Mia samma oit woan

Opus 327/ 1987

 

Auch wenn es stimmen sollte, dass man immer so alt ist wie man sich fühlt, so trennen einen doch die ge­machten Erfahrungen von den Jüngeren. Irgendwann langweilt einen das Geschnatter seiner Umgebung, ja, kann gar nicht mehr nachvollziehen, dass es einmal das eigene gewesen sein könnte.

 

Letztdings howe gschpannt

mia samma oit woan,

und neilich war ma no so jung!

Die letztn fuchzeah Johr

sand grod so voflong,

oda hads uns ebba gschtoin und vozong?

 

Am bessan gschpannt ma s ja bei de Kinda,

den Kleanan tratzns aa scho in da Schui,

die Gressa schteht voam Schpiagl,

des is ja ganz ebbs neis,

und d Urgroßmuatta is vogreist.

 

Um d Aung wochsnd ma scho Foitn,

und d Hoor weand aa scho schtaejnweis graab.

Im Knia da duats ma weh,

des howe nia ned kennt,

wiare jahrelang am Boin bin nachegrennt...

Manchmoi kanna me scho

goa nimma recht aafreng,

wenne in da Friah die Zeitung les,

es ändat se ned vaej,

aa wenn a paar Gscheade schteam,

waa Dummheit und d Gia

hom tausnd Eam.

 

Woaß guad no wiare friahra ghofft han,

"mia" moch ma d Waejd amoi human!

Wenn die oitn Geia amoi nimma kraahn,

dann wiads friedle wean in unsam Land!

 

Heit woaße, dassame ziemle taischt han,

waa Epfe foin ned weit vom Schtamm.

Mei Generation is genau so gschead,

so denkfoi und blind

wias sich scheins ghead.