US-amerikanische Interventionen der letzten Jahrzehnte 
  Von William Blum 
  
  Die Triebfeder amerikanischer Außenpolitik war noch nie von irgendeiner
  Art von Moral bestimmt, stattdessen wurde sie von der Notwendigkeit bestimmt
  anderen Imperativen zu dienen, die folgendermaßen zusammengefasst werden
  können: 
  
  1. Die Welt für amerikanische Unternehmen sicher zu machen; 
  
  2. Die Bilanz von Waffenunternehmen in Amerika zu verbessern, die den Mitgliedern
  des Kongresses großzügig Geld gespendet haben; 
  
  3. Jede Art von Gesellschaft zu verhindern, die als erfolgreiches Beispiel
  für eine Alternative zum kapitalistischen Modell dienen könnte;
  
  
  4. Die politische und wirtschaftliche Hegemonie so weit wie möglich
  über ein möglichst großes Gebiet zu erweitern, so wie es
  sich für eine "Großmacht" gehört; 
  
  Das alles in einem, angeblich moralischen Kreuzzug im Namen des Kampfes gegen
  eine bösen internationalen kommunistische Verschwörung. Von deren
  Existenz die "Kalten Krieger" und die amerikanische Bevölkerung fest
  überzeugt waren. Die aber tatsächlich niemals existierte, ob böse
  oder nicht. 
  
  Im Zeitraum seit 1945 führten die Vereinigten Staaten in mehr als 70
  Ländern äußerst ernstzunehmende Interventionen durch. Einige
  davon waren die Folgenden: 
  
  China 1945-49: Die USA greifen in den Bürgerkrieg ein und stellen sich
  gegen die Kommunisten und auf die Seite von Chan Kai- Chek, obwohl erstere
  Verbündete der Vereinigten Staaten im Weltkrieg gewesen waren. Die USA
  benutzten besiegte japanische Soldaten die auf ihrer Seite zu kämpften.
  Die Kommunisten zwangen Chan 1945 dazu nach Taiwan zu fliehen. 
  
  Italien 1947-48: Die USA greifen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln
  in die Wahlen ein um die Kommunistische Partei davon abzuhalten legal und
  fair an die Macht zu gelangen. Diese Perversion der Demokratie wurde im Namen
  die "Demokratie in Italien zu erhalten" durchgeführt. Die Kommunisten
  verloren die Wahl. Für die nächsten Jahrzehnte fuhr die CIA damit
  fort, gemeinsam mit amerikanischen Unternehmen, in italienische Wahlen
  einzugreifen. Mehrere Hundertmillionen Dollar und eine Menge psychologische
  Kriegsführung flossen nach Italien um das Gespenst das in Europa spuckte
  zu vertreiben. 
  
  Griechenland 1947-49: Die USA greifen in den Bürgerkrieg ein und stellen
  sich auf die Seite der Neofaschisten gegen die griechische Linke, welche
  die Nazis mutig bekämpft hatte. Die Neofaschisten gewannen und installierten
  ein ultrabrutales Regime, für das die CIA eigens einen neuen
  Inlandsgeheimdienst (KYP) gründete. Bald schon führte die KYP all
  die netten Praktiken durch, die die Geheimpolizei überall durchführen,
  einschließlich systematischer Folter. 
  
  Philippinen 1945-53: Das US- Militär kämpfte gegen sozialistische
  Kräfte (Huks) während diese noch gegen die japanischen Invasoren
  kämpften. Nach dem Krieg machten die USA mit ihrem Kampf gegen die Huks
  weiter. Nachdem sie besiegt waren wurde eine Reihe von Marionetten als
  Präsidenten installiert, was dann in der Diktatur von Ferdinand Marcos
  gipfelte. 
  
  Süd Korea 1945-53: Nach dem zweiten Weltkrieg unterdrücken die
  Vereinigten Staaten die populären progressiven Kräfte zum Nutzen
  der Konservativen, die mit den Japanern kollaboriert hatten. Dies führte
  zu einer langen Ära von korrupten, reaktionären und brutalen
  Regierungen. 
  
  Albanien 1949-53: Die USA und Großbritannien versuchen erfolglos die
  kommunistische Regierung zu stürzen und eine neue Pro- Westliche Regierung
  einzusetzen, die hauptsächlich aus Monarchist und Leuten die mit
  italienischen Faschisten und den Nazis kollaboriert hatten bestanden hätte.
  
  
  Deutschland 1950er: Die CIA startet eine weitreichende Kampagne von Sabotage,
  Terrorismus, schmutzigen Tricks und psychologischer Kriegsführung gegen
  die DDR. Dies war einer der Faktoren die zum Bau der Berliner Mauer 1961
  führten. 
  
  Der Iran 1953: Ministerpräsident Mossadegh wird in einer
  Gemeinschaftsoperation der USA und Großbritannien gestürzt. Mossadegh
  war von einer großen Mehrheit des Parlamentes in sein Amt gewählt
  worden, aber er hatte den schicksalsschweren Fehler begangen an der Spitze
  einer Bewegung zu stehen, die einzige im Iran funktionierende und in britischem
  Eigentum befindliche Ölgesellschaft zu verstaatlichen. Der Putsch stellte
  die absolute Macht des Shah´s wieder her und leitete einen Periode von
  25 Jahren Unterdrückung und Folter ein, während die
  Erdölindustrie wieder in ausländischen Besitz überging:
  Großbritannien und die USA jeweils 40 Prozent, andere Nationen 20 Prozent.
  
