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15.1.15 Bürokratisches Lehrstück

Leserbrief an BBR zum heutigen Bericht "Kein Schnee, aber Winterdienst-Ärger"

 

Viele treibt ja die Sorge um eine "Islamisierung des Abendlandes" um. Eine unendlich realere Gefahr für unser Gemeinwesen kommt aber aus uns selber durch Prinzipienreiterei, Gleichmacherei und behördliche Sturheit. Da verbreitert der Staat eine Bundesstraße und nimmt ein paar Anwohnern am steilen Berg die angestammte Zufahrtsmöglichkeit, denn nach oben kommt man bei eisigen Straßenverhältnissen nicht. Nun gibt es aber neben der Bundesstraße einen Anwandweg, der das Problem lösen kann, so er geräumt wird. Nun fährt darauf sowieso ein städtisches Räumfahrzeug, doch die Mehrheit des Stadtrates verhindert, dass es auf 700 Meter sein Räumschild absenken darf. Die Bürgermeisterin verweist auf Gleichbehandlung und dass es ums „Prinzip“ geht. Zitat: „Es ist schon ein Unterschied, ob  nur gefahren oder auch geräumt wird“. Da fragt man sich schon, welchen Wert derartige Prinzipien haben sollen. Für mich zeigt sich hier einfach fehlendes Augenmaß. Da redet man doch gar nicht lange darüber, da genügt ein Nicken und die Sache ist erledigt. Die Behörden sollten eigentlich für die Bürger da sein und ihnen nicht das Leben schwer machen. Sie haben auch eine Fürsorgepflicht und die ganzen Gesetze und Regeln sollen ihnen dabei nur helfen. Wenn diese aber wie Peitschen und Fallbeile angewandt werden, können wir unser Land bald vergessen.