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02.09.20 Gedanken über das Lachen

zu Charlie Hebdo: "Wenn man die Meinungsfreiheit verteidigen will, muss man aufhören, jung zu sein"

Als freisinniger Mensch habe ich kein Problem mit Religionskritik. Wenn mir ein Gläubiger nicht zu penetrant missionarisch auf die Pelle rückt, kann ich ihm nur mit Toleranz begegnen. Anders, wenn das Missionieren aggressiv geschieht und das erlebe ich immer wieder mal. Ich würde aber nie mit verletzendem Spott antworten, es gibt schließlich reichlich logische Argumente. Lachen und spotten tun entwickeltere Menschen nur über sich selber oder - über mächtige Politiker und Co. Natürlich schmunzle ich auch über Satire gegen meinen eigenen Kulturkreis, mit dem Leben des Bryan habe ich aber vor Jahren große Probleme gehabt. Das hat sich geändert. Über den "Münchner im Himmel" hat sogar unser Pfarrer gelacht, vielleicht hat er aber auch nur nicht erkannt, wie tief Ludwig Thomas Sketch geht oder er war zuerst Bayern und dann Katholik. Mullahs würden das Stück vermutlich nicht tolerieren. Charlie Hebdo ist, soweit ich weiß, eine jüdische Zeitung und ich weiß nicht, ob sie auch gegen ihren eigenen Kulturkreis spottet. Falls das nicht der Fall sein sollte, sähe ich ein Problem.

Wir erinnern uns an Umberto Ecos Werk "Der Name der Rose" über die Morde von christlichen Fanatikern in einem Kloster, die Aristoteles Buch "über die Komödie" verheimlichen wollten, da Menschen die Lachen keine Angst haben und Angst die Basis aller Religion ist. Womit wir bei den Religionen der Neuzeit wären.

Es ist ein untrügliches Merkmal von politischen Fanatikern allen Coleurs, dass sie nicht über sich selber lachen können. Auch die ganz aktuellen "Religionen", die sich als Wissenschaft tarnen, sind humorlos. Greta würde wohl nie über ihre Klimaängste lachen und die Akteure hinter der Corona-Angstmache lachen vielleicht, wenn sie unter sich sind, über ihre verängstigten Gläubigen, diese sind aber völlig humorlos, sie verunglimpfen und kriminalisieren Kritiker, wie wir es gerade erleben. Wie wir lesen konnten, wird etwa in Griechenland sogar Coronakritik bestraft, manche Leserbriefe bei uns gehen aber auch schon in diese Richtung. Was einige von ihnen aber anscheinend lustig finden ist, wenn ARD und ZDF ein Videospiel entwickeln, in dem maskierte Kinder nicht maskierte töten.

Ob beim Anschlag in Paris alles so war, wie es uns vermittelt wurde, wird vielleicht der Prozess aufzeigen.