  
  Guatemala 1953-1990: Ein von der CIA organisierter Putsch stürzt die
  demokratisch gewählte und progressive Regierung von Jacobo Arbenz und
  leitet eine 40 Jährige Periode von Todesschwadronen, Folter,
  Verschwindenlassen, Massenhinrichtungen, und unvorstellbarer Grausamkeit
  ein. Mit insgesamt weit über 100,000 Opfern unbestritten eines der
  unmenschlichsten Kapitel des 20. Jahrhunderts. Arbenz hatte die US Firma
  United Fruit Company verstaatlicht, die sehr enge Beziehungen zur amerikanischen
  Staatsmacht hatte. Als Rechtfertigung für den Putsch erklärte
  Washington, dass Guatemala kurz vor einer sowjetischen Übernahme gestanden
  hätte, obwohl die Russen so wenig Interesse am Land hatten dass sie
  nicht einmal diplomatische Beziehungen aufrecht erhielten. Das wirkliche
  Problem in den Augen Washingtons war, zusätzlich zu United Fruit, die
  Gefahr der Ausbreitung von Guatemalas Sozialdemokratie auf anderen Ländern
  in Lateiniamerika. 
  
  Naher Osten 1956-58: Die Eisenhower- Doktrin besagte, dass die Vereinigten
  Staaten in jedem Land im nahen Osten "darauf vorbereitet sind bewaffnete
  Streitkraft zur Unterstützung einzusetzen, das um Hilfe gegen bewaffnete
  Aggression bittet oder das vom internationalen Kommunismus kontrolliert wird".
  Die englische Übersetzung davon war, dass es niemand wagen durfte eine
  dominierende Stellung einzunehmen, oder übermäßigen Einfluss
  über den nahen Osten und seine Ölfelder zu erlangen, außer
  den Vereinigten Staaten. Und das jeder der dies versuchen würde per
  Definition ein "Kommunist" wäre. Bei der Umsetzung dieser Doktrin,
  versuchten die Vereinigten Staaten zweimal die syrische Regierung zu
  stürzen, inszenierten einige Kraftdemonstrationen im Mittelmeer um die
  Bewegungen einzuschüchtern die sich den US- unterstützte Regierungen
  in Jordanien und im Libanon wiedersetzen. Eine 14.000 Mann starke Truppen
  landete im Libanon und versuchten Nasser von Ägypten und seinen
  lästigen Mittlerer Osten Nationalismus zu stürzen oder zu ermorden.
  
  
  Indonesien 1957-58: Suharto war -- genau wie Nasser -- die Art von Führer
  der Dritten Welt, an dem die Vereinigten Staaten nicht festhalten könnten.
  Er nahm seine neutrale Stellung im Kalten Krieg ernst und machte Reisen in
  die Sowjetunion und nach China (genauso wie ins Weiße Haus). Er
  verstaatlichte viele Private Gesellschaften der Niederländer, der
  früheren Kolonialmacht. Er weigerte sich, scharf gegen die indonesische
  Kommunistische Partei vorzugehen, die den legalen, friedlichen Weg ging und
  beeindruckende Zunahmen bei den Wahlen machte. Diese Art von Politik konnte
  leicht anderen Führern der Dritten Welt "falsche Ideen" vermitteln.
  Also begann die CIA damit Geld in die Wahlen zu werfen und zu Suhartos Mord
  anzustiften. Sie versuchten ihn mit einem gefälschten Sexfilm zu erpressen
  und beteiligten sich an Truppen oppositioneller Militäroffiziere um
  einen totalen Krieg gegen die Regierung zu führen. Suharto überlebte
  all dies. 
  
  Britisch Guiana / Guyana, 1953-64: Für 11 Jahre unternahmen, zwei der
  ältesten Demokratien der Welt, Großbritannien und den Vereinigten
  Staaten, große Anstrengungen um einen demokratisch gewählten
  Führer davon abzuhalten, sein Amt einzunehmen. Cheddi Jagan war ein
  weiterer Führer der Dritten Welt der versuchte neutral und unabhängig
  zu bleiben. Er wurde drei Mal gewählt. Obwohl er ein Sozialist war --
  mehr so als Suharto oder Arbenz -- war seine Politik im Amt nicht
  revolutionär. Aber er war immer noch ein gebranntes Kind, da er Washingtons
  größte Angst darstellte: eine Gesellschaft zu schaffen, die ein
  erfolgreiches Beispiel einer Alternative zu dem kapitalistischen Modell sein
  könnte. Sie nutzen eine große Vielfalt von Taktiken -- von
  Generalstreiks und Desinformation bis hin zu Terrorismus. 1964 zwangen die
  USA und Großbritannien Jagan aus dem Amt. John F. Kennedy hatte eine
  direkte Order für seine Absetzung gegeben, genauso wie es Eisenhower
  vermutlich auch getan hätte. 
  
  Unter Jagan eines der bessergestellten Länder in der Region, wurde Guyana
  in den 80ern zu einem des ärmsten. Seine Hauptexportware wurden Menschen.
  
