Mia sand an sich ned feig

Opus 162/ 1980

 

Die Menschen sind nicht wirklich böse, sie sind nur träge, unreif, ängstlich, schwach, festgefahren, zu be­schäftigt, gerne wichtig, laut, voller Illusionen und ih­re schlimmste Krankheit ist die Langeweile, aus der sie heraus miteinander die übelsten Spiele spielen. Und dann gibt es auch die Freude daran, andere zu be­herrschen und ihnen überlegen zu sein. Statt solches Tun zu brandmarken und zu verachten wird es hono­riert und bewundert. Und das ist die Quelle für alles Böse.

 

Mia woitma einfach grod lem,

a weng glänzn und täglich satt sei.

Schee schdaad nach unsam Glick schtrem

und hoffn manchmoi insgeheim,

dass d Waffn vo saejba vorrostnd

und s Gaejd zum Schtinga beginnt,

d Dummheit im Westn und Ostn

im Sonnenschein zrinnt.

 

Mia sand an sich ned feig,

doch raffa war uns z bled.

Finsta is um uns woan -

waa unsa Liacht war grod glänznda Marzipan...

 

Vo Freiheit zu naschn hod uns phasziniad,

mia woit ma owa ned drinn ertringa,

wenn Freiheit grod des is, wos sich rentiad,

wem soi so a Freiheit ebbs bringa?

Wea d Erd ausraubt und s Lem voachtet

- ois grod wega da Dividendn-

Kriag ozettlt und Menschn abschlachtet,

dea wiad no ziemlich bes endn.

 

Es waar höchste Zeit kiaza zum tretn

und s Lem andasd zu organisiern.

Nimma foische Götzn o betn

und an Friedn auszumprobian.

Es gibt koi Rezepte, mia brauchma Geduid.

Mia weama no manches foisch mocha.

Gehts oweida, mia bisl ma heit in Vulkan!

Mei, des wiad zischn und kracha!