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Anmerkungen zu Jubiläumsklicks auf der Webseite "www.hgeiss.de",


12.9.17

Gedanken zum 60 000. Klick auf meiner Eingangsseite

Stichworte: Parteien, Wahl, Marx, Migranten

Dieses Mal hat es fast zwei Jahre gedauert, bis wieder ein Zehntausender-Jubiläum erreicht wurde, auch wenn ich dabei die Zugriffe zu meinen Nebenseiten nicht erfasse. Vielleicht sollte ich, um mehr Besucher zu bekommen, doch besser Wahrsager werden (frei nach Lichtenbergs bekanntem Spruch) und mich nicht immer mit dem Wahrheitssagen abmühen... Aber Spaß beiseite, das mit der Wahrheit ist schon recht anmassend, zumal ich, durch früher unerreichbare Aufklärung durch das Netz, etwa in geschichtlichen Dingen, immer öfter meiner früheren Gewissheiten in Frage stellen muss. Da kamen über die Jahre Puzzleteilchen, die meine frühere Weltsicht glaubhafter ergänzen, als einige der selbst bislang verwendeten Verbindungsteilchen.

Meine gegenwärtige Irritation geht so weit, dass ich – so kurz vor den Bundestagswahlen – nicht weiß, wen ich wählen soll oder ob ich überhaupt wählen gehe. Die SPD und die Grünen etwa, sind schon lange nicht mehr das kleinere Übel, wegen dem sie früher meine Stimme erhielten. Seit ihrer Unterstützung der neokolonialen Kriege der internationalen Räuberbanden von Hochfinanz, Rüstungsmafia, Energiekonzernen usw. sind sie für mich gestorben und sie sind, nach meinem Empfinden, nach anfänglicher Funktion als trojanisches Pferd, mittlerweile festes Instrumentarium des Übels, Nebelwerfer im besten Fall.

Wer bleibt dann noch? Die Linken? Sie sind die Einzigen, die zumindest in Sachen Kriegseinsätze das permanante Aushebeln unserer Verfassung anprangern. Sie stellen auch manchmal mutige Anfragen im Bundestag, etwa zu den amerikanischen Drohnenmorden über den Pfälzer Stützpunkt Ramstein. Doch dann scheuen sie zurück, dagegen vor Gericht zu ziehen, so dass alles wie Augenwischerei wirkt. Sie sind bestenfalls eine Art "linker Jesuiten" und wirken wie der Hinweis auf das Vorhandensein von künstlichen Vitaminen auf einer Junck-Foot-Packung, das den Verbrauchern mitteilen soll: Hier gibt es eine Opposition...

Linke sind Teil des Systems, sie sind sein Alibi. Ihre "philosophischen" Grundlagen sind die dicken Büchern des Kopf- und Sprachverwirrers Karl Marx, der – offenbar im Auftrag der Obrigkeit/ oder/ und des großen Geldes die Widerständler verwirrte und zersplitterte und sie auf ein Gleis umlenkte, das nur nach Wolkenkuckucksheim oder in die Hölle führte. Dabei behauptete er, er würde die Philosophie vom Kopf auf die Beine stellen. Mittlerweile, nach 150 Jahren, wissen wir, dass seine Jünger vieles andere auf den Kopf stellten, von denen die Zerstörung der Familie am schwersten wiegt. Einige seiner philosophischen Bausteine fand er bei Hegel, der von Schopenhauer leidenschaftlich als "Philosophaster" und Schwätzer verachtet wurde.
Offenbar braucht es zur Verwirrung der Menschheit immer ein dickes Buch voll unverständlichem Wortgedrechsel, das man nur wiedergeben kann, wenn man es auswendig lernt oder seine Phantasie spielen lässt. Brauchte die Katholische Kirche zur Verwirrung der Köpfe noch lateinisches Abrakadabra und stellte dem Neuen Testamant immer noch das Alte, mit den die Bergpredigt konterkarierenden hebräischen Schriften voraus, schaffte Marx es in deutscher Sprache vom Volk nicht gelesen zu werden, obwohl alle ehrfürchtig auf seine Schwarten deuten. Natürlich schreibt dies einer, der von den Marxschen Schriften – trotz langer Bemühung – nur wenig wirklich verstanden hat und daraus, von sich eingenommen, den Schluß zieht, dass es nicht mehr zu verstehen gibt. Aber als ich bei meinem aktuell letzten Versuch irgendwo in seiner Hauptschrift im Zusammenhang mit Feuerbach auf den Satz stieß: „Verbauern und versauern“, da legte ich den alten Marx endgültig in die Schublade mit den arroganten Schnösel, deren Wertsystem sich nicht vom Feudalen unterscheidet.


