27.7.14 Unerträglich
Leserbrief an PNP zum Bericht vom 26.7.14 „Parolen gegen Juden sind unerträglich“
Pauschale Hetze gegen Religionsgruppen ist unerträglich, da gebe ich Oppermann recht. Unerträglich ist aber auch, wenn Juden erfahrenes Unrecht in der Vergangenheit als Totschlagargument gegen eigene Verbrechen in der Gegenwart benutzen und was in Gaza passiert ist ein Verbrechen.
Israel versteht sich als Judenstaat, doch das Judentum ist eine Religion und keine Nationalität. Ein „Judenstaat“ wäre ein „Gottesstaat“ wie heute im Iran oder das, was die Isis-Rebellen wollen. Doch Religionsstaaten sind immer Diktaturen und grenzen die Andersgläubigen aus. Bewohner Israels haben in den Pässen nicht von ungefähr auch kein „Israeli“ stehen, sondern ein „Jude“, „Araber“ oder „Druse“.
Albert
Einstein, der bekanntlich auch Jude war,
warnte schon 1928 seinen Freund Chaim Weizmann, den
Hauptvertreter des
Zionismus, vor den Gefahren eines jüdischen Nationalismus. Ohne
Rücksichtnahme
auf die Lebensinteressen der Araber, so Einstein, würde die
zionistische Sache
zerbrechen. Er fürchtete den "blödsinnigen Nationalismus und
Rassenfimmel“, den man den anderen nachmacht, "nach einer
beispiellosen
Schule des Leidens".
Die Lehre aus dem Holocaust darf nicht sein, wie viele
gutmeinende Deutsche
meinen, dass Juden unter Artenschutz gestellt werden müssen und
man für alle
ihre Verbrechen Verständnis aufbringen muss. Die Lehre muss
sein, dass Terror
und Rassismus in einer zivisilisierten Welt nicht mehr geduldet
werden, egal
von wem sie ausgehen.
7.6.12 So gibt
es nie Frieden
Leserbrief
an PNP zum heutigen Bericht "Netanjahu rührt die Kriegstrommel" –wurde nicht gedruckt
Stellen wir uns einmal vor, der Iran würde
seine israelfeindliche Rhetorik aufgeben und auf Atomkraft verzichten. Glaubt
jemand ernsthaft, dass dann in Nahost friedliche Zeiten anbrechen würden? Jeder
weiß, dass es nicht so ist, weil Israel weiter alles tun würde, um die
Region militärisch zu dominieren. Dass es mit den Palästinensern dann friedlich
und gleichberechtigt zusammenleben würde, überfordert wohl unser aller
Phantasie. Die Atommacht Israel ist gerade dabei die Weltgemeinschaft in
ein Abenteuer hinein zu ziehen, an dem es am Ende nur Verlierer geben kann.
Auch Israel selber kann nichts dabei gewinnen, es wird danach auch bei seinen
treuesten Freunden völlig unten durch sein. Das wissen auch viele Israelis,
deshalb gibt es die schärfsten Kritiker der Nationalisten Netanjahu
und Lieberman auch im
eigenen Land.
Interview zu
Israel
Du
äußerst dich seit Jahren immer wieder kritisch zu Israel. Was empört dich
eigentlich an Israel so sehr?
Die fehlende Bereitschaft der
Zionisten mit Menschen anderen Glaubens als Gleiche unter Gleichen zusammen in
einem Staat zu leben.
Doch wer das kritisiert, verweigere Israel
sein Existenzrecht, so schallt es Kritikern von jüdischen Nationalisten dann
immer entgegen. Doch soweit ich es verstehe gibt es wohl niemanden, der das
Existenzrecht der Juden in Palästina in Frage stellt, die meisten von ihnen
sind mittlerweile auch dort geboren und aufgewachsen, Palästina ist also ihre
Heimat. Sehr wohl darf aber ein Staatsgebilde in Frage gestellt werden, das
alle Züge eines Apartheidsregimes hat und das seit Jahrzehnten Krieg nach innen
und außen führt und seine Nachbarn mit atomarer Vernichtung bedroht.
In der zivilisierten Welt ist es
heute normal, dass Menschen verschiedener Herkunft, Sprache und Glauben ihr
Land gemeinsam organisieren und – zumindest nach dem Gesetz – als Gleiche
gelten. Wenn das irgendwo ein Volk, so wie in Deutschland unter Hitler, anders
macht, dann stellt es sich außerhalb der zivilisierten Nationen. Die jüdische
Führung in Israel fordert Toleranz und Achtung überall, wo Juden als Minderheit
leben, doch im eigenen Land ist man dazu nicht bereit.
Aus
dem Iran hört man aber, man wolle den Staat Israel ausradieren…
Ich verstehe das so, dass damit das
rassistische jüdische Staatsgebilde gemeint ist, das seine Nachbarn bedroht und
sich wie ein Flugzeugträger Amerikas aufführt. Selbstverständlich hat jeder
Mensch auf diesem Planeten ein Recht dort zu leben, wo er geboren wurde oder wo
er seit längerem lebt. Das gilt für die Israelis ebenso wie für die
Palästinenser. Eine Vertreibung oder Ermordung der Juden könnte die
Weltgemeinschaft niemals akzeptieren.
