, die das Land trennen wird, dahinter ein übermächtiger Feind, der Tod und Zerstörung bringt, wenn es ihm passt. Doch eigentlich kann die Lösung nur in einem Miteinander leben, denn die Landkarte Israels ist durch die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik ein bunter Flickenteppich und so müssten hundert Mauern gebaut werden, was aber völlig unsinnig und unmöglich ist. Doch ein Zusammenleben der Völker scheint nach den Verbrechen der letzten Jahre unmöglich zu sein. Es ist soviel Mord, Erniedrigung und Unrecht geschehen, dass es auf beiden Seiten immer wieder  zu Anschlägen kommen wird. In diesem Zusammenhang sei die furchtbare Vermutung geäußert, dass Sprengstoffanschläge gegen Israelis möglicherweise nicht immer nur von der Gegenseite verübt werden, sondern auch als Mittel Entspannungspolitik zu verhindern, denn wann immer internationale Friedensschritte unternommen wurden, verhinderten dies punktgenau  schreckliche Blutbäder. Nun kann man natürlich sagen, die palästinensischen Fanatiker wollen ihrerseits jede friedliche Lösung verhindern, doch mindestens im gleichen Maße wollen das auch die  ultra-nationalen Zionisten. Ein weiteres Indiz: Bei einem Anschlag neulich haben sich drei palästinensische Organisationen dazu bekannt... , was ja nicht gut möglich sein kann. Man gewinnt manchmal den Eindruck, als würden diese naiven Fanatiker immer "hier" schreien, wenn Israelis getötet werden, um den "Ruhm" der Bluttat einzuheimsen... In einem Film wurden einmal solche Kämpfer vorgestellt - eine Mischung aus Verletzung und Zorn, religiösem Fanatismus, Beschränktheit und unreifem Männlichkeitsgehabe - man kann ihnen nicht nur jede Bluttat, sondern auch jede Dummheit zutrauen. Solche Menschen lassen sich als Werkzeug einsetzen, auch von der Gegenseite, und dort sind bekanntlich eiskalte Profis am Werk, die es sogar verstehen das große Amerika für sich Krieg führen zu lassen und die Konkurrenten in der Region auszuschalten.

 

 

18.1.03  "Kein Blut für Öl!"

Leserbrief an BBR

 

Auf diesen kurzen Nenner brachten dieser Tage amerikanische Demonstranten in Washington den wichtigsten Kriegsgrund ihres Präsidenten. Doch MdL Brunner rief beim Neujahrsempfang die Bundeswehr in Regen zur "Solidarität mit den USA" auf. Sollte man Solidarität nicht nur mit Opfern üben? Verbundenheit mit Tätern nennt man besser Nibelungentreue oder Korpsgeist. Aber natürlich, es geht ja nur um ein Drohpotential aufrecht zu halten, nicht um einen Krieg...

Die nächsten Wochen werden uns zeigen, um was es wirklich geht. Aus tiefsten Herzen hoffe ich, dass ich mit all denen, die vor dem Krieg warnen, unrecht habe und Bush tatsächlich den Frieden will. Nach neuen Umfragen sind auch 45 % der Amerikaner gegen den Krieg, das wären immerhin zwanzig Prozent mehr, als Herrn Bush überhaupt gewählt haben.

Das Embargo soll bereits zu 1,5 Millionen Toten Irakern geführt haben und das Land ist noch vom letzten Golfkrieg mit Plutonium verseucht, weil die USA 1991 radioaktiven Abfälle als Munition verschossen haben. Daran sind sogar 180 000 GIs erkrankt und fast 10000 gestorben. Und das alles wegen Öl?

Allen, die sich für Hintergründe der amerikanischen Politik im Nahen Osten interessieren, sei der amerikanische Dokumentarfilm "Die Wahrheit über den Golfkrieg" empfohlen, der neulich bei Arte lief. Die wichtigsten Aussagen daraus habe ich auf einer Website zusammengefasst. 

 

 

"Die Wahrheit über den Golfkrieg" Amerikanischer Dokumentarfilm von 2000, gesendet am 8.1.03 bei ARTE

als Zusammenfassung in waldzeitung.de

Der Film schildert die koloniale Geschichte Babylons, des heutigen Iraks, vor allem seine strategische und wirtschaftliche Bedeutung, letzteres vor allem wegen seiner gewaltigen Erdölvorräte. Es wird berichtet, dass Saddam Hussein 1968 mit Hilfe des CIA an die Macht geputscht und von den USA mit Rüstungsgütern und Krediten aus dem Westen versorgt wurde. Erst als er 1972 die Ölfelder verstaatlichte, wurde er vom "guten Saddam" zum "bösen Saddam". Die USA unterstützten nun den Schah. Als 1979 die Mullahs im Iran die Macht übernahmen, wurde Saddam wieder zum US- Freund. Im Irak-Irankrieg wurden beide Parteien mit Waffen aus den USA versorgt. 1988, nach dem Krieg, erhöhte Kuwait seine Ölfördermenge und verbilligte das Öl, wodurch der Irak 1/3 seiner Erdöleinnahmen verlor. Saddam drohte Kuwait, das er als irakisches Gebiet ansieht, weil es nur durch die früheren Kolonialherrn abgetrennt worden war. Es wird gesagt, dass Saddam indirekt von den USA ermuntert wurde Kuwait zu besetzen und er in die aufgestellte Falle tappte. Die USA brauchten einen Kriegsgrund gegen ihn und vor allem ein Bedrohungsszenario, damit die Saudis amerikanischen Militärbasen in ihrem Land zustimmten. Diese Zustimmung wurde, nach der Meinung von Fachleuten, durch eine glatte Lüge erreicht. Die USA behaupteten, Saddam wolle auch Saudi-Arabien überfallen und habe bereits riesige Panzerverbände an ihrer Grenze zusammengezogen ("250 000 Soldaten, 1500 Panzer"), was aber nicht zutraf. Die USA reagierten auf den Einmarsch in Kuwait sofort, ganz offensichtlich war alles von langer Hand vorbereitet. Sie froren die Konten des Iraks ein und errichteten eine Seeblockade. Zufällig lief auch bereits eine großangelegte Militärübung "Internal Look".

Dann werden im Film Zahlen zum Golfkrieg genannt, etwa, dass er auf Seiten des Iraks 150-200 000 Tode gefordert habe und die Amerikaner gigantische Bombenmengen abwarfen (88 500 Tonnen, bei 110 000 Lufteinsätzen) und dass der Krieg alles andere als eine präzise Aktion gegen strategische Ziele war. Es wurde vorsätzlich die Infrastruktur des Landes zerstört, auch Staudämme, die Wasser- und Stromversorgung und das Kommunikationssystem des Landes.

Die Amerikaner haben auch erstmals in der Geschichte Uranabfall verschossen, also gefährlichster, mit Plutonium verseuchten Giftmüll, der etwa 4,5 Milliarden Jahre radioaktiv strahlt. (Diese U238 Munition hat durch ihre enorme Härte höchste Durchschlagskraft ). Auch die eigenen Soldaten wurden nicht von der Gefährlichkeit der Munition unterrichtet. Von 696 628 eingesetzten US-Soldaten erkrankten 183 629, 9592 GIs starben bis zum Jahr 2000 daran. 436 000 Soldaten haben die verseuchten Gebiete betreten, teilweise wochenlang dort campiert und verseuchte Gegenstände als Souvenirs mit nach Hause genommen. Im Irak seien heute weite Gebiete des Landes verseucht und die Krebssterblichkeit und die Häufung von Missbildungen bei Kindern sei enorm. Beduinen sammelten den radioaktiven Schrott und vertauschen ihn gegen Lebensmittel. Die Gefährlichkeit der Munition war den US Behörden nachweislich bekannt und wurde absichtlich verschwiegen. Die Munition wurde auch im Kosovo und in Serbien eingesetzt und auf amerikanischen Truppenübungsplätzen auf der ganzen Welt verschossen. Der Film verweist auch auf Parallelen. etwa im Vietnamkrieg, wo ähnliche Verbrechen durch das Entlaubungsmittel "Agent Orange" geschehen sind, oder das GIs als Versuchskaninchen gezwungen worden waren, sich ungeschützt radioaktivem Fallout von Atomexplosionen auszusetzen.)

Amerikanische Teilnehmer am Golfkrieg berichten im Film, dass sie Kuwait in 24 Stunden eingenommen hatten und praktisch auf keinen Widerstand gestoßen waren. Die große irakische Kriegsmaschinerie stellte sich als reines Märchen heraus. Der oberste Kommandeur, Norman Schwarzkopf , ist der Meinung, dass man in weiteren 1-2 Tagen auch Bagdad eingenommen hätte. Doch zu seiner Überraschung wurde plötzlich von der Politik ein Waffenstillstand beschlossen.

Im ganzen Irak waren Aufstände gegen Saddam ausgebrochen, die aber gegenüber den Medien verschwiegen wurden. Faktisch unterstützten die USA durch den Waffenstillstand Saddam, damit er die die Aufstände blutig niederschlagen konnte. Eine Entmachtung von Saddam lag überhaupt nicht im Interesse Washingtons, denn man brauchte Saddam weiter als bedrohlicher Dämon, um in der Region Stützpunkte ausbauen zu können und um den Anrainer Staaten Waffen verkaufen zu können. So haben die USA nach dem Krieg jeden Monat für 1 Milliarde Dollar Waffen in der Region verkaufen können!

Die bewegendste Zahl des Filmes ist aber, dass durch das fortgesetzte Embargo des Weltsicherheitsrates bislang etwa 1,5 Iraker sterben mussten. (Aussage von Dennis Halliday; Koordinator der UN für den Irak). Das Embargo habe Saddams Macht sogar noch gefestigt, da die Bevölkerung voll in seine Abhängigkeit getrieben wurde.

Als Außenministerin Albright auf eine halbe Million Todesfälle bei irakischen Kindern angesprochen wurde, sagte sie den unglaublichen Satz: "Alles in alles denken wir, dass es das wert ist!"

Und Henry Kissinger sagte einmal: "Öl ist zu wichtig, um es den Arabern zu überlassen"

 

 

2.12.02 Leichenfledderei

Leserbrief an die PNP

 

Sich von diesem grausigen Dr. Hagens "ausstopfen" zu lassen, scheint Herr Sattler für eine Art ewiges Leben zu halten. Zitat: "Man wird in Scheiben geschnitten und darf bleiben!"

Nicht Hagens pietätloses Treiben erregt ihn so, dass er sich mit Honig das Hemd bekleckert, sondern eine abweichende Meinung...

Hagens wissenschaftlich verbrämte Leichenfledderei kann nur die allgemeine Verrohung fördern, weil sie die Menschen weiter abstumpft und die letzen Hemmungen nimmt. Leichname wie Wolperdinger zu präparieren empfinde ich als Missachtung der Menschenwürde und als einen Verstoß gegen unsere Verfassung.

 

 

30.11.02 Feig und erbärmlich

Leserbrief an die PNP

 

In dem Bericht fehlte der Hinweis, dass zuerst die englischen Großstädte unbeschreiblichem Bombenterror durch Hitler ausgesetzt waren. Dies soll aber den späteren alliierten Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung der deutschen Großstädte oder Japans nicht rechtfertigen, auch das war nach meinem Verständnis Völkermord. Dieser hinterhältige Terror gehört international geächtet, natürlich auch der von Heckenschützen und Bombenleger aller Art. Solange man hier Rechtfertigungen zulässt, leben wir in einer barbarischen Welt.

 

 

28.10.02 Forderung nach Sicherung der Sozialversicherungen durch Wertschöpfungsabgabe von Automaten und Maschinen

Leserbrief an die PNP, nicht gedruckt

 

In einer Welt, in der ein immer höherer Anteil der Arbeit durch Automaten geleistet wird, muss sich deren Wertschöpfung auch in den Sozialkassen niederschlagen und so der Gemeinschaft zu Gute kommen. Heute ist nicht nur das nicht der Fall, der Staat belohnt sogar noch den Ersatz des Menschen durch Maschinen und Computerprogrammen mit Steuerabschreibungen und Subventionierung und fördert so die Arbeitslosigkeit. Dieses System ist eine Perversion, denn ein Staat hat die Menschen zu fördern, nicht die Maschinen!

 So werden heute die Lohnnebenkosten immer teuerer, trotzdem die Sozialleistungen auf breiter Front abgebaut werden, da immer weniger Arbeitnehmer das Sozialsystem erhalten müssen. Für Maschinen müssen dagegen keine Sozialabgaben bezahlt werden, obwohl sich mit ihrer Hilfe die Produktivität vervielfacht hat.

 Durch eine angemessene Einbeziehung von Automaten und Software zur Sicherung der Sozialkassen könnte die menschliche Arbeitskraft wieder günstiger werden, was zudem viele Arbeitsplätze schaffen und die Sozialversicherungen entlasten würde. Die gegenwärtigen Nutznießer des Systems werden auf die Globalisierung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit verweisen, doch eine Auswirkung darauf ist nicht zwingend. Es würde nur zu Verschiebungen kommen: menschliche Arbeit billiger, Maschineneinsatz teurer. Alle anderen Lösungsvorschläge zur zukünftigen Finanzierung von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Renten, führen in die soziale Steinzeit.

 

 

15.10. 02 Zwieseler Gymnasiallehrer besuchten Atommeiler

Leserbrief an BBZ

 

Es macht besorgt, wenn sich die Lehrer des Zwieseler Gymnasiums so oft in Atommeilern herumtreiben. Erst im Schrottreaktor Temelin, nun in Garching. Völlig unverantwortlich ist es, wenn dann in Presseberichten die Propaganda der Anlagenbetreiber nachgebetet wird, etwa das Beispiel, mit dem die Nützlichkeit der Atomspalterei beschrieben wird, dass mit Nukleartechnik Krebs bekämpft wird. Kein Hinweis, dass bereits mit dem Uranabbau ganze Landstriche verseucht werden und ebenso durch den Betrieb der Atomanlagen, von dem noch die nächsten 100 Generationen belastenden Atommüll und den Folgen von Atombomben überhaupt nicht zu reden. Alleine der Gau von Tschernobyl hat Tausende von Opfern gekostet, zig Tausende sind an Krebs erkrankt und Hunderttausende wurden aus ihrer Heimat vertrieben.

 

 

17.10.02 Bewährte Wahltricksereien

Kommentar in waldzeitung.de

 

Hundert Prozent Zustimmung für Saddam Hussein- ein Wahlergebnis, das mit Sicherheit nur durch den Zwang zur offenen Stimmabgabe erzielt wurde. Nur geheime Wahlen gewähren den Schutz, sich auch ohne Angst vor persönlichem Schaden gegen einen Mächtigen auszusprechen. So ist  die irakische Wahl natürlich eine Farce. Doch auch in unseren Breiten werden offene Wahlen gerne als besonders demokratisch hingestellt, etwa in Parteien und Vereinen. Viele Vorstände haben ihr Amt alleine dieser Vorgehensweise zu verdanken.

 

 

25.9.02 Bush droht der Welt

Leserbrief an die PNP

 

"Entweder ihr steht bei uns oder auf der Seite des Feindes". Diese Drohung stammt von keinem Räuberhauptmann, sondern vom mächtigsten Mann dieser Welt. Präsident Bush erklärt damit jeden zum Feind, der nicht bereit ist bei seinen geplanten Angriffskriegen mitzuwirken. Und dies trifft ja wohl die allermeisten Länder dieser Erde, auch viele europäische Verbündete, die Kirchen, die UN, aber auch parlamentarische Kritiker in den USA...

Als Amerika vor einem Jahr Opfer war, bekam es Mitgefühl und Solidarität aus der ganzen Welt, als Täter wird es nur Empörung ernten. Statt die Welt in immer neue Kriege zu stürzen, sollte Herr Bush besser Not und Rassismus im eigenen Land bekämpfen.

 

 

8.8.02 Hoffnung auf Europäer

Leserbrief an die PNP

 

Mit ein wenig Phantasie kann man sich die Folgen eines Krieges gegen den Irak vorzustellen: Brennende Ölfelder und eine gigantische Verschmutzung der Atmosphäre, weitere Klimaverschiebungen, Zehntausende von Toten, Verletzten und Verkrüppelten (gering gerechnet), Flüchtlingsströme, Kriegswaisen, gewaltige Zerstörungen an Städten und Infrastruktur, Vergiftung ganzer Landstriche und kostbaren Trinkwassers, eine völlig zerstörte Ordnung im Nahen Osten, neuer Hass und Terrorismus und... und... Und wofür? Öl? Amerikanische Vormacht? Sicherheit für Israel? Wir sollten uns daran erinnern, dass auch Saddam einmal vom Westen aufgebaut wurde, nicht anders wie die Taliban. Tyrannen brauchen die Bedrohung von außen, im Frieden können sie sich nicht halten, siehe Milosevic. Doch vermutlich gilt diese Regel auch für manche westliche Führer. Hoffentlich verweigern sich die Europäer dieses Mal diesem Wahnsinn!

 

9.7.02 Arme Babys

Leserbrief an die PNP

 

Eine Mutter, die nichts dabei findet sich bereits drei Wochen nach der Geburt ihres zweiten Kindes wieder der politischen Karriere zuzuwenden, empfinde ich als Rabenmutter und völlig ungeeignet als Familienministerin. Das hat nichts mit "moderner junger Frau" zu tun, es ist einfach inhuman und gegen die Natur. Ich denke mit Schaudern an die Berliner Kinderkrippen, wo Babys schon mit 6 Wochen abgegeben wurden, weil die Zeit der Lohnfortzahlung für die Mütter abgelaufen war. Diese Barbarei ist mittlerweile ja behoben, doch nun kommt eine unglaubliche Allianz aus allen Parteien und redet den jungen Müttern ein, es sei Ausdruck von Emanzipation, ihre kleinen Kinder in Krippen abzuschieben. Ausgerechnet Ministerin Künast beschwört, dass die Wirtschaft die jungen Mütter als Arbeitskraft brauche (bei 4 Millionen Arbeitslosen!!) und Merkl und Stoiber tun so, als hätten sie das "Sesam-öffne-dich" für die Probleme des Arbeitsmarktes gefunden. Aufregen tut sich alleine ein Kardinal, aber auch nur über den fehlenden Trauschein der Mutter. Man sollte eigentlich annehmen, dass die Bedeutung der frühen Kindheit für die gesamte spätere Entwicklung langsam Allgemeingut sein müsste, doch Entwicklungspsychologie und die Vorbereitung auf die spätere Elternrolle werden in der Schule höchstens gestreift.

Parlamentschef Thierse sagte diese Woche, Menschen seien nicht nur Arbeitskräfte und Verbraucher. Sein Wort in Gottes Ohr!

 

 

11.6.02 Union verhindert bundesweite Volksentscheide

Leserbrief an die PNP, nicht gedruckt

 

Die Union verweigert den Bürgern über wichtige Sachthemen abstimmen zu dürfen. Dafür scheinen ihnen die Bürger zu blöd, nur zum Wählen der Union sind sie ihnen klug genug?

Das Ganze wird begründet mit der "Gefahr einer möglichen Minderheitendemokratie". Doch genau andersrum wird ein Schuh daraus, denn Wahlbeteiligungen von unter 50 Prozent sind heute nicht mehr selten. Regierungen stützen sich also zunehmend nur auf ein Viertel der Wähler. Die Bürger fühlen sich zudem - nach den Skandalen der letzten Jahre - immer weniger von Partei- und Verbandsfunktionären repräsentiert. Sie wollen nicht mehr die Katze im Sack wählen und dann wieder vier Jahre ohnmächtig hoffen, dass ihnen das Ärgste erspart bleibt. Nichts festigt eine Demokratie mehr als wirksame Elemente der Mitsprache, die Zeit ist überreif dazu!

 

 

 22.3.02 Advokatentricks und Wahlkampfshow

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die Parteien haben nun im Bundesrat wieder einmal vorgeführt, was sie unter Politik verstehen: die einen blockieren Entscheidungen wegen des Wahlkampfes, die anderen scheuen vor keinen Tricksereien zurück, um ihre Politik durchzusetzen. Verloren hat wieder einmal die Demokratie. Weitreichende Entscheidungen wie Zuwanderung, Kriegseinsatz usw. gehören durch das Volk direkt entschieden. In Artikel 20 GG steht klar, dass die Staatsgewalt auch durch Abstimmungen  ausgeübt wird, doch Volksentscheide werden uns von den Parteien verweigert, die nach Artikel 21 GG eigentlich "nur" mitwirken dürfen, von Parteienallmacht ist nicht die Rede. Wenn sich her nichts ändert, werden wir uns auf Wahlbeteiligungen unter 50 % einrichten müssen. Sind die 46 % bei der Europawahl schon vergessen? Oder werden auch hier amerikanische Verhältnisse angestrebt?

 

 

 13.1.02 So nicht!

Leserbrief an die PNP

 

Erst beschränkten sich die USA in Afghanistan wochenlang auf Bombardements und machten überhaupt keine Kriegsgefangenen oder überließen diese der Rache der Nordallianz, nun sperren sie gefangene Taliban einzeln wie Tiere in Käfige und verweigern ihnen den Status als Kriegsgefangene. Doch in dem man Menschen erniedrigt und provoziert schafft man keinen Frieden, sondern nur immer neue Desperados und Kamikaze. Gleiches gilt für Israel, das ein ganzes Volk einsperrt, für jeden toten Israeli eine Vielzahl von Palästinensern tötet und ihnen Wohnhäuser, Infrastruktur und Volksvermögen zerstört.

Ich bin im Geiste der Freundschaft zu Amerikanern und Israelis aufgewachsen, doch Bush und Sharon stellen diese Verbundenheit auf eine harte Probe. Ich habe Angst, dass sie mit ihrer Politik der Blutrache noch die ganze Welt in einen Krieg stürzen.

 

 

28.11.01 Milzbrandanschläge hausgemacht?

Kommentar in waldzeitung.de

 

In den Nachrichten wurde gemeldet, dass offenbar der Täter der Milzbrandanschläge bekannt ist, und dass diese Nachricht aus politischen Gründen seit Tagen oder Wochen verschwiegen wird. Es soll ein Wissenschaftler der USA sein, der in der Entwicklung biologischen Kampfstoffe tätig ist und mit seinen menschenverachtenden Anschlägen mehr Fördergelder für sein Institut zu bekommen hoffte. Wenn das der Wahrheit entsprechen sollte, dann machen sich alle schuldig, die darüber schweigen. Aber in einer Zeit wo Präsident Bush die Welt bereits auf einen Krieg gegen den Irak vorbereitet, weil dieser ja angeblich biologische Waffen produziert und auch hinter den Anschlägen stecken soll, passt die Wahrheit nicht ins Konzept.

 

 

23.11.01 Kardinal Meissner für Todesstrafe

Leserbrief an die PNP

 

Kardinal Meissner, soll gesagt haben, dass die USA das Recht haben Bin Laden zu töten. Wenn dies ein fanatischer Mullah oder ein radikaler Rabbi sagt, dann ist man von diesen Seiten derartiges ja gewöhnt. Wenn aber ein christliches Oberhaupt zur Blutrache des alten Testamentes zurückkehrt und die zentralste christliche Forderung, die der Feindesliebe missachtet, dann sollte er sich fragen, ob er den richtigen Beruf hat. Solche Aussagen von einer christlichen Leitfigur, in einem Land, in dem die Todesstrafe verboten ist, und in einer Zeit, wo Meinungsumfragen in den Staaten sogar eine Billigung des Einsatzes von Atombomben melden. Mein Mitgefühl gilt den Opfern der Wahnsinnstat von New York, doch ebenso den Opfern in Afghanistan, wo ferngelenkte Höllenmaschinen unterschiedslos töten, ohne dass ein Richter zuvor die Schuld oder Unschuld der Opfer feststellt. Der Blutrausch des alten Testamentes hat unsere westliche und ach! so christlichen Zivilisation ergriffen und sie zeigt ihre furchtbare Fratze, von der ich glaubte, dass es sie gar nicht mehr gibt.

 

 

12.10.01 Zum Nachdenken

Kommentar in waldzeitung.de

 

Rüstungen und Burgen wurden überflüssig, als sie keinen Schutz mehr boten gegen die aufkommenden Feuerwaffen. Die derzeitigen Militärs mit ihren klassischen Zerstörungswerkzeugen haben sich ebenfalls überlebt, weil es nicht mehr die herkömmlichen Bedrohungsszenarios, Staat gegen Staat sind, die uns bedrohen. Auch wenn heute Amerika und seine Verbündeten heute in althergebrachter Manier reagieren und ein Land beschießen, so ist das doch ein Anachronismus und völlig ungeeignet den Terrorismus zu bekämpfen, im Gegenteil, es entsteht so neues Unrecht und Leid und das wird neuen Terrorismus hervorbringen. Auch das biblische Vergeltungsprinzip "Auge um Auge", das heute von Menschen angewendet wird, die sich als Christen bezeichnen (die zentrale christliche Forderung der Feindesliebe ignorierend) - macht nur, dass die Kontrahenten ihre Augen verlieren und vollends blind werden. Wem soll so ein Vorgehen helfen?

 

 

7.10.01 Bomben gegen Afghanistan

Leserbrief an die PNP, nicht gedruckt

 

"Krieg für den Frieden", nannte Blair das beginnende Bombardement gegen die Stellungen der Koranschüler (Taliban) in Afghanistan, weil diese den Terroristenchef Osama Bin Laden nicht auslieferten, der hinter den Selbstmordattentaten von New York und Washington stehen soll. Doch wann wäre mit Krieg jemals Frieden erreicht worden? Es steht zu befürchten, dass sich Amerika und die westliche Welt die Sympathien verscherzen, die ihnen weltweit entgegengebracht worden, weil sie Opfer waren, Opfer geisteskranker Verbrecher, für deren schreckliche Taten es keine Rechtfertigung gibt. Doch nun treten die USA aus der Opferrolle und werden zum Rächer, und trotz aller Umsicht, mit denen sie zu Werke gehen wollen, werden unzählige Unschuldige darunter leiden, die nichts mit Bin Laden zu tun haben. Ich will durchaus hoffen, dass man es schafft die Terroristen zur Verantwortung zu ziehen, doch solange man nicht die Ursachen des Terrors bekämpft, wird es gehen, wie es Herakles mit den Köpfen der Hydra ging, aus einem abgeschlagenen werden zwei neue wachsen und das ist so sicher, dass zwei neue Zweige nachwachsen, wenn ich einen Zweig abschneide.

Man kann nur hoffen, dass Bush nach den Marschflugkörpern auch die wichtigste Ursache für den islamischen Terrorismus angeht und die Israelis in die Schranken weist und endlich für einen palästinensischen Staat sorgt, denn was der religiöse Nationalist Sharon in den letzten Monaten alles provoziert hat, würde selbst ein Volk von Engeln in den Terror treiben.

 

 

29.9.01 "In der NATO ist kein Platz für Russland“

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die Union hat es offenbar noch nicht gemerkt, dass der kalte Krieg vorbei ist. Ihre Abneigung gegen Russland hat , so scheint es, etwas wahnhaftes. Es wird Zeit sie daran zu erinnern, dass ihre Altvorderen jahrzehntelang die deutsche Vereinigung verhindert, in ihren Sonntagsreden aber ständig gefordert haben, die Russland einem neutralen Deutschland in den fünfziger Jahren angeboten hatte. Die Folgen dieser Politik waren kalter Krieg und Mauerbau und die Bedrohung der ganzen Schöpfung durch den atomaren Overkill. Nun stehen wir wieder an einem Wegkreuz und haben die vielleicht einmalige Chance den Weltfrieden zu stabilisieren, in dem man den früheren Gegner mit ins Boot holt. Doch die Union will Russland nicht in die NATO aufnehmen. Ist das nun wieder vorauseilender Gehorsam gegenüber den USA oder einfach nur ideologisch bedingte Kurzsichtigkeit? Heh, Union: Aufwachen!

 

 

25.9.01 Russlands Präsident Wladimir Putin spricht im Bundestag

Kommentar in waldzeitung.de

 

Zum ersten Mal sprach ein amtierender russischer Präsident im Bundestag und Putin hielt eine bemerkenswerte Rede, noch dazu in deutsch, was als besondere Geste verstanden werden darf. Zuvor hatte sich Parlamentspräsident Thierse für den deutschen Überfall und das unsägliche Leid entschuldigt, das Nazideutschland Russland angetan hat. Und er bedankte sich für die Unterstützung von Gorbatschoff bei der deutschen Wiedervereinigung.

Putins erinnerte an die langen Zeiten guten Zusammenlebens zwischen Russen und Deutschen. Der kalte Krieg ist vorbei, sagte Putin, doch viele hätten das noch immer nicht begriffen. Er forderte eine Forcierung der Wirtschaftsbeziehungen und gemeinsame Sicherheitsstrukturen mit Westeuropa und der NATO. Er erinnerte, dass Deutschland Russlands größter Handelpartner sei (Jahresumsatz 41 Milliarden Mark) und rief auch die geografische Zusammengehörigkeit in Erinnerung. Er forderte, dass mit dem heutigen Tag eine neue Seite in den bilateralen Beziehungen aufgeschlagen werde und unterstrich, dass Russland ein Teil des "Europäisches Hauses" sein wolle und auch sein müsse.

Putin machte auch klar, dass Russland klar zu einem Schulterschluss mit der NATO beim Kampf gegen  den Terrorismus stehe und deutete an, dass der Westen nun vielleicht langsam verstehe, weswegen Russland in Afghanistan und Tschetschenien Krieg führte.

Seine Unzufriedenheit sprach Putin über den Umstand aus, dass man vom Westen, er meinte klar die USA, auch wenn er sie nicht nannte, aber in aller Regel nicht oder viel zu spät konsultiert werde, was wohl keine Art unter Partnern sei.

 

Mein Kommentar: 

Putins Werbung für Russland kann sich wirklich sehen lassen, doch es steht zu befürchten, dass die USA dieses Werben um die Deutschen vermutlich skeptisch sehen werden, zumindest war es in der Vergangenheit immer so. Doch das sollte uns nicht kümmern, denn die Beziehungen zu den USA sind in Jahrzehnten gewachsen und tragfähig und machtpolitische Eifersüchteleien von amerikanischen Politiker, die, wie es schien, zumindest bis vor kurzem den klaren Fronten des kalten Krieges nachtrauerten, sollte der Terror von New York nun gelehrt haben, dass die Welt ganz andere Probleme zu lösen hat.

Eine Versöhnung zwischen Russen und Deutschen und eine endgültige Überwindung des Kalten Krieges wäre ein Geschenk, für uns, für Europa und für die Welt.

 

 

14.9.01 Feldzug gegen den Terror?

Kommentar in waldzeitung.de

 

Wer hat einen Vorteil, wenn so reagiert wird, wie es derzeit die Spatzen von den Dächern pfeifen, also mit einem langen Feldzug gegen den Islam? Wer verdient am Krieg und dem, was danach kommt, nämlich an einem wiedergewonnenen Feindbild und einer dem früheren Kalten Krieg gleichen Gegnerschaft, jetzt nicht mit den Kommunisten, sondern mit dem Islam? Und leicht kann durch einen unüberlegten Krieg der Teufelskreis von neuem Unrecht und darauf folgender neuer Vergeltung in Gang kommen. Wobei hier der Westen sowieso schon genug Dreck am Stecken hat, in dem er im Nahen Osten Diktaturen unterstützt um deren Erdöl zu bekommen. Ich brauche die Diktaturen nicht aufzählen, da jeder sie kennt und ebenso ist bekannt, dass auch ein Saddam Hussein oder ein Bin Laden einmal von den Amerikanern aufgebaut worden sind. Oder die Unterstützung für Israel, die seit Jahren Krieg mit allen Nachbarn führen und gegen die Palästinenser einen Staatsterrorismus betreiben, dessen Brandmarkung als Rassismus gerade erst bei einem Un-Kongress wieder einmal durch die USA verhindert wurde.

Natürlich sehe ich die Zwangslage der USA, sie müssen reagieren, was am 11.9.01 passiert ist, kann nicht einfach hingenommen werden. Und wie soll man auf Terroristen reagieren, wenn man nur gewaltige Hammer hat zum kämpfen, den man nur gegen große auswärtige Ziele einsetzten kann? Doch wenn die USA nun wirklich Afghanistan angreifen, wie allgemein gemutmaßt wird, mit Bomben ist gegen dieses Land nichts auszurichten, außerdem ist schon alles zerstört vom jahrzehntelangen Krieg. Und Bodentruppen? Die Russen haben 600 000 Mann zehn Jahre lang eingesetzt und sind geschlagen nach Hause gegangen und die sowjetischen Soldaten waren Entbehrungen gewöhnt. Amerikanische Soldaten werden sich nach den ersten größeren Verlusten fragen, was sie in diesem zerklüfteten Felsengebirge eigentlich verloren haben... Und selbst wenn sie Bin Laden finden und töten, dann wird er endgültig heilig gesprochen und wird als Märtyrer die nächsten tausend Jahre durch die Köpfe spuken...

Zu befürchten ist auch, dass durch einen Krieg auch noch diejenigen in die Hände der Terroristen getrieben werden, die heute noch gemäßigt sind. Und in den Industriestaaten lassen sich nicht nur Hochhäuser mit Fliegern angreifen, es lassen sich unzählige Einrichtungen zu schrecklichen Waffen machen- Atomanlagen, Fabriken und und und... Und diese möglichen Anschläge zu verhindern würde bedeuten, dass aus unseren freien Gesellschaften Diktaturen würden, wo Bespitzelung und Ausgrenzung zum Normalen würden. Ich mag gar nicht weiter denken, bei unserem Völkergemisch und unseren weltweiten Verflechtungen.... Doch auch Faschismus a la George Orwell würde keine Sicherheit schaffen können und unsere angeschlagene Ökologie verträgt ein derartiges Szenario sowieso nicht.

Nein, wir haben keine Alternative: Gegen Terror hilft nur Frieden, Toleranz und eine gerechtere Weltordnung. Und die Ächtung und rechtsstaatliche Verfolgung aller Gewalttäter.

 

 

12.9.01 Fehlendes Feingefühl

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die ganze Welt war über die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon entsetzt und empört, doch für einige einflussreiche Entscheidungsträger hieß es "Business as usual"... Man dürfe sich doch nicht von Terroristen das Leben diktieren lassen, konnte man immer wieder hören, wenn sich jemand über die Durchführung von Veranstaltungen in den Stunden nach dem Overkill beklagte. Eine solche Einschätzung zeugt zumindest von Gedankenlosigkeit und fehlendem Feingefühl, sie charakterisiert den, der sie ausspricht.

Selbst die meisten privaten Fernsehsender haben an diesem Abend auf Werbeeinblendungen verzichtet, was erstaunlich genug war. Anders die europäische Fußballunion, die auf Schalke und Kiew Spiele durchführte, eine unbegreifliche Entscheidung. Als Gipfel empfand ich aber, dass unser bayerischer Ministerpräsident Stoiber sich durch die ungeheueren Ereignisse nicht davon abhalten ließ, wenige Stunden nach dem Anschlag, in Berlin sein neues Buch zu vorzustellen, Titel: Das Maß der Dinge". Damit hat er gezeigt, dass zumindest er das Maß der Dinge nicht kennt und sein Maß bestenfalls eine Schneiderelle ist.

 

 

11.9.01 Terrorkrieg gegen die Menschheit

Kommentar in waldzeitung.de

 

Den Terror in New York und Washington kann man nicht kommentieren, weil es keine Worte dafür gibt! Im ersten Jahr des neuen Jahrtausends führen politische oder/ und religiöse Fanatiker einen furchtbaren Schlag gegen die gesamte zivilisierte Welt und greifen die Zivilbevölkerung von Großstädten an, dafür gibt es keine Rechtfertigung, das ist die Tat kranker Gehirne! Und wenn man verfolgt wie sich nationaler und religiöser Fanatismus in vielen Teilen der Welt ausbreitet, gleich einer bösartigen Krankheit, dann kann man nur das Schlimmste für die Zukunft befürchten.

Nach diesen Anschlägen wird die Welt nicht mehr die Gleiche sein! Es ist zu befürchten, dass andere Wahnsinnige ähnliches inszenieren werden und heute hat sich die Empfindlichkeit unserer hochtechnischen Zivilisation gezeigt: es gibt keinen Schutz vor verrückten Mördern und Selbstmördern, überall können sie Terror und Schrecken verbreiten! Da hilft kein Militär und keine Vorbereitung auf einen Sternenkrieg, das ist gerade so, als wolle man Killerviren mit dem Hammer bekämpfen, erst recht nicht, wenn die Viren auf dem eigenen Körper sitzen! Gegen die großen Weltkrankheiten hilft nur, was auch bei uns Menschen die beste Gewähr gegen Ansteckung ist: Kräftigung des Körpers und Immunisierung , was hier heißt, eine friedlichere, gerechtere Welt zu schaffen und den entsetzlichen religiösen und nationalistischen Geisteskrankheiten durch Ächtung, Aufklärung und Solidarität aller friedliebenden Menschen die Basis zu nehmen.

 

 

25.4.2001 Tschernobyl braucht neuen Sarkophag

Kommentar in waldzeitung.de

 

15 Jahre nach der Reaktor-Katastrophe muss um den bisherigen Beton-Sarkophag ein neuer errichtet werden, dieses Mal soll er aus Stahl gebaut werden, soll hundert Jahre halten und etwa 1,5 Milliarden DM kosten. Wobei überhaupt noch nicht klar ist, wer die riesige Halle bauen soll bzw. kann. Ebenso wenig ist klar, wer sie bezahlen soll. Am Beispiel Tschernobyl sollte eigentlich jedem klar werden, dass es keine teurere Energie gibt, als die Atomkraft. Die Schäden des Unfalles sind sowieso nicht bezifferbar, halb Europa wurde auf Jahrhunderte verseucht, zig Tausende Menschen wurden verstrahlt und die wirkliche Zahl der Opfer kennt niemand. Ebenso wenig weiß man, wie oft der Sarkophag in Zukunft noch erneuert werden muss, die Halbwertzeit von Plutonium liegt ja bei über 20 000 Jahren... Und keiner kann sagen, was sich im Reaktorkern heute oder zukünftig abspielt und ob eine Halle überhaupt Schutz bietet.  

Weit über 400 Reaktoren gibt es weltweit und jeder davon ist eine potentielle Zeitbombe. Doch auch wenn kein GAU passiert, der Atommüll ist eine furchtbare Hypothek für unsere Nachkommen. Ich empfinde es als Gewalt an zukünftigen Generationen, also ein Missbrauch der Ungeborenen. Doch solche Schlüsse wollen die Betreiber der Atommeiler nicht hören, denn sie denken alleine nur an ihren gegenwärtigen Vorteil . Und noch immer finden sich Politiker, die die Atomkraft verteidigen und Wähler, die diesen verantwortungslosen Zeitgenossen ihre Stimme geben.

 

 

20.4.2001 Dosenpfand soll kommen

Kommentar in waldzeitung.de

 

Minister Trittin will auf alle Getränkedosen 50 Pfennig Pfand einführen, nicht nur auf Bierdosen, was ja auch ziemlich unverständlich wäre. Und die Verpackungs- und Getränkeindustrie läuft Sturm dagegen und legt mit einem Male Konzepte vor, wie sie die Müllproblematik auf andere Weise lösen will. Doch warum haben sie diese Dinge nicht bereits die letzten Jahre ausprobiert, als sie bereits in der Pflicht waren und auch Abhilfe versprochen hatten? Das Dosenpfand ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, nur über den Geldbeutel lassen sich manche Bürger steuern. Doch es müssen unbedingt weitere Schritte folgen: Schon bei der Anschaffung von Waren sollten bereits die Kosten für die spätere Entsorgung bezahlt werden, ähnlich wie es bei den Kraftfahrzeugen ja nun eingeführt werden soll. Nur dann werden sich die Anbieter um umweltfreundliche Grundstoffe bemühen und überflüssige Verpackungen zurückfahren. Falls eine derartige Regelung einmal kommen sollte fielen auch die Müllgebühren weg, und niemand hätte mehr einen Anreiz die Landschaft vollzumüllen und Müllfeuer abzubrennen. Letzteres passiert heute in einem erschreckenden Umfang.

