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08.01.18 Auftrag zum Recyceln

Leserbrief an die BBR und Deggendorfer Zeitung zum Bericht vom 4.1.18: „Neue Sperrmüllgebühren stoßen auf Unverständnis“

INFO: Die PNP wünschte offenbar keine Vertiefung und Konkretisierung der Kritik an kommunalen Zweckverbänden und druckte keinen einzigen Leserbrief mehr zum Thema ab, weder in Deggendorf noch in Regen. Ein persönlicher Brief an den leitenden Redakteur in Regen wurde nicht beantwortet.

Die Rechtfertigungsversuche der ZAW für die Abzocke beim Sperrmüll sind sehr zu hinterfragen. „Man sei auch nicht glücklich über die Preiserhöhung…“, dabei wurde diese auf der ZAW-Verbandssitzung im Herbst als Geschenk an die Kunden verkauft. Zitat DZ 21.10.17: „Der Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald (ZAW) verzichtet laut Werkleiter Karl-Heinz Kellermann damit jährlich auf Einnahmen in Höhe von 640 000 Euro.“ (!!!???)

Mittlerweile wird nur noch von eichrechtlichen Gründen gesprochen und dass es bisher üblich war, bis 30 kg Sperrmüll nur zwanzig zu berechnen. War das so? Meine Erfahrung war, dass man dankbar sein musste, wenn für geringe Überschreitung von zwanzig Kilo nicht gleich 40 Kilo fällig waren. Belegbar falsch ist aber Kellermanns Behauptung, dass man in benachbarten ZAWs leicht kostenlose Sperrmüllannahme machen könne, weil man von vorne herein höhere Müllgebühren erhebt. Tatsächlich sind die Quartalskosten bei der ZAW Straubing-Land praktisch identisch mit der von ZAW Donau-Wald. In der Nachbar ZAW verringert sich der Quartalsbetrag sogar um 6 Euro, wenn man selber kompostiert. Eine ökologisch sehr sinnvolle Regelung in einer ländlichen Region, wie ich meine. Aber das Vorschieben von Scheinargumenten hat bei unserer zentralisierten Abfallwirtschaft ja eine lange Tradition. Erinnern Sie sich noch, wie die Umstellung auf die neuen Mülltonnen begründet wurde? Schonung der Rücken der Müllarbeiter, hieß es. Sobald umgestellt war, gab es keine Müllarbeiter mehr, es wurde alles automatisiert. In Straubing-Land ist das übrigens heute noch anders.

Ein weiterer Missstand: Eine Nachbarin berichtete, sie musste dieser Tage ihren Bauschutt wegen ein paar Gasbetonsteinen darin selber bis nach Außernzell fahren. Über so viel Service kann der Laie nur staunen und der Fachmann wird sich nicht wundern, wenn Bauschutt wieder wie früher im Wald landet.

Ich hoffe sehr, dass sich der zentrale Abfallverband wieder auf seinen Auftrag zum Recyceln besinnt, denn das soll sich nicht auf das Sammeln von Joghurtdeckeln u.ä. beschränken, sondern auf die Wiederverwertung noch brauchbarer Abfälle, zuerst einmal durch die Bevölkerung selber.