Linke wie Rechte wollen den starken Staat, um alles zu regeln und nichts zufälliger Entwicklung zu überlassen. Zur Umsetzung der ideologischen Ziele braucht es bürokatische und militärische Werkzeuge. Hier räume ich ein, dass ich selber in jungen Jahren hoffte, dass irgendeine tolerantere Form von Sozialismus, also nicht der sowjetische, chinesische oder mitteldeutsche, die Welt befrieden und ein wenig gerechter und sozialer machen könnte. Diese Hoffnung habe ich verloren. Aber – so wird sich der Leser jetzt fragen – braucht diese geldgesteuerte, räuberische Scheindemokratie nicht neue Regeln und zur Durchsetzung die Peitsche? Kann ein Land, das so sehr vom Handel mit der ganzen Welt lebt, sich einfach zurückziehen und ein wenig bescheidener und autarker leben? Ja - und würden das die internationalen Räuber überhaupt zulassen? Schließlich sollte sich herumgesprochen haben, dass jeder Versuch nicht mehr der Hochfinanz dienstbar zu sein und die internationalen Aktionäre am Verdienen zu hindern, vom Imperium immer mit Krieg bestraft wird. Und glaubt jemand, dass eine so verwöhnte, unselbstständige und am Konsumschnuller hängende Bevölkerung sich ohne erkennbare existentielle Not den Schnuller nehmen ließe?

Ja -und wenn dann Überdruckventile, z.B. Einkaufen als Lebenssinn, Rasen auf der Autobahn oder Fernreisen, verschlossen würden, würde das den Kessel sprengen? Könnten sich 80 Millionen Verwöhnte still im eigenen Land verteilen und die neue Nähe ertragen? Ja - könnte die verbliebene Natur den Erholungsdruck der Großstädter , die meist in Massenmenschenhaltung leben, überhaupt aushalten? Hier spätestens würde das Missverhältnis von Landfläche und Bevölkerungszahl ins Bewusstsein dringen.


Doch dieses Missverhältnis ist einigen noch immer nicht krass genug. Wenn man verfolgt, wie sogar Linke und Grüne über die menschenverachtende Zuwanderungspolitik der Regierung den Deckmantel der Barmherzigkeit breiten und so tun, als könne man die Bevölkerungsprobleme dieser Welt dadurch lösen, in dem man alle Mühseligen und Beladenen in Europa zusammenführt, dann zeigt das im besten Fall völlige Realitätsferne. Ich nenne nur den linken Wahlslogan "Bleiberecht für alle!" Kann man so einfältig sein, dass man die unkontrollierte Aufnahme von halben Völkern als Ausdruck von Humanität sehen kann?

Vorübergehende Aufnahme von Flüchtlingen, etwa aus Kriegsgebieten, ist Ausdruck von Menschlichkeit, sie wie selbstverständlich auf Dauer integrieren zu wollen, werden moralischere Generationen vielleicht einmal als eine Art von Menschenraub beurteilen.