Und
welche Idee schwebt dir vor, die endlich zu Frieden in Palästina führen könnte?
Ich
glaube nicht an eine Zweistaatenlösung, bzw. wenn, dann nur ohne Jerusalem,
weil diese Stadt allen Religionen gehört. Meine Idee: übergangsweise ein
Palästinenserstaat und ein Judenstaat und ein freies, multikulturelles
Jerusalem, in dem die Volksgruppen das Zusammenleben üben, bis sie einmal zu
einem einzigen Staatsgebilde zusammenwachsen. Das wird aber nur funktionieren,
wenn jede Seite ihre religiösen Fanatiker kontrolliert, was aber vielleicht nie
möglich sein wird. Wenn es möglich sein sollte, dann nur in einem säkularen
Staat, in dem Religion nichts in der Politik zu suchen hat und nur das sein
darf, was sie sein soll: Privatsache!
7.12.05
Deutsche U-Boote für Israel
Kommentar in freigeisst.de
Die Bundesregierung hat
die Lieferung von zwei deutschen U-Booten an Israel genehmigt, im Wert von 1
Milliarde Euro. Und ein Drittel dieser Summe, also 333 Millionen Euro zahlt die
deutsche Regierung als Unterstützung. Es gibt Vorgänge, die kann man
einfach nicht glauben! Verschuldet bis über beide Ohren verweigert die
Regierung den Bürgern immer mehr soziale Leistungen, doch das Geld um einen so
kriegerischen Staat wie Israel zu unterstützen, das bringt man auf!
Und: Ist Palästina kein
Spannungsgebiet? In solche Regionen ist doch die Lieferung von Kriegswaffen
verboten? Was meint man, was Israel mit den U-Booten tun wird? Zur Verteidigung
sind sie wohl kaum nötig. Vermutlich werden sie als Abschussrampen für
unterseeische Atomraketen dienen, sie werden also die bösen arabischen
Nachbarn, die allesamt keine Atomwaffen besitzen, weiter bedrohen und Zorn,
Verzweiflung und immer neue Gewalt erzeugen.
Was da passiert, ist
nach meinem Verständnis die Veruntreuung von Steuergeldern für
völkerrechtswidrige Zwecke.
8.3.06 ...und Israel tötet wieder!
Leserbrief an
die PNP zum Artikel "Hamas und Fatah streiten"
"...und Israel tötet wieder. Der Rückzug aus Gaza hält sie nicht davon ab, dort weiter unliebsame Personen durch Raketenangriffe umzubringen. Man sollte aufhören das Existenzrecht der Staaten zu beschwören, denn höher steht das Lebensrecht der Menschen, von Juden und Palästinensern. Doch die nationalistischen und religiösen Eiferer auf beiden Seiten heizen das Morden immer wieder an. Man fühlt sich ins dunkelste Mittelalter versetzt. Aber auch wir machen uns zu Mittätern, in dem wir beide Seiten finanziell unterstützen. Dass Deutschland nun auch U-Boote für eine Milliarde Euro an Israel liefert, mit 300 Millionen Zuschuss aus dem Steuersäckel, das begreife wer kann. Natürlich werden die Schiffe als Abschussbasen dienen, am Ende für atomare Sprengköpfe. Sind wir von allen guten Geistern verlassen?
29.1.03 Ein Wort zu Israel
Sharon darf seine Politik der Blutrache und des Terrors
gegen die Palästinenser weitermachen, der Wähler hat so entschieden! (Was kann
aus dem Wahlergebnis noch abgelesen werden? Dass mehr als ein Drittel der
Israelis gar nicht zur Wahl gingen, offenbar von den Parteien enttäuscht, dass
von denen, die wählten, keine zwanzig Prozent Sharon wählten, also dieser mit
allen kleinen rechten Kriegsparteien eigentlich nur eine Minderheit darstellt.
