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19. 02.16 Wer einmal "an der Wahrheit Blut geleckt“...

Kanzleramt will Aufklärung über mögliche russische Medienkampagne

Ich lese zum Frühstück immer noch die Zeitung unserer Region und
beinah jeden Tag schwillt mir der Hals bei der hanebüchenen
Propaganda, die man uns vorsetzt. Heute werden etwa die
scheinheiligen Lügen Erdogans ausgebreitet, keine Silbe über die
Verurteilung der Türkei durch den Weltsicherheitsrat genau am Tag des Anschlags, was eine kurdische Urheberschaft doch ziemlich
unwahrscheinlich macht. Die minutenschnelle Schuldzuweisung, wie
schon beim Anschlag in Istambul, spricht ebenfalls Bände. Und die Mär
von einem Fingerabdruck des Täters erinnert an die
gefundenen Täterausweise beim WTC oder in Paris. 

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Und nun will man rauskriegen, ob uns die Russen mit ihren Medien
propagandistisch unterwandern wollen, das ist kein Witz mehr, sondern
eine Beleidgung des Verstandes. Klar, stellen staatliche russische
Medien ihre Weltsicht dar und sie freuen sich gewiss, wenn ein so
renommierter Politiker wie Willy Wimmer, die deutsche Regierung mit
großer Sachkenntnis kritisiert. Die eigentliche Schande ist aber,
dass Wimmer das in einem russischen Medium machen muss, weil in
unseren zwangsfinanzierten Staatsmedien echte Kritik nicht zugelassen
wird. Schon immer mußte man dort die Goldnuggets mühsam suchen und
wurde selten vor Mitternacht fündig. Doch es gab noch kritische
Sendungen, die für jeden kritsichen Bürger beinah Pflicht waren.
Heute, wenn ich sie gelegentlich ansehe, dann frage ich mich schon,
waren wir früher so uninformiert und doof oder sind die Sendungen
heute so schlecht geworden? 

Frau Kanzlerin, wollen Sie uns irgendwann verbieten, uns aus vielen
Quellen zu informieren? Auch ich schaue immer wieder, was etwa
Sputnik oder RT zu einem Thema berichten und lege es auf die Waage zu
den anderen Infos, die ich bereits aus den verschiedensten
Onlinemedien gesammelt habe. Das Problem ist nur, wer hat soviel
Zeit? Natürlich nur Rentner und hier wohl auch nur wenige, die
irgendwann „an der Wahrheit Blut geleckt haben“ und ohne ausgewogene
Information nicht leben mögen. Das mögliche Zeitfenster für
Berufstätige ist, erst recht wenn sie eine Familie haben, unendlich
kleiner. Sie  müssen letztlich glauben, was man ihnen vom Mainstream
ins Hirn bläst. Vielfach wollen sie das auch alles gar nicht so genau
wissen, denn sie haben genug um die Ohren und wollen einfach nur ein
wenig entspannen, vielleicht befürchten sie auch, dass ihnen das
vertraute steinerne Fundament, auf dem sie ihr Leben bauen, zu Sand
zerfällt und alles auf einem ungeheueren Sumpf steht.