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8. Januar 2016

Aufgabe des Künstlers

Kommentar zum Beitrag bei Telepolis: "h"Wir brauchen einen aggressiven Humanismus"

"Die Aufgabe eines Künstlers sehe ich darin: Dinge, Beziehungen und
Hintergründe erkennbar zu machen, die nicht so ohne weiteres sichtbar
sind, Einzelheiten aufzuzeigen, wenn alle auf die großen Abläufe
starren, auf das Ganze zu verweisen, wenn alle nur das Einzelne
sehen, auch das Unvorstellbare dem Gefühl begreifbar zu machen. Dazu
ist Empfindlichkeit und Phantasie erforderlich, die Kopfmenschen kaum
entwickelt haben. Wer also, außer der Künstler sollte dies sonst
leisten können?" 

aus: „Gedanken zur Kunst“
http://www.hgeiss.de/texte/kunst/kunst.htm

Kunst soll also durch Überzeichnung Abläufe sichtbar machen und –
neben der Erbauung ihrer Konsumenten – möglichst einen halben Meter
weiter denken, wie etwa die Medien und einen Meter weiter wie
Politiker. Wer sonst soll das leisten, als Menschen mit
Vorstellungskraft. Ob Phillipp Ruch aber den Humanismus voranbringt,
in dem er den Hofnarren spielt und von einem „aggressiven Humanismus“
schwadroniert, bin ich mir nicht sicher, denn einiges erinnert an
einen Aufguss aus schon zuoft gehörten Sprüchen, die aus Gründen der
Menschlichkeit Krieg fordern. Diesen Mist hören wir ja ständig aus
den größten Lügenmäulern und jeder weiß, dass immer nur noch größeres
Sterben dabei herauskommt.