Schau ned wia a Denglhamma

Opus 211/ 1981

 

Der Leidenschaften sollte man sich enthalten, sagte Glückseligkeitslehrer Epikur, denn in ihrem Gefolge käme stets der Schmerz. Aber um den zu vermeiden müßte man sich wohl auch aller tieferen Bindungen enthalten, denn alleine diese geben den Enttäuschun­gen Gewicht und Schärfe. Doch was wäre das für ein Leben! Ist da nicht im akuten Schmerzfall der Alkohol als Tröster vorzuziehen? Und das Einlassen auf Freunde, die für erträgliche Dosierung sorgen?

 

Schau ned wia a Denglhamma!

Hod da neamnd ebbs do.

Fia so a Gschau daade me schamma,

schau da Waejd koa Lo!

 

Hod da ebba s Kraut ausgschitt?

Hom da d Hähna s Brout davo?

Geh, sog ma dennast wos da feiht,

wea hod da denn ebbs do?

 

Du hockst grod da und schtiast ins Eck

und zuuzlst an deim Bia,

und alle Leit sand Luft fia di,

wos kinnand die dafür?

 

Geh leg endle die Flaschn weg,

wos soit denn grod dea Schmoan?

Waa des ebbs haejft, wenn s d bsuffa bist,

kannst eh scho grod no loan.

 

Geh oita Freind, aejtz reiß de zamm,

i bring de aejtz in s Bett,

und moang schaut d Waejd ganz andas aus,

da wette jede Wett!