Haben Parteien, Medien und Wahlvolk völlig ausgeblendet, dass Merkel und Gauck die Fremden gelockt haben? „Wir sind ein Einwanderungsland!“ tönten sie im Chor mit der Industrie und deren Verbänden, die sich mit dem herbeigelockten Arbeitslosenheer Lohndrückerei versprachen. Und nebenbei wohl auch die Zerstörung der Sozialsysteme. Und wie konnten diese, verbal dem Humanismus verpflichteten Parteien nebenbei das Asylrecht für politisch Verfolgte zerstören, in dem sie es auf alle Migranten anwandten, obwohl nur ein kleiner Teil darunterfällt? Wo wollen sie die Grenze ziehen? Wie viele der zig Millionen Menschen, die nach besseren Chancen und mehr Wohlfahrt suchen wollen sie aufnehmen? Überladene Boote gehen unter. Ist das das Ziel Und wann hören sie auf bei wirtschaftlicher Räuberei und Kriegen mitzuhelfen, die schlimme Verhältnisse erzeugen?
Als allem menschlichen Herdentum schon immer skeptisch gegenüberstehender Mensch, falle ich vielleicht etwas aus dem Rahmen. Für Unsereinen kann es keine Partei geben, Leithammel, Fraktionszwang und fertige Phrasen sind uns ein Gräuel. Partei heißt immer Einseitigkeit und Fremdbestimmung und endet immer in Schützengraben und Wagenburg. Und doch, wie die Dinge heute liegen, nach zwei Legislaturperioden großer Koalition aus Union und SPD, sind die Linken die Einzigen, die abweichende Themen wenigstens ins Parlament einbringen und wenn es hundert Mal nur ein Feigenblatt für dieses völlig korrupte und fremdgesteuerte parlamentarische Theater darstellt. Also sollte man die Linken alleine aus taktischen Gründen wählen, auch weil man sich nicht vorstellen mag, dass auch noch Frau Wagenknechts Stimme verstummt, die zweifelsohne das Beste war, was das Parlament in den letzten Jahren zu hören bekam. Und doch bin ich ein gebranntes Kind vorsichtig geworden mit meinem Vertrauen, denn zu oft wurde ich schon enttäuscht. Etwa vom Kollegen Wolf Biermann, den ich in den Siebzigern einst sehr verehrte, auch Joschka Fischer hat mich in den Achtzigern beeindruckt. Was aus beiden geworden ist, brauche ich nicht näher ausführen, ich gehe davon aus, dass sie – vielleicht nicht von Anfang an – im Dienste von Onkel Sam standen.
Warum ich die Schwarzen und ihre Artverwandten nicht wählen kann, führe ich nicht weiter aus, da empfehle ich einfach meine gesammelten politischen Anmerkungen. Was also tun? Nichtwählen? Doch kann man dieses Politiktheater durch Nichtwählen bestrafen, solange das Votum der Nichtwähler nicht gewichtet wird? In den USA stören auch Wahlbeteiligungen unter 50 Prozent die demokratische Farce nicht und Herrn Altmeier hat den zur AfD hin Neigenden schon das Nichtwählen geraten...
Also wähle ich wieder das derzeit kleinste Übel oder helfe einer der Kleinparteien, dass sie zumindest nicht aussterben? Doch wenn man Trumps jüngste Drohung mit massenhaftem Völkermord als Strafe gegen Nordkorea hört, muss die Stimme auf jeden Fall eine Partei stärken, die Nato und Auslandseinsätze ablehnt.

 

27.09.15

50 000 Besuche

und viele mehr erreicht manche seichte kommerzielle Seite an einem Tag. Und ich habe 18 Jahre dafür gebraucht.... Also, kein Grund darauf anzustossen? Doch, ich glaube schon, denn auf meinen Seiten findet sich nicht nur leichte Kost und die meisten Zeitgenossen wollen über politische Zusammenhänge gar nicht so genau informiert werden, sonst müßten sie sich selber unangenehme Fragen stellen und am Ende für ihr Handeln auch noch Konsequenzen ziehen. Aber das hat schon vor langer Zeit Max Peinkofer auf den Punkt gebracht: "Wichtiger als d´ Menschheit sind mir d Würst heit" 

1997, als ich die Seite erstmals ins Netz stellte, habe ich nur mit ein paar Besuchern, die mir freundschaftlich verbunden sind , gerechnet, die eben nachlesen konnten, was mich gerade beschäftigte. Heute kommen vielleicht mehr Besucher, die mir nicht ganz so freundschaftlich verbunden sind, etwa um Seiten zu kopieren um sie mir um die Ohren hauen zu können, wenn ich sie einmal ändere...  Dies ist so tatsächlich erst vor ein paar Tagen passiert. Um überflüssige Spannung aus einer Sache rauszunehmen und um auf kein Nebengleis abgelenkt werden zu können, kürzte ich meine Ausführungen auf einer Seite und schon tauchten ein paar Hilfswillige für eine gegnerische Seite auf und überboten sich in Verschwörungstheorien, warum ich die Seite geändert habe. „Ich habe mir eine Kopie gemacht!“, schrieb einer triumphierend, ein anderer mahce grundsätzlich immer einen Screenshoot und ein Dritter wußte, wo man geänderte Seiten noch finden kann. Wir sehen also, wie genau es manche nehmen, sagt, kann man sich eifrigere Leser wünschen?

Aber so wie das Haus bekanntlich nichts verliert, vergisst das Internet auch nichts, sagt man. Das sollte einen dazu zwingen gut zu recherieren und Vermutungen immer auch als Vermutung kenntlich zu machen. Überhaupt ist dringend anzuraten unter Nicknames nichts zu schreiben, wofür man nicht auch unter dem eigenen Namen geradestehen kann. Aber das sollte selbstverständlich sein und es gebietet schon die Fairness im Schutze einer Maske nicht die ganz wilde Sau rauszulassen, zu denunzieren oder sich als feiger Heckenschütze zu betätigten.