  
  Vietnam, 1950-73: Der heikle Abhang begann mit der Parteinahme für die
  Franzosen, den früheren Kolonialherren und Kollaborateuren mit dem Japanern.
  Gegen Ho Chi Minh und seine Anhänger, die eng mit den Alliierten im
  Krieg zusammengearbeitet hatte und die alle amerikanischen Dinge bewunderten.
  Ho Chi Minh war trotz alledem so etwas wie ein Kommunist. Er hatte zahlreiche
  Briefe an Präsidenten Truman geschrieben und das Außenministerium
  um amerikanische Hilfe gebeten um die vietnamesische Unabhängigkeit
  von Frankreich zu gewinnen und eine friedliche Lösung für sein
  Land zu finden. All sein Flehen wurden ignoriert. Da er so etwas wie ein
  Kommunisten war. Ho Chi Minh verfasste die neue vietnamesische
  Unabhängigkeitserklärung basierend auf der amerikanischen, beginnend
  mit "alle Menschen sind gleich. Sie werden von ihrem Schöpfer ausgestattet
  mit..." Aber dies hatte für Washington keine Bedeutung. Ho Chi Minh
  war so etwas wie ein Kommunist. 
  
  Dreiundzwanzig Jahre, und mehr als eine Million Tote später, zogen die
  Vereinigten Staaten ihre militärischen Kräfte aus Vietnam ab. Die
  meisten Leute sagen, die USA hätten den Krieg verloren. Aber indem sie
  Vietnam in seinem Kern zerstört hatten und die Erde und Gene von
  Generationen vergiftet hatten, hatte Washington seinen Hauptzweck in Wirklichkeit
  erreicht: das mögliche Aufkommen einer guten Entwicklungsmöglichkeit
  für Asien zu verhindern. Ho Chi Minh war so etwas wie ein Kommunist.
  
  
  Kambodscha 1955-73: Prinz Sihanouk war ein weiterer Führer, der kein
  amerikanischer Klientenstaat sein wollte. Nach vielen Jahren der Feindseligkeit
  gegen sein Regime, einschließlich Mordversuchen und der berüchtigten,
  geheimen Nixon / Kissinger "Flächenbombardements" von 1969 bis 1970,
  stürzte Washington Sihanouk 1970 in einem Putsch. Das war alles was
  benötigt wurde, um Pol Pot und seine Rote Khmer dazu zu bewegen sich
  in den Kampf einzumischen. Fünf Jahre später übernahmen sie
  Macht. Aber fünf Jahre der amerikanischer Bombardierung hatten Kambodschas
  traditionelle Wirtschaft verschwinden lassen. Das alte Kambodscha wurde für
  immer zerstört. 
  
  Unglaublich, dass die Rote Khmer dem ohnehin schon zerstörten Land noch
  größeres Elend zufügen konnten. Um die Ironie auf die Spitze
  zu treiben, unterstützten die Vereinigten Staaten Pol Pot, militärisch
  und diplomatisch, nach ihrer Niederlage gegen die Vietnamesen. 
  
  Kongo / Zaire 1960-65: Im Juni 1960 wurde Patrice Lumumba erster
  Ministerpräsident des Kongo nach der Unabhängigkeit von Belgien.
  Aber Belgien behielt seinen riesigen Reichtum an Bodenschätzen in der
  Katanga- Provinz. Prominente Offizielle aus der Eisenhower- Administration
  hatten finanzielle Verbindungen zum selben Reichtum. Lumumba hielt während
  der Zeremonien zum Unabhängigkeitstag vor einer Reihe von
  ausländischen Würdenträgern eine Rede, die sowohl eine
  wirtschaftliche als auch politische Befreiung forderte und in der er eine
  Liste von Ungerechtigkeiten aufführte, die von den weißen Besitzern
  des Landes begangen worden waren. Der arme Mann war offensichtlich ein
  "Kommunist". Der Arme Mann war offensichtlich verdammt. 
  
  Elf Tage später, wurde die Katanga- Provinz unabhängig, im September
  wurde Lumumba durch Anstiftung der Vereinigten Staaten vom Präsidenten
  entlassen und im Januar 1961 auf ausdrücklichen Bitte von Dwight Eisenhower
  ermordet. Es folgten mehrere Jahre Bürgerkrieg, Chaos und ein Anstieg
  der Macht von Mobutu Sese Seko, ein Mann der für die CIA kein Unbekannter
  war. Mobutu beherrschte das Land für mehr als 30 Jahre, mit einem
  Ausmaß an Korruption und Grausamkeit, die sogar seine CIA- Führer
  schockierte. Die zairischen Menschen lebten trotz des unglaublichen
  natürlichen Reichtums ihres Landes in bitterster Armut, während
  Mobutu zu einen Multimilliardär wurde. 
  
  Brasilien 1961-64: Präsident Joao Goulart war der üblichen Verbrechen
  schuldig: Er bezog ein unabhängige Position in der Außenpolitik,
  setzte die Beziehungen zu sozialistischen Ländern fort und stellte sich
  gegen die Sanktionen Kubas; seine Administration verabschiedete ein Gesetz
  welches die Menge des Profites begrenzte, die multinationale Firmen ins Ausland
  transferieren konnten und eine Tochtergesellschaft der ITT wurde verstaatlicht.
  Er sprach sich für wirtschaftliche und gesellschaftliche Reformen aus.
  Anwalts- General Robert Kennedy war über Goulart beunruhigt, weil er
  "Kommunisten" erlaubte Positionen in der Regierung zu bekleiden. Dennoch
  war der Mann noch kein Radikaler. Er war ein Millionär,
  Großgrundbesitzer und ein Katholik, der die Medaille der Jungfrau um
  seinen Hals trug. Das war allerdings nicht genug um ihn zu retten. 1964 wurde
  er in einem Militärputsch gestürzt, der eine tiefe versteckte
  amerikanische Verwicklung hatte. Der offizielle Kommentar Washingtons war...
  ja, es ist bedauerlich dass die Demokratie in Brasilien gestürzt wurde...
  aber das Land wurde immerhin vor dem Kommunismus gerettet. 
  
