6.10.06 Leserbrief an die PNP zu dem heutigen Artikel "Donauausbau"

Die Donau darf nicht weiter zerstört werden!

Schon in vielen Leserbriefen wurden überzeugende ökologische und wirtschaftliche Gründe gegen die weitere Kanalisierung der Donau genannt, die Lobbyisten der Schifffart und der Staustufenbauer- und betreiber beharren aber stur auf ihren Ausbauplänen. Für mich ist die freifließende Donau einer der wertvollsten Schätze unserer bayerischen Heimat. Als einer, der die Donau seit Jahrzehnten immer wieder mit dem Kajak befahren hat, weiß ich aus eigener Anschauung, was etwa zwischen Regensburg und Straubing, Vilshofen und Passau unwiederbringlich zerstört worden ist. Die Verwirtschaftung Bayerns hat ein unerträgliches Maß erreicht, und doch scheint es der Wirtschaft niemals genug zu sein! Unser Land ist im Fortschrittsrausch und der Geldgier der letzten Jahrzehnte zubetoniert und zerschnitten worden, man sehe sich nur einmal an, was seit Jahren mit den fruchtbarsten Flächen in Donau- und Isartal passiert! Die Oberbayern ließen das mit ihrer Heimat niemals machen, ihre Gewässer sind ihnen zu Goldeseln geworden! Aber auch anderswo sind Flußschleifen geschätzte touristische Sehenswürdigkeit, etwa die Schlögener Schlinge in Österreich oder die Saarschleife bei Saarlois. Und was macht man bei uns in Niederbayern? Was hat man man den wunderbaren Donauschleiufen in Straubing gemacht? Was will man mit der Mülhamer Schleife machen? Durchstechen - und so unwiderbringlich unsere Naturschönheiten zerstören...

Wer sehen will, wie schön es heute noch an der Donau zwischen Deggendorf und Vilshofen ist, der kann sich die Fotoserie von malerischen Ansichten an der noch freifließenden Donau auf meiner Website (www.hgeiss.de) ansehen. Vielleicht können Bilder besser als Worte verdeutlichen, was wir bei einem Ausbau verlieren würden.


Fotoserie dazu

Es wurden vor allem naturnahe Ansichten der freifließenden Donau in die Fotoserie aufgenommen, es gäbe natürlich auch genug andere, denn auch der betreffende Abschnitt der Donau ist stellenweise schlimm zugerichtet. Aber immerhin findet man über weite Strecken den so oft besungenen "Donaustrand" auf einer Flußseite, die andere ist mit Bruchsteinen befestigt, ein Anlegen oder gar Baden kaum möglich. Ein Stück nach Vilshofen sind dann aber beide Ufer verbaut und die Donau ist dort der Kanal, wie er auch zwischen Straubing und Vilshofen entstehen wird, auch wenn die Befürworter vorerst die Salamitaktik gewählt haben und nur von einer einzigen Staustufe sprechen, was aber nur der Anfang vom Ende der freifließenden Donau in Bayern sein wird. Vor den bestehenden Staustufen hat der Fluß aufgehört ein "Fluß" zu sein, denn er fließt nicht mehr, weil der Rückstau der Staustufen schon 15 Kilometer flußaufwärts zu spüren ist.