Als einer der eine unausgewogene, nichtkommerzielle, politische Seite ins Netz stellt, verstehe ich mich als eine Erscheinungsform zeitgenössischen Journalismus. In unserer Region war ich vermutlich der erste "Blogger", auch wenn ich diesen Begriff erst viel später hörte. Doch Kolumnist und "Briafalschreiber" für Papierzeitungen war ich schon lange zuvor. Neulich sprach mich eine ältere Dame in meiner Heimatstadt an,  Zitat: "Sand sie ned da Briafalschreiber? Da Geiss?" Und dann überschlug sie sich fast mit ihrem Lob und sie habe quasi schon Entzugserscheinungen, weil ich nur noch so selten Leserbriefe schreibe. Ich riet ihr sich einen Rechner zuzulegen und ins Internet zu gehen, was sie aber beinah für eine unsittliche Empfehlung hielt.

Heute schreibe ich auch auf anderen kritischen Onlinemedien, die nicht zensieren und Texte verstümmeln und versuche Debatten anzuregen und Ungleichgewichte auszubalancieren. Ich formuliere das, was angestellte Redakteure sich vielleicht nicht so zu schreiben wagen, denn sie müssen schließlich vom Schreiben leben. Ich sehe mich nicht als ihr Konkurrent, sondern eher als eine Art Bande, über die man einen Ball spielen und vorantreiben kann. Wenn es mir manchmal gelingt, einen komplizierten Inhalt auf seinen Kern zu reduzieren und verständlich zu machen, dann geht ein veröffentlichter Gedanke auch seinen Weg, ich habe es immer wieder erlebt. Wenn ich dann Tage oder Monate später meine Sichtweise bei anderen wiederfinde oder sehe, dass ich vielleicht mitgeholfen habe einen Gedanken in den politischen Focus zu rücken, dann ist das mehr, als man eigentlich hoffen konnte.

Für mich ist das mein Beitrag zu unserer Demokratie, nichtder einzige, aber doch der Wichtigste. Manchmal werde ich gefragt, ob ich beim Schreiben, nicht Angst habe vor der Rache der Kritisierten, die ja allesamt Macht haben. Da kann ich nur sagen, dass es gewichtigere Ängste gibt, etwa einmal auf dem Sterbebett zu liegen und sich eingestehen zu müssen, dass man aus lauter Angst irgendwo anzuecken und irgendeinen Vorteil zu verlieren alles hat treiben lassen und die Worte, die man sagen hätte müssen, nicht gesagt hat. Hier sei wieder an die alte Apachenweisheit erinnert, dass an einem Unrecht nicht nur der schuldig ist, der es verbricht, sondern auch, wer dazu schweigt.

Unter was ich manchmal leide? Unter "Trollen", die über einen herfallen und so gar nicht trollig sind, die Gedanken aus dem Zusammenhang reissen, einen in Ecken zu schieben versuchen, wo man überhaupt nicht hingehört.Aber das gehört grad so dazu, wie das geduldige Ertragen von Dampfplauderern, die um des Schreibens willen schreiben. Falls ich auch einmal so werden sollte, bitte ich hiermit Freund und „Feind“ sich meiner zu erbarmen und zuzurufen: „Halt endlich deine Goschn!“


 

Willkommen zum 40 000. Klick auf dieser Homepage!

Wer es wohl war, der am 20. Juli 2014 beim mir vorbeigeschaut hat? Jemand, der meine Meinung zu aktuellen Themen erfahren wollte oder ein Freund meiner Lieder und Malereien? Wenn es jemand war, der meine Aufklärungsversuche schon länger verfolgt, wird er wohl feststellen, dass mir etwas die Geduld abhanden gekommen ist und ich heute deutlicher formuliere als früher. Aber wenn man seit Jahrzehnten Entwicklungen bewußt verfolgt, etwa welche Verbrechen die Zionisten an den Palästinensern begehen und man immer wieder aufs Neue die gleichgeschaltete Lügenpropaganda unserer Medien dazu ertragen muss, die in geradezu Orwellscher Manier die Täter zu Opfern stilisieren, dann fehlt es mir mittlerweile völlig an der dafür nötigen Lethargie um das ertragen oder in künstlerischer Form kommentieren zu können. Man müsste gegenüber Wahrheit und Recht entweder völlig immun sein, senil oder innerlich völlig erkaltet, wenn man die Lügen der Mächtigen dieser Welt einfach so hinnehmen kann. Was gegenwärtig in der Ukraine geschieht erinnert sehr an den Chemiewaffenanschlag im letzten Sommer in Syrien, man hat es dem Gegner zugeschrieben und erst später haben sich die "Beweise" wieder in Luft aufgelöst, so wie in bekannten früheren Fällen. Hätte letzten Sommer nicht das britische Parlament die Gefolgschaft verweigert, hatten wir den großen Krieg schon längst. Und heute? Obamas Reden und Schuldzuweisungen in beiden Fällen sind beinah austauschbar. Und der amerikahörige ukrainische Schokoladenzar Boroschenko hat bereits die Mobilmachung verfügt, es ist wirklich Feuer auf dem Dach. Und wie die Lemminge plappern in den von uns finanzierten öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Journalisten einander die gleichen Lügen und Greuelgeschichten nach. (Beispiel) Ebenso beim Thema Gaza, was hier die Welt zulässt, ist eine Schande für uns alle.

