Ohne
Zweifel ist Gärtnern ein ständiger Kampf für die Kulturpflanzen gegen die
Wildgräser um den begehrten Platz in der Sonne. Als Gärtner legt man die Erde
bloß, beraubt sie ihres natürlichen Kleides, um seine Kulturpflanzen großziehen
zu können. Dies ist ein mühseliges Unterfangen, denn die Wildgräser sind dem
jeweiligen Standort in jedem Fall besser angepaßt. Wer jemals ein Stück Wiese
in einen Gemüsegarten umgewandelt hat, weiß, in welch kurzem Zeitraum die
Wiesenpflanzen die Wunde wieder schließen können. Wer nicht alle paar Tage
seine Beete ausgrast bzw. die Erde um seine Kulturen lockert, so daß die
Wildgräser permanent in ihrer Entwicklung gestört werden, wird sein Gemüse bald
nicht mehr finden.
Für
arme Gärtner wie mich, die aus beruflichen Gründen nur in den Ferien den
„Kampf“ mit den Wildgräsern aufnehmen
kann, ist garteln nur mit Mulchen möglich.
Bei
dieser Technik wird der Garten ständig mit einer Schicht aus gemähtem Gras
bedeckt, gut zwanzig Zentimeter dick, damit die wildpflanzen diese nur schwer
durchstoßen können und darunter eingehen. Ein weiterer Vorteil ist, daß dadurch
auch viel weniger gegossen werden muß, den die Bodenbedeckung reduziert die
Verdunstung beträchtlich. Zudem ist der Mulch Nahrung für das Bodenleben uns in
der Folge auch für die Kulturpflanzen (und für uns).
Dieser
Düngeeffekt fällt weg, wenn man mit einer schwarzen Folie mulcht, wie man es
oft im landwirtschaftlichen Gemüseanbau sieht.
Die
Bauern in unseren Breiten haben eine andere Lösung gefunden, dem
rückenbeugenden Kampf mit den Wildkräutern auszukommen: sie garteln nicht und
verzichten auch immer mehr auf Feldbau, dafür düngen sie die Wildpflanzen auf
Teufel komm raus, damit sie noch schneller wachsen um dann gemäht werden zu
können für ihre Rinder. Ich glaube, sie werden schon wissen warum.