  Die nächsten 15 Jahre hatte alle Merkmale einer Militärdiktatur
  für die Lateinamerika berühmt und berüchtigt ist: der Kongress
  wurde ausgeschaltet, politische Opposition wurde soweit reduziert das man
  von deren Auslöschung sprechen kann, Gesetze zum Schutz der
  persönlichen Freiheit für "politische Verbrechen" wurde außer
  Kraft gesetzt, Kritik am Präsidenten wurde vom Gesetz verboten,
  Gewerkschaften wurden von Regierungsleuten übernommen, aufkommende Proteste
  wurden von Polizei und Militär durch Schüsse in die Menge beantwortet,
  die Häuser der Bauern wurden abgebrannt, Priester wurden brutal behandelt...
  Verschwindenlassen, Todesschwadrone, ein enormes Ausmaß von Folter...
  Die Regierung hatte ein Name für ihr Programm: die "moralische
  Rehabilitation" Brasiliens. 
  
  Washington war sehr zufrieden. Brasilien brach die Beziehungen zu Kuba ab
  und wurde zu einem der zuverlässigsten Verbündeten der Vereinigten
  Staaten in Lateinamerika. 
  
  Dominikanische Republik, 1963-66: Im Februar 1963 trat Juan Bosch das Amt
  als erster demokratisch gewählter Präsident der Dominikanische
  Republik seit 1924 an. Hier war endlich der liberaler Anti-Kommunist John
  F. Kennedys, welcher der Anschuldigung widersprach, dass die USA nur
  Militärdiktaturen unterstützen. Boschs Regierung sollte die lange
  gesuchte "Vitrine der Demokratie" sein, die Fidel Castro der Lüge
  überführen würde. Bevor er sein Amt antrat wurde er mit
  großen Ehren in Washington empfangen. 
  
  Bosch blieb seinem Glauben treu. Er forderte eine Landreform, Häuser
  mit niedriger Miete, bescheidene Verstaatlichung von Unternehmen.
  Auslandsinvestition stellten sicher, dass er das Land nicht
  übermäßig ausgenutzt wurde; sowie weitere Punkte die jeder
  liberaler Führer der Dritten Welt machen würde um ernsthaft einen
  sozialen Wandel herbeizuführen. Er nahm das was man die bürgerliche
  Freiheiten nennt genauso ernst: Kommunisten, oder jene als solche etikettierten,
  durften nicht verfolgt werden außer wenn sie gegen das Gesetz
  verstießen. 
  
  Ein Teil der amerikanischen Beamten und Kongressabgeordnete drückten
  ihr Missbehagen über Boschs Pläne und seine Haltung zur
  Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten aus. Die Land-Reform und
  Verstaatlichung sind immer heikle Angelegenheiten in Washington, dass ist
  der Stoff aus dem der "schleichende Sozialismus" gemacht wird. In einigen
  Teilen der US - Presse war Bosch ein roter Bauernfänger. 
  
  Im September marschierten das Militär ein. Bosch wurde gestürzt.
  Die Vereinigten Staaten, die einen militärischen Putsch in Lateinamerika
  mit einem Stirnrunzel hätten verhindern könnten, taten nichts.
  
  
  Neunzehn Monate später brach ein Aufstand aus, der versprach den verbannten
  Bosch wieder an die Macht zu bringen. Die Vereinigten Staaten sandten eine
  23.000 Mann starke Truppe, die dabei behilflich war den Aufstand
  niederzuschlagen. 
  
  Kuba 1959 bis heute: Fidel Castro kam Anfang 1959 an die Macht. Auf der
  Nationalen Sicherheitsratssitzung vom 10 März 1959 war einer der
  Tagesordnungspunkte die Durchführbarkeit "eine anderen Regierung dazu
  zu bringen, in Kuba die Macht zu übernehmen". Es folgten 40 Jahre
  terroristischer Angriffe, Bombadierungen, militärischer Invasionen,
  Sanktionen, Isolation, Morde ... Kuba hatte die unverzeihliche Revolution
  hinter sich gebracht, die sehr ernsten Bedrohung ein "gutes Beispiel" für
  Lateinamerika zu sein. 
  
  Der traurigste Teil der Geschichte ist, dass die Welt niemals erfahren wird,
  was für eine Art von Gesellschaft Kuba hätte werden können,
  hätte man sie in Ruhe gelassen. Wenn nicht ständig unter Beschuss
  und der Bedrohung einer Invasion ausgesetzt. Wenn es ihnen erlaubt gewesen
  wäre sich auf die Leitung zu Hause zu konzentrieren. Der Idealismus,
  die Vision, das Talent, der Internationalismus, alles war vorhanden. Aber
  wir werden es niemals erfahren. Und das war natürlich auch die Intention.
  
  
  Indonesien 1965: Eine komplexe Serie von Ereignissen die an verschiedenen
  Punkten amerikanische Fingerabdrücke tragen. Einschließlich eines
  Putschversuches, eines Gegenputsches und eines Gegen-Gegen-Gegen-Putsches
  die in dem Verlust der Macht sowohl Suhartos als auch der seines Ersatzes,
  durch einen Militärputsch von General Suharto angeführt, gipfelten.
  Das Massaker, das sofort begann - -- an Kommunisten, Sympathisanten von
  Kommunisten, als Kommunisten verdächtigter, als kommunistische
  Sympathisanten verdächtigter, und auch aller anderen -- wurde von der
  New- York Times "eine der grausamsten Massenabschlachtungen der moderner
  politischer Geschichte" bezeichnet. Die Schätzungen der während
  der paar Jahre getöteten Zahl fangen bei einer halben Million an und
  gehen bis weit über eine Million. 
  
