zurück zur Eingangsseite www.hgeiss.de


26.2.15 Kahlschlagorgien

Zum Bericht im BB "Stadt verteidigt Baumfällungen"

Die Motorsägen kreischen derzeit nicht nur in Zwiesel. Wer durch Niederbayern fährt kann Kahlschläge brutalen Ausmaßes beobachten. Es mag Mangel an Winterdienstarbeit in diesem milden und kurzem Winter sein, weswegen Bauhöfe und Straßen- und Wasserwirtschaftsämter das Personal mit der Säge beschäftigen. Böse Stimmen vermuten auch, die Behörden würden so ihr Personal mit Brennholz versorgen, andere verweisen auf die derzeit gute Vermarktungsmöglichkeit für Häckselgut. Bei jedem Kahlschlag werden gut klingende Gründe vorgeschoben, einmal sind es Sicherheitsgründe, damit niemand durch herabfallende Äste verletzt wird. Ein von mir einmal angesprochener Kapo deutete auf den "Nasskern" und dass es deswegen dringend höchste Zeit war. Ich klärte ihn auf, dass der dunkle innere Kern vieler Laubbäume kein Nasskern sei, sondern stabilstes Kernholz. An der Donau bei Metten wurden auf Kilometer wunderschöne alte Alleen niedergemacht. Begründung: Schwächung des Dammes durch die Wurzeln, doch gerade zur Stabilisierung hatte man sie früher extra an den Deichfuß gepflanzt. Und wieviele Großbäume wurden aus "Umweltschutzgründen" gefällt, um die Belichtung von Photovoltaikdächern zu verbessern? Ob in Zwiesel besonders viele Baumfrevler wohnen, wage ich nicht zu sagen. Doch wenn man bedenkt, dass Stadtbäume neben ihrer Schönheit in Urlaubszentren einen unmittelbaren materiellen Wert haben, dann möchte man schon annehmen, dass die Zwiesler schon ein wenig Lust an der Schädigung ihrer Stadt haben.