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Bei solchen Schreckensmeldungen, wie dem brennenden Altreifendepot in Spanien, geht einem immer wieder eine Ahnung auf, wie die Schattenseiten unserer Konsumwelt in Wirklichkeit aussehen. Vermutlich ist es in vielen, vielleicht allen Bereichen so, das alles Gerede von Umweltschutz halt nur Gerede bleibt, solange er nach den Gesetzen des Marktes funktioniert. Was für eine Augenwischerei, wenn etwa auf den Manipulationen bei Abgaswerten großer Autofirmen medial herumgeritten wird und der Kaminkehrer jedes Jahr aufs Neue die Verbrennung von Gasheizungen misst und alle so tun, als ginge es dabei um irgendetwas, von dem unser Wohl und Wehe abhängt. Oder die Gaunerei mit den Verschmutzungszertifikaten: aberwitzige Volksverdummung, mit denen nach wie vor der ökologische Abgrund verdeckt wird. Tatsächlich haben wir noch nichts geregelt. Was früher hierzulande für alle Augen sichtbar den Himmel gelb und schwarz färbte, wurde in andere Teile der Welt verlagert. Unser Schrott wird anderswo von seinen Plastikteilen „thermisch befreit“ und es werden chemische Verbindungen frei, die wir nicht einmal benennen können, von deren Wirkung auf Tier und Mensch wir höchstens Ahnungen haben aber kein wirkliches Wissen. Aber wir wissen überhaupt nur, was uns Nutzen bringt, was beinah immer kurzfristiger Nutzen ist. Unsere so bewundernswerte Welt der Technik ist tatsächlich die reine Barbarei und bleibt es, solange wir bei den Anschaffungen nicht auch die Folgekosten bezahlen müssen. Wer könnte sich dann noch Flugreisen leisten oder Waren, deren Anschaffung nicht von drängender Notwendigkeit, sondern von wechselnden Moden bestimmt wird? Ein Bekannter, mit dem ich über das brennende Inferno aus Spanien sprach, erinnerte daran, dass alleine durch die tägliche Produktion und den Gebrauch von Rüstungsgütern soviel zerstört wird, dass dieser Umstand alleine schon das Urteil über unsere Zivilisation fällt.