  Später wurde bekannt, dass die US- Botschaft Listen von "kommunistischen"
  Arbeitern zusammengestellt hatte, vom Staffelnführer bis runter zu den
  Dorfkadern. Ungefähr 5.000 Namen die sie der Armee übergaben, die
  dann jene Personen verfolgte und sie ermordete. Die Amerikaner haben dann
  die Namen derer abhakt, die getötet oder gefangengenommen worden waren.
  Ein US Diplomat sagte: "Es war wirklich toll der Armee zu helfen. Sie haben
  wahrscheinlich sehr viele Leute getötet, und ich habe wahrscheinlich
  eine Menge Blut an meinen Händen. Aber das ist nicht so schlimm, es
  gibt Zeiten in denen man im entscheidenden Moment harte Entscheidungen treffen
  muss." 
  
  Chile, 1964-73: Salvador Allende war das schlimmste mögliche Szenario
  für einen US- Imperialisten. Er könnte sich nur eine Sache vorstellen
  die schlimmer ist, als ein Marxist an der Macht: einen gewählten Marxisten
  an der Macht, der die Verfassung ehrte und immer populärer wurde. Dies
  erschütterte die Grundfesten auf denen der antikommunistische Turm gebaut
  wurde: die Doktrin die sorgfältig über Jahrzehnte hinweg entwickelt
  wurde, dass die "Kommunisten" die Macht nur durch Gewalt und Betrug
  übernehmen können und das sie diese Macht nur durch Terror und
  Gehirnwäsche behalten können. 
  
  Nachdem man Allendes Wahlkampf 1964 sabotierte und nachdem man 1970 genauso
  wie beim ersten Mal trotz großer Anstrengungen scheiterte,
  hinterließen die CIA und der Rest der amerikanischen
  Außenpolitikmaschine keinen Stein in ihrem Versuch nicht umgedreht
  um die Allende-Regierung über den nächsten drei Jahren zu
  destabilisieren, indem sie dem Aufbau feindlichen Militärs besondere
  Aufmerksamkeit schenkten. Schließlich stürzte im September 1973
  das Militär die Regierung, Allende starb währenddessen. 
  
  Dafür wurde das Land eine Woche lang von der Außenwelt abgeschottet
  während die Panzer rollten und die Soldaten Türen eintraten; das
  Spektrum ging bis hin zu Exekutionen und entlang der Straßen
  aufgehäuften Körpern die in die Flüsse geworfen wurden; die
  Folterzentren öffneten sich für ihre Geschäfte; die
  umstürzlerischen Bücher wurden in die Freudenfeuern geworfen; Soldaten
  schlitzen die Hosenbeine von Frauen auf während sie riefen, dass Frauen
  "In Chile Kleider tragen!". Die Armen kehrten zu ihrem Normalzustand zurück
  und die Herren der Welt in Washington und in den Hallen der internationalen
  Finanzen öffneten ihre Checkbücher. Am Ende wurden mehr als 3,000
  exekutiert, Tausende wurden gefolterte oder verschwanden. 
  
  Griechenland 1964-74: Der Militärputsch fand im April 1967 statt, genau
  zwei Tage vor Beginn des Wahlkampfes. Alles deutete darauf hin, dass die
  Wahlen den erfahrenen liberalen Führer George Papandreou als
  Ministerpräsident bestätigen würden. Papandreou wurde im Februar
  1964 mit der größten absoluten Mehrheit in der Geschichte der
  modernen griechischen Wahlen gewählt. Die erfolgreichen Machenschaften
  ihn des Amtes zu entheben begannen sofort mit einer Gemeinschaftsarbeit vom
  Königshof, dem griechischen sowie dem amerikanischen Militär und
  der CIA die in Griechenland stationiert waren. Dem Putsch von 1967 folgten
  sofort das traditionellen Standrecht, Zensur, Verhaftungen, Prügel,
  Folter und Ermordungen; die Zahl der Opfer belief sich auf ungefähr
  8.000 im ersten Monat. Dies wurde von der traditionellen Erklärung
  begleitet, dass dies alles getan wurde um die Nation von einer "kommunistischen
  Übernahme zu retten". Verdorbene und subversive Einflüsse in
  griechischem Leben wurden entfernt. Darunter waren Miniröcke, langes
  Haar und ausländische Zeitungen; Kirchenanwesenheit für junge Mensche
  war obligatorisch. 
  
  Es war die Folter die den siebenjährigen griechischen Alptraum am
  deutlichsten markierte. James Becket, ein amerikanischer Anwalt der von amnesty
  international nach Griechenland gesandt wurde, schrieb im Dezember 1969,
  dass die Anzahl der gefolterten Menschen "einer konservative Schätzung
  nach nicht weniger als zweitausend ergeben würden", normalerweise auf
  die am grauenhaftesten Arten, oft mit von den Vereinigten Staaten gelieferter
  Ausstattung. 
  
