Man fühlt sich an Umberto Eccos "Name der Rose" erinnert, wo
wegen eines Buches über die Komödie, von Geistlichen gemordet wird,
denn wer lacht, fürchtet sich nicht. Und da Religionen Furcht und
Ehrfurcht zum Überleben brauchen, ist Lachen ihr größter Feind. Vor
allem die auf Abraham zurückgehenden Religionen sind völlig humorlos. Die
Greuelgeschichten, in der Gott von Abraham die Opferung seines Sohnes verlangte
(was dieser tatsächlich befolgen wollte), und die Ausrottung störender Völker,
etwa der Kanaaniter befahl, sind quasi das Fundament, auf dem diese Religionen
fussen. Jesus hat zwar die Religion viel freundlicher gemacht, doch auch er
drohte dauernd mit Heulen und Zähneklappern". Seine Nachfolger hielten
sich sowieso lieber an das Alte Testament, dessen Gebote den Interessen der
weltlichen Herrschern viel mehr entsprachen. So wurden die Sklaverei
gerechtfertigt, unzählige Räuberkriege geführt und jeder, der was dagegen
sagte, wurde gefoltert und hingerichtet. Heute sind die Kirchen viel
christlicher geworden, während in anderen Religionen offenbar noch immer
tiefstes Mittelalter herrscht. Die Religion muß dafür herhalten nationale
Interessen und Besitzstände zu verteidigen und die überkommenen hierarchischen
Familien- und Lebensstrukturen zu stützen. Wobei die Angst vor der Zerstörung
ihrer archaiischen Kulturen nachvollziehbar ist, denn was die westliche
Zivilisation an Gier, kommerziellen Dreck und sozialer Zerstörung verbreitet,
ist etwas, für das man sich als Abendländler nur schämen kann. Und je heftiger
das Ganze wird umso mehr scharren sich etwa Muslime um ihre Religion und
reagieren allergisch auf die geringste Kritik dagegen. Ich bin deswegen dafür,
dass man die Völker so leben und sich entwickeln lässt, wie sie es eben können
und wollen und alte Kulturen nicht einfach überfordert oder gar mit
militärischer Gewalt plattwalzt. Doch wer im demokratischen und aufgeklärten
Abendland leben will, der muß auch die Meinungs- und Pressefreiheit
akzeptieren, was Toleranz voraussetzt. Und man sollte zu lachen lernen, auch
über sich selber, was aber ein gemeinsames Ziel ist, denn auch bei uns ist
diese Fähigkeit manchem fremd und man lacht am liebsten hämisch - über
andere...