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08.02.2017 Steinmeiers Nebelkerzen und alles applaudiert

Zum Bericht in der PNP „Seehofer über Steinmeier: "Werde ihn wählen"

Zitat:„Die Freien Wähler (...) wünschen sich, dass der Bundespräsident vom Volk direkt gewählt wird, einen "Bürgerpräsidenten" statt eines "Parteienpräsidenten" wie Steinmeier, sagt Fraktionschef Hubert Aiwanger. Dazu Steinmeier: "Ich rate, einen Blick in die deutsche Geschichte vor 1933 zu werfen." Großer Applaus. "Das Grundgesetz hat die richtigen Konsequenzen daraus gezogen. Ich meine, wir sollten sie nicht korrigieren." Großer Applaus.“

Was meinte Steinmeier? Und warum soviel Applaus? Steinmeiers Geschichtskenntnisse (und die der Applaudierenden) scheinen entscheidende Lücken zu haben. Aber diese speziellen Lücken werden schon lange zu Lügen, denn die bundesdeutschen Parteienvertreter zünden diese Nebelkerzen ja immer wieder, wenn es um die Forderung nach Volksabstimmungen und Direkter Demokratie geht.

Zur Erinnerung:

30.1.33 wurde Hitler durch den Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.

28.2.33 war der Reichstagsbrand und noch an diesem Tag wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt

24.3.33 wurde mit dem Ermächtigungsgesetz die Republik abgeschafft

19.8.34 gab es – also 17 Monate nach Beginn der Diktatur und des Terroregimes - eine Volksabstimmung, und nur die kann Steinmeier wohl gemeint haben, mit der Hitler die Ämter des Kanzlers und des Präsidenten in seiner Person vereinigte. Was eine solche Abstimmung in einer Diktatur wert ist, sollte eigentlich auch Herr Steinmeier wissen. Ich darf daran erinnern, dass Hitler in freien Wahlen nie mehr als Drittel der Stimmen bekam, das alleine sind die gültigen Vergleichswerte. Vor 1933 finde zumindest ich bei Wikipedia keine Abstimmungen, auf die sich Herr Steinmeier bezogen haben könnte.

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Ich wurde von einem Forenten darauf aufmerksam gemacht, dass sich Steinmeier wohl auf die Präsidentenwahl von 1925 bezogen hat, bei der Hindenburg durch das Volk gewählt worden war.  Bei der Wiederwahl 1932 wurde Hindenburg u.a. von der SPD unterstützt. Bei der Wahl durch das Volk wurde der kanditierende Hitler nicht gewählt, das Volk hat also vernünftig und verantwortlich abgestimmt.