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Thema Atomkraft  

9.9.14 Nicht bezifferbare Langzeitschäden

Antwort auf einen Diskussionsbeitrag bei PNP-Online, in dem die Gefahren der Atomkraft verniedlicht und die Folgeschäden der Katastrophe in Fukushima geleugnet werden.

Radioaktivität ist also gesund? Wollen sie das ausdrücken?
Die Umgebung um Fukushima ist auf unabsehbare Zeit unbewohnbar, die Erde und das Grundwasser verseucht, die Langzeitschäden der unmittelbar Betroffenen und derer, die sich aus dem Meer ernähren, in das die hochradioaktiven Wasser geflossen sind, sind überhaupt nicht absehbar. In Fukushima soll nur ein Sechstel der Radioaktivität - verglichen mit Tschernobyl - ausgetreten sein, dennoch haben Hundertausend Menschen auf Dauer ihre Heimat verloren. Die Kosten der Katastrophe werden auf ca. 180 Mrd. Euro geschätzt, obwohl hier nur materielle Verluste erfasst werden können. Durch die Insellage und ablandige Winde wurde vor allem das Meer kontaminiert. Auf einem US-Flugzeugträger, der zu Hilfe kam, wurden 70 schwere Erkrankungen diagnostiziert, davon 50 Krebsfälle.

8.9.14 Atomkraft - unbezahlbar und unbeherrschbar

Anwort PNP-Online auf die Behauptungm dass überall neue AKWs gebaut würden

Wo wird die Atomkraft gewaltig ausgebaut? Laut Wikipedia,wird nur in Finnland und Russland neu gebaut, in der Slowakei und Bulgarien werden vor langer Zeit begonnene Kraftwerke weitergebaut, ob sie dann wirklich ans Netz gehen, ist unklar. Richtig ist, dass EU-Lobbyisten den Bau ankurbeln wollen. Doch es spricht sich langsam herum, dass es keine teuerere Energieform gibt. Nur solange der Staat zuschoss (meist weil er am Plutonium zum Bombenbau interessiert war) und der Allgemeinheit das Risiko und die Endlagerung aufs Auge gedrückt werden konnte, solange wurden Reaktoren gebaut.

Wer sich die Listen auf Wikipedia ansieht wird erstaunt sein, wieviele Reaktoren europaweit schon stillgelegt wurden. Dennoch, die Gefahr auch aus dem Ausland ist riesengroß, wir können nur beten, dass etwa Frankreich seine Schrottmeiler abschaltet, bevor der Westwind unser Land verseucht. Deutschland, das ja mit der Atomspalterei angefangen hat, tat gut daran, einen Ausstiegsplan vorzulegen. Doch wir haben ja unlängst erlebt, wie sich die Betreiberkonzerne der Folgekosten zu entziehen suchen.

8.9.14 Zur Diskussion über Windparks im Bayerischen Wald

Ein so kleiner Beitrag zur Energieversorgung rechtfertigt esnicht, dass man dafür die landschaftlichen Schätze unseres Landes opfert. Ich bin deshalb dagegen, dass man die Ansichten unserer Berge mit technischen Anlagen zerstört, für mich zeigt sich hier Respektlosigkeit, mindestens aber Gedankenlosigkeit und das Fehlen von „Ehrfurcht“, sorry, aber ich finde vom Gefühl kein passenderes Wort dafür. Ich habe deswegen vor über dreissig Jahren gegen die hässlichen Radartürme auf dem Arber protestiert und sie als militärtypische Rücksichtslosigkeit gewertet. Aber wie sollte Betonköpfen, die bereit zum Overkill sind, irgendetwas heilig sein, am Ende gar Berge? Nun wird gerade von der gegenteiligen Seite, der Umweltbewegung, die Technisierung unserer Berge, bislang erst einiger Berge, gefordert. Auch ich habe 2012 in einem Leserbrief darüber nachgedacht, ob nicht ein „Energieberg“ pro Landkreis Schlimmeres, also die flächendeckende Verspargelung verhindern könnte. Ich dachte dabei ausschließlich an regionale Versorgung und befürchtete damals schon „Energiekolonialismus“ durch auswärtige Investoren. Heute würde ich unsere Berge davon aber bewahren wollen, denn ihre Zerstörung steht in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag.

