Bin z lang im Woid drinn gschtandn

Opus 231/ 1982

 

Wenn einer lange genug gewachsen und seine Krone tragfähig ist, dann sollte er nicht weiter in den Him­mel treiben (denn die paar noch möglichen Meter bringen diesen nicht näher). Er sollte zusehen, dass er Blühten ansetzt, dass an ihm Früchte reifen, zur Ver­schönerung der Welt, zur Labung der andern und natürlich zur Fortführung der Art. Manch einer blüht zu früh und bricht unter den Früch­ten vor der Zeit, ein anderer "rüstet sich" den Sommer lang zum Blühen und wird vom Winter überrascht.

 

Bin zlang im Woid drinn gschtandn,

drum howe Wurzln gschlogn,

hob Zweigal kriagt und Bladln,

do kannst an jedn frong!

 

Bliahtn howe austriem,

und Früchte howe kriagt,

die sand aejtz scho so schwaar woan,

dass ma d Ast oibiagt.

 

Drum liabe Leit, i bitt enk,

hoits inne, seids mei Gast!

Und zupfts enk meine Früchte

und mochts a wengal Rast!