Im warmen Bette

Opus 019/ 1968

 

Ich wohnte damals unterm Taubenschlag, hatte einen eigenen Eingang - direkt ins Freie. Der Ofen war am Morgen natürlich kalt, und dass es mir zu dieser Zeit am besten im warmen Bett gefiel, wird niemanden wundern...

 

Wenn ich mich am Morgen in meinem Bette wende,

die Decke überm Kopf, vergraben Füß und Hände.

Weich und kuschlig warm, geborgen wie im Schoß,

ach, da möcht ich bleiben, wie mach ich das bloß?

 

Ein Aug ich kurz riskier, im Zimmer ists schon hell,

die Sonne scheint durchs Fenster, ich hör Stimmen und Gebell,

Wo ist die Nacht geblieben? Mein Kopf ist noch so müd;

da klopft es an mein Fenster, ach, wer ist da so rüd?

 

Ich vergrab mein Kopf noch tiefer, tiefer in das Kissen.

„Ach, laßt mich noch schlafen! Ich mag nichts neues wissen!

Ich spür es außerdem, die Welt ist nicht geheizt;

darum außerhalb des Bettes, mich heute gar nichts reizt.“