29.11.07 "Schuß in den Ofen?"

Anmerkungen zu den Berichten über den beabsichtigten Filterzwang für Herde und die Forderung des TÜVs nach jährlichen Hauptuntersuchungen für ältere Autos.

Umweltschutz ist heute immer mit Kaufen verbunden. Um den Autoabsatz anzukurbeln werden älterere Autos mit immer neuen Steuern belastet, nun will sie auch der TÜV noch zusätzlich abkassieren, natürlich immer nur aus Gründen des "Umweltschutzes" und der "Sicherheit". Söder wollte vor einiger Zeit ab 2020 sogar alle Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten, das heißt, zig Millionen von Autos durch neue ersetzen. Der Energie- und Ressourcenverbrauch kommt bei dieser offensichtlichen Lobbyarbeit nicht vor, ebensowenig der entstehende Abfall. Fachleute haben für die Herstellung eines Auto etwa 25 Tonnen Abfall errechnet, das entspricht etwa dem Hausmüll eines ganzen Lebens.

Nun sollen auch die Ofenheizer abkassiert werden, denn den Schornsteinfegern stinkt es schon lange, dass sie zwar saubere Gasheizungen jedes Jahr messen dürfen, der neue Trend zum Kaminfeuer sich aber noch nicht angemessen in ihrem Geldbeutel bemerkbar macht. Und wie bei Dieselautos werden auch bei Öfen tolle Filter versprochen. Das gibt neue Umsätze, so wie seinerzeit durch die Einführung der Katalysatoren. Die kleinen sparsamen Autos wurden damit ausgerottet und der Trend zu stärkeren Motoren beschleunigt. Dass Kats ihre Reinigungswirkung aber erst nach etwa dreißig Kilometern erbringen und die meisten Fahrten im Kurzstreckenbereich liegen, hat die Politik nicht interessiert.

Aber haben nicht technische Neuerungen die Luft- und Gewässerverschmutzung in Deutschland seit der Vereinigung so beachtlich gesenkt? Nun, viel von diesem Erfolg geht wohl auf das Konto der Umstellung von Kohle und Öl auf Erdgas, den Löwenanteil bringt aber die Verlagerung von "schmutziger Produktion" in Billiglohnländer.

Dieses ernüchternde Resümee heißt aber keinesfalls nicht nach umweltfreundlichen Techniken zu streben. Bei den meisten Gerätschaften ist es aber ökologisch sinnvoll, sie solange es geht zu nutzen, bei Neuanschaffungen aber dann sparsamere und saubere Geräte zu kaufen.