 

 

11.4.2001 Sterbehilfe

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die Holländer haben nun eine gesetzliche Regelung, die Ärzte nicht mehr dafür bestraft, wenn sie einem aussichtslos Leidenden, auf dessen ausdrücklichen Wunsch, seine Leidensphase verkürzen, mit vielen Einschränkungen und Absicherungen, damit kein Missbrauch getrieben werden kann. In Deutschland müssen Menschen ihren Kelch noch bis zum letzten Tropfen leeren, ja, oft wird das Leiden sogar künstlich verlängert, selbst konsequente Schmerztherapie wird oft wegen "Suchtgefahr" verweigert.

Natürlich weiß ich um die besondere deutsche Hypothek bei der Thematik, und die Sorge, dass leicht Dämme brechen könnten, wenn man die "Gnadentötung" freigibt, ist sicher berechtigt. Darum zögere ich mit meiner Zustimmung. Doch die heutige Sterbepraxis ist ein Grund sich zu fürchten. Wer wünscht sich für sich und seine Lieben keinen schnellen und leichten Tod? Jeder hofft darauf, doch nicht jeder wird dieses Glück haben. Falls ich auch einmal zu jenen letzteren gehören sollte, kann ich mir nur wünschen, dass sich ein gnädiger Mensch finden wird, der sich meiner erbarmt und mein Leiden abkürzt. 

Ich hoffe darauf, dass man sich auch in Deutschland des Themas annimmt und eine Regelung findet, die Missbrauch ausschließt.  

PS: In den österlichen Ansprachen haben sich Priester beider großer Kirchen des Themas angenommen und es dabei in einem Atemzug mit dem Klonen von Menschen und anderen Perversitäten genannt.

 

 

31.3.2001 Elefant im Porzellanladen

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die USA klinken sich vom Weltklimagipfel aus und akzeptieren keine Schadstoffkontingente, weil das ihrer Wirtschaft schaden könnte. Präsident Bush präsentiert sich der Welt als ökologischer Neandertaler und als nationalistischer Machtpolitiker. Aber wer die amerikanische Politik verfolgt, weiß schon lange, dass sie nach wirtschaftlicher und machtpolitischer Hegemonie strebt und alle Ländern, die sich dem widersetzen, als Feind betrachtet, als "Schurkenstaaten", vor denen man sich mit "Starwar" schützen muss... Vor einiger Zeit konnte man beim  Sender "Phönix" spät abends einen Vortrag des früheren amerikanischen Sicherheitsberaters Brezinski (?) verfolgen und dabei die letzten Illusionen über die Politik der USA ablegen. Eine egoistischere und nationalistischere Machtpolitik ist kaum vorstellbar, und man macht daraus auch kein Geheimnis. Was Bush jetzt von sich gibt, ist voll auf dieser Linie. "Amerika first" heißt nichts anderes, als dass alleine der Vorteil für die amerikanische Wirtschaft, bzw. für die politikbeherrschenden multinationalen Konzerne das allein entscheidende Kriterium für Politik ist. Eine solche Politik orientiert sich an Börsendaten und nicht an dem, was dieser Planet und das Leben auf ihm braucht. Doch Ökologie ist die Voraussetzung für Ökonomie.

 

20.3.2001 Tiermassenmord aus merkantilen Gründen

Leserbrief an die PNP

 

Die Maul- und Klauenseuche ist eine durch Viren verursachte Infektionskrankheit, die Paarhufer befällt. Sie ist etwa dem menschlichen Herpes oder der Grippe vergleichbar, mit seltenem tödlichen Ausgang, aber durch den Krankheitsprozess die Tiere schwächend und damit auch das Wachstum verzögernd. Das wichtigste ist aber, dass sie nicht auf Menschen übertragbar ist. Früher hat man die Ansteckung der Tiere sogar gefördert und ihnen den Speichel erkrankter Tier ums Maul geschmiert, damit der Tierbestand den ganzen Schlamassel bald überstanden hatte. Heute könnte man auch erfolgreich impfen, doch ob erkrankt oder geimpft- der Körper bildet Antikörper und die sind labortechnisch feststellbar, was den Export der Tiere in bestimmte Länder unmöglich macht. Und das ist alleine der Grund dafür, dass heute hundert Tausende von Tieren getötet und verbrannt werden, auch wenn nur einzelne Tiere erkrankt sind. Man will auf diese Weise die Ausbreitung der Krankheit verhindern um die übrigen Tiere weltweit verkaufen zu können. Und das ist nach meinem Verständnis ein Verbrechen aus niederen Beweggründen. Eine wirklich zivilisierte Gesellschaft müsste das weltweite Handeln mit lebenden Geschöpfen sowieso verbieten. Doch heute werden etwa Ferkel in Deutschland geboren, in Belgien gemästet und wieder in einem anderen Land geschlachtet, die Tiere sind eine Ware, grad wie Luftmatratzen oder Auslegware. Manchmal wünsche ich mir dass es einen Teufel gäbe, in dessen Hölle die Tierquäler und Profiteure einmal gebraten werden...und die EG-Politiker, die derartige Systeme am Leben erhalten...!

 

17.3.2001 Deutschdümmeleien

Kommentar in waldzeitung.de

 

Der Spruch "Ich bin stolz Deutscher zu sein" ist ein Kampfspruch der Neonazis und hatte nie einen anderen Zweck, als ausländische Mitbürger vor den Kopf zu stoßen. Wer heute so tut, als sei dieser Spruch irgendeine nette landsmännische Äußerung ist entweder völlig naiv oder betreibt mit Absicht eine gefährliche Demagogie. Wie tief ist die Union gesunken, dass sie zu derartigen Mitteln greift um Wähler zu gewinnen! Man kann nur hoffen, dass die Menschen diese durchsichtigen Deutschtümler abstrafen. Darauf könnten wir wirklich stolz sein.

 

 

15.3.01 Massive Eingriffe im Naturschutzgebiet Stockauwiesen 

Kommentar in waldzeitung.de

 

Naturzerstörung im Namen des Naturschutzes? Genau das scheint gegenwärtig in der "nassn Wies", am Fuße des Hennenkobel zu passieren. Das feuchte Waldwiesengelände östlich des Michelsbachl gehört der Stadt Zwiesel und die Besucher möchte man am liebsten nur noch auf eine Aussichtsplattform lassen, damit ja nichts zertreten wird, so konnte man es letztes Jahr in der Lokalzeitung lesen. Wer heute an die Stockauwiesen kommt, reibt sich entsetzt die Augen: quer über die Wiesen tiefe "Gloißen", verursacht durch schweres Gerät, an der nördlichen Ecke der Wiese mächtige Rauchschwaden, Motorsägen- und Maschinenlärm.  Und dies alles- im Namen des Naturschutzes? Vor einem Jahr wurde im ökologischen Rundbrief für den Landkreis Regen angekündigt, dass 2,7 Hektar Wald, der sich im Besitz des BUND befindet, zur Erweiterung der  Stockauwiesen gerodet werden sollen,  ja, dass man sogar die Wurzelstöcke entfernen will (aus Gründen der leichteren Pflege durch Lohnunternehmer) wogegen ich bereits letztes Jahr protestiert habe. Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein gesunder Wald im Namen des Naturschutzes zerstört wird, dies in einer Zeit, in der großflächig unsere Bergwälder absterben. Wörtliche Stellungsnahme des Vorsitzenden des BUND des Landkreises Regen: "eine Fichtenmonokultur ist für mich nicht schützenswert".

Doch die Einstufung in lebenswerte und nicht-lebenswerte Biotope ist eine Anmaßung und kann nicht vermittelt werden. Nebenbei: In den Stockauwiesen wurden vermutlich mehr Birken gefällt als Fichten. Und wie die Biotop-Pflege durch Lohnunternehmer aussieht, kann jeder an diversen Nasswiesen in der Umgebung selber in Augenschein nehmen: Die Pfleger, meist Bauern, erledigen ihre Arbeit zu Zeiten, wenn sie Zeit haben und das ist dann, wenn sie in ihre eigenen Wiesen nicht reinfahren, wie halbmetertiefe Fahrspuren belegen.

 

15.3.01 Neue Straße von Zwiesel nach Langdorf?

Kommentar in waldzeitung.de

 

In der Stadtratssitzung forderten - lt. BB - die CSU und SPD-Stadträte Stangl und Köppl einen schnellen Ausbau der Straße von Zwiesel nach Langdorf, weil "diese Achterbahn" unzumutbar sei. Man verwies darauf, dass dieser Ausbau in die erste Dringlichkeitsstufe aufgenommen sei.

Ob man da die Anlieger gefragt hat, die Grundbesitzer, deren Wiesen man zerschneiden wird? Kennen die Herren eigentlich die Trassenführung, die wieder ein wunderbares Stück Heimat zerstören wird? Und glaubt jemand im Ernst, dass die Bergstrecke durch einen Neubau weniger bergig wird? Oder will man einen Basistunnel bauen? Das Gefälle wird bleiben und wenn man der Straße die Kurven nimmt, wird es eine Rennstrecke werden. Und daneben fährt die leere Waldbahn. Vielleicht sollte man deren Trasse einmal prüfen, denn deren Streckenverlauf geht völlig am Bedarf der Menschen im Einzugsgebiet vorbei. Die Bahnhöfe liegen Kilometer von den Ansiedlungen entfernt und sind im Winter kaum zu erreichen. Dies erklärt sich dadurch, weil die Strecke einmal für den Güterverkehr gebaut worden war, den es seit Jahren nicht mehr gibt, mit Personenverkehr kann man diesen Verlust niemals wettmachen. Und leere Züge sind kein Umweltschutz und die gegenwärtig 34 Fahrten am Tag sind geradezu ein Witz. Aber die Bahntrassen wären für eine Straße viel zu schade und als Weg für Radfahrer und Spaziergänger eine touristische Attraktion.

 

1.3.2001 Ampeln abschalten!

Kommentar in waldzeitung.de

 

Es gab mal eine Zeit, da waren Verkehrsampeln Symbol für Fortschritt. Die Zwiesler, die da schon immer ein wenig die Nase vorne hatten, erzählen sich gerne, wie die Regener nach Zwiesel gefahren sind, um auch einmal an einer Ampel anstehen zu können... (Das muss so Ende der 60iger Jahre gewesen sein...)

Heute sind Ampeln vor allem ein Ärgernis und oft sogar völlig überflüssige Verkehrshindernisse. Der Beweis für diese lästerliche Feststellung wird regelmäßig dann erbracht, wenn die Ampeln wegen eines technischen Defekts ausfallen. Erst im vergangenen Jahr gab es sowohl in Regen wie in Zwiesel Tage und Wochen, an denen die Ampeln nicht funktionierten und - der Verkehr reibungslos lief.

Man braucht aber nur einmal die Zeiten messen, in denen die Kreuzungen völlig fahrzeugfrei sind, die Autos vor den Ampeln stehen und die Luft verpesten. Ich behaupte, dass - von den Hauptverkehrszeiten abgesehen- die Ampeln völlig überflüssig sind. Der Verkehr würde viel zügiger fließen und die Eigenverantwortung der Menschen mehr gefordert. Unsere heutigen Ampel-Schaltzeiten sind ein Witz und auch eine Schikane. Wenn in Zwiesel auch an Sonntagen die Ampeln noch zu nachtschlafender Zeit die Autos stoppen, dann gibt es dafür keinen vernünftigen Grund. Wenn ich so um 6 Uhr morgens am Stadtplatz stehe und es keinen Verkehr gibt, der geregelt werden müsste, dann erinnert fühle ich mich wie einst Wilhelm Tell, der statt dem Gesslerhut einer elektrischen Lichtanlage seine Ehrerbietung erweisen muss...

 

22.2.01 Teuer und - kitschig?

Kommentar in waldzeitung.de

 

Über Kunst kann man bekanntlich nicht streiten, immer bleibt es eine geschmäcklerische Sache. Als Beispiel kann der "gläserne Wald" an der Ruine in Weißenstein herhalten. Ich will ihm einen gewissen Reiz von weitem nicht absprechen, der sich aber bei mir völlig verliert, wenn ich in die Nähe der "Bäume" komme. Es sind einfach halbindustriell vorgefertigte Teile, die meinem Kunstsinn nichts geben. Das wird auch nicht besser, wenn sich die Zahl der "Bäume" nun vervielfacht, für eine Geldsumme, die dem Vielfachen aller Kunstförderung im Landkreis entspricht. Nebenbei- ich glaube auch, dass man sich an den bunten Glasscheiben bald absieht. Zudem wird ihr Reiz durch Schmutz und Patina nicht größer, ich mag keine Kunst, die regelmäßig eine Putzkolonne braucht. Ich glaube, man sollte das Geld besser verwenden.

 

18.2.2001 Beschämende Servilität

Kommentar in waldzeitung.de zum Luftangriff der USA und der Briten auf den Irak

 

Die Amis schlagen wieder einmal irgendwo militärisch zu, natürlich ohne ihre Verbündeten zu informieren, geschweige denn zu befragen. Und was macht die deutsche Opposition? Sie beschimpft die Regierung , weil diese nicht gleich Beifall klatscht. Soviel Unterwürfigkeit ist schon peinlich. Die Herren Rühr, Westerwelle und Stoiber führen sich auf wie Schulbuben, die man gerade geohrfeigt hat und die nun überschwänglich den Lehrer für sein Schlagen loben und die Klassenkameraden beschimpfen, die erst einmal ein wenig verschnupft reagieren. Dies ist natürlich auch ein Signal an den Lehrer: "Schau her, mit uns kannst du alles machen, wir stehen immer zu dir!"

Nun, unter Partnerschaft verstehe ich etwas anderes. Außerdem sei an den Golf- und Kosovokrieg erinnert. Die Amis brocken irgendwo eine Suppe ein und die Verbündeten dürfen sie dann mit auslöffeln. Nebenbei: heute sitzt mit dem jungen Bush ein Mann im Weißen Haus, der sich als Gouverneur nicht scheute sein schwaches Persönlichkeitsprofil mit dem rigorosen Hinrichten von Gefangenen zu stärken. Da er im Grunde schwach ist, ist ihm alles zuzutrauen. Es wird langsam Zeit, dass die Europäer ein wenig selbstbewusster werden.

 

16.2.01 Grausig, abstoßend, pietätlos!

Leserbrief an die PNP zur "Leichenschau "Körperwelten" in Berlin

Die Leichenschau "Körperwelten" empfinde ich als Sünde, auch als freisinniger Mensch weiß ich kein tieferes Wort dafür! Das ist Leichenfledderei und ein grausiger Verstoß gegen die Menschenwürde! Da wird exhibitionistische Sensationsgier und Geschäftemacherei mit dem Deckmantel von Kunst und Wissenschaft getarnt und Mensch und Tier werden ohne jede Skrupel zum Objekt gemacht. Manchmal schäme ich mich für meine Artgenossen.

 

16.2.01 Dorfbrunnen für Rabenstein

Kommentar in waldzeitung.de

Ein Brunnen sollte vor allem eines sein: ein Wasserspender, dessen klares Quellwasser Spaziergänger zum Trinken einlädt. Ein solcher Brunnen kann, mehr als hundert Werbebroschüren, den Urlaubern die Qualitäten unserer Heimat vermitteln. Leider ging aus dem Artikel nicht hervor, ob in Rabenstein ein richtiger Brunnen gebaut werden soll oder eine Brunnenattrappe wie am Anger, wo es halt nur schön plätschert, vor dem Wassergenus aber gewarnt wird. Wobei ich den Angerbrunnen an sich recht gelungen finde, weil er einfach nur ein Brunnen ist und ohne künstlerischen Schnickschnack auskommt. Dies soll ja in Rabenstein offensichtlich anders werden, von einem sinnierenden Waldhirten oder Krohanseln auf einem Stein ist die Rede. Lasst doch einen Brunnen nur Brunnen sein, denn keine Kunst der Welt kann sich in seiner funktionellen Schönheit mit einem einfachen Steinbrunnen messen, doch lasst ihn dafür Trinkwasser spenden!

 

24.1.2001 Unbeschreibliche Sauereien

Leserbrief an die PNP

Mit den jüngsten Skandalen in Schweinemastbetrieben, in denen Tiere unbeschreiblich grausam gehalten werden, sollte endlich der Punkt erreicht sein, wo die Menschen, die sich sonst soviel auf ihre Hunde-, Katzen-, Pferde- und Vogelliebe so zu viel zugute, so betroffen sind, dass sie einsehen, dass wichtige Teile unseres täglichen Essens das Ergebnis von verbrecherischer Tierquälerei ist. Doch neu ist das alles ja wirklich nicht. Vor etwa 20 Jahren wurden schon in den Medien etwa die haarsträubenden Haltungsbedingungen von Schweinen debattiert, die ihre Schlachtreife nur erreichten, wenn sie Antibiotika im Futter verabreicht bekommen, um die ständigen Verletzungen zu überstehen, verursacht durch verhaltensgestörte Artgenossen. In der Enge, in der man sie mästet, werden sie verrückt und fressen einander gegenseitig die Schwänze und Ohren ab. Ein dazu befragter Wissenschaftler riet, den Schweinen vorsorglich die Ohren und Schwänze abzuschneiden, um diese Verletzungsquelle zu vermeiden... Auf artgerechte Haltungsbedingungen für diese so intelligenten Tiere oder gar eine kritische Überprüfung unserer Essgewohnheiten, kam dieser Experte nicht. Wie bei den Schweinen geht es auch in den Hühner-, Gänse und Putenmastbetrieben. Was wir den Tieren antun, ist ein Verbrechen und eine Schande für unsere ganze Art.

 

24.1.2001 Schäbige Partei-Possen

Kommentar in waldzeitung.de

 

Was die Union seit einiger Zeit an Unkultur aufführt, empfinde ich geradezu als abstoßend. Das jüngste Plakat, mit dem der Bundeskanzler als Verbrecher abgekanzelt wird, ist ein neuer Gipfel der Geschmacklosigkeit. Aber in diesem Stil geht es nun schon bald ein Jahr. Um aus ihrem selbstgegrabenen Loch des Spendensumpfes herauszukommen, schrecken Merkl, Merz und Mayer vor keiner Plattheit, keiner Polemik und keiner Beleidigung des politischen Gegners zurück. Generalsekretär Ruprecht Polenz wurde abgesetzt, weil er diese Linie nicht mittragen wollte und von seiner Persönlichkeit her wohl auch nicht konnte. Ob mit ausländerfeindlichen Parolen und Unterschriftensammlungen, mit denen an die niedrigsten Empfindungen appelliert wird, ob mit schäbigen Attacken gegen Minister, die schon inquisitorische Züge haben und den Gegner nur klein machen und in schlechtes Licht rücken wollen - es ist genug! Vieles davon erinnert mich auch an die trivialen Strickmuster von schlechten Comic oder Groschenromanen. Kein Zweifel - die derzeitige CDU-Spitze hält die Bürger für verführbar und blöd. (Über Frau Merkel bin ich sehr enttäuscht, es gab im letzten Jahr mal eine kurze Zeit, da war sie mir sogar sympathisch). Nun kenne ich aber auch viele "schwarze" Politiker, in Bayern zwar nur, die vernünftige und bürgernahe Politik machen, vor allem im kommunalen Bereich. Deswegen will ich mich hüten dieses unwürdige Possenspiel in den oberen Chargen alleine an den Schwarzen festzumachen. In jedem Fall steigert man auf diese Weise die Politik- und vor allem Parteienverdrossenheit der Bürger weiter, wenn überhaupt noch eine Steigerung möglich ist... Die Regierung macht ja wahrlich genug Dinge,  die zu kritisieren sind. Genug Gelegenheit also, bessere Sachargumente anzubringen und auf diese anständige Weise beim Wähler um Mehrheiten zu ringen. Doch auch im Maximillianeum übt sich die rot-grüne Opposition oft in Gegnerschaft aus Prinzip, wenn auch in anständigerer Form. Egal- für mein Verständnis ist die Zeit wirklich überreif, diesen Parteienspuk und dieses unselige Fraktions- und Korpsdenken durch mehr direkte Demokratie in die Schranken zu weisen.

 

16.1.01 Gedanken zu einem bekannten "Street-Fighting Man"

Leserbrief an die PNP

Die Bilder vom Straßenkämpfer Joschka Fischer haben mich auch empört und enttäuscht. Doch wenn ihn eine Leserbriefschreiberin mit feigen Neonazis, die in der Horde Gewalt gegen Ausländer verüben oder ihnen nachts das Haus anzünden, in einen Topf wirft, dann ist das arge Demagogie. Das eine ist heimtückische Gewalt gegen Schwache, das andere ein offensives Widerstehen gegen die Staatsmacht, die man als Instrument des internationalen Kapitals begriff und von der man sich und die Welt bedroht sah. Das Aufbegehren ab 1968 war ein verzweifeltes Ringen um Frieden und mehr Demokratie, ohnmächtiger Zorn über den Völkermord in Indochina durch unsere Verbündeten, der Rüstungswahnsinn mit der Drohung der Vernichtung allen Lebens, die Kungelei unserer Regierungen mit Diktatoren und Verbrechern wie den Schah, Franko, Pinochet, südafrikanischen Rassisten usw. Und die Staatsgewalt tötete: Ohnesorg, Weissbecker, von Rauch. Ich lebte damals in Berlin-Kreuzberg und bekam die Geschehnisse vor der Haustür mit. Doch mein Zorn richtete sich ebenso auf die politischen Fanatiker, -Marxisten, Leninisten, Maoisten, Anarchisten usw. - die den allgemeinen Unmut für ihre Sache zu nutzen versuchten. In jedem vermummten Demonstranten vermutete ich einen Provokateur der Staatsmacht, nur da, um demokratischen Widerstand in Misskredit zu bringen.

Joschka Fischer gehörte wohl kaum zu dieser Sorte, er war ein vom (katholischen) Gewissen Getriebener, der sich insgeheim wohl als kleiner Robin Hood fühlte. Was ich ihm vorhalte ist, dass er nichts dazugelernt hat und auch noch als Außenminister Gewalt als Mittel der Politik akzeptierte und den Kosovokrieg maßgeblich mittrug.

 

17.1.01 Missbrauchte NATO im Kosovo

Kommentar in waldzeitung.de

Heute löste sich wieder eine der Begründungen für den Kosovokrieg, diesen "Krieg für die Menschlichkeit", in Luft auf. Das kriegsauslösende Massaker der Serben entpuppte sich als reine Erfindung, vermutlich inszeniert von albanischen Nationalisten. Schon vor über einem Jahr hatte sich das ZDF entschuldigt, dass man mit der, soviel Emotionen auslösenden Meldung, ein großes Fußballstadium würde von den Serben als Konzentrationslager benutzt, einer Propagandameldung aufgesessen sei.. (Mir klingen immer noch die Ohren von Scharpings Kommentar dazu "Schrääcklich! Schrääklich!)

Die verbrecherischen Vertreibungen durch die Serben haben wohl stattgefunden. Doch die große Völkerwanderung der Albaner war auch eine Massenflucht in die Nähe der (NATO)-Kanonen, wo man bekanntlich am sichersten ist. Und dafür wurden Tausende von Menschen getötet, weite Landstriche zerstört und durch die Bombardierung chemischer Fabriken verseucht, Kraftwerke und Brücken zerbombt, und man scheute nicht einmal vor dem Einsatz von radioaktiver Munition zurück. Doch die serbische Opposition und ihren zivilen Widerstand zuvor wirklich massiv zu unterstützen (hat man die wochenlangen couragierten Massendemonstrationen der Belgrader vergessen?), die Waffe des Wirtschaftsboykott einzusetzen und die serbischen Nationalisten weltweit zu isolieren - diese Mittel hätten vor einem Kriegseinsatz wirklich ausgeschöpft werden müssen. Aus dieser Sicht war der Krieg unverantwortlich und er hat auch keines der Probleme wirklich gelöst. Die Ablösung von Milosevic brachten die serbischen Wähler zustande. Nicht wegen der Bomben, sondern trotz ihnen. Doch vergessen werden die Menschen das Vorgehen der NATO wohl niemals.

Ein letzter Satz, den ich mir kaum zu schreiben getraue, weil ich keine Beweise dafür habe und nur mein Gefühl wiedergebe: der Krieg lenkte auch von den großen Affären und Imageproblemen ab. Bill Clinton und auch Kanzler Schröder waren seinerzeit schwer angeschlagen, dort die Sexgeschichte und hier der abtrünnige Lafontaine. Ich nehme es Schröder und Fischer sogar ab, dass auch wirklich edle Gefühle mitspielten und die Illusion mit Gewalt gegen ein "Schurkensystem" kämpfen zu müssen (die alte Robin-Hood-Romantik der 68iger..) Und es war auch der Druck aus den USA, wo eine riesige Industrie das Böse und seine Bekämpfung braucht um überleben zu können. Und es war die Wiederkehr der sich anbiedernden Linken, die - wie schon 1914 - mit der Zustimmung zu einem Krieg ihre, von der Opposition immer in Abrede gestellte, politische Verlässlichkeit beweisen mussten...

 

14.1.2001 Schlachtopfer

Leserbrief an die PNP, nicht abgedruckt

1,2 Millionen Rinder sollen in der EG getötet und vernichtet werden! Selbst wenn es weniger werden sollten- was da geschieht ist die reine Barbarei! Noch vor wenigen Monaten haben sich die politisch Verantwortlichen gegen das Verbot von Kadavermehl zu Futterzwecken ausgesprochen, noch heute werden die Futterhersteller nicht genannt, die immer noch Leichenmehl beimischt en und den Bauern sollen alle Tiere "gekeult" - was für ein Wort!- werden! Vom Lebensrecht der Tiere getraue ich mir gar nicht zu reden, weil sie ja immer noch als Ware und nicht als Lebewesen gelten. Die Aufnahme des Tierschutzes ins GG hat die Union letztes Jahr verhindert...

Das Ganze hat den Charakter einer Massenpsychose, aus welcher Sicht man es auch betrachtet. Im Jahr sterben 100000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens, etwa 7000 im Straßenverkehr, 6-12000 an Legionellen, und, und... Wie viel sind an BSE gestorben? Noch steht nicht einmal fest, ob die Krankheit auf den Menschen übertragbar ist, die Inkubationszeit soll mehrere Jahrzehnte dauern... dass kein Missverständnis aufkommt - auch ich fordere infizierte Tiere aus dem Nahrungskreislauf zu nehmen, die anderen gehören in Quarantäne, etwa als "Landschaftspfleger" auf Brachland, es gibt europaweit vermutlich genug davon. Wer weiß, vielleicht könnten robuste und naturgemäße Haltungsbedingungen die Krankheit sogar heilen, wer kann das Gegenteil behaupten? Wirklich kranke Tiere gehören geschlachtet und verbrannt.

Ich bin für artgemäße Tierhaltung und artgemäße Fütterung, für flächengebundene bäuerliche Landwirtschaft, also gegen Agrarfabriken und Futtermitteltourismus aus der 3. Welt, und für anständige Preise für Nahrungsmitteln, damit die Bauern auch davon leben können. Die kindliche Anschauung, dass man für Schleuderpreise gesunde Nahrung bekommt, sollte man sich langsam abschminken. Doch hier wäre noch viel anzumerken. Vielleicht- ich wage es kaum zu hoffen- kann die gegenwärtige Aufregung eine solche Politik fördern.

 

5.1.01 Augenwischerei von der ZAW

Kommentar in waldzeitung.de

 

Die Abschaffung der 50 Litertonnen wird von der ZAW mit vorbeugendem Gesundheitsschutzes für Müllmänner begründet. Tatsächlich geht es aber vermutlich alleine darum, die Mülltonnen zu standardisieren, um sie dann maschinell entleeren zu können. Dies würde bedeuten, dass es bald keine Müllmänner mehr geben wird. Sollte mein Verdacht stimmen wäre die Vorgehensweise der ZAW eine ziemliche Augenwischerei.

Wissen Sie eigentlich, dass Gewerbemüll nur dann Gewerbemüll ist, wenn keine Mülltrennung stattfindet? Dies wird schließlich dann sogar noch durch niedrigere Kosten belohnt, weil man sich nur bei Nichttrennung einen billigeren Entsorger suchen darf. Begründung: Gewerbemüll besteht teilweise noch aus Wertstoffen, die verwertet werden können. Verwertung heißt hier aber "thermische Verwertung", also Verbrennen. Da fasst man sich unwillkürlich an den Kopf...

 

5.1.01 Krebsfälle bei Kosovosoldaten

Kommentar in waldzeitung.de

 

Wer noch den geringsten Zweifel an der Verantwortungslosigkeit der NATO- Einsatzes im Kosovo hatte, sollte diese nun endgültig verloren haben: Da wurden Granaten massenhaft eingesetzt, die sogenanntes abgereichertes Uran enthielten, ohne an die Verstrahlung der Zivilbevölkerung im Kosovo zu denken, aber ebenso wenig an die Gefährdung der eigenen Soldaten. Keine Gefahr, lauten nun die Reaktionen der Militärs und der Politiker. Doch die Leukämiefälle bei italienischen, aber auch von  Soldaten anderer NATO-Länder, wie langsam bekannt wird, die mit der Munition und ihren Folgen im Zielgebiet in Berührung kamen, sprechen eine klare Sprache. Auch andere Beschwichtigungen entpuppen sich langsam als Propaganda. In Deutschland seien nie derartige Granaten verwendet worden, hieß es. Doch in Grafenwöhr wurde sogar das Erdreich abgetragen, dort wo eine Manövergranate eingeschlagen war. Keine Gefahr also? Bei Ingolstadt sollen ebenfalls derartige Granaten verwendet worden sein. Beim Absturz eines US-Militärjets soll vor Jahren ebenfalls die Umgebung verstrahlt worden sein. Und in der Lokalpresse berichtete der Standortkommandant, dass bei ihrem Kosovoeinsatz das verstrahlte Zielgebiet gemieden worden war, weil man die Gefahr aus dem Golfkrieg kannte, wo die Amis ebenfalls derartige Granaten eingesetzt hatten.

 

12.12.2000 Regener Kreistag lehnte Wechsel des Stromlieferanten wegen Strombezug aus maroden osteuropäischen Atommeilern ab

Kommentar in waldzeitung.de

Der Regener Kreistag hat mit seiner beschämenden Entscheidung auch gegen die Solidarität der ostbayerischen Landkreise verstoßen und versäumt, wenigstens ein Warnsignal an die Stromwirtschaft zu senden. Der Presseartikel im BB über die Kreistagssitzung lässt ein hohes Maß an Uninformiertheit und Ignoranz im Kreistag erahnen. Zu gerne würde ich die in der Presse angedeuteten Redebeiträge im Wortlaut lesen, damit ich bei der nächsten Wahl niemandem Unrecht tue.

 

9.10.2000 Unverantwortlich: Anfahren vom AKW Temelin

Kommentar in waldzeitung.de

Vor vierzehn Jahren, als uns die radioaktiven Wolken aus Tschernobyl den Erdboden, die Nahrung, die Atemluft und das Wasser verseuchte, habe ich wie viele Menschen gehofft, dass alle verantwortungsvollen Nationen sich von dieser unbeherrschbaren Technik verabschieden würden. Dem kurzen Nutzen steht eine unüberschaubar lange Gefährdung gegenüber. Keine Generation hat das Recht, den Kindern ein so tödliches Erbe zu hinterlassen. Aber auch wirtschaftlich ist das Ganze ein Wahnsinn, denn es gibt keine teurere Art der Stromerzeugung, erst recht wenn man die Folgekosten mit einrechnet. Und nun setzt Tschechien im Herzen Europas ein marodes Atomkraftwerk in Betrieb und gefährdet auf nicht absehbare Zeit die eigene Bevölkerung und seine Nachbarn.

Bei aller Sympathie, die ich unseren tschechischen Nachbarn entgegen bringe, die Inbetriebnahme von Temelin empfinde ich als eine ungeheuere Rücksichtslosigkeit.

Wir müssen uns vorwerfen, die Sache nicht ernst genommen zu haben und hätten wohl, wie die Österreicher, die Grenze blockieren sollen und den Prager Atomköpfen mit wirtschaftlichem Boykott drohen, bis sie zur Vernunft gekommen wären. Und vor allem hätten wir massivere Signale nach Brüssel, Berlin und München schicken müssen. Gegen Wackersdorf haben wir gekämpft, bei Temelin haben wir uns auf unsere Regierungen verlassen und waren verlassen. Nun bleibt nur die Boykottierung jener Stromhändler, die ihren Saft aus Tschechien beziehen.

 

 

15.9.2000  UN Kommentar zum Bericht: "Clinton: UN brauchen schlagkräftige Truppen."

Kommentar in waldzeitung.de

Die UN braucht nicht nur schlagkräftige Truppen, sie braucht das weltweite Gewaltmonopol. Wie ein Staat ohne dieses nicht bestehen kann, so kann der Rüstungswahnsinn und die mafiaähnlichen Strukturen weltweit (ich beschütze dich vor mir, wenn ich an dir verdienen kann!) nur beendet werden, wenn alleine die Weltorganisation Kriegswaffen besitzen darf. Besitzer von Massenvernichtungswaffen gehören geächtet und wirtschaftlich boykottiert. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, die Amerikaner heizen den Rüstungswettlauf mit ihrem "Starwars"-Programm wieder aufs Neue an, bleiben ihre UN- Beiträge schuldig und brauchen die Weltorganisation nur als Deckmantel für ihre Machtpolitik. Apropos Starwars: Dieses Mal war es nur ein fehlerhafter Torschließer am Pentagon, der unseren Verteidigungsminister fast umgebracht hat, Vertrauen in die technische Sicherheit ihres Atomwaffenarsenals kommt da nicht gerade auf. Schon ein Computerfehler kann eine Katastrophe anrichten. Wir leben noch immer auf einem Pulverfass.

 

30.8.2000 Brandstifter

Kommentar in waldzeitung.de

"Der Schoß, aus dem dies kroch, ist fruchtbar noch", orakelte schon Brecht. Und der Schoß wird nie ganz unfruchtbar werden, denn Neid und Gier oder die Angst zu kurz zu kommen, sitzen einfach zu tief. Was man aber tun kann und muss, ist den nationalistischen Mief in den Köpfen zu vertreiben. Und Mief vertreibt man nur durch Lüften. Verbote dagegen erzeugen mehr Mief und Mythenbildung. Die schwachsinnige Denkweise der Nazis und ihres Massenmörders Adolf Schigglgrubers müssen dem Tageslicht ausgesetzt werden. Wer "Mein Kampf" wie eine geheime Offenbarung verbietet, macht es nur interessant. dass es aber eigentlich "Mein Krampf" heißen müsste, weil selten soviel Mist niedergeschrieben wurde, bleibt dadurch vielen verborgen. Nur wer sich einmal an den Kopf gefasst hat, nach der Lektüre dieser verqueren geistigen Ergüsse, ist immun gegen die braune Krankheit.

Wer in der Horde hilflose Menschen jagt, verletzt und tötet, nachts Wohnhäuser anzündet oder versteckte Splitterbomben zündet, ist ein Verbrecher. Diese erbärmlich feige Vorgehensweise kennt man von allen Nazis und Rassisten dieser Welt. Ob Kuckucksclan oder Bombenleger von Bologna, ob ETA, IRA, militante Zionisten, Hamas und hundert weitere nationalistische Wirrköpfe vom Balkan, vom Kaukasus, aus Afrika und Asien und - schließlich "unsere" teutonischen Glatzen, die heute durch unser Land spuken, sie wachsen alle auf dem gleichen Mist. Doch sind sie - den Giftpilzen vergleichbar- nur die erkennbaren Auswüchse eines großen Myzels, das in Symbiose mit unserem egoistischen Wirtschaftssystem oder mit politischem und religiösem Fanatismus gedeiht. Wir müssen systematisch die Dinge fördern, die ihrem Gedeihen nicht förderlich sind: Aufklärung, Toleranz, Völkerverständigung. Die Fähigkeit, sich in andere hineindenken zu können, sollte das wichtigste Lernfach in den Schulen sein. Wer Mitfühlen, Mitfreuen und Mitleiden kann, wird niemals braunen Rattenfängern auf den Leim gehen..

Das ist das eine. Das andere ist, dass nur einigermaßen geschlossene soziale Systeme funktionieren können. Wer aber von heut auf morgen alle Zäune niederreißt, öffnet nicht nur den internationalen Wölfen alle Schafweiden, er zerstört auch den sozialen Frieden. Wer - wie ein Banker in diesen Tagen - mit der Zuwanderung einer großen Zahl "arbeitshungriger Menschen" aus dem Osten "starre Lohnstrukturen" und den Arbeitsmarktes aufbrechen möchte, der kann leicht zum sozialen Brandstifter werden.

 

15.8.2000 Zur Tourismusdebatte

Kommentar in waldzeitung.de

 

Wir müssen unsere Heimat so entwickeln und gestalten, dass wir uns selber darin wohlfühlen, dann fühlen sich auch die Gäste wohl. Als Beispiel, wos hapert, möchte ich ein paar konkrete Unzulänglichkeiten bei unseren Wanderwegen beleuchten. Einer der reizvollsten Wege ist der Kneippweg zum Schwellhäusl, nirgendwo sonst kann man bei uns so schön Barfußlaufen und Wassertreten. Doch seit kurzem ist der Weg nur noch für Fakire zu empfehlen, denn eifrige Helfer haben den Weg mit spitzem Schotter ausgebessert, der teilweise sogar im Bachbett liegt. Dies ist ein Beispiel, wie man - vermutlich ohne sich dabei etwas zu denken- Besucher vergraulen kann. Der Schotter sollte umgehend mit Sand abgedeckt und die Steine aus dem Bachbett gerecht werden. Oder der Flusswanderweg Zwiesel-Regen, auch eines unserer Kleinode, war erst im Juni begehbar, weil solange der Schneebruch nicht aufgearbeitet war. Oder die Praxis einiger Landwirte über ausgewiesene Wanderwege Elektrozäune und Stacheldraht zu spannen! Der Arbeitsaufwand die Weide zu teilen und den Weg auszusparen dürfte doch wohl nicht so schwer sein. Oder wenn - wie gerade eben wieder vielerorts geschehen - in der langersehnten Hitzeperiode großflächig geodelt wird! Will man die Gäste absichtlich vergraulen oder ist es auch hier mangelnde Überlegung? Überhaupt Wanderwege: selbst zwischen den Dörfern um Zwiesel herum sind im Winter nur die Fahrstraßen geräumt. Gerade die älteren Gäste wollen aber nicht nur Skifahren sondern in der Natur spazieren gehen. Es müsse auch gar nicht geräumt sein, schon eine breite Bulldogspur würde genügen. Ein Missstand sind auch die "Bäderstraßen" die aus vielen Dörfern in die Wälder führen. Der Wanderer stolpert über die scharfkantigen Reste der Badezimmermoden der letzten Jahrzehnte, über Bauschutt und Dachziegel. Kann man den Schutt nicht abdecken? Oder auf die Deponie fahren?

