"Heute, am 9. Tag nach dem
"Großen Schnee“, wurde der hintere Teil der Klotzersiedlung erstmals
wieder von der Stadt geräumt, zumindest die Fahrbahn. Dabei ist die schmale
Sackgasse eigentlich schon seit dem Schneefall zu Weihnachten wegen der hohen
Schneewände kaum mehr befahrbar. Nun sind wir eine innerstädtische Siedlung, in
der etwa 90 Menschen leben, darunter viele Alte und Kranke, doch die Stadt
scheint uns für ein sibirisches Bergdorf zu halten. Weil unser Nachbar, der
Grossmann Fons die Not der städtischen Räumkräfte kennt, bot er dem Bauhof an,
mit einem Radlader die Siedlung nach Feierabend kostenlos zu räumen, so wie er
es als professioneller Kraftfahrer für die Stadt jahrzehntelang gemacht hatte.
Doch was sagte ihm der Bauhofleiter? Er könne diesen Einsatz nicht
verantworten. Soviel zu unbürokratischer Katastrophenhilfe in Zwiesel. Nun sind
wir gespannt, ob nächsten Dienstag das Müllauto in die Siedlung kommt oder ob
wir warten müssen, bis der Frühling den Schnee wegschmilzt. Vielleicht sollten
wir uns "ausgemeinden“ lassen und ein eigenes Dorf gründen....“