Zum Bericht vom 23.2.07 im Bayerwaldboten Zwiesel, dass das BRK ein zweites Notarztfahrzeug auf eigene Rechnung gekauft hat und die Notärzte dessen Betriebskosten selber tragen

23.2.07 Selbstlose Ärzte, selbstloses BRK?

Nun kauft der Rettungsdienst "selbst" ein weiteres Notarztfahrzeug und die Notärzte übernehmen die Betriebskosten des Wagens, obwohl sie nur die "übliche Pauschale" vergütet bekommen... Dass diese aber nicht von Pappe ist, merken Privatversicherte, wenn die Rechnungen von so einem Rettungseinsatz ins Haus flattern. Der Rettungsdienst bekommt pauschal 525 Æ, auch wenn sie den Patienten nur wenige Kilometer transportieren. Dazu kommt die Rechnung für den Notarzt, über 300 Æ für einen kurzen Einsatz. Wenn ich die Kosten in mir bekannten Fällen mit den 1700 Einsätzen im Jahr hochrechne, komme ich etwa auf 1,5 Millionen Euro. Da kann man schon ein wenig "selbstlos" sein. Natürlich ist das alles nur "zum Nutzen der Patienten", wie es heißt, das gilt natürlich auch für das seit 1995 praktizierte "Rendezvouz-Prinzip", bei dem der Notarzt selber fährt ,um gleich nach der Notbehandlung schnell wieder anderen Kranken zur Verfügung zu stehen. Nun soll durch das weitere Fahrzeug die Einsatzbereischaft weiter gesteigert werden. Natürlich ist dies bei gleichzeitigen Notfällen nicht von der Hand zu weisen, doch wie oft kommen solche vor, bei durchschnittlich 4,6 Einsätzen pro Tag? Geht es nicht vielmehr darum, die Effizienz für die Notärzte zu erhöhen, also dass sie möglichst schnell wieder in der Klinik oder der eigenen Praxis arbeiten und verdienen können? Dass das neue Einsatzfahrzeug letztlich doch wieder von den Kassen bzw. den Versicherten bezahlt wird, liegt auf der Hand. Zudem werden die Aufwendungen dafür zweifellos auch noch beim Finanzamt abgesetzt.