 

13.7.2000 Rücksichtslos

Leserbrief an BBZ

Vor keinem halben Jahr hat mich die Forderung nach einer Autobahn durch unsere Heimat aufgeschreckt und nun hat man über unseren Köpfen einen Highway, im wirklichen Sinn des Wortes, installiert, mit einem Federstrich, irgendwo in einer fernen Behörde. Nun rasen Tag und Nacht hausgroße Flugzeuge direkt über uns hinweg und bescheren uns dauerndes Gewittergrollen.

Vermutlich fiel dieses himmlische Treiben den meisten bislang gar nicht auf, denn überwiegend gehören wir doch wohl zur Spezies der Stubenhocker, die ohne Maschinenlärm und Lautsprechergedudel kribbelig werden. Erst wenn uns Fäkalien auf den Kopf fallen, wie neulich in Zwiesel am Anger, oder wenn wir lesen, dass über unserem Wald wieder große Mengen von Kerosin abgelassen wurden, dann nehmen wir uns vor, nie mehr zu fliegen, ich zumindest.

Der Himmel ist heute freigegeben zum Geldverdienen und die grenzenlose Freiheit über den Wolken, von der Reinhard May sang, ist genauer betrachtet eine ungeheuere Rücksichtslosigkeit gegen die Atmosphäre und alles Leben auf der Erde.  Noch irrt über den Wolken erst ein winziger Prozentsatz der Menschheit herum. Unvorstellbar, wenn dies einmal alle sechs Milliarden Menschen nachmachen wollten! Und an der weiteren Expansion des Luftverkehrs wird weltweit gearbeitet!. Den Wahnsinn des Massenferntourismus und des überflüssigen weltweiten Warenverkehrs kann nur einer stoppen: der regionaler denkende Verbraucher.

 

2.2.2000 Bürger beteiligen!

Leserbrief an die PNP, nicht abgedruckt

 

Unsere Verfassung verlangt, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, durch Wahlen und Abstimmungen. Den Parteien erlaubt sie, bei der politischen Willensbildung mitzuwirken, nicht mehr und nicht weniger. Tatsächlich haben die Parteien aber beinah alle Macht und sie maßen sich heute an, alle Lebensbereiche der Menschen bestimmen zu dürfen. Sie verweigern den Bürgern ihr Grundrecht auf Abstimmungen auf Bundes- und Europaebene völlig, auf Landesebene will man Bürgerentscheide sogar wieder erschweren. Doch unsere Demokratie muss bürgernäher und sachbezogener organisiert werden, denn die Parteien stehen für ideologisches Gezänk, Chorgeist, Nibelungentreue und für offensichtliche Käuflichkeit durch Interessengruppen. Nun werden die Parteien sich aber kaum selber entmachten, sie fürchten die direkte Demokratie, wie der Teufel das Weihwasser... Wir müssen unser Grundrecht also beim Verfassungsgericht einklagen. Es muss einfach aufhören, dass unbekannte Geldgeber die Politik mitbestimmen! Politiker kann man leichter kaufen als ein Volk! Es muss aufhören, dass Regierungen Krieg führen, die Währung wechseln, Atommeiler betreiben oder über 2 Billionen Mark Schulden machen dürfen, ohne dass die betroffenen Bürger gefragt werden, die in konkreten Dingen vorsichtig und somit weise entscheiden. Und dann würden sich die Menschen auch wieder für Politik interessieren, denn gleichgültig sind nur die Ohnmächtigen.

 

 

19.01.2000 Wir brauchen mehr direkte Demokratie!

Leserbrief an die PNP

Die Parteien erwecken gerne den Eindruck, als wenn es ohne sie nicht ginge. Doch im GG heißt es nur, dass sie bei der politischen Willensbildung mitwirken dürfen. Unumstößlich ist nur (Art. 20), dass Deutschland ein demokratischer und sozialer Bundesstaat ist und alle Staatsgewalt vom Volke durch Wahlen und Abstimmungen (!) ausgeht. Doch letztere gibt es auf Bundesebene nicht, was eigentlich eine krasse Missachtung der Verfassung ist. Doch die "direkte Demokratie", bei der die Bürger über wichtige Sachthemen abstimmen dürfen, fürchten die Parteien wie der Teufel das Weihwasser, denn mit ihrer heutigen Macht wäre es dann vorbei. Was nicht schlecht wäre, denn das widerliche Gezänk der Parteien und ihre offensichtliche Beeinflussbarkeit durch Interessengruppen hat ihren Ursprung im Ideologischen, worauf die Welt gut verzichten könnte. Die Parteien sind Relikte aus der Zeit der Klassenkämpfe und des Gegeneinander. Unsere Demokratie könnte durchaus ohne sie organisiert werden, bürgernäher und sachbezogener. Nach über einem halben Jahrhundert Demokratie sind die Bürger reif, dass sie nicht nur alle paar Jahre ein Kreuzchen machen können, sondern dass man sie in alle wichtigen Entscheidungen einbezieht. Niemals wurden sie gefragt, ob sie 2,3 Billionen Mark Staatsverschuldung wollten, ob sie ihre Währung abschaffen wollen, ihre Landwirtschaft zerstören, Krieg führen usw. Die Ergebnisse bisheriger kommunaler Bürgerentscheide beweisen, dass informierte Bürger vernünftiger entscheiden, als in Schützengräben gefangene Parteibonzen, die es als normal empfinden sich und ihre Partei - wie etwa in der Union geschehen - zu prostituieren.

54 % der Wähler blieben der Europawahl fern, was heißt das anderes, als dass sich eine absolute Mehrheit gegen Form und Inhalt heutiger Politik aussprachen? Und wenn sich nichts grundlegendes ändert, wird sich dieser Trend noch fortsetzen.

 

18.01.2000 Wer zahlt schafft an!

Kommentar in waldzeitung.de

Unsere Parteien leben von der Gegnerschaft. Sie müssen den politischen Gegner schlecht und klein machen, damit ihre eigene Sache - bzw. die Interessen ihres Klientels - durchgesetzt werden können.

Dazu heiligt der Zweck jedes Mittel, wie die Spendenaffären beweisen. Und wer zahlt schafft an, von dieser Grundwahrheit ist auszugehen. Doch Demokratie könnte auch anders funktionieren, auch ohne die Parteiendemokratie, die mir ein überholtes Fossil zu sein scheint. Die Welt braucht heute keine Ideologen mehr, keinen Chorgeist und kein Schützengrabendenken. Die Wahlbeteiligung von 46 %, bei der Europawahl war auch eine Abstimmung mit den Füßen. Die Menschen haben das Polit-Theater einfach satt. Doch anders als in der Weimarer Republik will niemand eine Diktatur, sondern mehr Demokratie. Das kann nur heißen: Mehr direkte Demokratie durch regelmäßige Abstimmung über Sachthemen! Die Politiker müssen sich von Machtmenschen zu Angestellten des Volkes wandeln, die die Menschen informieren und ihre Entscheidungen umsetzen. Mit ihrer heutigen politischen Ohnmacht würden die Menschen auch ihre Teilnahmslosigkeit verlieren, dessen bin ich mir sicher.

 

 

3.1.2000  Märchenstunde des Ärztepräsidenten

Leserbrief an die PNP

Dank der Implantationstechnik sollen die Menschen bald 100 Jahre alt werden, sagte der Ärztepräsident! Doch die heutige Lebenserwartung von 70-80 Jahren ist zum geringsten Teil ein Verdienst der Apparatemedizin und des modernen Organ-Kannibalismus (der den Menschen zur Sache, zum Ersatzteillager degradiert) sondern die Folge verringerter Kindersterblichkeit durch besserer Lebensverhältnisse und erfolgreicher Seuchen- und Infektionsbekämpfung.

Doch das vielzitierte höhere Alter heute ist auch ein statistischer Trick, denn es geht immer um die "durchschnittliche" Lebenserwartung: Weil früher jeder zweite oder dritte Mensch im Kindesalter starb, drückt das gewaltig das Durchschnittsalter derer, die alt wurden... Wahr ist alleine, dass heute mehr Menschen alt werden.

Dem Ärztepräsidenten sei gesagt: Menschenverträgliche Lebensverhältnisse und gesündere Lebensweise bringen unendlich mehr als alle Ersatzteilmedizin - und lassen dem Menschen seine Würde! Doch mit Krankheitsverhütung lässt sich halt leider wenig verdienen...

 

6.12.99 Unglaubliche Forderung!

Leserbrief an die BBZ

 

Die Forderung nach einer Autobahn durch den Zwiesler Winkel verschlägt einem die Sprache! Der Blick in den Kalender hilft auch nicht – kein 1. April, kein Fasching – war das also eine ernsthafte Forderung des SPD-Stadtrates Hugo Singer? Erst die Blockadehaltung der SPD gegen die Parkerweiterung, die Zwiesel wirtschaftlich schwer geschadet hat, dann die rücksichtslose Sperrung der Innenstadt und jetzt das! Ich dachte, es gäbe wenigstens darüber einen gemeinsamen Nenner, dass man die Heimat in ihrem Wert steigern will und die touristischen Grundlagen erhalten! Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass der Zwiesler Winkel eine andere Chance zu überleben hat als touristisch? Eine Autobahn würde Ökologie und Lebensqualität zerstören, also unsere touristischen Grundlagen!

Wir sind schon auf dem Weg dorthin, weil unser Winkel seit der Grenzöffnung schwer durch den Transitverkehr belastet ist. Wer mit einem weiteren Autobahnzubringer immer mehr Verkehr anlockt, fördert diese unselige Entwicklung! So sehr ich mich über die bevorstehende Fertigstellung der Regener Umgehung freue, so gewiss ist auch, dass mit jeder derartigen Erleichterung zusätzlicher Transitverkehr angezogen wird. Wie lange wird es noch dauern, bis die Wirtschaft massiv die Freigabe des Grenzübergangs für den Güterschwerverkehr fordern wird? (Zu unserem Glück haben das bislang die Tschechen verhindert.)

Herr Singer und alle die denken wie er, sollten nach Tirol fahren und mit den Bewohnern des Inntales sprechen, denn diese leiden massivst unter dem Durchgangsverkehr. Und solches möchte Herr Singer auch uns als "Fortschritt" bescheren?

 

6.12.99 Torso Schule

Leserbrief an die PNP

 

Kinder erziehen sich gegenseitig. Wenn nun viele mögliche positive Vorbilder immer früher in weiterbildende Schulen abwandern, dann ist das für die Zurückbleibenden ein unersetzbarer Aderlass und niemand sollte sich wundern, wenn sich Problemkinder dann ersatzweise anderswo nach Verhaltensmodellen umsehen. Aus diesem Grund ist die Einführung der sechsjährigen Realschule keine gute Sache, denn in der Schule sollte sich die ganze Gesellschaft spiegeln. Nur in einer solchen vielschichtigen Umgebung lassen sich die Fähigkeiten entwickeln, die für unsere Welt wichtiger sind als Pauken und erfolgreiches Springen über weltfremde Hürden: Einander helfen und verstehen, Kooperieren und Tolerieren. Diese Fähigkeiten kommen leider in keinem Lehrplan vor. Der heutige Intelligenzbegriff ist ein Torso, ihm fehlen Hände und Herz.

Unsere Schulen gehören reformiert, von Grund auf!

 

3.12.99 Berufswunsch "Massenmörder"/ Zu den Vorfällen in Metten

(Leserbrief an PNP zurückgezogen)

Kaputte familiäre Verhältnisse sind zweifellos der Hauptgrund für die Fehlentwicklung von Kindern. Auch der ganze Dreck, der aus dem Fernseher kommt, spielt sicher eine gewichtige Rolle. Doch auch die sich immer barbarischer gebärdende globale Wirtschaft und die Verkommenheit so vieler politischen Führer schlägt sich in den Köpfen nieder. Wann würde heute je anderes als aggressives Verhalten als erfolgreich vermittelt? Und Menschen imitieren eben nun einmal erfolgreiche Verhaltensmodelle. Auch die drei Buben aus Metten wollten auf ihre Art "erfolgreich" sein.

Und die Schule ist eben ein Teil dieser beschriebenen Wirklichkeit. Nun sollen in den bayrischen Schulen die Kinder sogar noch eher aussortiert werden! Hier wird völlig vergessen, dass sich Kinder vor allem gegenseitig erziehen. Wenn sich nun ein weiterer Teil der potentiellen positiven Leitpersonen aus der Volksschule frühzeitig verabschieden, wie kann sich dann jemand wundern, wenn sich die Zurückbleibenden andere Vorbilder suchen?

In der Schule muss sich die ganze Gesellschaft spiegeln. Die Kinder müssen die Verschiedenartigkeit ihrer Mitschüler täglich erfahren und sich im tolerieren und kooperieren üben. Eine solche Umgebung regt alle Fertigkeiten an, die diese Welt braucht. Wer meint, dass ein bisschen gehobeneres Fakten-Pauken intelligent macht, der irrt gewaltig. Die Elite-Fanatiker, für die nur messbare Leistung zählt, wissen vermutlich nicht, was sie ihren Kindern und der ganzen Gesellschaft antun. Das bisschen gehobene Fachwissen lernt sich leicht, wenn man es braucht. Doch Problemlöseverhalten, Improvisationsvermögen, Herzensbildung und Toleranz müssen entwickelt werden und lassen sich in keinem Lexikon nachschlagen. Das frühe Selektieren von Kindern ist eine schlimme Sache und trägt die Mitschuld an so vielen Fehlentwicklungen.

 

21.11.99 Ja, wo samma denn!

Leserbrief an BBV (Ein Hausbesitzer in Viechtach hat sein Haus grün-blau gestrichen und gegen die "Farbsatzung" der Stadt verstoßen. Nun wir ihm vom LRA Zwangsgeld angedroht.)

Mir gefällt die Zusammenstellung der Farben auch nicht. Doch hundertmal weniger gefällt mir die Anmaßung einer Kommune ihren Bürgern vorzuschreiben, wie sie ihr Haus streichen sollen. Geschmäcklerischen kommunalen Regeln sollten doch die Persönlichkeitsrechte unserer Verfassung übergeordnet sein. Man darf doch die Bürger nicht zwingen ihre Häuser gaggalgelb, gaggalbraun oder sonst wie anzumalen!

Der demokratische Staat sollte sich auf seine eigentlichen Aufgaben beschränken: unsere Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern, den Schwachen zu helfen und förderliche Rahmenbedingungen für seine Bürger zu schaffen und diese nur zu disziplinieren, wenn sie anderen wirklich Schaden zufügen.

Mein Wunsch zum Millennium: Mehr Toleranz und Geduld in den Köpfen der Politiker! Vielleicht sollte man ihnen die bewährte bayrische Grundphilosophie "Lem und Lem lassen" zur Erinnerung in die Sitzungssäle hängen.

 

2.10.99 Wahnsinn!

Leserbrief an die PNP

Der Unfall in Tokaimura hat wieder einmal gezeigt, dass Menschen einfach nicht sicher zu machen sind, selbst wenn die Technik perfekt sein sollte, was sie aber niemals sein kann, da sie von Menschen stammt. Die Kernspalterei ist uns zeitlich und erkenntnismäßig so beschränkten Menschen einfach nicht angemessen, denn ihre möglichen Folgen sprengen jeden begreifbaren Zeitrahmen. Alleine die Halbwertszeit von Plutonium beträgt die zehnfache Zeit der bekannten Geschichtsschreibung. Und weltweit weiß keiner, wohin mit dem strahlenden Atommüll, dies alleine sollte als Argument reichen. Nur um noch ein paar Jahrzehnte so verschwenderisch weiterwursteln zu können hinterlassen wir unseren Nachkommen Tausende von Zeitbomben und immer mehr atomar verseuchte Landstriche.

Nebenbei - wer sich auch nur ein wenig mit der Thematik ohne Scheuklappen beschäftigt, erfährt, dass es keine teurere und verschwenderische Art der Energiegewinnung gibt. Auf die Forderung jener 570 Professoren auf weiteren Ausbau der Atomkraft gibt es nur ein Wort: Wahnsinn!

 

14.7.99 Schlechter Scherz

Leserbrief an die PNP zu den Forderungen von Frauen auch Waffendienst leisten zu dürfen

Was sind das nur für arme Frauen, die das Nachmachen männlicher Blödheiten für Emanzipation halten! Und dass Sozis und Grüne- einst angetreten die Welt friedlicher zu machen und das Kriegshandwerk zu ächten - nun Waffendienst für Frauen fordern, liest sich wie ein schlechter Aprilscherz. Ihr Frauen! Helft lieber mit die Armeen in Katastrophenhelfer umzuwandeln und die Welt friedlicher zu machen und sperrt euren Männern und Kindern den Nachtisch, wenn sie nach einem Gewehr verlangen!

 

22.6.99 Stell dir vor es ist Wahl und keiner geht hin...

Kommentar in waldzeitung.de

56 Prozent der Bürger gingen nicht zur Europawahl. Weil sie mit der Politik zufrieden sind, träumt Historiker Professor Wolffsohn als Gastkommentator in der Passauer Neuen Presse. Tatsächlich drückt sich in Wahlenthaltung Enttäuschung über die Parteien aus und das Gefühl persönlicher Ohnmacht. Viele Bürger haben sich erstmals einer Wahl verweigert haben, weil "die da oben" doch machen was sie wollen. Egal ob sie eine neue Währung einführen oder Krieg führen - die Bürger werden dazu nicht gefragt. Die Parteien-Demokratie hat versagt - was auch die 2,5 Billionen Mark Staatschulden beweisen. Egal, ob schwarz, rot oder grün, es ist Jacke wie Hose. Deshalb brauchen wir mehr direkte Demokratie, in der die Bürger über wichtige Sachthemen mitentscheiden können. Überall wo es Volksentscheide gibt zeigte sich, dass die Menschen über die Dinge, die sie betreffen sehr vernünftig (und vorsichtig) abstimmen. Wie bisher nur die Katze im Sack ankreuzen zu dürfen, haben immer mehr Leute satt. (Siehe auch die USA, wo sich die Regierung auf die Stimmen von etwa einem Viertel der Wähler stützt).

 

27. 6.99 Unbezahlbare Luftschlösser

Leserbrief an BBZ

Der Stadtratsbeschluss zum Vitalium erinnert an den tragischen Fuzu-Beschluß. Den Bürgern wird eine Politik vorgegeben, die keine Verankerung in der Bevölkerung hat. Ich finde es geradezu unanständig, den zukünftigen neuen Bürgermeister mit einer solchen Hypothek zu belasten und ihm jeglichen finanziellern Handlungsspielraum zu nehmen. 3,5 Millionen Mark geschätzte Kosten (vermutlich werden es letztendlich 5 Millionen) für das "Heukraxenprojekt", ohne eine wirtschaftliche Bedarfs- und Rentabilitätsplanung, und alles mit Steuergelder, die man gar nicht hat! Unsere Kinder werden noch an den Luftschlössern und den Folgekosten zahlen! Überhaupt- warum soll eine Kommune den Badeunternehmer spielen? Wenn sich ein privater Unternehmer damit ein Geschäft erhofft, dann soll er es halt bauen. Ich habe im Januar schon einmal davor gewarnt, voll auf "Kurort" zu setzen. Wir sollten eine lebendige kleine Stadt bleiben und beim Tourismus auf Naturerlebnis und Sport setzen. Glas, Kultur und Nationalpark- das sind die Pfunde, mit denen wir wuchern können und sollen!

 

11.5.99 Grundrechte nutzen!

Leserbrief an die PNP

 

50 Jahre Grundgesetz - und Regierung und Opposition missachten es vielfach beim Natoeinsatz in Jugoslawien. Etwa Art. 2 und 102 (Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Verbot der Todesstrafe), Art. 25 (Geltung des Völkerrechts), Art. 26 (Verbot eines Angriffkrieges). Art. 87a schreibt fest, dass die Streitkräfte ausschließlich zur Verteidigung da sind. Und was ist mit der neuen Nato-Doktrin, mit der zukünftig weltweit eine Kanonenboot-Politik möglich ist? Oder mit Art. 38, der jeglichen Fraktionszwang verbietet? Wir alle kennen die Realität. Wissen auch, dass unsere Verfassung nicht von ihren Feinden, sondern von ihren "Freunden" 61 Mal geändert und verwässert wurde. Unser GG ist nur gut, wenn wir es mit Leben füllen, z.B. durch Inanspruchnahme der freien Meinungsäußerung. Solange die funktioniert, dürfen wir hoffen.

 

16. 4.99 Kosovokrieg/ Offener Brief an den Außenminister

Leserbrief an die PNP

Lieber Joschka Fischer!

1984 habe ich Dich im Wolferstätter Keller mit meinen Liedern begleitet, unser beider Thema war Rüstungswahnsinn und Umweltzerstörung. Nie werde ich begreifen, wie Du tun kannst, was Du heute tust! Nebenbei- man sieht es Dir an, wie Du darunter leidest, doch die im Windschatten der Bomben Vertriebenen leiden noch unendlich mehr.

Wenn nun auch die Angehörigen eines der wenigen Lichtblicke dieses verrückten Jahrhundert, die "Love- & Peace- Generation", anfängt Bomben zu schmeißen, dann zerbombt man nicht nur serbische Brücken, Fabriken und Tanklager (so ein Wahnsinn!). Grün war einmal die Hoffnung auf eine andere politische Kultur, doch das kann man wohl heute endgültig vergessen.

Mit Dummheit lässt sich keine Dummheit beseitigen und mit Gewalt keine Gewalt! Wann wäre jemals ein Problem durch Krieg gelöst worden? Wenn ich die Nato-Sprüche von "Krieg für die Menschlichkeit“ höre, dann wird mir schlecht, denn Krieg und Menschlichkeit schließen sich aus, immer! Aber Du brauchst Dir ja nur die Folgen Eueres Tuns anzusehen.

Einer wie Milosevic hält sich nur an der Macht, wenn es ihm gelingt ein Klima von Angst und äußerer Bedrohung aufrecht zu halten. Die Bomben der Nato stabilisieren ihn und versammeln sogar seine schärfste Opposition hinter ihm. Für einen Diktator gibt es nur einen unerträglichen Nährboden: Frieden!

Überhaupt - diese Welt ist voller willkürlich gezogener, ungerechter Grenzen und jedes Völkchen will seinen eigenen Schlagbaum und die eigene Fahne darüber. Wollt Ihr zukünftig jede separatistische und nationalistische Bewegung mit Bomben unterstützen? Dies in einer Welt, die immer kleiner wird und in der sich die Völker notwendigerweise immer mehr vermischen, denn freier Geld- und Warenverkehr bedingt auch freien Menschenverkehr. Ich verfluche zwar die brutale Globalisierung , die den Wölfen alle Schafweiden der Welt zum Wildern öffnet und regionale Wirtschaft und Kultur zerstört, doch wer will diesen Trend aufhalten?

Die Völker Jugoslawiens hätten es der Welt zeigen können wie man zusammenlebt, schließlich hat es auch fünfzig Jahre lang einigermaßen geklappt. Hoffentlich ist das jetzige Scheitern kein Fingerzeig für die Unmöglichkeit des Funktionierens multikultureller Gesellschaften, solange in den Köpfen der Menschen noch soviel Revier- und Herdendenken steckt und soviel nationale und religiöse Eiferei.

Wird uns hier am Ende vor Augen geführt, was die Globalisierung am Ende der ganzen Welt bringt, weil dieser kleidertragende Affe nicht zur Toleranz fähig ist? Der Karren scheint ziemlich verfahren zu sein und trotzdem gibt es genug zivile Druckmittel, die im vorliegenden Fall nicht ansatzweise ausgeschöpft wurden. Wer Menschen aus ihrer Heimat vertreibt, gehört geächtet und wirtschaftlich ausgehungert.  Es muss soweit kommen, dass Verbrecher gegen die Menschlichkeit international verfolgt werden und ihre Gelder eingezogen werden. Wir brauchen schleunigst einen wirksamen internationalen Gerichtshof und einen handlungsfähigen Weltsicherheitsrat, der demokratisch funktioniert und dem sich auch die Großmächte unterwerfen müssen. Doch diese denken da überhaupt nicht dran, denn an ihrem Streben nach Vorherrschaft und wirtschaftlichen Vorteilen hat sich nichts geändert.

 

17.1.99 Notwendige Denkpause

Leserbrief an BBZ

Mit der Verteilung der jüngsten groß aufgemachten Wahlschrift sind die Zukunftsträume der Stadtführung nun jedem Bürger bekannt. Die Fuzo ist nur ein Baustein eines Umbruches, der Zwiesel in seinem Charakter grundlegend verändern soll. Damit setzt die Stadtführung alles auf eine Karte und macht den Bürgerentscheid zu einer Abstimmung über ihre Gesamtpolitik und damit auch über ihre eigene Zukunft.

In jedem Fall bringt das "Ja" beim Bürgerentscheid die dringend gebotene Denkpause um die weitreichenden "Kurpläne" auf breiter Basis zu diskutieren, denn nur wenn die Bevölkerung dahintersteht, können und dürfen sie realisiert werden.

Ich habe mit meiner Familie 15 Jahre in einem berühmten Kurort gelebt und wir kennen die Schattenseiten: Alles muss sich dem Kurbetrieb unterordnen und die Einheimischen sind zu Fremden in ihrer eigenen Stadt geworden. Die Jugend wird als Unruhefaktor überall vertrieben, denn der Kurort ist zu einem riesigen Altersheim geworden. Überall herrscht Kurruhe, ab 23 Uhr totales Fahrverbot und im Hallenbad darf man nur an einem Tag in der Woche ins Becken springen...

Doch auch in Zwiesel sind wir schon ein ganzes Stück in dieser verhängnisvollen Richtung unterwegs: Für die Wasserrutsche im neuen Bad ist kein Geld da, weil man damit junge Familien anlocken würde, deren Lärm man den Kurgästen nicht zumuten will, für "Heubad & Kraxenofen" spielen dagegen 3,5 Millionen Mark keine Rolle.

 

10.1.99 Fuzo-Gletscher

Leserbrief an BBZ

Die Fuzo hat eine neue Attraktion: Ein über 200 Meter langer Gletscher zieht sich durch Zwiesels „gute Stube". Die Skipiste vom "Nacht-City-Sprint" ist zu Eis erstarrt und wir Zwieseler dürfen täglich darauf herumrutschen, ein neuer „Event"? Das Gerücht, dass noch ein Skilift, ein Eiskanal und eine Sprungschanze installiert werden sollen, wenn das Bürgerbegehren scheitert, könnte aber vielleicht doch ein Faschingsscherz sein.

In jedem Fall scheint mir der Gletscher, der den Stadtplatz teilt, ein Symbol für die gegenwärtige Lage der Stadt zu sein. Will die Stadtführung mit den eisigen Tatsachen der Gletscherbarrikade die Stadtplatzöffnung ins Frühjahr verschieben und so doch noch ihr "Probejahr" voll machen?

 

27.12.98 Weihnachtliche Zeitungsente?

Leserbrief an BBZ

273 Geschäftsleute wurden zur Fuzo befragt, nur 29 von ihnen sprachen sich dafür aus, das sind genau 10,5% der Befragten. Weitere 42, das sind 15,3%, wollten erst die Voraussetzungen für die Fuzo geschaffen wissen. Über 63 % der Geschäftsleute haben die Umfrage ignoriert oder aus Verärgerung boykottiert. Doch nicht dieser Umstand war Herrn Schlenz eine Schlagzeile wert, nein, er schrieb: 70 Prozent der Geschäftsleute grundsätzlich für Fuzo!"

War das nun eine weihnachtliche Zeitungsente oder eine vorsätzliche Falschmeldung?

Noch ein Wort zu Herrn Köppls Absicht, den Lohmannmühlweges an die B11 anzubinden: keines der durch die Stadtplatzsperrung verursachten Verkehrsprobleme würde damit gelöst. Dies kann nur eine stadtplatznahe Straßenverbindung vom Anger zur Frauenauer Straße. Wenn diese nicht (mehr) möglich sein sollte, dann kann eben auch der Stadtplatz nicht gesperrt werden. Ob eine ganzjährige Fuzo am Stadtplatz überhaupt sinnvoll ist, steht sowieso auf einem ganz anderen Blatt.

 

13.12.98 Gute Idee

Leserbrief an BBZ

Leider sind die Finsinger" keine Musikanten, lieber Sepp Grünberger, sondern eine Art bayrische Verwandte der Schildbürger. Wie Du auf "Pfingstsingen" kommst, weiß ich nicht, aber ein solches könnten wir tatsächlich auf dem Stadtplatz veranstalten, wenn der Bürgerentscheid im Januar gut ausgeht und dann singen wir auch ein paar schöne Gstanzl darüber, wie die Zwiesler anno ´98 ihr Verkehrs- und Wirtschaftszentrum gesperrt haben, weil einige von ihnen dort lieber Kaffeetrinken wollten und die Urlauber und Nichtrentner währenddessen irgendwo um die Hammerbrücke kurvten...

Das Freibier sollten aber die bezahlen, die in ihren Leserbriefen keine Sachargumente brachten, sondern nur persönliche Attacken geritten haben, dafür werden ihnen ihre Sünden erlassen. Ich fürchte, lieber Sepp, nach Deinem bösen Leserbrief musst Du ein paar größere Fässer beisteuern. Unser Kulturreferent und Herr Schlenz werden Dich bei der Finanzierung sicher nicht allein lassen.

Da ich auch kein reiner Engel bin, werde ich wohl auch nicht ganz ungeschoren davonkommen...

 

 

11.12.98 "Finsingerei"

Leserbrief an BBZ

Gelegentlich erwecken die Initiatoren der "Fuzo" den Eindruck, als sei Zwiesel erst seit letzten Mai von den Urlaubern entdeckt worden und Weihnachtsmarkt und Festveranstaltungen auf dem Stadtplatz seien etwas Neues. Doch für sinnvolle Anlässe wurde der Stadtplatz seit jeher für den Verkehr gesperrt und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Die Urlauber kommen zu uns wegen unserer Naturschönheiten, denn unsere Wälder und Berge sind die schönste Fußgängerzone. Hier liegt auch die Zukunft unseres Tourismus und nicht in ein paar abgeirrten Bussen von Transitreisenden, für die Zwiesel nur ein Kramladen und ein Platz zum Beine vertreten und Eisschlecken ist.

Mein Wunsch ans Christkind: dass mit dem Bürgerentscheid am 24. Januar die Teilung der Stadt und der Zwiesler ein Ende hat und jeder dem anderen ein Bier zahlen muss, wenn er sich noch mal über die Finsingerei namens "Fuzo" ereifert.

 

15.11.98 Gegenrede gegen Schlenz

Leserbrief an BBZ

Was Herr Schlenz sich in Sachen "Bürgerbegehren" anmaßt, hat mit ausgewogener Berichterstattung nichts zu tun. Jeder interessierte Leser weiß seit langem, dass der leitende Redakteur in Sachen Fuzo auf einem Auge blind ist, wobei ihm niemand das Recht abspricht zu kommentieren und zu bewerten. Doch seine einseitige Berichterstattung zum Thema und einzelne Aussagen als "Stadtstreicher" können nur als absichtliche Beleidigung und Verleumdung gesehen werden. Jugendlichen Autofahrern am Stadtplatz unterstellte er einen "tiefergelegten Intelligenzquotienten", die Bürger, die sich gegen die Stadtplatzsperrung wehrten, beschimpfte er als Berufsnörgler, deren Argumente ins Kuriositätenkabinett gehörten. Bürger, die zum Thema Leserbriefe schrieben, bekamen diese kaum einmal unzensiert und unverstümmelt in die Zeitung.

Selbst nach dem Bürgertreffen im Mooshof, als über 300 empörte Bürger der Stadtführung ein noch nie dagewesenes "Waterloo" bereiteten und eindringlich ihre Probleme vortrugen, änderte Herr Schlenz seine Berichterstattung nicht. Selbst als das Bürgerbegehren anlief, brachte er keinen einzigen Artikel dazu. Ohne jede Presseunterstützung und ohne Flugblattwerbung wurden trotzdem innerhalb von zwei Wochen über 2000 Unterschriften gesammelt, von denen 1818 vom Rathaus anerkannt wurden. Die Listen lagen nur in wenigen Geschäften aus und Straßensammler gingen nur einzelne Straßen ab. Wenn nun Herr Schlenz unterstellt, dass Bürger leichtfertig unterschrieben hätten, ja gar Manipulation andeutet, dann ist das eine üble Verleumdung. Im Gegenteil machten fast alle Sammler die Erfahrung, dass sich Bürger nicht zu unterschreiben getrauten, weil sie befürchteten sich dadurch Nachteile einzuhandeln, denn in einer kleinen Stadt sich mit der Rathausführung anzulegen, die im Stile eines Glaubenskrieges ihre Politik propagiert und auch vor offener Einschüchterung nicht zurückschreckte (siehe: Veröffentlichung von Steuerdingen durch 2. Bürgermeister Herrn Köppl), ist nicht jedermanns Sache. Der Umstand, dass sich trotzdem ein Viertel der Bürger zu unterschreiben getrauten, kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Als bewusste Bürgertäuschung müssen Herr Schlenz Artikel über das "Fuzo-Probejahr" gesehen werden, denn damit wurde suggeriert, als könnten die Bürger danach darüber abstimmen. Wäre es so gewesen, hätten nicht einige Stadträte am 29.10. einen Beschluss über einen Entscheid nach dem Jahr haben wollen, eben weil sie den Versprechungen der Stadtführung nicht trauten.

Eine weitere Verleumdung durch die Presse ist es, wenn die Vertreter des Bürgerbegehrens immer als "Fußgängerzonen-Gegner" bezeichnet werden, denn es geht bei dem Bürgerentscheid am 24. Januar überhaupt nicht um ein Ja oder Nein zu einer Fußgängerzone an sich, es geht alleine um eine Stadtplatzsperrung, für die alle Voraussetzungen fehlen und die das Verkehrs- und Wirtschaftsgefüge der ganzen Stadt zerstört und Zwiesel teilt.

 

12.11.98 Es doudld

Leserbrief an BBZ

Am Stadtplatz pulsiert das Leben, schwärmte Herr Rieger in seinem Leserbrief. Da reibt man sich verwundert die Augen. Von welcher Stadt redet er? Zwiesel kann er wohl nicht meinen, denn in unserer Stadt "doudlds" und daran ist nicht nur der doude Hiagst schuld. Oder meint Herr Rieger vielleicht die Enten, die von der Hafnerstadt kommend langsam den Stadtplatz erobern?

Zwiesels Herz liegt in einer Art Dornröschenschlaf. Wo ist der Märchenprinz, der es wieder wachküsst? Besser wir warten nicht auf ihn und küssen unsere Stadt selber wach, mit unserer Stimme beim Bürgerentscheid.

 

30.10.98 Stein vom Herzen gefallen

Leserbrief an BBZ

Endlich! Nun dürfen wir Zwiesler in geheimer Wahl darüber abstimmen, wie es mit unserer Stadt weitergehen soll! Fast sah es schon so aus, als würden Franz Köppl & Co es schaffen, den Bürgern ihr demokratisches Recht auf Bürgerentscheid zu verwehren, den verbissen wehrten sie sich dagegen, wohl wissend, dass die rigorose Sperrung der Innenstadt nie und nimmer eine Mehrheit bekommt.

Lob und Dank denjenigen Stadträten, die couragiert für die Zulassung des Bürgerentscheids gestimmt haben, auch wenn die Zielrichtung vielleicht noch immer nicht ihrer Meinung entspricht, sie haben sich damit einen Ehrenplatz in der Stadtgeschichte gesichert.

Persönlich ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen und ich habe ein Stück Vertrauen in die Politik zurückgewonnen. Nun hoffe ich, dass der Entscheid aus Trotz nicht wieder bis zum letzten möglichen Termin hinausgeschoben wird und Einheimische und Urlauber nicht auch noch über Weihnachten um die Hammerbrücke herumirren müssen.

 

17.8.98  Nun bleibt nur noch der Bürgerentscheid!

Leserbrief an BBZ

Die Resolution zur Aufhebung der Stadtplatzsperrung, die von fast 300 Zwieselern an den Stadtrat gerichtet worden war, wurde - ohne sie überhaupt zu verlesen - von der Stadtratsmehrheit abgelehnt. Zuvor durften zwei geladene Experten etwa zwei Stunden lang schöne Pläne präsentieren oder über Verkehrsströme plaudern. Mindestens eine weitere Stunde redete der zweite Bürgermeister, praktisch nach jeder Wortmeldung, wie er es schon im Mooshof praktiziert hatte. Andere Meinungen scheinen für ihn grundsätzlich "Polemik" zu sein. Interessant war der Hinweis, dass es überhaupt keinen Beschluss für ein FuZo- Probejahr gibt, das ist eine willkürliche Festlegung der Stadtführung. Eindrucksvoll waren die Hochrechnungen über die energiewirtschaftlichen und ökologischen Kosten der Stadtplatzsperrung, die CSU-Vertreter anstellten. Selbst wenn nur die Hälfte zutreffen sollte, zeigen sie den ganzen Wahnwitz. Eindrucksvoll war auch Herrn Wirths Vortrag, als er am Beispiel der bis heute fehlenden Verkehrslenkung die dilletantische Umsetzung des ganzen Projektes offen legte. Stadtrat Günthers Äußerung, dass ihn die Erfahrungen des Probejahres nicht interessieren und für ihn die FuZo in jedem Fall eine dauerhafte Einrichtung sein soll, sowie seine Beschimpfung kritischer Bürger, sprechen für sich. Verkehrsplaner Ulzhöfer erwähnte mit keinem Wort den Kern des Problems, dass es nirgendwo außer in Zwiesel eine Ortskernsperrung mit nur einseitiger Umfahrungsmöglichkeit gibt. Doch eine kleine, wirtschaftlich geschwächte Stadt wie Zwiesel eignet sich nicht für ideologische oder "kurologische" Rosskuren, selbst wenn man hundertmal das Beste will. Ein Rat sagte, es sei immer leicht, gegen etwas zu sein. Doch er verkennt, dass Gegner der Sperrung für etwas sind: für das alte Zwiesel und seine Infrastruktur, kurz: für den Normalzustand! Und den können wir nur mehr über das eingeleitete Bürgerbegehren bekommen.

 

10.8.98 Verkehrsgefüge zerstört

Leserbrief an BBZ

Der "Stadtstreicher" kann nicht verstehen, dass man wegen 300 Meter Straßensperrung- tatsächlich sind es sogar nur gut 200 Meter - so ein Aufhebens machen kann. Nun, zufällig handelt es sich dabei um Zwiesels Hauptverkehrsachse, an deren oberen Ende sich die Verkehrsströme erst verteilen. Die Verstöpselung dieses Flaschenhalses zerstört Zwiesels gewachsenes Verkehrsgefüge, teilt die Stadt wie mit einer Mauer und nimmt ihr ihr städtisches Herz, das was "Stadt" an ihr ist. Die Länge der Umfahrung einer Fuzo muss in einem erträglichen Verhältnis zur gesperrten Strecke stehen, was bei der zehn- bis siebzehnfachen Weglänge wohl kaum der Fall ist. (200 Meter Fuzo - 2000 Meter Umweg über die Hammerbrücke, 3500 Meter über die B11). Nun behauptet der Stadtstreicher, im Stadtplatzstau wurde früher genauso viel Sprit verbraucht. Selbst wenn dies stimmen sollte: Stau gab es nur in den Stoßzeiten, aber zu den Stadtrundfahrten zwingt man uns 365 Tage im Jahr, Tag und Nacht! Überhaupt waren die Autoschlangen der letzten Jahre auch die Folge der Angersanierung und von staufördernden Ampelschaltungen. Im übrigen: "Luftkurort" bleibt man am sichersten, wenn man die Wege verkürzt und nicht verlängert. Die Stadtplatzsperrung ist solange aufzuheben, bis die Voraussetzungen für eine Fuzo geschaffen sind. Sollte dies nicht möglich sein, kann der Stadtplatz keine Fuzo sein. Was m. E. kein Unglück wäre, denn es gibt in Zwiesel geeignetere Stellen.

