I mecht no tausnd Baejtl moina

Opus 195/ 1981

 

Etwas leisten, nützlich sein, einmal nicht umsonst ge­lebt haben, etwas hinterlassen, das noch lange die Menschen erfreut - und dabei selber Freude haben! So habe ich versucht mich einzubringen und lange war mir nicht bewusst, dass dies der anmaßende und auch hilflose Versuch ist, dem Leben durch Künstlichkeiten einen Wert außer ihm zu geben und damit unzulängli­ches eigenes Tun über das Leben zu stellen. Doch auch nachdem ich das erkannt hatte, hielt ich es weiter so, denn ohne diese Illusion kann ein Mensch vielleicht nicht leben und würde vor der Zeit an Lan­geweile sterben.

 

I mecht no tausnd Baejtl moina,

und tausnd Liadl mechte no schreim,

und tausnd Schtoina aaf Berg aafferoina,

und no fuchzg Johr umananda krain!

 

Und dene Schtoakn aaf Bratzn klopfa,

und dene Schwachn a weng Hoffnung gem,

und sei wia a schtetiga Wossatropfa,

und mecht friedle mit dene Leit zammlem.

 

I mecht no tausnd Baam pflanzn!

Und no tausnd Kinda erzuing!

Wenn Dummheit schtiabt – mechte schpringa und tanzn,

und mecht no tausnd Kanonen vobuing!

 

Mecht ma no tausnd Gschichtn ausdenga,

und ebnsooft mein Goatn beschtaejn.

Und no tausnd Moi schpaziangeh im Renga,

und mecht no öfta dei Leidenschaft faejhn!