Doch diese Rechnerei zeigt nur, dass man die israelis che Bevölkerung über
keinen Kamm scheren darf, was den Palästinensern und einem Frieden im Nahen
Osten aber wenig hilft. So ist das Wahlergebnis eine wirklich schlechte
Nachricht, nicht nur für die Palästinenser und den Nahen Osten, auch für Israel
selbst, ja für die ganze Welt. Alleine der Gedanke, dass ein Mann wie Sharon, der sogar schon einmal in Den Haag
wegen eines Massakers vor Gericht stand, weiter die Befehlsgewalt über das
größte atomare Massenvernichtungspotential der ganzen Region behält, kann einem
schon mulmig werden. Wer etwa vor einem halben Jahr das Interview von Friedmann
mit Sharon im deutschen Fernsehen verfolgt hat, weiß, dass Sharon nicht im
Traum daran denkt den Palästinensern entgegen zu kommen, geschweige denn einen
eigenen Staat zu geben. Er hat klar gesagt, dass er weitere Millionen Juden aus
der ganzen Welt nach Israel holen will und dazu die (widerrechtlich) besetzten
Siedlungsgebiete braucht. Er sagte das ganz offen und man konnte ihm ansehen,
dass er dies für das Selbstverständlichste auf der Welt hält. Es hat sich also
seit dreitausend Jahren nichts geändert: der liebe Gott hat Kanaan den
Israeliten versprochen und Anweisungen gegeben, wie mit den Kanaanitern zu
verfahren ist. Wenn man die israelische Politik der letzten Jahre betrachtet,
scheint klar, dass nach der alten "himmlischen Order" gehandelt wird,
aus diesem Grunde haben die Täter auch nicht die geringsten Gewissensbisse. Die
modernen "Kanaaniter" haben keine
Chance. Die Palästinenser werden weiter verdrängt werden, im besten Fall
hinter eine Mauer, die das Land trennen wird, dahinter ein übermächtiger Feind,
der Tod und Zerstörung bringt, wenn es ihm passt. Doch eigentlich kann die
Lösung nur in einem Miteinander leben, denn die Landkarte Israels ist durch die
völkerrechtswidrige Siedlungspolitik ein bunter Flickenteppich und so müssten
hundert Mauern gebaut werden, was aber völlig unsinnig und unmöglich ist. Doch
ein Zusammenleben der Völker scheint nach den Verbrechen der letzten Jahre
unmöglich zu sein. Es ist soviel Mord, Erniedrigung und Unrecht geschehen, dass
es auf beiden Seiten immer wieder zu
Anschlägen kommen wird. In diesem Zusammenhang sei die furchtbare Vermutung
geäußert, dass Sprengstoffanschläge gegen Israelis möglicherweise nicht immer
nur von der Gegenseite verübt werden, sondern auch als Mittel
Entspannungspolitik zu verhindern, denn wann immer internationale
Friedensschritte unternommen wurden, verhinderten dies punktgenau schreckliche Blutbäder. Nun kann man
natürlich sagen, die palästinensischen Fanatiker wollen ihrerseits jede
friedliche Lösung verhindern, doch mindestens im gleichen Maße wollen das auch
die ultra-nationalen Zionisten. Ein
weiteres Indiz: Bei einem Anschlag neulich haben sich drei palästinensische
Organisationen dazu bekannt... , was ja nicht gut möglich sein kann. Man
gewinnt manchaml den Eindruck, als würden diese naiven Fanatiker immer
"hier" schreien, wenn Israelis getötet werden, um den
"Ruhm" der Bluttat einzuheimsen... In einem Film wurden einmal solche
Kämpfer vorgestellt - eine Mischung aus Verletzung und Zorn, religiösem
Fanatismus, Beschränktheit und unreifem Männlichkeitsgehabe - man kann ihnen
nicht nur jede Bluttat, sondern auch jede Dummheit zutrauen. Solche Menschen
lassen sich als Werkzeug einsetzen, auch von der Gegenseite, und dort sind
bekanntlich eiskalte Profis am Werk, die es sogar verstehen das große Amerika
für sich Krieg führen zu lassen und die Konkurrenten in der Region
auszuschalten.
19.2.03
Israel ist wieder einmal
in den Gazastreifen eingefallen und hat dort 14 Palästinenser ermordet, u.a
einen behinderten Mann, der mit einem Stein einen Panzer „angegriffen“ hat. Es
wurden auch etliche Gebäude zerstört. Und wieder einmal wurden in den
Nachrichten der deutschen Fernsehanstalten die Propagandalügen der Täter
nachgebetet und der staatsterroristischen Akt aus israelischer Sicht
dargestellt.
3.3.03
Wieder schickte Sharon die Armee mit Panzern und Bulldozern in den
Gazastreifen, es starben mindestens 8 Pälästinenser, davon eine schwangere
Frau. Über vierzig Palästinenser wurden schwer verletzt. Es wurden wieder
Wohnhäuser zerstört. Während die Welt nach Irak schaut, setzt Israels neue
Regierung seinen Staatsterrorismus fort. In den letzten zwei Wochen sollen ca.
40 Palästinenser "zu Tode gekommen sein", wie die deutschen Medien
immer beschönigend formulieren...
5.3.03
Heute sprengte sich ein palästinensischer Attentäter mit 15 israelischen
Opfern in die Luft. Nach der israelischen Gewalt der letzten Wochen, war ein solcher
Amoklauf zu befürchten. Die gegenseitige Blutrache geht also wieder weiter. Im
Falle eines Irak-Krieges ist das Schlimmste zu befürchten.
6.3.03
Israel fiel in der Nacht wieder mit Panzern, Hubschraubern und
Bulldozern in ein Flüchtlingslager im Gaza-Streifen ein, in dem 100 000
Palästinenser leben. 11 wurden getötet, 140 schwer verletzt, Wohnhäuser wurden
zerstört.