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9.6.15 Elmauer Komödienstadel, Nachbetrachtung

Der Elmauer Komödienstadel ist vorbei. Wir sind erleichtert, dass es  keinen Anschlag gab, aber wer soll die Wölfe angreifen, wenn sie im Rudel zu Tisch sitzen? Was natürlich ein Witz ist, denn die Mächtigen dieser Welt saßen nicht in Elmau, sondern nur ihre Angestellten.

Elmau war eine große Inzenierung, mit peinlich-gekünstelter bayerischer Volkstümlichkeit als Kulisse, für die man sich als Bayer vielleicht besser schämen sollte oder zumindest darüber nachdenken, ob hier nicht auch ein Fall von Missbrauch von Trachtenkindern für politische Zwecke vorliegt. Es war auch eine gigantische Demonstration der Staatsmacht. Die Polizeikräfte, die eigentlich zum Schutz der Bevölkerung da sein sollen, wurden zweckentfremdet politisch einsetzt. Durch die "Politik der Stärke", man könnte es auch "Kanonen-auf-Spatzen-Prinzip" nennen, wurde das Demonstratiosrecht, immerhin eine Säule der Demokratie, faktisch ausgehebelt.

Wir wissen nicht, um was es beim Elmauer Treffen wirklich ging. Einmal wurden wohl die bei den Russlandsanktionen schwankenden Länder auf Linie gebracht, wenigstens bis Ende 2015, hieß es. Dafür durfte Kanzlerin Merkel dieAbsicht eines völlig illusionären Klimakompromisses am Ende als ihren Erfolg verkünden. Die Klimaerwärmung um 2 Grad bis Ende des Jahrhunderts aufhalten, das ist ungefähr so real wie der Verkauf von Schrebergartenparzellen auf dem Jupiter. Welche Verarschung der Menschen so zu tun, als hätte man auch nur den kleinen Finger am Steuerruder für die Entwicklung der Welt in den nächsten 85 Jahren, - bei immer noch wachsender Weltbevölkerung! (Und die größten und bevölkerungsreichsten Länder saßen überhaupt nicht mit am Tisch). Elmau war geradezu ein Lehrstück mit dem Titel: "Wie dick kann man den Menschen auftragen, bis es ihnen zuviel wird?“ Das Ergebnis niederschmetternd. Es kann nicht dick genug sein, denn 95 Prozent der Bevölkerung ist das alles völlig wurst, sie sind ausschließlich mit sich selber beschäftigt. Dass sie das ganze Theater bezahlen müssen und man Steuergelder in einer Höhe verbrannt hat, die selbst die ärgsten Beispiele von Geldverschwendung römischer Tyrannen wie Kindergeburtstage erscheinen lassen – auch das ist den Leuten egal. Aber wer will von einem Volk anderes erwarten, das gerade eben eine Petition einer angesehenen Onlineseite mit der Forderung nach deutscher Souveränität nur 15 000 Mal unterzeichnet hat. "Souveränität? Die war noch nie bei uns!", möchte man in Anspielung auf Karl Valentins Orchesterprobe sagen, wobei es dort um den Rhythmus ging. „Überhaupt ist es doch völlig wurst, wer uns bescheißt, die Amis sind wir schon gewöhnt und die Merkel wirds schon richten... Solange wir nur in der Nähe der Kanonen und der Fleischtöpfe stehen, wo es bekanntlich am sichersten und nahrhaftesten ist. Und Bespitzelung? Auch wurst, wir haben nichts zu verbergen. Mitwirkung bei völkerrechtswidrigen Kriegen und Duldung von tausendfachem Drohnenmord durch die Amis von Deutschland aus? Solange dadurch der Sprit bezahlbar bleibt... Millionen von Flüchtlingen infolge dieser Kriege? Hier hört der Spaß auf, aber was hat das mit dem Weisswurstgipfel in Elmau zu tun? Sicher, die Amis. Engländer und Franzosen brauchen Krieg und Chaos um ihre unsauberen Geschäfte zu erledigen, aber diese erledigen sie doch auch für uns - und überhaupt – wer Weissbier trinkt kann kein schlechter Mensch sein und nach Den Haag kriegen wir den Obama so wenig wie einst den Bush und den Blair... Überhaupt, der Sommer ist endlich da, lasst mich in Ruhe mit der Scheiß-Politik! Überhaupt ist uns Bayern die  Gastfreundschaft heilig (wenn nicht gerade Hungerleider kommen) und das Elmauer Theater ist ja auch eine gute Werbung für uns als Urlaubsland, für bayerische Produkte und für uns als Hersteller von Sicherheitstechnik. Überhaupts, erinnert euch, welche Gauner der alte Strauss einst mitgebracht hat...“

So etwa konnte man es vernehmen, wenn man ein wenig herumhörte und die Leute darauf anspitzte. So wundert es nicht, dass wir Deutschen auch an diesem G7--Wochenende das gemacht haben, was wir immer tun: die Straßen verstopfen und unser Auto Gassi führen, Volksfeste besuchen, Grill- und Bierorgien feiern, Sport gucken und den immergleichen Mist im Fernsehen...  Viele – auch ich - haben die ersten Sommertage zum Baden oder für eine Radtour genutzt, andere haben sich bei Holifestivals mit Farbe bestäubt und fanden das ungeheuer hip und überhaupt nicht bescheuert... Und wieder andere genossen Kirchentagstheater mit wohlfeilen Sprüchen und Ringelpitz mit Anfassen... War was?

Und nun versammeln sich die "Bilderberger" in Tirol, von denen 99,9 Prozent der Bevölkerung noch nie was gehört haben und die als "geheime Weltregierung" gelten. Wenn man sieht, welche geballte Banken- und Industriemacht sich da versammelt, dann hat das schon etwas Gruseliges. Noch mehr wenn man weiß, dass die geladenen Politiker kurze Zeit später amerikanischer Präsident oder Kanzler wurden."Wie? Sollten darüber Plutokraten und Oligarchen bestimmen und nicht die Wähler in den jeweiligen Ländern?"

Dieses Mal ist Frau von der Leyen eingeladen. Gut möglich, dass wir AngelaMerkel noch einmal nachtrauern werden, weil die wenigstens noch mit Putin spricht und mit "Minsk 2"  den Krieg in der Ukraine wenigstens verzögert hat. Entwarnung kann ja hier überhaupt noch nicht gegeben werden, eher im Gegenteil. Was wir bisher von unserer Verteidigungsministerin gehört haben, würde sie sich wohl auch als Kanzlerin der Kriegslust der Nato kaum verweigern. Die Ukrainer werden gegenwärtig übrigens von der westlichen Geldmafia ausgeplündert, denn die USA haben eine korrupte Regierung mit importiertem Personal installiert. Das erste große Verramschen des Landes fand nach dem Zusammenbruch des Ostblocks statt, woraus die bekannten Oligarchen hervorgingen. Nun hat das Verramschen 2.0 begonnen, inclusive der fruchtbaren Ackerflächen und der Bodenschätze. Die ukrainische Bevölkerung geht vor die Hunde und in Elmau jodeln die Gamsbärte...

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Hier ein besserer Nachruf zu Elmau von Peter Haisenko auf anderweltonline:

9.6.15 G7 und die Arroganz der Macht

und hier US-Statthalter beginnen mit dem Ausverkauf der Ukraine