 

 

4.8.98 Macht endlich ein Ende!

Leserbrief an BBZ

Genug des grausamen Spiels! Habt endlich Erbarmen und lasst uns nicht länger um die Hammerbrücke kurven! Nicht das versteifte Rückgrat, das Hans Proft euch einreden möchte, ehrt euch, sondern das Zugeständnis von Lernfähigkeit! Wer A gesagt hat, muss nicht B sagen, wenn die Erfahrung ihn zwischenzeitlich eines besseren belehrt. Verhindert, dass die Stadtplatzsperrung in die Wahlkämpfe der nächsten Zeit hineingezogen wird! Verlasst euere Schützengräben! Wer nicht dauernd am Stadtplatz herumflaniert, ist nicht euer Feind! Öffnet die Straßensperren und lasst uns dann zusammen überlegen, wie wir Zwiesel attraktiver machen können! Ihr könnt diese Schildbürgerei nicht auf Dauer durchhalten! Wer die Hauptschlagader absperrt und hofft, dass sich das Blut schon einen neuen Weg suchen wird, ist ein potentieller Selbstmörder! Wir haben einmal große Hoffnungen in euch gesetzt!

Wollt ihr, dass die Bespitzelung der Steuerdaten von Bürgern und deren Einschüchterung in Zwiesel übliche Praxis wird? Denkt daran: Der Weg ist das Ziel! Bedenkt, wie knapp ihr im Mooshof euerem Waterloo entgangen seid! Prahlt vor den Bürgern nicht mit eurer "Weitsicht", denn damit sagt ihr nichts anderes, als dass euch Kurzsichtige gewählt haben. Macht endlich ein Ende! Ihr habt einfach kein Recht unsere täglichen Wege zu bestimmen!

 

26.6.98 Genug der Stadtrundfahrten!

Leserbrief an BBZ

Nach 2 Monaten "Fuzo" lässt sich wohl klar resümieren, dass sie ein noch größerer Flop wurde, als selbst Skeptiker erwartet haben. Noch nie zuvor war Zwiesel so tot. Wer irgendwie kann, meidet die reglementierten "Zonen" vom Anger bis zum Kriegerdenkmal.

Die in der "Fuzo" erhoffte Begegnung findet anderswo statt, im Begegnungsverkehr in der Fachschulstraße oder bei Tempo 100 auf unserem Highway. Täglich werden Tausende von Autofahrern wie die Ochsen übern Berg geschickt und zu absurden Stadtrundfahrten gezwungen. Gleichzeitig werden den Anwohnern der einzigen Umfahrungsstrecke geballter Verkehrslärm und Autoabgase zugemutet. Und wofür? Damit am Stadtplatz ein paar Leute ruhig ihren Kaffee trinken können? Wo bleibt da die Güterabwägung!

Ich glaube noch nie hat eine Stadt in einem Anfall von "Fuzo" je ersatzlos seine Hauptdurchgangsstraße gesperrt. Was da in Zwiesel verordnet wurde ist geradezu haarsträubend und eine Unverschämtheit gegen die Bürger.

Wenn der Kur- u. Kneippverein die Einheimischen jüngst aufforderte, den Stadtplatz mehr zu beleben, dann erinnert das an das bekannte fensterlose Haus in Schilda, in das die Bürger das nötige Licht tragen sollten. Und zum beklagten fehlenden "Wir-Gefühl" ist zu fragen, woher dies kommen soll, wenn die Bürger in ihren ureigensten Belangen nicht gefragt werden und mit immer neuen Reglementierungen aus ihrer Stadt vertrieben werden.

Bislang war das Ganze ein Versuch, ein wohlgemeinter, wie ich ohne Einschränkung feststelle. Falls der Versuch aber weiterhin gegen besseres Wissen durchgepeitscht werden sollte, bekommt die Angelegenheit vorsätzlichen Charakter und auch der geduldigste Zwieseler wird fragen, wer die Verantwortung dafür tragen will. Ich meine Zwiesel braucht keine tote Innenstadt sondern als Urlaubermagnet eine Art "Goldenes Gässchen", wo sich einheimische Handwerker präsentieren können und dazu noch ein paar Gartencafes und Biergärten, möglichst in ebenem Gelände.

 

15.6.98 Moderner Kannibalismus  

Kommentar in waldzeitung.de

Der Bundestag hat ein Gesetz beschlossen, womit das Ausschlachten von Menschen geregelt werden soll, ein Gesetz zur Regelung der Ersatzteilbeschaffung für den modernen Medizin-Kannibalismus. Es geht um die Entnahme von Organen und Körperteilen von Hirntoten, die als Ersatzteile anderen Menschen eingepflanzt werden sollen.

Was soll man dazu sagen? Ist das nun eine Form von Menschlichkeit oder eine grausige Entartung der Medizin? Mir ist das ganze suspekt, selten waren sich mein Gefühl und mein Verstand so einig.

Diese materialistische Techno-Medizin degradiert den Menschen de facto zum Ersatzteillager. Wo bleibt hier die Menschenwürde, die zu schützen - nach Artikel 1 unseres Grundgesetzes - die Aufgabe aller staatlichen Gewalt ist? Sage mir keiner, dass ein Toter keine Würde mehr hat und dass es ja um der lebenden Menschen Wohl gehe. Ginge es wirklich darum, würden Politik und Medizin der Menschen Gesundheit fördern, denn Krankheit ist in aller Regel das Ergebnis von Fehlverhalten, von Vergiftung mit Rausch- und Suchtmitteln, von Medikamentenmissbrauch, von falscher Ernährung und von krankmachenden Lebens- und Arbeitsbedingungen. Ein Jota Gesundheitsprophylaxe würde ein Vielfaches an Menschen retten, als es die Organe der paar - zur Entnahme geeigneten - Hirntoten jemals können. Doch unsere Wirtschaft lebt vom Warenverkauf und man braucht sich nur einmal vergegenwärtigen, wer alles von Krankheit lebt, es sind ganze Industrien und Branchen.

dass hier einmal der Hebel angesetzt wird, ist kaum zu erwarten. Da besorgt man schon lieber der medizinischen Leichenfledderei ein legales, human verbrämtes Mäntelchen und steigert damit nicht unwesentlich unser Bruttobrutalprodukt.

 

23.4.98 Letzter Appell

Leserbrief an BBZ

Das gebetsmühlenartig wiederholte Hauptargument für die Schaffung der Fußgängerzone war der Erhalt des Prädikats "Luftkurort". Durch die Aussperrung des Verkehrs aus dem Stadtzentrum soll die Luft dort wieder den Richtlinien genügen. dass die Stadtplatzsperrung aber eine beträchtliche Verkehrsmehrung außerhalb des Stadtplatzes bedeutet, somit auch eine Steigerung der Luftverschmutzung, interessiert offenbar nicht, was viel über den ökologischen Wert des Prädikates aussagt. Was aber, wenn die Luft am oberen Stadtplatz, der zukünftig im Verkehr ersticken wird, gemessen wird? Kurios ist auch die unbeabsichtigte Verlängerung der "Glasstraße", denn Bodenmais/ Langdorf und Frauenau rücken für Autofahrer um ein paar Kilometer auseinander, was sich für betroffene Pendler im Jahr zu einer beträchtlichen Strecke summiert, in meinem besonders gelagerten Fall zu etwa 4000 km jährlich, was ich wohl begreiflicherweise nur als Nötigung auffassen kann.

Wenn ich an den bevorstehenden verschärften Stau an der Kreiselbaustelle denke, die man unglaublicherweise erst beginnt, wenn der Stadtplatz bereits gesperrt ist, dann sollte auch der Gewogenste erkennen, wie planlos und überstürzt das ganze Projekt durchgezogen wird.

Am Folgenschwersten wird aber die notwendige Verkehrsumleitung eines beträchtlichen Teils des Stadtverkehrs über die B11 sein, denn weniges produziert sicherer Unfälle, wie die Zusammenleitung von Stadt- und Fernverkehr. Das Gemenge aus rasenden Fernpendlern, zockelnden Lastwagen, träumenden Urlaubern und genervten Einheimischen ist auch heute schon explosiv genug. Oder will man an der Umgehung Ampeln installieren?

Dass die Zwieseler über die bedeutendste Sache seit ihrer Stadtgründung nicht abstimmen durften, sagt viel aus über unsere politische Kultur. Da besänftigen auch keine tauziehenden Stadträte oder solche mit umgehängten Kuhglocken. Ob derartiges künstliches Remmidemmi den Stadtplatz 365 Tage im Jahr beleben kann, darf zudem wohl bezweifelt werden. Dennoch: Trotz aller Bedenken wünsche ich der Fußgängerzone Erfolg und hoffe, dass sie wirklich die Begegnung fördert, etwa zwischen den Bürgern und den hochmütigen Herren im Rathaus und diese die nötigen Voraussetzungen für die Zone zumindest im Nachhinein noch schaffen.

 

17.4.98 Russenhetze anno 1998

Leserbrief  an die PNP zum Leserbrief von G. Meissner vom 14.4.

G. Meissner bezeichnete in seinem Leserbrief die russische Armee als "blutrünstige, brandschatzende Mörderbande". Er erweckte den Eindruck Russland habe Deutschland überfallen und verheert, doch jedes Kind weiß, dass es umgekehrt war. Hitlers Armee hat gegen Russland einen nie da gewesenen Vernichtungskrieg geführt, eine Politik der verbrannten Erde und 20 Millionen Opfer zeugen von diesem Völkermord. Alleine 13,5 Millionen russische Soldaten fielen im 2. Weltkrieg.

Herrn Meissners nationale Eiferei ist ein krasses Beispiel von Geschichtsfälschung. Unbegreiflich, dass die PNP derartigen Mist gedruckt hat.

Auch die Aufregung um die Beutekunst sollte man nicht übertreiben, denn der Schatz des Priamos stammt auch nicht gerade aus deutschen Landen, derartige Kulturgüter gehören der ganzen Menschheit. Mir wäre der Gedanke sympathisch, wenn die Schätze in eine deutsch-russischen Kulturstiftung eingebracht würden, was ein kleiner Schritt zur Versöhnung unserer so lange von Fanatikern missbrauchten Völker sein könnte.

 

28.2.98 Die Bürger entscheiden lassen!

Leserbrief an BBZ

Nun soll es also tatsächlich ernst werden, mit der Sperrung von Zwiesels Hauptverkehrsader. Alle Appelle und Warnungen vor dem drohenden Verkehrsinfarkt stießen auf taube Ohren. Die Stadtratsmehrheit ist entschlossen die historisch gewachsenen Verkehrswege durch die Stadt radikal zu verändern, in dem festen Glauben, dass dies Zwiesel touristische Vorteile bringt. Ich erinnere daran, dass dies zum dritten Umbau des Stadtplatzes innerhalb der letzten zwanzig Jahre führen wird. Der ursprünglich kleingegliederte alte Stadtplatz wurde im Modernisierungswahn der siebziger Jahre in eine Rennbahn umgestaltet. Nun erstrebt man das andere Extrem: Totale Sperrung des Stadtplatzes für den Verkehr! Nachdem man am Ortsrand haufenweise Supermärkte ansiedelte und den Stadtplatz seiner früheren Zentrumsfunktion beraubte, soll er nun zur "guten Stube" werden, grade so, als läge Zwiesel in der Toskana und nicht im rauen Waldgebirge.

Doch auch topografisch ist unser Stadtplatz als "Kurzone" wenig geeignet, denn für Gehbehinderte ist er gleichbedeutend mit einer Bergtour. Die Verbindung zu stadtnahen Parkplätzen führen über die sechzig (!) Stufen der "Himmelsstiege" oder die steile Treppe zum Kleinen Regen, beide sind für kranke und ältere Menschen ein unüberwindbares Hindernis. Und der noch gar nicht vorhandene Ziegelwiesen-Parkplatz liegt viel zu weit entfernt, die Strecke geht man als Urlauber einmal und nie wieder. Auch die gastronomische Nutzung des Stadtplatzes ist wegen des Gefälles kaum auszuweiten (weil sonst das Bier aus den Gläsern läuft...) Im übrigen ist der Begriff "Fußgängerzone Stadtplatz" nicht richtig, da sein oberer Teil, an dem so bedeutsame Einrichtungen wie Kirche und einziger Gasthof liegen, zukünftig im Verkehr ersticken werden.

Es fehlt zudem an der unabdingbarsten Voraussetzung für das Projekt, nämlich an stadtnahen Umfahrungsstrecken. Die B11-Umgehung umgeht Zwiesel und auf ihr rollt seit der Grenzöffnung der Fernverkehr, als Stadtplatzumfahrung kommt sie auch wegen ihrer Ortsferne kaum in Frage. Das alles wissen auch die Befürworter, doch sie hoffen auf ein bei Experten in Auftrag gegebenes "Verkehrsleitsystem", das alle Probleme lösen soll. So will man beispielsweise die Urlauber am Stadtrand auf Parkplätzen abfangen". Ob aber Urlauber ihre kostbare Urlaubszeit auf Zwiesler Ausfallstraßen lang trotten wollen oder einfach dorthin fahren werden, wo man sie weniger gängelt, kann man sich ausrechnen. Und ein Weltwunder, für das Urlauber Strapazen in Kauf nehmen, hat Zwiesel nicht zu bieten.

Ich möchte deshalb eindringlich an die verantwortlichen Politiker appellieren, das Vorhaben zu überdenken und nicht übers Knie zu brechen. Bei einer so einschneidenden Veränderung sollte - auch im eigenen Interesse - eine Bürgerbefragung selbstverständlich sein.

 

19.1.98 Ois vodraht?

Leserbrief von B. Geiss zu aktuellen Gerichtsurteilen

Das neue Jahr "is in Summa gfoin" und eine Wurst scheint heute mehr wert zu sein als ein Mensch. Oder wie sonst soll man die jüngsten Rechtssprechungen verstehen?

Der eine Täter vergewaltigte über Jahre eine behinderte Frau und folterte sie mit brennenden Zigaretten und bekommt dafür eine Bewährungsstrafe. Alle verantwortlichen Ämter und Personen, die dem Treiben über Jahre zusahen, müssen sich gar nicht verantworten. Und dann liest man den Fall von dem Arbeitslosen, der zweimal Wurst im Wert von ein paar Mark geklaut hat und dafür ins Gefängnis wanderte...

 

9.12.97 Verrücktes Lehrstück

Leserbrief an PNP

Geradezu ein Lehrstück für die Dekadenz unseres Wirtschaftens ist der Sturmlauf von Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften auf das beabsichtigte Glimmstängel-Werbeverbot. Wie? Wir brauchen den Schaden durch gemeingefährliche Produkte, dass es uns gut geht? Wirklich interessant, die Hinweise, wer alles vom Schaden lebt, den der blaue Dunst anrichtet. Vielleicht sollte man die Liste noch durch das Medizinwesen und die Bestattungsindustrie ergänzen...

Anscheinend wirtschaften wir nicht um das Erforderliche und Förderliche zu schaffen, sondern alleine des Wirtschaftens wegen. Und so produziert die eine Hand den Schaden, den die andere zu beheben versucht. Und wer dabei das höchste Bruttosozialprodukt erzielt, gilt als der Reichste...

 

11.11.97 Störfall Mensch?  

Kommentar in waldzeitung.de

Manchmal scheine es ihm, dass für die Naturschützer der Mensch nur ein Störfall sei, sagte der Abgeordnete Hinsken und bekam mächtig Applaus und hundert Prozent der Delegiertenstimmen. Doch - wer möchte ernsthaft bezweifeln, dass der Mensch für die Natur ein Störfall ist? Er, der der Natur aus dem Ruder lief, der ihr entartete, sich anmaßend als Mittelpunkt der Welt begreift und alles Lebendige nur als Mittel zu seinen eigenen Zwecken. Niemals hat eine gefährlichere, tölpelhaftere, kurzsichtigere Art diesen Planeten bevölkert, als unsere, die wir unsere eigenen beschränkten Künstlichkeiten über die Natur stellen. Keine andere Gattung hat je einen solchen Krieg gegen die Natur und damit gegen die eigenen Grundlagen geführt, dem Leben auf der Erde so geschadet. Wir sind ein Störfall ohne Parallele und die Natur wird sich unserer entledigen, wenn wir nicht bald anfangen so zu wirtschaften, dass die Natur uns aushalten kann.

 

11.11.97 Was zum erfolgreichen Tourismus nötig ist

Kommentar in waldzeitung.de

Sich für den Tourismus entscheiden heißt, sich für das Dienen zu entscheiden. Doch - wenn ich mich in meiner Region umsehe - wie sollen die stolzen Bauern, Glasmacher und Holzhauer, dienen können? Sie, die ihrem alten Tagwerk nachtrauern, sie, die stöhnen unter den ungeliebten Großstädtern, die wie die Heuschrecken ihr Land heimsuchen, ihnen die Preise verteuern und die Straßen verstopfen? Dienen, das heißt, dem fremden Menschen zu Diensten sein, mit Liebe ihm seine freien Tagen versüßen, ihm das geben, was er zu Hause in den großen unwirtlichen Städten nicht hat, nach was er sich das ganze Jahr sehnt. Das verlangt ein geradezu übermenschliches Maß an Liebe und Einsicht, das verlangt die Fähigkeit sich selber zurückzunehmen, sich in den anderen denken und fühlen zu können, dies verlangt eine Qualität und Intensität an Edelmut (und: an Prostitution!) die man höchstens bei Heiligen findet.

 

10.11.97 Bahn oder nicht Bahn... 

Kommentar in waldzeitung.de

Ein auf der ebenen Bahntrasse verlaufender Rad- oder Inline-Skater- (oder Loipenweg) zwischen Bodenmais und Zwiesel wäre zweifellos eine touristische Attraktion ersten Ranges, aus der auch die Dörfern der Gemeinde Langdorf wirtschaftlichen Nutzen ziehen könnten. Doch darf man auf die Bahn verzichten?

Wenn es um den Erhalt der Bahnlinie nach Bodenmais geht, ist naturgemäß viel Nostalgie und frommes Wünschen im Spiel. Tatsache ist aber, dass außerhalb des Schulverkehrs praktisch nur Geisterzüge verkehren.

Der Güterverkehr wurde gegen alle Vernunft auf die Straße verlagert und die Urlauber reisen fast sämtlich mit Pkws oder Bussen an, dies ist zu beklagen, offenbar aber nicht zu ändern. Und die Einheimischen? Der entwickelte Individualverkehr ist eine Tatsache und im Kurzstreckenbereich auf dem Land ist die Bahn nur für wenige Glückliche eine praktikable Verbindung. Die meisten haben einen kilometerweiten Anmarsch zur Bahn, weil die Dörfer an der Strecke meist weitab liegen. Und dann landet man ja auch erst einmal auf dem Zielbahnhof und ist noch Kilometer von den angestrebten Zielen entfernt.

Ein Kleinbus, der ein paar Mal am Tag die Dörfer anfährt und an den Zielorten eine Runde dreht, würde dem wirklichen Bedarf viel mehr gerecht und die Einrichtung von Fahrgemeinschaften und Mitfahrertaxis könnten sogar die vielen Einpersonen- Autos füllen und die Straße entlasten.

Außerdem: dass die Bodenmaiser Linie für eine so hohe Zugfrequenz nicht ausgelegt ist, kann man nicht überhören. 23 Pfeifer hat jemand auf den wenigen Kilometern Strecke gezählt, dies multipliziert mit 34 Fahrten täglich ergibt fast 800 Pfiffe, die weit durch die Täler hallen und die man halt nur hinzunehmen bereit ist, wenn man einen Sinn darin sieht. Zudem bringt das Pfeifen - wie an einem Außenrieder Bahnübergang, an dem man keine zwanzig Meter weit auf die Geleise sieht - keine Sicherheit. Hier gab es bereits einen Unfall mit einem Landwirt und etliche gefährliche Begegnungen. Die Bahnlinie zu kreuzen kommt russischem Roulette gleich. Setzt man weiter auf die Bahn wird man noch einiges in die Sicherheit an den Übergängen investieren müssen.

 

18.10.97 Mehr Vertrauen in Mutter Natur

Leserbrief an BBZ

Gerade mal ein halbes Prozent der Fläche unseres Landes ist Naturschutzgebiet. Und sogar diese winzige Fläche ist manchen Leuten noch zuviel. Was soll man davon halten, wenn Menschen fordern, man dürfe die Natur nicht sich selbst überlassen? Das ist Anmaßung im Quadrat, da will das Ei das Huhn belehren!

Was sich um den Lusengipfel abspielt, schmerzt jeden Naturfreund. Doch wer noch nicht völlig mit Blindheit geschlagen ist, begreift, dass sich hier die Folgen unseres zerstörerischen Wirtschaftens zeigen, der Rindenkäfer ist nur der grausliche Vollstrecker. Die gegenwärtige Käferhysterie ist vielleicht ein kollektives "Nichtsehenwollen der eigenen Verstricktheit". Zum Beispiel ist der Bauernpräsident zu fragen, ob er nicht weiß, dass etwa ein Drittel der Schadstoffe die zum Waldsterben führen dem Ammoniak aus der Massentierhaltung zugeschrieben wird. Und die Politiker, ob sie nicht wissen, dass die Globalisierung zu einer Vervielfachung der Verschmutzung der Atmosphäre führt und direkt oder indirekt weltweit Wälder killt (und nebenbei heimische Bauern...)

Wir Waldler können nur hoffen, dass das Ende der nicht standortgemäßen Bergfichten- Monokultur der Anfang eines neuen, anderen Waldes sein wird. Dies aber wohl nur, wenn die toten Bäume nicht entfernt werden und die Sämlinge auf dem Mulch der abfallenden Rinde und den gefallenen Stämmen einen privilegierten Platz finden, ohne vom Gras erstickt zu werden. Wenn letzteres passiert, wird es uns gehen wie den Erzgebirglern und wir werden mit kahlen Hochflächen leben müssen. Anderenorts werden diese als "Naturdenkmäler Schachten" verherrlicht und mühevoll baumfrei gehalten. Auf dem Albrechtschachten auf dem Falkenstein wurden z.B. kürzlich erst 45000 junge Bäumchen vom Waldverein entfernt, damit die Hochfläche nicht zuwächst. Diese Zahl sollte uns doch ein wenig Vertrauen in die Wachstumskraft der Natur geben, die selbst die lebensfeindlichsten Umwelten besiedelt: neulich musste die Feuerwehr sogar wieder den Birken auf dem Zwieseler Kirchturm zu Leibe rücken. Aber Birken und Ebereschen sind – wie unlängst zu lesen war - für manche Leute ja keine richtigen Bäume...

 

1.10.97 Verdoppelte Lebenserwartung?

Kommentar in waldzeitung.de

Von dpa wurde gemeldet, die Lebenserwartung der Deutschen habe sich seit 1871 verdoppelt, bei Männern von 35 Jahren auf 73 Jahre und von Frauen sogar auf etwa 80 Jahre. Als Ursache für diesen beeindruckenden Anstieg werden die Segnungen der modernen Medizin genannt.

Diese Meldung suggeriert, die Menschen würden durch die moderne Medizin älter, also dank der Segnungen der pharmazeutischen Industrie und der Apparatemedizin, dies trotz aller Umweltverschmutzung, allem Lärm, aller Hektik, aller Fehlernährung, allem Bewegungsmangel, aller Reizüberflutung, aller Unwirtlichkeit der sozialen Verhältnisse. Ähnliche Meldungen kennt man ja auch bezogen auf das Mittelalter, dort seien die Menschen bekanntlich ja nur 25 Jahre alt geworden.

Dies ist natürlich Blödsinn. Wenn die Angaben überhaupt stimmen, dann nur für die durchschnittliche Lebenserwartung. Die Menschen wurden früher sicher nicht viel weniger alt als heute, nur die Kindersterblichkeit war aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse sehr viel höher, oft erreichte nicht einmal die Hälfte der Menschen das Erwachsenenalter. Das heißt, wenn ein Mensch kurz nach der Geburt stirbt und ein anderes erst mit siebzig Jahren, ergibt das eine durchschnittliche Lebenserwartung von 35 Jahren.

 

29.9.97 Verstoß gegen die Menschenwürde

Leserbrief an PNP

Die Forderung nach einer täglichen Meldepflicht für Arbeitslose (von MdB Hinsken) ist das diskriminierendste, was mir in letzter Zeit zu Ohren kam. So mag man Kriminelle behandeln, nicht aber Bürger in Not. Die Meldepflicht wäre demütigend, ja die reine Schikane und m.E. ein Verstoß gegen Artikel 1 des Grundgesetzes, der die Würde der Menschen schützt.

Im übrigen ist das Arbeitslosengeld kein Geschenk der Regierung, sondern eine Versicherungsleistung, für die Arbeitnehmer Beiträge entrichten. Mit immer neuen Tricks wird versucht den Arbeitslosen diese Versicherungsleistung zu verweigern. Diese Regierung scheint nach dem Motto zu handeln: Zuckerbrot für die Habenden, die Peitsche für die Armen.

 

17.9.97 Wehret den Anfängen!

Leserbrief an BB Regen

Bislang waren die bayrisch-böhmischen Grenzwälder quasi eine "Insel der Seligen", zumindest was die Belästigung durch Militärjets anging, damit scheint es nun vorbei zu sein. Am 15.9. donnerten erstmals Militärmaschinen über den südlichen Stadtrand von Zwiesel. Am 16.9. wiederholte sich der höllische Besuch zur Mittagszeit: aus dem Zellertal kommend donnerten im Tiefflug (Augenzeugen sprechen von höchstens 300 Meter) 3 Düsenjets durch den Zwiesler Winkel Richtung Grafenau. Zwanzig Minuten später kamen die Maschinen wieder zurück. Obwohl die Jets in einem eher gemäßigten Tempo flogen, glaubte man doch, es würde einem das Trommelfell zerreißen. Weidetiere rannten und sprangen in panischer Angst herum, kleine Kinder weinten und nicht nur kranken und älteren Menschen klopfte das Herz bis zum Hals.

Und dabei war alles nur ein harmloser Überflug, ohne Luftkampf und ohne Überschallknall. Also kein Vergleich mit dem Lärmterror, den viele Menschen in grenzfernen Gebieten tagtäglich erleiden. Blüht uns nun ähnliches im ostbayrischen Urlaubsgebiet? Müssen wir damit rechnen, dass nach dem Nato-Anschluss von Tschechien an allen klaren Tagen sich die Luftwaffen aller Länder über unseren Köpfen austoben?

Oder kann uns vielleicht der Nationalpark in seinem Windschatten Schutz bieten? Ein Naturschutzgebiet mit lärmgeschädigten Wildtieren wäre ja wohl ein Witz. Ein ebensolcher Witz wäre es, wenn einer Urlaubsregion durch Tiefflieger der Todesstoß versetzt würde, denn Fluglärm ist ja wohl das Letzte, was jemand im Urlaub sucht. Und was ist der traurigste Witz? dass die Politik zwei Jahre vor der Jahrtausendwende immer noch auf solche barbarische Höllenmaschinen setzt.

 

10.9.97 Das Kreuz mit Post und Bahn

Kommentar in waldzeitung.de

Die Post schließt in kleineren Gemeinden nach und nach die Postämter, leert die Briefkästen immer seltener und verlangt für ihre Dienstleistung immer mehr Geld. Die Telekom baut immer mehr Telefonhäuschen ab, verteuert ebenfalls viele Dienstleistungen und der neuste Schildbürgerstreich: die Nummer der Auskunft - eine feste Größe in den meisten Köpfen - wird geändert.

Seit einigen Monaten wird schon keine Post mehr mit der Bahn befördert, alles wird über die Straßen gekarrt, in weit entfernten Verteilerzentralen sortiert und dann unter Umständen wieder zurücktransportiert, weil der Empfänger nur im Nachbarort wohnt...

Und die Bahn macht’s nicht anders: die alten Güterbahnhöfe wurden aufgelassen und alles Stückgut in weit entfernte Verteilerzentren gekarrt, von wo es dann wieder verteilt wird, zumeist auf der Straße. Grad so, als wenn das ganze Hin- und hergekarre nichts kosten und zerstören würde. Manchmal meint man, diese ehemaligen Staatsbetriebe werden vom selben Komiker geführt...

 

10.9.97 Hoffung auf den Lebenswillen der Natur

Leserbrief an PNP -- nicht gedruckt worden --

Nicht wenige bezweifeln, ob auf den borkenkäfergeschädigten Hochflächen des Nationalparks überhaupt wieder etwas wachsen wird. Die Waldvereinssektion Lindberg hat in diesen Tagen bei Pflegearbeiten den Albrechtschachten am Falkenstein von angeflogenen jungen Bäumen befreit. Sie zwickten auf der hochgelegenen Waldwiese etwa 45 000 junge Bäume ab. Wenn das kein Grund zur Hoffnung ist, auch für die borkenkäfergeschädigten Hochlagen des Lusens.

 

4.9.97 Hoffnung auf Mutter Natur

Leserbrief an PNP --- nicht abgedruckt ---

Nicht wenige bezweifeln, ob auf den borkenkäfergeschädigten Hochflächen des Nationalparks überhaupt wieder etwas wachsen wird. Die Waldvereinssektion Lindberg hat in diesen Tagen bei Pflegearbeiten den Albrechtschachten am Falkenstein von angeflogenen jungen Bäumen befreit. Sie zwickten auf der hochgelegenen Waldwiese etwa 45 000 junge Bäume ab. Wenn das kein Grund zur Hoffnung ist, auch für die Hochlagen des Lusens.  

 

 

28.8.97 Sterilisation von geistig Behinderten

zum Artikel in der PNP vom 28.8./ "Sterilisation von Behinderten"

Kommentar in waldzeitung.de

Der Artikel erweckt den Eindruck, als würde eine Sterilisation den (behinderten) Menschen auch die Freuden der Sexualität nehmen. Das Gegenteil ist richtig, denn gerade die Ausschaltung der Gefahr schwanger zu werden, schenkt unbesorgte Freiheit zu Zärtlichkeit und Sexualität. Natürlich sind - je nach Einzelfall - auch die meisten anderen Verhütungsmethoden brauchbar. Eltern, Betreuer und Behinderte müssen hier einfach abwägen, was besser oder möglich ist.

Eine pauschale Verteufelung der Sterilisierung ist auf jeden Fall absolut unangebracht. Vergleiche gar mit menschenfeindlichen Praktiken im 3. Reich, sind auf Grund der unterschiedlichen Intention und Durchführung eine arge Demagogie.

Wer natürlich nichts Besonderes dabei findet, dass Behinderte schwanger werden, oder für sie gar ein Recht auf Schwangerschaft fordert, der sollte dies auch klar aussprechen. Er sollte aber bedenken, dass Eltern fähig sein sollen für ein Kind Verantwortung zu übernehmen und ein Kind kein Spielzeug ist oder eine therapeutische Maßnahme. Und wie ist es mit dem Recht der Kinder auf Eltern, die in der Lage sind sie zu betreuen und zu fördern?  

 

28.8.97 Wer widerlegt Dr. Hamers Argumente?

Kommentar in waldzeitung.de

Dr. Hamers Buch über seine Theorie der Krebsentstehung ist keine leichte Lektüre, denn es ist zugleich der Kreuzzug eines verbitterten, weil geschassten Arztes, gegen die Schulmedizin. Und doch - wenn Hamer mit seiner These richtig liegt, dass Krebs die Folge eines niederschmetternden Erlebnisses oder einer aussichtslosen Lebenssituation ist, dann wäre die Schulmedizin mit ihrem Starren auf Krebszellen total auf dem Holzweg. Und weil dieser Weg wirtschaftlich soviel einbringt, sieht sich Hamer von den "Medizynikern" - wie er seine früheren Kollegen von der Schulmedizin nennt - verfolgt und verleumdet.

Bei Krebspatienten, die ich gut kenne, habe ich Hamers These bestätigt gefunden. Immer stieß ich auf ein traumatisches Erlebnis, das einen Menschen in seinem Kern traf und ihm quasi "die Füße wegzog", einen schweren "Revierkonflikt" oder eine Lebensmüdigkeit. Den Krebs überlebt hat nur, wer seinen Konflikt überwand, wer es schaffte, sich "umzustimmen" und radikal mit seinen krankmachenden Verhältnissen brach - und: wer genug Lebensmut besaß. Diese "Umstimmung" kann durchaus auch ein Nebeneffekt von schulmedizinischer Operation oder Chemotherapie sein, die ja auch das frühere Leben zumindest für die Zeit der Tortur total verändern. Natürlich können meine Beobachtungen Zufall sein und alleine empirische Untersuchungen könnten Hamers These untermauern oder zu Fall bringen. Doch indem man Hamer juristisch mundtot zu machen versucht und ihn in der Presse als irren Scharlatan  hinstellt, wird sich die Sache nie klären.

Hamer leugnet u.a. auch die Entstehung von Metastasen durch Ausschwemmung von Krebszellen auf dem Blutweg. Er behauptet, dass noch niemals eine Krebszelle im Blut nachgewiesen werden konnte. Vielleicht sollte man in der Berichterstattung ein bisschen mehr auf solche Kernfragen eingehen und weniger auf Hamers Theater im Gerichtssaal.

 

3.7.97 Niemand hat den Stein der Weisen

Leserbrief an BBZ

Ist der Nationalpark schuld am sauren Regen? Oder an den klimatischen Veränderungen? Oder daran, dass auf unseren Bergen vor hundert Jahren Flachlandbäume in Monokulturen gepflanzt worden sind? Und wer hat mit Forstwegen die wasserführenden Hangschichten angeschnitten, die wie Drainagen die Berge entwässern?

In den Hochlagen des Nationalparks sind die Folgen des menschlichen Wirtschaftens zu studieren, und wir erschaudern vor dem Anblick toter Baumgerippe. Zum Glück keimt darunter junges Leben, erstaunlich genug, denn im Erzgebirge sollen sogar die Pflanzversuche erfolglos geblieben sein. Doch auch bei den jungen Schösslingen ist zu fragen, ob sie nicht überwiegend Kinder jener nicht standortgemäßen Bäume sind.

Doch egal ob es nur der Linderung unserer Seelenqualen dient oder ob wirklich alleine waldbauliche Maßnahmen unsere Berggipfel grün halten können - niemand hat den Stein der Weisen, weder die Biologen des Nationalparks, noch deren Gegner, die heute spottend und drohend auftrumpfen. Und doch sollte man nicht vergessen, dass der Naturschutz nie das Hauptargument der Parkgegner war - demaskierend wirkt hier auch die Verhöhnung der Regener Lindenschützer - sondern sich halt als schneidendste Waffe erweist.

Gründliche Zeitungsleser werden sich daran erinnern, dass zuerst ganz andere Gründe gegen die Parkerweiterung angeführt wurden, etwa die Schachten offen zu halten. Heute wird von den gleichen Leuten bezweifelt, dass auf den neuentstehenden Kahlflächen überhaupt wieder etwas wächst... Ich möchte auch daran erinnern, dass ein Herr Kerschbaum in einem Leserbrief 1995 durch den Park die Möglichkeit eines späteren Uranabbaus gefährdet sah...

Damit ließ sich verständlicherweise niemand gegen den Park mobilisieren. Da lässt sich mit der tiefsitzenden Angst der Menschen vor Insektenplagen schon mehr anfangen...

 

27.6.97 Abschied überdenken

Leserbrief an BB Zwiesel

Der Abschied von Forstchef Hubert Demmelbauer stimmt mich traurig, denn für mich war es lange Zeit das Selbstverständlichste der Welt, dass er auch einmal Chef des Nationalparks im Zwiesler Winkel sein würde. Da ich ihn als naturliebenden und besonnenen Menschen kenne, schien er mir die beste Gewähr dafür zu bieten, dass die Politikerversprechungen in Sachen Nationalpark auch erfüllt werden und dass der zukünftige Urwald auch "unser Wald" bleiben würde, grad so wie der Urwald am Höllbachgespreng. Auch die kritischen Töne, die später von Hubert Demmelbauer zur Parkerweiterung zu hören waren, bestärkten mich in meiner Auffassung, denn gerade diese kritische Haltung und Couragiertheit schienen mir ein Garant für einen weltoffeneren und bürgerfreundlichen Nationalpark zu sein, in dem die Lehren aus den Irrtümern und Fehlern des bestehenden Parkes gezogen würden.

 

19.6.97 Appell an die Lokalredaktion in Sachen Stadtplatzsperrung

Sehr geehrte Redaktion,

meinen letzten Leserbrief haben Sie mir ja wieder arg verstümmelt - neu überschrieben, ganze Sätze weggelassen und die Kürzungen nicht kenntlich gemacht - und Sie haben ihn erst nach 5 Tagen gedruckt , als den Lesern der Zusammenhang sicher nicht mehr geläufig war. Das heißt auch, dass 5 Tage lang der Vorwurf der Unwahrheit unwidersprochen im Raum stand.

Nun gebe ich aber zu, dass der Sinn meines Leserbrief trotzdem gut rüberkam und man auf die Auflassungen vielleicht wirklich verzichten konnte, mit einer Ausnahme, dem Hinweis auf die Verkehrsprobleme des Sägewerkes in der Hafnerstadt. Damit wollte ich eigentlich vorsichtig die Überlegungen auch in diese Richtung lenken, denn wurde schon einmal nachgefragt, ob nicht auch die die Inhaber des Sägewerks ein Interesse an einer Verkehrsanbindung an die Frauenauerstraße hat? Über ihren Plöcherplatz wäre das gut möglich, dann bliebe die Lohmannmühlstraße weitgehend vom Verkehr verschont. Oder wäre es nicht auch einen Versuch wert, dem Sägewerk ein Aussiedlungsangebot nach Fürhaupten zu machen, wo der Betrieb ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten hätte. Auf dem großen Plöcherplatz wäre einiges an vernünftiger Stadtentwicklung möglich (Umfahrung des Stadtplatzes, Parkplätze in unmittelbarer Stadtnähe, kurmäßige Anbindung der Uferzonen des Kleinen Regens.

Als normaler Bürger kann ich diese Dinge alle nicht prüfen, ich habe auch gar nicht die Zeit dazu. Sie als Presseleute könnten dagegen da einiges erkunden und verhindern, dass sich die Stadt da in etwas verrennt, was nur Zeit, Nerven und Geld kostet und, was zu befürchten ist, noch jede Menge Zwietracht bringen wird.

Ich habe bislang die Stadtplatzsperrung nur aus verkehrsmäßiger Hinsicht behandelt, was sie sozial für Folgen hat, wenn die angestammten Verbindungen unterbrochen werden, das wäre auch einmal eine Betrachtung wert. Aber auch, ob der Stadtplatz überhaupt auf Grund seiner Topographie für das geeignet ist, was man machen will. Ein Urlauber rief mich kürzlich als Reaktion auf meinen Leserbrief an und wies darauf hin, dass allein das Gefälle sehr ungünstig sei für den beabsichtigten Zweck. Wörtlich:" da läuft ihnen ja das Bier aus dem Glas..". Sein ausführlich begründetes Urteil: Als Skihang geeignet, als gute Stube nicht." Der Urlauber war übrigens überhaupt nicht gegen eine Fußgängerzone, er riet uns zu den flacheren Plätzen um den Anger.