Die US-Herrscher, geben sich heute immer weniger Mühe ihre globale Räuberpolitik moralisch zu verbrämen. Sie haben moralisch und ökonomisch abgewirtschaftet, alleine ihre Tötungskapazitäten lassen es nicht zu, dass der Rest der Welt sie ignorieren kann. Ich behaupte gar nicht, dass die anderen Machtzentren auf diesem Planeten besser seien und es vermutlich erst recht nicht wären, hätten sie die amerikanische Macht, aber um die sollen sich die human denkenden Menschen ihrer eigenen Hemisphären kümmern. Und wir Bürger dieser amerikanisch dominierten Welt des Westens, müssen hier um Mässigung werben und deutlich widersprechen, denn unser in die Ecke gedrängter verletzter Titan, der zudem seine freundliche Maske verloren hat, ist brandgefährlich.

In dem ich die USA kritisiere, kehre ich vor der eigenen Haustür, kritisiere die Welt, die mich bestimmt und deren Lügen sich in den Köpfen unserer Generation – vergleichbar den Staubereichen von Dämmen – als ungeheurer Schlamm abgelagert hat. Jedes meiner kritischen Worte ist nur ein Kratzen an diesen Sedimenten, ich bin mir dessen wohl bewußt. Wie schwer mag dieses Erkennen erst für die Menschen in den Staaten sein, wo diese Ablagerungen noch in ungeheuerem Maß mit Religion, materieller Not, alles beherrschendem Kommerz und Unwissenheit durchsetzt sind und ständige Gehirnwäsche alle Lebensbereiche durchdringt?

Doch vorerst genug mit diesem grundsätzlichen Einwurf, wieder zum bescheidenen Erfolgt dieser Seiten. Ich darf erinnern, wie 1997 erstmals in der Lokalpresse von meiner Homepage berichtet und das Bild von der "Flaschenpost im Ozean" gezeichnet wurde. Ein wenig stimmt dieses Bild gewiss immer noch, doch ich habe die demokratischen Möglichkeiten des Internets schon richtig erkannt, auch wenn die Besucher lange nur tröpfelten. Ich hoffe, dass sich auch zukünftig wieder nachdenkliche Leser per Email zu Wort melden und mir auseinanderlegen, wo ich vielleicht falsch liege oder wo ich gar nicht so unrecht hatte, was in meinem Archiv mit meinen Leserbriefen und Kommentaren aus 35 Jahren auch nachzulesen ist. Übrigens verteilen sich die 40 Tausend Klicks auf 17 Jahre, wobei in den letzten 4 Jahren soviele Leser dazugekommen sind wie in den ersten 14 Jahren zusammen. Und ich weiß es natürlich: die Zahl sagt wenig über die "Qualität" des Besuches aus, über seine Ausdauer, Ernsthaftigkeit oder ob er sich nur einmal so durchgeklickt hat, erschlagen von den vielen Buchstaben... Wieviele Klicks auf das Konto internationaler Schlapphüte gehen, weiß ich auch nicht, aber es werden wohl nicht wenige sein. Bei mir, da können sie sicher sein, gibt es nichts zu spionieren, denn was ich so denke, ist jedermann frei zugänglich. Nur so kann man diesen Burschen die Gewerbegrundlage entziehen und - als Erzieher gebe ich diese gewiss naive Hoffnung, ohne die ich auch keine Zeile schreiben würde, nie auf, vielleicht auch ein wenig Nachdenklichkeit zu erzeugen. Dass solches Umdenken erfolgen kann, hat Edward Snowden bewiesen.