Wos kannt ma ned oissen entbeahn

Opus 317/ 1986

 

Erst ein paar Jahre, nachdem ich dieses Lied geschrieben hatte, las ich, dass auch der alte Sokrates beim Anblick zum Verkauf ausgelegter Luxusartikel gesagt haben soll: „ Wie vieles gibt es doch, was ich nicht nötig habe!“ Ich befinde mich also in guter Gesellschaft mit manchen Schlußfolgerungen.

 

A so gehts nimma weida,

d Industrie bringt oissen um!

D Fisch drahn im Rhein

an Bauch nach om,

und d Politika schmaatzn dumm.

 

D Vegl foin vom Himme,

waa Gift hom s wieda gschpritzt!

D Leit woin glatte Epfe hom,

und dafia zoihn woins aa fast nix.

 

Mia dasaff ma fast im Übaschuß,

drum wiad d Nahrung vonicht.

Millionen schteam am Hunga,

Millionen schteam am Übagwicht.

 

Mia fuadan unsre Sai

mit Soja, Mil und Koan,

eigführt aus da Drittn Waejd,

drum sand d Leit duat so oam.

 

Samma mia grod Opfa?

Oda samma schuidig aa?

Ohne unsa Nachfrog

des Noangspaej längst goa waar.

 

Ja, wos kannt ma ned oissen entbeahn,

ja, wos kannt ma ned oissen entbeahn...