  Becket berichtete das Folgende: 
  
  Hunderte von Häftlingen haben die kurze Rede von Inspektor Basil Lambrou
  gehört, der hinter seinem Schreibtisch sitzt, der die rot- weiße
  und blaue schüttelnde Hand von American Aid ausstellt. Er versucht den
  Häftling die absolute Zwecklosigkeit von Widerstand zu vermitteln: "Sie
  machen sich lächerlich wenn Sie glauben, dass sie irgendetwas tun
  können. Die Welt ist in zwei Teile aufgeteilt. Es gibt Kommunisten auf
  der Seite und auf dieser Seite die freie Welt. Die Russen und die Amerikaner,
  keiner sonst. Was sind wir? Amerikaner. Hinter mir steht die Regierung, hinter
  der Regierung steht die NATO, hinter der NATO steht die USA. Ihr könnt
  uns nicht bekämpfen, wir sind Amerikaner." 
  
  George Papandreou war kein Radikaler. Er war ein liberaler Antikommunist.
  Aber sein Sohn Andreas, sein Erbe der nur ein wenig weiter links als sein
  Vater stand und seinen Wunsch nicht verschleiert hatte, Griechenland aus
  dem kalten Krieg rauszuhalten und der das verbleiben in der NATO in Frage
  stellte, oder zumindest den Status als Satellit der Vereinigten Staaten
  hinterfragte. 
  
  Osttimor, 1975 bis heute: 
  
  Im Dezember 1975 fiel Indonesien in Osttimor ein, das am östlichen Ende
  des indonesischen Archipels liegt und das seine Unabhängigkeit erklärt
  hatte, nachdem Portugal die Kontrolle aufgegeben hatte. Der Invasion begann
  einen Tag nachdem US - -Präsidenten Gerald Ford und Außenminister
  Henry Kissinger Indonesien verlassen hatten und nachdem sie Suharto die Erlaubnis
  erteilt hatten amerikanische Waffen zu benutzen, die nach US Gesetz nicht
  für Aggression benutzen werden dürfen. Indonesien war Washingtons
  wertvollstes Werkzeug in Südostasien. 
  
  amnesty international schätzt, dass indonesische Truppen 1989, mit dem
  Ziel Osttimor gewaltsam zu annektieren, 200.000 Menschen aus einer
  Bevölkerung von 600.000 - 700.000 getötet hatten. Die Vereinigten
  Staaten haben den Indonesischen Anspruch auf Osttimor (im Gegensatz zu dem
  UN und der EU) durchgehend unterstützt und die Abschlachtungen auf ein
  bemerkenswertes Level runtergespielt. Zur gleichen Zeit wurde Indonesien
  mit aller militärischen Ausrüstung und Ausbildung versorgt, die
  es brauchte um die Aufgaben zu bewältigen. 
  
  Nicaragua 1978-89: Als die Sandinisten 1978 die Somoza- Diktatur stürzten,
  war Washington klar das die Sadinisten jene lange gefürchtete Bestie
  sein könnten: "ein weiteres Kuba". Unter Präsidenten Carter nahmen
  die Versuche die Revolution zu sabotieren diplomatische und wirtschaftliche
  Formen an. Unter Reagan war Gewalt die Methode der Wahl. Für acht
  schrecklich lange Jahre waren die Menschen in Nicaragua dem Angriff Washingtons
  Stellvertreterarmee, den Contras aus Somozas bösartigem Nationalen
  Wachmännern gebildet und anderen Anhängern des Diktators ausgesetzt.
  Es war der totale Krieg, mit dem Ziel die progressiven gesellschaftlichen
  und wirtschaftlichen Programme der Regierung zu zerstören. Schulen und
  medizinische Kliniken wurden niedergebrannt, Vergewaltigung, Folterung, die
  Verminung von Häfen, Bombadierungen und Angriffe von Tieffliegern. Das
  waren Ronald Reagans "Freiheitskämpfer". Es gab keine Revolution in
  Nicaragua. 
  
  Grenada 1979-84: 
  
  Was würde die mächtigste Nation der Welt antreiben in ein Land
  mit einhundertzehntausend Einwohnern einzufallen? Maurice Bishop und seine
  Anhänger waren 1979 in einem Putsch and die Macht gekommen und angesichts
  ihrer Politik waren sie nicht annähernd so revolutionär wie Castro.
  Washington wurde wieder von seiner Angst "eines weiteren Kubas" getrieben,
  besonders als öffentliche Erscheinungen von den grenadischen Führern
  die mit Führern anderer Länder in der Region die mit großer
  Begeisterung zusammentrafen. 
  
  Die US Destabilisierungstaktik gegen die Bischof Regierung begann sofort
  nach dem Putsch und ging bis 1983 weiter, einschließlich zahlreicher
  Akte von Falschinformation und schmutzigen Tricks. Die amerikanische Invasion
  im Oktober 1983 traf auf minimalem Widerstand, obwohl die USA Verluste von
  135 Menschen die getötet oder verwundeten wurden zu beklagen hatten.
  Außerdem gab es noch 400 grenadische Verluste, und 84 Kubaner,
  hauptsächlich Arbeiter. Jeder denkbare menschliche Zweck, für den
  diese Leute starben, ist nie enthüllt worden. 
  
  Ende 1984 wurde eine fragwürdige Wahl abgehalten die von einem von der
  Reagan- Administration unterstützten Mann gewonnen wurde. Ein Jahr
  später, berichtete die human rights organisation, dass Grenadas neue
  von den USA trainierte Polizei und Antiterroreinheiten sich einen Ruf für
  ihre Brutalität, ihre willkürliche Verhaftungen und Amtsmissbrauch
  erworben haben und die bürgerliche Rechte aushöhlen würden.
  
  
  Im April 1989 gab die Regierung eine Liste von mehr als 80 Büchern heraus,
  deren Import verboten wurde. Vier Monate später suspendierte der
  Ministerpräsident das Parlament um der Bedrohung eines nicht-
  betätigenden Votums des Parlaments zuvorzukommen, was darin endete was
  seine Kritiker "einen zunehmend autoritären Stil nannten". 
  