Ich habe es in früheren Beiträgen schon mehrfach ausgeführt, dass ich der Meinung bin, dass die dezentrale Energiegewinnung durch kleine technische Anlagen - möglichst am Ort des Verbrauches – der richtige Weg ist und die großen Energiekonzerne in die öffentliche Hand überführt werden müssen, denn nur so lässt sich vermeiden, dass eine abgestimmte Stromerzeugung – Wind, wenn Wind geht, Sonne, wenn sie scheint, Biomasseanlagen, Kraftwärmekopplung und die Zuschaltung von Gas- und Kohlekraftwerken wenn immer nötig - nur gelingen kann, wenn die Steuerung nach Notwendigkeit und nicht nach Marktgesetzen erfolgt.

 

Es wäre im Übrigen auch völlig verfehlt, würde jemand meinen, man könne die Atomkraftwerke abschalten und genauso verschwenderisch weiterwursteln wie bisher. Alleine der Umstand, dass man etwa industrielle Stromverschwendung mit Billigstrom auf Kosten der Kleinverbraucher ermuntert, zeigt wie verquer heute geplant wird. Aber das wäre ein neues Thema.

 

Ein Wort zu den langen Ausführungen vom Zwiesler Bürgermeister Franz Xaver Steininger: Wir sind uns einig darin unsere Berge nicht durch Windparks zerstören zu lassen. Wenn ich seine Ausführungen zur Atomkraft lese, wird mir aber regelrecht schlecht. Zitat: Atomkraft sei die sicherste Stromerzeugungsart und „...Windenergie ist 2
Mal, Photovoltaik 5 Mal, Wasserkraft 16 Mal, Erdgas 44 Mal, Erdöl 400
Mal und Kohle 1900 Mal so tödlich wie Kernenergie).“

Wer so einen Schwachsinn verbreitet, der hat wohl noch nie bedacht, dass ein einziger durchgeknaller Reaktor unsere Heimat für ewige Zeiten unbewohnbar machen würde. Belgien mußte gerade drei seiner Reaktoren auf Dauer wegen unsicherer Schweißnähte vom Netz nehmen und es soll europaweit noch Zig ähnlich fehlkonstruierte Meiler geben.

 

21.1.13Zum massiven Temelinausbau

Kommentar an PNP-Online zum heutigen Bericht über den Temelin Ausbau

Würde mich interessieren, wie weit dieser Wahnsinn auch von deutscher Seite gefördert wird. Wie dieser Tage zu lesen, werden mit Steuergeld die Hermesbürgschaften für den Bau von Atomanlagen (etwa in Brasilien) durch deutsche Firmen wieder aktiviert. Der führende Kopf dabei: Phillip Rösler und seine Wirtschaftspartei. Zur rücksichtslosen und kurzsichtigen Atompolitik der Tschechen: so verhält sich niemand, dem an guter Nachbarschaft gelegen ist und dem das eigene Land etwas bedeutet.

 

14.10.11 Temelin gefährdet gute Nachbarschaft

Leserbrief an PNP zum Bericht "Prag erleichtert Temelinausbau"

Die tschechische Atompolitik hat mit guter Nachbarschaft nichts zu tun hat. Prag, so scheint es, setzt umso mehr auf Atomenergie, je mehr Bayern und Österreicher davor Angst haben. Spielt hier Psychologie mit, etwa historisch bedingter Trotz, oder gibt es Informationsdefizite? Es ist aber gewiß kein nationales Problem, denn Atomköpfe gibt es auf beiden Seiten der alten Grenze, man denke nur an die Atomanlage in Wackersdorf, die Strauß und Co direkt in Grenznähe gesetzt hatten, die aber von der Bevölkerung verhindert wurde. Nun ist es an den Tschechen ihre Atompolitiker zu bremsen, die auch nach Tschernobyl und Fukushima nichts gelernt haben. Wir können nicht warten, bis es einmal kiloweise Strontium vom Himmel regnet und den Verantwortlichen ein Licht aufgeht. Die Konsequenzen nach einem GAU wären für Bayern, Österreicher und Tschechen dieselben: Wir würden auf Dauer aus unserer Heimat vertrieben.

 

9.6.11 Dreiste Konzerne

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht "Atomkonzerne wollen sich teuer bezahlen lassen"

Geht es noch dreister? Da verdienten sich Atomkonzerne jahrzehntelang mit einer Technik dumm und dämlich, die voll mit Steuergeldern entwickelt und mit der Macht des Staates durchgepeitscht wurde-, bedrohen noch auf lange Zeit das Land mit Todeszonen a la Tschernobyl oder Fukushima-, dürfen ihre Anlagen ohne Versicherungsschutz betreiben, weil keine Assekuranz ganze Landstriche versichern kann-, überlassen die Entsorgung der Reaktoren und Brennstäbe wie selbstverständlich der Allgemeinheit und wollen nun von ihr auch noch ausbleibende Milliardengewinne vergütet bekommen...