An diesen Argumenten ist sicher einiges dran. Ich habe 15 Jahre der Kneippkurstadt Bad Wörishofen, gelebt und kenne aus eigener Erfahrung, was sich bei uns noch entwickeln soll. Ich versichere Ihnen, da ist manches zu hinterfragen und über viele der vorgetragenen Hoffnungen kann ich nur lachen (oder weinen).

Z.B. ist Wörishofen - trotz größter Werbeanstrengungen - bis heute ein großes Altersheim geblieben. Nicht anders würde es bei uns, alleine schon wegen der vielen Behinderungen der Kurenden, eignet sich unser Stadtplatz als Kurzone überhaupt nicht.

Ich appelliere eindringlich an Sie, die Stadtentwicklung nicht den in Fraktionsdenken verstrickten Stadträten zu überlassen, sondern die Zwiesler Bürger über Hintergründe und Möglichkeiten zu informieren und auch viel mehr zu Wort kommen zu lassen.

 

19.6.97 Stadtplatzsperrung kein Umweltschutz

Leserbrief an BB zum Leserbrief von Stadtrat Günther, der mir vorwarf Wasser zu predigen und Wein zu trinken und nur aus Bequemlichkeit, um mit dem Auto über den Stadtplatz fahren zu können, gegen dessen Sperrung eintrete.

Das soll mir Herr Günther mal erklären, was die Stadtplatzsperrung mit Umweltschutz zu tun hat! Da ist unser Bürgermeister ehrlicher und begründet die Fußgängerzone mit erhofften wirtschaftlichen Vorteilen: "..um auf dem Tourismusmarkt besser bestehen zu können.., ...um uns von anderen Anbietern abzuheben."

Nein, mit ökologischen Argumente lässt sich die Sperrung der Zwiesler Hauptverbindung nicht begründen. Selbst wenn täglich nur hundert Autofahrer auf die ca. 7 km lange Umfahrungsstrecke (hin und zurück) ausweichen, ergibt das im Jahr über 250000 Mehrkilometer. Die Wirklichkeit wird aber viel höher liegen. Ich überlasse es den Spezialisten dies in Benzinverbrauch und Luftverschmutzung umzurechnen. Überhaupt - erst werden jahrelang beinah alle Einkaufsmöglichkeiten an den Ortsrand verlegt und der Stadtplatz systematisch seiner Zentrumsfunktion beraubt, nun soll plötzlich alles anders sein und die Leute sollen sehen, wie sie zu ihren gewohnten Einkaufsplätzen kommen ....

Auch mit seinem 2. Leserbrief ist Stadtrat Günther nicht auf meine Argumente eingegangen, dagegen versucht er es nun mit persönlicher Verunglimpfung.

Ich habe auf meine Leserbriefe zum Thema viele zustimmende Anrufe bekommen. dass sich nur wenige Zwieseler in der Presse äußern, sagt wenig aus. Zudem haben viele die nicht unbegründete Sorge, dass es ihnen irgendwann einen persönlichen Nachteil bringen kann, wenn sie sich zu Wort melden, zumal es wieder einmal nicht mehr um die Sache, sondern ums Prinzip zu gehen scheint.

 

16.6.97 Alte Bäume sind Kostbarkeiten

Leserbrief an BBR

Ich fahre fast täglich durch die Pfleggasse und freue mich über die alten Mauern und über die mächtige Linde darüber. Auch an dem markanten Ahorn, der einige Menschengenerationen lang der Nachbar der Linde war, habe ich mich immer gefreut, er war die reine Augenweide - bis man ihn vor zwei Jahren - aus nicht nachvollziehbaren Gründen fällte, ich trauere um ihn noch immer. Tröstlich, dass ein Stück weiter, an der Osserstraße, noch zwei markante Baumriesen stehen, hoffentlich noch lange! Wann werden die Menschen endlich begreifen, dass alte Bäume keine "Dinge" sind, derer man sich einfach entledigt! Wann werden sie begreifen, dass ein großer Laubbaum im Garten eine unbezahlbare Kostbarkeit ist, auf den man stolz sein kann, den für die Kinder zu erhalten eine wirkliche Aufgabe ist! Ein Baum, der im Sommer Schatten spendet und im Winter die Sonne durchlässt und einem filigran den Himmel gliedert, der die Luft filtert, Sauerstoff spendet und Vogelgesang, der die Jahreszeiten anzeigt und Verbindungsglied ist zwischen den Generationen. Nirgendwo kann man schöner sitzen, als unter einem alten Baum. Arm ist die schönste Stadt, ohne Baumpersönlichkeiten!

Hermann Hesse bezeichnete Bäume einmal als Heiligtümer. Für die alten Germanen waren sie der Sitz der Götter. dass den heiligen Bonifatius, beim Umhauen der heiligen Eiche kein strafender Blitz streifte und ebenso wenig alle Baumfrevler nach ihm, heißt nichts, denn alle haben sie sich selber gestraft, denn sie haben ihre Welt und damit sich selber ärmer gemacht.

Die große Linde der Pfleggasse - seitenfüllend in der Zeitung - das war eine Frühstücksüberraschung! Für mich ist das nun die Rücker-Linde! Lang möge sie noch leben!

 

13.6.97 Nachprüfbare Wahrheit

Leserbrief an BBZ

"Bitte bei der Wahrheit bleiben!" mahnte mich Herr Stadtrat Günther bzgl. meiner Kilometerangaben "übern Berg" in seinem Leserbrief. Ich habe für meinen Teil die Wahrheit geschrieben, für Herrn Günther kann aber offenbar nicht wahr sein, was nicht sein darf... Wenn es eines Beweises bedurft hatte, wie wenig das ganze Projekt durchdacht und vorbereitet ist, dann sollte der hiermit geliefert worden sein.

Nun will Herr Günther, wie auch jeder andere Stadtrat, das steht für mich völlig außer Frage, für Zwiesel das Beste. Nur im Fall der Stadtplatzsperrung scheint bei der Ratsmehrheit einfach der gute Wille mit ihnen durchgegangen zu sein. dass sich die B11 auf Grund ihrer Ortsferne für die Umleitung des innerstädtischen Verkehrs nicht eignet, ist eigentlich ein alter Hut und hat seinerzeit auch die Diskussion über die Streckenführung bestimmt.

Wenn nun die Hauptverkehrsader von Zwiesel gesperrt wird, kommt es zum Infarkt. Praktisch würde mitten in der Stadt für alle Fahrzeuge eine Art Mauer entstehen, dessen Umfahrungsstreckenlänge einfach absurd ist. (Was würde ein Regener vom Grubhügel sagen, wenn er zum Stadtplatz über Poschetsried fahren müsste?) Wenn ich mir vorstelle, dass ich bis an mein Lebensende über die Einsiedelei geschickt werden soll, wenn ich am Anger etwas besorgen will oder Richtung Krankenhaus oder Langdorf oder Bodenmais will, dann schreibe ich lieber noch einen Leserbrief und hoffe, dass die Räte sich doch noch einmal besinnen.

Die Anwohner des Lohmannmühlweges erschrecken natürlich zurecht bei dem Gedanken, dass man durch ihre Straße evtl. noch mehr Verkehr leiten will, denn bereits als man an ihr Ende ein Gewerbegebiet und Freizeitanlagen baute, hat man auf ihren Wohngebietscharakter überhaupt keine Rücksicht genommen. (Doch davon können viele Zwiesler Wohngebiete ein trauriges Lied singen...)

Die Verkehrssituation ist im Lohmannmühlweg überhaupt eine Katastrophe, als Sackstraße muss sich jeder Schwertransport und jeder Bus durch den Anger zwängen. Auch das Sägewerk in der Hafnerstadt hat für seine sperrigen Lieferungen alles andere als eine gute Verkehrsanbindung. Vielleicht sollte in dieser Richtung einmal überlegt werden, vielleicht können mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Gegen den Willen der Betroffenen sollte auf jeden Fall nichts geplant werden.

 

9.6.97 Übern Berg schicken?

Leserbrief an BBZ

Für eine Fußgängerzone muss die einfachste Voraussetzung erfüllt sein: die weitere Verbindung zwischen den Stadtteilen. Man kann nicht einfach die Hauptverkehrsstraße sperren und die Bürger, wollen sie die gewohnten städtischen Ziele erreichen, über einen Berg in der Umgebung schicken, hin und retour - je nach Strecke - 7 bis 9 Kilometer weit, wo zudem der Fernverkehr rollt. Das wäre sozial, verkehrs- und energiepolitisch ein Unding, vermutlich sogar Nötigung.

Die Macht, derartiges durchzupeitschen, kann man nicht aus den Kommunalwahlen ableiten, da werden Grundrechte berührt. Zudem ist es äußerst fraglich, ob dieses einem öffentlichen Wohl dienen kann, noch fraglicher ist es die Zustimmung der Bevölkerung aus einzelnen Interviews abzuleiten. Wer den Stadtplatz sperrt, ohne eine örtliche Umfahrung anzubieten, nimmt den Verkehrsinfarkt der Stadt in Kauf. Er ist auch dafür verantwortlich, wenn der Probebetrieb scheitert, ja scheitern muss, womit die Chance auf eine Fußgängerzone auf Jahre verspielt sein dürfte.

Mein Vorschlag: Erst einmal den Stadtplatz an den Sommerwochenenden sperren, in dieser Zeit einen Süd- Ost- Bypass einrichten (es gibt hier vielleicht nicht nur eine Möglichkeit), die Chance ergreifen, die sich auf dem Schottgelände ergibt und dort einen Handwerker - und Künstlerhof einrichten und die alte Hütte (bevor sie abgerissen wird!) als Veranstaltungshalle sichern und - die wunderschönen Flusszonen an Anlage, Anger, Binderanger, Bahnhofstraße und am Kleinen Regen gastronomisch und touristisch erschließen. Diese Fußgängerzonen - verbunden mit der Supermega-Fußgängerzone, unseren Wäldern, könnten dann in ein paar Jahren ihr I-Tüpfelchen bekommen: die Fußgängerzone am Stadtplatz...

 

 

8.6.97 Erst die Voraussetzungen schaffen!

Leserbrief an BB, nicht abgeschickt

Aus Finsing und Schilda kennt man ja viele denkwürdige Geschichten, aus Zwiesel ist bislang nur jene bekannt, als die Zwiesler in den siebziger Jahren in einer Art Modernisierungsanfall aus ihrem gemütlichen und gepflasterten Stadtplatz eine Art Nürburgring machten. Doch dies soll nun rückgängig gemacht werden, was nur zu begrüßen ist: Teer raus, Pflaster rein, ach, wenn das Herr Fastner noch erleben könnte, der seinerzeit als einsamer Rufer in der Wüste um den alten Stadtplatz gekämpft hat...

Nun schickt sich der Zwiesler Stadtrat an, in seinem Wiedergutmachungsbestreben ein Kapitel anzufügen, dass man auch in Finsing und Schilda belustigt zur Kenntnis nehmen wird, denn nun soll die Hauptverbindungsstraße, der Stadtplatz, gesperrt werden und die Zwiesler müssen, wenn sie zueinander wollen und ihre angestammten Einkaufsziele erreichen, erst über einen Berg in der Umgebung fahren.... hin und retour - je nach Strecke - 7 bis 9 Kilometer weit...

Und warum? Weil die Zwieseler die ersten im Landkreis sein wollen, die eine Fußgängerzone besitzen, weil sie auf dem Stadtplatz einen Cappuccino trinken wollen, weil die Luft damit in Zwiesel besser werden soll... (Ich habe ausgerechnet, dass mir die Sadtplatzsperrung im Jahr etwa 3000 Kilometer mehr abnötigen würde!)

Menschlich, verkehrs- und energiepolitisch ist das ganze ein Unding. Erst tut man alles um dem Stadtplatz seinen Zentrumscharakter zu nehmen, degradiert ihn mit viel Teer zu einer Verbindungsstraße und legt die Einkaufsmöglichkeiten an den Ortsrand, nun soll mit einem Handstreich der Stadtplatz von heute auf morgen wieder das Zentrum sein.

Und trotzdem habe auch ich nichts gegen eine Fußgängerzone, wenn zuvor die einfachste Voraussetzung dafür geschaffen wird, nämlich die weitere Verbindung zwischen den Stadtteilen.

Wer die Fußgängerzone ohne diese Grundvoraussetzungen durchpeitscht, ist dafür verantwortlich, wenn der Probebetrieb scheitert, ja scheitern muss, womit die Chance auf Jahre verspielt sein dürfte.

 

12.5.97 Für Mahnkreuze

Leserbrief an PNP

Manche bezeichnen es als Krieg, was täglich auf unseren Straßen passiert. In jedem Fall ist es ein irrwitziges Treiben, von dem nur ein kleiner Teil nötig und für unsere Wohlfahrt förderlich ist. Da verfrachten sich Menschen von A nach B, nur um die selbstverständlichsten Kontakte zu pflegen und ihre Existenz zu sichern. Was sich in alten Zeiten im engeren Lebensraum erledigen ließ, erfordert heute halbe Weltreisen. Die unsinnigsten Waren, die es oft am Zielort ausreichend gibt, werden quer durch Europa gekarrt: sogar Bäume, Steine, Biomasse. Dazu kommt die zunehmende Lagerhaltung auf Rädern und die alljährliche Massenflucht aus den unwirtlichen Industrieregionen in die Urlaubsgebiete. Manchmal ist es auch reines Unterwegssein aus Langeweile und Sinnsuche auf Felgen. Auf der Strecke bleibt vieles, Tausende Verkehrstote und Hundertausende Verletzte jedes Jahr. Mahnkreuze an den Todesstellen lassen uns manchmal kurz innehalten in unserer Raserei. Ich wünschte mir, für jeden Toten und Schwerverletzen würde uns ein Kreuz am Straßenrand bremsen. So würden unsere Highways als das kenntlich, was sie sind: Todeszonen.

 

27.4.97 Fehlende Alternativen

Leserbrief an BBZ

Unbestreitbar ist der Stadtplatz heute Zwiesels wichtigste Verkehrsader und die schwierige topografische Lage lässt kaum Raum für Umfahrungen. Die B11 ist für die innerstädtische Verkehrsentlastung nur wenig geeignet, einmal wegen seiner Ortsferne, zum zweiten wegen der starken Frequentierung als Transitstrecke, weswegen man während der Saison oft kaum in die Straße einfahren kann.

Und doch wünschen wir uns alle autofreie Bereiche in der Stadt. Der Stadtplatz kann das aber nur dann sein, wenn es verkehrsmäßig eine Alternative für ihn gibt.

Die Stadtplatzsperrung würde heute die südöstlichen Stadtteile von den westlichen richtiggehend abschneiden und sie wären nur noch über "halbe Weltreisen" zu erreichen. Ich habe es ausprobiert: vom Klotzer zum Krankenhaus sind es heute 2 km, über die Hammerbrücke sind es 4 km und über die B11 (Einfahrt Lichtenthal) sind es 5,5 km bzw. 6,5 km über die Einfahrt Lenau. Hin und zurück ergibt das eine Mehr von 4, 7 oder 9 Kilometern, was auch aus ökologischer Sicht ein Unding ist. Auch dem Prädikat "Luftkurort" wären solche verlängerten Wege sicher nicht förderlich.

Doch eine Stadtplatzsperrung würde die Stadt nicht nur verkehrsmäßig teilen, sondern auch menschlich.

Wer sich an das Verkehrschaos durch die Angerbaustelle im Sommer ´96 erinnert und die Rückstauungen bis in die Frauenauerstraße, der kann in etwa erahnen, was einmal an der Regener/Langdorferstraße los sein wird, wenn sich auch noch der Ost-Westverkehr hier durchzwängen muss. Vermutlich wird zu Stoßzeiten auch die Krankenhauszufahrt blockiert werden. Ohne einen weiteren "Bypass" für den Stadtplatz scheint mir die Stadtplatzsperrung - so wünschenswert sie wäre - nicht machbar zu sein.

 

21.3.97 Falsche Richtung

Leserbrief an BBR

Die beabsichtigte Heraufsetzung der Leerung der Restmülltonnen auf einen 4-Wocherhythmus, würde die Leistung gegenüber 1996 um 75 Prozent reduzieren, bei gleichem Preis, wohlgemerkt. Doch es geht noch weiter. Ab 1.4. ist für jedes Sperrmüllstück extra zu bezahlen und die Landwirte müssen nun für ihre Altfolien blechen. Nun sind wir soweit, dass man für jedes Ding zweimal bezahlen muss, bei der Anschaffung und bei der "Entsorgung". Ehrlicher wäre es aber, wenn der wirkliche Preis einer Sache beim Neukauf erkennbar wäre und so die Kaufentscheidung beeinflussen könnte. Dies würde die Wirtschaft unmittelbar anregen, günstig zu entsorgende Produkte und wenig Verpackungsmüll zu verwenden, um die Preise niedrig zu halten. Die jetzige "Entsorgungsbezahlung" werden die Menschen zu vermeiden suchen und die umweltschädlichen heimlichen "Entsorgungen" sind ja bereits wieder Realität und durch keine Überwachung und Strafandrohung zu vermeiden.

Mittlerweile wird wohl jeder erkennen, dass uns die Zentralisierung und Monopolisierung der Müllwirtschaft teuer zu stehen kommt. Wobei man der ZAW oder AWG (wegen ihres schlechten Images müssen die drei Buchstaben offenbar öfter gewechselt werden...) im Ernst keine Vorwürfe machen kann, denn sie tut nur, was jedes Unternehmen tut - sehen, wie man für möglichst geringen Einsatz ein Optimum an Gewinn erzielt.

Statt seinerzeit die Müllproblematik ursächlich anzugehen (Müllvermeidung an der Quelle) und die Bürger in den Gemeinden zur Kreislaufwirtschaft zu erziehen, übergab man alles an den großen Bruder ZAW, der sogar die Kompostierwirtschaft zentralisierte, was eine energie- und verkehrspolitische Verrücktheit sondergleichen ist, wenn man die Biomasse aus mehreren Landkreisen zusammenkarrt. (Vom belasteten Endprodukt, das kaum zu vermarkten sein wird, gar nicht zu reden). Der nächste Schildbürgerstreich, der Müllofen für eine halbe Milliarde Mark, wird schon vorbereitet. Auch hier wird es uns gehen wie heute beim Wasser: Sparsamkeit steigert den Preis. Um die teuere Investition abzubezahlen und den Müllofen zu füttern, wird Müllvermeidung mit Sicherheit durch Kostenerhöhung bestraft werden. Ich glaube, unsere Müllpolitik läuft in die total verkehrte Richtung!

 

4.3.97 Üble Sprüche

Leserbrief an PNP

Zur Kritik von Herrn S. zum Sozialwort vom Bischof vom 4.3.97

Herr S. bezeichnet unser Sozialsystem als "menschenfeindlich" und als Schmarotzerpflanze. Mit diesem Begriff sollte man sehr vorsichtig sein, denn wer zwei Ecken weiterdenkt, wird ihn wohl auf die ganze Menschheit ausdehnen müssen. Zudem scheint vor allem die Wirtschaft in dieser Disziplin besonders fit zu sein, denn sie versteht es meisterhaft sich ihre Rahmenbedingungen und Verluste von der Gemeinschaft bezahlen zu lassen. Dies gilt auch für die Folgelasten und Schäden, die sie anrichtet, diese werden "sozialisiert", die Gewinne dagegen privatisiert.

Im übrigen: Wirtschaft und Staat sind kein Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck. Zweck muss immer die Wohlfahrt der Menschen sein. Und die Größe einer Kulturnation zeigt sich nicht darin, wie viel seine Unternehmer verdienen, sondern wie sie sich um ihre Schwachen und Hilfebedürftigen kümmert.

 

5.2.97 Tierfriedhof Mensch

Leserbrief an PNP

Eigentlich ist das ja Stoff für einen Horrorfilm: tote Tiere werden zermahlen und getrocknet und dann an Nutztiere verfüttert, jene wiederum verzehrt der Mensch.

Der Rohstoff dieses Leichenmehls sind nicht nur Schlachtabfälle, sondern auch Kadaver von kranken und verendeten Tieren, eingeschläferten Haustieren wie Hunden und Katzen. Selbst wenn durch die Hitzebehandlung alle Krankheitserreger abgetötet werden sollten (was widerlegt wurde!), was ist mit den Leichengiften, den Medikamenten, den geballten Rückständen aller Art? Es ist nicht nur unappetitlich, es ist eine Perversität, wenn man Hühner, Puten, Fische und Schweine (von Wiederkäuern gar nicht zu reden) zu Aasfressern macht und den Menschen zum Ober- Aasfresser und de facto zur Enddeponie dieses grausigen Treibens.

Und selbst heute, nach den Erfahrungen mit BSE und CFJ wird dieses Sondermüll-Recycling nicht unterbunden. Bauernchef Schallmoser verteidigt diese Praxis sogar noch immer. Alleine weil Rinder das Leichenmehl nicht gut verwerten, will er es in den Kuhställen nicht haben. Seine merkantile Weltsicht zeigt sich auch in jenem Spruch, in dem er nur wirtschaftlich verwertbaren Tieren ein Lebensrecht einräumt. Da kann man nur hoffen, dass er falsch zitiert wurde...

 

31.1.97 Moderne Tieropfer

Leserbrief an PNP zur geforderten Massenschlachtung von Rindern vom 30.1.

Die Massentötungen der gesunden Rinder sind so barbarisch wie einfältig und nichts als populistischer Aktionismus. Eine Krankheit kann man nicht "ausrotten", in dem man irgendwo blind hindrischt, man kann sie nur eindämmen, indem man ihre Ursachen bekämpft. Doch wo sind die Maßnahmen gegen die krankmachende Massentierhaltung mit ihren teilweise artfremden Futtermitteln und ihrer Dauermedikamentierung? Hat Herr Seehofer je gegen die bodenvergiftende Agrarchemie, oder die giftresistenten Gen-Produkte gewettert? Passiert hier nichts, weil die Wirtschaft zu einem guten Teil vom Schaden lebt? Die armen Zottelrinder scheinen auf jeden Fall nur moderne Opfertiere zu sein, die man dem Götzen EU darbringt, um vom tiefen Sumpf abzulenken, auf dem wir uns alle bewegen.

 

16.1.97 Liebe Tante Carolin vom Fernsehen!

Kolumne zur Bemerkung der TV-Moderatorin Carolin Reiber über Zwiesels "Charme der 50iger Jahre"

Du hast es sicher nett gemeint, doch es hat so weh getan, Deine Bemerkung vom "Charme der Fünfziger Jahre"! Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was wir alles angestellt haben, in den letzten 25 Jahren um modern zu werden und das nicht mehr zu haben, was Du nun zu finden glaubtest! Wir haben Zwiesel fast im wunderschönen Asphalt ertränkt, auch rundherum, schau Dir nur mal unsren modernen Highway an! Wir haben alle Winkel und Ecken in der Stadt abgetragen, die altmodischen großen Bäume gefällt, und überhaupt, zähl mal unsere Ampeln und unsere Supermärkte! Nix 50iger Jahre, wir haben den Standard von 2050! Und unsere gute Stube, den Stadtplatz, den reißen wir nun zum Dritten Mal um. 50iger Jahre! Denkste! Damals war alles gepflastert und gemütlich und absolut altmodisch. Also haben wir alles zugeteert, vor ein paar Jahren haben wir wieder ein bisschen was gepflastert und bald pflastern wir wieder alles! Da wirst schauen! Was? Du meinst: "dann hätten wir ja gar alles lassen können wie es war?"

 

11.1.97 Arbeitslosigkeit und Globalisierung

Leserbrief an PNP

Immer mehr Waren werden mit immer weniger Menschen produziert. Selbst 2 Prozent Wachstum bringen noch keine neuen Arbeitsplätze. Und doch tischen uns Politiker noch immer die uralte Mär von der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch mehr Wachstum auf, während gleichzeitig der Mensch als Produktionsfaktor systematisch zurückgedrängt und sein Ersatz durch Maschinen und Automaten massiv gefördert wird. (Wir finanzieren unser eigenes Schafott).

Spätestens hier verweisen Politiker auf den Zwang zur Globalisierung der Wirtschaft und die dadurch entstehende Konkurrenzsituation mit Billiglohnländern, wo ohne soziale und ökologische Rücksicht produziert wird (häufig sogar durch unsere eigenen Firmen!).

Doch dieser Zwang gehört dringend hinterfragt, denn die "Globalisierung" ist kein Fortschritt, sondern ein beschönigendes Wort für einen nie da gewesenen Wirtschaftskrieg, der gegen die allermeisten Menschen auf dieser Erde und gegen die Natur geführt wird.

 

12.12.96 Waldsterben und Verkehr

Kommentar in waldzeitung.de

Dass es noch Wald gibt, ist ganz sicher nicht unseren Umweltschutzmaßnahmen zu verdanken, denn geschehen ist nur etwas in den Bereichen, in denen sich etwas verdienen ließ, bei den Katalysatoren, beim Recycling oder beim Bau von Großanlagen, deren Einzugsbereich verkehrs- und energiepolitisch ein Irrsinn ist.

Der Moloch Straßenverkehr ist so immer weiter gewachsen und was heute unnütz über unsere Straßen gekarrt wird, spottet jeder Beschreibung. Steine, Bäume und sogar das Bier kommen von weit her zu uns, wenn das kein "Eulen nach Athen tragen ist!"

Post und Bahn transportieren heute auf Lastzügen, was früher auf der Schiene lief und durch ihre Zentralisierung werden Briefe und Frachtgut erst einmal für eine ganze Region zentral gesammelt, um dann wieder verteilt zu werden. Behinderte erst ein auslieferndes Paketauto den Verkehr, sind es durch die Privatisierung heute mehrere, die dieselbe Strecke beliefern. Grünmasse und Lebensmittelreste werden aus mehreren Landkreisen zusammengekarrt, statt sie dezentral wie eh und je zu verfüttern oder verrotten zu lassen. Schwertransporte bringen selbst Steine und Holz zu uns, wovon wir ja wirklich genug haben, viele Großfirmen haben heute rollende Läger und verstopfen damit die Straßen, die spezialisierte Landwirtschaft holt sich ihre Futtermittel von weit her usw. Doch auch der Individualverkehr verstopft die Straßen und verpestet die Luft, immer protzigere und schnellere Autos zockeln in den immer längeren Kolonnen, das Dreiliterauto gibt es nur in den Sonntagsreden der Politiker.

Viel der Luftverschmutzung ist Begleiterscheinung unserer Wirtschaft, die erst durch die Produktion des Überflüssigen floriert. Solange es sich lohnt, Waren über immer weitere Strecken zu transportieren, wird sich auch nichts verbessern. Und was sich heute an Luftverschmutzung über den Wolken abspielt, ist die blanke Barbarei!

Die unmittelbarste Gefahr für unsere Region (für den Wald und uns Menschen!) ist aber der wachsende Transitverkehr, wir ahnen langsam, was die armen Tiroler auszuhalten haben. Vermutlich werden die so sehnlichst erwartenden Ortsumgehungen noch mehr Verkehr anziehen, ebenso wäre es, würde eine weitere Einfallstraße in den "Woid" über Hangenleithen gebaut. Es sollte nicht vergessen werden, dass es unsere einheimische Wirtschaft ist, die den Grenzübergang auch für schwere Lastzüge öffnen möchte (und zunehmend ihre Produktion ins billigere Böhmen verlagert.) Wer über das Waldsterben redet, muss auf diese Zusammenhänge schauen und nicht gebannt auf den Borkenkäfer starren.

 

9.12.96 In der Bredouille, dulje

3. Entwurf eines Leserbriefes zur Diskussion über das Waldsterben in Regen

Das Ökologie und Ökonomie kein Gegensatz sein müssen, hört man immer wieder, ach, wie gerne würde ich daran glauben! Doch schon beim Waldsterben sieht es anders aus. Über achthundert Forschungsprogrammen sollten seit 1982 die Ursachen des Waldsterbens ermitteln, doch bestätigten sie nur, was man vorher schon wusste: dass die Natur die Folgen unseres Wirtschaftens nicht mehr verkraftet. Die Wälder sterben weltweit, ob wir sie absichtlich oder versehentlich zerstörten, wird unseren Enkeln einmal egal sein.

An Umweltschutz, das hat sich überdeutlich gezeigt, hat die Wirtschaft nur Interesse, wenn sie daran verdienen kann, wie im Falle der Katalysatoren, beim Großanlagenbau und beim Recycling. Am "Drei-Literauto", haltbaren Gütern und regionalem Wirtschaften zeigt sie offensichtlich wenig Interesse. Doch wie kann es anders sein in einer Welt, der es anscheinend nur dann gut geht, wenn immer mehr Waren verkauft werden, die eigentlich niemand braucht.

Wo wird eigentlich unsere Zukunft bestimmt, in den Parlamenten oder an den Börsen? Mir scheint, die Politik begnügt sich meist damit der Wirtschaft ihre Narrenfreiheit zu sichern.

Und doch steht und fällt unsere Existenz - damit auch die der Wirtschaft - mit der Lebensfähigkeit unseres biologischen Systems. Die Wirtschaft darf ihm nicht mehr zumuten, als es verkraftet. Dies scheint sowieso einen ganze Menge zu sein.

Die Weichen müssen dringend umgestellt werden, auf sinn- und maßvolle Produktion. Es ist kein Widerspruch, im Kopf Weltbürger zu sein und doch den nötigen Güteraustausch auf das Unverzichtbare zu beschränken. Doch läuft heute alles genau in die entgegengesetzte Richtung. Vermutlich wird die Donau eher in den Regen fließen, als dass die Weltwirtschaft von alleine vernünftig wird.

Doch wem nützt es, wenn wir verzweifeln und jammern? Niemand, also jodeln wir lieber über die Bredouille, in der wir stecken: Dulje!

 

1.12.96 Noch viel Umdenken nötig

1. Entwurf eines Leserbriefes zur Diskussion über das Waldsterben in Regen

Verbesserungen zur Luftschadstoffminderung gab es m. E. nur in Bereichen, wo sich etwas verdienen ließ, wie etwa bei den Katalysatoren. Man schaue sich nur die deutsche Automobilproduktion an: immer schnellere und protzigere Modelle werden angeboten, vom Dreiliterauto wird nur geredet. Überhaupt scheinen mir die Leute keinen Deut umweltbewusster geworden zu sein, eher im Gegenteil. Der Wald ist - trotz allem Kassandrarufen - noch immer grün, und so machen alle weiter wie bisher.

Unsere Verkehrssituation hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Auf unseren Straßen herrscht Krieg, habe ich neulich gelesen. Und so etwas ähnliches ist es wohl, was sich etwa auf der B11 täglich abspielt, Krieg der Menschen untereinander und gegen den Wald.

Alleine unser Warenverkehr ist ein Irrsinn! Waren werden in gigantischem Ausmaß hin und hergekarrt, ohne nach dem Nutzen für die Menschen zu fragen, nur dem Gesetz des Verdienens gehorchend. (Sogar Holz und Steine, mit denen wir ja wirklich gesegnet sind, kommen von überall zu uns.) Doch Produktion und Handel auf sinnvolle Güter zu beschränken, scheint unmöglich zu sein, abgesehen von der Definition von "sinnvoll" ...

Aber selbst viele Großprojekte im Umweltbereich dienen weniger der Natur als der Wirtschaft. Ein aktuelles Beispiel: Die Natur erzeugt ihre Güter dezentral und lässt sie auch dezentral verrotten, wir karren die Biomasse aus mehreren Landkreisen zusammen und füttern damit großtechnische sündhaft teure Kompostieranlagen, was zumindest energie- und verkehrspolitisch wenig vernünftig zu sein scheint.

Oder die Zentralisierung bei Post und Bahn! Jeder Brief von Zwiesel nach Flanitz kommt erst einmal nach Straubing, jedes Stückgut der Bahn nach Regensburg oder Nürnberg - und fast immer über die Straße!

Doch nicht nur überflüssiger Warentransport verstopft unsere Straßen und vergiftet die Luft, für viele Menschen ist das Auto nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck, Unterwegssein ihr Lebensinhalt. Ich spreche gar nicht von den vielen notwendigen Fahrten, denn in unserer modernen Welt sind (leider) die Bereiche Wohnen, Erholen und Arbeiten für die meisten von uns getrennt und die sozialen Beziehungen in alle Winde verweht, so dass praktisch jeder sein Transportproblem hat.

Aber auch politische Vorgaben verstopfen die Straßen: wer nicht bereit ist einen mehrstündigen täglichen Fahrweg zu akzeptieren, verliert seine Ansprüche auf Arbeitslosengeld. Man könnte die Aufzählungen unserer Verrücktheiten seitenweise fortsetzen.

Erfreulich, dass bei der Diskussion in Regen auch der maßlose Flugverkehr als Waldvernichter genannt wurde. Auch wenn dies die Fernurlauber ungern hören: was heute an Kerosin in großer Höhe verbrannt wird, ist sicher um einiges mehr, als die Biosphäre dieses kleinen blauen Planeten verkraften kann.

Bei der Aufzählung der Verursacher des Waldsterbens scheint mir die Landwirtschaft vergessen worden zu sein. Seit 1981 sprechen Wissenschaftler davon, dass etwa ein Drittel des Waldsterbens durch den Ammoniakeintrag aus der Landwirtschaft verursacht wird.

 

2. Entwurf eines Leserbriefes zur Diskussion über das Waldsterben in Regen

Wie kann man ernsthaft von Wesen, die nicht einmal auf sich selber Rücksicht nehmen, erwarten, dass sie auf Bäume Rücksicht nehmen? Noch dazu, wo den meisten von ihnen jeder Bezug zur Natur fehlt. Zudem sind wir Menschen Augenwesen und froh, wenn wir unseren Alltag meistern.

Die meisten Menschen nehmen nicht einmal auf sich selber Rücksicht und behandeln ihren Körper so, als hätten sie noch ein paar in Reserve. Wie sollen derartige Wesen Rücksicht auf Bäume nehmen können? Oder gar auf etwas Unsichtbares wie die Luft?

Würde uns jemand Dreck in die Suppe schütten - wie würden wir uns erregen, doch verdreckt uns einer die Atemluft - unser wichtigstes Lebensmittel - wir sind gewohnt, dass es so ist.

Hand aufs Herz, was außer der Katalysatortechnik ist wirklich durchgesetzt worden?

Alleine unser Warenverkehr ist ein Irrsinn! Güter werden in gigantischem Ausmaß hin und hergekarrt, ohne nach dem Nutzen für die Menschen zu fragen, nur dem Gesetz des Verdienens gehorchend. (Sogar Steine, mit denen wir ja wirklich gesegnet sind, kommen von überall zu uns und führen zum Schließen unserer Steinbrüche.)

Diese gigantische Verschwendung von Energie und Rohstoffen und die damit verbundene Vergiftung der Biosphäre kann so nicht weitergehen, denn spätestens wenn die Massen in der Dritten Welt ähnliches für sich fordern, wird die Natur noch mehr entgleisen.

Doch nicht nur überflüssiger Warentransport verstopft unsere Straßen und vergiftet die Luft, denn für viele Menschen ist das Auto nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck, Unterwegssein ihr Lebensinhalt. Ich spreche gar nicht von den vielen notwendigen Fahrten, denn in unserer modernen Welt sind (leider) die Bereiche Wohnen, Erholen und Arbeiten für die meisten von uns getrennt und die sozialen Beziehungen in alle Winde verweht, so dass praktisch jeder sein Transportproblem hat.

Erfreulich, dass bei der Diskussion in Regen auch der maßlose Flugverkehr als Waldvernichter genannt wurde. Auch wenn dies die Fernurlauber ungern hören: was heute an Kerosin in großer Höhe verbrannt wird, ist sicher um einiges mehr, als die Biosphäre dieses kleinen blauen Planeten verkraften kann.

Bei der Aufzählung der Verursacher des Waldsterbens scheint mir die Landwirtschaft vergessen worden zu sein. Seit 1981 sprechen Wissenschaftler davon, dass etwa ein Drittel des Waldsterbens durch den Ammoniakeintrag aus der Landwirtschaft verursacht wird.

 

3. Entwurf eines Leserbriefes zur Diskussion über das Waldsterben in Regen

Wer über das Waldsterben reden will, kommt nicht daran vorbei über unser Wirtschaften zu reden. Über achthundert Forschungsprogrammen sollten seit 1982 die Ursachen des Waldsterbens ermitteln, doch konnten sie nur bestätigen, was man vorher schon wusste: dass die Natur die Folgen unseres Wirtschaftens nicht mehr verkraftet. Die Warnungen des "Club of Rome" oder von Herbert Gruhl u.a. vor zwanzig Jahren haben zu keiner Kursänderung geführt. Die Wälder sterben weltweit, ob wir sie absichtlich oder versehentlich zerstörten, wird unseren Enkeln einmal egal sein.

An Umweltschutz, das haben wir gesehen, hat die Wirtschaft nur Interesse, wenn sie daran verdienen kann, wie im Falle der Katalysatoren und beim Recycling. Ein Phantast ist, wer daran glaubt, dass die Wirtschaft darüber hinaus Interesse haben kann, dieses hat sie nur, wo Gewinne locken. Das "Drei-Literauto", haltbare Güter und regionales Wirtschaften gehören ganz offensichtlich nicht dazu.

Doch wie soll es besser werden, wenn nicht Vernunft und Maß die Zukunft bestimmen sondern Spekulantentum an den Börsen? Die Politik begnügt sich offenbar damit dieses verrückte Treiben abzusichern und ihm einen günstigen Rahmen zu bieten.

Und doch steht und fällt alles mit der Lebensfähigkeit unseres biologischen Systems. Die Weichen müssen dringend umgestellt werden, auf sinn- und maßvolle Produktion. Es ist kein Widerspruch, im Kopf Weltbürger zu sein und doch den nötigen Güteraustausch auf das Unverzichtbare zu beschränken. Doch läuft heute alles genau in die entgegengesetzte Richtung. Vermutlich wird die Donau eher in den Regen fließen, als dass die Weltwirtschaft von alleine vernünftig wird.

 

7.11.96 Lärm ist grausam!

Leserbrief an den BBZ

Damit kein Missverständnis entsteht: der Erhalt der Nebenbahnstrecken hat meine volle Sympathie, wenngleich ich Zweifel habe, ob sich die leeren Wagen außerhalb von Saison Schul- und Berufsverkehr füllen lassen. Aber auch hier wünsche ich der Regentalbahn wirtschaftlich alles Gute. Was mich heute zum Schreiben bewegt, ist der Höllenlärm, den die Triebwagen zu nachtschlafender Zeit vollbringen. Die Fanfaren von Jericho sind zweifellos ein Dreck gegen die Pfeifen der Triebwagen. Nun wohne ich vierhundert Meter von der Bahn entfernt, doch der grässliche Pfeifton dringt durch die Mauern in die Wohnung und raubt einem Schlaf und Nerven. Von Leuten, die gleich neben der Bahnlinie wohnen weiß ich, dass es sie regelmäßig einen halben Meter im Bett hebt...

Jedem Straßenverkehrsteilnehmer ist innerörtlich der Gebrauch seiner Hupe verboten, doch der Triebwagen muss an Bahnübergängen pfeifen, die fünfmal im Jahr von anwohnenden Landwirten gebraucht werden. Es scheint mir - etwa zwischen Lohmannmühle und Lichtenthal - überfällig zu sein, dass die durch den Straßen- und Gewerbebau geschaffenen Tatsachen auch von der Bahn registriert und die Pfeifgebote kritisch überprüft werden. Ein weiterer Vorschlag: sonorer klingende Nebelhörner, kurzes Hupen und halbe Lautstärke!