  Libyen 1981-89: Libyen weigerte sich eine korrekter Klientenstaat von Washington
  im Nahen Osten zu sein. Sein Führer, Muammar el-Gaddafi, war dreist.
  Er musste bestraft werden. US Flugzeuge schossen zwei lybische Flugzeuge
  ab, in dem was Libyen als seinen Luftraum betrachtete. Bei Bombenangriffen
  der USA wurden mindestens 40 Leute einschließlich Gaddafis Tochter
  getötet. Es gab andere Versuche den Mann zu ermorden, Operationen um
  ihn in einer größten Desinformationskampagnen zu stürzen,
  sowie wirtschaftliche Sanktionen wegen des Attentates auf die Pan Am 103
  ohne irgendeinen vernünftigen Beweis zu haben. 
  
  Panama, 1989: Washingtons verrückte Bomber schlagen wieder zu. Im Dezember
  1989, wird eine großes Mietskasernensiedlung in Panama ausgelöscht
  und hinterlässt 15.000 Menschen obdachlos. Nachdem die Kämpfe gegen
  die panamaische Kräfte einige Tage dauerten war die offizielle Zahl
  der Todesopfer ungefähr 500, zumindest das was die USA und die neue
  US- installierte panamaische Regierung zugaben; andere Quellen, mit keiner
  geringeren Beweisen bestanden darauf, dass Tausende gestorben waren und
  ungefähr 3.000 verwundet wurden. Dreiundzwanzig Amerikaner tot, 324
  verwundete. 
  
  Die Frage eines Reporter: "War es das wirklich Wert die Menschen dafür
  in den Tod zu schicken? Nur um Noriega zu kriegen?" 
  
  George Bush: Jedes Menschenleben ist kostbar und dennoch muss ich mit ja
  antworten, es ist es Wert gewesen. 
  
  Manuel Noriega war jahrelang ein amerikanischer Verbündeter und Informant
  gewesen, bis er länger lebte als er nützlich war. Aber das war
  nicht das einzige Motiv für den Angriff. Bush wollte ein klares Signal
  an die Menschen von Nicaragua senden, die zwei Monate später eine Wahl
  geplant hatten: das dies ihr Schicksal sein könnte, wenn sie die Sandinisten
  wiederwählten. Bush wollte außerdem seine militärischen Muskel
  spielen lassen um dem Kongress den Bedarf für eine große
  gefechtsbereite Armee sogar nach der sehr jüngste Auflösung der
  "sowjetischen Bedrohung“ illustrieren. Die offizielle Erklärung für
  die amerikanische Absetzung Noriegas waren der Drogenhandel, von dem Washington
  jahrelang gewusst hatte und der sie auch nie gestört hatte. 
  
  Irak 1990er: Unerbitterliche Bombardierungen für mehr als 40 Tage und
  Nächte, gegen eines der am meisten entwickelten Nationen im Nahen Osten,
  Vernichtung der uralten und moderne Hauptstadt; 177 Millionen Pfund an Bomben,
  die auf die Menschen im Irak fielen, der konzentrierteste Luftangriff in
  der Geschichte der Welt; abgereicherte Uranwaffen, die die Menschen verbrennen
  und Krebs verursachen; Sprengung chemischer und biologischer Waffendepots
  und Öleinrichtungen; Vergiftung der Atmosphäre zu einem Grad der
  vielleicht niemals irgendwo erreicht wurde; Soldaten absichtlich lebendig
  begraben; Zerstörung der Infrastruktur, mit einer schrecklichen Wirkung
  auf die Gesundheit; die Sanktionen gingen bis zum heutigen Tag weiter und
  vervielfachen die Gesundheitsprobleme Tag für Tag; wahrscheinlich eine
  Million Kinder sind inzwischen von all dem gestorben und sogar noch mehr
  Erwachsenen. 
  
  Irak war unter den arabischen Staaten die stärkste militärische
  Macht. Dies kann ihr Verbrechen gewesen sein. Noam Chomsky hat geschrieben:
  "Es war die vorrauseilende Doktrin der US Außenpolitik seit den 40er
  Jahren, dass die riesigen und einmaligen Energieressourcen der Golf- Region
  nur von den Vereinigten Staaten und seinen Klienten dominiert werden dürfen
  und was entscheidend ist, dass keiner unabhängigen, einheimischen Macht
  erlaubt werden darf einen substantiellen Einfluss auf der Verwaltung der
  Ölförderung und Ölproduktion zu haben. 
  
  Afghanistan 1979-92: Jeder weiß von der unglaublichen Unterdrückung
  von Frauen in Afghanistan, die von islamischen Fundamentalisten sogar vor
  der Taliban herrschten. Aber wie viele Leute wissen, dass Afghanistan
  während der späten 70er und einem Großteil der 80er eine
  Regierung hatte die dazu verpflichtete, die unglaublich
  rückwärtsgerichtete Nation in das 20. Jahrhundert zu bringen,
  einschließlich der Gleichberechtigung von Frauen? Was allerdings geschah
  ist, dass die Vereinigten Staaten Milliarden von Dollar in einen schrecklichen
  Krieg gegen diese Regierung pumpten, nur weil sie von der Sowjetunion
  unterstützt wurde. Davor hatten CIA- Operationen wissentlich die
  Wahrscheinlichkeit eines Sowjetischen Eingreifens vergrößert,
  was dann auch eintrat. Am Ende gewannen die Vereinigten Staaten und die Frauen
  und der Rest von Afghanistan verloren. Mehr als eine Million Tote, drei Millionen
  behindert, fünf Millionen Flüchtlinge, insgesamt ungefähr
  die Hälfte der Bevölkerung. 
  