10.12.10 Ritt auf dem Vulkan geht weiter

Leserbrief an PNP zum Bericht über die Absegnung der Atomlaufzeiten durch den Bundespräsidenten

 Gibt es etwas Verkommeneres, als wenn einer den Kindern der nächsten hundert Generationen ein lebensgefährliches Erbe hinterlässt, nur weil er eben selber weiter Strom vergeuden will? Das ist Dekatenz pur, da ist jemand der Natur voll

aus der Spur gelaufen. Ich spreche von der Verlängerung der Laufzeiten, die gerade Union und FDP zum Wohle der Profite der Atomkonzerne durchgesetzt wurden.

Nun haben sie dieses Geschäft, das nichts anderes als ein Weiterreiten auf dem Vulkan ist, von Bundespräsidenten Wulff abnicken lassen, was er erwartungsgemäß auch brav gemacht hat. Schon der rotgrüne Atomkompromiss war unverantwortlich, sein Aussetzen wird aber im Katastrophenfall einmal als kriminell gewertet werden.

 Es geht schließlich nicht nur um eine mögliche Explosion und viele Todesopfer, es geht um verstrahlte Landstriche und die dauerhafte Vertreibung von Millionen von Menschen aus ihrer Heimat! Die Atomkraft ist für uns einfach ein paar Nummen zu groß. Irgendein Land muss anfangen, den Wahnsinn zu beenden und mit gutem Beispiel voranzugehen. Wer könnte das besser tun als jenes Volk, das mit der Kernspalterei einmal angefangen hat?

 

30.7.10 Nichts dazugelernt

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht im Bayernteil "Huber: Kernkraftwerk Isar 1 unverzichtbar"

Erwin Hubers Vertrauen in das große Geld ist offenbar nicht zu erschüttern. Auch nach der Pleite mit der Landesbank betet er die Propaganda der Konzerne nach. Doch bei maroden Atommeilern geht es nicht "nur" um einige Milliarden, ein schwerer Unfall kann unsere Heimat auf Dauer unbewohnbar machen. In einer Kontraste-Sendung der ARD wurde jüngst berichtet, dass etwa der TÜV möglicherweise alles andere als neutral ist, wenn es um die Sicherheit von Atomkraftwerken geht. Zum einen ist die Begutachtung von Atommeilern ein sehr einträgliches Geschäft, es geht um hunderte von Millionen Euro. Die Kontrollfirma kann aus wirtschaftlicher Sicht also überhaupt kein Interesse haben, dass alte Reaktoren stillgelegt werden, man würde sich selber finanziell schwer schaden. So ist es zu erklären, dass etwa Schweißnähte nur alle vier Jahre geprüft werden, und auch nur von außen, was Fachleute für fahrlässig halten. Wenn man dann weiter hört, dass die Betreiber der Atomanlagen, die großen Energiekonzerne, gewichtige Anteile am TÜV besitzen, dann wird das Ganze zur Politposse, denn die Betreiber kontrollieren sich somit also selber. Und Erwin Huber redet ihnen nach dem Mund und betreibt so ihre Geschäfte.

 

 

26.6.08 Atomarer Kalauer

Leserbrief an die PNP zum Artikel vom 24.6. "CDU will Umwelt mit Kernkraft schützen"

"Kernkraft ist für die CDU Ökoenergie". Dieser Satz kommt von keinem Gegner, der die Union verspotten will, sondern von CDU-General Ronald Pofalla. Was würden die vom Unfall von Tschernobyl vertriebenen Menschen zu solchem Zynismus sagen, die durch die radioaktive Verseuchung ganzer Landstriche auf Dauer aus ihrer alten Heimat vertrieben wurden? Deutsche haben mit der Atomspalterei angefangen und es stünde uns gut an, als erste diesen Irrweg zu verlassen. Als die atomaren Wolken aus der Ukraine 1986 über uns abregneten, hatte ich gehofft, dass auch die die politischen Vertreter der Atomlobby die Unverantwortlichkeit ihres Tuns endlich begreifen würden. Doch ein Ronald Pofalla wird dies vermutlich erst erkennen, wenn auch unser Land unbewohnbar geworden ist.