 

20.10.96 Alte Schulden

Kommentar in waldzeitung.de

Der Abbau sozialer Leistungen auf breiter Front wird von der Politik mit notwendigen Einsparungen begründet. Es wird der Eindruck erweckt, als würden wir heute so sehr über unsere Verhältnisse leben. Ökologisch stimmt das auch, aber mein Thema ist nicht der Natur- sondern der Staatshaushalt. Wer genau hinsieht erkennt, das ein Viertel der Ausgaben Schuldendienst ist. Die dahinter steckenden gigantischen Schulden stammen überwiegend aus Zeiten, als man sich im "Wettbewerb" mit dem gesellschaftlichen Konkurrenzmodell im Osten befand und den Menschen dort beweisen wollte, dass man im kapitalistischen Westen den Sozialismus in jeder Hinsicht, ob im Straßenbau oder bei sozialen Leistungen, um Längen übertrifft.

Ein weiterer großer Batzen der Staatsschulden sind Folgekosten des Kalten Krieges, insbesondere der damit verbundenen wahnsinnigen Rüstungsausgaben.

 

15.10.96 Alles bio?

3. Leserbrief zur Eröffnung der Großkompostieranlage in Poschetsried (nicht abgeschickt)

CSU-General Huber in Eggenfelden: Warum sagte uns denn keiner, dass man die Donau auch mit geringem Aufwand schiffbar machen kann! Dieser Ausspruch zeigt, dass manche Politiker sich als Ratgeber offenbar nur solche suchen, die an kostspieligen Lösungen verdienen wollen.

Bei der Müllverbrennungsanlage scheint es ähnlich zu sein. Statt mitzuhelfen Müll, durch politische Vorgaben, ernsthaft an der Quelle zu reduzieren, lässt man sich von der Industrie einen überdimensionierten Müllofen für über 300 Millionen Mark aufschwatzen.

Weiteres Beispiel: die neuen hochgelobten Kompostierungsanlagen der ZAW! Soll es ein Fortschritt sein, wenn man mit riesigem Energieaufwand die biologischen Abfälle aus mehreren Landkreisen zusammengekarrt? Das ist doch wohl eher energie- und verkehrspolitischer Irrsinn! Die Natur produziert ihre Güter dezentral und wir lassen sie zentralistisch in großindustriellen, zig Millionen teuren Anlagen verrotten! Statt die Eigenkompostierung und die Nutztierhaltung zu fördern, oder kommunale Kompostierplätze einzurichten und bei den Menschen wieder ein Bewusstsein für die natürlichen Kreisläufe zu schaffen, entfremdet man sie diesen immer mehr.

Im übrigen lässt sich leicht prophezeien, dass es dem Biotonnenkompost wohl gehen wird, wie mit dem Klärschlamm, denn aus den belasteten Resten vom Ende der Nahrungskette und dem Grasschnitt von Straßenrändern usw., kann kein "Bio- Kompost" entstehen.

 

14.9.96 Zentralistischer Kompost

2. Leserbrief zum Artikel über den Probelauf der Großkompostieranlage vom 11.9.96  - nicht abgeschickt -

Das einzige System, das sich in Jahrmillionen bewährt hat, ist das biologische, und das funktioniert dezentral. Der Mensch, in seiner Einfalt, setzt immer noch auf zentrale großtechnische Systeme, obwohl sie überall scheitern. Ob in der Politik, ob bei Bahn oder Post - überall spürt man denselben Geist. Nun auch beim Kompostieren! Die Natur erzeugt ihre Produkte dezentral, verrotten müssen sie nun aber zentral in Poschetsried!

Man mag sich gar nicht ausmalen, mit welchem Aufwand die Biomasse aus mehreren Landkreisen zusammengekarrt und später wieder verteilt werden muss! Energie- und verkehrspolitisch ist das Projekt ein Irrsinn, gut ist es alleine für die Wirtschaft.

Doch es gibt auch ein Qualitätsproblem. Als erfahrener Kompostierer würde ich niemals Biomasse unbekannter Herkunft verwenden, denn zu groß ist die Gefahr, durch giftbelastetes Material die kostbare Gartenerde zu verseuchen und über angebaute Nahrungspflanzen sich selber und seine Angehörigen. In einer Großkompostieranlage dagegen wird alles angelandet: verseuchter Grasschnitt von Straßenrändern, gespritzte Schalen von Südfrüchten, Kehricht, ja alles eben, was man los sein will.

Aus diesem Cocktail wird schöner schwarzer Kompost entstehen, der aber vermutlich dort landen wird, wo der Klärschlamm landen soll: auf der Sondermülldeponie oder in der Verbrennungsanlage. (Wird vielleicht deshalb die überdimensionierte Müllverbrennungsanlage so vehement durchgepeitscht?)

Ökologisch und pädagogisch sinnvoll wäre es gewesen, die Menschen zum eigenen Kompostieren zu ermuntern, um sie wieder an den Naturkreislauf heranzuführen. Für die gartenlosen Bürger hätte man überschaubare wohnortnahe kommunale Kompostieranlagen einrichten können. So wäre ein Vielfaches an Arbeitsplätzen entstanden!

 

5.7.96 Alles Fudschi?

Leserbrief an PNP zur Berichterstattung über die umstrittene ZAW- Reise der Verbandsräte nach Japan und über die größte Baustelle im Landkreis.

Einen Müllofen für 450 Millionen, ein Kompostierwerk für 36 Millionen - da sind die 40000 Mark für die Japantour ja wirklich nur Peanuts! Klar ist, wer dies alles bezahlen muss und ebenso klar, dass sich die Müllfirma etwas davon verspricht, wenn sie ihren politischen Kontrolleuren den Fudschijama zeigt... Doch das ist nicht mein Thema, ebenso wenig, dass der Blick in einen japanischen Müllofen keine Erleuchtung bringen wird. Um zu erkennen, ob die Großprojekte der ZAW sinnvoll sind, muss man nicht reisen, denn an den fünf Fingern kann man sich abzählen, dass da einiges in die falsche Richtung läuft.

Was soll eigentlich noch brennen am Restmüll, nachdem die Wertstoffe ordnungsgemäß getrennt und recycelt wurden? Reichen die giftigen Möbel, Wand- und Bodenbeläge, die PCB-getränkten Holzdecken, Fenster und Balkone zum Betrieb des Ofens wirklich aus? Ja und darf dieses Zeug überhaupt verbrannt werden? Oder verbrennt man dann ehrlicherweise das gesammelte Plastik und Papier bei uns und nicht mehr in Osteuropa? Und was soll erst in Zukunft noch brennen, wenn die Politik einmal ernst macht mit der Müllvermeidung?

Doch wenn erst einmal ein Müllofen für eine halbe Milliarde Mark gebaut ist, dann werden wir ihn auch füttern müssen, Müllvermeidung ade. Und wenn wir keinen Müll haben? Dann müssen wir für die leere Mülltonne Gebühren zahlen, denn es besteht Anschlusszwang. Mit so einem Monopol lässt es sich leben - als Müllfirma...

 

26.3.96 Verkorkste Landwirtschaft

Leserbrief an PNP

Kraftfutter für Rinder, dem gemahlene Tierkadaver zugemischt wurden, sollen für die Rinderseuche verantwortlich sein. dass muss man sich vorstellen, da werden Pflanzenfresser mit verseuchtem Leichenmehl gefüttert und die Menschen bekommen dann die so erzeugten Milchprodukte und das Fleisch auf den Tisch! Hier muss angesetzt werden, nicht erst beim Handel der Rinder! Wer kann heute ausschließen, dass sich auch außerhalb Britanniens ähnlich perverse Zutaten in den Kraftfuttermischungen befinden?

Die Problematik geht also viel tiefer und wer Sicherheit verspricht ist ein Tor. Die Wurzeln des Problems liegen in nicht artgemäßer Tierhaltung und in der "modernen", nicht mehr flächengebundenen Landwirtschaft, wo einer das Futter mischt und liefert und der andere die Tiere hält. Wer diesen gordischen Knoten löst, bekämpft nebenbei auch die Hungersnöte in der 3. Welt, auf deren Böden heute die Zutaten für unsere Steaks wachsen und verringert die maßlos gewachsenen Güllemengen, die das Grundwasser belasten und deren Ammoniak die Wälder mit tötet.

8.3.96 Verordnete Tierquälerei

Leserbrief an den BB-Regen zum Bericht über die Schafhalterversammlung in Rinchnach

Der Zeitung entnehme ich, dass ein neues Gesetz verlangt, Rindern, Schafen und Ziegen eine Erkennungsmarke ins Ohr zu zwicken. Offenbar eine neue Idee von Euro-Bürokraten, die alles erfassen und reglementieren wollen. Unter dem Deckmantel von "Seuchenschutz" wird wieder ein Stückchen Freiheit geopfert und der Warencharakter von Tieren unterstrichen. Wenn sich diese herzlosen Schreibtischtäter nur selber einen Ohr- oder Nasenring verpassen würden, dass man sie leichter erkennen könnte! Wer hat sie je an die großen Verseuchungen und Missstände herangehen sehen, etwa an die systematischen Vergiftung des Mutterbodens durch die Intensivlandwirtschaft oder die himmelschreienden Haltungsbedingungen von "Nutztieren" in den Agrarfabriken, also an der Quelle von Krankheiten und Seuchen?

Ich fordere alle muhenden, blökenden und meckernden Zeitgenossen auf, sich zu widersetzen! Wenn ein Bürokrat mit der Zwickzange kommt - nehmt ihn auf die Hörner!

 

1.3.96 Tiefe Wurzeln

Leserbrief an PNP zum Bericht vom "Deutschland hinterlässt zu viele Spuren in der Welt"

Bei den Tieren kann man es beobachten: Wenn sie die Wahl haben, bevorzugen sie erst den gefüllten fremden Trog und zur Kotablage die fremde Stallecke. Wir Menschen sind in der Masse keinen Deut anders, wir grasen fremde Weiden ab und hinterlassen unseren Dreck in der ganzen Welt.  Sind die meisten Menschen schon unfähig für sich und das eigene Revier Verantwortung zu übernehmen, wie sollten sie fähig sein verantwortungsvoll über den Äquator zu sehen?

Unser Wirtschaften wir heute nicht von Sinn und Nutzen geleitet, sondern alleine von Gewinnerwartungen. An die Folgen in der Zukunft denkt sowieso keiner, alleine die heutige Dividende muss stimmen. Die Ausrichtung am "Weltmarkt", führt zudem zu einer Anpassung auf dem untersten Niveau, ökologisch und sozial, unser Wirtschaften ist Anarchie.

 

15.2.96 Von Korpsgeist und Fraktionszwängen

Leserbrief an PNP

Nun werben die Parteien wieder um unsere Stimmen als Wähler und manche versuchen den politischen Gegner kleiner zu machen, um selber größer und seriöser zu wirken!

Vielleicht hat man als Bürger, wenn man sich selber um kein Mandat bewirbt, nicht das Recht, über das Theater zu lästern, aber wer dann?

Was mir als freisinnigen Menschen am meisten an der Politik missfällt, ist der Zwang sich in Parteien organisieren zu müssen und die daraus erwachsende Grabenmentalität. "Soboid du in einer Partei bist, bist verratzt!" hört man gelegentlich die Menschen sagen und recht haben sie. Auch wenn unsere Verfassung Fraktionszwang verbietet, so kann man doch die Politiker an einer Hand abzählen, die sich im politischen Geschäft der "Fraktionsdisziplin" widersetzen. (Wer dies macht wird halt nicht mehr aufgestellt). Und genau dieser Korpsgeist ist der Totengräber jeder Demokratie. Ja, selbst die "Unabhängigen", die "freien Bürger", die "Nicht-Partei-Parteien" - sind, wie auf den Werbezetteln zu lesen, für dieses und gegen jenes, z.B. sagen die Zwieseler "Unabhängigen" ein klares Nein zum Nationalpark. Sollten alle Bewerber tatsächlich eine Meinung haben? Falls ja, sollten sie sich schnell einen anderen Namen für ihr Korps suchen...

Weil ich das Herdische und das Uniforme nicht mag, wünsche ich mir manchmal eine Demokratie ohne Parteien, wo sich ungebundene Persönlichkeiten zur Wahl stellen und eine Politik machen, nach ihrem bestem Wissen und Gewissen. Wenn es das gäbe, würden sich schnell die Politiker ändern und in der Folge auch ihre Politik. Doch davon kann man heute nur träumen.

 

26.1.96 Erholungs- oder Remmidemmi - Land?

Leserbrief an den Bayerwaldboten zu den Berichten über Tourismusförderung – nicht abgeschickt -

Wir werden uns entscheiden müssen, welchen Weg wir für die Zukunft wählen: Förderung des Massentourismus durch weitere Steigerung von Remmidemmi (Horrorvision: die freie Landschaft beschallen, wie beim Glasberger Lift, Mac Donald als Portier für den Zwieseler Winkel, noch mehr Verkehr durch weiteren Autobahnzubringer, Verzicht auf die einmalige Chance der Nationalparkerweiterung usw.), oder der Bayerische Wald als Erholungs-, Natur- und Kulturregion.

Wirtschaft und Politik tun sich naturgemäß schwer, man möchte das eine, ohne das andere zu lassen, ja, man möchte alles: man möchte Kurort sein und gleichzeitig Industriestandort, man möchte mit unberührter Natur werben und Waldbau mit dem Harvester betreiben, man möchte die Wirtschaftskraft von Kasernen - doch keinen Gefechtslärm, man möchte immer mehr Straßen - aber keinen Verkehr, man möchte das Geld der Urlauber, aber nicht die Urlauber, man möchte leben wie die Städter - und dabei Waldler bleiben usf.

Der Wunsch auf möglichst viel Beinen zu stehen ist verständlich, nur darf das eine Bein nicht zerstören, was das andere zum Stehen braucht. Nur wenn man nicht überall alles will und maßvoll dosiert, wird sich doch manches miteinander vereinbaren lassen, anderes dagegen überhaupt nicht.

Unser Kapital ist die wunderbare Landschaft, die vergleichsweise intakte Natur und der damit verbundene Erholungswert. Das ist es auch, was die Großstädter in ihren freien Tagen suchen! Unwirtlichkeit, Gesichtslosigkeit, Lärm und Verkehr haben sie zu Hause genug. Darum ist es ein Irrweg, wenn die Urlaubsregionen alle städtischen Verrücktheiten imitieren, verschämt ihre gewachsenen Eigenheiten abstreifen und sich und ihre Heimat prostituieren.

Schön wäre es, wenn es uns gelänge das gute Eigene zu bewahren und es mit gutem Neuen zu verbinden, zum Nutzen für uns und unsere Gäste.

Doch zu allererst müssen wir es schaffen den Durchgangsverkehr einzudämmen, denn wenn wir zum Transitland verkommen können wir unsere touristischen Hoffnungen sowieso begraben.

 

25.1.96 Demokratieverhinderung

Leserbrief an die Passauer Neue Presse bezügl. Unterstützungslisten für die ÖDP

Die ÖDP sollte diese unglaubliche Demokratieverhinderungsverordnung aus dem Maximilianeum in Karlsruhe überprüfen lassen, denn was sich die bayerische Staatsregierung da ausgedacht hat, ist nicht nur schikanös, es erinnert an Saddam Husseins Wahlpraktiken. Die amtliche Erfassung der Daten von ÖDP-Wählern und kritischen Bürgern ist faktisch ein Bruch des Wahlgeheimnisses und zeugt von einem erschreckenden Demokratieverständnis. Beschämend ist auch das Schweigen der Oppositionsparteien.

 

6.1.96 Hochmütige Phrasen

Leserbrief an "Lichtung"

Ines Kohls Rundumschlag gegen hausgemachten Käse teile ich nicht, weder gegen echten Käse, noch gegen kulturellen. Er ist mir allemal lieber, als uniformer professioneller Importquark aus dem Supermarkt, wobei die kritisierten Dinge sowieso beinahe alle in diese Kategorie fallen. Die Kleinkariertheit, der allgegenwärtige Kitsch und Kommerz, der schlechte Geschmack, langweilige hausgemachte Rituale, bestehende Pfründe - das findet sich überall!

Dies ist kein regionales Phänomen - denn der schlechte Geschmack kommt über Satellit und Kaufhäuser in die Köpfe und gleicht die Menschen immer mehr einander an. Darüber sollte man klagen, nicht über die hilflosen Versuche der Menschen sich noch ein paar regionaler Eigenheiten zu bewahren, die - zugegeben - leider oft in Wolperdingerei enden.

Außerdem: Professionalität mit kultureller Qualität gleichzusetzen ist ebenfalls ein Trugschluss, denn sobald einer von seiner Kunst zu leben beginnt, muss er sich dem Markt anpassen und sein Handwerk perfektionieren. Auf der Strecke bleibt zumeist das (für mich) Wesentliche, nämlich Geist, Individualität und menschliches Maß. Professionalität ist immer auch der Versuch es den Maschinen nachzumachen, und von deren gleichförmigen Produkten haben wir schon genug. Dagegen kann man sich nur mit Individualität und Mut zum Dilettantismus wehren. Davon brauchen wir mehr, viel mehr.

Dennoch: auch ich habe mich 1992 an den Veranstaltungen von Herrn Putz erfreut und bedauere sein Weggehen. Auch teile ich die Auffassung, dass viele Steuergelder für unsinnige und schädliche Dinge ausgegeben werden und Kulturförderung praktisch nicht existiert. Doch die großen Hoffnungen, die mit der Einstellung eines "Kulturspezialisten" verbunden werden, teile ich nicht. Der kann vielleicht ein paar Kerzen aufstecken, doch Kulturarbeit ist eine pädagogische Aufgabe und muss schon in den Familien, den Kindergärten, den Schulen und natürlich in den Medien beginnen. Und da finden sich heute nur vereinzelte Perlen.

Wirkliche regionale Eigenheiten - wenn wir nur mehr davon hätten! In einer gesichtsloser werdenden Welt ist "Hausmacherkäse" deshalb nötiger denn je.

 

2.10.95 Alles nur Satire?

Leserbrief an den BBZ zum Thema Nationalparkerweiterung

Geht es Ihnen nicht auch so? Immer wenn ich einen der Leserbriefe der Gebrüder Kerschbaum lese, dann denke ich mir, das können die doch nicht ernst meinen! Das ist so maßlos überzeichnet, die Pointen so absurd, die Urteile so vernichtend - das muss Satire sein! Dann denke ich mir, die wollen ausreizen, was man den Menschen an Übertreibung zumuten kann - die machen sich einen Spaß und lachen sich vielleicht krank darüber, dass alle sie ernst nehmen...

Sie begannen ihr Spiel, als sie gegen die modernen Windmühlen anrannten. Dann erinnere ich mich an ihre Versuche, uns - in einer Welt des Overkills - den Luchs als Bedrohung des Abendlandes auszumalen.

Richtig los ging es aber erst, als die Erweiterung des Nationalparks ins Gespräch kam - wir alle kennen die Geschichte. Bedenklich wird die Sache, seit die Überpointierungen auch bei Politikern und Waidmännern die Runden machen. Bei letzteren kann man die Erregung ja noch verstehen, da sie die Parkerweiterung aus ihrem Paradies vertreiben würde. dass aber manche Politiker so beharrlich Nein sagen, verstehe ich nicht, da alle ihre anfänglichen Bedenken entweder ausgeräumt oder in den Kreistagsbeschluss eingeflossen sind. Doch die große Zahl der Unterschriften gegen den Park scheint sie vor den Kommunalwahlen sehr zu beeindrucken. Zu unrecht, wie ich meine, denn die meisten Unterschriften sind zu Zeiten abgegeben worden, als es noch um Wasserrechte und ums Schwammasuchen ging. Wer die Informationsschrift des Landkreises gelesen hat, weiß, dass es ein Knieschuss für die ganze Region wäre, würde man die Parkerweiterung ablehnen. Und weil die Pro-Gründe so übermächtig sind, wirkt es langsam peinlich, wenn die Herren Kerschbaum weiter ihr maßloses Spiel treiben. Jüngste Beispiele sind der Vergleich des Nationalparks mit einem Gefängnis oder der alten DDR und die absurde Attacke gegen den hölzernen Besuchersteg. Hätte ihn Herr Bibelrieder aus Plastilin bauen sollen?

 

15.8.95 Zentralismus

Leserbrief zur Einführung der Biotonne (nicht abgeschickt)

Wenn etwas neu eingeführt wird, sollte es doch etwas verbessern. Bei den Biotonnen und der zentralen Kompostierung scheint mir das ganz und gar nicht der Fall zu sein. Bei den vielen Ungereimtheiten, weiß man gar nicht wo man anfangen soll. 30% des Restmülls besteht heute - lt. AWG - aus verrottbaren Abfällen, die will man mit der Biotonne gesondert erfassen, um Deponieraum zu sparen. Dafür kürzt man 50% der bisherigen Leistung, in dem man die Tonnen nur noch zweiwöchentlich leert. Das stimmt doch rechnerisch nicht zusammen!

Zudem kenne ich persönlich niemanden, der bisher seine Gartenabfälle in die Mülltonne gab, in unserem ländlichen Gebiet haben fast alle Gartenbesitzer einen Komposthaufen. Also stimmt die Angabe der AWG mit den 30% von Haus aus nicht, die Sache wird immer merkwürdiger und man weiß nicht, handelt es sich hier um eine 50% Preiserhöhung oder um einen Schildbürgerstreich.

Der Appell des Landratsamtes, die Biotonne nicht abzulehnen, weil Speisereste Ratten anziehen und Krankheitserreger durch Kompostieren nicht abgetötet werden, ist eine weitere merkwürdige Sache. Die geringen Mengen an Fleischresten eines Haushaltes stehen wohl in keinem Verhältnis zu der Größe einer Biotonne und begründen wohl kaum deren Einführung.

Und das Laub und Rasenschnitt durch den ganzen Landkreis gekarrt werden, ist einfach unsinnig.

 

7.7.95 Persönlicher Brief an Redakteur

Brief an den Redakteur des BBZ wegen der Behandlung meiner Leserbriefe

Sehr geehrter Herr ...!

dass sich Redaktionen Kürzungen von Leserbriefen vorbehalten ist bekannt, dass sie aber kürzen, ohne die gekürzten Stellen kenntlich zu machen oder Überschriften willkürlich abändern, ist eine unglaubliche Dreistigkeit, ja schlichtweg Dokumentenfälschung, Als Redakteur, der sich mit Worten sein Brot verdient, sollten sie den Wert von Worten eigentlich kennen.

Ich habe derartiges bei Ihnen nun schon wiederholt erfahren müssen, nun wieder in meinem jüngsten Leserbrief über die Nationalparkdebatte. Statt "Leben am Rande des Urwaldes" überschrieben Sie meinen Brief mit dem blödsinnigen und geradezu abschreckenden Titel "Urwald-Rand". Die Kernaussage, dass uns am Rande des Urwaldes (durch den Park) fast alle Möglichkeiten erhalten bleiben und wir neue hinzu gewännen, wird glatt unterschlagen.

Bei meinen Briefen über die Angerbäume musste ich ebenfalls sinnentstellende Kürzungen erleben. Den dicksten Hund erlebte ich aber bei der Reisachmühlbrücke, wegen der ich niemals einen Leserbrief geschrieben hätte, wenn die Redakteurin sich auf meinen telefonischen Hinweis nicht unglaublicherweise geweigert hätte, die gedruckte eklatant falsche Brückenhöhe überhaupt zu überprüfen. Diese war in meinem Leserbrief nur Nebensache, in der Hauptsache ging es um die Wahrheit von Pressemeldungen und das ungeprüfte Abschreiben von Gedrucktem, also um etwas sehr elementares. Doch dieser Teil des Leserbriefes wurde gänzlich unterschlagen, der Rest nach knapp zwei Wochen gedruckt und der Richtigstellung der Brückenhöhe noch das tiefe Fundament zugeschlagen, so dass der Leser den Eindruck gewinnen musste, es habe keiner recht gehabt... (Und ich stand als pedantischer Gschaftlhuber da.)

Ich weiß nicht, ob Sie irgendetwas gegen mich persönlich haben, oder ob andere Leserbriefschreiber ähnlich behandelt werden, in jedem Fall möchte ich mich über die Behandlung beschweren. Ebenso darüber, dass Sie meinen Namen, unter dem mich die Öffentlichkeit seit über 25 Jahren kennt, immer wieder meinen "richtig stellen" zu müssen.

 

2.7.95 Leben am Randes des Urwaldes!

Leserbrief an BBZ

Der Urwald am Falkenstein schien mir schon immer mit das wertvollste Stück meiner Waldheimat zu sein. Ich war stolz darauf und habe die Weitsicht seiner Gründerväter bewundert. Nun haben wir die einmalige Chance, diesen Urwald auszudehnen und ein kleines Stück unseres geschundenen Landes wieder der Natur zurückzugeben.

Mir scheint es gerade ein Privileg zu sein, einmal am "Rande des Urwaldes" leben zu dürfen, für den Tourismus gibt es wohl auch langfristig keine bessere Investition. Noch jeder Gast, mit dem ich durch den Urwald wanderte, war begeistert vom Werden und Vergehen des Waldes, und entsetzt über die forstwirtschaftlichen Sünden drum herum.

Ich begreife die Hartnäckigkeit der Parkgegner nicht, nachdem praktisch alle ihrer Forderungen erfüllt werden: die Schachten bleiben, ebenso die Trinkwasserrechte, auch das Beeren- und Pilze sammeln wird fast überall möglich sein (hier hat uns der radioaktive Regen aus Tschernobyl schon vor Jahren unserer angestammten Rechte beraubt!), gegen die mögliche Ausbreitung des Borkenkäfers wird mit den bewirtschafteten Randstreifen ausreichend Vorsorge angeboten.

Blieben die "Holzwaagler" übrig, doch ich glaube für die gibt es immer noch genug dürre Stangen im verbleibenden Staats- und Privatwald. Und gerade da zeigt sich unsere privilegierte Lage: am Rande des Urwaldes! Uns bleiben (fast) alle Möglichkeiten erhalten und wir bekommen noch nicht abschätzbare neue dazu!

Die Grenzwälder würden durch den Park auf Dauer geschützt und wer wäre mehr Nutznießer davon, als die angrenzenden Gemeinden?

Die Zeit ist nicht mehr fern, wo man naturnahe Wälder als Kostbarkeit betrachten wird.

Wem es um "unseren Woid" geht, der sollte nicht gegen seinen Schutz kämpfen, sondern gegen seinen wirklichen Feind - die Luftverschmutzung durch Verkehr, Industrie und Landwirtschaft, als Folge unseres maßlosen Lebensstils!

 

18.06.95 Nationalpark als Chance

Leserbrief (nicht abgeschickt)

Wenn ich es richtig sehe sind die Argumente der Nationalparkgegner sehr geschrumpft, denn die Schachten und die Trinkwasserrechte bleiben erhalten und auch Beeren- und Pilze sammeln soll weiter möglich sein. (Aber hier hat uns der radioaktive Regen aus Tschernobyl mehr enteignet, als es ein Nationalpark je könnte).

Der Verkehr ist ein Problem, ob mit oder ohne Nationalpark. Vor allem den Transitverkehr gilt es zu verringern, z. B. in dem man unsere Gegend attraktiver macht, auch für die Einheimischen.

Bleiben nur noch zwei Argumente gegen die Parkausweitung - Borkenkäfer und Brennholzwerber.

Das erste will mir gar nicht einleuchten, haben wir doch schon seit vielen Jahrzehnten am Falkenstein einen "kleinen Nationalpark", das Urwaldgebiet am Höllbachgespreng. Kein Mensch käme auf die Idee, "unseren" Urwald wegen morscher Bäume ausholzen zu wollen. Der Besucher will die toten Baumriesen sehen, wie sie flechtenbehangen in den Himmel ragen oder wie aus ihrem zerfallenden Stamm neues Grün treibt. Wo sind die Hilferufe wegen der Borkenkäfer aus dem Urwald? Ich habe nie davon gehört und glaube, dass die Borkenkäferplage stark übertrieben wird.

Blieben die "Holzwaagler" übrig, doch ich glaube für die gibt es immer noch genug dürre Stangen im verbleibenden Staats- und Privatwald. Und gerade da zeigt sich unsere privilegierte Lage: am Rande des Nationalparks! Uns bleiben (fast) alle Möglichkeiten erhalten und wir bekommen noch nicht abschätzbare neue dazu!

Meiner Ansicht nach würden die Grenzwälder durch den Park auf Dauer geschützt und wer wäre mehr Nutznießer davon, als die angrenzenden Gemeinden? Ich bin sicher, dass die Zeit nicht mehr fern ist, wo man naturnahe Wälder als Kostbarkeit betrachten wird. (Nebenbei - vielleicht schützt uns der Nationalpark einmal vor militärischen Tieffliegen, denn Tschechien wird wohl bald NATO-Mitglied werden und damit das jetzige Überflugverbot der Grenzzonen wegfallen.)

Ich gebe zu, dass auch bei mir anfangs die Skepsis gegen den Park überwog, denn als freisinniger Mensch mag ich es nicht, wenn man mir Wege verbietet (z.B. den wunderbaren Steig vom Rachelsee zum Gipfel). Doch dass ich deswegen gegen die vielleicht einmalige Chance stimme, unseren Grenzkamm auf Dauer der Natur zurückzugeben - soviel Raum gestehe ich meinem Egoismus doch nicht zu.

 

1.6.95 Vertreibung aus dem Paradies?

Leserbrief zur Nationalparkerweiterung (nicht abgeschickt)

Demokratie setzt den informierten Bürger voraus, ohne Sachkenntnis ist das Ganze nur Theater, egal ob bei Bürgerbefragungen oder bei Wahlen. Die Gewählten sollten natürlich ebenso sachkundig sein. Dies sei doch selbstverständlich, meinen Sie? Wie kommt es dann, dass der Kreistag mehrheitlich die Erweiterung des Nationalparks ablehnt, obwohl dieser der ganzen Region nur Vorteile bringen würde? Wer die Informationsschrift des Landkreises gelesen hat und den Abstimmungsentwurf kennt, in dem sich praktisch alle Forderungen der Gegner finden, kann nur den Kopf schütteln. Entweder waren die Neinsager nicht informiert, oder hinter ihrem Votum standen allein populistische Motive, weil sie sich - wie Herr Rücker formulierte - im Vorfeld zu weit aus dem Fenster gewagt hatten und dem Wähler im Frühjahr keine differenzierte Sicht der Dinge zutrauen.

Von den ursprünglichen Argumenten der Parkgegner ist praktisch nichts übriggeblieben. Die Parkerweiterung würde uns wirtschaftlich wie ökologisch nur Vorteile bringen, dies in einem Umfang, dass eine Ablehnung mutwilliger Selbstschädigung gleichkommt.

Wem - von den bisherigen Nationalparkgemeinden abgesehen, die ihr touristisches Zugpferd mit dem Zwieseler Winkel teilen müssten und den Waidmännern, die aus ihrem Paradies vertrieben würden - würde die Parkerweiterung Nachteile bringen? Kein Wunder also, dass von diesen Seiten das lauteste Kontra tönt.

Wenn ein alter ehrenwerter Forstmann gegen den Park ist, weil er sich jahrzehntelang um den Wirtschaftswald bemüht hat und der Urwald ihm die geliebten Jagdgründe rauben würde, kann ich seine Betroffenheit nachempfinden. Mein Verständnis endet aber, wenn er Phrasen von sich gibt, wie: "wir sind ein Volk ohne Raum" oder "der Nationalpark raube dem Waldler seine Seele". Und wenn die Gebrüder Kerschbaum behaupten, der Waldler würde von Bären und Luchsen vertrieben, oder den Nationalpark mit einem Gefängnis oder der alten DDR vergleichen, dann ist das einfach nur ein Schmarren.

Ein Wort noch in die andere Richtung, zu Hubert Weinzierls Spruch mit der "Chefsache", mit der er sich CSU-Chef Edmund Stoiber anbiedert. Man kann nicht für mehr und direktere Demokratie sein und gleichzeitig erwarten, dass die Dinge dann von oben gerichtet werden.

 

11.2.95 Von Fröschen und uns

Leserbrief an PNP zum Ihrem "Für und Wider Volksbefragung - Mehr Demokratie in Bayern"

Wie sagte CSU-Generalsekretär Huber neulich? "Wer einen Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen." Richtig, denn diese hätten sicher etwas gegen die Zerstörung ihres Lebensraums. Nun - die Frösche wollen die Politiker also nicht fragen, doch wie steht es mit uns Bürgern? Auch uns wollen die meisten Politiker nicht fragen, wie überall zu lesen ist. Doch sind wir nicht das Volk, das sie vertreten sollen? Von den Bürgern Weisungen anzunehmen ist aber offenbar vielen Volksvertretern eine Horrorvorstellung, sie befürchten eine "Aushöhlung des kommunalen Mandates" und eine Erschwerung ihrer wirtschaftsfreundlichen und oft naturzerstörerischen Politik.

Und diese Auffassung findet man bei allen großen Parteien, schließlich müssten sie einen kleinen Zipfel ihrer Macht hergeben.

Doch "Demokratie" heißt nun mal "Volksherrschaft" und Länder wie die Schweiz fahren gut damit, in dem sie den Parlamentarismus mit Bürgerbefragungen ergänzen. Auch die Väter des Grundgesetzes und der bayrischen Verfassung haben diese Möglichkeit vorgesehen oder sogar fest verankert.

Doch wir dürfen nur alle paar Jahre ein Kreuzchen machen und haben uns zwischen Parteien zu entscheiden, die für uns ein ganzes Bündel geschnürt haben, von dem uns aber nur einzelne Dinge gefallen. Zumindest mir geht es so, dass mir von jeder Partei etwas gefällt und dass ich manches bei keiner finde. Schließlich wähle ich dann diejenige, die mir das kleinere Übel zu sein scheint.

Was bleibt also dem freien Bürger, der mitwirken will? Ab und zu einen Leserbrief schreiben und hoffen, dass er die Kommunalpolitiker nachdenklich macht? Auf Bürgerversammlungen das Wort erheben? Für beides braucht man Hoffnung, Courage und ein gerüttelt Maß an Einfalt. Eigenschaften, die unsere vielen Nichtwähler nicht mehr besitzen. Sie haben resigniert, denn "die machen doch immer was sie wollen", bekommt man als Antwort, wenn man nachfragt.

Deswegen brauchen wir Bürgerentscheide, denn sie alleine können verhindern, das unsere Demokratie eine Zuschauerdemokratie bleibt. Vermutlich können auch nur sie uns aus den Niederungen der Fraktionszwänge, Parteidogmen und dem Interessendschungel befreien.

Und sage mir keiner, direkte Demokratie könne nicht gut gehen, weil es den Leuten an Einsicht und Verstand fehlt! dass dieser heute allein in den Parlamenten und Rathäusern sitzt, wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen.

Im übrigen entscheiden die Menschen in konkreten Dingen recht weise.

 

9.2.95 Amoklauf gegen Bäume, neuer Akt

Leserbrief an BBZ

Auch das Nest des Elsterpärchens auf einem der Angerbäume, hat die Fällaktion nicht verhindert, aber wer kümmert sich schon um Vögel, wenn man sich nicht einmal um den Protest der eigenen Bürger kümmert! Wenn man nun hört, dass die Baumaßnahmen am Anger nun gar erst im Herbst beginnen sollen, ist die Blitzaktion noch weniger zu verstehen. Jeder Mitbürger ist eingeladen, sich die gesunden Baumscheiben einmal aus der Nähe zu betrachten, damit er sieht, was da für ein Frevel begangen worden ist!

Doch kaum sind die Angerbäume gefallen, geht es weiteren Großbäumen ans Leben! Dieses Mal fiel der Beschluss im Stadtrat sogar einstimmig, was einen nur sprachlos machen kann! Weil ein Baum von dreien krank ist, werden alle gefällt! Sinnigerweise ist die Krankheit dieses Baumes die Folge früherer gefühlloser Straßenbaumaßnahmen! Nach diesem Beschluss kann sich der Stadtrat seine Baumschutzverordnung, auf die er einmal so stolz war, endgültig an den Hut stecken!

Das Ganze ist auch ein Lehrbeispiel, wie man über die Köpfe der Menschen regiert, sie in eine ohnmächtige Rolle drängt, in der sie sich nur ärgern oder in Depression verfallen können.

 

3.2.95 Selber prüfen macht klug!

Leserbrief an BBZ zum Artikel über den Brückenbau an der Reisachmühle vom 2.2.95

Wenn man falsche Meldungen nur immer so leicht erkennen könnte! Um was geht’s? Da stand ein interessanter Artikel über die Eisenbahnbrücke in der Reisachmühle im Zwieseler Lokalteil, mit einem einzigen Fehler, der aber 45 Meter groß war. Die erwähnte Brücke, ein wirkliches Kleinod in unserem Winkel, ist nur etwa 16 Meter hoch und keine 60 Meter wie gemeldet.

Ich glaubte an einen Schreibfehler und machte die Redaktion telefonisch darauf aufmerksam. Doch mir wurde hartnäckig widersprochen, etwa, Herr Weber (dessen Arbeit ich schätze!) sei ein Experte und seine Brückendaten seien über jeden Zweifel erhaben, zudem hätten die Anwohner schon im Heimatkundeunterricht gehört, dass ihre Brücke die höchste oder zweithöchste Brücke dieser Art sei, dass die Redakteurin das Foto selber geschossen und sich von der gewaltigen Höhe durch eigenen Augenschein überzeugt habe.

Mein Hinweis, dass es sich bei meiner Schätzung um keinen Unterschied von wenigen Metern handele, sondern um ca. 45 Meter, und das dies jeder der Augen hat bestätigen könne, fruchtete nichts. Die Brücke sei so hoch wie gemeldet!

Nun, ich habe die Steinreihen gezählt, es sind ca. 60, jede etwa 25 Zentimeter hoch. Nach Adam Riese ergibt das eine Höhe von etwa 15 Metern, vielleicht sind es auch 16.

Wenn man aus der Geschichte etwas lernen kann, dann doch wohl, dass oftmals einer vom anderen abschreibt und man nicht alles glauben soll, was da irgendwo schwarz auf weiß geschrieben steht.

(Kursiv markierter Text wurde kommentarlos gestrichen, ja nicht einmal als Streichung kenntlich gemacht. Abgedruckt erst 12 Tage später, mit dem Nachsatz, dass die "Brücke mit Fundament" 27 Meter hoch sei. Ohne zu sagen, dass das Fundament 12 Meter beträgt. dass der Leserbrief nicht wegen der falschen Brückenhöhe, sondern wegen der Weigerung sie zu berichtigen geschrieben wurde, wurde durch die Streichung verschwiegen).

 

15.1.95 Wählerische Tiere

Leserbrief zum Bericht über die Winterfütterung

Sie berichteten, dass das Wild das angebotene Heu wenig beachtet. Man kann wohl daraus folgern, dass die Tiere keinen Hunger haben, weil sie andere Nahrung vorziehen. Auch ich habe lange geglaubt, das Wild hungere im Winter, weil seine Nahrung unerreichbar unter der Schneedecke liegt. Bis mir Beobachtungen an Ziegen und Schafen zeigten, dass diese - wenn sie wählen können - Blätter, Zweige und Rinde allem anderen Futter vorziehen, von Getreide, Brot u.ä. einmal abgesehen. Heu wird nur gefressen, wenn es nichts besseres - also Stauden und Bäume - gibt! Und Letztere finden die Tiere ja zur Genüge im Wald.  Ziegen und Schafe fressen leidenschaftlich gerne "Grossad" von Nadelbäumen, nagen ausgewachsene Bäume aller Arten bis aufs Holz ab, entrinden armdicke oberirdische Wurzeln und sie lieben Zweige, Rinden und Knospen vieler Laubgehölze. Man darf wohl annehmen, dass Rotwild einen ähnlichen Speiseplan hat.

