Dialektische Gschtanzl

Opus 134/ 1979

 

Wir brauchen den Winter, um den Sommer genießen zu können, wir brauchen das Tal, um den Berg zu schätzen, wir brauchen Lärm und Bewegung, der Ruhe wegen.

 

Ohne Broud gaabs grouße Nout,

ohne Futta gaabs koa Butta,

ohne Schputzn gaabs koa Epfe,

und ohne Begga gaabs koa Zepfe.

 

Ohne Muatta gaabs koan Vatta,

ohne Baam gaabs aa koan Woid,

Winta gaabs koan ohne Summa

und koan Gscheidn ohne Dumma.

 

Ohne Wind gaabs koa Segl,

wos haejfad uns a laara Degl?

Ohne Locha gaabs koa Woana

und ohne Hian kannt ma ned moana...

 

Waa ois rund, dann waa nix eckig,

waa ois sauba, waa nix fleckig,

daads ned renga, daads ned schneim,

kannt ma owei draussn bleim.

 

Gaabs koa Schui, gaabs aa koi Lehra,

ohne Schtraß koi Schtraßnkehra,

ohne Gwerkschaft, koa Lohnerhöhung

und ohne Glaubn koa Auferstehung.

 

Koa Glos gaabs ohne Glosa,

koa Trompetn ohne Blosa,

ohne Fiaß gaabs koa Hosn,

und ohne Gsicht gaabs aa koa Nosn.

 

Ohne Fäns gaabs koan Schtar,

ohne Hoiz koa Hoizschar,

gaabs koa Aej und gaabs koi Koihn,

brauchad ma nix mehr dafür zoihn!

 

Ohne Zeit gaabs koa Uah,

ohne Kaibe gaabs koa Kuah,

wea nix oawat, braucht ned schwitzn,

ohne Blitz daads saejtn blitzn.

 

Wea koa Bett hod, braucht koans mocha,

koa Suppn daad ohne Hitz kocha,

ohne Zähnt kannt ma ned beissn

und wea nix ißt, dea kann ned scheissn.

 

Gaabs koi Kinda, schtaejts enk vor,

wadnd de Oitn boid alloa.

Gaabs koan Berg, gaabs aa koa Toi

und ohne Wähla gaabs koa Woih.

 

Ohne Gaejd gaabs nix zum zoihn,

daad dene Reichn goa ned gfoin.

Ohne Waffn gaabs koan Krieg

und wenns heit schebad gibts koan Sieg!