  El Salvador, 1980-92: El Salvadors Dissidenten versuchten, innerhalb des
  Systems zu arbeiten. Aber mit US- Unterstützung wird das unmöglich
  gemacht. Unter der wiederholten Benutzung von Wahlbetrug und der Ermordung
  Hundertausender Protestierender und Streikenden. 1980 wählten die
  Dissidenten dann die Waffe und den Bürgerkrieg. 
  
  Offiziell wurde die US- Militärpräsens in El Salvador auf eine
  beratende Funktion beschränkt. In Wirklichkeit spielten Militär
  und CIA- Personal eine weit aktivere Rolle auf einer kontinuierliche Grundlage.
  Ungefähr 20 Amerikaner wurden in Hubschrauber- und Flugzeugabstürzen
  getötet oder verwundet, während sie Aufklärungs- oder andere
  Missionen über den Gefechtsgebieten flogen und erhebliche Beweise ans
  Tageslicht lieferten das die USA ebenso am Boden kämpften. Der Krieg
  kam 1992 zu einem offiziellen Ende; 75.000 Tote Zivilisten und ein um sechs
  Milliarden Dollar ärmeres US Finanzministerium. Bedeutungsvolle
  gesellschaftliche Änderungen sind umfangreich verhindert worden. Eine
  Handvoll Wohlhabender besitzen das Land und die Armen verbleiben in ihrer
  Lage, und Dissidenten müssen sich immer noch vor rechten Todesschwadronen
  fürchten. 
  
  Haiti, 1987-94: Die U.S.A. unterstützen die Duvalier- Familiendiktatur
  für 30 Jahre und bekämpften dann den reformistischen Priester,
  Jean-Bertrand Aristide. Inzwischen arbeitete das CIA intim mit Todeschwadronen,
  Folterknechten und Drogenhändlern zusammen. Vor diesem Hintergrund fand
  sich Clinton in der unangenehmen Lage wieder, vortäuschen zu müssen
  -- wegen all ihrer Rhetorik über "Demokratie" - -- dass sie Aristides
  Rückkehr in Haiti unterstützten, nachdem er 1991 von einem
  Militärputsch gestürzt worden war. Nachdem sich seine Rückkehr
  für mehr als zwei Jahre verzögert hatte, ließ Washington
  Aristide in sein Amt zurück, aber erst nachdem man den Priester verpflichtet
  hatte, dass er dem Armen nicht auf Kosten der Reichen helfen würde und
  das er sich strikt an die Regeln der Freien Marktwirtschaft halten würde.
  Was bedeutete, dass Haiti damit weiter macht das Montagewerk der Westlichen
  Hemisphäre zu sein, mit seinen Arbeiter die sprichwörtlich einen
  Hungerlohn erhalten. 
  
  Jugoslawien, 1999: Die Vereinigten Staaten bomben das Land zurück in
  die Steinzeit. Sie versuchen der Welt glauben zu machen, dass ihr Eingreifen
  nur von "humanitären" Impulsen motiviert wird. Vielleicht kann die obige
  Geschichte der US Interventionen dabei behilflich sein um zu entscheiden
  wie viel Gewicht man diesem Anspruch beimessen sollte. 
  
  
  William Blum verließ das Außenministerium 1967 und gab, wegen
  seinem Widerstand zu dem was die Vereinigten Staaten in Vietnam taten, sein
  Ziel auf Beamter im Auslandsdienst zu werden. Er wurde einer der Gründer
  und Redakteure der Washington Free Press, der ersten "alternativen" Zeitung
  in der Hauptstadt. 
  
  1969 schrieb und veröffentlichte er eine Aufdeckung über die CIA,
  welche die Namen und Adressen von mehr als 200 Angestellten der CIA
  enthüllten. William Blum war freier Journalist in den Vereinigten Staaten,
  Europa und Südamerika. Sein Aufenthalt in Chile von 1972 bis 1973, in
  dem er über das "sozialistischen Experiment" der Allende- Regierung
  und seinen tragischen Umsturz in einem CIA- gesteuerten Putsch schrieb,
  führten zu einer persönlichen Beteiligung und einem sogar noch
  erhöhterem Interesse an dem, was seine Regierung in verschiedenen Teilen
  der Welt tat. 
  
  Mitte der 70er, arbeitete er in London mit dem früherem CIA- Offizier
  Philip Agee und seinen Kollegen an deren Projekt CIA- Personal und ihren
  Missetaten zu entlarfen. 
  
  In den späten 80ern unterrichtete William Blum und ging seiner Karriere
  als Drehbuchautor nach. Leider hatten seine Drehbücher alles zwei (wenn
  nicht drei) Angriffe gegen Hollywood, weil sie sich mit jenem Ding befassten,
  das erwachsene Männer in Hollywood zum schreien bringt: Ideen und Werte.
  
  
  William Blum wohnt zur Zeit wieder in Washington, DC wo er die Bibliothek
  des Kongresses und das Nationalarchiv benutzt, um Angst in die Herzen der
  Imperialisten der US Regierung zu bringen. Blum unterhält seine eigene
  Website und unterhält auch den Außenpolitik Teil des ZNets. 
  
  Übersetzung von Timo Stollenwerk