Es ist also ein Märchen, dass die Wildtiere im winterlichen Wald ohne die fütternden Jäger verhungern müssten oder dass man mit Heufütterung den Wildverbiss nennenswert eindämmen kann. (Wobei es den großen Nadelbäumen wohl kaum schadet, wenn Rotwild an den unteren Ästen nagt, anderes gilt natürlich für junge Laubbäume).

Warum Heu weitgehend verschmäht wird, hat aber noch einen anderen Grund. Ich habe selber beobachtet, wie Allgäuer Rinder, die den Sommer über das ungedüngte Gras der Almen genießen konnten, im Tal das Gras der fetten, mit Gülle und Mineraldünger durchtränkten Weiden zu Fressen verweigerten. Der herbeigerufene Tierarzt war ratlos und erst als die Tiere auf dem Weg in den Stall mit Heißhunger über eine nichtgedüngte Wiese eines Biobauern herfielen, wurden die Zusammenhänge klar. Nun werden Wildtiere kaum über weniger Geschmack verfügen als Rinder.

 

15.10.94  Umständlicher geht’s nicht mehr!

Entwurf

Wenn ein Brief von Zwiesel nach Zwieselberg zum Verteilen erst nach Straubing verfrachtet wird, bevor er seinem Empfänger zugestellt wird, trägt man zukünftig seine Post im Nahbereich wohl besser wieder selber aus. Kein Komiker kann sich solchen Blödsinn ausdenken. Doch bei der Bahn läuft es ebenso. Stückgut von Zwiesel etwa nach Deggendorf, wird zum Verteilen erst nach Nürnberg geschickt, statt vierzig Kilometer wird es vierhundert weit transportiert... Auch die Telekom-Dienste nehmen am Ort keine Schadensmeldungen entgegen, man muss erst in Deggendorf anrufen, von dort wird man nach Regensburg vermittelt und die beauftragen dann den örtlichen Einsatztrupp. Die kommen dann, vielleicht. Bei uns sind sie wochenlang nicht gekommen. Aber wahrscheinlich waren alle beschäftigt die gelben Telefonhäuschen durch weiß-rosane zu ersetzen... Ob es für diese Verschwendung eine Parallele gibt?

Man wird den Verdacht nicht los, dass Post und Bahn dieselben Obergescheiten engagiert haben, die alles Bewährte umstürzen und zentralisieren, ohne Rücksicht auf Geld, Beschäftigte und Kunden.

 

24.9.94 Erneuter Baumfrevel in Zwiesel?

an BBZ (nicht abgeschickt)

Nach dem Kahlschlag der Angerbäume, dem Baumriesen am Finanzamt, den Bäumen an der Hindenburgstraße usw. sind nun die wunderschönen Birken vor dem Jahnplatz an der Reihe. Die Begründung für ihre Beseitigung "Schutz der Sportler" ist geradezu an den Haaren herbeigezogen. Wer benutzt denn während des herbstlichen Laubfalles die Tartanbahn? Und wenn, ist es zu viel, zuvor ein paar Minuten die Blätter wegzukehren? Da wird scheinheilig "Menschenschutz" suggeriert, um einen Weg zu verbreitern, der mit gutem Willen auch am Rande des angrenzenden Parkplatzes geführt werden könnte. In anderen Kurorten reißt man Teerflächen auf, pflanzt Bäume hinein und führt die Spaziergänger darum herum, bei uns werden die reizvollsten Bäume niedergemacht.

Weinen könnte man auch darüber, dass der Beschluss im Stadtrat schon wieder einstimmig gefasst wurde.

Doch es wird wohl laufen, wie in den Fällen zuvor. Nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn!" werden mit der Motorsäge wohl schnell wieder Tatsachen geschaffen. Man kann nur auf das Gedächtnis der Wähler hoffen.

 

14.9.94 Birken und Chlor

(an BBZ - nicht abgeschickt)

Auch wenn beim Zwiesler Stadtrat Leserbriefe abprallen und scheinbar eher zu parteiübergreifenden Chorgeist führen, so sind kritische Presseberichte und Leserbriefe ein unverzichtbarer demokratischer Gegenpart, denn im Rat wird alles offenbar mit großer Eintracht durchgesetzt.

Nach dem Kahlschlag der Angerbäume, dem Baumriesen am Finanzamt, dem Polittheater beim Fällen der Bäume an der Hindenburgstraße usw. sind nun die Birken vor dem Jahnplatz an der Reihe. Die Begründung für ihre Beseitigung "Schutz der Sportler" ist geradezu an den Haaren herbeigezogen. Wer benutzt denn während des herbstlichen Laubfalles die Tartanbahn? Und wenn, ist es zu viel, dann ein paar Minuten die Blätter wegzukehren? Da wird "Menschenschutz" suggeriert, um Natur für die Verbreiterung eines Weges zu opfern. Zwinsing lässt grüßen!

Und noch ein Wort zur Chlorung des Trinkwassers. Gegen Kolibakterien kann sich jeder durch Abkochen des Trinkwassers wehren. Gegen das Gift Chlor hilft - anders als berichtet - natürlich kein Abkochen. Ich protestiere energisch dagegen, dass unser Lebensmittel Wasser absichtlich mit Gift versetzt wird! Wer will wissen, dass die Dosierung unschädlich ist? Wenn sie Kolibakterien tötet, dann wirkt sie auch auf unsere Darmflora und in der Folge auf den gesamten Organismus. (Und wenn sich für die Aktion hundertmal ein veralteter Paragraph finden lässt!) Die Ursachen der Verunreinigung bleiben dabei sowieso unberührt.

 

31.7.94 "Haus des Glases" mit integrierter Stadthalle

Leserbrief an BBZ

Am Samstag wurde über die geplante Stadthalle in Zwiesel berichtet. Zudem schrieb A. Pongratz in einer jedem ans Herz gelegten Betrachtung über die zukünftige kulturelle Entwicklung unserer Region über die Notwendigkeit eines "Haus des Glases". Mein Vorschlag: beide Projekte zum gegenseitigen Nutzen zusammenzufassen.

Die angemessene Form einer Stadthalle wäre für unsere Glasstadt sowieso eine Glashütte. Vielleicht könnte man hier sogar auf ein bestehendes und nicht mehr genutztes Gebäude zurückgreifen? Aber auch andere Industriebauten lassen sich u.U. prächtig für kulturelle Zwecke nutzen, es gibt dafür viele gelungene Beispiele. Aus der Region sei an das Frauenauer Glasmuseum erinnert, das einmal ein Sägewerk war.

Ein "Haus des Glases" ist ein lange überfälliges Projekt des ganzen Zwieseler Winkels, der dies sehr nötig hat. Imagepflege nach innen (wer will noch Glasmacher werden?) ist grade so wichtig wie solche nach außen.

Dieses zu schaffende Kulturzentrum mit dem Schwerpunkt Glas sollte auch nur eine Art "Herz" sein, und die bestehenden Einrichtungen (etwa in Frauenau) quasi die anderen lebenswichtigen Organe eines kulturellen Verbundes.

Konkret: So ein "Haus des Glases" könnte aus einer großen Werkshalle bestehen, die für Konzerte, Vorträge, Festlichkeiten, wechselnde Ausstellungen von Kunstschaffenden der Region usw. genutzt werden könnte. Optisch integriert sollte ein Glasofen und verwandte Werkplätze sein, in denen Produzenten aus der Region wechselnd ihre Handwerkskunst zeigen und auf einem angeschlossenen Markt ihre Produkte vermarkten können. Und natürlich muss das Zentrum gastronomisch bewirtschaftet werden, vielleicht auch hier durch jährlich wechselnde einheimische Wirte. Ich will mich nicht in Details verrennen, doch eine derartige Symbiose von Veranstaltungsplatz, Glas, Kunst und Gastronomie würde sich wirtschaftlich tragen und schnell verwirklichbar sein. (Die heutige Stadthalle kommt wegen der hohen Kosten sowieso erst im nächsten Jahrtausend und wird die Zwieseler auf Dauer nur Geld kosten.)

 

10.6.94 Amoklauf gegen Carl Amery

Leserbrief an die Viechtacher Zeitung

Wie Carl Amerys neues Werk vom BB-Redakteur niedergemacht wurde, ist im Lokalteil dieser Zeitung meines Wissens ohne Beispiel. Wollte da ein Redakteur, der üblicherweise jedem Furz kommentarlos Platz einräumen muss, zeigen, dass eigentlich ein Reich-Ranicki in ihm steckt? Was Herr Daller über Carl Amery an Aversion ausschüttete, ist schlichtweg kränkend. Natürlich darf auch ein Pressemann sagen: "Das gefällt mir nicht", oder, "ich kann damit nichts anfangen".

Nun, zumindest bei mir war es schon oft so, dass mir etwas missfiel, einfach weil ich es (noch) nicht verstand.

Zu jeder Zeit leben Menschen aller Entwicklungsstufen. Ja, selbst in jedem von uns liegen Neandertal und Silicon-Volley dicht nebeneinander. Es wäre also zumindest möglich, dass da einer etwas aburteilte, wozu ihm der Zugang fehlt, oder - und diesen Eindruck konnte man gewinnen - weil es ihm nicht in die eigene Weltsicht passt.

Als Leser will ich in einem Veranstaltungsbericht unterrichtet werden und dann z.B. selber entscheiden, ob ein Autor ein Philosoph ist oder nicht. Und vor allem: ich mag keine geschlachteten Dichter auf dem Frühstückstisch!

 

30.1.94 Baumfrevel

2. Entwurf

Für das, was die Stadt Zwiesel mit den Angerbäumen und den beiden gesunden Großbäumen an der Hindenburgstraße getan hat, gibt es nur ein Wort: Baumfrevel! Alleine die Eile in der alles geschah, spricht für sich: schnell fällen, bevor die Bäume austreiben, damit die Bürger nicht mehr die wirkliche Lebenskraft der Bäume beurteilen können. Doch jeder Zwieseler kann sich die Baumscheiben betrachten und daraus seine Schlüsse ziehen. Aus Herrn Eders Leserbrief kann man nur den Schluss ziehen, dass die Stadträte bewusst falsch informiert worden sind. Die Verantwortlichen sollten dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Doch nicht nur Trauer ist geblieben, auch Zorn und das Gefühl von Ohnmacht. Enttäuschung über einen Stadtrat, der selbstherrlich schaltet und waltet und in den viele Bürger einmal so große Hoffnungen gesetzt haben, die Teer- und Betonpolitik seiner Vorgänger einmal zu beenden.

 

1.11.93 Bürgerentscheid wegen Angerbäumen

Leserbrief an BBZ

Wie meinte ein Stadtrat? Man kann den Bürgern nicht das langsame Sterben von Bäumen zumuten. Sein Fazit: also gleich weg damit!

Wer diese Logik weiterdenkt, also Krankes und Altes gleich zu beseitigen, den kann nur frösteln. Aber es war halt wohl nur einfach so dahingesagt.

Ebenso wie jene Aussage, dass man den Anwohnern vor den Fenstern keine Bäume zumuten könne. Dabei sollte gerade deren Existenz für die Investoren besonders attraktiv sein!

Laubbäume, die im Sommer Schatten spenden und im Winter das Licht durchlassen, das ist bewährte Praxis in alten Dörfern grad so wie in den Prachtstraßen der großen Städte.

Nichts gliedert eine Fassade schöner als ein Baum davor! Den Menschen, die in so einem Haus leben, bringt die Baumkrone die Natur in die Wohnung. Ich habe selber einige Jahre in einer Großstadt gelebt und die Kastanie vor meinem Fenster hat mich täglich erfreut, mich an den Wechsel der Jahreszeiten erinnert und mir Vogelgesang beschert. (In der Krone der Linde beobachte ich übrigens seit Wochen in der Mittagszeit einen Krohansl, möglicherweise wohnt er dort...).

 

19.10.93 lasst die Riesen am Anger leben!

Leserbrief an BBZ

Die Waldstadt Zwiesel ist heute arm, arm an alten Laubbäumen; dies war nicht immer so. Es gab wunderschöne Exemplare, die mir - und nicht nur mir - ein Stück Heimat waren. Wenn ich an die mächtige Linde denke, die am oberen Stadtplatz direkt aus dem Haus zu wachsen schien - das war nicht nur ein Baum! Das war ein Symbol von Zwiesel, es hieß "Leben und Leben lassen!" Als ich später - im Allgäu wohnend - hörte, wie Passanten die Holzfäller beklatschten, als der so verehrte Baum kunstgerecht niedergelegt wurde, habe ich lange darum getrauert. Seither sind viele markante Baumpersönlichkeiten gefällt worden, jeder wäre eine Geschichte wert. Immer fanden sich ein paar morsche Äste und Experten, die daraus die Beseitigung rechtfertigten. Es war so mit der Dorflinde in Grießbach (deren Fällen gefeiert wurde!), und auch heute wird den drei Riesen am Anger ähnliches nachgesagt. Doch ich habe sie mir auch angesehen und festgestellt, dass alleine einer der Bäume schwer angeschlagen ist, weil man ihm vor Jahren die Rinde großflächig verletzt hat.

Seit ich denken kann, habe ich mich über die drei Linden gefreut, die einen von Regen kommend begrüßen. Sie sind ein Schmuck des Angers, ja des ganzen Stadtbildes. Solche Kostbarkeiten darf man nicht fällen, ihren Verlust können nicht hundert neue Kramläden aufwiegen!

Im übrigen kann die Baulücke mit ein wenig planerischem Geschick wohl trotzdem geschlossen werden, vielleicht eine Nummer kleiner zwar durch Zurücksetzung der Hausfront und Hofbildung um die Bäume.

Ich glaube, dass es in Zwiesel hohe Zeit ist Inventur zu machen und die letzten Reste von Alt-Zwiesel (einschließlich aller Laubbäume) zu schützen und zu pflegen. Dies alleine schafft auf Dauer auch Arbeitsplätze, denn unser touristisches Kapital sind weder der maßlose Teer noch die anonymen Kaufhallen, noch die über die Stadt zerstreuten Industriegebiete, sondern alleine, was noch an Natur da ist!

 

17.2.93 Demokratie oder Lobbykratie?

Leserbrief an PNP zur Amigoaffaire / nicht abgeschickt

Zuwendungen der Wirtschaft an regierende Politiker schaffen Abhängigkeiten. Wer dies bestreitet, hält die Menschen zum Narren. Dabei sind die Gratisreisen und Gratisautos nur die Spitze des Eisberges. Wie viele Aufsichtsrats- und Vorstandsposten in der Wirtschaft sind mit regierenden Politikern besetzt? So mancher verdient auf diese Weise mehr als durch sein Amt. Ich empfinde diese Verfilzungen unerträglich, denn die Interessen von MBB, Bayernwerk , Grob, BMW usw. sind nicht automatisch die Interessen der Bürger dieses Landes, schon gar nicht die seiner Natur oder die zukünftiger Generationen. Eine demokratische Regierung muss sich alleine dem Volk und dessen Wohl verpflichtet fühlen. Es geht nicht nur darum, dass wir keine "Bananen-Republik" sein wollen. Ich glaube die Lösung der meisten Zukunftsprobleme verlangt als ersten Schritt die Trockenlegung dieses Sumpfes.

 

31.1.93 Umweltverschmutzung durch Zahlenwillkür

Leserbrief an PNP zu den neuen Postleitzahlen/ nicht abgeschickt

An ihren Früchten soll ihr sie erkennen! In der neuesten "Frucht" der Ministerialbürokratie, der neuen Durchnummerierung unseres Landes für postalische Zwecke, spiegelt sich die Geisteshaltung ihrer Väter. Eine solche Maßnahme darf nur durchgeführt werden, wenn es darüber einen breiten Konsens gibt. Glaubt jemand, dass es keine einfachere Lösung gegeben hätte, die gewachsenen politischen Strukturen gerecht geworden wäre, wie den Bundesländern, den Regierungsbezirken usw.? Die das System vereinfacht und für jeden nachvollziehbar gemacht und zugleich die ausufernde Umweltverschmutzung mit mehrstelligen Zahlenfolgen verringert hätte? Ein wirklich großer Coup hätte in einem Aufwasch vielleicht auch gleich die Telefon-Vorwahlnummern mit erfasst u.a. Die jetzige Reform empfinde ich als Willkür. Sie ist undemokratisch und menschenfeindlich, einmal, weil sie alleine von Politbürokraten ausgeheckt wurde, denen Computerfreundlichkeit wichtiger ist als Akzeptanz in der Bevölkerung, denen kurzfristige Rationalisierungserfolge im Postapparat mehr bedeuten, als die unübersehbaren Spätfolgen der ganzen Aktion. Die Aktion ist unerträglich zentralistisch, also anti-föderal, weil sie gewachsene regionale Strukturen ignoriert, und sie ist eine gigantische Umweltverschmutzung, wegen der Berge von Informationsmaterial, die uns den Blödsinn verklickern sollen, wegen der zu Makulatur werdenden Dinge im gesamten Lebensbereich, die alle nun geändert werden müssen, wobei die alten auf dem Müll landen. Wie viel Wälder werden sterben müssen, für das neue Briefpapier, die neuen Werbeschriften, die neuen Stempel, die neuen Adressbücher und, und..? Alleine die Zeit, die man uns stiehlt, um alle unsere schriftlichen und elektronischen Unterlagen auf den neuen Stand zu bringen...(Momos Zeiträuber haben wieder zugeschlagen!) Ist das Ganze vielleicht ein neuer Werbegag der Post, um die Telefoniererei anzukurbeln? Denn wie viele Nachfragen wegen Adressenänderungen wird es bundesweit in den nächsten Jahren deswegen geben? Und dies alles wegen was? Wegen der Integration der neuen Länder? Wegen achthundert gleicher Telefonnummern? Als wenn es da keine anderen Lösungen gegeben hätte! Ist vielleicht Minister Schwarz-Schilling deswegen noch schnell zurückgetreten, weil er für diesen Unfug nicht haftbar gemacht werden will? Nun, irgendjemand wird die Folgen tragen müssen. Doch vermutlich werden es nur die Menschen und die Natur sein.

 

1.1.93 Kanonendonner für die Urlauber

Leserbrief an BB/ nicht abgeschickt / Beispiel für die verschiedenen Entwürfe für einen Leserbrief

(1. Fassung)

Die Beschwörungen zum Erhalt der Regener Kaserne scheinen mir eher kurzsichtig. Wir werden uns entscheiden müssen, was wir zukünftig haben wollen: Einen expandierenden Militärstützpunkt mit einer Erweiterung des Standortübungsplatzes und eine nicht zu übersehende zukünftige Nutzung durch erweitertes übernationales Aufgabenfeld, oder die weitere Entwicklung zu einer Urlaubs- und Erholungsregion. Denn was gibt es Traurigeres für einen Erholungssuchenden, als Kanonendonner, MG-Salven und Panzerschlachten. Regen selber bekommt dabei in den meisten seiner Stadtteile kaum etwas mit, hauptbetroffen sind die Gemeinde Langdorf aber auch Teile von Zwiesel.

Wenn die Chance heute wirklich bestehen sollte, die Kaserne loszuwerden, dann ist das eine Chance, die vielleicht in hundert Jahren nicht mehr wiederkommt. Kurzfristig mag es für die vom Kasernenbetrieb Lebenden wirtschaftlich tragisch sein, doch langfristig wäre es ein Segen. Die Kasernenbauten könnten die bestehende Wohnungsnot lindern und aus dem umfangreichen Areal könnte ein Natur-, Erholungs-, Sport- oder sonst wie genutztes Zentrum entstehen, damit andere, zivile Arbeitsplätze.

2. Fassung

Urlauber sind untreu, wir wissen es von uns selber. Wenn wir eine Weide abgegrast haben, bzw. wenn uns anderswo das Gras grüner erscheint, wechseln wir zu dorthin. Erst recht (um bei dem Bild zu bleiben) wenn die alte Weide von ihrem Kapital einbüßt, was bei uns sind: Natur, Ruhe, Urtümlichkeit, Gemütlichkeit.

Wegen unserer schönen Straßen kommt niemand zu uns, auch nicht wegen unserer Einkaufsmöglichkeiten, denn diese Dinge haben die Leute auch zu Hause in ihren unwirtlichen Städten.

Gerade diejenigen Mitbürger aber, die ihr Lebtag "hinterm Ofen gesessen sind", also höchstens mal zum Einkaufen oder zum Urlaub die Heimat verlassen haben, scheinen mir oftmals die wahren Werte unserer Heimat am wenigsten zu schätzen. Sie wollen alles genauso haben, wie man es anderswo auch hat. Ihre Spur erscheint dem, der nach längerer Zeit wieder heimkehrt, wie eine Schneise der Verwüstung, auf zehn Zerstörungen kommt eine Verbesserung. Doch die eigenen Spuren sind immer nur den anderen sichtbar, es sei denn, man macht eine Kehrtwendung. Ich weiß, dass man für jede Zerstörung hundert Entschuldigungen anführen kann, und irren werden wir, wie Goethe sagte, solange wir streben. Dennoch sollten wir wenigstens immer wieder versuchen in die richtige Richtung zu gehen. Einige Beispiele. Nichts tun, was die Tendenz uns zum Transitland zu machen unterstützt. Aufhören mit dem Straßenneubau, den ständigen Verbreiterungen und Begradigungen, dem blindwütigen Abholzen und dem Nivellieren unserer gewachsenen Besonderheiten. Oder die Forderung nach Vergrößerung des Manövergeländes in Regen! Was gibt es deprimierenderes als der Lärm von Panzerschlachten inmitten eines Erholungsgebietes! Mag sein, dass es viele Regener gar nicht mitbekommen, die angrenzenden Orte können ein trauriges Lied davon singen.

Und schon wird konkretes Begehren auf Erweiterung des Standortübungsplatzes laut. Kurz: In ein Erholungsgebiet passt keine Panzerarmee und Urlauber und Einheimische werden sich diese Zumutung zukünftig immer weniger gefallen lassen. Die gegenwärtigen Überlegungen zur Auflösung der Kaserne sind daher auch wirtschaftlich gesehen kein Unglück, sondern eine einmalige Chance.

3. Fassung

Eine Kaserne ist nichts, auf das man dauerhaft wirtschaftlich bauen könnte, im Gegenteil. Das Kapital des Bayerischen Waldes ist der Erholungswert der wunderschönen Landschaft. Eine Kaserne, bzw. Kanonendonner und MG- Geratter ist ziemlich das Letzte, was erholungsbedürftige Urlauber hier suchen. Wir sprechen aus Erfahrung! In den letzten Jahren haben wir in Regen, Langdorf und bei Zwiesel unseren Urlaub verbracht und sind dabei wiederholt mit dem Gefechtslärm der übenden Panzerbrigade konfrontiert worden, was uns jede Urlaubstimmung geraubt hat. Wir meiden heute deswegen diese reizvollen Orte und wohnen lieber in der Nationalparkregion oder quartieren uns im Böhmerwald ein. Nach unserer Auffassung wäre die Auflösung der Kaserne in Regen für die Urlaubsregion Bayerischer Wald eine Chance, wie sie so schnell nicht mehr kommt. Bleibt die Kaserne, soll das Manövergelände ja sogar noch erweitert werden. Das wäre wohl alles andere als eine Förderung des Fremdenverkehrs. Vergessen Sie nicht: Die Urlaubsmöglichkeiten haben sich durch die Grenzöffnung nach Osten vermehrt, der Konkurrenzdruck wird steigen. Die Gefahr Transitland zu werden, ist für den Bayerischen Wald groß. Die Waldler werden sich entscheiden müssen was sie wollen, entweder den konsequenter Ausbau zur Urlaubsregion mit Erhöhung der Lebensqualität oder Ausbau des Manöverbetriebes, des Transitwegebaus, der weiteren Industrialisierung, der Intensivierung der Landwirtschaft usw. Alles gleichzeitig kann man nicht haben. Wer das nicht begreift, kann leicht alles verlieren."

 

10.10.92 Autogerechtes Zwiesel

Leserbrief an BBZ/ nicht abgeschickt

Es gibt immer noch Leute, die träumen nach wie von einer autogerechten Welt, als wenn es diese jemals geben könnte! Vor allem in meiner Heimatstadt Zwiesel scheinen besonders hartnäckige Fälle dieser Spezies zu leben. Als einer, der zwei Jahrzehnte über den lokalen Tellerrand geguckt hat und vor kurzem erst wieder in die Heimat zurückgekehrt ist, empfinde ich heiligen Zorn über das beschränkte Treiben jener, die in der Zwischenzeit meine nähere Heimat beinah bis zur Unkenntlichkeit verändert haben. 1983 habe ich schon einmal in einem Leserbrief diese Entwicklung beklagt, doch diese ist genauso verlaufen, wie damals befürchtet. Mittlerweile haben sich immer neue Straßen und Industriegebiete wie ein bösartiges Geschwür beinah um den gesamten, früher so wunderschönen Ortsrand ausgebreitet. An den idyllischsten Ecken sind hässliche Fabrikationshallen gewachsen, scheinbar ohne jedes System. Aber es ist eben so: eine Hässlichkeit gebiert immer neue; Beton und Asphalt in der Umgebung schlagen sich immer auch in den Köpfen der Menschen nieder: ein Wechselspiel, an dessen Ende nur Tristesse und Zerstörung stehen können. Wurde in einer Nachbarstadt aus einer Industrieanlage eine wunderbare Idylle geschaffen, so werden in Zwiesel immer noch die wenigen grünen Zimmer der Stadt in Parkplätze, Industriegebiete oder eben Straßen verwandelt. Einerseits möchte man Kneippkurort werden und sein Image als Urlaubsgebiet ausbauen, andererseits will man Industriestandort sein. Diese Ambitionen sind zwar verständlich, aber schließen einander aus. (Übrigens passen Kanonendonner und MG-Salven die aus der Regener Kaserne durch den Landkreis hallen ebenso wenig zur Erholungsatmosphäre, wie rücksichtslose Bauern, die selbst während der Hundstage im August ganze Täler güllebraun einfärbten). Kurz- man muss sich darüber klar werden, was man eigentlich möchte. Doch noch einen Satz zum Auslöser dieses Schreibens, zur Ablehnung der geplanten Straße nach Innenried durch den BUND: Wann will man endlich aufhören mit immer neuen Begradigungen und Verbreiterungen? Wir haben doch immer gesehen, was Straßen für begleitende Zerstörungen mit sich bringen. Ich fände es schade um die Ziegelwiesen, denn ihre Verbauung würde wohl unausweichlich dem Straßenprojekt folgen. Und auch ich finde, man solle sich über die durch den Tunnel verursachte Engstelle nicht nur lamentieren, sondern auch ihre positiven Wirkungen sehen, die man über kurz oder lang auch in die neue Straße einbauen müsste: die geschwindigkeitsreduzierende Wirkung.

 

15.8.92 Notwendige Düngung oder Entsorgung?

Leserbrief an BBZ/ Nicht abgeschickt

Durch das Schönreden eines Missstandes wird dieser nicht beseitigt, jener Leserbrief von Herrn B. zum Thema "Güllen" ist durch die Realität einfach widerlegt. Sogar während der Hundstage in der ersten Augustwoche "entsorgten" einige schwarze Schafe tagelang großflächig Schwemme auf die Wiesen, der Gestank in der Hitze war schier unerträglich! Dies alles geschah ohne Aussicht auf Regen und trotz dauernder Warnung vor hohen Ozon-Werten, die ja durch Luftschadstoffe entstehen. dass daran auch Gülle-Emissionen beteiligt sind, ist zu vermuten. Denn der bestialische Güllegestank vermiest einem nicht nur die Freude am Atmen und erzeugt Unpässlichkeiten der verschiedensten Art, sondern ist auch maßgeblich am Waldsterben beteiligt (niederländische Forscher sprechen von ca. 30%). Die Bauern wirken also an der Zerstörung ihres eigenen Waldes mit! (Nicht zu reden von der Nitratverseuchung unserer Gewässer). Doch wo sind die Politiker die genug Courage besitzen und zugeben, dass die Förderung der Schwemmentmistung ein Irrweg ist, und die großen Güllemengen nur zum Himmel stinkendes Symptom einer verfehlten Landwirtschaftspolitik sind, welche die Industrialisierung der Landwirtschaft fördert und die kleinen Höfe zerstört?

Müssten die Bauern wie früher ihre Tiere mit eigenem Futter ernähren, würde die Mistmenge nicht mal für eine einmalige Düngung aller Flächen im Herbst reichen. Doch heute wird 3 bis 5 Mal Gülle ausgebracht, das Ergebnis von billigen Futterimporten, auch aus der Dritten Welt. Aus diesem Grund stinkt die Sache in mehrfacher Hinsicht. Wer bei den heutigen Güllemengen noch von notwendiger Düngung spricht, macht sich lächerlich, es ist eine barbarische Art der Abfallbeseitigung. Natürlich sind die Bauern mehr Opfer als Täter und wir Verbraucher, die für alles Geld auszugeben bereit sind, nur nicht für gesunde Lebensmittel, müssen uns grad so an der Nase fassen.

Eines sollte aber jedem klar sein: der bestialische Güllegestank hat nichts mit der früher oft beschworenen "gesunden Landluft" zu tun, denn ein Misthaufen hat vergleichsweise ein himmlisches Bukett...

Wenn uns jemand die Suppe vergiftet, kommt er vor den Kadi. Wenn uns jemand unser wichtigstes Lebensmittel - die Atemluft - verdreckt, spricht das Gesetz von "ordnungsgemäßer" Landwirtschaft.

Doch was Wälder umbringt, macht auch Menschen krank! Das ganzjährige Schwemmeausfahren ist ja auch für die Bauern selber eine Zumutung. Ich kenne manchen, dem dadurch die ganze Landwirtschaft verleidet wird.

 

1.7.92 Angst vor Phantasie?

Beispiel für die verschiedenen Fassungen eines Leserbriefes

1.Fassung / nicht abgeschickt

Zu jeder Zeit leben Menschen aller Entwicklungsstufen. So kann ein Bummel durch die Stadt zu einem Abenteuer werden, einer Reise durch die Entwicklungsgeschichte. Einen traurigen Anblick bieten dabei nur diejenigen, die in ihrer Entwicklung frühzeitig stehen geblieben sind, dies aber nicht erkennen und von ihrem Maulwurfshügel herab Reden führen, als hätten sie den Arber erklommen. Diese "Gestandenen" erfreuen sich in unseren Breiten immer noch großer Wertschätzung. Ich rede von den Strukturkonservativen, wie sie sich in ausgeprägter Form etwa bei den Republikanern versammelt haben und die ihren beschränkten Sichtkreis in ihrer Einfalt zum allgemeingültigen Panorama erklären.

dass sie sich derzeit mal wieder über zeitgenössische Malerei ereifern, ist nur Ausdruck ihrer Maulwurfssicht und ihrem tiefen Misstrauen gegenüber allem, was mit Vorstellungskraft zu tun hat. Denn vor dieser müssen sie ja die allergrößte Angst haben. Würde sie zum Allgemeingut werden, würden ihre gestrigen Phrasen schnell durchschaut und wären nur noch Grund zur Erheiterung.

2.Fassung

Zu jeder Zeit leben Menschen aller Entwicklungsstufen. Die alltägliche Begegnung mit ihnen ist für den dafür Offenen ein interessantes Abenteuer, quasi eine Reise durch die Entwicklungsgeschichte, auch durch die eigene. Auch wir selber sind nicht auf allen Gebieten gleich weit entwickelt, bei jedem findet sich manches Neandertal. Doch das ist keine Schande, solange wir uns Aufnahmebereitschaft, zumindest aber Toleranz dem gegenüber bewahren, was wir nicht (vielleicht noch nicht!) verstehen. Tragisch wird die Sache nur, wenn manche Leute ihren beschränkten Sichtkreis in ihrer Einfalt zum allgemeingültigen Panorama erklären.

Dass sich Vertreter der politischen Rechten über zeitgenössische Malerei ereifern, ist nur Ausdruck ihres tiefen Misstrauens gegenüber allem, was mit Vorstellungskraft zu tun hat, denn vor dieser haben sie Angst, wie der Teufel vorm Weihwasser. Denn Phantasie lässt die Menschen hinter die Dinge sehen, akzeptiert keine starren Vorgaben und ist alleine dadurch kein Nährboden für gestrige Phrasen.

3. Fassung

Warum ereifert sich die politische Rechte seit jeher gegen jene Kunst, die sich nicht mit beschönigendem Abbilden begnügt? Die nach der eigenen Form sucht, nach der unverwechselbaren Farbgebung, die die Spiegelungen auf der Netzhaut noch mit den tieferen Eindrücken aus Bauch und Kopf zu ergänzen versucht, weil sie ein Kopieren des Augenscheinlichen für ein anmaßendes und heilloses Unterfangen hält. Warum diese Verehrung des Illusionistischen, des Vordergründigen, des Idealisierenden? Warum dieser Zorn gegen das Phantastische, gegen das Hintergründige, gegen das Offenlegende, das Zusammenhänge aufzeigende, das Widersprüchliche, das Gefühlte, das Abstrahierte, das Improvisierte, das Satirische? Weil es Strukturkonservativen an Vorstellungskraft mangelt? Weil ihnen Hintergründigkeit, Mut zum Offenlegen von Gefühlen und vor allem Selbstironie fehlt? Weil sie ahnen, dass ihren gestrigen Phrasen niemals Menschen auf den Leim gehen, die jene genannten Eigenschaften besitzen?

4. Fassung

Warum ereifert sich die politische Rechte seit jeher gegen jene Kunst, die sich nicht mit beschönigendem Abbilden begnügt? Die nach der eigenen Form sucht, nach der unverwechselbaren Farbgebung, die die Spiegelungen auf der Netzhaut noch mit den tieferen Eindrücken aus Bauch und Kopf zu ergänzen versucht, weil sie ein Kopieren des Augenscheinlichen für ein anmaßendes und heilloses Unterfangen hält. Warum diese Verehrung des Illusionistischen, des Vordergründigen, des Idealisierenden? Warum dieser Zorn gegen das Phantastische, gegen das Hintergründige, gegen das Offenlegende, das Zusammenhänge aufzeigende, das Widersprüchliche, das Gefühlte, das Abstrahierte, das Improvisierte, das Satirische? Weil es Strukturkonservativen an Vorstellungskraft mangelt? Weil ihnen Hintergründigkeit, Mut zum Offenlegen von Gefühlen und vor allem Selbstironie fehlt? Weil sie ahnen, dass ihren gestrigen Phrasen niemals Menschen auf den Leim gehen, die jene genannten Eigenschaften besitzen?

Oder macht ihnen einfach nur das Fremde Angst, so wie ihnen ja auch die Fremden Angst machen? Haben sie nur Angst um die vertrauten Horizonte, die vertrauten Pfründe, die alten Illusionen? Angst um das enge Karo ihres Weltbildes? (welches - nebenbei bemerkt - niemals dasjenige unserer Dichter und Denker war).

 

14.11.91 Sperrmüllerein

Leserbrief an MZ

In einem Bericht zum Thema Sperrmüll gebrauchten Sie in den letzten Tagen wiederholt den Begriff "Sperrmüllhaie" für Leute, die die Haufen nach noch Brauchbarem absuchen. Selten habe ich eine so verfehlte Wortwahl gelesen. Es gibt zwar Miet- und Wohnungshaie, Kredit-, Börsen- und Rüstungshaie usw. und in diesen Fällen mag der Begriff Hai- mit das schärfste Wort, das wir im Deutschen für skrupellose Menschen haben- auch gut gewählt sein (obwohl die echten Haifische sich wohl bedanken würden, wüssten sie, mit welchen gierigen Berufsständen man hier ihren guten Namen verbindet). dass man aber diejenigen Menschen, die aus dem Sperrmüll die noch brauchbaren Teile heraussuchen, um sie wiederzuverwenden, als "Haie" bezeichnet, ist einfach unzulässig, sind es schließlich diese "Sperrmüller", die seit jeher den Müll verringern und unserer Verschwendungsgesellschaft ein wenig gegensteuern. Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge der Sperrmüllaktionen Anfang der siebziger Jahre in Berlin, wo die Sperrmülltage beinahe Volksfestcharakter hatten und ein buntes Suchen und Tauschen waren. Es gab aber auch damals schon Leute, die sich darüber ereiferten, wenn jemand "ihren" Müllhaufen" durchsuchte. Ich habe das dahinterstehende Denken nie verstanden, denn wir freuten uns immer darüber, wenn jemand unsere abgelegten "Schätze" noch gebrauchen konnte und sie wegholte. Sollte es den Kritikern etwa peinlich sein, dass andere sehen könnten, was sich an Krusch bei ihnen so ansammelte? Irgendwo im psychologischen Bereich muss die Abneigung gegen die Müllsammler schon wurzeln. Ich meine, mehr Gelassenheit täte der Sache gut. Statt die Sperrmüller - meist Bastler und Kinder - als Haie zu verunglimpfen- was ja sowieso absolut lachhaft ist- sollte man sie vielmehr bei ihrem sinnvollen Tun ermuntern, denn es gehört ja viel Selbstbewusstsein dazu, die Haufen durchzusehen. (dass die Sperrmüller dabei einigermaßen Ordnung halten sollten, versteht sich von selbst.)

 

2.3.91 Kuwait frei?

Leserbrief an AAZ zum Bericht vom 27.2.91 "nach 41 Kriegstagen ist Kuwait frei"

Kuwait frei? Ich weiß nur, dass Kuwait brennt, dass Hunderttausende Menschen getötet und verstümmelt wurden, dass unschuldigen Menschen einer ganzen Region mutwillig ihre Heimat zerbombt wurde, dass durch die brennenden Ölfelder die erde ihre größte Umweltkatastrophe erleben wird, dass wir alle den giftigen Dreck einatmen werden, dass ein Meer stirbt und späteren Generationen wertvolle Ressourcen vernichtet werden. Und wofür? Für die Freiheit der Kuwaitis wieder unter feudaler Herrschaft leben zu dürfen? Kann sich die Liebe zu einem Land darin zeigen, dass man es vergiftet?

Aber ja, es ging ja um Niederschlagung des Diktators Saddam Hussein (und um die Rechtfertigung und Beschäftigung) eines gigantischen Militärapparates).

Wer wissen will, um was es sonst noch ging, braucht nur danach fragen, wer aus diesem Krieg Vorteile zieht. Wer hat an der Aufrüstung des Irak verdient? Wer an seiner Zerstörung? Wer wird an seinem Wiederaufbau verdienen und wer geht aus dem großen Zerstören gestärkt hervor?

Richtig, Krieg kommt von Kriegenwollen. dass moderner Krieg nichts mit Mut zu tun hat und das Feigste ist, was es gibt, zeigt die Zahl seiner Opfer: Hier hunderttausend, dort knapp zweihundert. Sollte man mit Kanonen auf Spatzen geschossen haben? Die Alliierten werden nicht als Sieger in die Geschichtsbücher eingehen, sondern als Barbaren, die aus niederen Beweggründen die Erde verbrannt haben.

