6.2.15 Demaskierung wäre schön

Onlinekommentar bei PNP zum Bericht "Ein Zug scheidet die Geister"

Wenn man die Online-Kommentare der letzten Zeit in den verschiedenen PNP-Foren zum Thema Bahn verfolgt hat, wünscht man sich, dass am Ende wie bei alten Faschingsbällen, die Masken abgenommen werden, damit den Pseudonymen reale Menschen zugeordnet werden können. Es gäbe da wohl einige Überraschung, wer sich da aus den trojanischen Pferden herauszwängen würde. Ich will aber die Sitte sich hinter Nicknames zu verbergen nicht verurteilen, solange mit Argumenten hantiert wird, was aber bei etwa der Hälfte der Beiträge nicht der Fall war. Gewiss kämen aber sonst viele Beiträge nicht zustande, denn wer getraut sich bei uns schon noch einen Leserbrief mit seinem eigenen Namen zu unterzeichnen? (Es sind wenige geworden, und wenn dann meist nur zu unverfänglichen Themen).
Zum Thema Bahn selber muss ich gestehen, dass ich lange Zeit auch recht skeptisch war, schließlich habe ich ja in Leserbriefen schon vor Jahren über die ständige Tröterei auf den Nebenstrecken gejammert. Ich wollte aber immer nur den Lärm beenden, nicht aber die Bahnen einstellen, denn sie sind ein wichtiger Teil unserer Infrastruktur, die wir nicht ohne Not hergeben dürfen. Meine damalige Forderung nach Ergänzung durch Kleinbusse, die die Dörfer abklappern und die nahverkehrsfreien Flächen erschließen, sind leider bis heute nicht realisiert. Heute wird aber bei Bahngegnern der Eindruck erweckt, als würde das sofort in Angriff genommen, wenn die Wiederaufnahme der Bahn nach Viechtach gestoppt wird. Doch ein "Entweder-Oder" ist verkehrt, wir brauchen beides. Ich habe auch die Wiederaufnahme des Güterverkehrs in die Diskussion gebracht, das hat aber mit einer Ausnahme niemanden interessiert. Egal, wir sollten den Viechtachern und Kötztingern helfen, das sie wieder nach Plattling angeschlossen werden, vielleicht freuen sich darüber auch die Teisanacher noch, wenn sich der verbale Pulverdampf einmal verzogen ha
t.

 

2.2.15 Zwei PNP-Online-Beiträge zur Diskussion über den Bahnprobebetrieb auf der Strecke Gotteszell/Viechtach, über den es am 8.2.15 eine Bürgerbefragung gibt

Kann es sein, dass von den erklärten und verdeckt operierenden Bahngegnern aus der Politik das Hauptargument gegen einen regelmässigen Bahnverkehr gar nicht genannt wird? Nämlich die dann durch Bahnübergänge halbstündlich behinderte freie Fahrt auf der Straße von Patersdorf nach Bodenmais? Schließlich will man ja noch immer die Strecke als eine der B 11 gleichwertige Parallelverbindung nach Zwiesel oder über den Arbersee zur Landesgrenze ausbauen. Bei der Diskussion vermisse ich auch Hinweise auf die Bedeutung der Bahn für einen vielleicht wieder einmal notwendig werdenden Güterverkehr, für den sie ja einmal gebaut worden war.

Darauf antwortete ein "normalbürger" und erklärte mich ein wenig umschrieben für "nicht normal". Herr Bayerlein wies darauf hin, dass Güterverkehr nicht möglich sei wegen des Stundentaktes.

 

Meine Antwort darauf:

Die Einstellung des Güterverkehrs war seinerzeit auch ideologisch gewollt und der Güterverkehr auf der Straße wurde in vielfacher Hinsicht gefördert. Gewiss sind viele Transporte auf der Straße schneller und effektiver durchzuführen. Das gilt aber nicht generell, nicht nur über weite Strecken hat die Bahn Vorteile, es gibt auch Güter, bei denen der Zeitdruck keine Rolle spielt, etwa schwere Lasten aus dem Wald und in den Wald. Wenn ich nur sehe, wieviel Holz- oder Kieslaster auf unseren Straßen unterwegs sind, auch aus Tschechien und wieviel Baumaterialen sich etwa über die Rusel quälen. Aber auch moderner Containerverkehr und Gefahrenguttransporte sind auf der Schiene gut aufgehoben. Zum Einwand mit dem Stundentakt. Er ist nicht in Stein gemeisselt und es wäre kein Unglück, wenn außerhalb der Stosszeiten im Personenverkehr ein, zwei Güterzüge täglich fahren würden und es halt dann ein Zweistundenintervall geben würde. Die Bahnübergänge gehören aber gesichert, damit die nervtötende Pfeiferei aufhört und für die Schulkinder muss es eine Lösung geben. Das sollte doch möglich sein. Die Alternative, eine vorhandene Infrastruktur aufzugeben, wäre auf jeden Fall eine Art Selbstverstümmelung. Ich sage es noch einmal, es können sehr wohl wieder Zeiten kommen, wo man auf die Bahntrassen existentiell angewiesen sein kann.