www.hgeiss.de


Joschka Fischer

Beitrag zum lesenswerten Artikel von U. Gellermann in der "Rationalgalerie "Der Joschka-Stammtisch, Grüner Atlantiker versucht Geopolitik

1984 habe ich - anlässlich einer politischen Veranstaltung (ich war als Barde das „Kulturpogramm") einen Tag mit Joschka Fischer verbracht. Seine freundliche Art kann ich nur loben, alleine seine Staffage machte mich ein wenig misstrauisch, sie wirkte übertrieben, wie absichtlich konstruiert: Nadelstreifsakko und darüber eine Jeansjacke, Turnschuhe sowieso und die Zigarette im Mundwinkel, irgendwie symbolhaft, ein wenig grüner Lucky Luke, wie fürs Genretheater hergerichtet. Fischers Rede am Abend war dann mitreissend, der Saal tobte. Später beim Bier in der Kneipe sagte ich ihm, dass mir seine Rede schwer imponiert habe und er bei seinen Fähigkeiten Kabarettist werden sollte. Ach, hätte er nur auf mich gehört, was wäre uns erspart geblieben! Auf Fischers spätere Untaten, für die er eigentlich nach Den Haag gehörte, brauche ich wohl nicht eingehen. Heute glaube ich, dass Fischer von Anfang an ein trojanisches Pferd war, dass in die Ökologie- und Friedensbewegung eingeschleust wurde, um diese erst auszukundschaften, dann zu steuern und schließlich kaputtzumachen, was ja gelungen ist. Fischer war gewiss nicht der einzige „Trojaner", man braucht sich nur in der Böllstiftung umzusehen, auch da spuken Altgrüne herum, die einen in tiefe Melancholie stürzen können. Aber seit Wolf Biermanns Demaskierung kann einen fast nichts mehr erschüttern. Den Geheimdiensten kann man ja viel Übles nachsagen, aber nicht, dass sie keine guten Talentsucher haben.

Geiss Haejm