Nach oben schtoiz

Opus 457/ 1996

 

Auf dem Hühnerhof herrscht bekanntlich Hackord­nung. Es gibt Hennen, die alle anderen hacken dürfen und schließlich, fein abgestuft, eine Henne, die von al­len gehackt wird. Nichts erbärmlicheres gibt es, wenn es unter Menschen genauso zugeht. Doch ist es wohl keine Übertreibung, wenn ich feststelle, dass es in manchen Familien so ist, in vielen Schulklassen, im Kindergarten, in  Vereinen, Betrieben, den Kasernen, ja selbst in jenen Teams, die sich gut nennen. Selten findet man Menschen, die bescheiden und sanft nach „unten“ sind und stolz nach oben. Doch das ist kein Wunder, den katzbuckeln lohnt sich eben.

 

So an Menschn moge leidn:

nach oben schtoiz,

nach untn bescheidn!

 

Da Owa schticht an Unta,

i kanns scho nimma hean.

Geh, Unta! s is sachgnua,

du muaßt de endle weahn!

 

Doch du, buglsd nach om

und trittst nach unt,

wea so handlt, is

a ziemlich feiga Hund!

 

Wo is an dei Kurasch?

Ja, hastan du koan Schtoiz?

Du warst doch friahras, Freind,

aa aus am andan Hoiz!