 

18.2.91 Ursachen der Kriegerei

Leserbrief an AAZ (nicht gedruckt worden)

Ausländische Kriegshetzer haben uns Deutschen Feigheit vorgehalten, weil wir uns am Golfkrieg nicht direkt beteiligen. Doch moderner Krieg hat nichts mit Mut zu tun, im Gegenteil, er ist feig und widerlich. Wer nur einen Funken Vorstellungskraft besitzt wusste das auch schon vor den grauenhaften Bildern aus Bagdad. Krieg, diese größte aller menschlichen Anmaßungen, ist das schlimmste was es gibt und durch nicht zu rechtfertigen. Wie verlogen ist es vorzugeben, mit Krieg Menschenrechte verteidigen zu wollen und scheut sich nicht dafür massenhaft unschuldige Menschen zu töten, zu verstümmeln, obdachlos zu machen, ihre Lebensgrundlagen zu zerstören. Alles, was uns normalerweise etwas bedeutet, wird durch Krieg zerstört und mit Füßen getreten. Wer sagt es gäbe gerechte, notwendige und heilige Kriege, der sagt nichts anderes, als dass er Ideologien über den Menschen und die Schöpfung stellt.

Tatsächlich hat Krieg immer mit "kriegen" zu tun, beim Golfkrieg ist es nicht anders. Die Industriestaaten wollen billiges Öl, um weiterhin so verschwenderisch wirtschaften zu können. Dann verdienten sie beim Aufrüsten des Iraks, nun an der Materialschlacht seiner Zerstörung, später wohl wieder am Aufbau. Auch die Nachbarstaaten in Nahost verfolgen handfeste Interessen: sie leben in teilweise willkürlich gezogenen Grenzen mit unterdrückten Volksgruppen zuhauf, werden von Feudalherrn, Diktatoren und nationalistischen Gruppen regiert, benebelt von religiösen Eiferern schielen sie nach Vormachtstellung in der Region und lassen sich gerne durch die alliierte Kriegswalze einen Konkurrenten ausschalten. Man braucht kein Prophet zu sein: Die neuen Saddams stehen schon in den Startlöchern!

Doch schon werden wieder neue Rüstungsgeschäfte von Bonn abgesegnet, neue Kriege ganz legal vorbereitet. Rede mir ja keiner mehr von "neuer friedlicher Weltordnung", denn eine solche wird es erst geben, wenn Waffenhändler, Militärs und ihre politischen Strohmänner von allen zivilisierten Völkern geächtet werden.

 

15.2.91 Krieg kommt von "kriegen- wollen"

Leserbrief an AAZ (Nicht abgedruckt worden).

 

Der Augsburger Bischof predigte Soldaten, der Golfkrieg sei notwendig. Der britische Erzbischof nannte den Golfkrieg einen gerechten Krieg usw. Wodurch unterscheiden sich diese christlichen Geistlichen von islamischen, die mit Saddam Hussein den Golfkrieg als "Heiligen Krieg" bezeichnen? Die ganze Menschheitsgeschichte segneten Priester so immer die Kriegshandlungen ihrer Mächtigen ab und redeten den Soldaten ein, dass Gott an ihrer Seite stehe. Ich frage mich, was diese Priester für ein karikaturhaftes Gottesbild haben müssen. Offenbar denken sie sich Gott nach ihrem eigenen Bilde, genauso kleinkariert, engstirnig, materialistisch. Ich will nur hoffen, dass die Menschen sie heute durchschauen und sich nicht mehr zum Töten und Sterben verführen lassen. Denn Krieg kommt immer von "Kriegen-wollen", auch der gegenwärtige. Seien Sie sicher - neben den Losungen von Saddam und Busch gibt es noch hundert andere Gründe! Wenn ausländische Kriegshetzer uns Deutsche heute als Feiglinge beschimpfen, so ist das im besten Falle Torheit, denn der moderne Krieg ist das Feigste und Erbärmlichste, was es gibt. Der Krieg am Golf wird gegen die Schöpfung geführt, gegen alles was auf dieser Erde lebt. Wir müssen erkennen, dass die ganze Soldaterei nur eine bösartige Krankheit ist, dass Waffen niemals schützen sondern stets nur bedrohen und dass Bomben kein einziges unserer Probleme lösen, im Gegenteil. Darum müssen wir endlich anfangen gegen die wirklichen Bedrohungen aufzurüsten: Gegen den Hungertod, die Zerstörung der Biosphäre, gegen die Krankheit des immerwährenden "Kriegen-wollens", gegen die menschliche Intoleranz. Doch niemals waren meine Zweifel größer als heute, ob uns dafür wirklich noch genügend Zeit bleibt. Wie es aussieht versinkt die Menschheit - wenige Jahre vor dem Jahr 2000 - erst mal wieder in der Barbarei.

 

18.1.90 Rücksichtslose Güllerei

Leserbrief an Mindelheimer Zeitung

 

Dass man bei tiefgefrorenen Boden keine Gülle ausbringen soll, weiß wohl mittlerweile jedes Kind – nur manche Landwirte scheint das wenig zu kümmern! Zwischen Kur- und Gartenstadt (und wahrscheinlich nicht nur da) hat man bei Dauerfrost und Inversion-Wetterlage großflächig Gülle ausgebracht. Der Gestank in den unteren Stockwerken unseres Internates war noch Tage später unerträglich, die Einnahme der Mahlzeiten im Speisesaal wurde zur Zumutung.

Wiederholt habe ich in der Vergangenheit Landwirte eindringlich gebeten, auf die Existenz unserer Mensa ein wenig Rücksicht zu nehmen und doch bitte nur bei Regenwetter und auf keinen Fall in der Mittagszeit zu güllen – mit bescheidenen Erfolg. Und antworte mir nur ja niemand, der bestialische Güllegestank wäre „gesunde Landluft“, denn mir früheren Odel- und Mistdüften hat Gülle wenig zu run. Allgemein wird totgeschwiegen, dass Gülle nicht nur das Grundwasser verseucht, sondern dass das Ammoniak daraus etwa ein Drittel des Waldsterbens verursacht, wie von Fachleuten behauptet wird. Was Bäume umbringt, wird für Menschen wohl auch nicht gerade gesund sein, schließlich ist die Atemluft unser wichtigstes Lebensmittel!

Doch liegt es mir fern die Bauern zum Buhmann zu stempeln – einmal weil es überall schwarze Schafe gibt und zweitens, weil wir alle ständig gegen besseres Wissen die Umwelt schädigen, auch wenn unsere Gedankenlosigkeit nicht gleich so deutlich zum Himmel stinkt. Zudem sind die Bauern bei der Gülleproblematik auch mehr Opfer als Täter, gehen sie doch nur den Irrweg, auf den sie kurzsichtige Agrarpolitiker geführt haben. Doch das Güllethema ist für einen Leserbrief zu komplex, reicht es doch über das importierte Kraftfutter bis zum Hunger in der Dritten Welt.

Zum Schluss einige praktische Vorschläge: Könnte die überschüssige Gülle des Kurortes nicht gesammelt und zur Biogasgewinnung verwendet werden? Wörishofen stünde es als Kurort gut an, hier Pionierarbeit zu leisten, denn wie bisher, geht es auf keinen Fall weiter. Bis dahin die eindringliche Bitte an alle Landwirte: bitte nur an frostfreien Tagen güllen, wenn sich Regenwetter ankündigt. Aber das wissen Sie ja besser als ich…!

 

25.1.90 Leben mit Gasmaske

Entgegnung an die Mindelheimer Zeitung

 

In meinem Leserbrief wegen der Güllerei bei tiefem Frost und Smogwetterlage habe ich auf einen unerträglichen und vermeidbaren Tatbestand hingewiesen und höflich – auch im Namen unserer Schüler – um Rücksichtnahme gebeten. Die Überschrift „Rücksichtslose Güllerei“ wurde übrigens von der Redaktion hinzugefügt.

Nun empfiehlt mir ein Leserbriefschreiber, ich solle mir halt eine Gasmaske kaufen… Zum Schaden folgt also auch noch der Spott.

Doch zu den anderen Entgegnungen:

1.                  Jeder kann es riechen, dass Gülle nicht mit angerottetem Mist oder Odel verglichen werden kann. Mist „duftet“ dagegen vergleichsweise, fördert die Humusbildung, das Bodenleben und wird ungleich weniger ins Grundwasser ausgewaschen.

2.                  Dass Gülledämpfe Wälder töten können, wurde in einem ARD-Film gezeigt. Im Umkreis holländischer Großgülleanlagen sah der Wald aus, wie wir es von den Horrorbildern aus dem Erzgebirge kennen. Holländische Studien belegten, dass die Ammoniakwolken der Gülle maßgeblich am Waldsterben beteiligt sind und noch in Lappland nachgewiesen werden können.

3.                  Die überschüssige Gülle ist die Folge der nicht an die Fläche gebundenen Landwirtschaft, in der ein unerbittlicher Verdrängungswettbewerb herrscht und in dem nur der Bauer überlebt, der mit rationellem Arbeitseinsatz und zugekauften Kraftfutter (oft aus der Dritten Welt) wirtschaftet.

 

Vielleicht sind aber in letzter Instanz wir Verbraucher schuld, weil wir nicht bereit sind für gute Lebensmittel einen etwas höheren Preis zu bezahlen.

 

25.10.89 Selbstmörder

Leserbrief an AAZ zum Thema "Soldaten sind Mörder"

In der gesamten Menschheitsgeschichte waren Soldaten immer Werkzeug der Gewalt. Den unzähligen Opfern dürfte es gleich sein, aus welcher Intention heraus sie getötet wurden, ob aus edlen Verteidigungsmotiven, aus Angst, Gier, Hass oder religiösem oder politischem Wahn. Niemand wird ernstlich bestreiten, dass das Handwerkszeug von Soldaten nur zum Töten taugt. Wer sich nun darüber ereifert, dass jemand Soldaten als potentielle, also als mögliche Mörder bezeichnet, macht sich geradezu lächerlich. Natürlich weiß ich, dass man mit der Aufregung den Soldatenstand schützen will, der den Mächtigen alleine Garantie für ihre Macht, den Kaufleuten Garantie für ihre Märkte und Gewinne ist.

Soldaten sind sicher nicht immer Mörder, denn morden ist töten aus niederen Beweggründen und die meisten Soldaten haben wohl immer nur getötet, weil sie selber überleben wollten. Auch Bundeswehrangehörige, die bis heute noch niemanden getötet haben, darf man nicht als Mörder bezeichnen, aber das hat ja auch niemand gemacht.

Doch solange politische Führer ihr jeweiliges Wirtschaftssystem höher bewerten als das Leben der Völker und die Drohung im Raum steht, im Fall eines Angriffs der Gegenseite mit atomaren Feuer Vergeltung zu üben - was u.U. sogar das Überleben der ganzen Gattung Mensch gefährdet - solange muss man vor der Soldaterei Angst haben. Aber wer ein menschengemachtes System über die Menschen, ja die ganze Schöpfung stellt, muss sowieso verrückt sein, und weil dies so ist, sind undifferenzierte Verurteilungen, wie die, das Soldaten mögliche Mörder sind, wohl eher noch starke Untertreibung. Nun- vielleicht hätte es auch genügt Soldaten als Selbstmörder zu bezeichnen. Aber vielleicht wäre dann doch keine so lehrreiche Diskussion in Gang gekommen. Wenn ich aber höre, dass der Verteidigungsminister die "anständigen" Bürger auffordert, "vor Ort" gegen die Lästerer der Armee vorzugehen, dann ist das ein Aufruf zur Selbstjustiz und der Urheber sollte schleunigst seinen Hut nehmen.

Das einzige Mittel, damit Armeen an Wertschätzung gewinnen wäre, eine Aufrüstung anderer Art, nämlich gegen die wirklichen Bedrohungen dieser Welt: Gegen die Zerstörung der Biosphäre, gegen die Unterdrückung und den Hunger in der 3. Welt. Solange das nicht geschieht, bleiben Armeen nur ein bedrohliches Fossil aus barbarischen Zeiten.

 

20.10.89 Riskante Tiefflugübungen

Offener Brief an Verteidigungsminister Stoltenberg und Leserbrief

Sehr geehrter Herr Stoltenberg!

Heute, gegen 11.30 Uhr, wurde unser Internat von mehreren Militärmaschinen im Tiefstflug überflogen, vermutlich in einer Höhe von unter hundert Metern. Nur Sekunden später kreuzten zwei weitere Maschinen keine 500 Meter nördlich von uns, ebenfalls im Tiefstfflug, die Flugbahn der ersten Maschinen. Nach den schrecklichen Unfällen von Tieffliegern ist der Vorfall eine Rücksichtslosigkeit und eine mutwillige Gefährdung von Leib und Leben.

Ich fühle mich durch diese rücksichtslosen Kriegsspiele aber nicht nur persönlich bedroht, ich möchte auch im Namen der hier lebenden 130 Jugendlichen gegen dieses wahnwitzige Treiben über unseren Köpfen schärfstens protestieren.

Der Kurort Bad Wörishofen liegt ja zudem in keinem Tieffluggebiet, wird aber dennoch laufend überflogen. Vor allem unser Internat, das vorgelagert zwischen zwei Ortsteilen liegt, scheint - wie vor Jahren ein Major bei der Beschwerdestelle in Köln mutmaßte - als Ziel oder Orientierungshilfe für Sichtflüge benützt zu werden. Sollte dies zutreffen, dass eine Schulanlage als Tiefflugziel missbraucht wird, wäre dies eine unglaubliche Gewissenlosigkeit.

Da Sie als Verteidigungsminister für unseren Schutz zuständig sind, möchte ich Sie eindringlich bitten, uns vor diesen Luftrowdies zu beschützen. Im übrigen scheinen mir Verteidigungsübungen, die selbst in Friedenszeiten keine Rücksicht auf die Menschen nehmen, eine ethisch fragwürdige Sache zu sein.

 

27.1.87 Brauche keinen Deckmantel

Leserbrief an Bad Wörishofer Zeitung. Entgegnung auf einen Leserbrief zu meinem vorherigen.

Mein Lob für den gelungenen Ausbau der Fidel-Kreuzer-Straße war ehrlich gemeint. Ich pflege nicht zu loben, was mir nicht gefällt. In einem meiner Lieder habe ich schon vor Jahren von einer derartigen Straße geträumt.

Der Kontrapunkt in meinem Leserbrief, die an unglücklicher Stelle geplante Umgehungsstraße, bewegt mich wirklich seit nunmehr bald zehn Jahren. Damit niemand mehr Mutmaßungen über meine diesbezügliche Motivation anstellen muss, nochmals meine Gründe:

1. Als Bürger Wörishofens fühle ich mich für meinen Lebensraum mit verantwortlich; das "grüne Herz" Wörishofens mit einer Straße zu zerschneiden, wäre ein nicht gutzumachender Fehler.

2. Ich leite ein Internat, das nur 100 Meter von der geplanten Straße entfernt liegt, meine jährlich etwa 700 Schüler wären die Hauptbetroffenen.

Die Straße wurde zu einer Zeit geplant, da gab es weder die Gartenstadt in ihrer derzeitigen Form, noch die Schulen und Internate am östlichen Rand der Kurstadt. In der Planungsphase war die Trasse ja wirklich eine Umgehung, heute ist sie es eben nicht mehr. Den Schlingener, die heute auch zu Wörishofen gehören, würde die Straße überhaupt keine Verkehrsentlastung bringen. Ich meine, dass die Lage einfach neu beurteilt werden muss.

Was mein Hobby als bayerischer Mundartautor und Komponist mit der Sache zu tun hat, habe ich nicht verstanden, offenbar versucht der Schreiber mich in ein schlechtes Licht zu rücken. Der Name "Geiss Haejm" ist mein umgangssprachlicher Rufname und kein "Deckmantel", doch darauf wurde in der MZ schon früher hingewiesen.

 

21.1.87 Vorfahrt für Menschen und Bäume

Leserbrief an die Bad Wörishofer Zeitung

Endlich findet sich Gelegenheit die Stadtväter und Planer uneingeschränkt zu loben: Der Umbau der Fidel Kreuzerstraße ist großartig gelungen!

Wie ich an einem sonnigen Dezembertag in die Straße kam, glaubte ich fast zu träumen: eine Straße, in der Bäume wachsen! Im Kleinen hat sich hier für mich ein alter Traum verwirklicht - eine Straße, für Menschen und Bäume! Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses städtebauliche Meisterstück zum Vorbild der Wohnstraßen der Zukunft werden und Besucher aus Nah und Fern anziehen könnte. Auch die Pflasterarbeiten fügen sich harmonisch in das Gesamtbild und hat - im Gegensatz zum reifengerechten Asphalt - ein menschliches Maß.

Was ich aber nicht begreife ist, dass dieselben Stadtväter immer noch die Grünfläche zwischen Kur- und Gartenstadt dem Straßenbau opfern wollen. Eine Grünfläche, die ja eigentlich mitten in der Stadt liegt und die für einen Kurort unbezahlbar ist. Was könnte man daraus nicht alles machen: einen Park mit Biotopen anlegen, mit eingestreuten Kleingärten, oder, beinahe noch schöner, ein durch Vogelschutzhecken und vereinzelte hohe Laubbäume kleingegliederter extensiv bewirtschafteter bäuerlicher Raum.

Wohlgemerkt, ich habe im vorliegenden fall nichts gegen eine Umgehungsstraße, wenn sie das tut, was sie im Namen vorgibt zu tun, nämlich einen Ort umgehen und nicht zerschneiden. (Obwohl um jeden Quadratmeter schade ist, der zugeteert wird!)

 

20.11.86 Trivialisieren durch Gitarren

Leserbrief an das "Natur"- Magazin zum Interview mit Günther Anders

Ich habe die "Antiqiertheit des Menschen" gelesen und schätze Günther Anders außerordentlich. Seiner pauschalen Geringschätzung von Liedern bei Demonstrationen möchte ich aber doch widersprechen. Auch ich mag kein vorwitziges Kulturprogramm am Bauzaun in Wackersdorf hören, kriege Gänsehaut bei vielem was sich "Kleinkunst" nennt, fluche, wenn mit Liedern Demonstranten unterhalten werden, wenn der Sinn des Zusammenrottens zersungen wird. Und doch gibt es Lieder, die mehr die Hirne und Herzen der Menschen bewegen, als zehn Philosophen in hundert Jahren zusammen. Ich glaube, das Günther Anders da über etwas urteilt, dass er nicht kennen gelernt hat oder dass er als Denker nicht braucht. Doch in aller Regel bringen nicht Politiker und Wissenschaftler junge Leute zum Nachdenken, sondern die Künstler, die nicht nur die Botschaft, sondern auch den passenden Schlüssel für sie haben. Dies als "emotionalen Schwachsinn" zu bezeichnen, ist eine unerhörte Geringschätzung von Gefühlen. Mit dem Spott auf die "drei Akkorde" ist es gerade so. Die genialsten Weisen sind einfach aufgebaut, die Zahl der Akkorde als Maßstab für gute Musik zu nehmen, nenne ich Schwachsinn. Alle gute Volksmusik aller Kulturen ist genial einfach, man denke dabei z. B. an den menschenergreifenden Blues.

 

10.5.86 Für Stopp aller Atomprojekte

Leserbrief an die Augsburger Allgemeine Zeitung

Wenn sich die ukrainische Atomwolke einmal gleichmäßig über den Erdball verteilt und die akute Bedrohung abgeklungen sein sollte, darf nichts mehr sein wie vor der Katastrophe. Anderenfalls wäre die Menschheit wirklich so unbelehrbar, wie von Pessimisten oft beschrieben. Die bisherigen Äußerungen der Atomminister in Ost und West lassen aber wenig Einsicht ahnen.

Als Vater von Kindern, für deren Zukunft ich mit verantwortlich bin, fordere ich den sofortigen Stopp aller zivilen und militärischen Atomprojekte und mittelfristig den Rückzug aus dieser teuflischen Technologie. Wir fühlen uns in unserem Grundrecht nach Artikel 2 des Grundgesetzes in unserem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit bedroht. (Und ich kenne niemanden, der dies anders sieht!)

Es gibt tausend Gründe gegen diesen Wahnsinn. Einer davon genügt aber: Es ist durch nichts zu rechtfertigen, nachfolgenden Generationen ein Tausende von Jahren strahlendes Erbe zu hinterlassen, nur um günstigstenfalls noch wenige Jahrzehnte so verschwenderisch weiter wursteln zu können wie heute. In Artikel 20 des Grundgesetzes heißt es, die Staatsgewalt wird vom Volk u.a. durch Abstimmungen ausgeübt. Eine Volksabstimmung über die Atomkraft ist längst überfällig. Alle wissen wie diese ausgehen würde, aus diesem Grunde haben die Regierenden daran auch kein Interesse...

Da von Deutschland der atomare Irrweg seinen Ausgang nahm, sollten wir mit als erste ein deutliches Umkehrsignal geben.

 

19.3.86 Unheilige Allianz der "Progressiven"

Leserbrief an MZ (nicht abgeschickt)

Wenn es um den sogenannten "Fortschritt" geht, verstehen sich rechte und linke Politiker (weltweit) vorzüglich. Sie bauen Atommeiler oder eine neues Parkhaus - immer aus Gründen des Umweltschutzes. Die Fällaktion der Lindenallee wird von SPD-Stadtrat Ibel damit gerechtfertigt, dass durch das Parkhaus andere Stadtbäume weiterleben können. Das heißt, mit Naturzerstörung soll Natur geschützt werden... Das verstehe wer will, ich nicht. Es wird in Wörishofen weitergehen wie bisher, immer wieder werden alte Bäume einem Bauprojekt im Wege stehen und immer wieder werden sich gute Gründe für ihre Fällung finden lassen sein.

 

8.3.86 Kein Respekt vor alten Bäumen

Leserbrief an Bad Wörishofer Zeitung/ MZ

Dieser Tage hat man beim Bahnhof 14 alte Laubbäume gefällt. Bäume, die viele Jahrzehnte gebraucht haben, bis zu dieser stattlichen Allee herangewachsen waren. Die Verantwortlichen sind sich doch hoffentlich im Klaren darüber, dass derartige Bäume in der Innenstadt eine unbezahlbare und nicht zu ersetzende Kostbarkeit darstellen, an denen Wörishofen nicht gerade reich ist.

Wer vor einigen Jahren das Trauerspiel um die neu gepflanzten Bäume an der Zugspitzstraße verfolgt hat, von denen keiner am Leben blieb, weiß, dass Bäume wenig Chancen haben erwachsen zu werden.

Es ist schon zum Verzweifeln! Selbst in einem Kurort, wo Bäume neben allen anderen Qualitäten, allein durch ihre Schönheit direkten kommerziellen Wert haben, sind sie immer im Weg. Hier stören alte Bäume, in der Kreisstadt stören die Saatkrähen...

Bei den alten Germanen waren übrigens beide heilig. Unsere neuen Götter sehen anders aus: sie haben Stoßstangen und Sitzkomfort...!

 

15.2.86 Bauerntag der Grünen in Vilshofen

Leserbrief an Augsburger Allgemeine Zeitung

In der AAZ vom 13.2 hieß es dazu nur: "allerdings verloren sich im Nieselregen bei 10 Grad unter Null gerade 200 Teilnehmer auf dem Kirchplatz.."

dass es bei grimmigen Frost keinen ´Nieselregen geben kann und auf dem erwähnten Kirchplatz nicht viel mehr Besucher Platz gefunden hätten, sind zwar Falschmeldungen, wären aber noch keinen Leserbrief wert. Doch zu unterschlagen, dass die Kundgebung auf dem Kirchplatz nur der Auftakt des Bauerntages war, ist schon ein dicker Hund. An die Kundgebung, zu der trotz widrigsten Umständen viele Landwirte gekommen waren, schlossen sich ein denkwürdiger Gottesdienst und am Nachmittag total überfüllte Vorträge an. Da hielten Landwirte Kurse zum Thema "Biologischer Landbau", "Existenzsicherungsprogramme für kleine Betriebe", "Genossenschafts-Gründungen", "Direktvermarktung" sowie die total überlaufenen Vorträge von Barbara Rütting über "Vollwertkost und gesunde Ernährung".

Abends endete der Bauerntag durch einen kulturellen Teil und einer Rede von Antje Vollmer. Über den Tag verteilt hatten wohl an die 2000 Besucher an den verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen. Die am Aschermittwoch übliche Phrasendrescherei wurde gänzlich von sachlicher Information verdrängt, eine Seltenheit im politischen Raum, die nicht unerwähnt bleiben darf.

Deswegen ist die Berichterstattung in den Medien darüber ein Skandal. Eine Redakteurin des BR antwortete auf meine Frage nach dem Zeitpunkt ihrer Sendung verlegen, es gäbe in ihrem Sender dafür keinen Platz, die Aufnahamen würden von anderen Sendern gewünscht. Auch das ARD-Fernsehteam, das den ganzen Tag drehte, durfte im "Bericht aus Bonn" nur wenige nichtssagende Bilder senden. Sollte dies alles Zufall sein? Oder sind die Grünen für die Medien nur dann interessant, wenn es von ihnen Negatives zu berichten gibt?

 

21.4.84 Persilschein für Weiße-Kragen-Kriminalität

Leserbrief an die Augsburger Allgemeine Zeitung

Das hält man doch im Kopf nicht aus! Die Entscheidung des Bundesfinanzhofes betrieblich und beruflich verursachte Geldstrafen incl. Gerichts und Anwaltskosten steuerlich absetzbar machen zu wollen, klingt wie ein Faschingsscherz. Kein Kabarettist getraute sich derartiges auszudenken!

Die nicht bezifferbaren Folgekosten der Naturzerstörung und der Wirtschaftskriminalität hatte die Allgemeinheit schon immer zu tragen. Für Umweltsünder war es schon immer billiger milde Strafgelder zu bezahlen statt z. B. Filteranlagen einzubauen. Doch nun sollen uns auch noch die Strafgelder aufgebrummt werden!

Falls dieser Persilschein des Finanzhofes Realität werden sollte, sind alle weiteren Umweltgesetze nur noch Makulatur.

 

29.11.83 Kopf aus dem Sand

Leserbrief an die Mindelheimer Zeitung zur Stadtratsdiskussion über das Waldsterben

Nach jahrelangen Warnungen der Fachleute haben seit knapp einem Jahr auch die Vertreter der großen Parteien von der Existenz des Waldsterbens Kenntnis genommen. Einige Herren der NPD trauen sich aber auch heute noch verniedlichende Sprüche darüber zu machen, so zu lesen in der MZ vom 24.11.83.

Wer heute diese Vorgänge mit flapsigem Parteiengezänk behandelt, hat offensichtlich noch nicht begriffen, was da vor sich geht! Im letzten Jahr sind die Schäden in Bayern von 8 auf fast 50 Prozent gestiegen!

Wer dann abwiegelt, es habe bereits vor Christus Waldsterben gegeben, hat daraus aber nichts gelernt. Rund ums Mittelmeer sind einmal dichte Wälder gewachsen, bis sie der Mensch gedankenlos rodete. Heute gibt es dort Wüste und verkarstete Flächen. Soll es bei uns auch so werden?

Wer glaubt, wir könnten auch ohne Bäume weiterleben, irrt. Mit dem Wald sinkt der Grundwasserspiegel noch weiter, der Boden wird ausgewaschen und abgetragen, Klimaveränderungen sind möglich. Bereits heute kommt es nach Regenfällen immer öfter zu Überschwemmungen, weil die Wälder ihre "Schwammfunktion" immer weniger erfüllen können.

Auf den abgestorbenen Höhen des Erzgebirges versucht man seit Jahren wieder aufzuforsten - ohne Erfolg. Erst in diesem Sommer habe ich erschüttert die großflächig absterbenden Bergwälder meiner ostbayerischen Heimat gesehen. Wenn ich dann derartiges Geschwätz in der Zeitung lese, packt mich heiliger Zorn. Doch dieser hat sein Gutes, gibt er einem doch auch die Kraft zu kämpfen!

Zorn packt mich auch, wenn, wie gesehen, irgendwo im Landkreis für eine Straßenverbreiterung alte Alleebäume abgeholzt werden, geopfert dem "unentbehrlichen Instrument der Freiheit", wie ein bekannter Politiker kürzlich so geistreich formulierte.

Wenn wir nicht bald erkennen, dass wir ein Teil der Natur sind und nicht gegen sie leben können, wird sich die Natur bald unserer Gattung entledigen. Wie wir wissen, hat sie das sogar bei den Sauriern geschafft...!

 

5.11.83 „Das Automobil ist ein unentbehrliches Instrument der Freiheit!"

Leserbrief an die Augsburger Allgemeine Zeitung zur Aussage von Strauß

Da hat er wieder einmal bewiesen, welch Geistes Kind er ist! Er sagte nicht "unserer Freiheit", sondern "der Freiheit". Wer behauptet, Freiheit gäbe es nicht ohne Autos, ist entweder ein Narr oder ein Agent der Autoindustrie.

Strauß, der leidenschaftliche Flieger müsste es eigentlich wissen, dass es auf den Straßen längst keine Freiheit mehr gibt, zu viele quälen sich da mit ihren Blechkarossen durch den Berufs-, Wochenend- und Urlaubsverkehr.

Hätte Strauß "unserer Freiheit" gesagt, würde ich zustimmen. Denn "unsere Freiheit" braucht offensichtlich diesen täglichen Wahnsinn, denn sie hat die gewachsenen Sozialstrukturen weitgehend zerstört, so dass alle ständig von A nach B hetzen müssen, dass die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Erholen zertrennt wurden.

Was dieses verrückte System aber mit wirklicher Freiheit zu tun haben soll, soll mir mal einer erklären! Als Pendler empfinde ich diese Sprüche als Verhöhnung.

 

2.8.83 Angst um die alte Heimat

Leserbrief an BBZ

Es gibt Vorgänge, die auch einen Barden zwingen, die Versform gegen die klarere Prosa zu vertauschen. Dieser Tage bin ich bestürzt vor der Schneise gestanden, die derzeit Bagger in das Tal des Kleinen Regens fressen.

Nun haben sie also doch begonnen, diese unselige, sieben Kilometer lange Straße zu bauen, die den weitgehend unberührten süd- und südöstlichen Zwieseler Ortsrand bis zur Unkenntlichkeit verändern wird. Denn eines ist doch hoffentlich klar: die Straße wird im Gefolge nicht nur Lärm und Abgase bringen, sondern langfristig einen Rattenschwanz anderer Baumaßnahmen. Vielleicht muss man erst einige Jahre in der Fremde wohnen, um zu begreifen, was dieses unerhört reizvolle Zwieseler Tal mit seiner stellenweise noch bis zur Haustür reichenden Natur wert ist. Das ist unser Reichtum! Was uns Pendler stets wieder nach hause treibt und die erholungsbedürftigen Großstädter zu uns reisen lässt, ist nicht der maßlos gewachsene Asphalt in unserer Stadt. Was helfen uns Straßen, die letztlich das zerstören, was sie erschließen wollen? Es gibt doch so viele abschreckende Beispiele in den Fremdenverkehrsgebieten des Alpenraumes. Müssen wir tatsächlich deren Fehler nachmachen?

Unser "Woid" ist eben nur dann "autogerecht" hinzukriegen, wenn seine Substanz auf der Strecke bleibt. Lange habe ich geglaubt, die "Umgehungsstraße" sei zur Entlastung des Stadtplatzes halt notwendig. Heute bin ich sicher, dass unser Verkehrsproblem damit nur "umgangen" wird. Warum haben sich wohl viele unserer Geschäftsleute mit dem ehemals heftig bekämpften Straßenbau abgefunden? Etwa weil sie auf einen leeren Stadtplatz hoffen? Man braucht kein Prophet sein um zu erkennen, dass der Urlauberstrom auch in Zukunft zur Urlaubszeit die Innenstadt weiter verstopfen wird, schließlich sind wir das Einkaufs- und Freizeitzentrum in der ganzen Gegend. Oder glaubt jemand im Ernst, dass z. B. die Camper ihre Wohnwagen sieben Kilometer spazieren fahren werden, wenn´s durch die Stadt nur zwei Kilometer sind?

Was bringt das alles letztlich uns Zwieselern? Fortschritt? Wohin, muss man da wohl fragen. Wenn wir so weiterhausen (wie man hört sind noch die abenteuerlichsten Projekte zur "Modernisierung" Alt-Zwiesels im Busch)´, werden uns unsere Kinder einmal verfluchen für unsere Gleichgültigkeit. Wenn sich bei ihnen überhaupt noch ein Heimatgefühl entwickelt kann, denn mit jeder Begradigung, Verbreiterung, Asphaltierung wird Zwiesel ein Stück uniformer, austauschbarer...

Was habe ich gehofft, dass den Straßenbauern das Geld ausgeht! Mit mir (wie eine Unterschriftensammlung einmal ergeben hat) Tausende von Zwieseler Mitbürgern. Aber so einfach scheint sich dieses Problem nicht zu lösen, wir alle sind aufgerufen, unseren Stadtvätern Zivilcourage abzuverlangen. Wer A gesagt hat, muss nicht immer auch B sagen! Was gestern richtig erschien, muss noch lange nicht auch in Zukunft richtig sein! Wer meint, dass uns die Straße nichts kostet irrt - sie kostet uns vielleicht unsere Heimat.

Ich bitte alle Zwieseler, einen der nächsten Sonntagsausflüge nicht irgendwo in der Ferne zu verbringen, sondern einmal die geplante Trasse abzuwandern. Vielleicht erkennen sie dann, dass es bei uns (noch) sehr schön ist. Man braucht heute nicht mehr viel Vorstellungskraft, die angefangene Schneise im Kopf weiterzugraben - durch den Flanitzer Woid, übers Lichtenthaler Bergal, um den Klotzer herum. Es wäre zu schön, wenn die heute entstehende Brücke einmal als Denkmal von einer Zeit künden würde, in der die Zwieseler die Nase voll hatten von diesem geteerten Fortschritt...!

 

15.7.80 Dank für Sand im Getriebe

Leserbrief an MZ

Nach meinem ersten Leserbrief vor zwei Jahren, in welchem ich mich im Hinblick auf unser Internat besorgt über den geplanten Bau der Ortsumgehung geäußert habe, möchte ich mir heute abermals einige Anmerkungen erlauben. Zuallererst möchte ich mich im Namen unser jährlich ca. 500 jugendlichen Heimschüler bei den bäuerlichen Landeigentümern sowie beim Bauernverband dafür bedanken, dass ihr geschlossener Widerstand den notwendigen Sand ins Getriebe der Straßenbauer brachte. Ebenfalls Dank an die Bürger und Stadtväter, die zumindest eine Tieferlegung der Trasse erkämpft haben.

Dennoch bleiben wir durch unsere vorgeschobene Lage die Hauptbetroffenen. Wenn seinerzeit Stadtrat Schneider in seinem Antwortleserbrief auch unüberhörbar zynisch gemeint hat, Jugendliche könnten Verkehrslärm quasi als Abhärtungsfaktor auffassen, so war das sicher nur Rhetorik. Im Gesetz für Jugendwohlfahrt vom 20.6.66 § 78 wird in den entsprechenden Richtlinien zu diesem Thema aber, Gott sei Dank, eine klare Aussage gemacht: "Heime dürfen nicht an verkehrsreichen Straßen liegen".

Immer wieder wird uns von kompetenten Besuchern bestätigt, dass die bauliche Ausstattung und Lage unsere Schülerheims vorbildhaft sei. Beim Hinweis auf die geplante Umgehungsstraße schütteln dann immer alle ungläubig den Kopf. Es leuchtet einfach niemandem ein, dass ein öffentlicher Bau durch eine andere öffentliche Baumaßnahme dermaßen wertgemindert werden dürfe. Auch der Begriff "Schildbürgerstreich" ist schon des öfteren gefallen.

 

26.6.78 Umgehungsstraße

Leserbrief an MZ

Bedingt durch meine Funktion als Internatsleiter habe ich die Pflicht der allgemeinen Debatte über die Trassenführung der geplanten Ortsumgehung einige, für unser Internat sehr entscheidende Aspekte hinzuzufügen.

Wie ich der MZ vom 7.6. entnahm, soll die eine der aufgeführten Strecken 108 Meter östlich an der Berufsschule vorbeiführen. In vorderster Front liegt unser Schülerheim, in dem für 70 Heimschüler und die Bediensteten des Hauses die Schlafräume nach Osten hin ausgerichtet sind. Mit gutem Grund haben die Planer diese räumliche Aufteilung gewählt und den Schlaftrakt in die ruhigste Zone gelegt.

Naheliegend, dass durch die Realisierung der angeführten Trasse die Wohnqualität des Schülerheims entscheidend gemindert würde. Selbst kostspielige bauseitige Veränderungen, wie eine immerhin mögliche schalldichte Verriegelung der Fenster und der dadurch zwingend notwendige Einbau einer Klimaanlage würden, falls sie überhaupt erfolgen würden, die derzeitige Wohnqualität existenziell verändern.

Wie die jüngsten Erfahrungen an heißen Tagen gezeigt haben, staut sich auch bei tagsüber abgedunkelten Fenstern, bedingt durch den Sonnenkollektoreffekt der großen Glasflächen, die Hitze dermaßen in den Schlafräumen, dass nachts nur bei weit geöffneten Fenstern an Schlafen gedacht werden kann.

Die zu erwartende Lärmbelästigung von der Umgehungsstraße her, würde mit Sicherheit die Grenzen des Erträglichen weit überschreiten. Von gesundheitlichen Störungen der Schüler einmal abgesehen, hätte der Verkehrslärm auch störende Auswirkungen auf die Lernsituation der Schüler, die in ihren Schlafräumen zugleich auch ihre Studierzeit ableisten.

Pädagogische Probleme, wie Rechtfertigung der Zimmerverteilung, der mit einem Male unterschiedlichen Wohnwert aufweisenden Schlafräume, wird mit Sicherheit disziplinäre Konflikte geradezu entfachen. Dazu gehört auch die Durchsetzung der in der Heimordnung festgelegten Hausruhe ("Da kommt’s auf unseren Lärm auch nicht mehr an!")

Des weiteren möchte ich zu bedenken geben, dass unser Sportplatz nur durch eine relativ hohe Umzäunung bespielbar bleiben könnte, denn von unserem östlichen Fußballtor führt die Straße nur zirka zehn Meter vorbei. Der hohe Zaun wiederum wird wegen des freizuhaltenden Überholsichtswinkels evtl. gar nicht erstellt werden dürfen.

Abschließend möchte ich aber versichern, dass ich die Notwendigkeit einer Ortsumgehung durchaus einsehe. Da unser Schülerheim durch die Straße wohl am meisten betroffen wäre, muss ich dennoch gegen die bekannte Trassenführung protestieren. Auch ich finde es sehr schade, dass die andere mögliche Trasse zwischen der Gartenstadt und Stockheim gute Äcker zerschneidet und auch um vier Hektar mehr Land "fressen" würde. Aber der Schutz von heranwachsenden Menschen vor einem Hauptübel unserer Zeit, dem immer weiter anwachsenden, aggressiv machenden Lärm, scheint mir doch Vorrang zu haben. Die Möglichkeit durch einen entsprechenden Geländeeinschnitt auf Höhe des Schülerheims allzu große Lärmbelästigung zu vermeiden, wäre die andere brauchbare Lösung.

Wenn ich als Neubürger Bad Wörishofens die Hintergründe der vorausgegangenen Planungen auch nicht kenne, so scheint mir die Vorsätzlichkeit, mit der das eine öffentlich finanzierte Straßenprojekt unser eben erst fertiggestelltes, wiederum mit Steuergelder Schulprojekt wertmindert, geradezu grotesk.