 

30.7.07 Atome spalten in Gottes Namen?

Kommentar in freigeisst.de

Der Papst macht Werbung für Atomkraft. Das ist so grotesk, dass man es fast nicht glauben kann. Aber dann erinnert man sich, was aus dem Vatikan in den letzten Jahren alles so an Unglaublichem kam: Die Unterstützung von George Bush bei der letzten Wahl. Wer Carry wählte, dem sollte die Kommunion verweigert werden. Oder die Seligsprechung von Kaiser Karl, der im 1. Weltkrieg Giftgas einsetzen ließ. Oder die Abstrafung des Geistlichen Jon Sobrino aus El Salvador, weil dieser sich für ein menschenwürdigeres Leben im Diesseits einsetzte. Dann die beständige Predigt gegen Geburtenkontrolle, bei einer weiter explodierenden Weltbevölkerung. Kürzlich die Rückholung des lateinischen Abrakadabra in die Kirchen und die Diskriminierung anderer Kirchen, dass diese keine solchen seien...

Doch mit dem Einsatz für die Kernspalterei schlägt der Papst dem Fass den Boden aus. Erwartet er demnächst den Weltuntergang? So dass es keine Rolle spielt, wenn die gegenwärtigen Generationen – um noch eine Weile so hirnlos und verschwenderisch weiterwursteln zu können – ihren Kindern eine nuklear verseuchte Erde hinterlassen?

 

15.10. 02 Zwieseler Gymnasiallehrer besuchten Atommeiler

Leserbrief an BBZ

 Es macht besorgt, wenn sich die Lehrer des Zwieseler Gymnasiums so oft in Atommeilern herumtreiben. Erst im Schrottreaktor Temelin, nun in Garching. Völlig unverantwortlich ist es, wenn dann in Presseberichten die Propaganda der Anlagenbetreiber nachgebetet wird, etwa das Beispiel, mit dem die Nützlichkeit der Atomspalterei beschrieben wird, dass mit Nukleartechnik Krebs bekämpft wird. Kein Hinweis, dass bereits mit dem Uranabbau ganze Landstriche verseucht werden und ebenso durch den Betrieb der Atomanlagen, von dem noch die nächsten 100 Generationen belastenden Atommüll und den Folgen von Atombomben überhaupt nicht zu reden. Alleine der Gau von Tschernobyl hat Tausende von Opfern gekostet, zig Tausende sind an Krebs erkrankt und Hunderttausende wurden aus ihrer Heimat vertrieben.

 

12.12.2000 Regener Kreistag lehnte Wechsel des Stromlieferanten wegen Strombezug aus maroden osteuropäischen Atommeilern ab

Kommentar in waldzeitung.de

Der Regener Kreistag hat mit seiner beschämenden Entscheidung auch gegen die Solidarität der ostbayerischen Landkreise verstoßen und versäumt, wenigstens ein Warnsignal an die Stromwirtschaft zu senden. Der Presseartikel im BB über die Kreistagssitzung lässt ein hohes Maß an Uninformiertheit und Ignoranz im Kreistag erahnen. Zu gerne würde ich die in der Presse angedeuteten Redebeiträge im Wortlaut lesen, damit ich bei der nächsten Wahl niemandem Unrecht tue.

 

10.5.86 Für Stopp aller Atomprojekte

Leserbrief an die Augsburger Allgemeine Zeitung

Wenn sich die ukrainische Atomwolke einmal gleichmäßig über den Erdball verteilt und die akute Bedrohung abgeklungen sein sollte, darf nichts mehr sein wie vor der Katastrophe. Anderenfalls wäre die Menschheit wirklich so unbelehrbar, wie von Pessimisten oft beschrieben. Die bisherigen Äußerungen der Atomminister in Ost und West lassen aber wenig Einsicht ahnen.

Als Vater von Kindern, für deren Zukunft ich mit verantwortlich bin, fordere ich den sofortigen Stopp aller zivilen und militärischen Atomprojekte und mittelfristig den Rückzug aus dieser teuflischen Technologie. Wir fühlen uns in unserem Grundrecht nach Artikel 2 des Grundgesetzes in unserem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit bedroht. (Und ich kenne niemanden, der dies anders sieht!)

Es gibt tausend Gründe gegen diesen Wahnsinn. Einer davon genügt aber: Es ist durch nichts zu rechtfertigen, nachfolgenden Generationen ein Tausende von Jahren strahlendes Erbe zu hinterlassen, nur um günstigstenfalls noch wenige Jahrzehnte so verschwenderisch weiter wursteln zu können wie heute. In Artikel 20 des Grundgesetzes heißt es, die Staatsgewalt wird vom Volk u.a. durch Abstimmungen ausgeübt. Eine Volksabstimmung über die Atomkraft ist längst überfällig. Alle wissen wie diese ausgehen würde, aus diesem Grunde haben die Regierenden daran auch kein Interesse...

Da von Deutschland der atomare Irrweg seinen Ausgang nahm, sollten wir mit als erste ein deutliches Umkehrsignal geben.