14.2.07 Moderner
Ablasshandel
Es gab einmal eine Zeit, da konnte man sich für Bares von seinen Sünden freikaufen, man nannte das Ablaßhandel. Die Kaholische Kirche hatte sich diese raffinierte Art de Geldverdienens ausgedacht. Wie wir wissen, hat das den Augustinermönch Martin Luther sehr aufgebracht, es kam zur Kirchenspaltung, die bis heute andauert. Heute gibt es wieder Ablasshandel, nicht weniger frech und vermutlich nicht weniger folgenreich. Die deutsche Justiz gestattet es, dass sich reiche Gauner mit einer Geldstrafe freikaufen können, was auch noch den Vorteil hat, dass die Hintergründe der Verbrechen, in die andere reiche Leute und Politiker verwickelt sind, gar nicht lange aufgerollt werden. Wie soll ein demokratischer Staat, der sich ja nicht zuletzt auf die tragende Säule der unabhängigen Justit gründet, da auf Dauer bestehen können?
Dann gibt es den internationalen Ablasshandel in Sachen Vergiftung unserer Atemluft. An Staaten werden "Verschmutzungskontingente" vergeben, mit denen reger Handel betrieben werden kann. Da können zum Beispiel Wälder und Savannen gegen Industriedreck aufgerechnet werden. Mich erinnert das an den Gaunerdeal, wo irgend jemand Mondgrundstücke verkauft, die ihm gar nicht gehören...
Den neusten Ablasshandel hat sich der deutsche Umweltminister Gabriel ausgedacht, wer fliegt soll an eine Umweltadresse Geld überweisen, als Entschädigung für seine Umweltsünde.
26.1.07 Justiz
verhindert Aufklärung
Leserbrief an PNP zu den heutigen Artikeln zum Hartz-Urteil, wurde von der PNP nicht
gedruckt!!
Was die
Hinrichtung Saddam Husseins und der Freikauf von Peter Hartz miteinander zu tun
haben? Der eine wurde hingerichtet, damit die Hintergründe seiner wirklich
großen Verbrechen nicht noch offengelegt werden müssen, die er als Vasall der
USA begangen hat, und der andere konnte das Gericht mit einer großen Geldsumme
bewegen, den VW-Sumpf nicht zu erhellen. In beiden Fällen, so grundverschieden
sie sind, verhinderte die Justiz weitere Aufklärung. So braucht sich niemand zu
wundern, wenn auch über weitergehende Motive spekuliert wird, denn dass Hartz,
bzw. die von ihm vertretene Industrie, ohne Gegenleistung 2,6 Millionen
dem Betriebsratschef und Genossen zuwendete, wird wohl niemand
glauben. Gibt es vielleicht eine Verbindung zu den Hartz-Gesetzen? Wer
hat Hartz in den später nach ihm benannten Auschuß gehievt, um dort den
Sozialabbau durchzudrücken?
Vielleicht hätte gerichtliche Aufklärung viele dieser Fragen in Luft aufgelöst, nun bleiben sie unbeantwortet.
Leserbrief von B. Geiss zu aktuellen Gerichtsurteilen
Das neue Jahr "is in Summa gfoin" und eine Wurst scheint heute
mehr wert zu sein als ein Mensch. Oder wie sonst soll man die jüngsten
Rechtssprechungen verstehen?
Der eine Täter vergewaltigte über Jahre eine behinderte Frau und
folterte sie mit brennenden Zigaretten und bekommt dafür eine Bewährungsstrafe.
Alle verantwortlichen Ämter und Personen, die dem Treiben über Jahre zusahen,
müssen sich gar nicht verantworten. Und dann liest man den Fall von dem Arbeitslosen,
der zweimal Wurst im Wert von ein paar Mark geklaut hat und dafür ins Gefängnis
wanderte...
LB an die Augsburger Allgemeine Zeitung/ nicht abgeschickt
Das hält man doch im Kopf nicht aus! Die Entscheidung des
Bundesfinanzhofes betrieblich und beruflich verursachte Geldstrafen incl.
Gerichts und Anwaltskosten steuerlich absetzbar machen zu wollen, klingt wie
ein Faschingsscherz. Kein Kabarettist getraute sich derartiges auszudenken!
Die nicht bezifferbaren Folgekosten der Naturzerstörung und der
Wirtschaftskriminalität hatte die allgemeinheit schon immer zu tragen. Für
Umweltsünder war es schon immer billiger milde Strafgelder zu bezahlen statt z.
B. Filteranlagen einzubauen. Doch nun sollen uns auch noch die Strafgelder
aufgebrummt werden!
Falls dieser Persilschein des Finanzhofes Realität werden sollte, sind
alle weiteren Umweltgesetze nur noch Makulatur.